Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 23, 1917, Image 2

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    I
TsMe Trlbutt
Schwerhörigkeit.
Von Lenka von
dft sllt gutredigierten Zeitungen
tt und Familicnblättcr brin
r? i gen jetzt ab und zu populär,
S wissenschaftliche Artikel über
die verschiedenste menschlichen Krank
"'ten und deren Behandlung. Besonders
über Neurasthenie höbe ich schon soviel
adcfcn, daß ich das Gefühl habe, diese
!ttanlheit ganz sicher erkenne und be
handeln, ja vielleicht sogar eines schönen
Tages selber bekommen zu können!
Aber auch Magenkranke. Gichtiker und
Rheumatiker, Augenleidcnde und noch
von mancherlei anderen Gebrechen Ge
Plagte sind belehrt und mit gute Rat
schlagen bedacht worden. Nur über Oh
renkrankheiteu habe ich och nie etwas
zu lesen bekommen, und besonders den
vielen, ach allzuvielen Schwerhörigen
und Tauben wird nichts mitgeteilt, was
ihr Leide erkichtern uud ihr Leben er
fragliche? gestalten könnte. '
Es liegt wohl daran, daß eZ vom
ärztlichen Standpunkt aus ziemlich
zwecklos erscheint, die Ohrcnkranken über
ihre Leiden genauer aufzuklären: Kohl
dem, welchem durch eine Operatinn ge
holst werden kann, die Chirurgie steht
ja heutzutage auf früher ungeahnt
Höhe; nur zu oft find gerade die mit
Abnahme des Gehörs verbundenen Er
krankÄugen des Ohres unheilbor. wie z.
L. der sehr häufig auftretende chronische
trockerx Mittelohrkatarrh. Die Aerzte
. wenden Katheterbehandlung dagegen an,
auch Massage des Trommelfells, Ein
spritzungen, Elektrisieren; aber sie kön-
, neu das Uebel nur im besten Fall Im
, dern und aufhalten, nicht heilen.
,; Eine große Anzahl von Ohrenkiankcn
muß sich also mit einer unheilbaren uno
',sft such noch beständig zunehmenden
Schwerhörigkeit abfinden. Diesen
, Schwergeprüften möchte ich, als lang
jährige Leidensgenossin, einige praktische
Ratschläge erteilen, selbstverständlich
nicht für örtliche Behandlung des Uebels,
sondern nur für ihren durch daä Leide
erschwerten Verkehr mit der Außenwelt.
Ich glaube dazu imstande zu fein. weil
mein Gehör so früh schon abgenommen
hat, daß der Selbsterhaltungstrieb und
die Lebenslust der Jugend mich zwan
aen, mir soviel Erleichterungen zu ver
schaffen, wie möglich. Mir und meiner
Umgebung! Das ist ja das Schlimme,
daß der Taube nicht allein leidet, fon
dein das niederdrückende Bewußtsein
hat, feinen Angehörigen und allen, mit
denen er zusammen kommt, zur Last zu
fallen. Das wird oft härter empfunden,
als das eigene Entbehren, auch da, wo
Liebe und Geduld tragen helfen. Viele
Taubgcwordene werden dadurch veran
laßt, sich mehr und mehr von der Welt
zurückzuziehen; durch die innere Ein
samkit erden sie dann immer scheuer
und verschlossener, jede kleine Ecke und
Kante im Charakter und Wesen entwik
kelt sich schärfer und unangenehmer, weil
sie nicht mehr durch den steten Kontakt
mit der Umgebung abgeschliffen wird.
Dies führt mich zu meiner ersten drin
(Senden Bitte und Mahnung an meine
Leidensgefährten: Schließen Sie sich
nicht ab vom Verkehr mit Menschen, fern
dern Pflegen Sie ibn soviel, als er Ihre
Verhältnisse und Pflichten erlauben! Es
schadet unseren Nebenmenschen gar
nichts, wenn sie mal etwaZ lauter spre
chen müssen und sie tun es auch ganz
gern, wenn sie merken, daß es sich lohnt.
Ta es leider etwas unbequem ist, sich
mit uns zu unterhalten, haben wir die
Verpflichtung, stets mit vollster Auf
merZsamkeit bei jedem Gespräch zu sein
und mit größter Freundlichkeit auf alles
einzugehen, was man uns erzählt, auch
dann, wenn es uns vielleicht nicht gerade
bKnnznd interessiert!
Aber niemals dürfen Sie sich den An
schein geben, verstanden zu haben, was
Ibnen gesagt wurde, wenn es nicht der
Fall war. Nur wer selbst taub ist, weiß,
wie groß die Versuchung dazu oft sst.
Wir sind häufig ermüdet vom ange
strengten Lauschen, wir fürchten die lln
geduld deZ Sprechenden, wenn wir noch
einmal wie?" fragen, ach, und es ist
uns viellcicht ganz gleich, was uns mit
geteilt werden soll! Da macht man den
Gesichtsaiisdruck des Redenden nach und
sagt möglichst verständnisinnig mal
ach" und mal cch", ohne eine Ahnung
zu haben, was er uns erzählt hat. Aber
nichts macht den Schwerhörigen unbe
querner für seine Familie, nichts macht
ifrn gefürchtet in seinem Verkehrskreis,
als die fiese Ungewißheit, ob er verstan
den hak oder nicht.
Wen nur einige Worte, dielleicht der
Anfang des Satzes, erfaßt werden kann
len, empfiehlt es sich, nicht bloß rojd
zu fragen, sondern einen ganz kurzen
AuZzug des Verstandenen z geben mit
fragender Betonung zum Schluß. Wer
schon lange laub ist, weiß isas natürlich,
ein Anfänger im Leiden sind oft imSe
halsen und ängstlich, besonders Fremden
gegenüber. Eine neue Bekanntschaft
sollte man nach des Vorstellung, wenn
irgend möglich, fiets zuerst anreden, auch
dann, wenn es sich nach .Kniggkj Um
gang mit Menschen" besser schicken
würde, die Anrede des andern abjuwar
tkn. Geschieht es in bescheidener und zu
korZgmmknder Weise, so wird e nicht
,8kl oeaomme und eine Antwort wird
lütt HarihZrlaeg unendlich viel leichter
-d?:stsnvea, als eins tzngk, eil man
d? Verteil hat. ja wissen, wovon die
tte ist., . .
Wen es gar nickt nrbt gehe will
r ' d : u.-'i"haltung, z. B. mit einem
7 'r, so empfiehlt es sich, nicht
ei'-z fl6t.-rn zu verstumme, sondern
s VA ril tut zu sprechen und dazwi
s ' i 7rr zu stellen, deren Beantmor
: a, '"in "gkfähr erraten kann, bis
- i 'irni an das Organ und die
Cr J i : bis Fremden gewöhnt hak
- i t 1 i versteht.
" j 1-rt man von Schwerhörigen,
' -r ' : h in einen kleinen, g'miit
, - : j wZz?A und W
Eg!dy-Nostiz.
größeren Gesellschaften nicht mehr ent
schließen lönnen. Ja der Theorie klingt
das ganz schön, aber in der Prazis ist
es recht unpraktisch. Der Harthörige hat
es nämlich umso leichter, je mehr Aen
schen da sind. Erstens wird infolge des
Stimemngewirrs lauter gesprochen und
zweitens löst sich eine größere Gesell
schaft stets in kleine Gruppen auf und
es findet sich immer jemand, der zum
Zwiegespräch mit uns geneigt ist. Viel
schwerer haben wir es da. wo infolge der
geringeren Anzahl der Anwesenden ein
allgemeines Gespräch geführt wird, dem
Wir nicht folgen können.
Wir müssen es unZ zum Gesetz ms
chen, ein: solche Unterhaltung niemals
dadurch zu unterbrechen, daß wir eine
Wiederholung derselben verlangen, wir
dürfen aber auch nie ein verstimmtes
oder unglückliches Gesicht machen, wenn
unsere Nachbarn, auf die wir ja allein
für die Konversation angewiesen sind,
nicht dazu kommen oder nicht daran
denken, uns von Zeit zu Zeit wenigstens
etwas von dem mitzuteilen, was gi'spro
chen wird. Es ist oft sehr bitter, beson
ders für ein lebhaftes Temperament, sich
vernachlässigt und ausgeschlossen zu sich
len, aber da wir das, was uns auferlegt
ist, tragen müssen, ist es nicht bloß edler,
sondern auch sehr viel klüger, eine gute
Miene zum bösen Spiel zu machen. Ist
übrigens eine wirklich amüsante Ge
schichte, ein guter Witz oder geistreicher
Einfall erzählt worden, so kann auch der
Schwerhörige darauf rechnen, daß eZ
ihm mitgeteilt wird; dafür sorgt schon
der stolze Vater des Geisteskindes, daß
mich alle es bewundern!
Wenn das Leiden zunimmt und da
mit auch die Taubheit, so habe wir die
Verpflichtung, irgendein Hilfsmittel zu
gebrauchen, welches den Verkehr mit uns
erleichtert, sei es ein elektrischer Apparat
oder ein Hörrohr, die wenigen Fälle na
türlich ausgenommen, wo die durch das
Instrument verstärkten Laute Schmer
zcn verursachen und der Arzt vom Ge
braucb desselben abrät. Mir haben übri
gens mehrere hochangefehene Ohrm
ärzte, darunter der unlängst verstorbene
berühmte Gehcimrat Professor Schwarze
in Halle, versichert, daß ein Hörrohr dem
Tauben ebensowenig schaden kann, wie
eine Krücke dem Lahmen. Es wird uns
aber nicht so bequem gemacht wie den
Augenleidenden, welchen die passende
Brille vom Arzt vorgeschrieben wird; die
Wahl des Instrumentes bleibt uns über
lassen. Leider sträuben sich viele Schmer
hörige auch dann noch gegen diese Hilfs
mitlek, die sie als eine Etikettierung ihres
Gebrechens scheuen, wenn die Verständi
gung mit ihnen die größten Schwierig
Zeiten macht; sie schämen sich geradezu
ihrer Taubheit; solange wie irgend mög
lich soll sie versteckt und ignoriert wer
den. Wenn sie sich nur totschweigen ließe!
Es ist doch tausendmal unangenehmer,
jeden wildfremden Menschen, mit dem
man ein Wort zu wechseln hat einem
Verkäufer, Kellner, Straßenbahnschasf
ner sagen zu müssen: Ich bin
schwerhörig; bitte, sprechen Sie lauter'
nachdem man sich vergebens ange
strengt hat, ihn zu verstehen als ei
nen erstaunten und teilnehmenden Blick
wegen deS Hörrohrs ertragen zu müssen
und sich dann ohne Mühe und Zerlegen
heiten verständigen zu können!
Wo die Möglichkeit dazu vorhanden
ist. sollte bei Abnahme des Gehörs bald
möglichst Unterricht im Ablesen von den
Lippen vorgenommen werden; in vielen
großen Städten ist dazu beständig oder
zeitweise Gelegenheit vorhanden, die
durch Inserate bekannt gemacht wird.
Der Erfolg ist sehr verschieden; eine Er
lcichterung im Verkehr spürt wohl jeder
danach, und besonders in jüngeren Iah
ren und bei guten Augen werden oft
glänzend Resultate damit erzielt. Ich
bekam einmal einen Brief zu lesen, in
dem eine taube Dame dem Lehrer den
innigsten Tank aussprach, weil sie die
einzige gewesen war, die der schwerkran
ken und zuletzt sterbenden Mutter, welche
keinen Ton mehr hervorbringen konnte,
die Worte von den Lippen hatte ablesen
könne. Nicht zu unterschätzen ist auch
der moralische Einfluß des Unterrichts
auf diele der Schüler, die oft lang, ent
behrte geistig! Anregung, das Gefühl,
vorwärts zu kommen, anstatt immer
mehr zurückzugehen. Wer diesen Untere
richt nicht nehmen kaun oder will, sollte
sich wenigstens angewöhnen stets auf den
Mund deS Sprechenden zu blicken. Fast
jeder, der teilweise des Gehörs beraubt
ist, wird beobachtet haben, daß er im
Dunkeln schlechter verstehen kann, als bei
guier Beleuchtung; es wird bewußt oder
unbewußt vieles von den Lippen abge
lesen. Deshalb müssen wir uns womög
lich immer gegen das Licht setzen, wenn
wir uns unterhalten wollen, und diesem
gen, mit denen wir sprechen, in gute Be
leuchtung zu bringen suchen. Ein tieferer
Sitz ist dabei vorteilhafter für den
Schwerhörigen als ein höherer. Wird
nicht laut genug geredet, so dürfen wir
uns niemals scheuen, um deutlicheres
Sprechen zu bitten; wenn wir aber zu
sehr angeschrien werden, waS oft dem
kranken Ohr weh tut, so sollten wir uns
keine Verstimmung anmerken fanen, fon
ian nur möglickst freundlich unsere Be
sorgniS ausdrücken, daß l:x sich so lie
benswördig Bemühend: sein Organ all
zusehr anstrengt .
Vieles, was hier gesagt wurde, mag
stlbstvlrständlich Und unnötig erscheinen,
aber es wird so unendlich oft geklagt in
dr Umgebung von Schwerhörigen, weil
die ein? oder andere der oben erwähnten
einfach Manregeln nicht befolgt wird,
daß diese Zusammenstellung derselben
vielleicht doch von Nutzen ist.
Nur noch ein Vort an unsere Ange
hörigen und an alle, die gelegentlich mit
uns verkehren.
Dvß Sie uns das Verstehen erleich
lern, wenn Sie nickst allzu laut, abek
langsam und deutlich sprechen, . wissen
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i'-i , f t . v - - . - - ' i'fNX. ( V ' S
v " ilvxVvNTvi---- - s ß'?
' ' ' ,
'"' fr''' . L
1. Elektrische Kiichenkiilrichti.
2. Der elektrisch, Herd.
'3. Elektrische Tischbelechtn,.
1!och Zlufiiabnik der f besau
et.
Zirei Damen begegnen sich auf der
Straße.
.In Eile, liebste Frau Scbnüdt?"
.Ach Gott, ja. ich bin auf der Dienst
botensiicke. Denken Sie sich, kein Mäd
chen ist zn haben, nicht für Geld und
gute Worte. Dabei sind wir nur drei
m der Familie, wohnen in einem Apart
menthaus, geben die Wäsche aus. und ich
helfe tücbtig mit. Ader wo man luch
nachfragt, jedes Vermietunzsbüro ist
leer oder die Mädchen stellen so unver
schämte Forderungen, verlangen so kohe
Löhne, daß man gleich wieder den Rük
ken wendet. Ganz nervöZ bin ich von
allen Scherereien und Lausereien. Sie
haben gewiß noch immer Ihr früberes
Mädchen, die Scpbie, die treue
Seele?"
Längst nicht mehr, liebe Frau
Schmidt, seit Monaten schon arbeitet sie
in einer Munitiencfabrit; od;r ich habe
mir zu helfen gewußt nö bin ganz von
der Tienstbotcniafld abgekommen. Mein
Mann hat mir eine elektrische KüÄen
einrichtunq gekauft, und mein Mädchen
für Alles" heißt seht Elektrizität.
Aber kommen Sie selbst und überzeuaen
Sie sieb von inrer Tüchtigkeit, sehen S.e
sich mein Küchenrcich an wir wobnen
.ja ganz na! bei und nehmen Sie
eine Tasse Tee bei mir, den ich Ihnen
in zwei Minuten auf meinem Stum
men Diener" bereite, wahrend wir ge
mutlich dabei plaudern.
Die Kosten einer solchen Einrichtung
sind wirklich nicht erheblich in Anbe
tracht der großen Bequemlichkeiten und
Ersparnisse," erzählte sie lebhaft weiter,
während beide dem Haus zuschritten.
Ziehen Sie nur die hohen Löhne in
Bctracht, die gesteigerten Berpflegnngs
kosten, Miete und was sonst noch für
Ausgaben mit dem Halten eines Dienst
boten verknüpft sind und nehmen Sie
dagecien die Kosten der Elektrizität
ein Cent Wert Elektrizität zu 10 Cents
per Kilowatt-Stunde heizt einen Toa-
stet" lange genua, um 10 Schnitten
Brot zu rösten, den Percolator um 5
Tassen Kaffee zu bereiten, den .Grill"
für 10 Minuten, das Cbsfing Tish für
12 Minuten, treibt die Nähmaschine für
zwei Stunden, heizt die Pläiteisen 15
Minuten lang, unsere Lampe brennt 5
Stunden für einen Cent und Sie
Sie natürlich, aber Sie denke nicht im
mer daran! Wenn wir nicht verstanden
haben, sg widcrholea Sie bitte das Ge
sprochene mit andern Worten; meist ist
es eine einzelne Lautzusammenftellung,
welch nicht ersaßt werden kann, woran
oft da? Verständnis des ganzen Satzes
scheitert. Gängen Sir uns öfters mal ein
freundliches Work, wenn es Ihnen
manchmal auch ein wenig unbequem ist,
mit erhöhter Stimme sprechen zu müs
sen, besonders dann, wen wir einer
Hesichts- und Landpffege
in der rauhen Iahreszeik.
Jedem Mensche, den wir kennen kr
neu, schauen wir naturgemäß zuerst Ins
Gesicht. TaS Gesicht bittet die offen:
Bisit.nkarte der Persönlichkeit, nach dere.r
Aussehen man die meisten Menschen zu
nächst beurteilt. Und zwar wild darin
selten lt tiksere Nunenfckirift des Cha
rakterS zu entziffern aefncht, sondern
man sieht meist nur auf das berfläch
liche, rein körperliche Gebilde. Daher
ist eine forgsäliigc Pflege des Gesichts
nicht etwa lächerliche Eitelkeit, sondern
tiiie Forderung der Vernunft vnd außer
dem doch auch ein wichtiger Teil der all
gemeinen Körperhygiene.
Namentlich in der rauhen ahreZzeit
leidet die Geßchtshaut leicht Schaden.
Die falte Lust draußen und die durch
Heizen trockene warme Luft im Zimmer
wiche die Haut cU spröde,, rauh und
;f,-,, rufi., IfVf l-f-r- "
vtit,;j4it Ziu'w, jy.t Cjffjf
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muffen zugeben, es bezahlt sich auf die
Dauer. Natürlich haben wir einen clek
irischen Kehraxparat, der auch die Mö
bel reinigt, aber das Bequemste ist doch
die Wringmaschine an den WaschbeKäl
tern in der Küche, und der elektrische
Geschirrwascher. Sehen Sie hier, und
sie zeigte dem erstaunten Besuch einen
kleinen Aparat, habe ich sogar einen
Oeffner für Gemüsebüchsen. Alles ist
hier dazu angetan, die mühselige kh
chenarbeit zu erleichtern. Ter elettri
sche Ofen ist ein wahres Prachtexemplar.
Des Morgens bereite ich AlleS vor. ko
che das Gemüse oder die Suppe an, und
stelle die Uhr so. daß nur gerade soviel
Hitze sich entwickelt als nötig ist, das
Essen im Kochen zu erhalten. Auf diese
Weife kann Ich alle Besorgungen in Ru
he erledigen und habe abends nur noch
die letzten Hmdzrisfe zu tun', um ein
schniackhaftes Esse uf den Tisch zu
lebhaft geführten, Sugemeinett Unterhal
tung nicht folgen können und eine kurze
Mitteilung , über daS Gesprächsthema
uns in den Stand sehen würd, unser
vielleicht ganz h.'lles Licht auch über die
Sache leuchten lassen zu können; längere
Geschichten brauchen Sie uns ja nur
dann zu wiederholen, wenn die Lange
weile nicht bei ihnen Gevatter gestanden
hat. '
Und haben Sie Nachsicht und Geduld
mit uns; wir haben schwer zu tragen!
rakurwechsel sind weitere SchäÄigungs
Ursachen. Dem beugt man am besten
vor durch Waschen mit zimmeoarmein
Wasser, dem ma ttw Borax zusüqt.
Unter de dielen M'üteZn. die gegen
Schuppen. Sprödigktit und Risstakeit an
gepriesen werden, sind oie einZacdstea und
Ziic.leich wirlsams'.cn Maodilkl.' unz
Olivenöl, oder Vaselin. Abends s.ttel
man die GesichlZhaut ,nit O?l oder Va
selin ein und läßt dies über Ächt dar
Z. Am Morgen schüttet man Mandel
kleie aus tineg nassen Waschlappen, reibt
damit die Haut ab, spült mit reinem,
angewärmtem Waffer ach und trocknei
recht gut. Tarauf wartet man einig?
Zeit, ebe man sich der Autzenlft au!
setzt. Seise verwende man ährend der
ganzen Behandlung gar nicht.
Bcssnuers empsindlich otxtn rauhe
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bringen. Die fahrbare Anrichte erspart
diele Gänge zwischen Küche und Eß
zimmer. geheizte Platten erhalten die
Speisen heiß, den Kasse bereiten wir bei
Tisch und verzehren unsere Mahlzeit in
größler Behaglichkeit. Kein fremdes
Wesen stört den intimen häuslichen
Kreis, Klatsch und Zwistigkciten mit
Nachbarn, die nur zu oft durch Dünst
boten herbeigeführt wurden, sind unS
unbekannte Dinge. So preise uh den
Moment, der nnj die Eingebung gab,
unsern Haushalt .elektrisch" einzustel
len." Sie glitt hinüber zum Schaltbrett und
sofort ergoß sich eine Fülle, durch zarte
Schleier abgeblendeten Lichtes über den
sorgfältig gedeckten Teetisch, an dem die
Damen nun Platz nahmen und sich den
goldbraunen Trank schmecken ließen.
Wie gemütlich es bei Ihnen ist," sagte
der Gast, und zu denken, daß unsere
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Daher sieht man schon vom ersten Herbst
an ausgcsprunzene, spröde, rissige Lip
pen. Vermehrt wird dieS oft rech',
schmerzhafte Leiden noch durch die Ange
wohnheit des Anscuchtens mit der Zunge.
Hier sind nur fette und reizmildcrnd:
Mittel angebracht, von denen ante Lip
penpomade sehr wirksam ist.
Manche Damen sind selbst schuld an
derlei Hautfehlern durch das Tiaqen
von fcpaulieaenden, envaschigen
Echleiern. Der Wasseidam des Atems
durchtränkt dabei das Gewebe des
Schleiers bald so vollkommen, daß dar
unter beständig eine seuchtkatte Ätmo
sphare herrscht, welche der ut stetZ
Wärme entzieht, sie erkältet. Mechanisch
wird diese schädliche Wirkung noch be
günstigt durch die Rauheit des Schleier
gkwebts und durch seinen Truek auf die
Gküchtshaut, Denn lo weich aiich ein
Schleier bei oberflächlicher. Prüfung er
scheint, bei genauerer Untersuchung ze t
sich doch, daß die Jädm, welche die Löcher
und Muster bilden, während des Ge
brauches reckt rauh und schuf werde
Und dieses rauhe Gewebe reibt und
scheuert immer wilder mehrere Stunden
hintereinander die feuchte, zarte Haut,
und zwar um so stärker, je 'trasfer der
Schleier ,umg:bunden ist, je mehr die
Haut Zn die Löcher gleichsam hinein
preß! wird. Daher zeigt sich die stärkste
Rötung und Sprödigkcit vort, wa der
Schleier am dichtesten gnzulicen pflegt:
auf dem Nasenrücken und auf den her
vorragenden Wangenflschea. Bei zarter
Haut sind also enganliegende Schleier
durchaus zu vermeiden. .
Einen anderen Fehler begehen diesem
gen, welche sich die Gesichtshaut geqen
kalte Lust abhärten wellen durch öftere
Anwendung von Kölnisch Wasser ode?
EL'-tlf U'li "k
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Vorfahren keine Ahnung von solcher
Kraft, die die Arbeit von Tausenden
verrichtet, hatten und sich durch matten
Kcizenscheil! die Tageshelle ersetzten.
Jedenfalls bin ich Ihnen dankbar für
den Hinweis und werde Ihrem Beispiel
folgen."
. '
Was gilt Ihnen, liebe Leserin, Elck
trizität? Wissen Sie. das von den
20.00,000 Heimen in den Ver. S!aa
ten bereits ein viertel elektrischen Dienst
hat. und daß in Amerika in Fabriken
und Telephonanlaqen Z3.1W.M0.00
investiert sind! Z200.000.000 zahlen die
elektrischen Gesellschaften allein on Steu
ern an Onkel Sam. Diese Zahlen be
weisen zur Genüge, welche Macht in den
dünnen Träten steckt. Keine Phase des
täglichen Lebens ist von der Elektrizität
unberührt geblieben. Statistische Be
lege zeigen, daß es 003 verschiedene Ge-
sigkeiten lösen das Hautsett auf, machen
daher die Haut trocken, spröde, schuppig;
solche Mittel sind nur auSnahmsmeis:
zu gebrauchen.
Fast noch mehr als das Gesicht leiden
zarte Hände von rauher Luft und kälte
rer Witterung. Man wasche sie mög
lichst wenig mit warmem Wasser, welches
die Haut so empfindlich macht, daß sie
in kalter Luft sich rot oder blaurot färbt.
Das Wasser hat den richtigen Warme
grad, wenn es einige Stunden rm Ziin
mer stand. Also nie unmittelbar nach
dem Waschen an die frische L:.fi gehen!
Eine Hauptsache ist gutes Abtrocknen.
Dazu sind die feinen" Handtücher höchst
unpraktisch, weil sie schon bei der Beruh
wng mlt einer nassen Hand ganz naß
werden und bei öfterer Benutzung nie
vollständig Nocken sind. Ei gnte Hand
tuch muß imstande sein, diel Wasser
schnell von dei Haut ouszunlhin, oh.
s-.lbst durchnäßt zu erscheinen, also aus
dickem, kräftigem Gewebe bestehen, was
noch die große Annehmlichkeit gewährt,
daß man die Haut gleichzeitig trocken und
warm reibt. Man vergleiche einmal dies
wohltuend: Gefühl von dehaglicker Tro
ckenheit und Wärme mit jenem unbehag
lichen naßkalten Frösteln, das dem Ad
trocknen mit .seinen" Handtücdern zu
folgen pflegt.
Wer an aufgesprungnen Hünden lei
det oder zu Frostschäden neigt, möge bei
der häuslichen Beschäktigunz xestrick.
Halbhandschuhe tragen, um der Hand d:
erforderliche Wärme und den nötigen
Llutnichtum zu sichern. Aus demselben
Grunde müssen auch alle Handschuh,
recht bequem sein, zumal da di: n einem
weiten Handschuhe über der Haut bcsind
lichk Luftschicht auch die Kälk: gut ob
ha't.
LdtiFWi für die Sesnnde:
' - J! -m .,,,11 VFi,,,',-
,
r . 1
brauchsformen gibt, davon entfalle
allein 70 auf das Automobil. Im Hause,
auf der Farm, in der Fabrik, überall
hat sich der elektrische Motor eingeführt.
Bei dein gegenwärtigen Stand der Tin
ge prophezeit man, daß in 5 Jahren
der gesamten amerikanischen Industrie
elektrisch betrieben werden wird. ES
ist die Reinlichkeit. Schnelligkeit, die
Krast und Billigkeit, die der Elektrizität
so schnell Eingang in alle WirtschaftS
betriebe schasst.
Wie ein großes Herz sendet sie ihren
Libcnsstrom ins kleinste und fernste
Teilchen des großen Gemeinwesens. Und
was immer Elektrizität verrichtet, sie
tut es sickxr. still und gründlich. Eine
Drehung des Riegels, ein Druck auf den
Knopf, und sie gehorcht. Sie schläft
nicht, erniüdet i.icht, versagt nicht und
ist dein Menschen in allen Stücken zu
willen.
Haltung der Haut ist die Beschaffenheit
der Seift. Scharfe Seifen bemiikcn
Trockenheit. Sprödigkeit. Absch'Iserunz
mit mikroskopisch kleinen Vertiefungen,
in denen sich Staub und Schinut, festsetzt,
so daß die Hände eigentlich nie ganz sau
her aussehen. Solche Schädlinge sind
namentlich die scharfen Kückenseisen.
Man wasche die Hände nur mit guten
übcrfcttcten Seifen. Das 'st die erst:
und wichtigste Reges der Händekultur.
Zu vermeiden ist ferner häufiger u 'd
schneller Wechsel von !cässe und Trocken
heit, von Wärme und Kälte, s'wie die
Einwirkung der strahlenden Hitze des
Herdseuers. Schrundige, rissige Hände
muß man mit besonders peinlicher Sorq
fält trocken halten und hin uns wieder
mit einer wasserfreien Fettmaffe z. B.
gutem, frischen Olivenöl, einfetten. Zum
Waschwasser nehme man etwas Mandel
kleie oder Borax. Geleqetl'.ck kani
man auch abends die Häi'de starker ein
fetten und über Nacht Handsckuhe an
ziehen. ES sei ober bemerkt, daß di's
Verfahren, oft anzewandr, die Hont zwae
zart, aber auch empfindlich macht.
Eine vernünsti, gcsund.ieitvmZßi?
Handpflege ist nicht nur des ?u'en Aus
sehen, wegen empsehlenswert. sondern
auch aus gesundheitlichen Gcü'deS nö
durch stets hygienische Handkultur.
- Mit dem Glück muß man es ma
chen, wie mit der Gesundheit; es ge
Hießen, wenn es günstig. Geduld haben,
wenn eS ungünstia ist. und zu oewal!
Mittel? nu.r im Aotfalle creifen.
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