Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 19, 1917, Second Edition, Image 1

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    DlS UNSZMnZttkö wübW
- "5 ä
übet die sich itferrftnrrnif n WelKreignisse sin
den Sie in. der Tngischc Omaha Tribüne.
Denen, ist sich jeder Leser bcwnßt, Wissen es
aber Jlire nrrnnde odrr Nachborn, die die Tri
büne vielleicht nicht bekommen? Wenn nickt,
tun C! diesen einen Gefallen und der Wahrheit
einen Dienst, indem Sie sie darauf aufmerksam
machen.
' v wettcrVctWk. " '
'V' ' I
H rTlf
JA svf!
-
j!V k ,V
il 1. 1 'A 1
fyiir Oumha und Umgegend: Teilweise o
wölkt und eine lalle Welle heute abend, c,:x
Dien 5 tag schön und anhaltend kalt. 1
Für NcbraLka: Teilweise bewöllt laäi
abend u. Dienswg. kälter im Osten heute abend.
gilt Iowa: Schnee und kälter lzcuts abend,
Dienstag schön und anhaltend kalt.
1W
!Z3. Jahrgang.
Omaha, Nebr., Montag, den 19., Februar 1917.
-8 Soiton.-No. 29.1.',
7a. ;7 - .
'kH'rtsrrt Tuiü
Vi i Mi h ! N)
' i j 'kl F i
! j I
yiw
' )": '- M
jC. ' -
TaNVwI
l! 1 111 II H 1 i! i I
I P
MMy
w ppp
orniftfj
m)m surn)
?5
riebe
Präsident und UongreZz
öer zu nehwenöen Schritts hlnfkchtlkch
Her internationalen Urife.
Versuch, Vruch mit Oesterreich zu vermeiden
Washington, 19. Feb. Heute
heißt es nicht mehr: WaZ wird der
Präsident in der deutsch-amerikani.
schen Krisis tun' sondern was
werden der Präsident und der Kon
greß in dieser Frage tun?" Trotz
deZ starken von Anhängern der Ne.
gtorung auf Kongkchmitglieder aus
geübten Drucks, sich aller voreiligen
Handlungen zu enthalten und sich zu
beruhigen, wird heute zugegeben,
daß die Anhänger deS Pazifisten
BryauS jeden Augenblick eine stür
mische Debatte über die augenblick
liche Lage inS Leben rufen werden.
Während der letzten zwei Wochen
find die Befürworter des Friedens
äufzerftätig gewesen und haben den
Kongrch mit zahlreichen Petitionen
zwecks Erhaltung des Friedens
sonnlich überflutet. Es wird die
Erhaltung des Friedens Um fast je
den Preis verlangt.
Kongreßmitglieder, die offen und
fr '.ihrer friedlichen und prodeut,
schen (Ye innuttg un Kongres; Aus
drnck verliehen haben, sind offenbar
durch die von Oesterreich kommenden
Berichte, wonach man vom Kongreß
erwartet, oafz die deutsch anierika
nische Frage von demselben in
gründlicher Weife drchbtraten wird
beeinflußt worden. Sie sind der
selben Meinung. Aber dieses gerade
will der Präsident vermeiden. Denn
dadurch würde er gezwungen wer
den, seine zu Unternehmenden Schrib
te bekannt zu machen. Es wurde
heute in Negierungk'kreisen hervorgo
hoben, daß der Präsident vor zwei
Alternativen steht. Eine ist, daß
er durch , AnHanger der Adminifkra
tioit eine Resolution in Beiden Käu
fern einreichen läfzt, in welcher er
um Geldmittel und freie Hand er
suchen wird, die Sachlage nach Gut
dünken zu behandeln; die andere ist,
Prohibition in vrlt.
Columbia geschlagen!
Vancouver, B. C.. 19. Feb. Hin
zukommende Zahlen, die in Vancou
ver, B. C., aus London eintreffen,
woselbst eS.den Soldaten erlaubt ist,
abzustimmen, lassen erkennen, daß
die Prohibition siir Britisch Colum
bia gescheitert ist. Am 15;' Septem
luve des verflossenen Jahres stimmte
die Zivilbevölkenmg dieser Provinz
mit 'einer Mehrheit von (000 Stim
tuen für ein Prohibitionsgesetz. Seit
dieser Zeit haben 0750 Soldaten sich
an der Abstimmung beteiligt. 200
Stimmen sind gezählt worden, und
diese beweisen, daß die Soldaten sich
. mit 9 gegen 1 für den Genus; gcisti
ger Getränke nuöfprechen. Das end.
gültige Ergebnis wird erst in der
kommenden Woche verossetitlicht wer,
d.'N.
Preissteigerung
der cebensmkttelt
Washington, 19. Feb. TaS sta
tistische Arbeitsbureau des Arbeits
departnnents gibt bekannt, das; die
Detailpreise der hauvtsachlichsten
NahmngZmittcl in den Ver. Staaten
seit dem Jahre 1900 um 50, in ein
zelncn Fällen sogar um 100 Pro
zent gestiegen sind. Hierfür einige
Beispiele Sirloin 81 Prozent;
Schinken 97, Feit 8 t. Mehl 71,
'Eier 99, Butter 67, Kartoffeln 13?,,
Zucker 39 und Milch 13 Prozent.
Attentat auf russ.
ZNarineminister!
Berlin, 18. Feb. (Firns cjidepc:
scke nach Salwille. 19. Feb.s Die
llebcrseeifcheNacbrichtenagentiic niacht
folgendes bekannt: Der russische Ma
rineminister Admiral Grigorowitsch
wurde auf der Strafte in, Petrograd
von zwei unbekannten Männern an
gegriffen; diese gaben mehrere Re
volverschüsse ans ihn ab. Den At
tentäteni ist es gelungen, zu entkörn
men; der Marineministcr blieb im!
verletzt.
Elf Mitglieder der rnilischen Du
nrn, der sozialistischen Partei nge.
börili. sind N'i'sten revolutionärer
li;iricbc verhaftet wordt'n.
t . i C '
m oen
nsemfluß!
geteilter Zlnsicht betreffs
daß er wieder persönlich im Kon
greß erscheint, dort die Sachlage noch
einmal gehörig erörtert und von
dem Kongreß verlangt, daß ihm grö
ßere Macht gegeben werde, amerika
nische Rechte sowie das Leben und
Eigentum der Amerikaner auf hoher
See so zu wahren, wii er es für nö.
tig befindet. Es ist mit Sicherheit
anzunehmen, daß sich der Präsident
über den einen oder anderen Punkt
recht bald schlüssig werden wird,
schon deshalb, weil die Vertagung
des Kongresses nahe bevorsteht. Es
kann mit Bestimmtheit behauptet
werden, daß der Präsident keine
Eztrasitzung des Kongresses cinbe
rufen wird, außer die Lage wird
ernster, wie sie gegenwärtig -ist.
' Inzwischen .werden die Werhand
lungcn zwischen den Ver. Staaten
und Oesterreich fortgesetzt, um einen
Bruch zwischen diesen beiden Län.
dcrn zu vcrhilten.. Der frühere Bot,
schaftssekrctär in Berlin, Grcw, ist
imii unossizieuen ycöajnairen in
Wien eingetroffen; es wird zugege
den, dar, Herr Erew dein amerika
Nischen Botschafter in Wien wichtige
Dokumente überbracht hat. Der
amerikanische Botschafter Penfield
wird somit instand gesetzt, der öfter,
reichisch ungarischen .Regierung gc
nau mitteilen zu können, weshalb
Oesterrcich.Ungarn den unbegrenzten
Tauchbootkricg , nicht unterstützen
sollte. - . , ,
Uiesige Friedens- "
Versammlung!
10,000 Personi woljnen einer fol
chen im Kolosseum i Chi
rag bei.
x Chicago, 19. Feb. Der hier!
gestern nachmittag stattgehabten
Fricdeiisversaniinlung im Kolosseum
wohnten 10,000 Personen bei. Es
wurden Beschlüsse angenommen, in
welchen Embargo auf Munition und
Nahrungsmittel und eine allgemeine
Abstimmung über Krieg oder Frie
den verlangt wird.
Zwei Sozialisten, ein Pacifist,
Kongrcßmann Oskar Calloway, Te
zas, und mehrere Prediger, darun
ter Nev. Jcnkin Lloyd Jones. hiel
ten Reden. Behauptungen, daß Zci.
hingen der Großstädte bezahlt wer
den, um für den Krieg Propaganda
zu machen, und daß Jeder, der dem
Grundsatz Stevhan Tecanirs huldig.
te Mein Land, ob es recht oder Un
recht handelt", ein Narc ist, wurden
lebhaft applaudiert.
Wabreud diese Tausenden den
Rednern zunibelten. dielt Pastok
ohnstone ÄtverS in der Jmmanuel
5iirche eine Predigt über das The
ma: Die Krisis." Er verurteilte
das Vorgehen der Friedensfreunde!
aufs Schärfste und sagte, daß alle
solche Personen, die Protestversnmin
lungcn einberufen, sich des Hoch
Verrats schuldig machen.
vernstorffs Gepäck
jetzt untersucht!
Halifar, 19. Feb. Gerüchten
gemäß, die vom Dampfer Fkederik
der Achte ans Land gedrungen sind,
hat man das Gepäck des früheren
deutschen Botschafters Berm'tonf be
rcits untersucht. Infolge des gestri.
gen schönen Wetters Uxir 'das Deck
deS Dampfers mit Passagierm ange
üklt, tvelche neugierig die am Ufer
versammelte Menschenmenge betrach
etc. Die Weitenahrt des Dampfers
ist noch nicht festgesetzt; dieselbe
hängt ganz und gar davon ab. wie
schnell die llntcrsuchimg des Gepäcks
der Passagiere bewerkstelligt werden
kann.
Australien erhält
neues Aabinett!
London, 19. Feb. Das Kabi
nett von Ausiralienhat seine Resig
nötign eingereiciit, line Neutsr ferich
tet. Ter bisherige Premier HughrS
wird auch im neuen Kabinett, vel
cheS die Krieaöreaienma. genannt
wird, seinen Posten beibehalten.
Ein Notschrei
aus conöon!
Der Earl von Terby 'bereitet das
Volk von England aus die nahe
nd grolle Krise bevor.
London. 19. Feb. Der Carl
von Derby, 5lriegsmiknster. erklärte
im Verlauf einer Rede in Boston
Hall, daß die kritische Periode des
Sieges während der nächsten Mo
nate eintreten werde.
Ich wäre ein falscher Freund
sagte er unier anderen:, toenn ich
dem Volke verheimlichen wollte, daß
der Krieg noch lange Zeit dauern
und mit noch größerer Erbitterung
als bisher geführt werden wird. Wir
bedürfen dreier Sachen am meisten:
der Leute, des Geldes und der Mu
nition. Vor allem bedürfen wir der
Leute. TaS Land muß größere
Opfer bringen. Die kanipftüchtige
Jugend muß in größeren Massen
vorrücken; denn ohne diese können
wir keine Schlachten gewinnen, und
Deutschland verfügt über ungeheure
Reserven, die es einsetzen will, um
den Sieg davonzutragen.
Ich' glaube, uns steht für die
nächsten Monate eine ernste Krisis
bevor. Wir dürfen den Mut nicht!
verlieren. Wenn ich auch der Hofs
nung bin, daß wir Sieger bleiben,
sa muß ich aber gleichzeitig vev
sichern, daß es keine leichte Sache
wui wird, und daß es sich um keinen
Spaziergang handelt.
.
Sie müsien schlechte Nachrichten
mit derselben Gelassenheit entgegen
nehmen, wie gute. Sie dürfen nicht
entmutigt werden.
Es gibt für alle nur ein Motto:
Nicht verzagen, sondern alles wa
gen," Wie groß auch immer die
Opfer sein mögen, die gefordert wer
den, wir dürfen nicht wanken,"
England steht in
großer Gefahr!
Herz und Lunge, nämlich die britische
Marine, durch UBootbazille
verseucht.
Berlin, 19. Febr., über London
Im Niewve Amstcrdanicr Courant"
schreibt ein bekannter Militär.Sach
verständiger: Die britischen Inseln
sind nicht mehr unnahbar', unberührt
Uno unverletzt durch Kriege, wie in
früheren Jahrmmderten. Dies wird
mich in England selbst anerkannt,
wenn zum Beispiel der Manchester
Guardian" sagt, daß England in
diesem Zlriege Gefahren läuft, wie
Niemals zuvor in der ganzen Welt
geschichte.
Wenn die Armee Englands reck
ter Arm ist, und seine Marine sein
Herz iind seine Lunge, so ist es
Deutschland jedenfalls gelungen, den
Arm sehe gilt se,tzuha!ten, während
es die gefährlichen U-Boetbazillen in
Herz und Lunge impft. Ter Orient
Expreß, der ehemals von Paris nach
.onitannnopcl fuhr, .verkehrt zwi
schon Berlin und dem Osten und cS
ist mehr als wahrscheinlich, daß dies
auch nach , dem Friedensschlüsse so
bleiben wird."
Vr. ZZitter handelte
aus eigenem Antrieb!
Genf. Schweiz, 19. Feb. Die
Zeitung La Suisse schreibt: Ter
Schineizerr Gesandte in Washington
hat auf dem Wege über Bern frei
willig seine guten Dienste angeboten,
um znnschen Berlin und Bashington
eine Wiederaufnahme der diplomati
schen Beziehungen zu vermitteln.
Berlin crklärie seine Bereitschaft,
nach Wiederaufnahme der diploma
tischen Ziehungen die Tauchboot
frage erneut zu erörtern, bezeichnete
aber jede Acnderuiig seines .Stand
Punktes hinsichtlich der ziir Kriegs
zone erklärten , feindlichen Eewässer
als ausgeschlossen. In mehreren
Fragen von untergeordneter Bedeu
tung, namentlich bezüglich der neu
traleu Schiffalirt in der Kriegszone
war rs dagegen zu Entgegenkommen
bereit. Im anö.närtigen Amt wurde
das Bedauern darüber zum Aus
druck gebracht, daß ein so ein dcli
kater Gegenstid durch die Presse
breit getreten nvrdcn durste, noch
dazu in einer Fassung, die den Tat
fachen absolut nicht entsprach.
Sibirische Uohlen-
Vager brennen!
Berlin, 19. Feb. lFunkcnbericht.)
Die aufgebäuften jtvhlenvorräte der
sibirischen Eisenbabn stehen seit einer
ganzen Woche in Flammen und find
mit völliger Vernichtung bedroht,
Td.H rt (ini'ifiHi "2 .AA.-', ,.'
Der aiigericl'keie Sackscl'.oden
wird
mk ü,UW,0tX Rubel berechnet.
Deutsches U-Lsst
versenkt an einem
Sage 4 Uriegsschiffe!
Dieselbe waren zusammen 51,800
Donnen gro; 7 weitere Opfer;
Tanchbookschreck ängstigt
Italien.
Berlin, 19. Feb. (Funkendepe
sche.) Offiziell wurde gestern von
der Admiralität verkündet, daß ein
einzelnes deutsches Tauchboot inner
halb 21 Stunden vier Fahrzeuge
der feindlichen Kriegsflotte mit ei
nem Gcsarntgehalt von 51,800 Ton.
ncn versenkt bat, nämlich einen 20,.
000 Tonnen großen Hilfskreuzer,
zwei Hilfskreuzer oder Transport,
dampfer von ie 13,000 Tonnen und
einen Transportdnmpfer von 4,600
Tonnen. (Davon lassen die Englän
oer natürlich nichts verlauten, on
dcrn prahlen, wie wenig der Tauch
bootkrieg bisher ausgerichtet hat, um
den Völkern der Alliierten nnd den
Ver. Staaten Mut zu machen.)
Noch eine Britcnluge berichtet.
In derselben offiziellen Mitte!
lung heißt es. daß am 13. Februar
.sechs Tampser und ein Segclschif
von insgesamt 2,000 'Tonnen In
halt versenkt worden sind. (Llohds
berichteten seinerzeit, daß am 13
Februar nur drei Dampscr versenkt
wurden, von denen der eine F. D.
Lambcrt" 2,193 Tonnen groß war,
wahrend bei den Anderen der Tou
nengchalt nicht angegeben worden
war also auch hier wieder eine
Vntenluge richtig gestellt.)
Bier Versenkungen am Samstag zn
grgcben.
Washington, 19. Feb. Wie aus
llonoon venanet nnro, , Uno am
Samstag vier z Dampfer versenkt
worden, die einen Tonncngchalt von
zusammen 7,585 Tonnen . hatten.
Die Dampfer tvaren sämtlich Eng
länder. nämlich. Queenswood", 2,.
i01 Tonnen groß: Marion Daw
son", 2,300 Tonnen groß; Marie
Leonhardt", 1,46g Tonnen grsß und
Lady Aim". 1,016 Tonnen groß.
ES heißt, daß der letzte Dampfer
auf eine Mine gestoßen ist, wahrmd
die ersten drei Schiffs von deutschen
Tauchbooten . versenkt worden sind.
Von der Qneensivood" kamen 3
Mann ums Leben, während von der
Lady Ann" znici getötet und fünf
verwundet tvurden.
Aus deutschen Berichten geht her
bor. daß ein einzelnes Tauchboot
während fünf Tage täglich 7,000
Tonnen versenkt hat, während ein
anderes allein 50,000 Tonnen an
Schiffen zum Mecrsgrund beförder
tc.
London meldet: Sonntag 3 versenkt.
London, 19. Feb. Lloyds ver
kündigen, daß am Sonntag drei
englische Dampfer torpediert wur
den. Es sind dies'Worcestcrshire",
7,175 Tonnen groß; Valdez" von
2,283 Tonnen und Nomsdalen",
2,548 Tonnen groß.
Tauchboot'Tchrrck in Italien.
Roin, ,19. Feb. Die Verschär
fang des Tauchbootkrieges im tyr
rhenischen und mittelländischen Mee
re macht den Regierungskrcisen gro
f;e Sorge. Wenn die in Genua.
Neapel und anderen Häfen kursieren
den Gerüchte nur teilweise wahr
sind, bildet das Mittelmeer nun
mehr die Zone der bittersten und
rücksichtsloseste Tauchbootkampagne
des ganzen .ViriegeS.
Amtliche Ziffern find nicht erhält
lich. Das Virsenken italienischer
Dampfer oder von Dampfern, web
che nach italienischen Häfen bestimmt'
sind, wird niemals bekannt gegeben
und da die italienische Regierung die
eanns'UiTjuijiTuniT MM uvernom
inen hat, wird daS Versenken von
Schissen auch nicht von Lloyds mehr
gemeldet.
Brasilien warnt
Deutschland!
. Paris, 19. geb. Eine draht,
lose Tebesche aus Bern, Schweiz,
nieset, daß der brasilische Minister
iii Bilin im Auftrage feiner Re
gierung Deutschland gewarnt habe,
daß Brasilien Deutschland für die
Zerstörung biasilischer Handelsschif
fe in der Ge'ahrzone verantwortlich
halten werde. Mehrere bmsilinbe
schiffe befinden sich angeblich in der
Nähe der l'efahrzone.
NeuMkxicos Gonbernrnk gcslorbc.
Santa Fe, N. M., 19. Feb.
E .C. Te Banca, der Gouvenieur
von Neu Mcrico, ist am SonMag
nach längerem Leideil gestorben. Er
war der
i i.. i
jnu'iu- "'oiucnicur oer-
?wate5, ck Ncn Mriico ein Staat
i'r'h'iiirhi'it -.. ..... .-
geworden
Friedenöversamililullg
im Auditorium!
Ueber 1500 Personen fanden sich da
z ein. ffriedensrede fanden
begeisterte Aufnahme.
u
der von den Sozialisten
ouniag uaaimmag iin Auoiionum
abgehaltenen Friedensbersammlung
hatten sich über 1500 Personen eiw
gefunden. Wäre die Versammlung
früher angekündigt worden, so hat
te man gewiß aus eine stärkere Be
reillgung rechnen können.
Als erster Redner trat Herr I,
I. Dunn, der bekannte Advokat und
Friedensfreund auf. Herr Dunn
ist ein vortrefflicher Redner und
verteidigte vor allen Dingen das
Recht des amerikanischen Bürgers die
ittiegssrage zu besprechen und Steb
lung ",ieii seit Krieg zu nehmen,
Er sagte, die unter dem Einfluß
deS Großkav:tcli!'mus stehende öst
liche Presse maßt sich das Recht an,
die Bürger einzuschüchtern, und das
Lnnd m den Krieg z'.idrmigen. Nich
der Präsident (?), nicht dcr Kongreß,
fondern die Munitionsfabriken woll,
ten den Krieg, unterstützt von den
Organen der Wall Straße. Unsere
N?braskaner Kongrcßleute Shalleu
bcrger, Rcavis und Sloan hätten
sich offen gegen deil Krieg ausge
sprachen und diese sollten in ihrem
Verhalten ermutigt iind andere Kon
greßleute aufgefordert werden, daß
dieses Land den Frieden wahre. Es
fei eine Beleidigung des Volkes,
wenn die Mimitionsblätter behaup
tcten, die Friedensfreunde seien für
frieden um jede Preis. Niemand
nehme diesen Standpunkt ein, die
ictzige internationale Lage icdoch be.
dinge keinen Krieg und deshalb ha
be das Volk das Recht, seine Vertre,
ter im 5kogreß aufzufordern, auf
seine Wünsche zu hören. Die Rede
wurde oft durch brausenden Beifall
unterbrochen.
Der . zweite Redner war Herr
Adolph Germer aus Chicago, Nako
nal.sekretar der Sozialisten von
Amerika. Wir,, das Volk, müßten
im Falle eines Krieges die groß
ten Opfer bringen," sagte er unter
brausendem Beifall und dcZhalb ha
bcn wir auch etwas über den bcab
fichtigten Krieg zu saan. Es ist
keinerlei Veranlassung und keine Be
rechtigung vorhanden, daß wir an
dein Völkermorden uns beteiligen.
Das muß daS ganze Volk dem Kon.
greß zu wissen tnn. Wenn man
die Munitionszeitungen liest, könn
te man glauben, des Kaisers Heer
und Flotte sei bereits bei Plymouth
Rock gelandet. (Gelächter.) Diese
Blätter geben vor, dem Patriotis.
mus zu dienen, aber hinter diesem
Worte klingelt der Dollar. Beweis:
Al5 dcr Bruch mit Deutschland kam,
hielt der Börsm.Präsident O'Lcary
von Chicago an seine Trabanten in
Chicago eine Rede, indem er saa
te: Wir müssen jene ermutigen,
die 'Waffen tragen." Da haben
wir's. Er und seine Anhänger wol
en andere diz Waffen tragen las.
scn. Sie selbst würden sich hüten.
Er sagte ferner: Wir müncn fe
hm. daß die Kriegssteuern gerecht,
verteilt würden." Was meint er da.j
mit? Daß die Massen des Volkes die,
leueriaucii iraaen louien imo
schließlich saat der Gutcdcl noch,
wir dürfen der Regierung bei Liefe,
nmgen keine allznhohen Profite ab
nehmen. Diese Profite will nmn al
so aus dem Voll herausschinden,
iind zwar ans den jetzt schon uner
schwinglichen Lebensmittelpreisen.
Es ist gut, daß sich Herr Leary so
klar ausgedrückt hat und daß uns ei
V". Chicagocr Zeitung d,'.l Gefallen
citan, seine Aeusji.7i.iiz.'!! zu ver
öenilichen .
Die Krirgsz.'ilüiigek' schreiben viel
van der Beleidigung der amerikani
schm Flagge. Lassen 2w uns vor
allem die Flagge im eigene,: Lande
ehren und hciliz halten. Während
des Bergwcrksstreiks in Colorado
hatten sich die Streiker auf eine llci
ne Reservation zusammengctan und
auf ihren Zelten, unter denen sie mit
ihren Franen und Kindcyi wohnten,
amerikanische Flaggen gehißt und
eine große Flagge beim Eingang
zu ihrem Versamnilungsort. Diese
hielt die Schergen des frommen
John Rockcfcllers nicht davon ab, mif
die Bewohner dieser Zelte, also auf
die Flagge unseres Landes, zu schic!
sxa und Tod und Verderben unter,
den Schutzbefohlenen der Flagge an!
zurichten. Dies sind unwidcrlegliche
Tatsachen, wie sie nackclesen werden
können im Berichte des Untersu
chungökomitces des Kongresses. ;
. Herr Germer sagte, schützen wir
bor allen Dingen unser eigenes Volk
int Lande vor den Geiahreu des in
dunrielleli 'enein-. Von 177 Ins
.(Fortsc'Miz auf Seite. 1.)
einige
den Km
Trotzdem aber melden die Briten einen Erfolg an
der Sommefront u. wollen bei einem Vorstos;
1,000 Gefangene gemacht haben. '
t
Deutsche halten eroberte' Champagne-Stettungelt
Berlin, 19. Feb. (Funkenbericht.)
Das Kriegsamt meldete beute: Dich
ter Nebel auf dem westlichen Kriegs
schauplatz hat militärische Operatio
nen größeren Stils gestern und letzte
Nacht unmöglich gemacht. CS kam
aber hie und da zu Jnfaiiterieschar
mützcln. Feindliche Aufklärungs.
Patrouillen wurden durch die Wach
samkeir unserer Truppen an der
Ausführung ihrer Arbeit verhindert.
Dcntfche Patrouillen brachten eine
Anzahl Gefangene ein.
Vergebens vnsuchtcn die Franz,
sen, in der Nacht von Samstag auf
Sonntag uns die eroberten Stcllun
gen in der Champagne zu entreißen.
Die feindliche Infanterie wurde
durch unser vernichtendes Artillerie
feiler daran verhindert, sich u ent.
wickeln.
Russische Angriffe im Oituse Tal,
Nordrumänien, wurden von unseren
Truppen siegreich abgeschlagen. An
oer mazeooniichen ffront kam es
zwischen Außenposten zu mehreren
Scharmützeln. Zwei feindliche Aero
piane wurocn abgeschossen.
Britische Siegesmeldungen.
London, 19. Feb. Ein Reuter
telegramm meldet, daß am SamS.
tag in der Nachbarschaft von Mi.
raumont, an dcr Sommefront ein
prohibitionisten
sinö gegen Knochen-
trockene" Prohibition
Die Heuchler befürchten, daß tatsach'
liche Prohibition ihren Pla
ncn ein Ende macht.
Wastüngton. 19. Feö. Wer
Wahrscheinlichkeit nach wird die im
Senat angenonuncne Postbewilli
gungsvorlage morgen im Nepräsen
tantenhause zur Beratung kommm.
Dieselbe enthält bekanntlich deil vom
Senator James A. Rccd eingebrach
en Zusatz, wonach die Einfuhr von
alkoholischen Getränken nach Staa.
en, welche sich für Prohibition er
lärt haben, verboten wird und wo
nach diese Staaten also trotz gegen,
tciliger Staatsgesetze, welche vielleicht
die Einfuhr derartiger Getränke
zum persönlichen Gebrauch auch ge
statten, knomentrockeii" werden.
Ueber die Grunde, welche ihn ver
anlaßt haben, diese Klausel der Vor.
läge beizufügen, läßt sich Senator
Reed iolaeudermoken ans? ..Dirfrr
Ansatz wurde einacreickit. um tmsäcli.
ljche Prohibition einzuführen, er
wird der Einfuhr von beschränkten
Quantitäten alkoholischer Getränke
nach trockenen Staaten ein Ende ma
chen. Es gibt viele trockene Staa
ten, welche den Einkauf bis zu zwei
Quarts in einem gewisse,: Zeitraum
gestatten. Mein Antrag ist be
stimmt, diesen Zustände,: ein Ende
zu nmchen. Es gibt viele Leute,
welche dafür stimmen, anderen Leu
ten das Trinken zu verbieten in dcr
Annahme, daß sie immer noch er
halten können, was sie selbst wollen.
Dieser . Antrag wird damit aufräu.
mcn, und die Lmte. welche Prohi
bition haben wollen, müssen dafür
stimmen, und diejenigen, welche sie
nicht wünschen, müssen jetzt ebenso
ehrlich ihre Stimnicn dagegen abgc
bcn."
Der beste Beweis für den richti
gen Standpunkt Recds ist, daß der
von den Prohibitionisten erwählte
Senator Beckbam von Kentuckq ge
flc,t den Zusatz stimmte. Er -klärt.
daß der Reed'she Antrag zu drastisch
jst, und der Sache der Prohibition
schaden würde. (Eben weil die
Proliibitiousn keine tatsächliche Pro
dibition haben, sondern i,n (Oheimen
sauf ,pardon, trinken wollni. Reed
ist kein Prohibitionist und die Füll
rer der Trockenen behaupten, daß
sein Antrag ein Schachzng gegen
Prohibition iü. weil durch dessen
Annahme Prohibition so unbeliebt
werdeil wür'o. iind verschiedme
Staaten, die sich jetzt der Prohibi
tion zuneigen, infolgedessen dagegen
stimmen würden. (Da haln sie
ganz recht, aber die Prohibitionisten
enwiim'en sich mit die'er EttiäNinz
deutlich als Heuchler.)
m
i fi 1
"rirftlt
fil W P tf$ tt "W 0 1 $ I
VI 1 1 il 81 1 i ti l
1 -?fVf'i'
heftiger Kampf vuöbrach, der bi5
Sonntag abend tobte. Die Briten
versuchte,?, sich in den Besitz eines
strategisch wichtigen Hügels zu sctzni,
der von einein tief liegenden Fahr,
weg durchschnitten wird. Die Deut
schcn, den taktischen Wert des Hü
gels erkennend, verteidigten denfel
bcn mit größter Hartnäckigkeit, aber
die Briten drangen dennoch vor.
Kurz vor Sonnenaufgang setzten fri
sche deutsche Truppen zu einem Ge
genvorstoß an, und die Briten sahen
sich gezwungen, zu weichen, beim
Eintreffen von Verstärkungen aber
kamen die Briten wieder zum Ste
kM. Den Deutschen aber war es
gelungen, einen Teil des verlorenen
Geländes wieder zurückzuerobern.
Die Briten halten einen Teil des
Abhangs besetzt. Die Deutschen ha
ben annähernd 1,000 an Gefangenen
verloren. Der Erfolg der britischen
Streitkräfte ist nicht nur ein Vc
weis ihrer Tapferkeit,, fondern euch
von der ausgezeichneten Moral, die
unter ihnen herrscht. (Die Englän
der belieben wieder einmal zu prah
lcn. Mit dem großen Siege kaun
es nicht weit her sein, denn die deut
sche Heeresleitung hat über die
Kämpfe bei Miraumont bisher noch
nichts berichtet, und bekannterweise
sind die deutschen offiziellen Berichte
unter' allen Umständen zuverlässig.)
Uoosevelt will ht
den Arieg ziehen!
Hat Pläne zur Bildung einer Divi
sion fertig; mag eine solche
in Canada bilden.
New Fork, 19. Feb. Die New
Zyork World sagte heute, daß Col.
Roosevelt Pläne fertig habe, sofort
nach Ausbruch von Feind seligkeiteii
zwischen Amerika und Deutschland
eine Division zu bilden und diese
nach dem europäisch. Kriegsschauplatz
zu fuhrm. Sollte die hiesige Re
giening dagegen Einspruch erheben.
so wird er die Division in Canada
formieren. Er will durch diese ra
sche Handlung die Ententemächte da
von überzeugen, daß dieses Land mit
denselben Hand in Hand arbeitet.
Es heißt, daß Roosevelt bereits seit
jener Zeit, als ein Krieg zwischen
Amerika und Mexico drobte, Ver
sprechungen von Leuten hat, die be
reit sind, sich ihm anzuschließen,
m
Ruszland braucht
mehr Aanonenfutter!
Muß bereits feine Nennzclinjälzrigkn
. zu den Fahucn rufen.
London, 19. Feb. Nach einer
Depesche aus Petrograd an die
Times" hat Nußlamd die militär
pflichtige Klasse 1898, die Neun
zehnjährigen, zu den Fahnen ein
berufen.
katholischer Uonvent
in Ziirich, Schweiz!
Berlin, 19. Feb. (Funkendepe.
sche.) Letzte Woche fand in Zürich
der katholische Konvent statt. Unter
den Anwesenden befinden sich Dcle
gaten aus Deutschland, Oesterreich,
Ungarn, der Schweiz. Spanien und
Polen. Von den polnischen Teloga
im sind zu nennen Prinz Ludccki,
Graf Ronikicr, Graf Kwiiecki und
das frühere Mitglied des russischen
Staatsrats, von Prcwtocki.
Gerade die Farm, bz
Sie sich w im schien
o?
Seht in bcn Spalten
der klassifizierten An
zeigen der Tribüne
ans Seite li.
Sucht heute noch nach
denselben.