Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, December 19, 1916, Image 7

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Tic Verfasserin Marie Eugenie belle
Grazie, ist eine jener Jungen, die als
halbes Kind, mit kaum zwölf Jahren,
ihre ersten dichterischen Versuche machte
und durch unentwegte Verdichtung Ihrer
großen künstlerischen Anlagen eS schon
als Fünfzigjährige dazu gebracht hat, aus
voller Hohe zu stehen. Ihr Entwicklungst
gans war trotz Mühsal, Kampf und Ent
tcittschnngcn immerhin ein glücklicher ge
Wesen, wenn man ersteht, wie ihre starke
Natur Über alle Hindernisse hinweg als
Siegerin hervorgegangen ist. Gehen wir
ihrem Entwicklungsgänge von der Jtind
hcit an bis heute nach.
" Zu Wcißkirchen in Ungarn am 14.
August 1804 geboren, nimmt sie die
schwermutvollen Weisen ihrer Heimat
auch dann noch mit, als sie nach dem
Tode ihres VatcrZ Caesar delle Grazie,
der Direktor der ungarischen Bergwerke
in Trcnkova war, mit ihrer Mutter nach
Wien übcrstcdclte. Wenn wir aber die
interessante Färbung des Dichtertalentes
Marie Eugenie delle Grazics ganz der
stehen wollen, dann müssen wir wissen,
dah sich in ihrem Blute kosmopolitische
Gin'lufle mengen. Der Vater, ein ge
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Marie Eugenie
kforener Hamburger, stamm! aus einer
nüvenezianische Familie, deren Stamm
bäum bis ins 13. Jahrhundert nachweise
bar ist. Die Mutter der Mutter unserer
Dichterin ist französischen Ursprungs.
Co sckien wir eine dichterische Jndivi
dualität vor uns, die ebenso italienischen
Formen und Farbensinn, ungarische
Sehnsucht in ikr-n Werken zeigt, wie
französischen Geist und Humor sowie
deutsche Deiikcrticsc und gründliches Wis
sen. Schon mit zwölf Jahren versucht sich
Marie Eugenie belle Grazie in Liedern.
Diese sind ihrem ersten Gedichtbandc bei
gegeben. Dann folgen die beiden epi
schen Dichtungen Hermann" und
Saul", die Aufsehen in der. literarischcn
Welt machten. Letzteres wurde, auf An
trag Laubes, mit dem Stipendium der
Schmestern'Fröhlich-Stistung unter 3
Bewerbern ausgezeichnet. Hierauf er
scheint die Erzählung Die Zigeunerin",
Italische Vignetten" und die ungari
scl-en Novellen .Der Nebcll". Bozi".
Eine Sammlung von Erzählungen
Ljt'be" gewinnen ihr neue Freunde. Doch
zu einer Gipfelhöhe erhebt sich Marie
Eugenie delle Grazie mit ihrem Meister
werke Robespierre", einem Epos in zwei
Bänden, dem sie zehn Jahre ihres Schaf
fenslcbens gewidmet hat. Dos dämo
iiisch-intenssante Revolutionsbild des ge
Die Erziehung der
Kindcr zur Faulheit.
So absurd cs klingen mag. s? oft ist
tiefe Erziehung zur Faulheit des Kindes
leider die Ursache davon, daß es nicht
wenig träge Kinder gibt, die später,' so
wohl den Lehrn, wie Eltern zur Vcr
ziveiflung bringen.
Meist suchen beide die Ursache dazu in
einem organischen Fehler des Kindes,
glauben an geistige Defekte desselben,
angeboren oder erworben, fürchten
Krankheit, wegen der der Arzt aufgesucht
werden soll oder vermuten Einflüsse
durch geheime Mitcrzieher. Nur dort,
wo der Grund zu dieser Träoheik ge
sucht werden müßte, dort wird sie sck
jen aesuckt oder vermutet, nämlich: in
der Erziehung dazu.
In der Erziihung? Ja, ist denn diese
Behauptung glaubhaft, sollte eö wirk
lich Erzieherinnen geben, die den wohl
in jedem Kinde mehr oder weniger vor
handenen Trieb zur Faulheit durch ihr,
Erzikhungswsrk noch mehr zur Entwick
lung bringen? Das ist doch wohl kaum
glaublich. Und doch ist dem fo, wie auch
Linet in feinem Werke: Neue Gcdan
ken über daS Schulkind" in längerer
Abhändluug ausführt, und zwar be
ginnt die Erziehung deZ Kinde? zur
FiuIWt schon in ferner frühesten Ju
mnd, schon dann, wenn es. noch kaum
M Bewußtsein, sondern mehr instink
Y.n sich mit verschiedenem Cxiekgerät be
waltigsten DramaS m der Weltgeschichte
Ist weder vorher noch bis auf den heu
tigen Tag in Form und Inhalt über
boten worden. Es gilt als daZ beste
Epos der Neuzeit und wurde von der
gesamten Kritik mit Anerkennung auf
genommen. Carneri hat sich über das
Werk wie folgt geäußert: Eine Dich
tung, die nicht nur einzig dasteht in der
gesamten neueren Literatur, sondern auch
als ein Meisterwerk sich behaupten wird,
solange es überhaupt eine Literatur
gibt." Wie hoch man die dichterische Ein
bildungskraft und Feinfühligst bewcr
ten muß, geht daraus hervor, dah die
Dichterin mit Treffsicherheit Sitten und
Ortsverhältnisse aufs genaueste beschiel
bcn konnte, ohne je in Paris gewesen zu
sein. Eine Intuition von solcher Kraft
hat außer Goethe kein anderer deutscher
Dichter bewiesen. Robespicrre", das
1903 erschienen ist, ist seitdem in mehre
ren Auflagen und Uebersetzungen der
breitet worden.
Aber die Vielseitigkeit ihres Talentes
ließ Marie Eugenie delle Grazie nicht
auf epischem und lyrischem Gebiete
ruhen, ihre überaus temperamentvolle
delle Grazie.
Regsamkeit macht sich auch das Drama
Untertan. So sehen wir das Drama
Schlagende Wetter", aus dem Berg
mannsleben, im Deutschen Volkstheater
in Wien mit Ersolg aufgeführt. Es hat
bis auf den heutigen Tag seinen lebhaf.
ten Pulsschlag behalten und wird in
Deutschland immer wieder auf die Bühne
gebracht. Eine starke Wirkung erzielte
das Drama Der Schatten" am Wiener
Hofburgtheatcr, dem später ein Einakter
Apklus folgte, der mehrmals im Wiener
Hofburgtheater aufgeführt wurde.
Nun wurde Atarie Eugenie delle
Grazie nach diesen dramatischen Erfol
gen und für ihre literarische Gesamt
leistung mit dem Baucrnfcld-Prcis aus
gezeichnet, eine Anerkennung, die sie zu
verdoppeltem Schaffen anspornte. In
der Unermüdlichkeit ihres Schaffens ge
langte noch manche poetische Blüte zur
Entfaltung. Historische Erzählungen und
Romane, Skizzen, das preisgekrönte
Stück Ver saerum" erscheinen und der
großangelegte Kulturroman Heilige und
Menschen" erschüttert und erhebt ihre
Leser. Schon steht eine stattliche An
zahl ihrer Werke kor uns, die in einem
Leipziger Verlag in einer Gesamtausgabe
erscheint.
Möchte die Dichterin uns noch mit die
len Dokumenten ihres schöpferischen Ta
lcntcs erfreuen.
schäftigi. Es spielt mit irgend einem
ungeeigneten Gegenstand, welcher plötz
lich seinen ungeschickten Fingerchen ent
fällt. Noch zu unbeholfen, ihn sich selbst
wieder zu ' verschaffen, zeigt eö seinen
Unmut über das Entschwundene durch
Schreien oder auf andere Weise an 'und
die Mutter oder Wärterin, dadurch auf
mcrksam gemacht, bringt es ihm wieder.
Tiefer Zufall wiederholt sich. Wieder
erlangt das Kind ohne eigenes Zutuns
Ivas ihm kurz zuvor vertonn ging, und
oft bedarf es keines dritten Males, daß
das Kind instinktmäßig erfaßt, die leicht
es ihm gemacht wird, wieder in den Be
sitz irgend eines ihm entfallenen Gegen
stände! zu gelangen. Ist es nicht selbst
verständlich, daß eS je nach Naturell die
seS Spiel nun mutwillig wiederholt, .um
wieder in glcichcr Weise befriegdigt zu
werden?
Ein anderer Fall. DaS größere Kind
wird von der Mutter -tagtäglich mit
größter Sorgfalt gewafchcn, gekämmt
und gekleidet. Ist diese einmal ander
weitig beschäftigt und veranlaßt daS
Kind, sich selbst Schuhe zuzuschnüren,
irgend welche Knopfe zu schließen usw.
und dieses verspürt, daß " t eine An
ftrengung verbunden Ist, so braucht eS
sich nur jener kleinen Gelegenheit zu er
innern, bei denen die Mutter bereitweil
lig immer wieder brachte, was eS fort
warf, und sich möglichst Ungeschick anzu
stellen, um auch von dieser kleinen Mühe
und Arbeit entlastet zu werden.
Aber gesetzt der ; Fall, der Betati
gungstrieb erwacht doch im Kinde, -trotz
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Die deutsche Schule in Peking 1916 :
Die deutsche chule in Peking
besteht, wie uns von dort geschrieben
wird, erst seit 3 Jahren und geht bis zur
Quarta. Es unterrichten an ihr außer
der Schulleiterin Frl. Holland (früher
der bisherigen Erziehung zur'Failheit,
es möchte hier mithelfen und dort mit
zugreifen, möchte diese oder jene Arbeit
verrichten, die es die Mutter oder Erzic
hcrin erledigen sieht, es bietet Hi!se an
oder faßt selbständig zu, dah es dann
nicht sofort so geschlickt wie sein Vor
bild die reue und ungewohnte Arbeit
erledigt, ist selbstverständlich und auch
nicht zu erwarten. Und wieder ist es in
vielen Fällen die Erzieherin die diesen
Bctätigungstricb eindämmt unh es zur
Faulheit erzieht mit den ungeduldigen
Worten: Ach laß nur. das verstehst 'du
ja doch nicht!" oder: Laß nur sein, das
mach' ich allein viel besser und schneller
sw."
Ist es ein Wunder, daß ein Kind, das
auf diese Weise erzogen wird, die Lust
und Liebe zur Arbeit und Tätigkeit gar
nicht kennen lernt und in der Faulheit
beharrj, die auch später nur schwer zu
bekämpfen ist? Der erfahrene Bcob
achter wird bei trägen und faulen Kin
dein viel mehr Erziehungssünden als
deren Ursache, denn vorhandene Anlagen
dazu erkennen. An den Müttern aber ist
es, aus dem Angeführten eine Lehre
zu ziehen und bei' der Erziehung ihrr
Kinder von frühester Jugend an ähnliche
Fehler zu vermeiden.
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Schulleitcrin Fräulein Holland (links). Lehrerin Frau Arps (rechts).
an der Gouvernementsschule in Tsing
tau), ein Lehrer, Herr Hellwig, und zwei
Lehrerinnen. Die Schule, erhält einen
kleinen Reichszuschuh und wird im Ucbri
gen vom deutschen Schulvcrcin in Pe
king, der etwa M Mitglieder zählt, un-
, Weibliche Astronomen.
Die Himmelskunde hat von je auch den
Sinn der Frauen angezogen, und es
gibt, wie B. H. Bürget in einem Auf
Iahe der Dame" ausführt, eine ganze
Reihe bedeutender weiblicher Astronomen.
So war die Gattin des berühmten Hcvcl,
der in Danzig eine große Sternwarte,
die Sternenburg", besaß, ihrem Gemahl
eine geschickte Assistentin. Diese Frau,
die in der zweiten Hälfte des 17. Jahr
Hunderts lebte, hak mit den Seztanten
und Meßinstrumenten, die man damals
benutzte, schwierige Beobachiungen aus
geführt. Um dieselbe Zeit war eine an
dcre Astronomin von großem Ruf, Marie
v. Lewen, die Freundin des genialen
Kepler. Sie war von hoher mathemati
scher Begabung und stellte die schwierig
sten Berechnungen über die Bewegung
der Planeten um die Sonne. 1M4 ist
sie gestorben. Ein. Jahrhundert später
entfaltete eine Frau ein noch größeres
astronomisches Rech'cngenic. Es war die
1723 zu Paris geborene, einer gltade
ligen Familie entstammende Ricole Reine
Lcpaute, die dem großen Astronomen
Lalande bei seinen Arbeiten half und
zusammen mit dem Astronomen Clairaut
in sechs Monaten die sehr komplizierte
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Dii ??auer ist brennen im btuligtn Sjtsi)
Und schneidet bti Zobis artVn,
Wer hat Die Feld daheim bfjtel,
Daß wir nicht hungern und darben ?
.
Wkk ha! gmckert. wer hat gellt, Sie haben gehotsen, da, golden om
. Und' noch Blumen gezogen im Earien? Zu mSchtlgen Stapeln zu schichten,.
Wer hat da, duftende Heu gemSht, . Zu Burgen, die den ohnmachtigen Zorn
Und muti die Kleinen noch arten? D tückilchen England zernichten.
Wer trieb da,' brüllend, hungernd Lieh Sie haken Mänmrarbeit getan.
Im JrShrstschein aus d Auen? Wer mag ih Mühsal ermeffm?
W sorgte, daß Hau, und Hos gedieh? Wen m",i di Tage i Frieden, raih'n,
Da, taten deutsche Frauen! Wir erden'. Euch nicht vergessen.
Mr keine' zu lt. rvn keine zu jung, Dann bringen wir Palmen d Weg, Euch dar
War kein zu schroacy zum Schassen, Und zünden Euch slam,,nde jen,
Eie haben in ftvmm BegcPemnz Hochheilige, arte am flrcchenaltat,
ftiedlichm Wagen. 2m dankbaren deutschen
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terhaltcn. Unsere Aufnahme aus dem
Sommer dieses Jahres zeigt, wie viel
blühende deutsche Jugend im fernen
Osten während des Weltkrieges unter
sorglicher deutscher Hut und Pflege he
ranwächst.
Ausgabe vollbrachte, die Wiederkehr des
Hallayschen Kometen genau voraus zu
berechnen. Wohl der bedeutendste weib
liche Astronom der älteren Zeit aber war
Karoline Herschcl, die Schwester des
durch zahllose Entdeckungen wohlbekann
ten Astronomen Wilhelm Herschcl; sie
war eine ausgezeichnete Beobachterin und
ihr scharfes, für die schwächsten Licht
eindrücke empfindliches Auge befähigte
sie, schwer sichtbare Himmelskörper zu er
spähen. Sie entdeckte nicht weniger als
acht Kometen, und war noch im höchsten
Alter eine Beobachterin von seltener
Tüchtigkeit? 93 Jahre alt ist sie 1848
gestorben. Die astronomische Theorie
hat die geniale Mathematikern! .Sonja
Kowalewska außerordentlich gefördert.
In der neuesten Zeit gibt es eine ganze
Anzahl weiblicher Astronomen; nicht nur
anden amerikanischen Observatorien sind
vielfach Assistentinnen beschäftigt, son
dein auch an der Stermzrte am Kap
der guten Hoffnung, in Paris und in
Deutschland.
Ich bin im Leben wohl auch man
chem gemeinen Menschen begegnet, aber
spazieren sind wir miteinander nicht ge
gangen. -'
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Secskizze von
(vpyright Jugend 1910).
Nacht, dunkel und grämlich, wie Spät
WinternLchte auf der Nordsee, wenn der
West Nebelbänke über das Wasser bläst,
auf die einsamen Wogen herab, um bald
wieder in ziehendem Gewölk unterzutau
chen. Glcichmäsug solgt eine Welle der
Vorgängerin aus dem Kanal hinein in's
deutsche Meer, und sie klatschen oft
leichtfllfzig auf, als würden sie fröhlich
fortstreben von den Briteninseln zum
deutschen Strand.
Noch ist es Nacht, aber es geht dem
Morgen entgegen; die Brise flaut ab,
und leise rieselt Wasser auf die Wogen
berge und Täler und drückt die lange
Rauchfahne auf die See herab, die hinter
G... wie ein trübseliger Trauerflor
nachzieht. Das Boot hält nur Höhe und
hebt sich langsam mit dem Wellenberge,
um beim Hinabgleiten elastisch von dem
stummen Rudergast auf den nächsten
Kamm angesteuert zu werden. Es ist
ganz nacht um den Einsamen und nur
die phosphoreszierende Kompaßscheibe
gibt etwas Licht auf das stille, junge
Gesicht des Maats, daß es wie eine Gei
stcrerschcinung hinter den Schutzscheiben
nach Westen starrt. An Backbord der
kurzen Brücke steht der wachthabende
Offizier ebenfalls unbeweglich still und
lauscht hinaus in die, Nacht b" dem lei
sen Rauschen der See und dem geistern
den Plätschern der Bugwelle.
Und Träume kommen. Rauschender
Wildbach, schmeichelnder Wind über den
Wcrdenfelser Schnecfirnen, blauer ster
nenbcsäter Himmel. Auf den Terrassen
des Sonnbichclhotcls Streiflichter aus
dem Ballsaal und zwei Menschen eng
aneinander geschmiegt, ein lachender
blonder Mädchenkopf und ein schmales
Jungmännergesicht, in dem alles von
Kraft, unverbrauchter Jugendkraft,
spricht. Ein scheues erstes Berühren der
Lippen, kein Kuß noch, und doch eine
Zärtlichkeit, wie die Leidenschaft eines
Walzerauftaktes. Ach ein schwindeln
machendes himmelsturmendes Glück
, und die Erinnerung zieht rauschend
vorüber, wie die Wogen kommen und
gehen. Glück . leise holt das
Schiff über, wie im Taumel des ersten
stummen Liebestraumes, wenn weder
Mund noch Auge spricht, wenn nur die
Hände heiß ineinander liegen. Leise
summen die Maschinen aus dem Innern
des Bootes, und sprudelnd wirbeln die
Schrauben im Kielwasser. Schläfrig
und schlaff werden die Augen und ftunipf
a i.'in endlosen toten Grau. -
Doch nein, was war das? Für
Sekunden, nein, sllr , Bruchteile einer
Sekunde stand dort eben sieben , Striche
nach Steuerbord ein Lichistreifcn wie
von einem Scheinwerfer. Dann kreiste
langsam der Bugezhaustor über die Er
schewung und wie er sich zum Wellcntale
neigte, war sie fort. Beide sahen sich an
mit einem Blick, der durch die Dunkelheit
Verstehen bringt. Der Offizier wollte
etwas sagen, da sah er schon, wie der
Bug sich nach rechts in Richtung auf die
Erscheinung wandte, als hätte der Ru
dermaat den kommenden Befehl schon
verstanden. So sprach er kein Wort,
nickte nur zustimmend und rief mit dem
Maschinentelcgraphcn kurze klingelnde
Befehle hinab in den dumpfen, Llriechen
den Raum. Anders wurde die träume
rische Gangart der Maschine. Der Dampf
stöhnte unter der Turbincnwand und
fuhr pfeifend durch die kreisenden Schau
fern. Die Schraubenwelle wirbelte und
sckütterte, als hätte sie ausgefchlafcn und
wäre Plötzlich wachgeworden. Oben aber
starrten vier Augen dem Bug voraus, ob
nicht das Licht nochmals auftauche.
Rauschend schössen die Wasser heran,
schäumten zischend am Bug auf und sie
len rechts und links ab, wie unwillig zu
rückgestoßene Meerweiber, die sich dann
in ohnmächtiger Wut an den Hinter
stcvcn hängen und das Boot aufhalten
wollen und doch sehen, es ist vergebens.
Es stürmt zu, und wie der tote Teil
des Torpedobootes aufgewacht ist, so
wird es auch unter der Mannschaft le
bendig. Alle Mann klar." Hier auf
diesem Teil deS Meeres ist kein Kamerad,
weiter links die Schwestcrbootc liegen
gut zehn Kilometer weiter rückwärts gen
Helgoland zu; entweder ein Kauffahrer,
oder sollten die Britne schon wieder sa
sicher geworden sein? Glauben sie auch
den Geist Wcddingens auf dem Meeres
gründe? Na aber, John, dann töf
man en beeien, bat will wi Ti schon
wiesen! Und wie die Männermuskcln
sich spannen, so spannt sich der ganze
Bootskörper zu einem wilden Etwas aus
Blut, Nerven und Stahl. Ran an den
Feind!"
Ncbelbank voraus," ruft plötzlich je
mand, und ehe noch alles der gewiesenen
Richtung mit dem Blick folgen kann, sind
sie schon mitten drin im grauen Schleier.
Dicht vor dem Boot springt die Welle
ans, um rasch dasselbe zu heben und
dann wieder zurückzusinken in das vom
eisten Tageslicht durchwehte Nebclrcich.
Halbe Fahrt!" Wütend, verbissen kommt
die Maschine dem Befehl nach und leise,
langsam tastet das Boot durch den
Schleier fort. Auf der Brücke stehen die
Offiziere und beraten. Schon graut der
Tag, und wenn man Plötzlich aus dem
Nebel auftaucht, wie man hineingeriet
und der Feind sieht einen, so schießt er
das Torpedoboot zusammen. Aber noch
etwas, man ist jetzt auf einem Gebiet,
was nicht obpatrouilliert wird. Egal,
frisch gewagt, ist halb gewonnen.
Lange, bange Minuten atcmanhaltcnder
Spanziung, und dann wird der Schleier
lichter. Der Blick sieht wieder die ziehen
den Wogen. Ein kreisrundes Loch im
Nebel, aber vom Feinde nichts zu sehen.
Doch, dr, hart an Backbord treibt etwas
vorüber da noch etwas, zehn, fünfzehn
Meter sind eS bis dahin, und die Gesteh
Kurt Böttcher.
ter werden bleich. Als wenn ein Niesen
kind seine Bälle achtlos ins Wasser ge
worfen hätte. Maschine stopp! Die
Schufte!" Leise holt das Schiff mehr,
mals über, dann liegt es schwer im Was
ser. Die Augen wandern und suchen,
doch die Gesahr ging vorüber, und nun
faßt wieder der Nebel nach dem freieren
Blick und verhängt alles, bis auf die
nächste Nähe.
Hinter dem zweiten Schlot stehen die
Kerle im triefenden Oelzcug an den nas
sen Lanzierrohren, und die schwarz
blauen Srahfische hi'uen bloß auf den
Druck hinabzuspringen ins Wasser und
dem Ziele pfeilschnell zuzuschwimmen.
So schnell kommt der Morgen in solch
ahnungsvollen Stunden, und das Man
nerherz klopft unter dem öligen Kittel.
Der am Ruder dreht ruhig sein Rad
etwas nach rechts oder links, je nachdem
G . . . vom Kurs abgetrieben wird.
Sein Blick sieht starr voraus über, den
Wellenbrecher, wo zwei Kameraden im
höchsten Notfall auf gerade aufkommende
Minen mit einem Maschinengewehr lau
ern, um sie im letzten Augenblick noch
unschädlich zu machen. . '
Der Tag ist da. Und wie der Nebel
aufklart, stehen sich die Gegner im Mor
genlicht plötzlich gegenüber. Bolle Fahrt,
vier Strich Steuerbord!" Eine kurze ,
Bewegung am Rad, ein kurzes Schwan
ken, und in sausender Fahrt schäumt daS
Boot vorwärts. Starr sehen die Leute
nach dem grauen Umriß über den Wo
gen. Jeder zählt schnell die Schlote des
Feindes. Jg, es ist kein Kaufmann, nie
derer Rumpf, zwei Masten, dret Schlote,
ein Kreuzer und schon donnert auch vier
facher Eiscngruß, den Zweifel, ob Freund
oder Feind, behebend, herüber. Es Pfeift,
kracht, aber in Fcuerlce fpritzi das Waf
ser. Nicht getroffen und rauschend eilt
das schlänge Torpedoboot weiter. Wie
der kracht's und blitzt's, Blechicile krei
schen auf; der Maat am Ruder ist wohl
der einzige, der von den Leuten an Deck
nicht zum Feind hinüberstarrt. Scharf
hält er Kurs, um den Rohrmeistern ein
sicheres Abkommen der Torpedos zu er
möglichen. Da hört er den Ruf Ach
iung!" Jetzt nur nicht aus dem Kurs
fallen. Das Krachen der Granate um
ihn ist ihm gleich, aber o Himmel, was
ist das? Seine Augen sehen einen
tanzenden Gegenstand vor dem Boot auf
dem Wasser und pfeilschnell geht's darauf
zu. Noch könnte er das Boot mit schnel
lei Wendung retten, aber er darf nicht
aus dem Kurs, gleich kommt der Feuer
befehl. Fünfzig Meter, vierzig, dreißig,
und immer fällt der erlösende Befehl noch
nicht. Er faßt das Rad, als wollte er
es zerdrücken. Da hört er hinter sich den
Schreit Schuß" und das Aufklatschen
der einteilenden Stahlfische und vor sich
das Knattern des Maschinengewehrs. Er
reißt den Mund auf, denn er weiß, jetzt
kommt's. Und dann fühlt er sich in die
Ecke des Steuerhauses geschleudert und
sieht eine große weiße Decke vor sich mit
gelben Sternen, eine Decke, wie sie die
Mutier einst auf seine Wiege legte; als
er noch klein war, hatte er sie mal aus
ihrem Wäscheschrank herausgezogen. Die
ser erste betäubende Donncrschlag hatte
noch zwei andere wütende Echos. Er .
greift mit den Händen in die Luft, als
wollte er noch einmal das Ruder erfaf
sen, aber er ist müde, und die Augen
werden ihm schwer, und er hat das Ge
fühl, die Hände in Tinte zu tauchen.
Der Kampflärm fchweigt. Drüben
beim Feind haben beide Torpedo getrof
fcn, und rauchend legt sich der Kreuzer
auf die Wellen, um, dann mit dem Heck
voraus gurgelnd wcgzusinken; alles fährt
zu Grunde, denn zu schnell erfüllte sich
das Geschick.
Auf G. . . . sieht es aber auch bös
aus. Tief wühlt der Bug im Wasser.
Verbogenes Gestänge, der Back taucht in
den Schaum, aber die Maschine rast wei
ter, und das löst den Bann der letzten
Sekunden. Die Maschine stoppt, das
Schiff richtet sich träge auf. Sie haben
also doch noch die Mine gesprengt, bevor
sie heran war. Kein Leck im Schiff,
nur auf dem Vordeck liegen Aufbauten,
Geländer, LUftanlage, Maschinengewehr
und zwei Leichen wirr durcheinander.
Bleich ist der Morgen, bleich sind die
Lippen der Männer, die noch an ihren
leeren Rohren stehen. Aber dann kommt
das Gefühl Sieg" und heimlich stolz
blicken sie auf das liebe Flagqeniuch am
Mast. Drüben hat der Nebel alles
barmherzig eingehüllt bis cs vorbei war.
Vorbei! Langsam läuft G. . .'.
rückwärts aus dem Minenfeld entgegen
dem Morgen, dem Vaterland. '
Tic Zahl der weiblichen Angr
stellten auf den englischen Bohnen
hat infolge des Mangels an Männern
so zugenommen, daß sie jetzt allein au
der Great Central Railway 1224 be
trägt. Davon sind 760 in den Schreib
stuben beschäftigt; die übrigen arbeiten
in den Warteräumen, an den Billett
fchaltern und sogar als Gepäckträgerin
neu. Einige Damen mit Unidersitäts
bildung arbeiten in den höheren Ver
waltungsstellen. Erwähnt wird noch, daß
den Posten eines Gepäckträgers in Man
chester eine junge Riesin versieht, deren
Ausmaße die Beschaffung einer Uniform
schwierig machten. Sie wurde jüngst von
einem jungen Mann gehänselt. .Darauf
berührte sie ihn nur." geht der Bericht
weiter, doch da überschlug er sich schon
zweimal am Boden."
Begegnunci.
Was ist das, wenn sich zwei begea-.
nen, sich grüßen und sich gar nicht
kennen?
Das sind zwei Offiziere.
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