Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 06, 1917, Second Edition, Image 1

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Tagliche Omaha Tribune.
Die BuKmumn.
Ein hartumstriltent. mutige Land. Jahrelange AuSbkutu, dmch Wu
cher diiiterlirg korrumpierenden Ciiislug. Teutsch, Einwand,
rnii, ein Segk für da Land.
eingepreßt, hat Bukowina keine un
mittelbare Verbindung mit Wirt
schaftlichen Kulturzentren des Staa
teS und noch weniger mit denen des
Auslandes und ist bis auf den Heu
Die ftit geraumer Zeit vog den
Russen besetzie, aber neuerdings wie
der mehr in den Bereich der Kriegs
ereignisse gezogene Bukowina wird
Im Munde dcS BolkeS die grüne
Bukowina" genannt. Und ganz mit
"Recht. DaS Land stellt sich als ein
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Plateau dar welches sich !m Süden
an die 'Bukowinaer Karpathen an
Zehnt.' DoS Plateau (neogmes Hii
gelland) teilt sich durch mehrere pa
rallellaufende Flüsse. Sereth, Sucza
ton und Moldova, in mehrere Strci
feg, die je weiter gegen Süden immer
dichter mit Notbuchen bewaldet sind.
Die Wälder und die längst der Flüsse
sich hinziehenden Fluren und Weiden
verleihen der Gegend ein sehr sri
scheS und anmutiges Aussehen. In
tigen Tag ein Land der meistens
primitivsten Agrikultur geblieben.
Erst in den letztest Jahren hat sich
das wirtschaftliche Niveau des Lan
des dank der Tätigkeit des Landes
tulturrateS und der Naiffeisen-5kas
sen teilweise gehoben. Die verarmte
und jahrelang dem Wucherer hilf
und schutzlos ausgelieferte Lauernde
völkerung wurde von Naiffeisenlas.
sen mit billigerem Kredit, versorgt
und durch die Gründung von land
wirtschaftlichen Genofsenchaften und
Äkran laltung von landwirtschaftll
chen Kursen zur intensiveren AuS
nuguna des sonst fruchtbaren BodenS
herangezogen. Leider hat die, ganze
Jayrzeynte anstandslos geduldete,
Herrschaft deS Wucherers in der Bu
kowina das Land wirtschaftlich total
korrumpiert, so daß sogar die Naiff
eisenkasse infolge unsolider Geschäf
te, die sie führten, vor dem sicheren
Verfalle vom Staate selbst nur mit
schweren Millionen gerettet werden
mußten. Und einem ähnlichen Schick
sale verfielen auch die Versuche der
Industrialisierung deö Landes, die
abgesehen von den sonst ungünstigen
allgemeinen wirtschaftlichen Konjunk
turen auf einem ganz korrum
pierten Boden nidl)t gedeihen konnten
und allzubald zugrunde gingen.
Die besten Geschäfte werden noch
mit Holzhandel betrieben. Von der
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land Oesterreichs von verschiedenen ein deutsches Gepräge, insbesondere ; Ag M M LjjZMll.
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und rumänischen Bevölkerung haben . trotz stark zugenommener nationaler ! Während die Northrliff-Pressü bei
SU bh "'chen deu schen Bewegung unter der emhelMlschen iekr Gelegenheit geräuschvoll für
Kolonien, ferner mit Polen, Arme.. Bevölkerung, bis auf den heutigen 1;,,, WLJ, Mmhhru
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diesem Buchenlande" lebt eS sich da
her recht angenehm. 'Die mittlere
Höhe des PlateauS beträgt etwa 409
Mtiev, gegen Norden am Pruth, bei
Czernowitz, fällt dieselbe auf etwa
130 Meter herab. Den südlichen Teil
der Bukowina füllen die Karpathen
auZ, die meistens mit Fichten und
Tannen bedeckt sind und das Gepräge
eines ausgesprochenen GebirgslandeS
an sich tragen.
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dle Ceipentineiiftraße von ,Ie Putna.
, Bukowina hat einen Flächeninhalt
von nur 10M Kilometer und ist
wirtschaftlich vollständig vkrncichläs
sigt. Dieser wirtschaftliche Rückstand
des Landes steht im Kausalzusam
menhange in erster Linie mit der un
günstigen geographischen Lage des
Landes dann aber mit seiner kultu
kellen Vernachlässigung. Zwischen
Ealizien und Ungarn wie ein Keil
produktiven Bodenfläche entfällt nur
ein Viertel aus Weiden und Wiesen
und beinahe die Hälfte auf die Wal
der. Von den letzteren entfällt ein
beträchtlicher Teil auf die Wälder
des grojzen orientalischen Fonds,
welche unter Einwilligung des . t. k.
Ministeriums in Pacht gegeben wer
den. Im übrigen beschrankt sich daS
Holzhandelgeschäft des Landes auf
die HinauSjührung de? rohen Ma
terials nach dem Auslande, . wozu
meistens die Wasserstraßen die
Flüsse Pruth, Sereth, Suczawa,
Moldova und der Hauptflutz Dnjestr
verwendet werden.
Die Haupterwerbsquelle der Bau
ernbevöllerung bilden der Ackerbau
und. die Liehzucht. Von den land
wirtschaftlichen Pflanzen .gedeihen
Roggen, Weizen und Korn, teilweise
am Hügelland des PruthflusseS Mais
von Handelspflanzen Flachs, Hanf
und Raps und in der Süd-Buko
wina der Weinbau. Sehr hoch ent
wickelt .ist die Hausindustrie, wozu
die wunderschöne, äußerst originelle
ukrainische (ruthenische) und rumä
nische Ornamentik wesentlich beitra
gen. ' ,
Von fabrikmäßigen Beirieben der
Bukowina kommen in Betracht nur
einige " Bierbrauereien, Branntwein
brennereien und im Gebirge die Sa
gemuhlen. ' " '
Im allgemeinen beschäftigen sich
etwa QO Prozent der Bukowinaer
Bevölkerung mit Forst und Land
wirtschaft, bloß ungefähr 10 Prozent
entfallen aus Bergbau, Industrie und
Handel.
Bukowina ist ein ukrainischrhu
ihenisch)-rumänischeS Land, welches
jedoch mehr jedes andere Krön
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Berhättttiömiihig wenige Maschinen eniigen,
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Die, Ausrüstung der deutschen
Milliouenheere zeitigte einen unge
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tanniens ziliil Schutzzoll eintritt und .
die Fortsetzling des Handelskrieges heurcn Bedarf an Knöpsen, hat doch
Über den Friedensschluß hinaus w;iia mam jc Truppenteil und
in England jene Stimiffi,' noch fei
lern Nachdruck auf die Gefahren ei strie auch diese neue Aufgabe aus
ner solchen Absaga an die bewährte, ' das gianjciäfc gelöst. Die Militär.
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vi ermazen als cm Moor engil m iK , on stll-:htn
schli Selbsterhaltung hinstellt, sind "ö 2 13 und 20 KiwPse
in Enaland imu t3timiftn nock sei- auf der Uniform. Wie auf anderen
neswegs verstummt, welche mit al-! Gebieten, fo hat die deutsche Jndu
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Englische Fischdampfer, die von der britischen Admiralität als
, benutzt werde.
Patrouillciboo,e
ja sogar Russen (den sog. Lippowa
nern) zu tun. Vor dem 14. ayr
hundert war Bukowina rein uirai
nich (rutyenijch), worauf oer Um
stand hinweist, oaß ulralnische (0c
meinöeil .sogar ganz an der Grenze
von ÄÜdüutowma zu treten tiio.
Auf die zweite Halste des 14. Jahr
Hunderts fallt die erste Einwanse
rung in das Land der Wallacyen"
(Rumänen), die der i-age nach unter
Äadul bis nach Kimpoiung (an der
ungarisch-galiziichen Gnze) kamen
und von da aus in der weiteren
Vorrückung im Iahre 1354 das Für.
stcntum .Wallgcyei" gründeten, ar
gowiste und Suczawa in Süd-Bu
towina bildeten dann bis zum bei
nahe 18. Jahrhundert die Haupt
städte des genannten Fürstentums.
Die weitere Vorrückung des rumäni
sehen Elementes gegen die Ebene hat
das ursprünglich ansässige ukrainische
Element gegen Norden allmählich zu-
rückgedrängt.
Nach der Volkszählung vom 31.
Dezember 1910 hatte Bukowina eine
ansässige Bevölkerung von 794,92g,
welche Zahl nachstehenderweife vcr
teilt war: Ukrainer (Ruthenen) 305.
101, Rumänen 273,254, Deutsche
168,851, Polen 36,210 und der Rest
andere: Slovenen, Slovaken usw.
Was die Sprachgrenze beider ein
heimischer Völkerschaften der
Ukrainer und Rumänen anbe
langt, so bildet dieselbe im Gebirgs
teile des Landes der Fluß Moldova,
obzwar ukrainische Ansiedlungen auch
In staatsrechtlich-politischer Bezie
hung ist Bukowina seit jeher als kai
ser und staatstreu allgemein bekannt
und die Bevölkerung wird tatsächlich
frei aufatmen, sobald sie einmal wie
der von der russischen Invasion be
freit sein wird.
Zeit der Fraucn-ArbeiMose.
Wiederholt hat man auf den Ein
fluß hingewiesen, welchen der große
Krieg aus die Gestaltung von Frauen
kleider Moden habe. Aber auch be
treffs mancher Kleidungsstücke, welche
bisher nie zum Reich der Göttin
Mode gerechnet wurden, kann man
einen solchen Einfluß bemerken!
Lange Zeit galten die Arbeits Ue
beihosen oder overalls" als," aus
schließlichcs Bekleidungsstück arbeiten
der Ä!änner; nur in ganz vereinzel
ten, kleinen Kreisen kam schließlich
ähnliches auch unrer Evastöchtern da
und dort auf und trat meistens Nicht
an die Öffentlichkeit; abgesehen na
tiirlich von der Bühne und von man
chen athletischen Sports Uebungen.
. Aber der europäische Krieg, mit sei-
ner starken Nachfrage nach Frauen
zur Berrichtung von sehr vielerlei
Männer Arbeiten sogar Herstel
lung von Kriegsmaterial hat zu
einer riesigen Verbreitung von
Frauen Arbeitshosen geführt, 'zu-
nächst in kriegführenden , Ländern
selbst, sodann aber auch in andern,
und wahrscheinlich nicht zuletzt in den
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Der ikiegusriedhos am Fuße dcö VolkerschlachtdenkmalS zu Leipzig
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Wähcei'd bet Rast in einem Ciifi nächst dem $101130.
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südlich vom genannten Flusse, sogar
an der Südgrenze deZ Landes, zu
treffen sind. Leider hat das Kron
land Bukowina dasselbe Unglück eri
fahren, wie die meisten Kronländer
Oesterreich! überhaupt, die, aus rei
nen Zufälligkeiten entstanden, mit
den tatsächlich bestehenden nationalen
Berhaltnlsseu rm trasen Wider
fpruche stehen.
Bon den nationalen Minoritäten
verdient eine besondere Beachtung die
deutsche Minorität.
Die ersten deutschen Kolonisten ka
mm in die Bukowina im Jahre 1787
- eS waren dies die Württemberger,
welchen später die Sachsen, Franken.
Bayern, Rheinländer, Siebenbürgen
Sachsen, Zipser, ja sogar Teutsch
Böhmen nachsolgten. Diese Koloni
sien besetzten mitunter ganze Ort
fchaften, die sich als rein Deutsche
bis auf den heutigen Tag erhalten
haben. Die Deutschen der Bukowina
bildeten daher mit Recht den letzten
Vorposten des Deutschtums im Osten.
Für die Hebung der Ortsbevölkerung
haben die deutschen Kolonisten so
wohl in wirtschaftlicher wie auch kul
tureller Beziehung diel etan. Die
im Lande befindlichen Eisenbergwer
ke, Hammerwerke und Schmelzhütten
werden nur von Teutschen betrieben,
ebenso das Salzbergwerk Kacyka.
Auch die Viehzucht wird, im großen
Teile von den Teutschen betrieben.
Kein Wunder, daß auch die Deut-
schen die meisten Amtssiellcn im
Lande besetzten und der Bukowina,
Ber. Staaten von Amerika. Manche
bedeutende amerikanische Kleiderfa
brikanten gaben sich auch alle Mühe,
diese Bewegung zu fördern, oder tra
ten als die amerikanischen Pioniere
dieser Industrie auf; sie follen auch
mit diesbezüglichen Bestellungen form
lich überschwemmt sein, ,
Nicht nur für Fabrik Arbeiieriw
nen, sondern auch für Laden ,Ange
stellte und für viele andere geschäft.
lich tätige Frauen werden jetzt
grauen Ueberhol, en massenhaft ver
langt, und sie scheinen selbst in priva
ten Haushaltungen, mindestens für
dag Dienstpersonal, Eingang zu sin
den. Man findet auf einmal dieses
Kleidungsstück ungeheuer praktisch für
Frauen, auch vom gesundheitlichen
Gesichtspunkt aus, und es herrscht in
den betreffenden Geschäfts . Kreisen
die Meinung vor, daß die Frauen
Arbeitshose gekommen ist, um zu
bleiben dieselbe hat auch den Vor
zug, daß jede Arbeiterin oder Laden-'
Angestellte u. s. w. auf der Straße fo
faschionabel .aufgedonnert" sein kann,
wie sie will und es sich zu leisten der
mag. bis sie ihren Arbeitsplatz er
reicht, worauf sie die Arbeitshose an
legt, ' ohne irgendwelche Abnutzung
oder Gefährdung ihrer Ausgeh Klei
der befürchten zu müssen.
Uebriqens werden diese Arbeilsho
sen nicht genau nach der Schablone
derjenigen für Männer gemacht; auch
st ihr eigener Zuschnitt Nicht in allen
Fällen der gleiche. Doch ändert das
an der Sache nichts. .
liberale Tradition des Landes hin
weisen. Seit dem Rücktritt Hirsts
von der Leitung des Londoner ,Eco
noniist" ist diese einflußreiche Zelt
schrift allerdings aus den Reihen
der temperamentvollen Verteidiger
der Freihandelsidee ausgeschieden:
aber dafür hält das größte englische
Provinzblatt, der Manchester
Guardian", seine alte liberale
Ueberlieferung nach wie vor uneiit
wegt hoch, und in seinen Spalteit
tvar und ist noch immer mancho-Z
scharfe Wort , gegen den Wahnsinn
des war after war" zu lesen. Jin
Manchester Guardian" ist denn
auch im Lause des letzten Jahres
eine sehr beachtenswerte Artikelserie
anö der Feder des englischen Natio
nalökoiwinen und Universitätspro
fesfors I. A. Hobson erschienen, die,
nachträglich erweitert und ergänzt,
alö selbständige Stuie im Buchhan
del erschienen ist. ' Unter dem Stich'
wort The New Protectionism" setzt
sich 'Hobson energisch mit den engli
schen Schutzzöllnern alteren und
neueren Datums auseinander und
legt dar, daß die Beschlüsse der Pa
rijer Konferenz, mit ihrer BorzuoZ
behandlung unter den Verbündete,:,
eigentlich im Gegensatze stehen zu
den alten Plänen der Imperialisten,
welche im Zeichen des Schutzzolles
einen 'allbritischen Reichözvllvcrein
anstreben. Werde dieser letztere
verwirklicht, so jähen sich die jetzi
gen Alliierten vor die Tatsache ge
stellt, daß die so laut verkündete Be
giinstigung letzten Endes darauf hin
auslaufe, daß auch für. sie nach dem
5lriege an Stelle des allgemeinen
offenen ein zollgeschützter englischer
Markt träte. Der Verlust durch eine
solche Wendung wäre wahrscheinlich!
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i(ivfji.t iiiv viu vii (in; wuv
si itn tinrtrtihuii Qnrshift(itsmitrrim,t
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des deutschen Konkurrenten allfällig z
ergeben könnten. Auch auf die!
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ajioiengicuen, ok jiaj zur as
Handelspolitische Verhältnis zu den
Neutralen' aus einem Uebergang
Großbritanniens zum Schutzzoll und
einer eventuellen Tifferenzierunz
dieser Staatsgruppen ergeben wur
den, weist Hobson in seinem Buche
mit allem Nachdruck hin. Er betont,
daß die traditionellen Sympathien,
die das handelspolitisch liberale
England, das feinen Markt und sei
ne Kolonien der ganzen Welt offen
hielt, im 19. Jahrhundert gerade
3i- den kleinen ' Staaten Europas
genoß, durch eine schroff schutzzöll
nensche und wirtchastlch protektio'
lüstische Wendung Großbritanniens
mohl , dauernd aufs Spiel gesetzt
würden. Wer die halbe Welt un
ter seiner Flatte vereinige, könne sich
nur durch Hochhaltung des Prinzips
des handelspolitischen Liberalismus
den Neid und die Mißgunst der
übrigen Völker ferne , halten. 0e
gen die Befürworter des war after
ivar", dieses Verbrechens, daö grö
her wäre als die Schuld am Welt
kriege selbst, weil es Europa nicht
zu einem wirklichen Frieden kom
men ließe, findet Hobson Worte
schärfster Verurteilung, wie sie heute
gegenüber einer von Volksund Ne,
gierungsgunst getragenen , Stro
mung wohl nur in einem Lande
möglich sind, das die stolze Tradi
tion freier Meinungsäußerung auch
in Zeiten einseitig nationalistischer
Erhitzung hochhält. In der allge
meinen Anerkennung des Prinzipes
der osfenen Tür" beim Wettbewerb
um die wirtschaftliche Durchdringung
noch nicht oder nur halberschlossence
Länder und Kolonialgebiete sieht der
Versasser die wichtigste Möglichkeit,
um in Zukunft die gefährliche Häu
fuiig neuen internationalen Kon
fliktstoffes zu vermeiden.
EinengräßlichenTod fand
der Mechaniker John Wellbrock von
Brooklyn, der bei der Arbeit in den
Anlagen der Brooklyner Elevator So
Milling Co. am Fuße der . Taylor
Str. in eine Maschine geriet und zu
Tode gequetscht wurde. Wellbrock war
damit beschäftigt, eine Maschine zu
ölen, als eines der Räder die Oel
kanne erfaßte und von ihm weqzoa.
In seinem Bemühen, die Kanne ans
der Maschine zu bekommen, geriet er
selbst mit dem rechten Arm in die
Zahnrädrr derselben. Langsam, aber
mit unwiderstehlicher Gewalt wurde
er zwischen die Räder gezogen. Meh
reren in der Nähe beschäftigten Ar
beitern gelang es zwar, die Maschine
zum Stehen zu bringen, aber an eine
Rettung des Unglücklichen war nicht
mehr zu deuten. Mit vieler Mühe
konnte man endlich den Leichnam her
ausziehen. Ein herbeigerufener Am
bulanzarzt konstati'rte, daß Well
brocks Schsdeldecke zerquetscht worden
root und der Mann fast augenblicklich
getötet wurde
verivaltmig hat in bezug auf die An
forderungen, die an die Uniform
tnöpse gestellt werden, ' die genaue
sten Vorschrifteil erlassen. Die Knöp.
se müssen von einer ganz bestinimten
Starte sein; da Gewicht ist in den
Vorschriften genau festgelegt, imd es
muß Gewähr dafür vorhanden sein,
daß die Oefe auch bei starker Bean
svruchung nicht losreißt. Zu diesem
Ziveck werden die Knöpfe, ehe e von
den Aekleldungsänitern abgenoin
men werden, eurer sorgfältigen Prü
fung unterzogen. Jeder Uniform
knöpf muß einem an der Oese wir
keiiden Zug standhalten können, der
einer Belastung von 20 bis 30 Kilo,
graniiil entspricht, ohne daß sich da
bei sein oberer Teil irgendwie ein
senkt und die Oese sich lockert. Wie
die ganze Uniform, so hat aüch der
Knopf sein Aussehen verändert. Er
hat sich den Anforderungen des ge
genwärtigen Krieges angepaßt, er
leuchtet und blitzt nicht mehr wie
früher. Auch hat er jene unbestimm
te, zwischen grau und grün schwan
sende Farbe angenommen, die als
feldgrau" bezeichnet wird, und die
so glücklich gewählt ist, daß sich ihr
Träger in geringer Entfernung von
feite der Vlechscheib.m anzulöten.
Wollte man dies mit der Hand ma
chen, so würde man lange Zeit
brauchen. Deshalb tritt die in unse.
rer Abbidung dargestellte Maschine
in Tätigkeit. Sie besteht auS einer
drehbaren Tischplatte, an der drei
Arbeiterinnen sitzen. Die eine legt jt .
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DaS vom itatjer entworfene Marinege
denlblatt.
sechs Oberteile des Knopfes in die
zu diesem Zwecke auf der Tischplatte
angebrachte, strahlenförmig vertäu
sende Aussparung und gibt etwas
Lötpulver hinein. Ueber jeder
Knopfreihe befindet sich ein Halter,
an dem sechs Oefen so hängen, daß
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&J-LT-".'-.' - SIT Zyi-SSS:
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in drehbarer Tisch zur Fertigstellung der Uniformknöpfe.
der Umgebung wenig mehr abhebt.
Um seidgraue Knöpfe herzustellen,
sind eine ganze Anzahl von Wer
richtiingen nötig. Zunächst einmal
wird das Oberteil hergestellt, indem
ans dem aus Tombak oder für helle
Knöpfe auS 'Neusilbermetall bzw.
Nickel bestehenden Blech runde
Scheiben ausgeschnitten werden.
Dies geschieht mit Hilfe einer Ma
fchine, die mit einem Male eine
ganze Anzahl von Scheiben aus dem
Blech herausschlägt. Tann werden
die Scheiben geprägt, wozu eine
Prägepresse verwendet wird, die je
nen ähnelt, wie sie in den Münz
statten gebraucht werden. Inzwischen
hat eine andere Presse aus dem ihr
Augeführten Draht selbsttätig die
Oesen angefertigt. Nun bandelt eZ
sich darum, die Lesen an die Unter
sie beim Niederlegen des Halters an
die richtige Stelle der Knöpfe kom
men. Dreht sich nun der Tftch, so
senken sich die Oesenhalter, jede Lese
wird auf den darunter liegenden
Knopf feftgedrllckt. Nun treten an
der Stelle des Tische, wo die nächste
Arbeiterin sitzt, sechs Lötslamnren in
Tätigkeit. Die Lötflammen schmelzen
das Lot, wodurch die Oesen und
Knöpfe vereinigt werden. Der Tisch
dreht sich hierauf weiter, ' und nun
bürstet die dritte Arbeiterin mit
Hilfe einer Bürste die fertigen
Knöpfe .heraus. Sie werden nach ih
rer Fertigstellung noch durch Be
liandlung mit Sand' rauh gemacht,
sodaf; sie nicht mehr glänzen können,
und schließlich noch durch Anspritzen
init der bekannten graugrünen Far
be überzogen.
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