Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 22, 1917, Image 1

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Die
Tägliche Gmaha Tribüne"
ist öas
führende deutsche Blatt
im Westen.
Lost die
Klassifizierten , Anzeigen"
aus Seite 6 in der heutigen
Tribüne"!
r
33. Jahrgang.
Omaha, Nebr., Montag, den 22. Januar 1917.
1. Ausgabe.-8'Seiten.-No. 268.
c To t -
n fHff!T t fr n (15
WlllM
v
rV ' 1?
Aut)tll fnf f (f7
1 ii
Q 7 O0
lt:5f) sfliV HVl
$3A' X.vi
7
)
v
l
)'
A
l
s?
r
)
ahnden bclgcbens
auf das Bcutcschiff!
Dasselbe hat seinen Wirkungskreis wahrschein
lich verlegt; London meldet natürlich, dasz
es versenkt worden ist.
Deutschland bejubelt die Taten des Uaperers.
Bltcuos AyreS, 22. Jan. (2?on
Chacl.s P. Stewart, Stabökorrc.
spondcnt der United Bre;; Associa
tion) Ta in jüngster Bert seiner
ici Berichte über das weitere Zerstö
rungswerk des deutschen 'Beuteschif
fes oder Beuteschiffe vorliegen und
der Umstand, das; der südatlantische
Ozean gegenwärtig tonn Kriegsschif
seil, die auf den deutschen Uaperer
Jagd machen, förmlich wimmelt, hat
den Glauben erweckt, das; sich der
Seewolf ein anderes Operationsfeld
ausgewählt hat. Seitdem derselbe
den japanischen Dampfer Hudson
Maru mit einer deutscheil Prisen
Mannschaft an Bord nach Pernarn
. buco sandte, hat man von ihm nichts
gehört noch gesehen. Dieses war
an: 12. Januar also vor zehn
Tagen und seit jener Zeit hat
man von dem Aufenthalt des Schis
ses keine Idee.
Alte Frage wieder ausgewärmt.
Washington, 22. Jan. Die
von der deutschen Admiralität er
gangenc Meldung, das; sich unter den
von einein deutschen Beuteschiff in:
Atlantiick,en Ozean gekaperten briti
schcn Besatzungen Neutrale befinden,
die ins Gefangenenlager gesteckt
wurden, drängt wieder eine heikle
Frage in den Vordergrund, nämlich
die, ob sich auch Amerikaner unter
ihnen befinden, ferner wird wieder
die Frage auftauchen, ob ein bestück
. tes Handelsschiff als ein Kriegs
. schiff zu betrachten ist. Amerikaner
können nur dann als ttriegsgefange
rx angesehen werden, wenn das
Schiff, von dem sie herabgeholt wur
den, ein Kriegsschiff war. Das
, Staatsdepartement erwartet, daß cs
heute noch von Deutschland erfahren
wird, welchen Standpunkt man dort
in dieser Hinsicht einnimmt. Da
jetzt mit Sicherheit angenommen
wird, dasz Amerikaner in deutsche
Gefangenschaft geraten find, dürften
sich wieder internationale Vcrwicke
lungcil zwi'ckcn beiden Ländern ent
spinne. Die amerikanische Regie
rung wird von der deutschen die
Freilassung der gefangenen Ame
rikaner verlangen. In hiesigen Rc
gicrungskreisen glaubt man, dast
Teutschland sich nicht weigern wird,
dieses zu tun. Die Frage was ist
ein armiertes Schiff" wird dann in
Verbindung hienait wieder zugewor
seit werden. Teutsch land will diese
Frage ein sür alle Male erledigt
haben. Die Bundesregierung moch
te -diese Frage ebenfalls gern aus
der Welt schaffen, doch gehen die
Ansichten der beiderseitigen Regie
rungen in dieser Hinsicht auseinan-
Verteidigt Auftrag
an englische lZirma!
Llottensckrctär Daniels erklärt,
rner. Fabriken fabrizieren nicht
so gute Geschosse.
Washington. 22. Jan. Flotten,
sekretär Daniels hat gestern in einer
längeren öffentlichen Erklärung die
Griinde darg"legt, welche ihn dazu
veranlaßt haben, einer englischen
Firma einen groszen Kontrakt für
löejchosse für die Marine zu iiber
tragen, welche dieselben um $200
billiger pro Geschoß liefern will als
die amerikanischen Fabriken.
Die Letzteren hatten in Zeitungen
an der Handlungsweise des Flotten
sekrctärs heftige Kritik geübt, beson
ders die Bethlehem Steel Co. Herr
Daniels erwidert diesen Kritiken nun.
daß sie absolut nicht berechtigt sei
en, da die Bethlehem Steel Co. vor
zwei Jahre Geschosse geliefert habe,
die absolut r.iriit den Forderungen
entsprachen und nicht zufriedenstel
lend waren, (fr sagt, fcafj die uu
patriotische Haltung der kleinen
Gruppe StaMiabrikanten, welche
tatsächlich ein Monopol hätten, wenn
'eine Uonknrrenz vorhanden wäre,
as ganze Bereit schaftsprogramni
der Floate in Gefahr bringen wür
den. Die amerikanischen Fabriken
seien mit der ausländischen Konkur
renz in der Berbesserung von Ge
schossen, welche mit den Verbesse
rungen der Panzerplatten gleicheir
schritt halten mußten, nicht fortgc-schritten,
der. Deutschland betrachtet ein be
stücktes Handeloschifft als ein Kriegs
schiff und erklärt die Gefangennahme
der Besatzung solcher als gerechtfer
tigt. Die BuudeSregi''rung ist der An
sicht, daß Bewaffnung pon Handels
schiffen zum Zwecke der Verteidi
gung, berechtigt sei und derartige
Schiffe nicht den Charakter eines
Kriegsschiffes haben. Während der
letzten drei Monate aber scheint die
Regierung in dieser Beziehung ihre
Meinung etwas geändert zu haben,
wenn auch nicht in dem Maße, um
Teutichlands Ansicht zu entsprechen.
Bcutcschiff vcrsenkt?
Buenos Aires, 22. Jan. Die
Zeitung La Presna veröffentlicht
eine Depesche von Rio de Janeiro,
daß einem in Pernambuco cingetrof
feiten Kabeltelegramm zufolge das
deutsche Bcuteschiff 130 Meilen von
Para von dem britischen Kreuzer
Glasgow versenkt worden ist. Ein
zelheiten fehlen. (Möglich ist cö ja
immerhin, aber die Nachricht ist
ziemlich weit hcrgehslt.)
Freude in Trntschlaud. .
London, 22. Jan. Amsterda
mer Depeschen zufolge ist hie Freude
über die Taten des deutschen Beute
schisfes in dem Südatlaniischen
Ozean grenzenlos. Kapitän Persius,
Marinesachverstäiidiger des Berliner
Tageblattes, ruft ins Gedächtnis zu
rück, daß, als deutsche Torpedojäger
letzten Oktober und November kühne
und erfolgreiche Streifzüge nach dem
Englischen Kanal und bis zur Mün
dung der Themse hinauf unternah.
men, der britische Marincnünister
Balsour die Erklärung abgab, kein
deutsches Schiff werde etwas derarti
ges wieder wagen.
Aber trotzdem sei dieses der Fall
gewesen, und der Hilfskreuzer Mö
we" habe die britische Blockade durch
brachen und dem Handel der Alliier
ten großen Schaden zugesügt. Unse
re Gedanken und Hoffnungen, sagt
Persius, begleiten auch diese zweite
Möwe" und unsere Hoffnungen sind
mit der tapferen Mannschaft dersel
ben. Leutnant Badewitz, der die Iar
rowdale nach Swincmünde brachte,
wurde von dem Chef der deutschen.
Admiralität befragt, ob es nicht eine
kitzlichc Sache gewesen fei, 469 Ge
fangene mit einer so geringen Pri-!
senmannschaft im Zaume zu halten.
Leutnant Badewitz gab ihm zur An'
wort, daß er den Gefangenen völlige
Bewegungsfreiheit aus dem Schiffe
gelassen und die Sache als ungefähr
lich betrachtet habe, so lange man
noch den Revolver hatte". Den Um
ständen nach habe die Beköstigung
der Gefangenen keinerlei Schwierig
keiten geboten.
Eine Todcsfahrt.
St. Louis, Mo., 22. Jan. Ein
Automobil, in welche, sich 5 Bandi
ten befanden, die den Berfuch ge
macht hatten, einen Laden in Floris
fant Ashbury zu berauben, stürzte ge
skern über cinc Brücke in eine 15
Fuß darunter liegende Schlucht hin
ob. Zwei der Einbrecher fanden da
bei auf der Stelle den Tod. Das
Automobil war fco den Banditen
gestohlen worden.
Der Chicagoer Polizciskandal.
Chicago. Jll.. 22. Jan. Wie
Staatsanwalt Hoyne gestern nüttcil
te. hat der Polizeihauptmann Stc
phcn K. Healey, der mit anderen der
Annahme von Bestechnngsgeldern
angeklagt war, ein offenes Geständ.
nis abgelegt. Taö Geständnis soll
den bisherigen Polizeichef Chas. E,
Healey, der ebenfalls unter der glei
chen Anklage steht, belastet baben,
desgleichen daö farbigoTtadtratsmit
glied Oskar De Pireft und andere.
Bcim Balsnunfall getötet.
Toronto. Cnt., 22. Jan. Eine
Lokomotive fuhr gestern abend aus
dem hiesigen Bahnhof in einen mit
500 Soldaten besetzten Truppeuzug
hinein. ' Oberstleutnant Wm. C.
MacTsnald , wurde getötet und ' 20
Solöaten wurden mehr oder, minder
schiver verletzt
Verschärfter U-voot-Urieg
kommt sicher!
England fürchtet, daß Deutschland
zur 2ee ohne Gnade vor
gehen wird.
London, 22. Jan. England
erwartet eine weitere Periode deut
scher Erbarmnngslosigkeit" zu Was
ser und :u Lande, welche alles bis
her von den Zeiitralmächten gebote
ne in den Schatten stellen wird.
Man weiß hier, daß Deutschland
wegen Ablehnung des Friedensvor
schlags zu gelvaltigen Rüstungen
schreitet. Man erwartet, daß Hun
derte neuer Tauchboote auf Beute
ausführen werden. Tic wildesten
Gerüchte über die ungeheure Schnel
ligkeit, den riesigen Tonnengehalt
und Armierung dieser Tauchboote
sind hier im Umlauf. Die Londoner
Daily Mail erklärt, daß Teutschland
schon innerhalb eines Monats den
erbarmungslosen Tauchbootkrieg be
ginnen werde. Aber auch zu Lande
hat Deutschland kolossal gerüstet.
Neue Truppen, aufs Beste gedrillt
und ausgestattet, werden jetzt ins
Feld gestellt. Die meisten derselben
werden an der Westfront zur Ver
wendung kommen.
New ?)ork, 22. Jan. -r Daß
Deutschland eine bedeutend schärfere
Tauchbootkriegführung plant, ist
Tatsache, doch werden die Führer der
deutschen Tauchboote darauf bedacht
sein, keine wirklichen Handelsschiffe
ohne vorherige Warnung zu versen
ken Wenn Teutschland heutzutage
imstande ist, monatlich feindliche
Handelsschiffe von zusammen 500,
000 Tonnengehalt zu versenken, wie
viele derartiger Schiffe werden zer
stört werden, wenn die neuen und
weitaus größeren Tauchboote auf die
feindliche Handelsflotte losgelassen
werden? Deutschland wird das Ame
rika gegebene Besprechen, keine
Handelsschiffe ohne vorherige War
nung anzugreifen, halten,' anders
aber liegt die Sache, wenn das Han
delsschisf aufhört, ein Handelsschiff
zu sein, mit anderen Worten, wenn,
dasselbe bestückt ist. Unsere eigene
Regirntn' hat bereits Fingerzeige
zwecks Loung dieser heiklen Frage
gegeben. Denn am 20. Dezember
veröffentlichte eine Nelv Zorker Zei
tung eine aus dem Staatsdeparte
ment kommende Meldung, wonach
Amerikaner, die auf einem Trans
portschiff kriegführender Nationen
Dienste als Hetzer, Matrosen, Pferde-
oder Manltierknechte nehmen,
den ihnen durch das amerikanische
Bürgerrecht verliehenen Schutz op
fern. TaS Staatsdepartement be
absichtigt, in aller Form eine War
nung an alle zu erlassen, die Dienst
aus Transportschiffen der Krieg
führenden nehmen.
Nein Jorker Zeitungen brachten
ain 28. und 2?. Dezember die Nach
richt, wonach die britische Regierung
verlangt, daß 75 bis 85 Prozent deö
Laderaums britischer Schiffe für
Munitionsfracht zu reservieren ist.
Kann nun ein solches Schiff als ein
einfaches Hanoelsfchifs ooer cm
Transportschiff betrachtet werden?
Der gesunde Menschenverstand muß
uns sagen, daß man es mit einem
Transportschiff zu tun hat.
Junge Uunstmalerin
begeht Selbstmord!
San Francisco. Cal., 22. Jan.
Die Kunslinalerin Frl. Bettn Te
Jong, ein bekanntes Mitglied der
hiesigen 5tiinstlerkolonie, beaing am
Samstagabend in ihrem Atelier un
Beisein des angesehenen Arztes Tr.
William S. Porter aus Oaklaud
durch Erschießen Selbstmord.
Dr. Porter, der Präsident der
Alameda Eonntn Art Association ist,
saß seit gerannter Zu! der Künstle
riit zu einem Portrait von ihm. Er
sagt aus. daß Samstag abend die
junge Malern gleich nach seinem
Eintritt, indl'm sie mit einen: 3?e
volver spielte, von Selbstmordgedan
ken zu reden segann. Er versuchte
cö ihr auszureden, und als er nach
mehreren Stunden in dem Glanbcn,
daß cs ihm sU'Iungen sei, V? junge
Dame von ihicin Vorhaben abzu
bringen, beiii,tehren wollte, ertönte,
ehe ?r die Tür erreicht "ptt.', ein
Schuß, und er sah zu feinem Ent
setzen. Frl. De Jong mit emer
Schuß'.mmde im tiopse z' Beden
stürzen Die Polizei erk.'rt, daß
i-tiisMi Wvf(-fiitiT nA hin 'Tiif lii.sf 1
t tl HIV I . UV, Vlt. WU IVVti
Vorbereitet war.
Feuer im Hospital.
Spokane, Wash., 22. Jan. TaZ
St. Lukes Hospital, eines der größj
ten Krankenhäuser der tadt. wnrdeMechtsc
gestern nachmittag durch Feuer zum
größten -um zersiort. canitlidie Ba
kieütet, vifci,e,i achtzig bis neunzig,
wurden flcrctttr. .
Briten erleiden
bei Uut-el-Amara
eine Schlappe!
Englische Kavallerie bon türkischer
gcworfcn? Türken auch im
jlaukasns siegreich.
Berlin, 22. Jan. (Funkenbericht.)
Erneute Angriffe der Briten am
Tigris im Abschnitt von Kut clAma
ra haben sür diese, einen schlimmen
Verlauf genommen, denn sie alle
, wurden siegreich abgeschlagen. Das
! türkische Kricgsamt meldet hierüber:
Nach längerer heftiger artilleristischer
Vorarbeit unternahmen die Briten
drei Angriffe gegen Teile unserer
, ostlich von Kutel-Amara gelegenen
! Stellungen,' alle diese aber verliefen
für den Feind völlig resultatlos. und
der Feind erlitt nngemein schwere
Verluste an Toten und Verwunde
ten. Abteilungen unserer freiwil
ligen Kavallerie griff eine sich auf
1 dem Marsch befindliche feindliche Sa
valleriebrigade an und trieb sie in
die Flucht. Wir eroberten drei Ma
schinengewehre; auch wurde ein feind
lichcs Flugzeug von uns abgeschos
sen. Dasselbe stürzte innerhalb un
serer Linien zu Boden.
Auf dem rechten Flügel unserer
Kaukasus Front wurden mehrere
feindliche Angriffe von unseren
Truppen siegreich abgeschlagen.
Omaha von Schnee und
Sturm heimgesucht!
Furchtbarer Blizzard im Nordwestcn,
Bahnverkchr überall fast
völlig uterbrochcn.
Ein heftiger Schncesturm fegie
Samstag nacht über Omaha und
Nebraska hinweg der sich am Sonn
tag in einen eisig kalten Sturmwind
verwandelte, dcr durch die kleinste
Spalte in die Häuser drang und es
höchst ungemütlich machte. Das Ge
hen auf der Straße war wegen des
gefrorenen Schnees jsehr erschwert,
und der eisige Wind,' der Einem ins
Gesicht blies, machte das Vorankom
men fast unn.l'glich Das Thermo
meter war bis heute auf neun (,rad
unter Nll gesunken, doch war es in
anderen Teilen des Staates noch
viel kälter, denn Jnman. Nebr. be
richtete i. B. Z8 unter Null. Der
Straßenbahnverkehr ließ heute mor
gen viel zu wünschen übrig, und vom
Norden sind feit Sonntag morgen
bis heute Mittag überhaupt keine
Züge eingetroffen, wahrend die Zü
ge vom Osten und Westen bedeutende
Verspätung haben.
Furchtbarer Blizzard in Minnesota.
St. Paul. Minn.. 22. Jan.
Ein Blizzard, lvie man ihn sert 40
Jahren nicht erlebt hat. hält den
Nordwesten in feinen Krallen. TaS
südliche Minnesota, die beiden Tako
tas, der westliche Teil von Wiscon
sin und das nördliche Iowa find die
Staaten, die am meisten betroffen
wurden. In St. Paul und Minne
avolis sielen 17 Zoll Schnee. Der
Bahnverkehr ist vollständig lahm ge
legt und Telegraph, tvic Telephon
Verbindungen sind unterbrochen. In
Minneapolis blieben heute infolge
des furchtbaren Schnecsturmcs alle
Schulen geschlossen.
Da die Farmer keine Milch liesern
können, steht St. Paul und Minnea
polis eine Milchnot bevor.
Sionx Eirg schwer betroffen.
Siour City Ja., 22. Jan. Bei
einem furchtbaren Sturm, wie er in
diesem Winter noch nicht zu verzeich
nen war, fielen fcicr gestern 8 Zoll
Schnee. Der Straßenbahnverkehr ist
so gut wie aiiszehobeit.
15 Zoll Schnee in Neb Wing, Mimt.
Minneapolis, Mtnit., 22. Jan.
Die Stadt Red Wiug, Minn.. ist von
der Außenwelt völlig abgeschlossen.
Es fielen daselbst gestern 15 Zoll
Schnee, und dabei sind die vorhande
nen Kohlenvorräte sehr gering. In
folge der Verschneiungen der Bahn
strecken kann keine Kohle herbeige
schafft werden.
Bier bei Autounsall getötet.
Jackson, Mich., 22. Jan. Ein'
Personenzug fuhr gestern in ein Au-,
tomobil hinein. Vier Insassen des,
letzteren wnroen ant oer stelle ge
tötet und ein fünfter schwer der
letzt. Infolge eines heftigen Schnee
wehens, war der Lenker des Kraft
Wagens nicht im Stande, den an
kommenden Zug zu bemerken.
Bom Auto angerannt.
Als Frau A. V. Shotivell. die
Gattin eines bekannten hiesigen
Äechtsanwalts, Samstag adend Ecke
15. und Harnen Str. eine Elektrische
verließ, wurde sie von einem Taricab
gerannt. Sie trug einen Hüften.
bruch davon.
Explosion in London
fordert 300 Opfer!
Munitionsfabrik und Nachbarschaft
ciu riesiger Trümmerhaufen,
sämtliche Borräte vernichtet.
London. 22. Jan. Ganz Lon
don befindet sich immer noch über die
furchtbare Explosion der großen Mu
nitionsfabrik in OstLondon am
Freitag abend, über welche die Oma
ha Tribüne bereits Samstag kurz be
richtete, in gewaltiger Aufregung.
Die amtliche Meldung über die
Katastrophe lautet kurz wie folgt:
Gestern (Sonnabend) Abend 7
Uhr entstand in der Munitionsfabrik
in Ost-London, nahe dem Flusse, ein
Brand. Glücklicherweise verstrichen
etliche Minuten, ehe die Flammen
die Vorratsräume und die Trocken
kammern für Hochexplosivstosse er
reichten, darum gelang es vielen, sich
durch eilige Flucht in Sicherheit zu
bringen.
Durch die Explosion wurden in
der Tat alle aufgespeicherten Explo
sipstoffe zerstört und die Gebäulich
leiten stellen einen einzigen Trüm
merhaufen dar.
Bestimmtes über die Entstehung
des Brandes ist nicht bekannt. Allem
Anscheine nach entstand er in den na
heliegenden Speichern einer großen
Mahlmühle. Drei Reihen Häuser
wurden in einen Trümmerhaufen
verwandelt und bedeutender aiider
weitiger Eigentumsschaden verur
sacht. Die loyale Löschmannschaft traf
in dem Augenblicke ein, als die Mu
nitionskammern von den Flammen
ergriffen wurden und eine Explosion
erfolgte. Die Tampffpritze wurde
zertrümmert, doch büßten nur zwei
Feuerwehrleute ihr Leben ein.
Der erste Chemiker Dr. Angell
und eine Anzahl Arbeiter liegen un
ter Trümmerhaufen begraben."
Ueber hundert Leichen bereits
geborgen.
Weit über 100 Leichen sind Betritt
unter den Trümmern hervorgeholt ,r' das hartnäckig verteidigte Na
worden und man befürchtet, daß die' to0U seren tapferen Truppen
Hnh ftflt lim t c -
W" - r. vvv IMI'IVI.I-Il
über 300 betragen wird. '
Zu taufenden und abertausenden
drängten sich am Sonntag die Men
schen nach dem Unglücksplatz hin,
doch wurden sie nicht zugelassen. Zei.
tungsberichterstatter, welche sich der befestigte Linien und warfen die Die Flammen wurden gegen halb
Stelle nähern durften, erklärten, daß Russen in einem blutigen Bajonnet- vier Uhr von einem AngesteSw ent
sich da. wo früher daö Munitions- ün Haiidgranatenkamps zurück. Die I deckt, als er ein Buggy herausziehen
lager war. gegenwärtig ein Loch von über die Sercthbrücke zurückfluten- wollte. Die sofort herbeigerufene
hundert Jards Breite und Länge, so-! 0Cll Russen gerieten in das Kreuz- Feuerwehr konnte trotz aller Anstren
wie von achtzig Fuß Tiese befindet Wr imWnr Artillerie und Maicki- gungcn wegen der heftigen Kälte
welches mit Trümniern aller Art an-
gestillt ist.
Ein in der Nähe befindlicher Gas
y "i ,t.'1 w i . t
Sekunden und erlosch dann plötzlich
4. , I
Schlimmer als an der Front.
Ein' junger Armeeoffizier, der in
der Hölle an der Westfront" weilte
und die furchtbaren 5lämpfe an der
Spmme mitmachte, sich zurzeit jedoch
aus Urlaub befindet, erklärte der As
soziierten Presse gegenüber, was im
mer er an der Schlachtfront erlebt
habe, das nervcnzerrüttende Geschütz
und Gewchrfcuer sei nur ein Kinder
spiel im Vergleich zur Explosion in
der Munitionsfabrik in Ost-London.
Bahnpolizist von
Einbrechern erschossen!
Der Bahnpolizist 9!eal Eroß über
raschte Samstag nacht in Begleitung
des Tepeschenboten Paul O'Lcary
bei der Bahnkreuzung der Eunting
Str. drei Männer, wie sie in einen
Frachtwaggon einbrachen. Einer der
Männer ergab sich, den zweiten
schlug Eroß nieder, der dritte jedoch
gab auf den Beamten drei Schüsse ab
und tötete ihn. Das dreiblättrige ;
Verbrccherkleeblatt ergriff hierauf die
Flucht.
Die Polizei verhaftete Sonntag
nachmittag in einem mericanifchcn
Logicrhause, 008 Capital Ave., etwa
ein Dutzend Mexicancr, darunter
Portirio Alcaran, der, wie man
glaubt, die tötlichen Schüsse abgege
ben. Seine beiden Mitschuldigen
beim Einbruch, Nacario Pcrez und
Miguel Aguerro befinden, sic eben
falls rmter den Verhafteten. Alle
drei Beschuldigten bestreiken vorläu
fig jede Schuld.
General Rußki hat sich an der
Niaaer Front aufs Eis gewagt.
Das hat schi'n mancher Esel getan
und cö hinterher bereut.
vetiatier expiootenc ntazr, lonocrnj war schrecklich. Ein Offizier und ui,. uromooiie, ouu Vumcis
das Dach desselben wurde wie ein 555 Mann wurden gefangen genom-' 'öascr, Go Tonnen Heu und mehrere
leichter Kistcndeckcl hochgeschleudert men; auch eroberten wir zivci Ma- Fuhrwerke in den Flammen auf.
und die 8.000.000 Kubikfuß Leucht-j schinengcwchre und vier Mincn'chleu- Von den 65 Pferden gehörten 50
gas stiegen wie eine riesige Fencrsäu. ! derer. er Firma, während 15 dort in
le in die Lüfte. Man nimmt an. j Von der mazedonischen Front am Stallung standen und Kunden ge
daß die Flamme zwei Meilen hoch Knie des Ecrna. östlich von Paralo-, horten.
war. Dieselbe brannte nur wcniae vo. aelana ein von unseren Truvven Außer den: Leihstall wurden noch
Nanesti's BrUciikot,
cbciifalls rrabkrt!
Pommern, Altmärker und westpreuhen werfen
den Feind bei einem Bajonettangriff;
2Zussen wehren sich gut.
Briten erleiben bei 5cns
Berlin, 22. Jan. (Fnnkenbcricht.)
Das Kricgsamt meldete heute
nachmittag, daß schwache britische
Angriffe" mit Handgranaten in der
Nähe von Lcns siegreich abgewiesen
wurden. Bei Bczonvaur und Pont-a-Mousson
unternahmen deutsche
Jnfantcricabteilungen einen erfolg
rcicken Ucberfall aus französische
Stellungen und nahmen eine Anzahl
Franzosen gefangen: auch wurde ein
Maschinengewehr erobert.
In 'den östlichen .Karpathen ent
wickelten sich vor unseren vorgcscho.
denen Stellungen hitzige Gefechte,
die für uns einen erfolgreichen Ner
lauf nahmen.
Westlich von Friedrichstadt an der
Niga-Front unternahmen russische
Strcifcorps einen Angriff, der ihnen
aber nur Verluste einbrachte.
Nördlich vom Oituz-Tal wurde die
beiderseitige Artillerietätigkeit er
höht. Westlich von Panciu grisfcn
die Russen unsere vorgeschobenen
PhWunnm nin P
-Kf,,f,
wurden jedoch mit scheren Verln-
,tC"r ,ttm
.lÄ'ftÄ
JMIIIII Uil.
kj u '
.VWIV yVUMlr y. ljiklvnv.-....v
mützcln, die weiter von keiner Be
dcutung waren.
Zur Eroberung Nanesti's.
Berlin. 22. Jan. (Funkenbericht.)
Ueber die Ereignisse in Rumäni-
vnfSrtrt irttov'! "tücmS hrtS Cl'rinrtÄ
. r:rZra
erobert, sondern auch der ganze Brii
rtnnfMyf rnif ftii vmnttSor Snn!S irfth
Uljliuf im. iHniimwi-. 'M"v .v
des zähen Widerstandes der russi -
schen Verteidiger genommen. Pom-!em
mern, Altmärker und Westpreußen
crrrmk mrfirprp fpinhsirfif. ftsrrf
ncngcwehrc und reihenweise wurden nur fehr tangfam ber Flammen
die Flüchtlinge von deren Geschossen Hcrr werden. IN dem Leihstall gin
nilolraemäbt. , Die euerwirkuna gen außerdem noch drei Leichenwa-
" J .
' 0 " . ' . . . ' ..
ausgeführter Neberfall aus feindliche
Stellungen vollständig. Sonst hat
?. Nebraska Regiment
ist heimbeordert!
Mehr als 25,000 weitere Miliztrup
pcn, darunter die Ncbraskacr,
dürfen heimkehren.
Washington. 22. Jan. Gene
ralmajor Funston hat weitere 25,000
Mann der Nationalgarden für die
Heimkehr nach ihren betreffenden
Staaten ausgewählt. Unter densel
ben befinden sich das 5. Nel'raska
Regiment und das Feldhospital No.
1 sowie Kompagnie A vom Signal
korps. Diese Truppen sollen hcimgcschafst
werden, sobald die Bahnen die nöti
gen Züge zur Verfügung stellen kön
neu, so daß noch immer ein paar
Wochen vergehen mögen, ehe die Mi
lizcn die Heimfahrt antreten. Auch
ist noch nicht bestimmt, in welcher
Reihenfolge die Truppen heimgc-
schickt werden. Unter den Offizieren
des 5. Regiments befinden sich fol
gende vier Omahacr: Major E. E.
Sterrickcr, Hauptmann Jerome Lil
lie, Leutnant und Adjutant W. B.
Hall und Leutnant Clissord Gard
ner. 5lommandcur des Regiments
ist Oberst H. I. Paul von St. Paul.
Neb.
Es verbleiben nach der Rückkehr
dieser 25.000 Mann immer noch
.? 15.000 bis 850.000 Mann Miliz,
truppen zum Grenzdienst übrig.
Im Kricgsamt werden immer noch
irgendwelche Nachrichten über etwai
ge Nückwärtsbewegungeu der Trup
pen des Generals Pcrjhing in Mezi
o nach der Grenze zu zurückgehalten.
eine weitere Niederlage.
sich aus dieser Front nichts von Bc
dcritung zugetragen.
Von der Westfront.
Der 'gestrige Tag verlies ziemlich
ereignislos. Die Artillerie hat ihre
Tätigkeit erhöht; mehrere von unse
ren Aufklärungsabteilungen unter
nommene Angriffe nahmen den ge
wünschten Verlauf. Von württenr.
bergifchen Truppen zwischen Doller
und dem Rhcin-Rhone-5fanal unter
nommene Vorstöße waren von guten 1
Erfolgen begleitet.
Von der Ostfront.
Oestlich von Varanovichi unter
nahmen deutsche Strcispatrouillen
einen erfolgreichen Ueberfall auf rus
sische Stellungen, zerstörten dieselben
und kehrten nut 17 Gefangenen in
ihre Stellungen zurück.
Von der Front des Erzherzogs
Joseph wird gemeldet: In den öst
lichen Karpathen wurde ein wohlge-
""-. I'wirn,u
planier feindlicher Angriff un Er-
, t . , .
4t,ihnit ti.ti utiMrt Mi ii a
-t
sische Vorstöße wurden von uns ohne
besondere Anstrengung abgeschlagen.
65 Pferde kommen
in Flammen um!
Leihstall don Levi & Gorman und
Nachbarhäuser brennen nieder;
$50,000 Schaden.
Heute in aller Frühe entsend in
dem Leihstall von Levi und Wian,
2721 Leavenworth Str.' waldein-
, . ' , C -V
! lich Uisolge eines uberheizteils xfens.
Feuer, das riesig schnell um sich
ßnff, und welchem 63 Pferde und
mehrere Säuser zum Opfer fielen.
-t c i . . . .r r - rr vi rv y -
vcr arvterinoen von c. uan
V-.. rn...i"' r i...-. rr r. er
mtr. oas We,a?asisiorar oes noi
ea rores un ae soonung von
Vnfin VlnUW Qi i 5,',ST 0Q
VlUU'f MÜi -ifDuu-
teils von den Flammen zerstört.
Der Gcsamtschaden wird auf etwa
$50.000 berechnet, wovon $23,000
aus die Lcihstallfirma entfallen, wel
che mit nur 814,000 versichert war.
Die Jndia Tca Co., hat einen Scha
denvcrlust von $5,000 zu beklagen.
Gegen neun Uhr morgens über
schütteten die Feuerwehrleute noch
die Trümmern mit Wasser, doch
konnte das Feuer zu dieser Zeit als
völlig gelöscht betrachtet werden.
ffin nettes Fruchtchen.
Der 12jährige Jake Bezmm, ein
für sein Alter ungewöhnlich starker
Junge, wurde der Besserungsanstalt
in 5iearney überwiesen, weil er sei
nen Vater tätlich, angegrifsen und
ihm mit einem Faustschlag einen
Rippcnbruch zugefügt und seine
Schwester niedergeschlagen hatte.
Mindestens darf man annehmen,
daß die Alliierten an ihre eigenen
Kriegsbedingungen nicht glauben.
Gerade die Farm, die
Sie sich wünschten
wo?
Seht in den Spalten
der klassifizierten An
zeigen der Tribüne
auf Seite 6.
Sucht heute noch
denselben.
nach
h