Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 23, 1917, Second Edition, Image 1

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In einem mMsrhen
Szhwekelbergmerk.
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Wir alle wissen es aus eigenster
rs)rug,0al! leöcc superlat,, in
dem wir etwas nennen oder schil
der, nicht einem objektiven, nüch.
lernen Denken und Beurteilen ent.
sprmzt, sondern einem subjektiven
Gefühle, bald einem starken Person
lichen Eindruck, bald einer lieben
Erinnerung, bald einer m Wesens
gleichheit wurzelnden Vorliebe oder
ahnlichem. Solch einem subjektiven
, Einpsinoeil nmg auch der Superla
tiv entstammeil, den laut Baedeker
der Thebaner Dichter Pindar, des.
fen Andenken selbst ein Alexander
von Mazedonien hoch in Ehren hielt,
olI schmückendes Beiwort der Stadt
Großgriccheillands , verlieh, deren
vteue, allerdings zum kleinen Teil,
das - heutige Girgenti einniinmt.
-Die schönste Stadt der Sterblichen
nannte er Akragas. Gewiß, die
Stadt mag herrlich schön gewesen
sein; die Teinpelreste, die uns von
ihr erhalten blieben, sind weltbe
rühiut und sprechen beredt von
Schönheit und Großzügigkeit, geben
auch als Trümmer, noch nach Jahr
taufenden ein Bild von der ent
schwundenen Pracht, die wohl die
ganze reiche Stadt an der Süd
küste Siziliens ausgezeichnet haben
mag. Gewiß, auch die !age, auch
das Landschaftsbild bietet an
Schönheit viel, und ich war ent
zückt, als ich bei strahlendein Son
nenglanze, im Vlütenschnee der noch
blätterlosen Mandelbäume, durch
blumenbuntes Wiesenfeld an einem
echt sizilischen Wintertag den
Stätten wanderte, an denen den
Göttern Griecheiüands in herrlichen,
edel ragenden Tempeln geopfert
wurde. Und doch Kalabrien und
noch mehr Sizilien sind so reich an
Naturschönheiten, find an großar
tigen Landschaftöbildern, an Or
len, an denen KAiistfreunde und
schafsenLfroher Menschengeist wun
derbare Bauten errichtet, Schätze an
gesanlmelt hatten, so überreich,' daß
ich Pindars superlativeS Urteil nicht
für objektiv zu halten vermag. Wie
viele herrliche Bauten und Kunst
schätze mag beispielsweise daö auch
landschaftlich so schön gelegene, da
mals so mächtige Syrakits geborgen
haben, das heute, wenn man von
der düstern Schönheit der Latomien
absieht, allerdings dem Reisenden
weit weniger ,Bilder einstiger Grö
ße bietet als Girgenti!
Groß und mächtig ist der Ein
druck, den man von den Tenipel
testen des alten Akragas, des rö
mischen Agrigentum, - empfängt.
Aber ich nahm von Girgenti einen
noch tieferen, wohl unauslöschlichen
Eindruck mit, als ich in dessm Nähe
ein Stück heutigen Lebens kennen
lernte, ein . Stück Leben, das mir
schlimmer und grausiger scheint, als
das qualvollste Sterben. .
Wenn man' auf einer der Bahn
linien, die von Eatania und Sira
cusa an der Ostküste, von Termini
Jmerese an der Nordküste ausge
hen, ins Innere der Insel sährt,
so, fallen cinein säst auf jeder Sta
tion die wohlgesonnten gelben
Klötze auf, die etwa die Forni star
ker Scheite haben und oft itt gro
ße Mengen versandbereit aufge
stapelt liegen oder einen oder meh
rere der offeneuGüterwagen füllen.
Hat man sie auch noch nie zuvor ge
fehen, so erkennt mmi doch gleich
die Materie, aus der sie bestehen,
'erkennt sie zumindest an. der Farbe.
Und man weiß ja mich oder liest
es im Reisehandbuch, daß man sich,
auf dem schwefelreichst eit ' Boden
Europas, ja der Erde befindet.
Trotz seiner küstennahen Lage ; ge
hört auch Girgenti noch in das Gc
biet, in dem lief unter der ' Erd
rinde im harten Fels das kristalli
ische Gut gewonnen wird. Die Fra
ge des schweizerischen Besitzers des
reizend auf halbem Wege, zwischen
der Stadt am Bcrgeörücken und Ist
mecresnahen Tempelreibe gelegenen
, Grand Hotel des Teinples traf uns
also nicht unvorbereitet, und wir
waren sogleich entschlossen, dankbar
das freundliche Anerbieten anzuneh
men und die Empfehlungökarte zu
benutzen, die uns den Zutritt in
eine Schwcfelgrube verschaffen soll-
fr
El war 7 Uhr früh, und noch
kkämpste die Morgenröte eines an
brechenden TageZ mit dein grau
bleichen Täinmerfchleier einer wei
chenden Nacht, als wir dcn Wagen
bestiegen. Empfindlich kühl war's:
von Bergeshöhen und vom Meere
zugleich wehte eS frostig. Fröstelnd
schlugen wir die Kragen der dicken
Mäntel empor und hüllten unS in
die Wagendecke. Die zivei starken
Pferde zogen an, und der sprung
federlose Wagen' rüttelte ns Unse
rem Ziele entgegen. Die blüteuwei
ßen Mandelbäume wurden immer
seltener, die niit Goldfriichten schwer
beladenen Orangen und Mandari
enbäume fehlten ' ganz. Linker
Hand reihten sich bald näher, bald
ferner Kugel- und Bergleiu anein
inndr mit traurig kahlen, oft stein,
gcn Häiilzen, an die nur ganz ver
kinzclt ni!S regellos geschichtete, stiic
zrndö Steinhaufen menschliche Be
haiifungi'n httJiigebant waren, wäh
rend rechts das weite Meer nach kur
zen Unterbrechungen immer wieder
in Sicht kam. Die Tempel Gir-
gentis lagm schon weit hinter uuS,
und eS ging bergab. Tann schwand
das Meer völlig unseren Blicken,
die -schlechte Fahrstrasze führte ans
värts. - Da waren wir nach etwa
einstündiger Fahrt gegen Osten
beim Flüßck)n Naro. am Bestall
hattge der Serra Longa angelangt,
etwa 10 , znlometer von Girgemi
entfernt und i2'i Meteruber dem
Meere. Der Weg wäre auch für
den ortskundigen Fußgänger nicht
zu verfehlen gewesen; als Wegweiser
dient eine kleine, schmalspurige
Bahnlinie, die nach Porto Empe
docle der Hafenstadt Girgentiö, die
gelben Lasten schafft, und auf der
vor uns einher langsain eine Loko
niotive viele leere Frachtwagen zu
cückjchleppte in das Schwefelberg
werk, die Zolfara Eiavolotta. Jetzt
bog die Lokomotive links talabwärts
ab, während uns der Wagen rechts
höher bergan führte. Und zwischen
dem Spiirweg und der Fahrstraße
über einen kleinen steilen Abhang
wie eine Feste graues Mauerwerk,
dahinter gleich Türmen Oefen und
Schlote. Torthin zog es uns Laien
nicht so sehr; wir wollten ja hinab
ins Bergwerk unter die Eroe.
Der Wagen hielt. Der 5kutscher
psiff und rief und wies uns, die
wir inzwischen aufgestiegen waren,
ein noch einige Meter höher gelege
nes Haus, zu dem kein Fahrweg
mehr führte. Und dort tauchte,
durch Zuruf und Pfiff herbeige
führt, ein Mann mit einem Hunde
auf und 'schritt uns entgegen, wie
wir ihm. Als wir einander er
reicht hatten, standen wir vor einein
baumlangen Lt'erl in Siefeln,.d!sen
Antlitz roh und hart und für die
Rasse wenig charakteristisch war. Er
stellte sich als der Pndrone vor, war
also nicht der Besitzer, sondern Ver
Walter oder Oberausseher. Ich reich
tö ihm die Empsehlungskarte, und
er nickte. Ob wir das Bergwerk
besichtigen wollten, fragte er. Und als
ich beiahte, bemerkte er mit einem
Blick auf teilte Reisegefährtin:
Aber sie arbeiteii nackt. Wenn das
Madams nicht beleidigt?" Und da
die Frage verneuit wurde, ntckte er
abermals und schritt unS voran.
Bald standen wir vor der niede
ren. inS Felsgeslein gehauenen
Pforte, die hinabführte in die Un
terwelt, in um es gleich zu sa
gen: ein Jiifcrno, das Dantes
Phantasie kaum graustger ertrau
nien könnte. Und schon uinringten
uns, dem Höllenkreise entstiegen
oder im Begriffe, wieder in ihn
abwärts zu steigen, die Gestalten
einer Anzahl der in ihn Verstoße
nen. Männer, Jünglinge, Kinder,
Leute von vierzig bis zu acht Iah
ren, umdrängten unS, drangen auf
uns ein mit fchreiendett Stimmen
und heischenden Gebätden. - Braune
Gesichter voll harter Bartstoppeln,
glbe Antlitze mit sprossendem
Flamn, zarte, sahlweiße Kinderge
sichter Zahm wir rings um unS,
blickten in finstere, in iienich stump
fe, in wildflackernde Augenpaare,
fühlten uns von heißem Atem ge
streift, von bettelnden Händen an
den Aernieln gezupft, an Brust oder
Rücken gestoßen, und vernahmen
gleich einem Tämonenchor alte und
mnge, heisere und schrille, hohe
und tiefe Stimmen drängend laut
von Leid und Hunger sagen, gierig
einen Söldo oder zwei fordern. Auf
den -Häuptern trugen alle die Ver
dämmten schildlose, eng anliegende
Leinenkappen ; ' die nackten Oberlei
ber, vielfach schweißgebadet, zeigte
in ihrer Fleischarmut die Nippen,
weite Beinkleider oder kurze Hös
chen, manchmal auch nur Schurze
deckten teilweise die Unterleiber.
Schon stand die Sonne am Himmel
init würüiendem Strahl: aber wir
fühlten sie nicht. Wir glaubten uns
Mi Reiche nächtlicher Schatten, und
uns fror beim Anblicke des Elends,
der sich uns bot. Meine Neisege
ahrtm empfand Angst vor den me
ngen Blicken, die an ihr hingen,
vor den Fingern, die sie berühr
ten, Und drängte sich wie hilfesu
chend an mich, der ich selbst einen
Augenblick lang Schauer durch mei.
nen Körper gehen suhlte. Ich schrie
die Schar der Aermsten an und er
suchte den Padron?, uns doch den
Weg zu bahnen. Aber sein guter
Wille fruchtete nicht sogleich, seine
Mahnungen wie seine Drohungen
versagten vorerst, und es gewährte
geraume Zeit und bedürfte einiger
erbarmungslosen Faustschläge, ehe
der Kreis um uns sich etwas lichtete,
und zuMal die Kinder und Jung
lmge von uns ließen. Auf die Aus
fotderung des Padrone legten wir
dann unsere Mäntel ab, die. nach
dem wir gefragt worden ob sie keine
Wertsachen enthielten, einein Unter
aufsehet- zur Verwahrung übergeben
wurden.
Und nun ging es abwärts ins
Dunkel der Erdemiacht. doch nicht,
ehe nicht der Padrone eine Anzahl
von besonders Zudringlichen kitrzer
Hand bei den Armen oder an den
schultern gepackt und ins Dunkel
voran gestoßen hatte, um die Tckar
fleicr zu lichten, die itock immer imZ
versolgten. uns unräua.tcu. . Er
k stiCrte, gefolgt von ' meine,? Reise
l gesährtin; 'dann kam ich, nd wie
schützend schritt ein-, uuteraufseher
dicht hinter mir. UnZ beide Glück
liche,, die wie hier mcht heimisch toM
ren, ausgenommen, trug jedee'.der
in den Schacht hinab-, aus Ihm'
porstieg. eine kleine Grubenleuchts,
ein rostiges Blechding in Form einer
kleinen Henkelkamie, aus deren
Schnabel die übelriechende Karbid
flamme lang und schmal mit Hellem
Licht brannte. Niedrig und eng
war der aus dem Gestein ausge
hauen Gang. Zwei Treppen führ
ten in dieser. Enge nebeneinander
steil hinauf, hinab auf hohen Stu
fen. Um das Aufwärts und Ab
wärtsklimmen zu erleichtern, emp
fahl uns unser Führer, beide Trep
pen zu benutzen, für jeden Fuß
eine,' denn die Stufen der beiden
liefen nicht in gleicher Höhe neben
einander. Doch das war nicht der
Hauptzweck, dem die Treppen dien
en: oft und oft konnten wir im
Niedersteigen nur die eine Stiege
benutzen, wenn auf der anderen von
unten her ein Licht sichtbar ward. Ta
klommen sie auf feuchtglattem, stei
lem Weg empor zum Tageslicht -r
die 5tinder, Jünglinge und Männer,
die zu den Schmelzöfen schleppten,
was die Spitzhacke unten aus- dem
Felsen gebrochen hatte. Der Licht
schein der Grubenleuchte und ein
schweres Keuchen waren die Vorbo
ten ihres Kommens. Zuerst mußte
unser Führer nns einige Male mah
nend aufmerksam machen; bald
aber traten tvir von selbst zur, Seite,
wenn aus dein Dunkel der! kleine
Schimmer brach. 5keuckMd und
stöhnend zogen sie bald dicht hinter
einander, bald einzeln in Abständen
an uns vorüber. ,
Tief gebückt, nicht selten auf al
len Vieren, klommen die halbnack
ten Gestalten empor. Die meisten
trugen die Leuchte die bloß die
nächste Stufe des harten Weges er
hellte, um das Haupt gebunden,
vorn an der Stirn, manche aber
auch zwischen den Zähnen; auf
dem Rücken schleppten sie in Säcken
oder auch nur, durch einen Lappen
von det Haut getrennt, große Blöcke
schwefelhaltigen Gesteins, in den
Säcken oft dazu noch viel kleines
Bröckelwerk, kleiner von ihnen
sprach, aber sie alle bemerkten uns;
denn fast keiner keuchte an uns
vorder, ohne die sreie Hand, die
stützend dett Füßeik im Klimmen
half, auszustrecken und uns mit ihr
zu stoßen, um sie,.danik heischend
hinzt halten. - Manchmal ward uns
auch n Stückchen der kristallreichen,
glitzernden Beute , hingehalte. Auch
das währte stets nur einen Augen
blick; denn ein längeres Rasten mit
so schwerer Last Ware verderblicher
mlldend gewesen und hätte die Kräf
te gelähmt. Das Licht tauchte auf
und schwand, die Schemen zogen
vorüber. Waren es Titane.t? Wa
ren es Enkel des .unglücklichen Sisy
phuö? Da - da blieb einer stehen
allzu lange für den zweiten, ber
ihm dicht folgte. Ein Stöhnen, eine
Last glitt von einem Rücken und
wurde zu Boden geworfen. Was
weiter geschah, weih ich nicht; denn
wir stiegen unaufhaltsam abwärts.
Achtung! Meine Reisegefährtin
driickte sich auf den Rat des Jllh
rers völlig an eine Wand des
schmalen Ganges. Hand vors Ge
sicht," rief ich ihr zu und tat wie
sie. Der Block, den da wieder einer
der Aermsten emporschleppte, war
allzu groß, er füllte fast die ganz
Breite des Raumes; die Hände, die
wir schützend vor Unsere Autlitze
hielten, trugen die Merkmale des
kantigen Gesteins davon. Und wie
der und wieder geschah uns das.
Mtoarts, abwärts. Neben uns
aufwärts strebend ein Licht ums an
dere, hinter 'uns drei noch immer
eine kleine Schar bettelnder Jun
gen, unter denen zumal einer, ein
etwa fünfzehnjähriger Bursche mit
hübschen Zügen, doch irrfinnig slak
kernden Augen, unermüdlich meinen
Arm stieß und faßte. Und er. und
mit ihm andere Burschen, auch Kin
der von acht Jahren, rissen dabei ab
und zu , noch Zote in ihrer schwer
verständlichen Mundart und lachten.
Ein Lachen in diese Höhle!-
DaZ Atem wurde schwer, auf der
Ärust lag ein Druck, hie .Hitze, wur
de unerträglich. Ta waren ' wir
endlich unten angelangt, ganz un
ten. Hohe Stollen, die nach allen
Seiten führten, nahmen uns auf
und gestatteten uns, aus der gebück
ten Stellung uns wieder gerade auf
zurichten. Auf 375 Vollstufen wa
ren wir binabgestiegen, 160 Meter
tief, und befanden uns, senkrecht ge
messen, 110 Meter unter der Ober
fläche. Hier ein Pumpwerk, das
das jauchige Grundwasser einporlei
tete, während andere Röhren, auf
dem Wege, den wir geschritten wa
ren, frisches Wasser abwärts führ
ten, undichte Röhren, die fo manche
Stufe, über die wir getreten waren,
gleitend feucht gemacht hatten. So
wie oben imkringten tms hier un
ten abermals schreiend, bettelnd, sto
ßend viele jugendliche Verdammte,
und der Führer drohte mit Stack
schlägen, um sie abzuwehren, und
andere Männer. Revierausseher oder
Obersteiger, liiel'eu ihnen die Kar
bidflammen hin. um sie durch die
Drohung einer Lrandwuude zu ver
. ,
tagen. Wir schritten durch di'e .
Stollen dahin. Da, links ern euer
Stollen, erst grottengroß. Der Mann,
der ihn trieb, stand mit seiner dop
pelseitigen Spitzhacke da und schlug
wuchtig anfö Gestein und Bruchstück
chen um sich häufend. Im kargen
Schein der kleinen Lampe sah er
aus wie ein Schemen oder vielleicht
wie ein vorzeitlicher Riese. Ganz
nackt war dre braune, sehnige Ge
stalt, die überlebensgroß erschien.,
Et wandte uns kaum die Augen
zu, er hieb und hieb, und der Fels
krachte, die Sterne' stoben und stürz
ten. j
Es war entsetzlich heiß und stickig, '
und unsere Glieder waren schwew .
Es drängte uns empor zum Tages
lichte. Und fo schlugen wir den ,
Rückweg ein, denselben Weg, auf j
dein wir kamen, auftvarts, auf'
wärtS. Wie schwer und mühsani
war doch das Aufwärtsklimmen
ganz ohne Last mif dem Rucken l
Erst jetzt bemerkten wir. daß nach
etwa je hundert Stufen kleine Ni
schen' in den .engen Gang geschlagen
waren, auf daß man rasten könne.
und jedesmal fragte der Fuhrer
nieine Reisegefährtin: Will Mada
ma nicht ausruhen?" Aber die Ge
fragte fürchtete eine Rast nnt Recht,
und unaufhaltsam ging es auf ho
hen, seuchten Stufen aufwärts.
Wir keuchten schon vor Müdigkeit;
aber weiter, weiter empor zum Ta
gesuchte. Wo war dieses denn?.
Ließ es sich noch immer nicht bliiV
seit? War der Weg, denn endlos?
Weiter, weiter, aufwärts, auf
wärts. Da La endlich ein schwa
cher Lichtschein, ein sahler Schimmer
oben, ganz hoch oben. ' Aufwärts,
auswärts ihm entgegen. Vor den
Augen tanzten Funken, über sie
huschten Hitzschleier dahin. War das
da oben nicht eine blutigrots Sonne
im Untergehen? Rein, es war ein
fahles Licht, das Licht eines im
Dämmer erbleichenden Mondes. Ja,
p, der Weg war entsetzlich weit,
wir mochten einen Taa und eme
halbe Nacht lang unter der Erde j
oayingeiairinen lein.
Zu Tode erschöpft langten wir
oben an. Endlich, endlich. Es war
neuneinhalb Uhr; nur etwa eine
Stunde lang waren wir der Sonne
fern gewesen, die goldig am Him
mel stand, uns aber, trotzdem wir
unsere Mantel sogleich wieder an
gezogen hatten, nicht zu. wärmen
vermochte. -
Der Padrone wollte uns allerlei
Technisches und Statistisches erzäh
len. Wir aber wollten nicht ' mehr
hören; unsere Erschöpfung war zu
groß, unsere Erschütterung zu tief.
Wieviele Arbeiter hier tätig seien,
war alles, was ich mit schwerer
Zunge und trockener Kehle erfragte.'
Einhmidertfünfzig-, war die Ant
wort. Einhundertfünfzig in diesen
Höllenkreis verbannte lühlende Lei
ber, einhundertfünfzig zu dieser Pein
verdammte Seelen. Jedem sechs
Saldi,' der Rest sür Sie," sagte ich
laut vor den dielen, die uns aber
mals umdrängten, und übergaS
dem Führer eine Banknote. Und
nahm den Arm meiner Reisegesähr
tin und zog sie fort mit mir, und
empfand brennende Scham, daß ich
nur so wenig zu tun vermochte, und
daß mir im hellen Sonnenlichte
vergönnt war, ein Paradies zu se
hen, dieweil so viele andere in Hölle
und Erdennacht schmachteten.
Bütgerstolz.
Das anspruchsvolle Selbstgefühl,
das sich gegen Ende des Mittklalters
in den meisten Städten, die dem
Hansabund' angehörten, ausgebildet
hatte, artete oft in' den tollsten Ueber
mut gegenüber einem hochweisen
Rate" aus. Charakteristisch hierfür
ist ein Borfall, der in einer alten
Chronik der Stadt Hildesheim er.
zählt wird.
Ein Fuhrmann namens Teigler.
der wegen seiner Eulenspiegelstreiche
in der ganzen Stadt bekannt war,
weckte einst mitten in der Rächt sei
nen Sohn, hieß ihn, sich gut onklei
den. nahm ihn dann mit zum Hause
!,des ersten Bürgermeisters, wo er des
sen Leute aus dem Schlafe trsmmei
te und verlangte, sofort den
Bürgermeister geführt zu werden.
Im Glauben, es handle sich um
eine das Stadtwohl betreffende eilige
Nachricht, weckten die Leute in der
Tat den Bürgermeister. Dieser stand
auf und empfing den Teigler, der
das Stadtoberhaupt mit Gebühr
lichkeit und Reverenz" begrüßte, mit
der Frage, was er bringe..
Datauf sagte Teigler zu feinem
Sohne: Sieh, Junge, dat is dat
Recht von em hilmischen Borger, dat
hei in aller und jeder Tiht sinen
Botgemester sprekey kann. Niz
for ungut, Herr Botgemester!"
Damit empfahl et sich wieder mit
Gebührlichkit und Reverenz" und
ging mit seinem Jungen vergnügt
von bannen.
Andern Tages freilich wurde der
hilmische Bürger" Teigler von einer
Abteilung St'adtsoldaten' verhaftet
und in bürgerlichen Gewahrsam"
gebracht, wo er einige Tage bei Was
ser und Brot sitzen mußte, um dann
mit dem Bedeuten entlassen zu wer
den, er möge nun auch feinem. Seh
ne deutlich machen, welche Rechte
einen: .hilmischen Lorgemester" zus
ständen.
Mutter lobt MMzm,
v die ihrem Säugling half!
2r. Caldlvell's Surnp Prpsi ist ei
,iJx dnlä'silicheZ Familien
abführinittcl.
Nahozt?. alle Krankheiten der
Säuglinge sind auf die VerdauungS
störungeit und BerstopfiMg zurückzu
führen. Schon bei den ersten An
zeichen dieser Beschwerden sollte ein
rräsnges Gegenmittel gereicht wer
den. Ein mildes Abführmittel soll
te angewandt wcrden, daS den Ma
gen und die Gedärme in nMrlicher
Weise reinigt und dem Mafien seine
tiatürlicheu Funktionen erleichtert.
Bon den verschiedenen Hilfsmit
teln, die gegen Verstopfung empfoh
len werden, hat sich ein einfaches
Gemisch, abfübrender Kräuter und
Pepsin als das wirksamste erwiesen;
cS ist bekannt unter dem Namen
Dr. Caldwells Syrup Pepsin und
wird in allen Apotheken verkauft.
Enthält weder giftige, noch hetäu
bcnde Bestandteile und bringt das
gewünschte Resultat auf natürliche
Weise.
Frau C. I.- Donglaö, Mason, I.,
kann. Dr. Caldwell's Syrup Pepsin
in nicht genug als Familienabsühr
Mittel loben. Ihr Töchterchen Mary
Eva litt für zwei Wochen ait Ver
stopfung, die durch Gebrauch von
Dr. Caldwell's Syrup Pepsin so
fort geheilt wurde.
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Omaba Musik - Verein!
:: 17. und Caß Str. K
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DUlMMNWIMWTÄMWMSWWW
p ' ' ' A" ' ' &!
Samstag, den 24. Febrtlar, -
i abends 8:30: ' , 1
Tanz des Omaha Musik-Vereins
Sonntag, öen 2. Februar,
abends 8:30: ' '
! 'V' ' , .
Tanz des Omaha Musik-Vereins
M
Samstag, öen 5. März,
abends '8:30: .
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