Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 15, 1917, Second Edition, Image 1

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, driiicii Gnßländcrinncii!
Von Hedwig von Pvttkamer.
Mir Fennen in Deutschland fnd
instlich davon durchdrungen, ah der
üricfl mit seinen Begleiterscheinungen
ilö schwere Last auf unsern Schulter
iegt. Aber, wenn man dem Journal
tts Debates" darin folgt und trauen
iorf, haben ti die Engländerinnen viel
chlimmer als wir. In Deutschland hat
ich wahrend des Kriege die Stellung
nt Frau noch mehr gehoben, und der
CTann begegnet ihr mit erhöhtcr Achtung
nd Anerlennung. In England schien
lch zur Zelt, da das Hcirats siebn die
britischen Männer packte und sie' au
Furcht vor der Wehrpflicht rettungslo!
n die liebend geöffneten Arme der hei
katslustigen Weiblichkeit trieb, ein ähn
Ich Steigerung in der Bewertung der
S?rau vorzubereiten. Dai ist ein schnell
rstörter, holder Wahn gewesen! Das
jranzösische Blatt meldet von einer allne
kleinen, stürmischen Entrüstung, die
Veite Frauenkreise rfiillt. ti berichtet
nit echt Pariser Zynismus, das; täglich
. funderte von Protesten, Beschwerden
nd Gesuchen bei der Ncgicrung ein
Uhen, in denen daS zarte Geschlecht sich
durchaus nicht immer zarten Wcndun
jen dagegen wehrt, daß ihm von Regie
mngswegen sozusagen ein Stempel auf
jedrüift wird: Du bist alt! Denn
end damit haben wir deS Pudels Kren
die Regierung bat zur vllgcmeinen
Kenntnis gebracht: Frauen, die daS 40.
Lebensjahr überschritten habest', sind olS
eicht mehr im Vollbesitz ihrer Lebenskraft
enzusehen und - daher in industriellen
jkriegsbktrieben nicht anzustellen. Ein
telne Banken haben die Grenze sogar
loch tieser gezogen.
Da ja nur die arbeitende Frauenwelt
on dieser Maßnahme betroffen wird,
jal hie Sache unleugbar ihre sozial sol
ienreiche und ernste Seite, daS Zeitung?
Natt des verständnisvoll grinsenden
LntentebkuderS stellt sie ober so dar, das)
man annehmen kann, die gesamte rüg
fische Weiblichkeit sei mit dem Regie
mngscrlaß der fürchterlichen Schn
tangfzcchl 40 rettungslos verfallen!
EI gibt ja doch heutzutage gar keine
eilen Frauen" mehr! Wie kann eine
Regierung nur so ungalant sein, das
einfach mit einem Federstrich umzu
IMen, was die Frauen sich so mühsam
ins sorgfältig aufgebaut haben, da!
luftige Schloß unverwüstlicher Jugend!
Fkruher, ja, da war es ganz etwas an
deres! Da überlegte die Frau, sobald
Vit Kinder Zur etwas herangewachsen
xaren, ob sie auch noch diese oder jene
, lebhafte Farbe trage dürfe, schließlich
"Seh sie mit 20 Jahren schon an lila
. silbcrgrau oder braun hängen und
daS Kapotthlltchen mit dem Bindeband
nter dem Kinn erhöhte den mütterlich
behäbigen Eindruck der nicht durch Mas
sage oder Sport schlank erhaltenen Fi
gur.' Wenn dann die Tochier eingesegnet
wurde, glitt die Mutter unmerklich und
vhg noch diel WesenS von sich zu machen
in daS frühe Altsein hinüber die 40
war ihr keine Grenze, nur eine Stufe
auf ihrer Lebensbahn, die selten noch eine
Steigung auswies.
In England war das Altsein von je
her nicht etwas s selbstverständliches wie
Itl uns. Die englischen jungen Mäd
chen weiden von der Eitelkeit der Müt
ter Hiel länger im Backfischalter festge
halten. Als ich la Wales war. liefen
drei der Haustöchter eS waren ihrer
neun, die Gott sei Dank nicht alle zu
Hause waren! trotz 0, 19 und 17
Jahren noch in vAig kurzen Kleidern und
mit offenem Haar herum und brachten
bei spätcrem Besuch auf unserem Gut In
der Mark durch diese Tracht die Herren
in Verlegenheit, die nie wußten, ob sie
Kinder oder Damen vor sich hatten.
Die englischen Mädchen heiraten auch
diel später als die deutschen, ohne das
Gefühl als etwa Dreißigjährige zu ha
den: Gottlob, ich bin versorgt, wie eS bei
Das Eittsteden
Apfels, nenMa,melade ist
meist von unbegrenzter Haltbarkeit und
rann auch statt Honig genossen werden.
Auf je ein Kilo Apfelsinen rechnet man
700 Gramm Zucker. Die Schalen der
Apfelsinen werden sorgfältig von allem
Weißen befreit, mit Wasser Überdeckt.,
eine Stunde gekocht, dann auf ein Sieb
gelegt und. wenn sie (jul abgetropft sind,
durch die Hackmaschine getrieben; der
Zucker wird in einem Steingesäß zum
Feuer gegeben, die Apfelsine dazu,
nachdem man ebenfalls möglichst alles
Weiße und die Kerne entfernt und die
Nrüchte in kleine Stücke geschnitten hat.
Mit der gehackten Schale alle? zusam
men eine halbe Stunde kochen lassen;
man füllt die Marmelade heiß in Glä
s:r, läßt sie einige Stunden unverbun
den fielen und bewahrt sie hierauf kühl
und trocken auf.
Apfelflnev.Marmelade auf
cvMt Art. Sin halbe! Kilo Apfelsinen
wird der Quere nach zerteilt, die Kerne
werden hkrausg?nommen und alles an
d.re iu feine Nudeln geschnitten; diese
werden mit 1 Liter Wasser und dem
Safte 23 Stunden weich gekocht.
Denn gibt man j bis Kilo Zucker je
: nach Geschmack dazu, kocht es noch eine
Stunde und füllt die Marmelade, wenn
sie aukg.luhlt ist, in G!as oder in Por
'cüantiegel. .
Apfelsinen jam. Man nimmt
eichifleckige sogenannte Wirlschafisäpfel,
, ( lischt sie gut ab, obne sie zu schälen, und
eidct sie in Stücke, entfernt das
'. I iae und Faule, gibt ste in eine
, .'iol!e und gibt soviel Wasser hinzu,
4 ','üie Stücke davon gs2 bedeckt sind.
' '
unS, wenn auch nach außen abgeleugnet,
manche iiltttche Mädchen wohl empfin
det. Sie verblühen auch meist weniger
schnell, da die Erziehung ja viel mehr
Wert aus körperliche als aus geistige
Entwicklung legt um so begreif
licher erscheint daher die Empörung der
Engländerinnen über die Bestimmung
der Regierung: Die Frau von 40 Jahren
ist alt!
König Eduard, dem Frauenkreund. er
zählt man nach, daß er, um sein Urteil
über eine Frau befragt, kurz antwortete:
.Well, she 18 sät and sorty!" Damit
war sie für ihn erledigt. Vljs auch ihm
hinterließ die 4 bei einer Frau einen
bitteren Nachgeschmack, und der ganze
Ehrgeiz der englischen Schönen gipfelte
In dem Wunsch, vom König Galantuomo
nicht für oh the wrong stde of forty"
(auf der falschen Seite der Vierzig) an
gesehen u werden. Da leichtsinnige
Wort aus einem bekannten Lustspiel, ge
sprochen von einem Weibchen, daZ seinen
stürniischen Liebhaber vertröstet: .Sech
zig Jahre werde Ich wieder, den GeburtS
tag feiern wir aber Vierzig! .DaS
werde ich nie!" ist ihnen allmählich Richt,
schnür- geworden und seien wir
nur ehrlich, viel anders ist eS bei unS
auch nicht gerade. Seit Karin Michae
lis den .Typ der Frau von vierzig Iah
ren" schuff und das Schlagwort vom
.gefährlichen Alter" prägte, traten die
Männer der Frau dieses Jahrganges mit
eine, gewissen gerüsteten Spanstung ge
gcnüber. die mit Angriff und Abwehr
ebenso rechnet wie mit Sieg und Nieder
läge, und das wirkliche .junge Mäd
chcn" läuft In der Gesellschaft manches
mal Gefahr, neben der gereiften Frau
unbeachtet beiseite stehen ,u müssen.
Diese Bevorzugung trat im englischen,
und noch mehr im französischen Gesell
schaftsleben. allezeit viel krasser in Er
scheinung als in Deutschland, und das
.Journal deS Debats" schildert denn
,auch mit großer Brette die Empörung
der Frauen, die plötzlich so ofsensichtig
hinter die jungen Mädchen, rangiert wer
den. nur, weil sie älter sind! Es ist
wirklich hart, sie könne doch nichts da
(.: wc r.x. erztijc. . . '
im, vuj iuj 0uiiu)eii uny Linien zogen,
die das Leben mit scharfem Griffel in
die Gesichter gräbt. ' Ninon de Lenclos.
die bekannte Lebens und Liebcskünst
lerin, von der ein Zeitgenosse sagte, daß
sich die Liebe noch in den Runzeln ihrer
Stirn versteckt gehalten habe, sprach ein
mal das echt weibliche Wort: .Hätte ich
mich mit dem Schöpfer beraten dürfen,
als er daS Menschengeschlecht schuf, so
würde ich ihn gebeten haben, die Run
zeln unterhalb der Ferse anzubringen!"
; Ich sehe in dieser ganzen Plauderei
daS sei betont, um Mißdeutungen,
vorzubeugen immer von der ernsthaf,
ten, sozialen Seite ab, die für die bei
tende. Frau bei der Sache in Frage
kommt, und bleibe absichtlich an der
Oberfläche der Dinge. : Also, wie gesagt,
ich fühle mit ihnen! Mit Anmut alt
werden, ist heute, wo selbst die Groß
mütter kurze Röcke und schiefe Hütchen
tragen, noch viel schwerer als je! Und
schließlich. eS sind doch am Ende mehr
unsere liebenswürdigen Fehler, mit de
nen wir die Herzen erobern, als unser
große,.. Tugenden. Die letzteren kom
men mir vor. wie Goldstücke, die man
nach einigem Ueberlegen ausgibt,' wä'h
rend anmutige. Schwächen der Scheide
münze gleichen, die wir ohne Besinnen
in Umlauf setzen. Von solchen Gesichts
punkten betrachtet, erscheint uns auch die
Empörung der armen! Engländerin
mn nicht ganz unberechtigt. Vielleicht
tröstet sie das frazösische Sprichwort
vom Unterschied deS Alters bei dem
Manne und der Frau: l'age de fon
corps, lcr sammt l'age de fon coeur"
und daS Alte? deS HerzenS fetzt entschie
de eine lange Jugendsrische voraus,
als das Alter deS Körper unbedingt er
fordert. '
der Apfelsinen.
Man dünstet sie so weich, daß sie von
einer Nadel herabfallen, aber ja nicht
zerkocht find, sonst wird daS Jam unklar.
Qiatk ganz Aepfel kann man auch die
vom' Kompott ufw. tibriggebliebenen
Schien und Gehäuse nehmen; der dar
aus erzielte Säst ist von dem der gan
zen Aepfel nicht zu unterscheiden. Man
seiht die Masse durch ein aufgespanntes
Tuch, ohne zudrücken, und kann den
Saft, wenn heiß in Flaschen gegeben
und in Dunst gekocht, lange aufbewah
nn. Zum Apselsinenjam rechnet man
auf z Liter Aepfelsaft 1 Kilo geschälte,
geputzte und in Spalten geteilte Apfel
stnen. sowie durchschnittlich 400 Gramm
Zucker, je nach Geschmack, und rührt daS
Ganze auf Hellem Feuer bis zur Gelee
probe. (Der Saft darf nicht vom Koch
lös sei rinnen, sondern muß in schweren
Tropfen langsam herabfallen). Dann
füllt man da Gelee heiß in Gläser.
.H ä t t e m i r d e r A r z t doch nicht
so dringend vom Bier abgeraten!"
.Sie trinken'? ja trotzdem?"
Gewiß! Aber man überlegt und über
legt, und inzwischen ist'S immer abge,
standen."
In einer größeren Gesell,
schafi erzählt ein Gast einige seiner
Meinung nach neue Witze. Doch petS.
wen er an die Pointe kommt, wird ihm
diese von einem anderen Teilnehmer n
der Unterhaltung vorweggenommen nd
der Witz zu Ende erzählt. Darüber ist
der Betreffende erbittert und tx ruft dem
Störenfried zu: .Mein Herr, Sie sind
ja der reinste Witzableiter!"
Die
fmta'l'IMmm--- s , ,,,, ,,,,, , ,WG, m,y r -irnv l i MMa mm iiwTi,irai
P' '
. '
' mamr&
Um für dn Goldoonat der Reichsbank
auch einen Teil des wertvollen Schmuk
keS nutzbar zu machen, der sich im Pri
vatbesitz befindet, wird, wie wir bereits
mitteilten, erwartet, da'ß die Eigentümer
goldener Uhrketten sich entschließen, dem
Baterland diese Zierde zum Opfer zu
bringen. AlS Ersatz wird von Reichs
wegen eine eiserne Uhrketie übergeben.
Diese KriegS.UHrkette wird, wie die Ab
bildung zeigt, in drei Formen hergestellt,
einer kurzen Herrenkette, einer Herren
durchziehkette und einer Damcnuhrkette.
Die kurze Herrenuhrkelte ist 29 Zenti
wie der Fiaker-Ierdl zu jei
ner CapferkettsmkdMc Kam.
; Von Rudolf Zollingri.
Der Vormeister Ferdl Perngruber
von der 3. Batterie des k. u. k. Feld
kanonenregiments Nr. .' . war die Freude
seiner Kameraden, aber das Schmer
zenskind seine? Vorgesetzten, weil er den
Kopf allezeit voll toller Streicht hatte,
die sich nicht immer mit den strengen
Gesetzen der militärischen Ordnung der
trugen, 'und rocil man doch deinem so
ungern mit Schärfe entgegentrat als just
dem Ferdl.
' Denn e? war ein prächtiger Bursche,
das konnt, ihm keiner bestreiten. Allcwcil
lustig, -d!S zu Ucberlaufen angefüllt
Mi übermütigen Einfällen. Dazu hatte
ihm die Natur nicht nur die fröhlichsten
Augen und den schönsten Schnurrbart,
sondern auch eine überaus angenehme
Tenorstimme verliehen, von der er zum
Vergnüge seiner Umgebung den aus
giebigsten Gebrauch zu machen wußte.
Sein Vorrat an Liedern und Gstanzcln
war unerschöpflich. Und wenn auch letz
tere zumeist einen Inhalt hatten, der in
jedem Salon Helles Entsetzen hervor
gerufen haben würde, so hatten Ferdls
Kameraden ein um sg tieferes Verstand
niZ für den kräftig gewürzten Humor.
Der liebenswürdigste von allen Vor
zögen FerdlS aber war die glückliche
Gabe, seine Vcrgnügtheit auch unter den,
widerwärtigsten äußeren Umständen zu
bewahren. Und n solchen hatte eS für
die Batterie im Feldzug nicht gefehlt.
Den Ferdl konnte aber nichts anfcch
ien. Im bürgerlichen Leben kutschierte er
alS Wiener Fiaker und haite sich als
solcher gegen die mannigfachen Unbilden
deS irdischen Dasein? gründlich abge
härtet. Daß er eine Dummheit anstellte,
widerfuhr ihm zumeist nur, wenn er ein
Gläschen über da! militärisch zugelassene
Bedürfnis hinaus getrunken hatte. Er
konnte halt leider sehr wenig vertragen.
' Tapferkeit war keine der heworstechen
den Eigenschaften FerdlS und vom Ehr
geiz, wegen seines Heldenmuts gefeiert
zu werden, war er vollständig frei. Und
doch war e im Rat deS Schicksals be
stimmt, daß er zum erklärten Helden deS
ganzen Feldkanonenregiments werden
sollte...
Damit aber hatte eS folgende Be
wandtniS.
Während der für unsere Truppen
schwierigsten Phase der Karpathen
kämpse geschah eS. daß daS Regiment
in: exponiertes Plateau räumen mußte,
als gewaltige feindliche Streitkräfte es
gleichzeitig von drei Seiten her-angrif
fen. Weil man sich bis zum letzten
Augenblick tapfer gewehrt hatte, ging eS
naturgemäß etwas eilig zurück und die
Situation schien um so bedenklicher. olS
es nur eine einzige, in der halben Höhe
der bewaldeten Bergwand dahinlaufende,
verzweifelt schmale Straße gab. Auf die
ser wälzte sich der lange Zug der Ge
schütze und des Trains dahin, und eS
batte seine vvlle Berechtigung, als Ferdls
Batteriefühler sagte: ,
.Wenn jetzt da Irgendwo vor uns die
kleinste Stockung eintritt, sitzen wir hoff
nnngZlos fest. Wir können ebenso wenig
nach links den Berg hinauf, wie nach
rechts InS Tal binunter."
Daß er die Situation richtig beurteilt
hatte, sollte sich bald genug erweisen.
Die Stockung war plötzlich da. und zu
allem Unglück in demselben Augenblick,
als die ganze dritte Batterie sich auf
einer Straßenecke befand, die durch eine
ausgedehnte .Waldlichtung führte. Die
Bäume, die gegen da wütende Feuer
der von rechts anrückenden Russen bis
jer einige .Deckung gewährt hatten,
eiserne Abrkelte.
meter lang, gelötet und besteht aus Eisen,
daS unter Anwendung des künstlichen
RostvcrsahrenS geschwcjrzt ist. Sie ent
hält ein breitovakcS Mittelstück und
zwei kleinere geprägte Seiienstiicke. Das
größere Mittelstück trägt aus der Vorder
seiie den Reichsadler mit Krone in erha
bencr Pressung, aus der Rückseite die
Inschrift In eiserner Zeit 1916". Die
beiden Seitenstücke haben einen mit er
haben Inschrift .Gold zur Wehr.
Eisen zur Ehr" versehenen Rand; das
ausgestanzte Mittelfeld trägt die Jahres
zahl 1916. Die Herrendurchziehkette ist
waren sowohl an der aufsteigenden wie
an der abfallendes Bergwand gefällt,
und die Batterie bot den Feinden somit
das schönste Ziclobj.kt. Zu Glück schos
fen die Russen sehr schlecht, so daß es
ohne empfindliche Berluste.bgiiig. Nur
ein paar Pferde brachen, jgetrosfe zu
sammen. '
' Der Batteriefuhrcr gab Befehl, die
Geschütze über den Berghang hinaus bis
in den schützenden Wald droben auf der
Höhe zu schassen. In der Tiefe seiner
Seele glaubte keiner, daß es gelingen
könnte. Denn der Berghang 'war dicht
mit Baumstümpfen besät 'und steil. Das
vierte Geschütz mußte preisgegeben wer
den, just da? des wackern Ferdl.
So konnte es geschehen, daß beim
Fortschaffen der anderen 'niemand auf
sein Fehlen aufmerksam wurde
Zu schildern, wie es aus schier wun
derbare Weife gelang, die drei anderen
Geschütze bis in den Wald chinanszubrin'
gen, . soll hier nicht versucht werden.
Sehen wir uns lieber nach dem lustigen,
Ferdl um. Der hockte ein gute Stück
hinter dem ersten der gleichfalls stecken
gebliebenen Trainwagen und beklagte
auS ganzem Herzen das Schicksal seiner
lieben Kameraden. Der Fahrer und der
Begleiter deS Trainwagens, die ihn viel
leicht hätten trösten können, waren nicht
da und so schlug Ferdl. als er auf dem
Wagen einiger Flaschen ansichtig wurde,
einer von ihnen den Hals ab und
.stärkte" sich in seinem Kummer. Aber
er war berauscht, noch ehe er dem Fläsch
chen auf den Grund gekommen 'war.
Sein Zustand öußerte sich in einem
gesteigerten Mitgefühl, das sich bis auf
daS verlassene Geschütz erstreckte, daS er
in einiger Entfernung einsam auf der
Straße stehen sah. Die Kanone einfach
den verdammten Russen, zu überlassen
dünkte ihn treulos. Und wenn alle sie
im Stich gelassen hatten, er wollte sie
nicht verlassen. Das wäre gerade, als
hätte er sein Zcugcl irgendwo in irgend
einer übel berufenen Gegend der Kaiser
swdt bei Nacht und Nebel, ollen Bos
heiten schlechter Menschen preisgegeben.
Und dergleichen sollte keiner dem Fiaker
Ferdl Pernqrube, nachsagen dürfen.
Etwas schwanken zwar, doch mit
festem Entschluß machte er, sich daran,
die Pferde deS Trainwagens und deS
nächsten, ebenfalls führerlosen GefährtS
auszuspannen und zum Geschütz zu
führen. Er befestigte die Gefchirr-Riemen
der Gäule mit kundiger . Hand und
schwang sich seelenruhia auf eineS der
Rosse. Davon, daß Kugeln ihn um
schwirrten wie ein Schwärm ausgeregter
Hornissen, hatte der Ferdl in seinem
seligen Dusel keine Ahnung, DaS Pfeifen
und Zischen mochte ihm wohl als natür
liche Begleiterscheinung seines stark ge
hobenen Zustands erscheinen. Frohgemut
trieb u die Gäule an, und die droben
bei de schon wieder energisch in die
Russen hincinfeuernden Geschützen stan
den, sahen mit ungläubigem Staunen,
wie der Ferdl im heftigsten Kugelregen
zwischen den Baumstümpfen hindurch
und über sie weg mit seiner Kanon
Schritt sür Schritt die peile Wand er
klomm.
Ja, während der kurzen Pausen zwi
sche dem Feuern konnten sie deutlich
hören, wie er mit seinem schönen Tenor
daS .Fiakerlicd" so hkll hinansschmet
terte. als ritte er in schönster Friedens
zeit auf einer glatten Landstraße dahin.
Für sein Leben hätte keiner einen
roten Heller gegeben; aber irgend ein
guter . GeniuS mußte schützend seine
Hände über ihn gebreitet haben. Weder
ihm selbst noch einem seiner Rosse ge
schah ein Leid.
Daß der Batieriesllhrer ihn umarmte
und daß Ihm die Leutnants die Hand
drückten.' kam dem Ferdl höchst merk
würdig vor. zumal roege des Fläsch
43 Zentimeter lang. Die Damenuhr'
kette ist eine 158 Zentimeter lange ge,
lötete eiserne Ankerkette. Sie enthält 15
Zwischenglieder und einen Schieber mit
der Inschrift Eiserne Zeit 1L16". Im
übrigen sind beide Ketten ähnlich geformt
und gusgestattet wie die kurze Herren
uhrkette.
Da, wie man zugeben wird, nicht jede
goldene Uhrkette neben ihrem Goldgehalt
auch einen künstlerischen Wert von zlei
chem Gewicht hesitzt. so werden hoffeni
lich reckt viele goldene Uhrketten gegen
diese eisernen Schmuckstücke ausgetauscht
werden.
chens vom Trainwagen ein keineswegs
reines Gewissen hatte. Erst als ihm nach
der Ernüchterung die Größe seines Wag
nisscs zu Bewußtsein kam. schwor er
Mit eirn;m feierlichen Eid für alle Ewig
keit das Trinken ab, das einen fried
fcitigen . Menschen zu so lebensgesähr
lichen Unternehmungen, verleiten könnte.
Die Tapferkeitsmedaille aber, die
heute seine Brust schmückt, und de
Ruhm eines Helden trägt Zr nichtsdesto
weniger mit schönem Stolz.
,;; Die Ode an d!e Kartoffel. '
Das Kartoffelnoterlebnis in Deutsch
land . macht selbst die Musen mürbe.
Statt nur. , daS raschelnde , Laub des
Herbstes und seine Beziehungen zur Ber
gänglichkcit zu besingen, wagt nun ein
Dichter in der .Franksurter Zeitung",
der Kartoffel eine prunkvolle Ode anzu
bieten. Ihre Aktualität sieht außer
Frage:
Sw'dnklev Erdklut mflfl gcstochene
Heil e dem scheu Ürarrbuulk,
fu li-tnicno bchwoikne, liammrud delvrochene,
EliNcnd Amme oelcheiderien Lchmuule,
atlofleU
lim ich wird beute in lechzendem Liebe
fWlen, gerungen zeichnen und geschrieben
Du wirst von UHiatoneit tcl,iritiger Zunge
3n Weiheliedern fcie.'ü bef-inacn, . ''
Wie nie eine ffruchl, ,
Wie sollen ein atmeirdec .eken,
U,N bist i a .er Erlebnisse iZlucht,
Bleibens jur Heilten tei Solle lesen,
m o f ( e I !
Nickt Hitflern, fforellen. niit hiünffl Xtsiffcln,
Richt Ripoenlilicke von W:cm tüfteln.
4urn frniilli'N em,,IS tu ,'ehr,
Ter Moken unk. Kleinen öeisze Zegchr,
llie du, die du in m' r.bn Not.
Die tnififn Schwellen vom ttuefenen ?rol
Teure H a 1 1 1 1 1 1 1
Denn du ist die uverl,' '. ehrliche
Hilte d?3 darbenden Wagens.
Die mSiterlich sorgend unenISedrllch.
e!ree uilcrin Ichiichlen Beilagen, .
Tovvel' bist d in s,,ier Mit
toi beilig. Mich! der gutnedeiibeir.
it Itajle Ketcibrtin, dir tkg,sv,'ll.
L der ,ich de. Arme berrrauend neigt.
enn Ne m Eckiatz der aeMri'ben cholle.
Ml übte (Irlöluna dem Grabe enttlelg,.
H,a dir. Ka-to'kel I
Emil Haar.
; ' Ein neuer Name.
ES ist ein Besuch bei der Frau Mama,
Klein Röschen ist auch ein Weilchen da.
Doch scheint sie gar nicht stoh und
munter,
Sie zuckt die Schultern herauf und
herunter,
Sie drängt sich angstlich zur Mutter vor
Und flüstert ihr heimlich etwaS m'S
, ' ; Ohr . . . .
Die Mutter errötet und sagt geschwind:
.Das Ist ja ein Irrtum, mein liebeS
Kind!'
Die Kleine geht nun bald hinaus.
Die Mutter Plaudert vergnügt sich auS.
Dann sieht sie, ob Röschen zu Bett ge
bracht.
Und sagt ihr noch - freundlich .Gute
Nacht!"
Sie tritt an der KindeS Bett heran,
Da ruft die Kleine sie wieder an:
.Ach. sieh doch Mami." so sagt sie matt.
.Wie sehr mich der Irrtum gebissen
hat!'
, M. M. Wieland.
Der Gesprächige. Barbier:
.Wie soll ich Sie rasicnn?' Hin:
.Mit geschssme-.i Munde!'
Der Nahrunasmittel'Fa
b r i k a n t. .Na. Meier, wie geht'S
Geschäft?' ,
.Nii. ma fälscht sich sa durch!'
Müller: ,Wat sagste nu zu die Russen.
Schnitze? In sechzehn Jliedern jreifen
se an! Hmponicrt Dir det noch nichZ'
Schulhe: .Nich im jerinzsten. Een
Bandwurm hat noch dille mehr Jlicder
un wird doch abjetrieben.' -
Müller: .Besonders, wen er kcenen
richtigen Kopp mehr hat.'
Der wirlschastliche Ziampf
der deulscheil Faussrau.
Die HaukhaliSsorge der deutschen
Hausfrau sind ietzt groß, eS ist ihr nicht
leicht, den Haushalt auf gleicher Höhe
wie zu normalen Zeiten zu erhalten.
Wir verfolgen mit großem Interesse
Ihren wirtschaftlichen Kampf und sehen
mit Bewunderung, wie sie ei trotz der
Knappheit a Lebensmitteln versucht,
einen abwechslungsreichen Tisch zn
führen. Die Zeitungen haben schon
lange gemeldet, daß die Regierung den
Hausfrauen mit Rat und Tat in der
Zusammensetzung nahrhafter Mahlzelten
zur Hand geht, wie eine Reihe Ersatz
Mittel erfunden sind, die anstelle der
früheren üppigen Nährstoffe getreten
sind. Personen, die in der letzten Zeit
den Ozean gekreuzt haben, sprechen ihre
Bewunderung auS Über die getroffenen
Einrichtungen und erzähle Wund'k,
dinge von dem erfinderischen Geist der
deutschen Hausfrau. Es gibt eine An
zahl von Kriegsküchenrczepten, die aus
gezeichnet sind, und sich auch irt der Zu
kunft wohl in jedem deutschen Koch
buche erhalten werden.
Aber eS ist nicht da Essen allein,
was der deutschen Frau Sorge bereitet.
Sie muß alle Kunst und Erfindung;
gäbe aufbieten, um auch Ersatzmittel für
die zahlreichen Schutz und Putzartikil
zu schaffen, die infolge der Beschlag
Nahme aller möglichen unentbebrlick er
scheinenden Droguen und Chemikalien.
wovurcy nach den neuesten Verfügungen
auch der Haushalt in Mitleidenschaft ge
zogen ist. nicht mehr zu habe sind, und
doch müssen die Werte im Haushalt auf
gleicher Höhe wie vor dem Kriege er
Fehlende Chemikalien und
vcerin I gegen rauh. Haut KVadenna, Lanolin
Cold.ürea,n ! zur Hauipslege alosernia. Lanolin . " """
Gllizertnleise zur Haulpflcge Uederletiete Seifen, Nidea.eiie ' " """'
Brillanline mit Klhzerinl zur' Haarpflege " ! iuresreie Pslanzenöle ipirkenwaster '
Pomadon mit szer!n zur Haarbslege .idkrmnrl.L'Omaden ' "
LapawKampscr Moltenvekntchiung Nurbibaii,,, dmmatintsche dnleklenduld.
Messer, Mollenmurzel
eTcumamt jmei,niPir,.us ; '
flnmfet.2)iiMci1ne- gegen opsschmerjen EMcimeibungen und 'itmiIaV edeml
v g"'te .... Mittel mit synibetischem Kumpfer.
Senäl" r enlfeniuiig von fetia4iorioblen((.of(. SvirituS (98):""
. ir-eatn Terpentin
eajwctcr Ausschwk'eln b . in."1t'eri(ifleteit durch iZluskockien saus i öiie'k
mactialilfcrn, Flase, kochendej Wnls i Lbfsel Soda)
e,M üi mm i herboraie die Sanerstoss itwickelr, der
andere Eauerltoff enwiclelnde Wa,ck
., , . Mittel '
61ll')t(alf ur DeÄntellion Sterilisieren tm t-onrpt ' "
Eu de Judell, eichwittel " jjerborate. stehe oben..
Vorsicht ist bessm als Nachsicht.
Es gibt immer 'noch' Menschen, die
nicht genug zur Vorsicht gemahnt wer
den können.
Ich machte oft die Beobachtung.' daß
Mutter um ihre eigenen Kinder über
ängstlich besorgt sind, sie mit Ermah
nunger und Verboten quälten und doch
eine große Hauptsache außer Acht ließen:
die fremden Kinder ebenfalls zu schützen.
Willi, hast du dein Taschentuch der
loren? Gek. bitte Annie dnk kl, hir ,na
ihrige leiht.' .Lass' doch Fritzchen auch
einmal in deine Trompete blasen, du
hast sie doch den ganzen Tag gchabt und
mußt andern Kindern auch mal ein
Vergnügen gönnen.' Wie ost hört man
diese und jene wohlgemeinten Ermah
ungen, und wie unendlich viel Unheil
kann dadurch angerichtet werden, werden
doch die meisten Krankheiten durch Mund
und Nase Übertragen.
Wie werden die eigenen Lieblinge vor
jedem Windhauch bewahrt, wenn sie eine
kleine Erkaltung haben, sie werden von
der frischen Luft hermetisch abgeschlos
sen, die ihnen gewiß nichts schaden
würde, unter Aufsicht ein Stündchen im
Sonnenschein spazieren geführt, sie wer
den aber aus ' übertriebener Fürsorge
lieber in einem überheizten Zimmer ge
halten, und müssen nachts sogar noch
zum Ucbcrsluß im Warmen schlafen.
Natürlich wird der kleine Patient sich
sterblich langweilen, wenn er nicht sehr
krank ist. und man muß doch unbedingt
für Unterhaltung sorgen. Seine Spiel
kameraden tummeln sich lustig auf der
Straße, er drückt das Näschei, platt an
der Fensterscheibe und 'schaut wehmütig
dem fröhlichen Treiben vom Zimmer
auS zu. Ach, könnte er doch auch ein
wenig mit dabei sein? Die Mutter sieht
das traurige Gesicht ihres Lieblings und
ruft ein paar der draußen spielenden
Kinder ins Zimmer, sie sollen ihrem
Bubi die Zeit ein wenig vertreiben. Bald
ist in lustiges Spiel im Gange, verges
sen sind Langeweile und Krankheit,
Hänschcn herzt und küßt die Gesährten
und die Mutter ist glücklich, daß Bllb
chen wieder luftig ist.
An die schwerwiegenden Folgen, die
diese gefährliche Nähe ihres Lieblings
für die anderen Kleinen haben kann,
denkt man im allgemeinen nicht. Kurze
Zeit darauf sind einige der anderen Kin
der, die Hänschen während seiner Krank
heit besuchten, ebenfalls von einer argen
Erkältung gepackt, sie liegen fiebernd im
Bett, die Mutter sitzt in schweren Sor
gen Tag und Nacht dabei, und bangt
um das Leben ihrer Lieblinge. Es geht
nicht immer glatt vorüber, Komplika
tionen pellen sich ein und die Kleinen
erliegen wohl gar dem bösen Anfall von
Lungenentzündung.
.Hoben Sie gehört. waS meine Nach
barin sich zu bemerken erlaubte? Ich bin
so böse auf sie. daß ich sie nicht mehr
sehen mag. Sie hatte die Unverschämt
heit zu sagen, daß mein goldiger Bub
die Nachbarskinder, die mit ihm wäh
rend seiner Krankheit ein wenig spielten,
angesteckt habe. Ich weiß ganz genau,
wo die Kinder sich erkältet haben, sie
werden jeden Tag gebadet und noch
dazu bei diesem kalten STUM d muh
man sich doch ttocl holen!" Es und in
halten bleiben. Da ift eine ganze An
zahl derartiger Stoffe, die I Zukunft
nur noch schwer, wenn überhaupt zu
haben fein werden, viele müssen St??
ständig durch andere Nra'parate ersetzt
werden, nd ein großer Mangel wird
sich wohl bald im Handel fühlbar mache.
Angesichts dieser Tatsache haben die
deutschen Chemiker den Hausfrauen eine
Zusammenstellung der gebräuchlichsten,
von der Beschlagnahme betroffenen
Artikel aufgestellt, die wir hier wieder
geben, weil sie verschiedene praktische nd
zu beherzigende Winke enthalten. 4
diele der Chemikalien tm Haushalt vn
entbehrlich erscheinen, wie zum Beispiel
Chlor bei der großen Wäsche rrnd
Kampfer zum Sichern de, Winter
garderobe gegen die Mottengefahr, so tZt
auch zugleich angegeben, wodurch sie am
besten ersetzt werden können, welche
Droguen etc. die gleichen Dienste tun.
Es ist natürlich auch hierbei darauf R
sicht genommen, daß mancher der noch
jetzt vorhandenen Stoffe in naher Zu
kunft vom Markte verschwinden, d. h.
verbraucht sein dürfte.
ES handelt sich hier li. unsere, Auf
stellung um den sogenannten .Japan
Kampfer'., Man hat in Deutschland
außerdem noch den sogenannten .Syn
thotischen Kampfer', der nicht beschlag
nahmt wurde, aber dessen Anwendung
für medizinische Zwecke nach de Bor
schristen des deutschen ArzneibundeS n3
nicht genehmigt worden ist. Es sind be
reits Schritte eingeleitet, diese Klausel
aufzuheben. Die Tabelle enthält noch
einige Ersatzmittel, die 'überhaupt keine
Kampfer enthalten.
deren Ersatz für Hausmittel.
ähnlichen Worten hört ms sich wohl
die beleidigten Mütter ihren Aerger von
der Seele reden. Können wir ihnen recht
geben? Der gesunde Menschenverstand
sollte uns doch unbedingt sagen, daß
wir unsere eigenen Kinder von fremdem
fernhalten müßten, wenn sie eine an
steckende Krankheit baden, und daS ist
doch eine Erkältung unbedingt, auch
wenn sie noch so leise auftritt. Kleine
Ursachen, große Folgen. Es wird gewifz
nichts schaden, wenn die Kinder im
Freien miteinander spielen. daS geht
aber auch ohne Herzen und Küssen, da
ist die Ansteckungsgefahr nicht allzu
groß, aber in einem geschlossenen Raum
sind die Kinder leicht der Gefahr aus
gesetzt, infiziert zu werden.
Und dann schließt die Kleinen nicht
von jedem frischen Lufthauch ab. Man
sieht jetzt in allen Cars große Plakate
angebracht, die ermähnen, möglichst diel
reine, frischt Luft in die Wohnung ein
zulassen, vor allem bei offenem Fenster
zu schlafen. Abhärtung ist der beste
Faktor, um der Krankheit die Türe zu
weisen. Es ist noch niemand vom Ein
atmen zu vieler frischer Lust gestorben,
aber das Gegenteil, daS Einatmen zu
viel dicker, verdorbener Lust macht den
Menschen unbedingt krank. Viel Be
wegung in frischer Luft ist da beste,
WaS man haben kann, sie wappnet den
Körper gegen die Krankheltsbazillen, sie
können ihm nichts anhaben, wen er
gestählt ist.
. i Neimspielereien.
Der Lehrer poltert voll Verdruß:
Ihr kennt nicht mal den Nheinfluh?
Ihr wißt nicht, daß der Jnn ein Fluß!
Ist das mein ganzer Einfluß?
Ein Maler malte einst am Strand
Ein Kind. daS bei der Kuh stand.
Doch brachte er eS schlecht zu stand.
Ein Kenner sagte: Zustand! , J
Die Kamera mit einem Ruck
Wirkt schneller alS der Steindrukk,
Es schafft auf einen Ball ei Druck
Uns ganz denselben Eindruck.
Ein Mann von Sitten roh nd rauh
("Er stammte her auS Gnadau)
Schlug einstmals, stark bezecht. Raoau
'Zu Harzburg an der Radau.-
Der Vater nicht vom Weine wich.
Dem Sohne ward's verderblich.
Auch er am stillen Suff erblich
Der war bei ihnen erblich.
Viel blaue Früchte ttu? ich bring
Dir, lieber Schatz Theresing,
Nimm deine Laute und besing'
Die schöne Frucht, den Besing.
Bei einem Freund ein Buch ich fand,
Er sagte, eS sei sein Band;
Doch war'S bestimmt von mir ein Band,
Ich kannte ihn am Einband, r
Im ZirkuS zeigt Elvira gut, -Daß
nicht nur hat der Wann Mut,
Der Dome keilt eS ickt an Mut
Indessen sehr an Anmut.'
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