Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 28, 1917, Page 4, Image 4

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ägliche Dmaha Tribüne
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IlowurJ gir. Telrpkoiu TYLE3 Omaha. Ndbnata
v Molnea, 1 Branck OSk! 407 tH At.
Lrri des Tageblatts: Turch brn Träger, pcr Wche 10e; drch die
V3t, Per Jahr $5.00; einzelne Nummer 2e. Preis de Wochenblatt:
dei strikter Vsrausbkzahlnvg, per Jahr $1.50. ;
Entered m MCond-claM matter Maxch 14, 1812, th pofrtasiV t
Omaha, Nebnwka, ander th et f Cmgnu, March 8, 1K7S.
OnHa. Neb?., Mittwoch, den 28. Febrar 1017.
Siegeszuyersicht Zn Dentschlanö.
Der Erfolg der Tnick!bootKamvagne bat, wie aus Berlin gemeldet
' wirb, dort alle Erwartungen übertreffen und Stimmen aus England, die
die Lage als bedrohlich bezeichnen, scheinen diese Tatsache zu bestätigen Es
- miterliegt keinem Zweifel mehr, daß England sich m schwieriger Lage
befindet, das; die Tauchbootgefahr stündlich größere Dinienstonen annimmt
und dah England trotz seiner örefirn Flotte nicht imstande ist, die,er Wc-
fübr zu begegnen. . ' .,, . . .
' England hat, wie berichtet wird, eine Armee von annähernd zwe,
Millionen Mann in Frankreich stehen. Es nuis; nicht allein seine Bevol.
hvmg von 40 VZillionen Seelen zu 75 Prozent mit Lebensnutteln vom
"luslande versorgen, es gebracht auch riesige, völlig unbehinderte Trans
prtfazilitÄi. um seine grohe Armee in Frankreich mit Lebensmit eln,
".lnition und dem nötigen Nachschub zu versehen. Das ist erne gewaltige
Ausgabe, die es unmöglich erfüllen kann, wenn seinen Transportmitteln
ernüliche Schwierigkeiten in den Weg gelegt werden. .
' Und die Tauchboote können das in wirksamer Weise tun. wie die
I. tzten drei Wochen bewiesen baben. Eine nachhaltige Störung der Wer
Iniidung zwischen England und seiner Armee in Irairkreich aber mus; diese
Armee in ibrer Leistungsfähigkeit stark behindern, was um so schwerer ms
Gewicht fallen 'muß. als die vereinigte englisch-französische Armee heute
an der Wa'tsront nicht mehr die numerische Ueberlegenheit hat. wie letztes
ai,r Die Stärke der alliierten Armeen wird auf vier Millionen Nom
battanten geschätzt, die deutsche Armee ist ebenso stark. Und hinter Den
deutschen Armeen befindet sich ein dichtes Eisenbahnnetz, das die Zufuhren
nach irgend einem Teile der Front unbehindert und in kürzester Frist
übermitteln kann, während die Alliierten sich auf den ernstlich bedrohten
Seeweg zwischen England und Frankreich verlassen müssen.
Das deutsche Volk ist fiegesgewifz und es hat auch allen Grund dazu.
In diesem Sinne ist auch die gestrige markige Rede des deutschen
Neichskanzlers vor den Mitgliedern des Reichstages gehaltn,. Aus jeden,
Satz spricht nchige selbstbewußte Siegeszuversicht, aber auch das Bewußt
fein, das Recht auf seiner Seite zu haben.
Wir wollen und werden die Versklavung des nicht englischen Han
dels brechen". In diesen Worten gipfelt die wuchtige und packende An.
spräche de,-Z ersten Beamten des Teutschen Reiches; Worte, welche einen
Zweifel an einen siegreichen Ausgang des gigantischen Ringens überhaupt
'x nicht aufkommen lassen, sondern von der Ueberzeugung eines endgültigen
Sieges der deutfchm Waffen vollsmndig durchdrungen sind.-
Deutschland ist voller Siegeszuversicht.
' ,
cloyd Georges Notschrei.
i Admiral von Gabele, der Staatssekretär des Reichsinarineamtes, hat
' iw eirnaen Taaen vor oen Mugliedem öes DauptausMines oes oeul
fchen Reichstags die EMärung abgegeben, der bisherige Verlauf des ver
säiärfteu Tauchbootkrieges habe die Erwartungen der Nation nickt bloß
erfüllt, sondern sie noch weit übertroffen. Und Dr. Helfferich. der Staats
iekretär des Reichsanites des Innern, sagte bei derselben Gelegenheit: Das
briti'cke Weltreich kracht in allen Fugen und ist nun den erbarmuiigslosen
Streichen unserer Tauchbootflotte preisgegeben. Diese Streiche werden
N'rtaeseKt werden, bis der Tag kommt, den jedes deutsche Herz glühend
bcrbeischnt. Wenn jeder Teutsche seine Pflicht tut, dann wird da Jahr
1!'17 einen Wendepunkt m der Weltgezchichte bilden, die ZcrMnctterung
der britischen Armada Zehen und Deutschland und seinen Verbündeten, die
Tore offnen, exz zu einer aroken Jmnntri fuhren.
In seiner Eigenschaft lllZ Staatssekretär im Reichsmnt des Innern ist
Dr. Helfferich gleichzeitig Vizekcuizler des Reiches, nach dem Reichskanzler
silii) die nächste veraiuwortuche Persönlichkeit. Das gibt leinen Äusniy
rungen Gewicht. Dr.. Helfferich ist ein sehr vorsichtiger Redner und wenn
eilt deutscher Staatsmann m hoher verantwortlicher Stellung, der ge
ivohnt ist. seine Worte zu wägen, mit solcher Bestimmtheit den Zusammen
druck; des britischen Weltreiches unter den erbarmungslosen Streichen der
deutschen Tsuchbootflotte voraussagt, dann kann man ein HauS darauf
bauen, daß diese Voraussage sich erfüllen wird. Es ist nicht die Art der
deutschen Staatsmänner, ins Vlaue hineinzureden. Sie find keine
Schätzer. Eher sind sie wortkarg, aber wenn sie sich über eine Angele'
genheit äußcnt, die nicht bloß da5 Interesse des gesamte deutschen Volkes,
sondern das Interesse der ganzen Weli in Anspruch nimmt, dann darf
man sicher sein, daß das, was sie sagen. Hand und Fuß hat.
Seit dein Tage, da Weddigcn drei britische Kreuzer der Reihe nach der.
senkte, hat man in England unermüdlich nach Mitteln und Wegen gc
nicht, der Tauchbootgesahr wirksam zu begegnen. Es in vergebens gewe
sen. . Um wenigstens seine Kriegsflotte zu retten, hat England sie in un
zugängliche Verstecke zurückgezogen. Aber seine Handelsschiffe kann es
dabin nicht zurückziehen. Die müssen hinaus, denn das englische Volk
will leben und braucht die Zufuhren über See. Und was man zmn
Schutze der Handelsflotte auch ausgedacht haben mag. ihre langsame aber
sichere Zerstörung hat es nicht aufgehalten. Ein stolzes Schiff nach dem
anderen ist mit kostbarer Ladung in die Tiefe befördert worden, und ledig
lich den:. Umstände, daß die deutsche Tauchbootflotte erst auf eine gewisse
Stärke gebracht werden mußte, ehe sie ihre Aufgabe in vollem Umfange
erfüllen konnte, hat England es zu verdanken gehabt, daß das Unheil, das
der leitende Minister kürzlich verkündet hat, nicht schon langst über Eng.
land aekomnien ist.
aber fühlt Deutschland sich stark gcimg. durch feine Tauchboot,
flotte die Streiche führen zu lassen, die das britische Weltreich zertriim.
liiern sollen. Mit seiner ganzen Flotte wird England die Tauchboote nicht
tiuä bet Tiefe treiben, aber ein großer Teil seiner Flotte wird sich in der
Tiefe wiederfinden, wenn sie versucht, 'den ttampf gegen die Tauchboote
; auMncymen. - . r
DttSwpMscr.
T'izze von Werner Petee arsn.
Der lzilfsfond.
Eingegangen in der ' Office der
Cinslitt Tribüne für die Kriegsnot.
leidenden von folgenden Personen:
Fr.r,i Vuiguna Pakiefer, ....
Crul-a 1-00
U..aer.T!.t i:i 3irt& Nebr... 5.00
Zsm. WicnuT, Wcjct, Nebr... 5.00
'!".,n!i'!z. Athol, Sinns 10.00
.Ns!i'Iansch gesucht. '
Dne lneng? ichmeizerische ttonsu,
r. l Zoiüh La Solle Str.,
i .i , i ucht in Dernerung
- 1 r y.'iW'm den Aufenthalts
,t d.'r nacb.'eunntm Dcrscholleiien
n Eril'brunil zu bringen:
m ni, L1rn geb. ern Isi. Okt.
I ; ,,i Veriisl. Lchtbckannte
. 2127 North Ave., Chica-
i
( - . j, "'o"7.m?s, gebürtig aus Rü
,. angeblich in Abbots
i-'.'i'i.iast gewesen.
" , ."n-r. 4") Fakire alt. von
, i.' Zt tiMcr, und dessen Ehe
" , c i ."tcnnoun.
tji.". geb. cni 20.
: - 7 ; "! orf.
i ;'. (nrtnrr, 1" ) aus
Uarl Glse erhalt
großen Auftrag!
Unser Mitbürgers Herr Karl ttloe,
Bildhauer und Stukkateur, hat heute
den Koiürakt für die Herstellung der
Gipsmottelarbelt an der Cäcilien
Kathedrale erhalten. Es ist eine Ar
b'eit, zu deren Jcrtigstelluiig drei
bis vier Monate verwendet werden
müssen.
Ich bin oft im Museum für Na
turkunde. Oft und gern, denn t
laßt sich gut nachdenken, wenn man
durch die Hillen Säle geht, wo jedn
Winkel ein Stück Leben birgt und
mit beredten Worten erzählt von
Werden und Vergehen.
Ich durchstreife sie alle und der!
zessk nur selten einen. !
Nie aber verlasse ich das HauS.
,hne in dem Saal gewesen zu sein,
er den Insekten gehört. Da hängt
sleich links vom Fenster ein Kasten,
zanz mit Käfern gefüllt, und sehe
ch ihn, überkommt mich die Erin!
erung und führt mich um Jahtt
zurück, und ich sehe wieder das alte,
rstaubte Zimmer, und vergessene
Lefichter nicken und winken
Wir waren unser acht in dem klei ,
en Hinterzimmer, dessen einziges
Fenster hinausging auf einen sir.ste
?en. schmutzigen Hof.
Meistens sahen wir ihn zwar nicht,
enn das Glas war mit einer dicken
Lchmutzschicht bedeckt und gewährtes
iaum den Sonnenstrahlen Einlaß.
Wir waren unser acht, je zu zwei
M ein Schreibpult gekettet, auf dem
ich vor und hinter und über uns so
mgefähr alles erhob, was erschaffen
dem Menschen daS Leben zu der
kiden: Rechnungen, Krcditauskünfte,
Zlaubige Bücher. -
Als ich mich daS erstemal an mein
pult setzte und mich redlich abmühte,
pie mir geheißen war, in den Welt
tandel einzugreifen, sagte ich unwill
iirlich ganz laut:
.Nein! Das hältst Du nicht aus!
lieber Schweine hüten? Heuschrecken
Fsen! Alles, nur nicht das!"
Mir gegenüber, östlich von dem
kroßen Tintenfaß, saß ein Herr, der
liich interessierte.
Ein kleines verblichenes Männchen
ait ängstlichen Bewegungen, rutschte
x den ganzen Tag auf dem Schreib
xssel hin und her, fand stets etmaZ
,u durchblättern und auszustreichen.
srledigte mit weitgehendster Sorgfalt
elbst die einfachsten Dinge und
as war sein Hauptmerkmal hatte
lie einen Augenblick Zeit.
Erst spät abends, wenn die ande
die Arbeit beiseite schoben und
it mildem Gruß durch die knar
'ende Tür verschwanden, hob er bor
ichtig, gleichsam verwundert den
ilopf, sah nach der Uhr, schloß
chreibzeug und Papiere inS Pult
md blieb dann meistens noch einen
lugenblick sitzen, mit milden Falten
im die Mundwinkel und blöden Au
en.
Einmal in der Mittagspause
jcibe ich ihn gefragt, wie lange er
chon an dem Pult arbeite.
Er sah mich erschrocken an, und
er blöde Ausdruck kam wieder in
eine Augen.
.Sechsundzwanzig Jahre." sagte er.
.Techsundzmanzig?" fragte ich und
nerkte, wie es mir zu schwindeln be
,ann. Ja, hält denn das ein Mensch
mS r
Er zuckte d'e Achseln.
.Wenn er mutz . . . .
.Und Sie haben also gemußt?"
Hm," machte er, .wenn Sie wol
in ja. Sehen Sie, heute bin ich
chon vernünftig. Heute rechne ich
im Jahre voraus. Aber früher ....
a war ich wirklich ein vermaledeiter
!lerl! So einer .... wissen Sie...
on den Schwärmern. Immer trau
men und Lus:schlosfer bauen und
dann hinaus - in die Wälder und
zeschwelgt und gedacht, Gedanken,
die die Welt auS den Angeln gehoben
hätten, hätten sie nur den Stützpunkt
zehabt. Aber der fehlte.'
Er lachte kurz auf, ein täppisches
Lachen.
Was glaubt man nicht alles zu
lönnen, solange man junz ist? Man
hat da so viele Gedanken und Ziele.
Aber dann , kommt das Leben und
schlägt sie plait. Und dann ist's aus
Dann steigt man vom Himmel herab.
zieht Alltagskleider an .... bt
zräbt die Träume und wird ganz
klein.
Er sah flüchtig nach der Uhr. Es
war noch Zeit.
Und da setzte er sich hin und
machte eine Kreditauskunft über Leo
öelgmann aus Posen, der eine Ma
ichine kaufen wollte gegen 20.000 in
bar und 10.000 in Wechseln, die
zer genommen wurden und so sicher
waren, wie Gold.
Fcb.
Frau Anna Schmidt, Witive des
Herrn Julius Schmidt, feierte in
aller Stille ihren 80. Geburtstag
Ti? Einlage der deutschen Spar
fassen haben im letzten Jahre mit
rund 2 2 Milliarde Mark zugenom
men. Das siebt jedenfalls nicht aus
als ob das deutsche Volk von Verar
mung bedroht sei.
Die Augen baben ihren Ursvrung
im Welnrn, ii'id Fehler derselben
beeinträchtigen datier dos ganze Ner
vet'sn'letti. Tr. Weilanb mackt ei
nc ZreMstÄ ren schwierigen Fäl
Nun babe ich es: er wollie Natur
forscher werden. Die ganze Familie
sei so gewesen. Ader keinem i'tfi ge
zlückt .....
Einmal Sonntags habe ich ihn
5urck den Wald eben sehen mit Bo
tanisiertrommel und Schmetterling!
netz. Er ging ausreckt und frei und
schien nicht derselbe.
DurS die Büfcke schwankte ein
Schmetterling heran. Da kam t in
ihn wie Recken und Dehnen, und er
hob daS Netz und fetzte ihm nach -der
QÜt Mann! durch Dornen
dickickt unv Hügel, und ich hörte, wie
er heisere Laute !i5s:i?tz, ein Gemisch
Hort schluchzen un jvbtl.
2Litr.lt. all ich hewzÜZZ. sah ich
ihn wieder.' Er stand vor eiiikrn
Ameisenhaufen und betrachtete da!
wimmelnde Hin tin Her. Und hatte
eine so tiefsinnige Silhouette auf dem
Abendhimmel.
Ich ging still vorbei und dachte:
.So ist der Mensch. Er hat zwei
Kleider. Und Leben ist Privatver
gnügen
.
Eines Morgens kam ganz auf
geregt inS Bureau. Er ging einige
Male auf und ab. um sich zu ver
pusten, dann machte er sich an die
Arbeit. Aber eS ging nicht recht.
Ich sah seine Hände beben, seine
Augen leuchten.
.Haben Sie heute mittag Zeit?"
fragte er ganz unvermittelt.
Ich bejahte, und er nickte besrie
digt. Dann arbeiteten wir weiter.
ÄlS die Hofuhr einS krächzte, und
auf Gangen und Treppen Schritte
erklangen, traten wir hinaus.
Draußen brauste die Weltstadt.
Fußgänger wogten. Automobile
fauchten, Wagen rollten vorbei.
Er nahm meinen Arm und zog
mich im Gedrängt fort.
.Wohin?"
Zu ihm sagte er und stürmte
vorwärts. ,
.Zu wem?" . - -
Er ließ mich loS und blieb stehen.
In seine Züge kam Staunen.
.Sie wissen nicht -?"
.Nein.'
Er schüttelte mitleidig den Kopf.
.Wirklich nicht?"
.Wirklich nicht."
E? lachte aus
Das nicht zu wissen! Ja. waS
wissen Sie denn iikerhaupt?"
Und plötzlich beugte er sich zu mei
nem Ohr und flüsterte:
.Er ist angenommen'"
.Wer?"
Er hörte die Frage nicht mehr. Er
stürmte vorwärts und stammelte et
was in wirren, hastigen Worten.
Er schleppte mich durch Straßen
und Gassen, rechts und links, kreuz
und quer, ümpelte Menschen an, lief
Kinder über den Haufen und ma
ßigte erst den Schritt, als sich, vor
. l Y( r s ' ' Os . 1 ....... .
uns 033 AlUieum jur laiurilliivk
erhob.
Als wir die Trevven mnanitieaen.
lächelte er stolz. Dann leate er die
Stirn in Falten, setzte eine gelehrte
Miene auf und ioi mich, unauflzer
lich brummend und murmelnd, durch
Gange und sale in das Jimmer,
wo in schwarzen Glaskästen Käser
und Schmetterlinge stehen.
Ums vom Fenster hangt oa ein
großer mit Käfern gefüllter Kasten.
Zu ihm zog er mich hin.
Sehen Sie ihn? fragte mein
Begleiter. ,
.Wen?" . ,
Er deutete auf die Mitte des Ka
ftens.
?kck solate der Ricktuna seines Nn
gerö und sah ein verschwindend tlei
nes tlaserchen, unter dem ein a
felchen klebte mit der Aufschrift: Ee
jchenk des Herrn . eymann.
.Ihrer?" fragte ich erstaunt.
Er schien verletzt.
.Natürlich meiner. Wessen denn
sonst? Sie sehen doch: Lehmann.
Es .ist em Sumpfkafer, einzig m
feiner Art. schier unmogticy zu scin
gen. Eine ttostvarleit, ein Juwel :
Er begann mit den Händen zu
fuchteln, lief vor dem Kasten auf und
ab.
3ch wunte ia. daß es noch kom
men würde! fühlte es' Die
ganzen Jahre, die Jahrzehnte hin-
durch! setzen Sie ,hn nur an: Ich
sage nicht zu viel: ein Juwel! Schier
unmöglich zu sangen! Da haben sie
zugegriffen! Ja .... er kann doch
noch was, der Lehmann! Wenn er
auch kein Leben vervufft hat! Doch
noch etwas anderes, als Auskünfte
machen! So etwas, verstehen die
wohl, ahah ..... m der Wmen
fchaft .... .'
Er lachte auf, rostig und hohl.
Ich sah ihn an. Kein Zweistl: er
war trank.
Er litterte am aanzen Leibe, sein
Gesicht war fahl, und aus ihm glüh
ten fieberhaft die umränderten Au
gen.
Kommen Sre." sagte ich und zog
ihn fort.
Zuerst sträubte er sich, oder dann
versank er in Gedanken und schritt
still neben mir her ins Bureau.
Und die Tage kamen- und gingen
und hatten alle dasselbe Gesicht, einer
Wie der andere müde und grau.
Lehmann war wie ausgewechselt.
Er, der früher die Pflichttreue
selbst aewescn. der sich nie erlaubt
hätte, auch nur eine Minute zu der
geuden, faß jetzt oft stundenlang, am
Federhalter kauend, kraftlos in sich
zusammengesunken und träumte.
Die Schreiber steckten die Köpfe
zusammen.
WaS mochte S fein? War er in
der Gunst des Chefs gefallen? Hatte
Bergmann in Posen falliert? Sie
dachten hin. sie dachten her. Und
hätten es so gern gewußt. Und könn
ten es icht ergründen.
Das war die Zeit, da meine
Katastrophe eintrat. Da ich zum
Chef hinaufqing und ihm sagte, fünf
unds.ebzig Äark sei ein recht kleines
Gehalt, und ich hoffe, er werde Ab
Hilfe fchaffen.
Der Gute! ch febe ihn noch
heute in feine??, Lkhnftuhl sitzen, die
Stirn runzeln, wie ein iörsßöapz,
und niich angucken, att wollt er mich
fressen.
Die Rede mißfiel ihm.
Denn er meinle, fünfundsiebzig
Mark sei fürstlich bezahlt, und ein
anständiger Mensch könne sich noch
etwas davon sparen. Und kS betrübe
ihn tief, daß er sich ln mir getäuscht
habe: er habe nicht geglaubt, ich sei
auch von der Sorte, sondern ein ....
ordentlicher Mensch.
Nach die er Audienz übergab ich
ihm seine Bücher, machte einen Kratz
fuß und ging.
Gleich darauf trat die Krisis ein.
Banken krachten zusammen, der Welt
Handel slockie, an den Börsen hclljchte
Panik ....
Das hatten sie nun davon.
Ich wollte daZ Hrnterzimmer mit
seinen Insassen eigentlich nicht wie
dersehen, aber dann mußte ,ch eines
Tages doch noch mal hinauf.
Ich stieg dtf Treppe hinan, durch
trhriit Sn Onrrihnr trat in
JV W V ft wmrj
Alle saßen an tyren Platzen. An
meinem Pult lehnte ein alter, ver
härmt Mann. LehmannS Platz
war leer.
.Wo ist ?" fragte ich.
Niemand antwortete. Nur die Uhr
krächzte heiser, und der Schreiber
lehrling tippte sich mit dem-Finger
an die Stirn.
Da verstand ich. Sie hatten ihn
weggebracht.
Bald darauf horte ich, r sei ge
storben.
An Größenwahn ....
was ist Rhemnatismus?
Warum leiden Sie davon?
Leidende sollten bedenke, daß dieö
eine Bliilkrankheit ist nd dauernd
geheilt werden kann. Leidet
nicht diesen Winter.
Rb'iiffaliSmn bwftist, daß tat Blut Mi
Hrnjcktt durchsetzt Ist.
ti braixdt weiter tini mlIzintscdn Stet
schlag, um id isten. dak tfine tut fttt
die Ätlmldheit unmgünIick twendia tt.
Sind Ht IHelkNs, IM SfnMcI von Bfimtllii'
ttSrnu durchseucht, dann follu tnan nit die
(itiuin)hci!itn Stellen mit Salben wie, ixn
im dauernde Heilnng erwarten, Ei lüften
tiefer dinem, in &lul wo sich der rai,k
beitSsei verZtcckt hält nd hm Laibe und
Psislr uu( ertfil tenfcrtt ton. 6 1(1
bo iriHirt Wichtigkeit, daß & diese ran!
dcit InS werd., elic dirfnbe w weit gegan
(im n. . S. . ist ein Slutretn!g. d
di, geilvro txilimd und seit Über wnizi
?ad im auch (it. Si wirk, filt Z.f
dnoietbe riin, wnZ tf filt andere lai im
nitd iit von a!itiimalimu befreie. Indem
ti Ihr V!t wird rcm nd srisch richt.
, r. S. iit pnranrikkt. ei reines Pflanze
rrdkt m sein und enthält keine edemischm
?el!.,üdtei:e, Tlött dea tmtf-Mii?M .
,e lcht.
öckreilil vn den kirzl dieser GeseMckast und
la!,I euch von ibm rale, MatschlSg find
w'Ienltt'i, ?itreijirt an Ewifl Svecifie ?
psnv, 4l Ewist Laiwraiord, tianta, Ga.
miiiiiiiiiiiiisiiiiiiiiiiiiiiiiHiiiiiiiiiiiiiiiii"iiniiiiiiiiiiiiiiiniiHiiniiiiiiiiiinnitniiU
gränz Joseph-Avekdote,
Beim Tode Kaiser Franz Josephs
wurden in deutschländischm Blät
lern folgende ergötzliche Anekdoten
aufgefrischt: Ein Berner Aristokrat
kam als Diplomat an den Wiener
Hof. Als er bei einem festlichen An
lasz vom Kaiser angesprochen wurde.
sagte er: Muzeitat, wir sind eigcnts
ich direkte Nachbarn; die Burg mei
ncr Bäter steht in nächster Nähe der
Habsburg. Ja, ich habe sogar nachge
wiesen, dag mein Geschlecht noch al
tcr ist, als das Ihrige I" Daraus
klopfte der Kaiser dem Diplomaten
freundlich lächelnd auf die schultet
und erwiderte: Ja, ja, meii. Lieber,
das mag schon fein: aber wir Habens
dafür doch a bijsl weiiter bracht!"
Eitle andere Anekdote, die auf dik
hervorragende Reitkunst der Kaiserin
Elisabeth anspielt, erzählt die (öattin
des verstorbenen englischen Eesand
ten High Fräser in einem Memoiren
werk, in dem sie ihre Eindrücke von,
den verschiedenen europäischen Für
stcnhöZcn wiedergibt: Es gab keine
Fonn der hohen Schule, die die
Kaiserin nicht meisterhaft zu reiten
wußte, und auf dem Pferd zeigte sie
eine unbekümmerte Leichtigkeit und
Sicherheit, die wirklich erstaunlich
waren. Tcr Kaiser freute sich oft
über ihre Reittalente, und alö das
politische Barometer in der Donau
sladt einmal sehr tief stand und eine
Revolution zu drohen schien, meinte
er lachend mit gutem Humor zu
Elisabeth: .Sorge Dich nicht, mein
Lieb! Wenn sie uns MiS der Hofburg
ausweisen, finden wir immer noch
einen Beruf, der unö ernähren wird,
wir werden einen Zirkus eröffnen.
Ich werde Stakmeister, Tu springst
durch die Reifm, und die alte Dame
sitzt an der Kaste.- Mit der alten
Dame meinte der Kaiser seine
Schwiegermutter, die Herzogin Ma
ximilian von Bayern, deren große
Sparsamkeit bekamü war.
. Falsch verstanden.
.Wo fahren denn Sie hin, kleines
Fräulein?"
Heim, nach München."
.Ueber Nürnberg oder AugS
bürg?"
..Nein, über die Ferien!'"
Eine gefchS-ftliche
Klatschbas. .Wo ist die Mut
ter. Kinder,''
,.D seift die Stubenillr ab!" -
.Ich sehe sie aber nicht!"
.Ja, sie ist 'mal eben zur Nach
barin 'nübergegangen, da hat sie die
Siubentür mitgenommen!"'
Frech. Gast: .Herr Wirt, ist
da Hasen der KatzendratenZ"
Wirt: .Schmeckt er Ihnen?"
; Gast: .Eeliisz!'
Wirt: So? WaS fragen Sie denn
dann? Besser 'n Katzenbraten, der ei
nem schmeckt, als 'n Hasenbraten, der
emem nicht schmeckt I"
Verliebt. Herr: .Daß ich
daö Unglück habe. Ihnen immer wie
der zu begegnen. Fräulein!"
Fräulein: Ein Unglück nennen
Sie das?"
Herr: Ach ja; denn ZedeLmak,
wenn ick Sie sehe, kann ich nicht ohne
Sie leben!"
Am Heimweg. .Du bist ja
betrunken. Sepp!"
..I'? Gar tei' Spur!"
.Dann mutz ich'! sein' ,
Ach so? Frau (als der Gatte
wegen deZ zulünfügen Schwiegersoh
neZ in einer Auskunftei war, und mit
sehr betrübtem Gesichte heimkommt)
Da wird wohl au der Hochzeit un
ferer Tochter nichts?"
Gtte: .Schwerlich! Er war auch
dsrt. um jich zu erkundizen!'
WW? - - ÄSPTIl j00rW;!XP& 1 fr j
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Jcssery Six $1465 .
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S OMAHA LANUVVLHK - VtKUlWb S
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Pracht Einband ZUr
Deutsch-Amerika"!
Die interessante illustrierte Woche'
schrift der Töglichca Omaha
Tridüu.
Viele Leser von Teutsch-Amerl.
ka". der historischen und hochinteres,
santen Leitschrist der Täglichen
Omaha Tribüne, haben den Wunsch
geäufzcrt, dieselbe einbinden und aus
bewahren zu können. Wir wurden
dadurch veranlaßt, einen Einband
berstellen zu lassen und ziim Wer
kauf zu brrnacu. der den Lesern Ve.
Zcaenbeit gibt, diese epochemachende
5.e,lschrift alifzubeimliren, denn ,n
wätcrcr 5,ctt wird ein Jahrgang
dieser Zeitschrift von erhöhtem Wov
tc lein.
Die irinbände umfassen die Num
mem dreier Monate oder eines gan
M Jahrgangs. Sie sind sehr ge
schmackvoll mit schwarzen, Umschlag
und goldener Aufschrift hergestellt,
und werden eine Zierde jeder Bi,
bliothek bilden.
Die Preise der Einbände find
wie folgt: Vollständiger Jahrgang,
alle Nummern vom Abonnenten je
liefert, gebunden, $1.75..
Alle Nummern eines VieMjah.
rcs. vom Abonnenten geliefert, ge
bunden. ZI. 50.
Vollständiger Jahrgang, alle
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