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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Jan. 1, 1917)
V .. - Seite 6-Täglicho Oinaha Tribüne -Montag, den 1. Januar 1917. Slsnä Nittnptt VHV Jf-HllJlU I 4 Roman von (13. Fortsetzung). S3 ist gut. Gehen Sie jetzt. Und feenn Sie einen Äxzt nötig haben, melden feie sich. ' .Dante schon, Herr Kriminal. Ja, bet will ick tun. Vielleicht kann er mir öoch'n bisken wat jeden, daß mir des ser wird. BrennertZ Lippen preßten sich auf einander, und seine Sinn zeigte Fal ten des Mihmuts. Er blickte hinler den Fortgehenden her; ehe sie du Tür durchschritten hatten, rief er noch dem Schutzn.unn zu: .Schicken Sie mir den Schlosser Wilrführ herein, er tvird ja draußen fein. .Jawohl, Herr Kommissar ant jvortete militärisch der Schutzmann und verschwand mit Hoaer, denen lange Figur sich wieder in einem Schmerzanfall zusammenkrümmte, Nach wenigen Augenblicken stand eme neue Gestalt vor dem Kommis, sar, em blonder, untersetzter Kraft uiensch mit prachtvoll ausgearbeite ten Armen, deren Muskeln sich w einem zu engen Rocke deutlich abwich iteten. Das kurz geschnittene Haar and gleich emer eichen Wurste um die breite, feste Stirn: die blauen Augen blickten zornig auö dem offe en Gesicht. Seine Stimme bebte, doch nicht aus Furcht, sondern vor Anger, als er zu sprechen begann. Ich möchte fragen, was ich hier soll. Ich bin kem Verbrecher. .Sie sollen auch nicht als Berbre cher vernommen werden, sondern als Leuge." .Aber man hat mein Zimmer durchsucht. Ich protestiere dagegen." .Das war nötig, auch in Ihrem Interesse. Wenn Sie mir jetzt kurz und sachlich aus meine Fragen ant Worten, werden wir schnell zu Ende kommen. Der Schlosser zuckte nur mit den Achseln, ohne zu sprechen, doch hat . Brennerts rumger Ton sichtlich Em sluß auf ihn, und seine Augen sin gen an, milder zu blicken. Ueber sei ne Personalien gab er ohne Zögern Auskunst, auch seme Papiere zeig ten sich in Ordnung. Ich sehe sagte der Kommissar, .Sie arbeiten schon seit sechs Jahren m der Kunstschlosseret von Mathias, Das ist ein gutes Zeichen für Sie.' .Ich wechsle nicht gern. Wo rs mir erträglich seht, bleibe ich. .Das ist verständig, das gefällt mir. Und Sie werden dort auch nicht schlecht bezahlt, nicht wahr?" Wildfuhr sah erstaunt auf dm ge mütlichen Kommissar; sein Gesicht r erhellte sich immer mehr und wurde . dadurch immer hübscher. Brennert sagte sich, daß Marie Stubenföhr keinen schlechten Geschmack habe. Vor läufig begann er ein Gespräch über Lohnverhältnisse im allgemeinen und über die von Wildführ zu leistenden Arbeiten cm besonderen. Der wurde zutraulich und lebendig und begleite- te die Auseinandersetzung ii$r seine Handwerksfertigkeit mit malenden Gesten. Brennert lächelte teilnehmend und sagte mitten in die technischen Erör terungen hinein: .Wildführ und Stubenföhr, es ist eigentlich ko misch, wie der Name von Ihrer Braut ern Ihren eigenen anklingt. Als wenn Sie für einander bestimmt .wären .Das glaube ich auch, Herr Kom missar. Und nicht nur wegen der Namen." .Ihre Braut ist ein hübsches Ma bei; ich habe sie gesehen beim ersten Zcugenverhör." Ein Prachtmädel ist es. Hübsch und gescheit und tüchtig, tüchtig im Hause, das kann ich Ihnen sa gen." .Tos freut mich für Sie. Aber wo Sie eine so nette Braut haben, da wundert es mich eigentlich, daß ein Mann wie Sie mit so zweifelhaften Leuten Freundschaft hält, wie dieser Neustätter und Höger es doch sind." Freundschaft? Ich, mit diesen beiden? Wer hat mir das angedich utr Der Zorn brannte wieder in feinen Augen, und er zog seine Stirnhaut so zusammen, daß es war, als wenn seine Haare sich sträubten. .Ein leidenschaftlicher Kerl, ober nichts Verstecktes und Berechnetes." dachte Brennert iv sich, um dann zu sagen: Ja. Sie haben doch vor zwölf Tagen im .Goldenen Löwen" ziemlich lange mit ihnen zusammen gesessen." Wildführ lachte laut auf. .Mo darum! Na, das kann ich dem Herrn K?!.".ni:ssar ganz genau sagen, war um sie sich damals an mich herange macht haben. Bier lpbe ich ihnen zah kn sollen, das war die ganze Ge schichte. Und weil ich doch einmal mit ihnen zusammen gearbeitet hatte 'ange bat es bei denen ja - freilich r -ist gedauert. und weil ich gerade reinen Wochenlohn in der Tasche l-.lit und sah, daß die beiden dur und hungrig waren, da habe ich !!-nkN den Gefallen getan. Aber Zrc:!nschsft mit solchen Lummela' inrrhfm kZottn WVV - H t)ll44ll, 1 Robert Kohlrausch. ten, das gibt es nicht bei mir, Herr Kommissar." .Ich kann wieder nur sagen: das freut mich für Sie. Und so erklärt stch Ihr Zusammensein ia ganz ein fach. Aber nun sagen Sie mir auch, Sie haben sich doch an dem Abend, als die Schauspielelin ermor det wurde, um halb neun Uhr mit Ihrer Braut vor dem Hause getrof sen. .Ja. das ist richtig." .Wie lange haben Sie dort unge fahr auf Ihre Braut gewartet?" So zehn Minuten etwa sind es gewesen. Ich war um ein Viertel nach acht Uhr schon zur Stelle mir hat es pressiert weqcn einer Ver sammlung und außerdem, wenn man verliebt ist, Sie werden wohl selber wissen, Herr Kommissar Gewiß, gewiß. Also zehn Mmu ten haben Sie gewartet. Hat sich in dieser Zeit einer der beiden, von de nen wir eben gesprochen haben, dort setzen lassen? .Neustätter oder Hoaer? Nein, m ne Spur. Ist Ihnen denn sonst nicht irgend etwas aufgefallen? Nein. Herr Kommissar, nein. nicht, daß ich wüßte." Brennert hob den Kopf und warf einen scharfen Blick auf den Zeugen, ohne jedoch dcks künstliche, behagliche Lächeln um seinen Mund einzubü ßen. .Mein lieber Wildführ. Me sind ür Heimlichkeiten offenbar nicht ge macht. Auf Ihrem ehrlichen Gesicht liest man alles, waö in Ihnen vor geht. Sie haben dort etwas gesehen. reden Sie nur frei heraus hr schloß und öffnete ein paarmal seine kräftigen Schlosser äuste. Tann sprach er mit plötzüchem Entschluß: Ja. Herr Kommissar, weil ich nun doch einmal hier bin und mit der Polizei zu tun gekriegt habe, was noch nie der Fall gewesen st, solange ,ch lebe, und was mir nichts für ungut in der Seele zu wider ist, will ich es Ihnen faqcn. Besonders auch, weil Sie so gemüt lich und nett zu mir gewesen sind, Herr Kommissar. Jawohl, ich habe dort etwas gesehen." .Sprechen S. sagen Sie es mir ganz genau.' Um halb neun ist meine Braut ins Haus gegangen, und ich habe mich auf den Weg gemacht in mei ne Versammung. Aber ich bin keine zehn Schritte fort gewesen von der Haustür, da fällt mir ein, daß wir I gar nicht verabredet haben, wann wir uns wiedersehen wollen weil alles doch so eilig war an dem Abend. Ich kehre also um und pseife einen bestimmten Pfiff, den wir verabredet haben. Gleich danach wird auch die Haustür aufgemacht, und ich denke schon, Marie hat mich noch auf der Treppe gehört und ist umgekehrt. Aber nein, sie war es nicht. Es war ein Herr, der aus dem Hause kam." Wie sah er aus?" Vom Gesicht habe ich nicht viel gesehen, weil er den Hut in die Stirn gedrückt hatte und ssmen Kragen viel sah ich dsch, daß er einen Marken dunklen Schnurrbart hatte." Wie benahm er sich? War er un ruhig oder ängstlich?" .Daß ich nicht wußte. Viel umher geschaut hat er nicht, sondern vor ch hin aus den Boden. Und er hat auch nicht weiter aufgehalten, sondern ist gleich fortgegangen." .Ging er schnell? Und nach welcher Seite hin?" Er ging ziemlich rasch die Kur fürstenstraße hinunter, nach dem Wall zu." Nach jener Seite? Nicht nach den Anlagen hin und in die Stadt hin ein?" Wildführ schüttelte den Kopf. Nein, dorthin ist er nicht gegangen. Er ging nach der Vorstadtseite hin." ,Winen das genau? ,Ganz genau." ,Uno weiter ist Ihnen dort nichts aufgefallen?" Nein." Haben Sie von diesem Vorfall Ihrer Braut erzählt? Und warum haben Sie die Polizei bisher nickt in Kenntnis gesetzt? Ihre Beobach tung ist von Wichtigkeit, weil sie die Aussagen Ihrer Braut über die' Be gegnung auf der Treppe bestätigt." Wllpfuhrs Gesicht zeigte ein verle genes, liebenswürdiges " Lächeln. Eben darum, tinx Kommissar. Weil es ooch eigentlich nichts Neue? war, rvas ich gesehen hatte. Und Marie, meine Braut hatte ja sogar sagen können, wer der Herr gewesen war. Und ich habe nun einmal nicht gern mit , Gericht und Polizei zu tun, darin bin ich tomisch. Meiner Braut habe ich natürlich alles erzählt, vor der hab ich kein Geheimnis. Aber ich ljabt ihr auch gesagt, sie soll den Mund halten, weil es doch nichts Wichtiges war." Vielleicht wichtiger, als Sie den sen. Weiter also wissen Sie nichts?' .Nein. Herr Kommissar, jetzt weiß ich wirklich nichts nxiter." .Dann danke ich Ihnen für heute, Grüßen Sie mir Ihre Braut." .Danke schön, Herr Kommissar.' Sein Gesichi strahlte, sobald nur von Marie Slubenfchr die Rede war, Und so mit seinem strahlenden Gesicht ging er hinaus, Brennen stand auf, legte die Arm, auf den Rücken und schritt nachsin nenö hin und der. Einmal blieb ei am Tische stehen und las die Papier durch, auf denen er sich Notizen übei die Vernehmung Neuslätters und Hö gers gemacht halte. Dann warf ei sie mißmutig wieder auf den Tisch .Ein totes Gleis!!" kam es plblau. von seinen Lippen. Er hat'.e sich eben niedergesetzt, um eine andere Sache vorzunehmen, al! der braune Schutzmann von oorhir wieler eintrat. .Herr Kommissar, dies Telegramir ist eben abgegeben worden." .Geben Sie her. es ist gut." Während sich der Schutzmann mii schneidiger Hackenwendung entfernte löste der Kommissar den Verschlus des Telegramms und entfaltete da? Papier, um danr halblaut ein ,Don nerwetterl" zu rufen. Das Wort klang aber nicht ärgerlich, sonder? freudig. Nun kam eine plötzliche Lebhaftiz kcit über ihn. Er nahm seinen Hut und Mante! vom schwarzen, eisernen Kleiötthaücl neben der Tür, gab im Vorübergehe? im Bo:z:mmer ein paar Auftrag' und oeriieß in Eile das große, düster, Gebäude, wo die Polizei als Herrin, thront. Rasch brachte die Trambahn ihr zum Jusiizpalast, und nach einigen Warten stand er in einem müroig in schweren Farben dekorierten Zim mer dem Staatsanwalt Lüoemanr gegenüber, der ihn mit seinem kinö lichen, ein wenig vom letzten P!ä doyer geröteten Gesicht freundlich be grüßte. .Guten Tag. Herr Kommissar. S ehcn zufrieden aus. Was bringe? ir VUie! .Gatts und Schlechtes. Her, StaatsarlOt.lt." .Fangen Sie mit dem Sch.echter an. Sai Gute schmeckt h'iiteihe, doppelt gut. Sie komme doch in dek Sache Kunewka?" .Gewiß. Aber ich habe zu mel den, daß der Verdacht gegen die bei den Burschen, den Hcger und Neu Rätter, bisher gar nichts ausgibt Ich habe sie beide heute vernommen. habe alle meine Künste spielen lassen und ihnen Dinge auf den Kopf zuge sagt, von tentn ich selbst nichts weiß, habe dem Neustätter sogar vorge redet, jemand hatte den verichrvuii' denen Ring in seinen Händen gest hen, aber es hat nichts gefruchtet, Kein Widerspruch in den Ällssuaen. kein Slchoerwirren. rein gar nichts, Höger hat eing-standen, er war krank, und Kranke sagen am leichte sten die Wahrheit, daß eine Per lenkette, die sie. an der Schauspielerin gesehen haben, sie zu dem versuchten Eindringen' bei ihr veranlaßt hat. aber das ist auch alles." .Und unser Verdacht wegeü eines Komplotts der beiden mit roie heißt doch der Kerl?" .Herr SlaatZanwalt meinen den Schlosser Wildführ, den Bräutigam der Jungfer von der Kunemka. Da mit ist es auch nichts. Die Haussu chung bei den dreien hat keine Spur von dem Ring ergeben, und die'er Wildführ. den ich auch heute oernom men habe, macht mir den Eindruck, als wenn er die Wahrheit fpäche. Für ein Zusammenarbeiten der drei liegt vorläufig kein Beweis vor. Da gegen hat Wildführ etwas Jnteressan tes ausgesagt." .Und was?" .Er hat kurz nach halb neun Uhr einen Herrn gesehen, der aus dem Hause der Schauspielerin kam." .Den angeblichen Regierungs rat?" .Seine Beschreibung, soweit er ihn hat sehen können, stimmt aus den Regruagsrat. Wir haben hier also eine Bestätigung für' die Wahrneh mung der Stubenföhr. Neu für uns ist nur, daß der fragliche Her? nicht nach der Seite fortgegangen sein soll, wo die Düringersche Wohnung liegt, sondern aus den Wall und die Vor staöt zu." Der Staotsanwalt bewegte zwei felnd und überlegend seinen Kopf hin und her. .Wir müssen prüfen, ob keine Kollusion vorliegt. Bei Brautleuten . heißt es mißtrauisch sein." .Gewiß. Es läge ja nahe, daß die beiden die Aussage verabredet bätten. Aber der Schlosser macht mir einen zuverlässigen Eindruck. Viel wichtiger ist meines Erachiens eine andere Nachricht. Soeben erhielt ich ein Telegramm aus Nürnberg." .Was hat Nürnberg mit unsere, üath zu tun?" ..Scheinbar ziemlich viel. Aus Anordnung des Herrn Staatsunmalls war doch eine genaue Beschreibung des verschivundencn Ringes an feii Zeitungen gegeben worden. Darau! hat sich gestern ein Goldschmied Hu ber in Nürnberg gemeldet und mit geteilt, er habe kurz nach Weihnach ten des Jahres 1832 solch einen Rinf, mit Inschrift angefertigt." l7?ort!chuna folgt.) Man lese dicsc Scitc täglich! Sic lnctct Jedermann Vortcilc, sie hat sich oft als Ivcrtvollc Fnnd' grubc crlviesen! lttassisizierte Unzeigen. Arrlangt Weiblich. verlangt: grern im mittleren Alter, um bei Hausarbeit auözuliel fe. Adresse II'.' 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