Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 05, 1917, Second Edition, Image 1

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    TLzMt cas;a Zvimt
Aus der Feder eines Lllttrettzer
Tftomnianbaiitcri.'. 5 (Copyright 1916 by UUstehi & Co., perlin. Copyright by John N. Whcelor, New York.)
A-mmnlf f It
J' '
Ts
;1IDT
W
StnrmfaHrt.
Schrill gellt bai TcKpho im Aim
mt des Kommandanten vo S 120".
Hier Kommando der Hochseeflotte.
Wasserflugzeug 507 ist Von seinem ge
striffkn AuskläkUiigsflg nach HornS
Nils bikhll nicht zurückgckchrt. Gki
gen Sie so bald wie möglich auf und
suchen Sie die See nördlich Helgoland
Pellworm bis Hornö Riff ab. Die
vierzehnte Flottille ist bereits zum, u
chen ausgelaufen. Sßann find Sie fahrt
bereit?"
Ein Augenblick kurzen Besinnens. -
In einer halben Stunde.' Werde
Abfahrtszeit melden."
Der Wind bläst mit Stärke vier
biz fünf, schwere Regenwolken treiben
vom Westen heran. Nicht gerade einlci
dcnd zum Aufsteigen zu längerer Fahrt.
Draußen aber kämpfen Kameraden mit
Wind und Wellen. Da gibt'S kein
Ucberlcgen, da heißt eS xcttcn, was zu
retten ist. Der Kommandant kennt
fein Schiff. Er weih, was er ihm trotz
schweren Wetters zutrauen kann; er hat
seine Leute auf so mancher Fahrt schon
erprobt. Freilich, eine ' Spazierfahrt
wird ti nicht werden.
Sofort ergehen die Befehle an Sie
satzung und Haltemannschilfien. Rast
los wird gearbeitet, und in -ein halben
Stunde schon meldet Ut Ingenieur:
Schiff klar zur Fahrt !" '.
Die Halle ist vor den. Wind gedreht.'
Geräuschlos gleiten die mächtigen Tore
zur Seite, und die Nase des grauen
Riesen, der drinnen auf seinen Böcken
schlief, wird sichtbar. Langsam rückt
der ungeheure langgestreckte Körper vor.
Sausend und heulend stürzt sich der
Wind heran und sucht ihn seitwärts an
die Wand zu pressen. Umsonst. Um
sonst. Hunderte von derben Fäusten
halten ihn an den Tauen fest und füh
ren ihn sicher vor der Halle frei,
Ein Pfiff aus dem Führerstand, und
die Luftschrauben drehen sich schneller
und schneller. Dumpf zuerst steigt ihr
Gesang von Sekunde zu Sekunde Heller
an, biö sie mit voller Lkraft dahinbriil
len. Leinen los!" '
Mit dem Wind steigt der Luftkrcuzer
mit großer Fahrt an; mit äußerster
Kraft peitschen die Schrauben die Luft
hinter sich, treiben daS Schiff auf den
vorgeschriebenen Kurs. Jetzt ist es iiber
der See. Zunächst wird Helgoland an
gesteuert, dann hiilk der Kommandant
hinüber nach der holsteinischen Küste.
Planmäßig sucht er das ihm zugewiesene
Feld in Zickzack'Kurftn ab. Schärfe
Blicke spähen nach ollen Sellen über die
Wasseroberfläche hin. .Weit und krcit
ist nichts vom vermißten Flugzeug zu
sehen. Ein Dutzend Torpedoboote und
Vorpostenschiffe ist in ouseinandergezo
gener Linie gleichfalls auf Suche. Un
endlich viel größer aber ist das Gesichts
feld deö Lufikrcuzers iiber ihnen. ' In
saufender Fahrt sind sie überflogen.
Schon steht L 120" auf der Höhe
des Lister Tiefs. 13 die scharfen Augen
eincZ Signalmaaien plojjlich weit links
voraus auf dem Wasser einen Gegen
stand erblicken, der , das gleichförmige
Spiel der Wellen unterbricht. Sofort
wenden sich alle Gläser dorthin. Roch
ist nichts Genaueres auszumachen.
Mit äußerster Kraft jagt L 120"
der Stelle zu. Wenige Minuten, und
die Vermißten sind gefunden.
Gerade noch im letzten Augenblicke
kommt ihnen die Hilfe. Halb iiber, halb
unter Wasser treibt dort das schwer ha
varierte Flugzeug. Deutlich hebt sich
von der einen Tragfläche das Eiserne
Kreuz ab.
Jetzt sieht man auch die Insassen: der
eine, den anscheinend die Kräfte nahezu
verlassen haben, hockt zufammengesun
ken auf dem Führersitz. , Mit einer letz
ten Anstrengung versucht er das Flug
zeug mit Hilfe dcS noch schwach arfcei
tenden MotorS, der fast ununterbrochen
aussetzt, in den Wind zu drehe. Der
andere kauert auf einem der Schwim
mer und winkt den herankommenden
Rettern zu.
Erbarmungslos reiten die Wellen
heran. Eine See nach der andern blicht
über den Mann auf dem Schwimmer
weg. Die beiden müssen in dem eiskal
ten Wasser schon halb erstarrt sein, den
Rcst mag ihnen die Aufregung der
furchtbaren Nacht, die hinter ihnen liegt,
gegeben haben.
Aeußerst schwierig wird die Bergung
durch das Luftschiff sein, da es bei dem
schweren Seegänge doch selbst havaüert
werden kann.
Funkenmaat. geben Sie sofort:
Flugzeug 597 fünfzehn Seemeilen West,
Sord.West Nordspitze Sylt schwer ha
riert gefunden. Besatzung kbi. Ber
gung Fuders und Beobachters für L
120" durch Seegang äußerst erschwert.
Erbitte sofortige Hilfe durch nächste
Fahrzeuge." ,
Wenige Sekunden später antwortet
schon eines der Boote. Mit äußerster
Kraft prescht S auf die UnfaNstclle zu.
Tiefer geht L 120" herab. Der Kom
' Mandant ruft mit dem Sprachrohr den
beiden unten, deren Lebensgeister wie
der erwacht find. zu. auszustatten. Der
Wind stürzt sich auf den Schall, faßt
ihn und schleudert ihn in die Weite.
Trotzdem' haben die Verunglückten den
Sinn verstanden. Sie wissen, daß Ka
rn-'Mdm zur Stelle sind, daß sie bald
c ' f spfn sein werden.
-r.$ rrfe Torpedoboot taucht auf. In
- 7?kt nähert cl sich. Bis u
''ni'4? ist mitunter in der See be
graben. Weißlich stößt der Oelqualm
ans seinen Schornsteinen hervor.
Schwerer und steiler wird die See, teil
der und böiger braust der Sturm.
langsam sinkt das Flugzeug unten lotst,
X!c linken Trageslächen tauchen fast
zanj unter, ti steht vor dem Kcuicru.
?!om Vtipfenijf werden Leinen iVruii'
Ut jlert, der Führer gch mit seinem
Schiffe noch weiter herunter. Schon
aber versucht zischender Gischt die an
deln zu lecken; höher muß L 120" ftci
gen.
Tie beiden unten, die jetzt an einem
losgebrochenen Schwimmer hängen, kirn
nen ihn nicht wehr loslassen, die Taue
des Luftschiffes nicht mehr sicher jt
fassen.
Jetzt naht aber das Torpedoboot. -Gerade,
als von oben Rcttungsgiirtel
hinabstiegen und das Flugzeug wegsackt,
ist es zur Stelle. Stampfend und
schlingernd näbert eS sich den mit den
Wellen Ringenden, unbekümmert um die
schwere S, die sich unaufhörlich iiber
die Back stürzt. Langsam, vorsichtig,
geht ti in Lu längsscit. Bootshaken
werden den beiden hingereicht. Umsonst.
So kraftlos sind sie, daß sie es nicht
mehr wagen, die erstarrenden Arme zu
lösen, Kurz entschlossen springt ein
Maat mit einem Ende um den Leib ins
Wasser und seilt die Verunglückten in
hartem Bemühen an. Dann werden sie
an Bord geholt, wo sie zusanimenbre
chen. ZU furchtbar war die körperliche
und seelische Anstrengung. Aerztliche
Hilfe, wollene Decken und ein kräftiger
Kognak bringen die erschöpften Lebens
geistcr bald wieder hoch.
Luftschiff und Boot drehen heim
wärts. Ucberall herrscht gehobene
Stimmung über die gelungene Rettung.
An das Flottenkommando geht die Mel
dung. daß die Flieger durch V 13" ge
borgen sind. '
2 120" ist querab von Sylt, als
plötzlich aus Nordwest eine dunkle Wol
kenbank auftaucht. Wie ein mächtiges
Gebirge springt sie in wenigen Minu
ten aus der See hoch und verdunkelt den
ganzen westlichen Gesichtskreis. Orkan
artig, mit - unfaßbarer Schnelligkeit
greift sie um sich, verbreitert sich, kommt
näher und näher heran. Höher heben
sich die Brecher unten, wie wütende Be
stien laufen sie gegeneinander an, über
stürzen sich brüllend. Ein Hexenkessel
scheint die See, eine kochende weiße gisch
tende Masse. Wie Fetzen fliegen die
Wellenkämme davon. Der Sturm ist
da. Das Barometer ist auf sicbenhun
deriundzweiundvicrzig Millimeter ge
fallen. Ein Ausweichen vor dem dunk
len Ungeheuer durch Umfahren ist nicht
mehr möglich, es mußt abgewettert wer
den. Tie Luft ist völlig dunkel und un
sichtig geworden. Horizontal und Ver
tikalböen stoßen ununterbrochen auf L
12", wolkenbruchartig stürzt heftiger
Regen auf den Luftkreuzer herab und
belastet ihn schwer. , Hier treibt ein
Stoß ihn empor, in der nächsten Se
,kunde preßt ein anderer ihn Hunderte
von Metern hinab. Das Thermometer
weist sechs Grad unter Null. Längst
hatten Wolle und Lcderkleidnng die
Kälte nicht mehr ab. Der eisige Wind
dringt durch die dickste Hülle und läßt
das Blut erstarren. Kaum können die
verdammten Hände die Griffe und He
bel festhalten.
Ballast nach Ballast geht über Bord.
Schwer und immer fchwerer lastet der
drückende Regen auf der Hülle, in Se
künden gefriert er zu Eis. Immer wehr
und mehr schmilzt der Ballast zusam
nien. Für den äußerste Fall ist noch
ein Rest Wasser da, dann müssen die
Benzintanks und die sonstigen Einrich
tungsgegenstände dran glauben, und
dann ?
Als wollte der Sturm nun erst sein
Letztes und Aeuherstes hergeben, so
stürzt er sich fetzt heran, faßt L j20T
und schüttelt und rüttelt ihn. ,
- Kaum können die Älkenschen sich auf
den Beinen halten. Oft schweben sie !
der Luft; krampfhaft greifen die Hände
nach einem Halt.
" Kaum noch gehorcht das Schiff den
Steuern. Und jetzt Grim
mig preßt der Führer die Lippen zu
sammen. Bedeutet das das Ende? Ein
Ruder klemmt, steuerlos ist das Schiff.
Eine Bö saust heran, faßt es und schien
dert es herab.
Mit verzweifelter Anstrengung sucht
der Signalmaat den Stoß durch Ruder
legen auszugleichen. Umsonst. Mit An
spanmrng aller Kräfte reißt und zerrt
er an den Griffen. Das Ruder eicht
und wankt nicht, eisern sitzt rissest.
Schwarz und dunkel ist der Himmel;
eine Bö nach der andern jagt heran.
Ein einziger Anprall noch, und 2 120"
schmettert auf die S herab, die kochend
und schäumend in tausend, Brechern und
Spritzern wi ein Polypp dk Arme aus
streckt, ihr Opfer an sich zu ziehen.
Stählerne Muskeln Kämpfen sich in
wütender Anstrengung. Zum Platzen
gespannt treten die Adern hervor. Einige
Drähte sind gerissen. Ein Minute der
geht, deren einzeliu Sekunde Ewigkeiten
wiegt, in der dem Kommandanten die
ungeheure Verantwortung, di tt für
seine Besatzung trägt, schwer zum Be
wußtsein kommt. Schlag auf Schlag,
mit eiserner Ruhe folgen aber die Be
fehle einander . . . langsam richtet sich
der Bug wieder auf. daS Ruder ge
horcht, das Luftschiff steigt ... die Ge
fahr Ist beseitigt.
Der Sturm hat ausgetobt. Langsam
klrt das Wetter auf, die Sonne kommt
wieder zum Vorschein. Einige leichte
Schaden weift der Luftkreuzer auf.
Dank der vorzüglichen Durchbildung der
Mannschaft und der guten Führung ist
alles glücklich überstanden.
In wttt Fahrt jagt 2 120 heim,
wart! und funkt, daß er in einer Stunde
ankommen wird. Im Hafen hatte sich
schon die Sorge um sein Schicksal breit
gemacht. Auch dort hatte der Sturm
gewütet und die Befürchtung, daß L
120" nach gli!cklick?er Rettung vielleicht
selbst dran glauben müsse, nur allzu be
rechtigt erscheinen lassen.
Eine Stunde noch, dann kommt das
Lan und bald darauf der Hasen in
Sicht. Gerade om so diel Ballast hat
der Kommandant, um da Schiff bei
der Landung bremse zu, tonnen, dann
! , - -
'
5 ; ; :
, - 5 .
S- ? - i
v " s
's"
f-
c. w,
-r ,
.. .. -n"
'-l'U
. . -v '
t.-
"
i Jf
'. . T-
ttr,- :::-r:
fr
;.7
wv
i tt
:t.J
x- ' "; .r ;
'
.
'ft.- r-' -'A fif
i;";.rj fi
-M.f v,!
. -
, ,
. s .- ;-vkj ?p.r t
fassen die Fäuste der Haliemannfchaften
die Taux und führen den Riefen nach
seinem Lager, wo er ruhen mag. bis ein
neuer Befehl ihn herausruft zu frischem
Kampf, zu neuem Sieg.
Im Luftschifshafcn.
Weich und lautlos rieselt der Schnee
vom grau umwölkten Himmel herab.
Lind senkt sich die weiße Hülle auf den
weiten Platz, deckt die Bäume, die ra
gende Halle und die Dächer der Häuser
im Hintergrunde. Wie im tiefsten
Frieden, so ruhig und still ist es hier.
Gleichmütig, mit hochgeschlagenem
Mantelkragen, das Gesicht von der stren
gen Kalte gerötet, stampft der Posten
seinen Weg. Weithin ist der Blick frei,
nichts, aber regt sich. Ein Möwcnpär
chen segelt mit mißtönigem Kreischen
heran, läßt sich zu kurzer Rast auf die
Halle nieder, äugt nach eu!e und der
schwindet wieder in der Ferne, wo heller
Schimmer die See kündet.
Drei Tage sind feit dem großen An
griff verstrichen, bei dem die deutschen
Luftkreuzer stundenlang iiber England
Weilten. Besonders den von Lloyd
George als das Rückgrat von Englands
Wehrstand" bezeichneten Jndustriczcn
treu, in denen Tag und Nacht an der
Herstellung von Waffen und Munition
gearbeitet wurde, hatte der Besuch ge
gölten, jenem Mittelpunkt englischen
Wohlstandes, in dem di Fabrikdörser
und Städte . sich so dicht aneinander
drängen, daß sie nur einen einzigen rie
fenhaften Wald ragender Schornsteine
und qualmender Essen bilden. Hier
mußte jede Bombe, gezielt oder ungc,
zielt, unermeßlichen Schaden anrichten,
Bernichtung und Verderben verbreiten.
Aber weiter noch, quer über ganz Eng
land hinweg waren die deutschen Luft
schiffe vorgedrungen, bis an die Irische
See hatten sie die Schrecken des Krieges
getragen. Und furchtbar, mit eherner
Faust dröhnte es dieses Mal stärker als
je zuvor gegen die starre Wand der der
meintlichcg Unverletzlichkeit, die briti
scher Dünkel sich im Laufe der Jahr
Hunderte auf seiner unangreifbaren In
sel zurechtgezimmert hatte. Wie Spreu
im Winde verflog der Dünkel unter dem
Krachen berstender deutscher Geschosse.
Der Krieg in seiner ganzen Furcht
barkeit war im Lande und mit ihm
Angst, Entsetzen und Tod.
Dumpfe! Rollen und Knattern dringt
heran. Der dröhnende Laut einer Au.
tomodilhupe zerreißt die Stille. In
schlanker Fahrt saust ein grauer Wagen
herbei, biegt um die Einfahrt und hält
vor dem Gebäude, in dem das Kasino
untergebracht ist.
Zwei dick vermummte Gestalten ent
fieiaen dem Gefährt und verschwinden
im Flur, wo die dienstbereite Ordonnanz
herzuspriiigt und ihnen die Mantel und
Mützen abnimmt. Der große Schlanke,
der eben noch einen prüfenden Blick in
den Spiegel wirft, ist KapitLnleutnout
Freiherr von Reiserlink, der kleine Un
tersctzte, der okine anzuhalten die Treppe
emporsteiqt, Kapitänlcutnant Wegener.
Beide sind sie Kommandanten von Luft
schiffen, beide haben an dem jüngsten
Besuche drüben tatkräftig mitgewirkt.
Der Zkonimandeur hat eine Be
svrechung angesetzt und. die sämtlichen
Kommandanten der Luftkreuzer, die am
letzten Angriff trilcnommcn haben, zu
sich befohlen. ,
Ina die Herren!"
Sechs Siiinuie schallen den Ankoni
mendcn glcv?zeitlz entgegen, sechs Hände
vl1?
,' t ' $ '
' '
'
'X '
'' ,
, . ...
'!
:ä'M
''i,
tik
't hn
x-- 4
t -r
J
tfl. .
.
v! - 4 1-S, i,
"'"' v
""V
Teutsches Mariilelnftschiff bei der Ausfahrt Helgoland übcrflicgend.
werden geboten. Tausend Fragen und
Scherzworte fliegen hinüber und her
iiber. Sind es doch alles gute Kamera
den, die sich da zur Abwechslung auch
einmal auf festem Boden begrüßen.
Verschieden dem Aeußeren nach, allen
gemeinsam aber das harte, energische
Gesicht, bei scharfe, gestählte Blick.
Menschen, für die das Wort unmög
lich" nicht geprägt ist. die lachend dem
Tode hundertmal ins Antlitz schaue.
In der Mitte des großen Raumes
steht ein langer, grüner Tisch, mit Kar
ten, Plänen und Zirkeln bedeckt. Be
deutend gemütlicher sieht es im Hinter
gründe aus. Da stellen gerade die Or
donnanzen den Tee mit etwas Rum"
bereit. Noch ist der Kommandeur nicht
erschienen. Sö sitzen die acht denn fried,
lich beisammen und plaudern, nur vom
Berufe nicht. Er ist zu ernst, um bei
Tee erörtert zu werden. Auch harmlose
Neckereien bleiben nicht aus, und beson
ders einer, anscheinend der Jüngste, der
den linken Arm in der Binde trägt, muß
herbalten.
Na, Röchling, die kleinen Mächens in
Hamburg haben wohl, die Wuhling um
die Backbordflosse mächtig bewundert,
was?"
Noch ist die Frage nicht ausgespro
chcn, als schon eine zweite einfällt:
Was hat denn Kusinchen gesagt, war
wohl außer sich vor Begeisterung vom
Vetter?"
Donnerwetter, Hörman brüllt der
gemütvolle Hartig aus seiner Ecke, ,,ma
chen Sie doch die Türe zu!"
Was, zu viel Rauch ist hier im Zim
mer? Besser warmer Mief als kalter
illntl '
Zu den andern gewendet:
,Nun laßt doch endlich den Röchling
in Frieden. So eine Roheit, mit den
heiligsten Gefühlen eines Menschen
Spott zu . . . ."
Zufällig streift sein Blick den Käme
raden, zu dessen Verteidiger er sich so
eben aufgeschwungen hatte, und erstaunt
hält er lnne:
Mensch, Junge, du wirft ja ganz
rot."
Väterlich legt r ihm di Hand aus di
Schulter.
Na Kleiner, nun deichit mal. was
ist denn los?"
Röchling hatte inzwischen di Vcrle
genheit überwunden, schmunzelt und
meint dann:
Gott. schließlich kann ich es euch ja
jetzt schon sagen. Ich habe mich ver
lobt. Dem Kommandeur habe ich schon
Meldung gemacht. In den nächsten Ta
gen werd ich kriegsgetraut."
Sofort ist der gutmütige Spott, der
soeben noch um ihn hagelte, verstummt.
Die Glückwünsche, die . Röchling von
allen Seiten einheimst, kommen aus ehr
lichen FrenndeZhcrzcn.
Donnerwetter, du Duckmäuser, das
erfahrt man jetzt erst? Wie ist denn das
gekommen? Und so schnell willst du
schon heiraten?"
Während der Glückliche strahlend sei
nen Herzenkroman beichtet, singt sein
Kamerad Wörburg in der Ecke, in der
er sich verschanzt hat, ohne nur inen
Augenblick die kleinste Pause eintreten
zu lassen:
Schnm . . . Schuum . . . Schlimm
. . . Tchuumlin . . ."
.Der Kommandeur!"
Wie mit einem Schlage ist Scherz
und Heiterkeit verschwunden, der tiefste
Ernst ist da, '
Mit Handschlag Ixzckßt der Kapitän,
""
-
' i
4
1 $
der, gefolgt von feinem Adjutanten, nun
das Zimmer betritt, die Offiziere.
Famos, daß Sie alle da sind. Meine
hcrzlichsten Glückwünsche zu dem schönen
Erfolge. - Ihnen, lieber Röchling, gra
tuliere ich noch ganz besonders. So,
und nun bitte ich Platz zu nehmen,
meine Herren!"
Der Verlauf des jüngsten 'großen An
griffes ist bereits von allen Komman
dantcn einzeln gemeldet, die Berichte
sind weitergegeben worden. '
Da sind aber tausend Fragen, die ge,
meinsam erörtert, neue Erfahrungen,
die besprochen werden sollen. Jeder teilt
mit, was ihm besonders wichtig erscheint.
Ununterbrochen muß an Hand der ge
machten Eifahrungenon der Förderung
und Weiterentwicklung der Luftwaffe
gearbeitet werden, soll sie auf vollerHöhe
bleiben.
Wie steht es mit der Fahrtbereit,
schaft? Hat jemand besondere Repara
turen?" .
, Im Schiff des Kapitänleutnants We
gcner wird ein Motor gründlich über
holt; sein Kamerad Hartig läßt die Ab.
wurfvorriclitungcn vermehren. Das sind
aber Arbeiten, die. da sie bereits begon.
nen. höchstens vierundzwanzig Stunden
in Anspruch nehmen.
Wie steht es mit dem Personal? Ha
den Sie irgendwelche Wünsche?" ,
Röchling bittet um Vermehrung der
Haltemannschaftcn.
Ein dementsprechender Antrag soll
gestellt werden.
Sie haben ja recht gute Ergebnisse gc
habt. Dem Geschrei in der englischen
Presse nach zu urteilen, müssen Sie nett
gemirlt haben. Das haben sich die Her
ren in Manchester und Sheffield nicht
träumen lassen, daß sie so unwillkomme
in Besuch bekommen würden."
Der Verlauf des Angriffs wird durch
gesprochen, seine Einzelheiten werde
nochmals gründlich rörterk. Wie die
als Sicherungsgürtcl weit vorgcschobe
nen Vorpostenboote der Fischcrfahrzeuge
auf der Doggerbank uns der von der
Themse, dem Humber und den anderen
Flußmündungen aufgestellte Seestrcit
kräfte zu umgehen sind; wie man sich den
Sckeinwerfer.Batterien ntziehen kann.
Die Ersahrungen jedes inzelneg sind
auch wertvoll für die Kameraden. Neue
Vorschläge werden vorgebracht. Alles
wird nochmalz durchgesprochen: daS Ver
halten auf dem Rückfluge. der Zufam
vunstotz mit feindlichen Fliegern, die sich
bisher allerdings nur in den Reden deZ
sehr ehrenwerten Churchill, der mit be
sonderer Hochachtung von den schreck
lichen Hornissen" sprach, als so überaus
furchtbar erwiesen haben, und anderes.
Der Adjutant führt das Sitzungspro
tokoll. Jeder Vorschlag, jede Anregung
wird festgelegt.
Noch eins, meint Herren", wendet sich
der Kommandeur an die Kommandan
ten, .ich bitte Sie, Ihren Leuten, wenn
es nur irgendwie angeht, recht reichlich
Urlaub zu geben. Sie wissen ja, wir
müssen damit rechnen, daß eZ auch ein
mal nicht so gut geht wie hi'her. Der
Besatzung soll nach Möglichkeit Gelfgen
heit gegeben werden, mt Familie vor
neuer Fahrt zu sehen. Ist sonst noch et
was? Nicht. Ich danke, meine Herren!"
Röchling ist zum Kommandeur, der
sich erhoben hat, getreten:
Dürfte ich Herrn Kapitän gehorsamst
zu einem Glase Sekt bitten?"
Aber felbstverstandliek. lieber Noch
ling, Ungefcint lassen wir Sie nicht da-
von."
Die Ordonnanzen bringen die Gläser,
in denen der Sekt sprudelt und schäumt.
Ein dreifaches Hurra auf das junge
Paar! - Die Gläser klingen aneinander.
Ein Telegramm wird an die Braut ab
gesandt. Scherzworte fliegen hinüber
und herüber. Bald aber wenden sich die
Gedanken dem zu, was sie alle erfüllt:
den hellgrauen LuftkreKzern, die nur des
Befehls harren, sich zu erheben, zum
Kampf gegen den Feind.
Auf der Werft.' '
Es war einmal eine Prinzessin, die
war von einer Her verzaubert worden,
so daß sie hundert Jahre schlafen mußte.
Da kam ein Prinz und erweckte das
schlummernde Dornröschen zu neuem Le
den .,
So ähnlich heißt es im Märchen, und
so ähnlich trug es sich in Wirklichkeit zu:
Still, in idyllischer Wcltabgeschiedcnheit
lag das Städtchen Friedrichshafen am
Bodcnsee. Ruhig, wie verträumt, blick
ten die alten Häuser hinaus aus die weite
Wasserfläche, auf die Schweizer Berg
riefen, die in der Ferne niit fchneebedeck
ten Häuptern in den Himmel hineinzu
springen schienen. Da kam Zeppelin,
und mit einem Schlage änderte sich hier
alles, drang brausend das Leben durch
die Dornenwand.
Dicht an der Stadt erstanden die
Werftanlagen. Ragende Hallen wuchsen
empor, mächtige Fabriken, Montage
Werkstätten. 'Und das Hämmern und
Klopfen, daS rastlose Arbeiten, daS an
dem Tage einsetzte, als hier der erste
Spatenstich getan wurde, hat nicht mehr
aufgehört. Dickbäuchige Gasbehälter
entstanden, schwer und dunkel quollen
Rauchwolken über den See hinaus. Sel
ten nur anfangs, iu rascherer Folge spä
ter kamen die Momente, in denen sich die
Tore der betgenden Halle öffneten, in
denen einer der so ungeheuerlich anmu
tenden Kolosse sich schlank zum Himmel
hob. um in der Ferne zu verschwinden
Der Weltkrieg brachte dann den Höhe
Punkt . . . Das Leben, die jagende, atem
los hastende Arbeit sollte sich verzehn,
fachen, verhundertfachen.
Die Sonne geht unter. Wie ein glü
hender Feuerrost leuchtet die eiserstarrte
Fläche des Bodensees auf, als loderten
mächtige Flammen, so geben die Fenster
der Werftgebäude den Schein wieder.
Dann bricht schnell die Dunkelheit des
Winters herein. DaS Licht erlischt, und
in bläulichweißem Schimmer verliert sich
die Eisfläche in die Unendlichkeit. Feier
abend! Für die draußen in den
Schützengraben freilich ist das Wort
nicht geprägt worden, ebensowenig wie
für die ragende Stadt, die sich hinter den
hohen Mauern dahinzieht.
Gedämpft klingt das Pochen und
Hämmern weiter fort. Pustend und
schnaubend kommt eine Lokomotive her
an, mit langem Zuge schwer bepackter
Wagen perschwindet sie. Der grelle
Schein mächtiger Bogenlampen, der in
Friedenszeitcn hier leuchtet, ist verlöscht.
Dunkel, abgeblendet liegen die Hallen
und Häuser. Ein magnetischer Anzie
hungspunkt den feindlichen Fliegern.
Freilich müssen die, wollen sie den An
griff mit einiger Aussicht auf Erfolg wa
gen, Schweizer Gebiet überfliegen. Wann
aber haben unsere Gegner nach Völker
recht gefragt? Der Deutsche, der muß
es wahren, soll die Presse drüben nicht
in Wutgeheul ausbrechen. Für England
und Frankreich wurde Völkerrecht doch
nicht gemacht! Ein einziges Mal nur
haben sie ungebetenen Besuch solcher Art
versucht. Einmal und niemals wieder.
Lange vor ihrem Eintreffen schon waren
sie gemeldet, und die Abwehrgeschütze be
gannen, noch ehe sie ihr Ziel erreicht hat
ten, einen Kranz von deutschen Schrap
nellen nach dem anderen, eine Garbe töd
licher Geschosse um die andere um sie
herumzulegcn. Der Versuch kam ihnen
teuer zu stehen. Flügellahm geschossen
entkam der eine, währcnd'der andere noch
heute in deutscher Kriegsgefangenschaft
dem Aussichtslosen feines Unternehmens
nachsinnen darf.
Freilich, aufgegeben wurde das Unter
nehmen vom Gegner noch nicht. Dazu
war das Objekt viel zu kostbar. Ging
es nicht auf geradem Wege, dann mußte
eben der krumme Pfad herhalte. We
nige Wochen nach Ausbruch des Krieges,
kurz n.ach dem mißglückten Fliegerangriff
war es. Die Nacht war hereingebrochen,
dichte Herbstnebel lasteten auf dem See.
Tiefe Ruhe überall. Leise, eintönig
plätscherten die Wellen gegen die Pon
tons. die wie vorwcltliche Ungeheuer in
den See hineinsprangen. Draußen
schlug die Schraube des Patrouillenboo
tcs die Wellen. Der Scheinwerfer der
suchte die zähe, graue Wand zu durch
dringen.
Ter Posten an Land ging seinen
vorgeschriebenen Weg ab. Zweihundert
Schritte hin. zweihundert zurück. Schwer
legte sich die dicke Luft auf die Lungen.
In wenigen Minuten triefte der Mantel
vom Wasser. Kein Laut, nichts Ver
dächtiges.
Da . . . lauschend blieb r stehen,
horchte in die Nacht hinaus. War das
nicht eben leichter, vorsichtiger Nudcr
schlag gewesen?
Eintönig plätscherten die Wellen am
Ufer ... Nein, eS war wohl nur eine
Sinnestäuschung Doch, da kam
es wieder. Diesmal dichter heran.
Dumpfes, taktmäßiges Geräusch, als
wenn umwickelte Riemen durchs Wasser
gezogen würden. Diesmal wcrr a sei
ncr Esche sicher. ,
Von drüben kam ben der Kamerad
heran, trat herzu und laufchtr mit. Ja.
eS stimmte. Ta kam einer heimlich,
verborgen, der daS Tageslicht scheute:
ein Feind! Vorsichtig zogen sich beide
zurück, bereit zuzufassen.
Schattenhaft huschte es heran, legte
im Dunkel an. Ein Boot. Ein Mann
entstieg ihm. befestigte es, kam an
Land. Ära, die große Montagehalle
stach inm in die Auqeii, wo zwei Luft-
lrcuzer der Vollendung harrten, Lerse.
unhörbar schlichen sie hinter ihm her,
näher und näher heran und jetzt
Vier harte Fäuste legten sich um die
Schultern des Ahnungslosen, der unter
dem Gewichte zusammenbrach. Un
schädlich! Was der Franzose wollte,
verrieten die Handgranaten, die er mit
sich führte, i
Seither war Ruhe. Alle Versuche
wären auch fehlgeschlagen an d Wach
samkeit, mit der Tag und Nacht das
Werftgclände umgeben ist. v
Ein neuer Tag' bricht an, und mit
dem Lichte scheint sich das Leben, das
während der ganzen Nacht auch nicht
einen Augenblick stockte, zu verdoppeln.
Lauter und heller dröhnt das Häm
mern, in das dumpfe! Brausen sich
mischt: der Motorenprllfungsstand.
Tagelang peitschen hier in rasend schnel
len' Umdrehungen die Luftschrauben da
hin, dröhnen d hundert und mehr
pferdigen Maschinen. Unfaßbar scheint
es, daß in diesem Höllengebriill in
menschliches Ohr noch aufnahmefähig
bleibt. Und doch stehen di Ingenieur
und Werkmeister lauschend, prüfen den
Atem der feinen Motoren. Die kleinste
Unregelmäßigkeit, das leiseste Abweichen
aus dem mächtigen, gleichsörmig dahin
brausenden Liede wird gemerkt. In
wenigen Minuten kann hier beseitigt
werden, was in der Lufi verhänPiSvüü
werden muß.
In der großen Montagehalle. In tt
fenhaften Umrissen dehnt sich auf seinen
Blöcken der Leib eines neuen Luft
kreuzers, eines wahren Großkampfschif
fes der Luft, demgegenüber alle bisher!
gen klein erscheinen. Die letzte Hand
wird angelegt, alles scheint fertig. Das
Äbnahmekommando ist auf der Werft
eingetroffen. Soeben betritt der Kom
Mandant. Kapitänleutnant Kottlitz, die
Halle. Rasch tritt. der Ingenieur auf
ihn zu und meldet:
.All Motoren find fertig montiert.
In einer halben Stunde sind wir fer
tig!"
Donnerwetter, famos. Da können
wir ja schon heute die erste Fahrt
machen."
Priifend schweift der Blick durch die
mächtigen Fenster hinaus. Fast som
merlich strahlt die Sonne herunter, daß
in ihrem Lichte die bläulichweiße Eis
decke des Sees grell blitzt und funkelt.
Die Wettermeldungen sind günstig.
Liebevoll fast, mit freudigem Stolze,
streift der Blick des Offiziers über den
schlanken Körper hin, der ein wahrer
Riese scheint im Vergleich zu dem
Schiffchen, das er bisher befehligt.
Die letzten Vorbereitungen werden ge
troffen. Zischend strömt daS Gas in dir.
Zellen, füllt sie prall. Die Werftmann
schaftcn bringen den Ballast. D Ab
nahmciommission geht an Bord.
AlleS klar? Tore auf!" . ,
Brüllend schreien die Luftschrauben
auf. Langsam schiebt sich der Ries? ins
Freie hinaus. Aus allen Hallen, auS
den Fabrikgebäuden strömen die Arbei
ter. Verläßt doch der erste Luftkreuzer
von solcher Mächtigkeit die Werft. Ein
neues Zeugnis dessen, was deutscher
Geist zu schaffen vermag. Leicht, wie
spielend, erhebt er sich in die Luft, wo
ihn, wie begrüßend, der Wind in feinem
Reiche empfängt. Höher, immer höher
steigt er, wendet und verschwindet iiber
dem Schwarzwald.
Froh blicken die unten ihm nach. Zag
und schüchtern wagte sich vor Jahren
das erste Luftschiff hinaus, in Kind,
daS sorgsam gehütet werden mußte.
Und heute? Ein Ruhmestag für die
Werft ist es und für den Mann, der sie
schuf.
AIs feiner Strich erscheint der Kreu
zer wieder iiber den Bergend Dröhnend
brüllen die Motoren herüber,. In sau
send Fahrt nähert er sich und landet.
Der nächste Tag findet ihn wieder
bereit. Höher wird diesmal gestiegen
als tags zuvor. Alles, auch der kleinste
Bestandteil wird geprüft und auspro
biert. In gerader Fahrt rst zieht daS
Schiff iiber der Eisfläche deö Bodensees
dahin, klettert hoch, steigt ab, dreht,
wendet, beschreibt Schleifen und Bogen.
Dem leisesten Drucke der Steuer ge
horcht das Schiff, wie ein edleS Pferd
dem Zügel. Die Gesichter vo Fühnr
und Mannschaft strahlen. Eine Freude
ist es, dies Schiff führen zu dürfen.
Fast mit Bedauern wild heimwärts ge
wendet.
Dann kommt der Tag. an dem die
große Abnahmefahrt vor sich gehen soll.
Alles ist klar und an Bord, so auch d
Abnahmekommission. Die Leitung der
Werft verabschiedet sich von ihrem
Kinde, das fetzt hinausziehen soll in den
Kampf. Der erste Vertreter einer neu
Gattung. Auch er wird der Werft, die
ihn haute, Ehr machen, wie der Flagge,
die von seinem Heck aus weht. Die
HaltenMiMaften lassen die Taue los,
das Schiir li! frei.
Große Fahrt!"
Höher und höher steigt der graue
Kreuzer. Kleiner urch kleiner wird tt
in der sonnedurchflimmerten Luft, bis
er verschwindet. Dunkelgrüne Wälder
ziehen unten vorbei. Der Hohentwiel
bleibt zurück, der Schwarzwald wird
überflogen. Die schimmernden Kuppeln
und ragenden Türme von Karlsruhe
tauchen auf und verschwinden wieder.
Das Rheintal abwärts geht der Flug.
Der Wind fingt in der Hülle, die Lutt.
schrauben orausen. Da unten lieg?
WormS. Hier wird abgebogen na?
Mannheim und Heidelberg. Wei
Flachen dehnen sich, iiber dunk?ldmur
Ackerboden streicht der Wind. Hir
oben stahlen sie sich zum Kampf, damit
die Heimat unten im Frieden schlafen
möge. Wie ein silbernes Band glänzt
derMain mpor. Ueber Frankfurt,
Kassel und Thüringen zieht daS Schiffs
feinen W Leichter und schneller als
dir D-Ziige, dii dort über blinke n.dk
Gleise hinwegjazeii "
'F-I,tz!xz sei!: