Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 05, 1917, Image 1

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    O T
oÄ krt
Wetterbericht.
Für Cnmlia und Uinn.ea.enb: Schön heute
aliend und Samstag; mariner Samswg.
Für Nebradka: Schön heute abend und
Samötag,' wärmer beute abend im nordwestli
chen Teil, im vsll. und zentralen Teil Sainötag.
Für Iowa: Schön heute abend nnd Sams.
tag: kälter heute abend, wärmer Samstag. .
1
sjf
33. Jahrgang.
Omaha, Nebr., Freitag, box 5. Januar 1917.
8 Seiten.-No. 254,
ßrntulistt jnm Fortschritt bet
Icigfichrn Cmasjo IrifcHitc!
Anfelino, Vlsto, tüuniba, 23. Dez 101.
Anbei sinnen Sie $2. 50 für das nächste
tjnlbe Jahr für die Tägliche Omaha Tribüne.
Muß Ihnen gratulieren zu der forlnnitjrciibcit
Verbesserung und den, gn-ficn Fortschritt Ihrer
Zeitung während der letzten Jahre.
Mit 8ni&, Ihr R. I. Michalitschka.
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Weitere Städte in
Nilmättieu besetzt!
Der Vormarsch der deutschen Verbündeten hält
an; bei Matchin wurden über 1000 feinde
gefangen und viel veute gemacht.
Briten erleiden im Westen eine Schlappe.
Berlin, 5. Jan. (Funkenbericht.)
Das Kriegsanit meldete heute
nachmittag, bah die Ortschaften Slo
bozia und Rostesli in Rumänien Kon
deutschen Truppen besetzt worden
sind.
Berlin, 5. Jan. (Funkenbericht.)
Die ganze Dobrudscha ist jetzt
mit Ausnahme einer geringen ruf--'sisch.rumänischcn
Truppenmacht, die
eu.,"??mennach dialatz führenden
Landstrciftn" besetzt hat, vorn Feinde
gesäubert. Etwa 1,000 Mann wnr.
den bei der Eroberung von Matchin
und jjimto gefangen genommen und
zehn Maschinengewehre erobert.
Briten erleiden eine Schlappe.
Berlin, 5. Jan. (Funkenbericht.)
Das 5triegsanit liiclöer nver ur
cignisse ans der Westfront Folgen
boö: Am änlichen Wände von Lost
drangen AUcnhirger Truppen bis
in den vierten brmicycn schützen
rns' nur und brachten dem Fein
itfunrn rrfufic an Toten und
Verwundeten bei. Mehrere (Valerien
wurden advrenat, und die Alten
burger kehrten mit 51 befangenen
nack ibreil Ttelllinaen zurück.
Infolge dcö schlechten Wetters
5al es an den übrigen Teilen
der Westfront zu " merkn militari
schen Manövern größeren Maststa
!es. Es fanden nur Scharmütze
mit der feindlichen Infanterie statt
Was die Franzosen sagen.
Harte. 5. Jan. Taö Kriegs
stillt ineldete heilte nachmittag, dab
sich vergangene laicht um xociu
mont und Baur ein heftiger Artil
leriekainpf entwickelte. An Maze
doniens Front kam cS gestern zu
Infanteriescharmützeln.
'Bai die Briten zu melbrn haben.
London. 5. Jan. Mit Aus
In Paris und condsn
riecht man Qlnte!
Man glaubt dort, daß die Deutschen
an der Westfront looschla.
gen werden.
.
London, 5. Jan. Jii den Rii
lien der Alliierten glaubt man nicht
anders, als das; Hindenburg einen
geu'altigen Scklag an der Westfroi't
vorbereitet. Man jagt sich, baN. oa
die Alliierten dete Friedensangebot
der Zentrnlmächte abgelehnt haben,
die Teutschen einen übermenschlichen
Versuch machen werden, die seindli
chen Stellungen im Westen zu über
rennen. Heutige Pariser Tepeschen
lassen erkennen, das; seitens der
Teutschen ein gewaltiger Schlag in
Vorbereitimg ist. Gustav Hevre
äusterr sich in der Zeitung La Vic.
ioire", daß der Massenangriff im
Februar ersolgen wird. Tie Zei
tungen Figaro" und ,.Le Tl'mps"
sind ebenfalls der Ansicht, daß die
Teutschen einen Hanptschlag führen
werden, glauben jedoch, das; derselbe
erst später im Jahr erfolgen wird.
Tie deutsche Negieruug mnf; an
gesichts der schlimmen wirtschaftlichen
Lage Tentschlands etwas tun, mn
das Volk zu vernhigen nnd glaubt
dieses am besten dadurch zu beineik.
slelligen, das-, seitens der deutschen
Truppen ein gewaltiger Borstos; im
teriionunen wird. Ter Sieg in Rn
mänien, der. wenn er auch als ein
weiterer Beweis deutscher llnbesieg.
darkeit hingestellt wird, hat bei dein
deutschen Volke nicht jenen Enthn.
siasmus hervorgerufen, den man er
wartet hatte. Man hatte bereits vor
dem rumänischen Feldzuge gewus;t,
daß es mit der Uriegobereitfchaft der
Rumänen haverte. (Tie Engländer
versuchen, sich wieder schön heraus,
zulügcn und die Niederlage der Ru
mänen zu beschönigen.) Tie deut
sch Heeresleitung mus; etivas tun,
um die Scharte bei Vcrdun und an
der Tomme Front auszuwetzen.
(Tiefe Grofzniäuler!)
' Sollten die Teutschen aber wirf
lieh eine neue Offensive ergreife,
so werden sie die Alliierten bereit
fiiiden. Taö neue Llond-Minisie-rium
hat es als seine erste Pflicht
erachtet, alle Hebel in Bewegung zu
fetzen, um Waffen und Munition in
A'.cnge zu beschaffen.
nähme eines engen in das Donau
Sumpfgcbiet hiiieinragcnden Land
slreifens. der nach ttalatz fuhrt, steht
fein russischer und rumänischer Sol
dat mehr in der Tobrudscha. Rad)
dem Falle von Matchin und Aiyila
traten die Verteidiger dieser beide
befestigten Plätze ihren Nuckzug über
die Donau nach Araila an, das jetzt
schwer bedroht ist. In der Moldau
setzen die deutschen Verbündeten ih
ren Vormarsch vom Westen aus fort;
im Süden leisten die Russen, die dort
ziemlich, zahlreich sind, hartnäckigen
Widerstand.
(Tie Truppen der Mittelmächte
sind auf der Verfolgung der Riimä
neu und Russen bis iil die lininittel
bare Nahe derjenigen Linie gelaugt,
die man von vornherein als die
Hauptverteidignngolinie der geschla
genen Partei ansehe durste, nämlich
an den Unterlauf des Sereth. b
sich dort heftige Kämpfe entspinnen
werden, bängt einmal von der Stär.
ke und Widerstandskraft der Russen,
dann anch von den, Plänen Falken
Hahns und Maefcnsenö ab, die na
türlich niemand kennt. Sollte bei
diesen die Absicht bestehen, noch tvei
ter in feindliches Gebiet einzudrin.
gen, so möchte nach der Turchbrc
chung der befestigten Linie Focsani
Galatz-Tonaumilndnng ein Vor
marsch in nördlicher Richtung als die
naturliche Fortsetzung der gegeilwär
tigen Operationen erscheinen.
Gelingt den verbündeten Deut
scheu, Bulgaren, Oesterreichern, und
Türken der Turchbruch an einer
Stelle der erwähnten Verleid i,
gungoliiiie, so kann es ihnen nicht
schwer fallen, den ganzen linken Flü
gel der Russen an den TranssylvanU
schen Alpen und weiter nördlich in
der Bukowina und . im südöstlichen
Galizien aufzurollen. Mackenseu vcr
steht sich ans solche Dinge. Er hat
sein Meisterstück vor anderthalb Iah
ren noch dein berühmten Turchbruch
am Tunajez in Galizicn gemacht.
Tamals schnitt er mit seinen Nei
tern die von den ttarpathenpässen
zurückströmenden Russen ab und
nahm sie zu Tausenden und Aber
taufenden gefangen. Tie gegenwär
tige strategische Lage ist der damali
gen auffallend ahnlich. Ein kühner
Turchstosz durch die feindliche Linie,
rasche Verbreitung der entstandenen
Lücke, sofortiges Nachrücken der be
reit gehaltenen Infanterie lind die
russischen Stellungen in den Tran'
splvanischen Alpen werden nnhalt.
bar. Warum sollte Mackenseii das
Tiug nicht zum zweiten Male dre
hen? '
Hand in Hand mit diesem Auf
rollen des feindlichen Flügels könn
te von der unteren Donau aus die
Besetzung Bessarabiens bis zum
Tnjestr, darüber hinaus auch wohl
die des wichtigen russischen Handels
Hafens Odessa erfolgen. Tie Front
linie in jenem Kriegstheater würde
dadurch nicht verlängert, sondern
eher verkürzt. An eine Unterneh
mung gegen Odessa von der unteren
Tonail aus ohne vorherige oder
gleichzeitige Verdrängung der Russen
und Rumänen aus der Moldau und
Bessarabien ist nicht zu denken. Er
stens würde die Front linie dadurch
wesentlich in die Länge gezogen und
dann infolge der mangelhaften
Bahnverbindungen auch die Vcrpro
viantieruiig des vorgeschobenen Hee
res erheblich erschwert, dieses auch
steter Belästigung auf dem linken
Flügel ausgesetzt werden.)
Lawson stellt sich zum Verhör.
Washington, ö. Jan. Thomas
W. Lawson telegraphierte geilern
Sprecher Elark aus Boston, daß er
seine beabsichtigte Europareise aus'
geben und Moittag früh in Washing
ton eintreffen werde, um vor dem
Hauslomitee für ?ieschästsregeln sei
ne Aussagen zu machen. Tas be
treffende Komitee hat eine Unter
suchuug der Behauptung des Reprä
fentanten Wood, das; ein Leck"
Wall Street eine vorzeitige Kennt
ins von Präsident Wiljons Frieden.
note gegeben habe, angeordnet, Äiif
die Aussagen Lawsons ist man sehr
gespannt.
General (vsterhaus
hochbetagt gestorben!
Mit ihm ist der lebte tteneralmajor
des Bürgerkrieges ans dem
Leben geschieden.
Berlin, l!. Jan. Peter Öfter
hauö, der letzte überlebende Ver.
Ltaateil leneralmajor des Bürger
krieges. ist im Hanse seiner Tochter
zu Tuisbiirg, im Rheinlande, im
Alter von !) Jahren gestorben. In
seiner (eburtsstadt Koblenz wird der
Verstorbene zur letzten Ruhe beige
setzt werden,
(Peter Joseph Ostcrhaus wurde
im Janiiar 1S2;l in Koblenz gebo
ren und dortselbst erzogen. Er hatte
als Einjährig Freiwilliger in
Koblenz gedient lind war dann prcu
s',i scher Landwehroffizier geworden.
Wegen Beteiligung an der deutschen
Revolution suchte er in Amerika Zu
flucht und war in Belleville und in
St. Louis bis zum .Üriege ansässig.
Im April 1861 trat er als Gemeiner
in das !Z. deutsche Missoilri-Regi-ment
ein, wurde bald dessen Major,
später Oberst deö deutschen 12. Mif
soiirURegiments, im Jahre 1863
Brigadegeneral und nach feinen
Kämpfeil bei (jhattanooga 18C3 Ge
neralmajor. Am 23. September
1801 erhielt er den Befehl über das
15. Arincekorpe, welches er auf
Shcrmans Marsch nach Savannah
führte. Am 16. Januar ,1866 legte
Oberhaus seinen Tegen nieder. So
hat er fast fünf Jahre ununterbro
chen unter 'den Waffen gestanden.
Er hat, von der Pike auf dienend,
den höchsten Rang in der Freiwilli'
genarmee erlangt, hat vom ersten
bis zum letzten Schusse bei der
Unionsfahne ausgehalten, in 31
Schlachten ehrenvoll gekämpft und
niemals eine Niederlage erlitten,
wenn er selbständig führte. Es ge
biihrt ihm ohne Jlveifel der erste
Platz unter den deutschen Offizieren
des Bürgerkrieges. (Ter dentfch
amerikanische Geschichtsforscher Emil
Mannhart sagt, die Feinde hätten
Ostcrhaus den Beiiiarnen Ter amc
rikanische Bariard" gegeben. (l?ewis;
eine ehrenvolle Benennung und auch
eine richtige, ' denn Osterhaus war
in der Tat ein Ritter ohne Furcht
und Tadel".)
Nach dein Kriege wurde Öfter
Hans eine Zeitlang militärischer
Gouverneur von Mississippi, alsdann
amerikanischer Konsul in Lvon. Wäh
rend des dentsch-franzöfischen Krie
ges erwarb er sich den besonderen
Tank der deutschen Regierung dafür,
das; er den Teutschen in feinem
Konsulntögebiete den Schutz der ame
rikani schen Flagge in geradezu auf
opfernder Weife gewährte. Spä
ter fungierte Osterhaus als Konsul
in Mannheim. Erst im 77. Jahre
legte er dies Amt nieder, um fincn
Lebensabend in Ruhe zu Duisburg
zu beschließen.
Einer seiner Söhne, Hugo Oster
hau?, war Admiral der amerikani
schen Kriegsflotte. Im Frühling
1!I 1 erhielt derselbe das höchste
Kommando in der Flotte, den Be
fehl über das (Geschwader des At
lantischen Ozeans. Bor einem Jah
re trat er, wegen Erreichung
der Altersgrenze. in den
Ruhestand. Auch ein Enkel
des verstorbene Generals ist ame
rikanischer Flotteuoffizier. Ein an
derer Tobn unseres Helden war
preustifcher Artilleriemajor, ging
nach Siidweftafrika und fiel in den
Kämpfen am Watcrbcrge. Tiefer
Sohn hatte sich schon während der
internationalen Kampagne in Ehina
besonders ausgezeichnet.)
Elf Uinder kommen
bei einem Tornado um!
Landfchnle dom Sturm döllig zrr
stört? elf Äindcr tot, viele
verlebt.
McAlesler, Okla., 5. Jan. In
Vireton. lü Meilen nordwestlich von
hier, wurde gestern mittag das
Zchulhaus von einem Tornado in
Trümmer gelegt. Elf Schulkinder
fanden dabei den Tod, während vier
lebensgefährlich verletzt wurden.
Austerdem trugen weitere acht Kin
der Knochenbniche und innere Ver
letznngen davon,
Ter Sturm traf zuerst ZZichville,
sieben Meile nördlich von Vire
ton. wo er einen Kessel räum zerstör
te. Er richtete dann jedoch keinen
weiteren Schaden an, bis er auf das
Schulhaus, das eine baptistische In
dia,lcrMission darstellt, traf. Tie
Lehrerin, Frl. Vera Garter, trug
eineii dappelt?!! Kinnbackenbrnch da-
von und ivnrde am Kopf und Ge
ficht übel zugerichtet. Nur zwei Kin
der von den 38 im Gebäude be
findlichen Schülern entkamen ganz
lich unbeschädigt
Deutschland fordert
Absetzung von vopicku!
Ter amerikanische Gesandte in Bn
karrst, der tschechische Brauer
Bopicka, soll den Alliierte in
die Hände gespielt haben.
Staatsdepartement über den Fall
schweigsam.
Washington, 5. Ja. Deutsch
land hat die Negierung der Ver.
Staaten aufgesordert, den Gesund
ten Vopicka von Bnckarest zurückzu
berufen. Dem Ersuchen wird wahr
schcinlich nachgegeben werden.
Das Staatsamt weigert sich, mit
zuteilen, worauf Deutschland sein
Ersuche begründet. Zeitimgödepe.
scheu haben jedoch angedeutet, das;
Deutschland über Bopickas Tätigkeit
im Interesse der Alliierte,, ehe die
Truppen der Zentralmächte Buckarest
einnahmen, ausgebracht war.
Vopicka, ein reicher Brauer von
Chicago, war vom Präsidenten Wi!
son zum Gesandten in Rnnrnnien,
Serbien und Bulgarien ernannt
worden.
Taö Staatsamt ist sich noch nicht
schlüssig darüber, welcher Posten V"
picka angeboten werden soll, nachdem
er zurückberufen ist.
Britischer Transport
Dampfer versenkt!
Jrvernia" 14,278 Tonnen groß,
wird im Mittclinecr von seinem
Schicksal ereilt.
London, 5. Jan. Ter britische
Transpurtöampfer Jrvernia", 11,
278 Tonnen grofz, wurde von einem
feindlichen Tauchboot im Mitiellän
dischen Meer torpediert und versenkt.
So meldete gestern abend die Adiili
ralität, Treiuuddreifüg Mann der
Besatzung und 120 Soldaten find
ertrunken. Der Wortlaut des off:
ziellen Berichts ist folgender: iit
Juernia" wurde am 1. Januar von
einem feindlichen Tnnchboot im Mit
telmeer torpediert und versenlt. (Für
die britische Admiralität eine recht
nette Nensahrsüberraschung.) Der
Verlust unter den Offizieren ist noch
nicht genau festgestellt, doch weis;
man bis jetzt, das; der Schitssarzt
und der Lbcr.Jngenieur umgekom
men find.
MordverdLchtiger
begeht Selbstmord!
Atlantic Eitn, N. I. 5. Jan.
Vernard Wesley Lewis, welcher ei
ner reichen Familie in Pittsburg,
Pa angehört, beging gestern im
Badezimmer seiner Wohnung in der
vornehmen States Villa an der
States Ave. durch Erschießen Selbst'
mord, gerade als er unter dem Per
dacht, die bildschöne Mazie Colbcrt,
ein K'ünstlermodell, in deren Weh
uung in Philadelphia ermordet zu
habe, verhaftet werden sollte. Ter
Mord, der eine riesige Anfrlgung in
Philadelphia hervorgerufen hatte,
war Freitag nacht letzstr Woche aus
geführt worden, und lange tappte
die Polizei im Dunkeln über die
Ursache des Mordes und den Täter.
Tie Behörden glauben jedoch sicher
zu sei, das; der Selbstmörder die
Tat begangen, oder wenigstens mit
dem Mord in Verbindung steht.
Tie Ermordete soll von austerge
wohnlicher Schönheit gewesen und
in den Kreisen der Lebewelt Phila
delphias gut bekannt gewesen sein,
Sie wnr 28 Jahre alt nd hatte sich
den 5!aiilcn Frail Grace Roberts zu
gelegt.
Lngl. Siege
11t
Egypten aufgebauscht!
Wie die britische Tiegr" an der
rgtiptischen Front in Wirk
lichkeit aussehen.
Berlin, 5. Jan. lFniikeiibericht.)
Tas türkische KTi'egsamt hat be
treffs der angeblichen grofzen Siege
der Engländer an der rgizptifchen
Front folgende Richtigstellung erlast
sen:
Tie Briten haben Berichte über
große Siege, die sie in der Nähe
von El '.'lrish und Magdabnh errun
gen haben wollen, unter Uebertrei
bung der jabl der lefangenen lind
des Umfangs der Beute verbreitet.
El Arifh winde von uns freiwillig
und ohne Kampf geräumt. Nur in
der Nähe von Magdabah fand ein
Zusammenstosz statt, bei dem unsere
Vorposten Verluste erlitten. Der
wirkliche Wert" der britischen Sie
ge" erhellt aus der Tatsache, das;
die Brite Magdabah schon wieder
geräumt und sich auf El Arijl) zu
rückgezogen haben." '
Friedenskundgebung
in Philadelphia!
Tieselbe soll am 18. Januar in
grvsiartigcr Weife abgchal
ten werden.
Philadelphia, Pa., 5. Jan.
Weit vorgeschritten sind bereits die
Vorbereitungen für eine Monster
kuiidgebung, welche am 18. Januar
in der hiesigen Acadeim? of Mufic
stattfinde und die Friedenswünfche
des amerikanischen Volkes zum Aus
druck bringen soll. Es wird erwar
ter, das; das parteilose Aktionspro
grainin der Versammlung so ein
drucksvoller Natur sein wird, das;
dadurch der Anstoß zu einer Reihe
ähnlicher Kundgebungen in vielen
anderen groszen Städten im ganzen
Lande gegeben und der Präsident
auf das energischste in seinen edlen
Bestrebungen unterstützt wird, dem
europäischen Wcltbrand endlich Ein
halt zu tun,
Beteiligt sind au dem Unterneh
inen eine ganze Anzahl Persönlich
keiten, welche im öffentlichen Leben
im Vordergrund stehen, deren Sym
pathien bezüglich der im europäi
schen Kriege in Betracht' kommenden
Streitfragen zwar einander so radi
kal entgegengesetzt sind, wie die
Standpunkte der Kriegführenden
selbst, aber welche mit Präsident Wil
son darin übercinstimincn, das; für
das amerikanische Volk der Zeitpunkt
gekommen ist, sich zu aktiven Bemli
huugen zu vereinigen, um Schritte
zu fördern, welche geeignet sind,
dem fast allgemeincil Gemetzel ein
oicl zu setzen. Die angesehenen Per
sönlichkeiten siiid der Meinung, das;,
wenn dem Kriege nicht gegenwärtig
ein Ende geinackt wird, die Fort
schritte der Zivilisation auf Genera
tionen hinaus gehemmt werden und
daraus ein Zustand weitverbreiteten
Barbarisiuns resultieren wird, Ivel
Jnr für olle neutralen Länder, ein
irfiTtt-lHich der V'''. Staaten, eme
verhängnisvolle Reaktion mit sich
irnugiul wird.
Das; die Agitation nicht im In
teresse einer der beiden Gruppen der
einander gegenüberstehenden Mächte
unternommen worden ist .hafür wird
:die Namensliste derjenigen, welche
hinter der in Aussicht genommenen
Demonstration stehen, sowie der Red
ner. welche aufgefordert worden sind,
Ansprachen zu halten. Zeugnis ab-
legeil, wenn sie veröffentlicht wird.
Diese Namen werden vorläufig noch
nicht veröffentlicht, um dem Arrnn
geiuentökoinitee Zeit zu geben, die
Rückäusterungen etlicher bekannter
Persönlichkeiten abzuwarten, welche
zur Beteiligung aufgefordert wor
den sind, während andere ihre Mit'
Wirkung und ihre Unterstützung
schon bereitwilligst zugesagt haben.
So viel kann aber schon gegenwär
tig versickert werden, das; sie die
Namen vieler ausgezeichneter Staats
männer. Führer in den Kirchen aller
l'ttaubensbekeuntnisse und Männer
aus akademischen, Finanz und
Handelskreisen in verschiedenen Ge
genden des Landes enthält, deren
Namen einen guten Klang haben.
Philadelphia ist für die Jnangu
rationsverfammlung gewählt wor
den, weil es die Stadt der Bruder
liebe ist und die Stadt in enger
Verbindung mit einem der wichtig
sten politischen Ereignisse der Ge
schichte der Menschheit gestanden
hat.
Man erwartet, das; die Versamm
luiist ihren Einfluß auf die euro
päischen Kanzleien nicht verfehlen
wird. Die zur Annahme gebrachten
Resolutionen werde den Milglie
der der sämtlichen Parlamente der
Welt zugestellt .werden.,. Niemand
wird gefragt werden, af welcher
Seite rr mit seinen Simipatbien
sieht, sondern nur, ob ihm an der
Sache der Menschheit gelegen ist.
Es werden Freunde der Alliierten
nnd Tentschlands daran teilnehmen,
aber vor allem ist es ans eine histo
risch denkwürdige Versammlung von
Amerikanern abgesehen, welche von
dem aufrichtigen Wunsch beseelt find,
ihren Einfluß zur Erreichung eines
großen und edlen Humanitären Zie
les gellend zu machen.
Als Redner werden erwartet:
Eharlemagne Tower. ehemaliger
amerikanischer Botschafter in Berlin.
Er-Mcwor Rudolvh , Blankenburg
von Philadelphia, Vundessenator
Stone von Missouri, Vorsitzer des
Senatskomitees für auswärtige An
gelegenhciten, Kongreßabgeordneter
Henry A. Cooper vom Hanskomitee
für miswärtige Angelegenheiten.
Prof. Jobn W. Bürgest, Jolm E.
Milholland. Rev. Tr. Eharles Park
durst von Nein ?)ork und Senator
Gilbert M. Hitchcock von Nebreska.
Was helfen den .Franzosen die
großen Worte, wen ihre Steuern
iinmcr noch grökcc werden?.
M
ontag erfolgt die
ntlvort der Alliierte!!
Dieselbe wird dann gleichzeitig in den Haupt
städten der Ententemächte bekannt
geinacht werden.
Deutschland hofft immer
London, 5. Jan. Die Vcröf
fentlichuug der Antivort der Alliier
ten auf die Friedensnote des Präfi
deuten Wilson an die kriegführenden
Mächte wird hier mit Spannung
erwartet. Die Antwort wird wohl
heute noch dem amerikanischen Bot
schafter in Paris Wergeben werden.
Da man aber übereingekommen, die
Antwort in den Hauptstädten der
Ententemächte zn gleicher Zeit zu
publizieren, dürfte man schwerlich
vor Ansang nächster Woche den
Wortlallt derselben erfahren.
Südamerika nnd die Wilson-Nute.
Buenos Ayrcs, I. Jan. An
deutungen von London, daß Argen
tinien und Brasilien sich der Wil
son'schen Friedensnote gegenüber ab
lehnelid verhalten, wurde hier von
höchster Autorität in Abrede gestellt,
Depeschen aus 'Brasilien versichern,
das; die Aeußerungen des brasiliani
schen Staatssekretärs Barborns nicht
als offiziell zu betrachten sind, son
dern daß derselbe nur seiner per
fönlichen Meinung über die ?cote
im ablehnenden Sinn Ausdruck ver
liehen habe. Man wird aber dem
Lause der Dinge vorerst freien
Lauf lassen, ehe man offiziell Siel
lung zu der Nute nehmen will.
Gerard erhalt offizielle Nachricht.
Berlin, 5. Jan, über London. 7
Ter offizielle Inhalt der Antwort
der Alliierten auf den deutschen
Friedensvorschlag ist heute dein ainc
rikanischen Botschafter Gerard zu
gegangen, der die Note dann dem
deutschen Ministerium des Aeufzern
Nehmen sich der
deutschen Waisen an
Amer. Zweig des Hülfsbereins
deutscher Francn stiftet P1M,
000 ßrziehnngsfond.
New Jork, 5. Jan. Tie Stif
l'ung eines Erziehungsfonds in Höhe
von einer Million Dollars wurde
von dein hiesigen amerikani
schen Zweig des Hülfsvereins Deut
scher Frauen bekannt gemacht. Ter
Hülfsverein Deutscher Frauen ist
eine Gesellschaft, die zur Unter
stützung der Kriegswaifen gegründet
wurde.
Der hiesige Zweig des Hiilfs
Vereins hat mit der Postal Lebens
versicherimgs Gesellschaft Arrange
inents für den Ankauf von $1,000,
000 Eiidoimiicnt-Persichernng ge
troffen, die sich über zehn Fahre
erstreckt. Die German American
Bank wird als Tepositorium für den
Fond fungieren, zu dem tawciid
Wohltäter jährlich je $47,74 bei
steuern, sollen, um die Prämim zu
bezahlen.
Der Hülfsvcmn Teutscher Frau
en beabsichtigt, den Fond an be
dürftige Familien während der
Schlil jähre der vaterlosen Kinder
Deutschlands zu verteilen, wodurch
taufeiide von Kindern aus den öf
fentlichen wahltätigen Anstalten
ferngehalten werden.
Geringere Gold- und
Silberproduktion!
Washington, 5. Jan. Die Gold
nnd S Überproduktion in den Ber.
Staaten hat im abgelaufenen Jahre
gegeil das Jahr 1915 einen Rück
gang von $S,719,:i(X) in Gold und
2,077,275 Unzen in Silber zu der
zeichnen. Ter Direktor der Münze
gab gestern bekannt, dast die Ge
samtproduktion in Gold im letzten
Jabre einen Wert von $2,316,400
hatte und die Silberproduktion 72.
8d:,!00 Unzen betrug.
Swift Eo.'s riesiger Verdienst.
Ebicago, Jll.. 5. Jan. Die
Grofzschlachtfirma Swift Co.
konnte im letzten Jahr die riesige
Summe von 520.4L5.V00 als Nein-
verdienst verzeichnen. Ter Gesamt
Umsatz belief sich auf $57,5,000,000
für das am .",0. September l!)j
endende Geschäftsjahr. Im ahre
1!)15 betrugen die , Umsätze $,i00,
000,000 und der Reingewinn $11,
ilt7,500
noch auf Präs. wilson.
zustellen wird. Der Vertreter der
Schweiz hat die Antwort der ita
lienischen Regierung ' dem deutschen
Minister des Auswärtigen bereits
am letzten Dienstag zugestellt.
Gewisse Regierungsbeamie sind
der Meinung, daß der Inhalt der
Note immer noch Raum für weitere
Erörterungen läßt. Dieses aber kann
nur dann geschehen, wenn Präsident
Wilson nach Empfang der Antwort
der Alliierten auf seine Note wei
tere Friedensbestrebungen macht oder
die kriegführenden Mächte zu glci
eher Zeit ihre Bedingungen dem
Präsidenten unterbreiten, indessen
müssen sie die Versicherung erhal
ten, daß dieselben geheim gehalten
werden. (Demnach scheint alles Ge
rede, wonach der Präsident mit den
Friedensbedingungen der Zentral
mächte bereits vertraut ist, purer
Schwindel zu sein.)
London soll Erdboden
, gleich gemacht werden!
Zu diesem Zwecke soll Deutschland
eine furchtbare Luftflotte
bereit haben.
Chicago, & .0 - Der Chica
go Evening American macht bekannt,
man habe aus glaubsicherer Quelle
erfahren, das; Deutschland einen rück
sichtslosen Krieg zu Wasser und zu
Lande und in der Luft führen wer
de, sollten sich die Friedensanregun
gen zerschlagen. Der deutsche Bot
,schaster.in Washington soll über die
deutschen Pläne vollständig imterrich
tet worden sein und wird dieselben
nötigenfalls dem Präsidenten Mittel
len. Der Gewährsmann hat dem
Evening American mitgeteilt, daß
Deutschland sich zu seinem Zerstö
rungswerk in folgender Weife prä
pariert habe:
Es verfügt heute über 650 Super
Tauchboote und 550 kleine, Tauch
boote modernster Art, sowie 20(1
RiesenZeppeline und 100 Aero
plane.
Teutschland wird die Welt in
Kenntnis setzen, daß es die engli
sche Küste blockieren, London zer
(stören und alle Schisse die mit
Fracht nach irgend einem Hafen der
Alliierten fahren, vernichten werde,
gleichviel ob sie neutral sind oder
nicht. Auch Schiffe, die die ameri
kanische Flagge führen, werden nicht
verschont werden. (Die Botschaft
kör' ich wohl, jedoch mir fehlt der
Glallbe! Aber den Alliierten wäre
es z gönnen!)
Der cebensmittel-'
Mangel in Italien!
Rom, 5. Jan. Die Zeitung
Nuova Anjologia" richtet einen ein
dringlichen Appell an alle Italiener,
das neue Jahr gut zu beginnen und
der Regierimg das Ernährungspro.
blem durch möglichste Mäszigkeit und
Einschränkung lösen zu helfen. Vor
allem solle man das Essen nicht
hastig herunterschlingen, sondern die
Nahrung durch fleistiges Kauen nach
Möglichkeit mlsnützen, ein, System,
das in den Schulen bereits gelehrt
und geübt werde. Ter italienische
Landwirtschaftöminister befahl allen
Behörden des Landes, olle öffentli
chen . Plätze und sonstige unbebaute
Anlagen (Stadtparks, usw.) mit Ge
treibe, Kartoffeln, usw. zu bepflan
zcn.
Mageres militärisches Ergebnis.
Ein amtlicher Ueoerblick über die
militärische Lage zieht folgendes Fa
zit: Von dreiszig bis 43 österreichische
Divisionen werden durch die italieni
fche Beteiligung am Krieg an der
italienischen Front festgehalten. Seit
Kriegsbegimi wurden durch die ita
lienischen Truppen 1,200 Quadrat
weilen Bodens erobert u. wurde die
1,875 Meilen lange Front um .,.75
bis 500 Meilen verkürzt. Rund
1,270 italienische Fabriken, die 160.
000 Arbeiter, darunter fast 73,000
Frauen befchästigen, stellen jetzt Waf
fen und Munition ber. Tie Zahl
der österreichischen Gefangenen fco
trägt jetzt 85,000 Mann,