Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 19, 1917, Ausgabe, Image 7

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FürFurmund Gurten
SlnlfOci-f der Htthner,
t unter dem Namen Falk.
Mnt" bekannte Hühnerkrankheit ist
im Anfang leicht und bequem zu de
' fettigen und die Ansteckungsgcfichr
auf das geringste Mqß zu bcschrän
lcn. Sie wird, wie alle räudearti
Leu Hautkrankheiten, von einer ittäii
de oder Grabmilbe hervorgebracht.
Diese Milbe bohrt sich tief in die
obere Schicht der Haut ein. Sie be
vorzugt hauptsächlich die Hühner,
und zwar am liebsten die edleren
Nassen, jedenfalls wegen deren zar
terer Oberhaut. Jedoch sind auch
Hühner mit dem dicksten Fell vor
dieser Milbe nicht sicher.
Die Krankheit wird durch .Un
reinlichkeit in den Ställen, der Lauf
Plätze, durch Ansteckung usw. hervor
gerufen und befördert. Ein Huhn,
das mit Kalkbcincn bchaftcl ist, ist
eine ständige Ansteckungsgefahr, nicht
pur für den eigenen, sondern auch
jür des ?!achbar2 Sefliigelbcstand.
StaUsiciiic der Hüh:,
Die Milben siedeln sich fast regel
mäßig an den Beinen an -und der
schonen die befiederten Teile. Doch
fand man sie auch schon an nackten
Stellen des Kopfes, jedenfalls wur
den sie durch das Kratzen mit den
kranken Beinen dahin übertragen.
Das erste und sicherste Zeichen des
Vorhandenseins der Milben ist, daß
sich an der Oberfläche der Beine
schnmhigwcibe Kautschiippchcn abhe
' ben. Diese verdicken sich immer mehr
und wandeln sich in graue blättchen
Wurmige Grinde um, ähnlich wie
Fischschuppen. , Später, verschwindet
dieser Fettglanz, und die' Borken
verdicken sich so sehr, daß die Füße
und Zehen vollständig damit bedeck!
sind, so daß die Beine ein Aussehen
haben, wie wenn sie mit Kalk bewor
fen waren. Durch die immer stärker
werdenden Borken an den Leinen
wird den Tieren das Gehen sehr
erschwert. Die Milben wühlen un
jer dem Grinde in der Haut weiter
, und verursachen ktn armen Tieren
ganz erhebliche Schmerzen, was man
an ihrem eigenartigen Benehmen und
dem fortwährenden Hacken mit dem
Schnabel an die Beine erkennen kann.
Wird nicht, alsbald Hilfe gebracht,
dann magern die Tiere, da sie in
folge der fortwährenden Qual und
des Juckreizes keine Ruhe finden,
immer mehr ab, die Eierproduktion
hört auf, und die erbarmungswür
digen Tiere gehen elendiglich zu
gründe. ZorlacschriticucZ Si.ibiiim Wt ,Urkhcit.
i'iilbcit ai ißüllcii ica änfjCy,
Bei der Behandlung der Kaltbe'nc
ist vor allem auf die Beseitigung der
Krusten zu achten. Die Beseitigung
erfolgt durch Erweichen dzr Borken
(Krusten). Zur Erweichung werden
die dick mit Schmierseife angestri'
chen. Zwei Tage nach dem Anstrich
wird ein warmes Fußbad ange
wandt. Nach e!wa einer Stunde
find die Borten erweicht und nun
iam sie leicht abheben. Bleiben nuch
Krusten zurück, so wird die Bchand.
lung wiederholt. Gcwa't darf dabei
nicht angenkndet Iveroen. Nach voll
ständiger Bcseitigunz liegen die Mil
den frei und können dann leicht und
sicher vernichtet werden.
Wird die höchst ansteckende Krank
bei! in den Ans'nzstadien nicht
übersehen, dann ist es leicht, sie
scknell und fiifer zu heilen. Ein
drei- bis viermaliges gründliches
Einpinseln oder Einrci&ni der Beine
pii (uwn in Petroleum oder Lysol
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' getränkten Wollüppen hilft sicher.
fflJird aber, was ja meistens der Fall
ist, die Krankheit im Anfang über
sehen, dann ist die Behandlung und
die Beseitigung, wie bei allen 5ttank
Heiken, nicht ganz fo leicht.
Hier müssen dann schon die ei
gentlichcn milöcroeriilgenoen Mittel
angewendet werden. Eine der be
steil, schnell und sicher wirkenden
Kalkbeinsalbe, die sich jeder Geflü
gelhalter selbst herstellen kann, be
steht aus 2 Drachmen Perubalsam,
Drachmen Kreolin und : Unzen
gelber Baseline. Diese Salbe hat
sich ganz vorzüglich bewährt. Mit
dieser Salbe werden die Kallbeine
vier Tage hintereinander einmal säg,
lieh gut eingerieben. Die Beine
müssen aber jedesmal vorher mit
Seisenwasser gut abgewaschcn wer
den. Um die Milben vollständig
und für immer auszurotten, muß
eine gründliche Reinigung des teil
les, aller Geräle, des Laufplatzes u.
s. w. vorgenommen werden. Zum
Abwäschen der Sitzstangen und der
Geräte eignet sich heiße, kräftige So
dalauge, und zum Bespritzen des
Stalles und der Geräte Kreolin
Wasser. Daß die mit, Kalkbeinen be
fallenen Tiere während der Bchand
lungszeit von den gesunden streng
abgesondert werden müssen ist selbst
verständlich. Als bestes und einfach'
stcs Mittel zur Borbcugung dieser
leicht ansteckenden Krankheit hat sich
ein von Monat zu Monat wieder
holtes Einreibcn der Beine mit ei
nein in Petroleum oder Lysol ge
feuchteten Wollappcn oder einem
Stückchen fetten Speck am besten de
währt. Knöllcheubaktcrien.
Wenn man eine Pflanze aus der
Klasse der Lcguminosen (Schmetter
lingsblütler). z. B. Erbse. Wicke,
Bohne, Klcearten, Serradelle, aus der
Erde zieht, so findet man zuweilen
an den Wurzeln knotenartige Wer
dickungen, sogenannte Knöllchen.
Diese durch Zellenwuchcrung entstan
denen Gebilde wurden vor etwa 25
Jahren von Professor Hellriegel in
Deutschland in ursächlichen Zufam
mcnhang mit der ' Stickstoffsamm
lung dieser hülsenfrüchtigen Pflan
zen gebracht. Er wies zuerst durch
Versuche nach, daß nur mit Hilfe
der durch Bakterien erzeugteil Knöll
chen die Pflanzen imstande seien, sich
den Stickstoff der Luft nutzbar zu
machen und dadurch für den Boden
zu Stickstoffmchrern zu werden.
Diese wissenschaftlich begründete
Tatfache war dem praktischen Far
mer längst bekannt. Dadurch, daß
er in seiner Wirtschaft bereits die
richtige Fruchksolge einführte, erreichte
er die größtmöglichst: Ausnutzung
und Ertragsfähigkeit seines Ackers.
Der Wechsel im Anbau von Stick
stoffmehrcrn (Leguminosen) und
Stickstoffzehrcrn (Getreide, Hack
früchte u. s. w.) verhindert fast
gänzlich das Ablvirtschaften der Fel
der, besonders soweit der Stickstoff,
der teuerste und wertvollste Nähr
stoff für alle Pflanzen, in Frage
kommt. Manchmal jedoch wollen die
Hülscnfrllchte und Kleearten trotz
hinreichender Düngung mit ltali und
Phosphorsäure nicht recht gedeihen.
Die Ursache dieser Erscheinung ist
einzig und ollein in dem gänzlichen
Mangel von Wurzelknöllchen zu fu
chen. Weil die zu der betreffenden
Pflanze gehörigen Bakterien im Bo
den fehlen, kann es zur Bildung
solcher nicht kommen; infolgedessen
fehlt die Stickstoffzufuhr und es ist
keine richtige Entwicklung und so
mit auch keine gute Ernte möglich.
Der Wissenschaft ist es nun ge
lungen, aus den Knöllchen Bakte
rien abzusondern und sie im Labo
ratorium auf geeigneten Nährböden
künstlich zu züchten und im Laufe
der Zeit zu einer ungeheuren Ent
Wicklung und Vermehrung zu dtiu
gen. Professor Hiltner in Deutsch
land, der zuerst mit diesem neuen
Bakterienpräparat Versuche anstellte,
nannte es Nitragin". d. h. Stick
stofferzeuger. Er fand, daß, wenn
man diese Knöllchenbaktericn mit
Milch mischt und zugleich mit dem
Saatgut aufs Feld bringr, die jun
gen Pflanzen bald nach ihrer ersten
Entwicklung einen reichlichen Knoll
chenansatz aufweisen. Die Folge ist,
daß die ganze Stiat üppig und kräf
tig gedeiht; daS geimpfte Ackerstück
erscheint in viel saftigerem Grün
und übertrifft dies unbchandelte un
geimpfte" Feld im Wachstum bald
um ein ' Beträchtliches; den Unter
schied kann man in den meisten Fäl
lcn schon von weitem wahrnehmen.
Die billigste und sicherste Impfung
kann in der Weise ausgeführt wer
den, daß man von 1 Bushcl Samen
der betreffenden Frucht, z. B. Al
falfa, mit schwachem Gummiarabi
k um wasser befeuchtet, dann eineGal
lone Erde von einem alten Alfalfa
selbe darüber streut und gut um
schaufelt, so daß jedes Körnchen mit
etwaö Alfalfaerde behaftet ist. Dann
läßt man den Samen im Schatten
trocknen und sät ihn sogleich aus.
Wie ist nun der Vorgang bei der
Impfung? Was tun die Bakterien,
wenn sie in den Boden kommen?
Angelockt durch die bald nach der
Keimung von der jungen Pslanzen
wurzei ausgeschiedenen Stoff?, die
für die Bakterien ein kräftiges Nähr
inütcl sind, kommen diese in den
allernächsten Bereich der Wurzel und
vermehren sich stark. Durch ihre Tä,
tigkeit verursachen die Bakterien als
bald eine Verkrümmung der Wurzel
haare und einem Teil gelingt es, in
diese einzudringen. Als ein lanzer
Schleimfaden wachsen sie dann durch
stete Teilung bis ins Wurzelinnere,
wo sie eine Wucherung der Zellen
hervorrufen. Die Folge ist die Ent
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Klccwurzclii m'C jinullciibaltciicn.
stehung der Knöllchen. Mit den
Bakterien geht nun eine Umwand
lung vor sich; durch überreiche Zu
fuhr von Pflanzennährstoffen wie
Zucker, Stärke, Salzen gedeihen sie
prächtig, werden größer und die ur
sprüngliche stäbchenartige Gestalt
wird gabel- oder halbmondförmig.
In diesem Zustand sammeln sie aus
der Bodenluft den Stockstiff und ver
wandeln ihn in ein eiweißähnliches
Produkt, das den Pflanzen außer
ordentlich zusagt und von diesen
begierig aufgenommen wird. Um
so lebhafter ist die Stickstoffbildung
durch die Bakterien, je stickstosfhung
riger die Pflanzen sind, d. h. je we'
niger freier Stickstoff im Boden vor
Handen ist. Dieser Siickstosfhunger
kann künstlich angeregt werden durch
eine Düngung mit Kali- und Phos
phorsalzen, wird jedoch vergrößert
und verhindert durch Vorhandenfein
zu großer Mengen von Chilisalpeter
und Ammoniak. Genaue Versuche
haben ergeben, daß unter Umständen
bei gewissen Pflanzen eine Dünguizg
mit diesen Stickstoffverbindungen di
rekt schädlich wirken kann.
Jilgcudcrunhriing der Pflanzen.
Man kann alle Jahre selbst bei
günstiger Witterung beobachten, daß
junge Saaten nach dem Aufgange
längere Zeit im Wachstum zurück
bleiben und sich erst allmählich erho
len, trotzdem man der Meinung ist,
daß man es an der nötigen Dün
gung und Bearbeitung des Landes
nicht hat fehlen lassen. Man wird
diese Wahrnehmung allerdings we
niger machen auf Boden in alter
Kraft, die mit aufnehmbaren Pflan
zennährftoffen gut durchsetzt sind,
denn hier steht den noch kurzen Wür
zeichen unmittelbar eine angemessene
Nahrung zur Verfügung, dagegen
aber überall dort,, wo die Dungftoffe
etwa zu tief liegen oder beim Auf
gange der Saaten noch zu wenig zer
setzt sind. Mühsam und hungernd
müssen die jungen Pflänzchen ihre
Wurzeln erst in die Schichten senden,
wo sie endlich genug Nahrung sin
den. Darüber vergeht dann oft die
beste Zeit sür das Wachstum und
nur schwer läßt sich sür sie manch
mal das Versäumte nachholen; sie
sind nicht richtig imstande, die Nähr
kraft des Bodens gehörig auszu
nutzen. Wie man leistungsfähiges Vieh
nur dadurch bekommen kann, daß es
in der Jugend reichlich ernährt und
so befähigt wird, im erwachsenen Zu
stände das gereichte Futter lohnend
auszunutzen, so muß man auch den
Pflanzen ii der ersten Jugend alles
das bieten, . was sie zu kräftigem
Wachstum brauchen, nämlich lös
liche Nährstoffe in der Nähe der noch
kurzen und zarten Wurzeln. Es ist
daher von Wichtigkeit, die Dungstoff?
immer nur slach in den Boden zu
bringen, so daß sie in erster Linie
den jungen Pflanzen zugute kommen
können, und wo es trotzdem ihnen
doch an freudigem Wachstum man
gelt, ist es zweckmäßig und sehr nütz
lich, ihnen mit einer Kopfdüngung
von Chilisalpeter zuHilfe zu kommen.
Das Einstreuen von Säge
mehl in Ställen mit Zementsußboden
ist nachteilig für junge Schweine. Es
kann in der Regel nicht so dick einge
streut werden, daß die Tiere nicht
auf dem kalten Fußboden zu liegen
kommen; die Streu wird auch bald
naß und trägt so mehr zu Erkältun
gen bn. Auf Holzböden ist die Sä
gemehlstreu eher am Platze. Im
Schweinestall mit Zcmentboden ist
eine reichliche Strohstreu das beste
Einstreumaterial, oder man hat eine
Bretterplattform über den Zement
zu legen. Für Muttcrschweine mit
Jungen soll das Stroh kurz sein; im
langen Stroh verkriechen sich die Fcr
kcl und werden durch unachtsame
Mütter leicht erdrückt.
Gffener Zchrribebrief des
Philipp Sauerampfer.
Mein lieber Herr Nedaktionär:
Sie könne sich
denke, in was
e Fier un e
Desperehschcn ich
dagcsesse hen,
wenn die Lizzie,
was meine Alte
is, zu Wedes
weilersch gelaufc
is! Wei. ich hen
grad dazu ge
fühlt, als ob ich
aus den Winoo
enaus tschumpe sollt. WaS hen ich an
die Lumpewelt denn ennihau noch zn
eckfpeckle gehabt? In die Rehtsch hen
ich den Wcdesweiler mein Schkuhmr
anc den Kopp geschmisse un ich denke,
daö is genug for en Esel zu kille, der
noch größer is wie der Wcdesweiler!
Un ich dummes Rindvieh muß der
jenige sein, wo so e Kreim kommitte
duht, ich, en Feller, wo immer dafor
bekannt war, daß er noch kein Wenn
ehe an den Kopp steppe kann un wo
for die längsteZeit dieEddic gehabt hat,
daß es unrecht wär. Eier zü esse, bie
kahö so e scmes Tschicken hat sich so
kw'hlc müsse, bis se eins fertig ge
bracht hat. Un ich muß so e blutiges
Kreim auf mich lade! Ich hen mich
schon im Geist was das meine
duht gesehn, wie ich von dem
Tschoisch zum Doht verurteilt morde
sin, un ei tell juh, an so e Sentenz
is schon mancher gestorwe.
Was meine Angscht noch ganz be
deutend inkriest hat, war die Fäckt.
daß die Lizzie nit zurück koinme is.
Bei Galle, hen ich gedenkt, was werd
denn da die Matter sein? Mehbie die
Bolics is schon da un se hen schon ge
start nach dem Mörder zu honte! Alle
Minnit hen ich eckspecktet, daß e hal
wes Dotzend Bluthunde in mei Ruhm
komme dehte, un ich hen mich schon
mit e Backs voll Schnuff priepehrt,
was ich sie in die Auge hen werfe wol
le. Wenn ich : wenig Nörf gehabt
hätt, dann wär ich deirekt zu den
Wcdesweiler gange un hätt mich! aus
gewwe, biekahs ich hen ja doch kein
Weg aus gesehn. Ich hen. off Kohrs,
so viel gewißt, daß die Lizzie einiges
duhn deht, for mich los zu eise, am
wer was kann e arme Wummen duhn,
wenn die Lah tahke duht?
Well, ich hen noch for e ganze Weil
da gesesse un hen immer dorch die
Scheiwe von den Fenster enausgeguckt.
Awwer sehn hen ich nicks könne. Ich
kann Jhne sage, es hat zu mich ge
guckt, als ob die Lizzie schon zehn
Stunde aus den Haus fort wär. Da
hen ich auf einmal e schreckliche Eidie
kriegt; es is iwwer mich komme, wie
e Neitmehr. Ich hen ganz soddenlie
gefühlt, als wenn ich bei den Wedes
weiler wär. Der Kunne hat den lange
Weg an den Flohr gelege un hat die
Zohs nach die Sieling zu gestreckt.
Er war so doht wic en dohter Hund
und newig ihn hat die Lizzie gelege
un hat auch alle vier von sich gestreckt!
Die Fellersch in den Saluhn hen mich
gesagt, daß die Lizzie, wie se alles
ausgefunne gehabt hat, Selbstmord
begange hat un daß ihr letzter Ge
danke war: Ach meine arme Kinner
eher!" Da hen ich doch so greine
müsse, daß ich for lauter Rührung
Widder meine Konschiusneß kriegt hen
un schuhr genug hen ich noch immer
an den Fenster gesesse. Da hen ich auf
einmal jemand an die Dohr räppe ge
hört. Ach was sin ich awwer da ver
schrocke! Da sin se, hen ich zu mich
gedenkt un sin wie e Schnehl an die
Diehr geschlappt un hen aufgemacht.
Well, es is nit die Bolics gewese; es
war en Fellcr wo in den Wcdesweiler
sein Saluhn herum hänge un ahd
Schapps duhn duht. Er hat gesagt,
ich sollt emal reiteweg zu den Mister
Wedeswciler sein Saluhn komme. Un
so schnell wie er es gesagt gehabt hat.
war er auch Widder fort, mitaus mich
e Tschehns zu gewwe, noch ebbes zu
frage.
Ich hen mich dann reddig gemacht,
fcr den schwere Gang; zwische Jhne
un mich hen ich nit eckspecktet, daß
ich mei Haus noch emal widdcrsehn
deht. Wie ich zu Wedesweilersch tom
nie sin. hat e großes Kraut da gesesse
un se hen gedrunke un gesse un hcn
e große Zeit gehabt. Un was wer'n
Se denke, der Wcdesweiler un die
Wedesweilern un die Lizzie hen auch
dabei gesesse un grad wie ich in das
Rubin komme sin. hat die Lizzie en
Schkuhner ausgeleert, wo nit von
schlechte Eltern gewese is! Ich hen
zuerscht gedenkt, ich deht drieme. aw
wer wie der Wcdesweiler gerufe hat,
ich soll mich nit so lang besinne un
sollt mich emal gleich newig ihn setze,
da hen ich ausgefunne, daß ich nit
gedriemt hen. Ich hen mich, off Kohrs.
hingesetzt un Se hen keine Eidie von
en Begriff, was mich den Wedeswei
ler feine Schlapp jetzt so gut ge
schmeckt hat! Wie ich mich e wenig ge
labt un gestärkt gehabt hen, da hat
der Wedesweiler en Spietsch gemacht.
Er hat gesagt, er hätt mich mit seine
dumme Späsz irretehtet un wenn ich
ihn en Knüppel an den Kopp geworfe
hätt, dann deht er mich gar nit bleh
me; Ich hätt awwer kein Knüppel
nach ihn geworfe. ich hätt en Schkuh
ner nach ihn gefeiert un hätt ihn aw
wer gemißt. Sein Lewe wär dorch
en Eckzident gesehfr warde un den
hwcnt dcht er jetzt zcllcbrchte. ,
' Well, Herr Nedaktionär. wenn Se
denke duhn, daß ich for Freud ganz
krehsig war, dann sin Se nit viel
aus den Weg un wenn mer sagt; daß
jeder Hund fein Dag hat, dann is
fetter Dag meiner gewese, womit tch
verbleiwe Jhne Jhrn liewer
Philipp Sauerampfer.'
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Gefiederter Wetterprophet.
Tie SilbezmSve kündigt alle WitterungS
Umschläge an.
Es ist interessant, zu erfahren,
daß ein Vogel, er bisher in dieser
Beziehung kaum beachtet wurde,
nämlich die Silbermöve, ein gerade
zu vorbildlicher Verkunder von Wir
terungsumschlägen ist. Diese .Veob
achtung konnte Philippfen aus
Flensburg an der Küste der deut
scheu Nordfee machl wo er, nach
seinen eigenen MittUungcik, meh
rere Jahre hintereWnder Silber
möven gefangeil hielt irnd zähmte.
Doch zeigen nicht alle Silbcrmöven
eine gleich hohe Befähigung, wenig
stcnS was Sturm, und Flut betraf,
hinsichtlich heranziehender Gewitter
erwiesen .ich jedoch sämtliche Exein
Plare als äußerst feinfühlig. Bcr
hältnisnläßig lange Zeit vor dem
Gewitter bemächtigte sich der Möven
eine starke Unruhe, die sich durch
verwirrtes Umherlaufen, heftiges
Flügel schlagen und scharfe Schreie
kundgab. Während des Gewitters
jedoch blieben die Vögel dann völlig
ruhig. Nach den Beobachtungen Phi
lippsenö hat auch keine einzige der
voll ihm kontrollierten Möven je
mals beim Verkünden eines Gcwit
ters ' versagt; selbst wenn zur Zeit
der beginnenden Unruhe der Möven
die Luft ganz klar und der Varoine
terstand vorzüglich waren, konnte
man niit völliger Sicherheit anneh
mcn, daß ein Witterungsum,chlag
sich vorbereite, oder aber man erfuhr
tags, darauf von einem Gewitter in
einer benachbarten Gegend. Die Fi
scher der Insel Fähr kennen diese
Fähigkeit der Silbermöve schon
lange und schätzen sie so sehr, daß sie
ihr bei ihren Fahrten mehr Ver
trauen schenken , als dein Barometer.
Noch merkwürdiger ist, daß die
Silbermöveii auch den Sturm und
das Eintreffen der Flut vorher zu
wisseil scheinen. Auch dann verhalten
sie sich ähnlich wie bei nahenden Ge
wittern, und bei den Stürmen ist
dies insofern erklärlich, als sie an
der Nordsee nieist mit starken elettri
scheu Entladungen verbunden sind,
auf die die Möven auch beim Gewit
tcr reagiereil. Wodurch die Möven
aber auch das Nahen der Flut her
auszuenipfinden vermögen, konnte
bisher noch nicht eindeutig mifgc
'klart werden. Bemerkt fei noch, daß
zivar auch andere Mövcngattungeu
Gewittcr ankündigen, daß die Sil
bermöven aber die einzige Gattung
ist. auf die !nan sich in dieser Hin
ficht ebenso völlig verlassen kann wie
auf das beste, genaueste Barometer
oder Wetterglas.
Künstliche Milch.
Seit langer Zeit beschäftigt das
roblem der Herstellung künstlicher
Milch die Chemiker, und seine Bedeu
tung ist natürlich in den letzten Iah
ren aus allgemein bekannten Ursachen
immer mehr gestiegen. Zwar ist das
Problem schon insofern gelöst, als es
bereits verschiedene Methoden zur
Herstellung künstlicher Milch gibt, je
doch ist keine darunter, die eine der
natürlichen Milch an Geschmack und
Nährwert ähnliche Kunstmilch hervor
bringt. Neuerdings tritt der amerika
nische Professor Melhnis mit einer
neuen Methode hervor, die beachtens
wert erscheint, da sich die hergestellten
Proben der Kunstmilch als ein gut
schmeckender, nahrhafter Ersatz erwie
sen haben. Die wichtigsten Bestandteile
zu ihrer Herstellung sind Soyabohnen
und Erdnüsse aus den ersteren
wird übrigens in Afrika schon lange
eine Art Milch bereitet, die jedoch
europäischem Geschmack kaum zusagen
dürfte. Die nach der neuen Methode
gewonnene Milch enthält Fett, Ei
iveißstoffe und Kohlenhydrate und
bekoinmt bei Zusatz von anderen Fett
stoffcn (z. B. Kokosfett) ein sahne
ähnliches Aussehen. Ein weiterer, we
sentlicher Vorteil ist der Kostenpunkt,
da das Getränk für 6 8 Cents pro
Quart hergestellt werden kann. Ob
diese Kunstmilch mit der natürlichen
Milch konkurrieren kann, bleibt frei
lich abzuwarten. Sollten sich die dar
an geknüpften Hoffnungen erfüllen,
so dürfte der neuen Industrie eine
bedeutende Entwicklung in Aussicht
stehen.
DasJdealeines.Mäd
chens für alles" bietet in einer An
zeige der Londoner .Times" seine
Dienste an. Dort heißt es nämlich:
Junges Mädchen, hervorragend tüch
tig im Reinigen von Tafelgeschirr
und Kückengerät und zugleich ersah
ren in den Obliegenheiten eines Se
kretärs. bietet seine Dienste an.
Bringt auf Wunsch seine eigene
Schreibmaschine mit und schreibt
französisch und italienisch. 4 Stunden
Arbeit für 2yä Schtllmgr
Wildfriichtc.
I 'mancher Hinsicht selbst dem Kultur
obst Überlegen.
Mit der Mahnung, in der jetzigen
ernsten KriegSzcit alles, was die
Natur bcnt, zur Ernährung auS
zunutzen, weist in einer deutschländi
schen Zeitung ein Fachmann auf
den großen Wert verschiedener Sor
teil von Wildobst und Wildfruchten
hili. Er schreibt:
Seit jeher hat die Natur auch
in , den Kulturstaaten bedeutende
Nährwerte geradezu umsonst gebo
ten, man brauchte sich nur danach
zu bücken. Denken wir z. B. an
den Pilzreichtnm im Walde, der nur
zu allergeringstem Teile im Frie
den ausgenützt wurde.
Tasselbe geschah auch mit den
Naturgabcn, die ich als H ildes Obst
bezeichnen möchte. Einiges davon
war schon seit jeher bekannt, wie
wilde Himbeeren und Brombeeren,
Heidcl und Walderdbeeren, auch
wilder Holnndcr, wie er in feuchten
Wäldern bei uns vorkommt. Wem
gcr bekannt ist schon die Preißel
beere, welche m skandinavischen Län
dcrn, Deutschland. Rußland usw.,
sich großer Beliebtheit erfreut. Auch
die Hagebutte von der mehrere
Spielarten bei uns wachsen, wird
noch viel zu, wenig gewürdigt, ob
gleich sie viele schätzenswerte Eigen
schaften besitzt. Es kamen dann
noch die Wildfrüchte in Betracht, die
alle der Familie der Apfelvaumge
wachse angehören: wie ivilde und
halbwilde Aepfel und Birnen, die
Früchte des Weiß (Mchlbecrc) und
Schwarzdorncs (Schlehen schwar
ze und rote und Schlchenrnira
bellen gelbe), der Eberesche, der
Mispeln usw. Auch die Sauerdorn
gcwächse, wie der eigentliche Sauer
dorn oder Berberitze und die Ma
konicn gehören hierher. Fast alle
Früchte der Apfclbaum und Sauer
dorngewächse werden erst schmackhaft
und gut zu verarbeiten, wenn sie
etwas Festes abbekommen haben.
Bei den Hagebutten müssen die
Samenhaare entfernt werden; zu
den: Zwecke dämpft man sie y2 1
Stunde. Tie Haare verfilzen dann
und hängen besser zusammen; wenn
man die Hagebutten auf einem fei
nen Sieb durchpassiereir läßt, blei
bcn die Härchen und die Kerrie auf
dem Sieb zurück. Bei geringen
Mengen kann man die Samenhaare
und die Kerne mit leichter Hand ent
fernen.
Die wilden Früchte ergnen sich
ganz besonders zum Einmachen oh
ne Zucker; denn der Konscrvierungs
Prozeß ist im Grunde - genommen
nichts anderes, als Widerstandsfä
higmachcn der Nahrungsmittel ge
gen die zersetzenden Angriffe der
Kleinlebewesen. Die Wildfrüchte,
die unter rauheren Verhältnissen
wachsen, als das Kulturobst, haben
bereits einen großen Teil dieser
Widerstandskrast in sich selbst. Die
sen manchmal etwas herben itnd
sauren Geschmack, den das Wildobst
vielfach aufweist, gab ihm die Natur
wohl nicht ohne Absicht mit. Er
bildet eine Art Schutzvorrichtung
sowohl gegen Mensch und Tier, wie
gegen die Tätigkeit der Kleinlebe
Wesen; ohne diesen Geschmack wür
den die Früchte vorzeitig verzehrt
werden, solange die Natur noch so
viel anderes bietet; dieser Geschmack
wird durch Säuren und Gerbstoffe
bedingt, die zugleich eine Abwehr
auch gegen ' die . Mikroorganismen
bedeuten.
Man kam das Wildobst auch zu
sammcil mit süßem Obst und wie
iil Teutschland und einigen ande
ren Ländern mit Mähren ein
kochen. Man kann auch die aus
Wildobst hergestellten Säste, Gelee,
Marmeladen usw. erst bei deren
Genuß mit anderen Konserven mi
schen, die für manchen Gaumen
vielfach zu süß sind, oder es kann
dann erst Zucker zugesetzt werden.
Uebrigens enthält das Wildobst ge
lvöhnlich nicht weniger Zucker, wie
das voil Menschen gezogene; der
Ziickergeschinack wird aber durch den
größeren Säuregehalt verdeckt.
Die Wildfrüchte enthalten in: all
geiiicineil mehr Pektin, als das
Kulturobst, zeichnen sich . infolgedcs
sen durch größere Gelierfähigkeit
aus. Deshalb ist es auch gut, sie
dort als Zusatz zu verwenden, wo
die Gclceherstcllung aus Kulturobst
aus Mangel an diesen Eigenschaften
nicht gelingt.
Wenn man die Nahrungsmittel
nicht allein von dem veralteten
Standpunkte der Eiweiß und Kalo
rienlchre aus betrachtet, fondern
auch die moderne Betrachtungsweise
heranzieht, die auch die feinsten Ver
bältuisse berücksichtigt, nämlich, daß
es in den Nahrungsmitteln noch
Stosse gibt, deren Natur zur Stirn
de noch nicht endgültig geklärt ist,
dann sind die Waldfrüchte in man
cher Hinsicht selbst dem Kulturobst
überlegen.
Gegen Ohren- und Zahn
schmerzen. Fülle ein Säckchen mit
Salz, wärme es, lege ein Stückchen
Flanell darum und llte es gegen die
schmerzende Stelle. Man wird da-
durch Erleichterung finden.
Mcrl'i siir's Hau?.
Milch und Milchkaffoe.
Flecke lassen sich aus zartfarbigeil
Stoffen schwer, meist gar nicht ent
fernen. Ein Mittel, das diesem Uebel
abhilft, ist das chemisch reine Glyze
rin. Mit einer weichen Bürste streicht
man das Glyzcrin auf die Milch
flecke, läßt cS in den Ctokf einzielicii.
wäscht diesen nach ungefähr zehn ".':
nuten mit lauwarmem Wasser auS
und plättet die Stelle auf der linken
Seite, bis sie trocke.l ist.
Wenn man a.s Ruhe
Punkt für das Plätteisen
statt des Rostes einen sauberen Zie
gelstein verwendet, hält sich die Hitze ,
in dem Eisen weit länger.
Gläser und Flaschen, in
denen Milch enthalten war, müssen
zuerst stets kalt gespült werden. Ein
Reinigen mit heißem Wasser würde
das Glas wolkig machen.
Blindgewordene Fenster
können dadurch wieder durchsichtig ge
macht werden, daß man gepulvertes
Aetzkalc auf das Glas streut. d',es mit
sehr wenig Wasser anfeuchtet und nach
einiger Zeit abwäscht. Das gut gcrei
nigte Glas kann dann noch mit Eng
lischrot nachpoliert werden.
Mittel gegen üblen
Mundgeruch. Aenzoctinkmr 1 .5
Gramm, Eukalyptustinktur 7.5
Gramm, Alkohol 130.0 Gramm.
Pfeffcrminzöl fünf Tropfen. Hiervon
nimmt man einen halben Teelöffel
voll auf ein Glas Wasser zur hänfi
ge Mudspülug.
Glacehandschuhe, schwarze,
an einer feuchten Wand fleckig gewor
dene, bei denen also durch Schimmel
bilden nicht blos die Farbe, sondern
auch die Textur des Leders verändert
ist, behalten die angegriffenen Siel
len stets bemerkbar, was jedoch bei
gleichförmig schwarzer Färbung wem
ger auffällig ist. Letztere wird er
zielt, wenn man die mit lauwarmem
Seifenwasser gut durchgewaschenen
und dann in reinem Wasser nachge-,
spülten Handschuhe mit Blauholzab
kochung behandelt, und nachdem letz
teres 23 mal wiederholt worden,
mit einer sehr schwachen Lösung von
einfach chromsaurem .Kali ausfärbt.
Da indes bei völligem Umfärben der
weiße Rand und die Steppnaht
lebenfalls schwarz werden und dadurch
den Wert der Ware Herabdrücken,
so kann man die Flecke auch, falls
sie nicht zu ausgedehnt sind, mit
tels eines Pinsels und einer Lösung
von chinesischer Tusche ausbessern su
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um gu w 1 1 i tu. um.
Glas innerhalb weniger Minuten mit
einem gleichmäßigen Ueberzuge spie
gelblanken Silbers zu versehen, bringt
man feinst zerteiltes weinsaures SU
beroxyd, das sich in destilliertem
'Wasser befindet, in eine Schale uns
giezzt vorsichtig eine verdünnte Am
moniaklösung zu, bis beinahe alles
weinsaure Silberoxyd aufgelöst ist.
Es darf sich jedoch kein Ammoniak
geruch bemerkbar machen und eine
kleine Menge des Silberoxyds muß
noch ungelöst bleiben. Der gereinigte
Gegenstand wird nun in diese Lösung
gebracht, worauf derselbe binnen 10
Minuten versilbert ist. Zur Verstär
kung des Ueberzuges ist ein öfteres
Wiederholen dieses Verfahrens not
wendig. Stifte zumSchreiben auf
G l a ?. 4 Teil: Walrath (oder Stea
rin), 3 Teile Talg und 2 Teile
Wachs werden in einem Schälchen
geschmolzen, sodann 6 Teile Mennige
und 4 Teile Pottasche (kohlensaures
Kali) darunter gerührt, die Masse
nach einer halben Stunde, erwärmt
und darauf in Glasröhren, deren
Inneres von der Stärke eines Blei
stifts ist, gegossen. Nach dem raschen
Erkalten läßt sich die Masse in den
Röhrchen verschieben, mit einem Mes
ser auf das Feinste' spitzen und man
erhält so einen Stift, womit man auf
trockenes, reines Glas schreiben und
so den Inhalt von Glasgefäßen be
quem bezeichnen kann.
Alten Frnsterkitt zu cr
weichen. Wenn der Kitt, mit wel
chein die Glaser die Fensterscheiben
einzukitten pflegen und der bekanntlich
aus Kreide und Leinölfirnis besteht,
völlig hart geworden ist, fo läßt er
sich nur mit Hilfe eines Meißels und
Hammers ablösen. Es tritt nun öf
ters der Fall ein, daß große Glasta
sei, Spiegelglas u. dgl. wegen Rcpa
ratur des hölzernen Rahmens oder
anderer Ursachen abgelöst werden so!
len, und wenn dies mit Meißel und
Hammer geschieht, so zerbrechen die
Gläser entweder ganz, oder werden
doch an den Seiten mehr oder weniger
beschädigt. Es ist daher viel ange
messener, den Kitt zu erweichen, damit
er mit Leichtigkeit weggenommen wer
den könne. Dies geschieht am einfach
sten mit Aetzkali. Zu dem Ende
nimmt man eine gute Pottasche (koh
lensaures Kali), zerreibt sie zu Pulver
und mengt sie mit eben so viel frisch
gebranntem Kalk, den man durch Be
sprengen mit Wasser zu Pulver zer
fallen ließ. Dieses wird hierauf noch
mit etwus Wasser zu einem 'Brei an
gerührt und mit demselben der Kitt
zu wiederholten Malen überdeckt oder
bestricken, bis er genugsam erweicht
t, Damit oder Der Vrn nicht zu
schnell wieder trockne, vermische man
ihn mit etwas Schmierseife.
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