Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, December 09, 1916, Image 3

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Die fehlen Kämpfe
an der Famjowsza.
Von Wilhelm Hkgcler.
Hauptquartier bei Gene,
ral v. Gero!, 2L Oktober.
Nach schweren Kämpfen ist die sieben
tägige Schlacht an der Naiojowka heute
zum Abschluß gebracht worden. Der
i ruffische Traum, von hier aus nach
Lemberg durchzubrechen, ist zerronnen.
Bänzlich geschlagen und auf da Ost
ufer des vom Blut vieler taufend Toter
getöteten Flusse zurückgeworfen, erlebt
der fremd in diesen Abendstunden ein
unholdeS Erwachen. Daß ei sich bei
seinem Angriff am 15. nicht nur darum
handelte, möglichst starke deutsche Kräfte
hier zu fesseln, daß wirklich ein Durch
floh der Front geplant war, beweisen
die aufgefundenen ruffischen Befehle.
Im übrigen schien ihnen die Stellung
hier diesem Vorhaben weit günstiger als
der Frontabschnitt weiter nördlich, wo sie
am 5. und 6. diese Monats denselben
Versuch vergeblich gemacht hatten. Die
deutsche Linie,' die dem neuen Ansturm
ausgesetzt war. überschritt am übende
von Swistelniki die Narajowka, führte in
einem Bogen von zwei Kilometer Tiefe
nach Westen zurück und erreichte erst vier
Kilometer südlicher daS Wcstufcr des
Flusses am Ende deS Dorfes Storno
f rochy-Nove. Die Russen hielten die
Hohen innerhalb dieses Bogens besetzt,
vor allem die beherrschenden Höhen 343
und 210, von denen aus sie unsere rück
wältigen Verbindungen andauernd mit
ihrem Arlilleriefeucr belästigten. Ss
hatte deshalb längst im Plan dcL Ge
nerals v. Geiok gelegen, diese Ein
buchtung auszugleichen und den Gegner
über die ?iarajowka zurückzudrängen.
Der Angriff am 15.. der in der ganzen
Frontbreite zwischen LipicaTolna und
Ckomorochy-Nolve dreimal sich wieder
holte, bot eine günstige Gelegenheit da
zu. Es war ein allgemeil er Befehl an
die Truppen ergangen, sobald am nach
sten Tag ein neuer Angriff abgeschlagen
sein würde, rücksichtslos mit der Ver
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lümmln vlzugcykn. iacyoem am li.
der zweite und schwerste Ansturm der
etwa 33,000 Mann starken Angreifer an
der Standhaftigkeit der Brandenburger
und Pommcrs zerschellt war. wurde in
stegreichem Vordringen die russische (Siel
lung in einem Kilometer Tiefe genom
men. Tadel sielen 36 Osfiere und
1927 Mann den Siegern ,n die Hände.
Aber noch hielten die Russen die Höhe
n id das stark befestigte Vorwerk Piakowa
vefttzt. Nach kurzer, cber äußerst wirk
lamer Ariiuerievorveieilung wno om
IS. von den pommerschen Grenadieren
die Hohe 345 und das südlich davon g
lcgene Vorwerk erstürmt. Dies letztere
yaiicn die !Nuen scftungsartig ausge
baut und dicht mit Maschinengewehren
besetzt. Obwohl unsere Artillerie es in
krummer geschossen und zahllose Gra
naten den Boden tief aufgewühlt hatten,
hielt sich, der Gegner hier mit großer
ayigkeit. Aber vor dem jachen An
stürm der Pommern bricht sein Wider
stand zusammen. 15 Offiziere. 1716
Mann sind die Beute dieses Tages.
Der nächste Tag bringt unS in den
Besitz der Höhe 810 und eines großen
Teils deS Dorfes Ekomorochy'Nowe.
Westlich dieses Torfes hztten die Russen
ein unübersehbares Gewirr von Gräben
esgcbauj und mit ihren Soldaten diJjt
gquui. ur o,e,es ravenih lem er
o,rnete unsere Artillerie ein solches
Höllenfeuer, daß es den Russen unmög
lich erschien, die Leichen herauszuholen
und zu bestatten. Sie bedeckten die schon
yaid verieylltteten Toten ganz mit Erde
und pflanzten ein Kreuz darauf. Statt
derGrabenfesiung fanden unsere stürmen
den Soldaten einen Kirchhof vor. Gleich
. zeitig dringen Gardefllsiliere unter dem
Befehl des Generalmajors v. Gallwitz
durch eine kleine Schlucht, die Quell
schlucht, die stch etwa zwei Kilometer
südwestlich von Swistelniki zur Nara
jowka hinstreckt, vor, säubern die feind
liehen Gräben und kehren mit 150 Ge
fangenen heim.
Für den heutigen Tag war der Befehl
erteilt worden, den Feind aus dem
großen Wald von Swistelniki zu treiben
und ihn über die Narajowka zurückzu
werfen. Ehe aber dieser Befehl ausge
führt werden konnte, mußte erst ein
starker russischer Gegenangriff der nach
heftiger Artillerievorbereitung bereits
um 5 Uhr morgens losbrach, abgewehrt
werden. Aus dem Swistelnikiwald lern
mcnd versuchte der Feind, die Höhe 310
. und das Vorwerk Piawoka wiederzu
nehmen, wurde aber mit blutigen Köpfen
heimgeschickt. Als di? Russen merkten,
daß es aufs Ganze ging, warfen sie
gegen 10 Uhr etwa starke Reserven Lber
die Narajowka.
Von dieser Stund an hatte ich Ge
legenheit, den Kampf von einem gut ge
legencn Bcobachtungsstaiid .aus anzu
sehen. Da knietiefe Wasser In den
Gräben, der glitschige Boden, auf dem
der Fuß immer wieder zurückglitt, ließ
ahnen, welche unsäglichen Schwie
rigkeiten unsere Soldaten zu über
winden hatten. Dabei tobte ein Ar
tllleriegewittcr von wachsender Heftig
fi.it. Auf der langgestreckten Höhe 345,
auf der sanften Kuppe 210. aus den
Trümmern Piakowas, os der Quell
schlucht stiegen von den Erlchlägen der
schweren feindlichen Geschossen ununter
brochen schwarze, hohe Erdfontänen em
xor. Der Russe, der wußte, daß. wenn
er wich, er von seinen eigenen Maschinen
öcwehren niedergemäht wurde, verteidigte
sich mit großer Zächigtul. jedem
Baum stand ein Schütze oder ein Mann
mit Handgranaten. Wie Gefangene aus
sagten, kämpften die Russen mit vier
facher Ucbermacht, aber der Wille unserer
Soldaten, heute zu siegen, wie sie die
letzten Tage gesiegt hatten, läßt sie bor
wärts kommen. Baum sUr Baum. Meter
für Meter. Ihre Kaltblütigkeit, ihre
Geschicklichkeit erleichtert ihnen den
Kampf. Die Verluste bleiben selbst hier
verhältnismäßig gering und plötzlich
greift in den Reihen der Feinde Panik
um sich. Da flieht einer, dort einer
und dichte Massen schließen sich ihnen
an. Eine wahre Sintflut ergießt sich
über die Ostabhänge des Swistelniki.
Waldes zur Narajowska hinunter. Nun
aber erfüllt unsere Artillerie ihre grau
fam lohnende Aufgabe. Der ganze Ab
hang, alle Brücken und Stcgc werden
unter schwerstes Femr genommen. Der
Tod gießt Ströme von Blut in die
Fluten der Narajowka, Dem erbitterten
Kampf entsprechend ist die Zahl der Ge
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fangenen verhältnismäßig gering. 63
sind ihrer 8 Offiziere und 745 Mann.
Das ist daS Ende der zweiten großen
Narajowkaschlacht. bei der die Russen
schon am ersten Tag 8 Bataillone gegen
uns eingeleget hatten. Möglicherweise
wagen sie daS Ziel ist lockend genug
ein drittes Mal ihr Glück. Diesmal
hat ihr Versuch sich zu ihrem eigenen
bitteren Schaden gewendet. Das Er
gebnis de siebentägigen Kampfes ist mit
kurzen Worten dies: Zwischen Smistel
niki und Skomorochy-Nowe sind die
Russe vom Westuser der Narajowska
verjagt. Die Russen haben über 5000
Gefangene, viele Maschinengewehre.
Minenwerfer und anderes Pionier
Material verloren. Doch wiegt das alles
leicht gegenüber ihren blutigen Verlusten.
Noch sind diese nicht abzuschätzen, aber
al festgestellt darf betrachtet werden,
daß die 41. russische Division gänzlich
vernichtet, die 3. finnländischc nahezu
aufgerieben ist. Das tapfere Korps des
Generals v. Gerok hat einen glänzenden
Sieg errungen.
Der gescheiterte russi
sche Aurchbruchsvcr
such bei Dalicz.
Von KriegSberichtnstattcr Nowak.
Kriegspressequartier,
18. September.
Seit den Kämpfen gegen die Kor
poecz.Stellung. die von der Armee Both
mer damit endeten, daß das dort an,
reisende russische Korps über die Hälfte
seine Bestände liegen ließ und abge
löst werden mußte, verstärkten die Rus
sen ungeachtet aller Verluste unablässig
den Druck gegen diesen Frontabschnitt
in der allerdings irrigen Worausseduna.
die Flankendeckung Lemdergs irgendwie
erschüttern zu können. Die Koropiec
Stellung der k. u. k. Griivden mufefe
aufgegeben werden, al vor wesentlich
überlegenen ruiilicyea rasten eine deut
sche Nachbargruppe zurückgehen mußte.
Die l. u. k. Truppen wurden, um an
zuschließen, in eine neue Stellung zu
rückger.ommen. was ohne bemerkenswerte
Verluste an Mann oder Material ge
lang.
Die neue Linie bei Horozanka wurde.
als die Russen ihre Auffüllung besorgt
hatten. Mitte August schwer angerannt,
die angreisende Brigade des Feindes
wurde zerschmettert, zwei rasch heran
geholte finnische Regimenter, ermüdet
von großem Marsch und sofort ins Ge
fccht geschickt, teilten da gleiche Schick
sal. Eine Ruhepause trat ein. Nie
mand täuschte sich iiber die Scheinruhe.
die regelmäßig seit den Juli-Kämpfen
der den usjen einzutreten Pflegte und
reaclmäkia nur der Leranbrinauna
neuer Truppenmasten galt.
Gegen Ende August wird vo den
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RUSSISCHES TROMMELFEUER
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Fesselballons erhöhte Tätigkeit hinter
der russischen Front feskgestellt und ge
meldet. Anderseits kommen die russ
schen Flieg häusig. Den dreistesten
unter ihnen schießt ein junger deutscher
Flicgerossizier ab, der kurz vorher einen
Franzosen .noch drüben im Westen in
Brand geschossen hatte, so daß die In
fassen den Sprung in den Tod dem. Tod
in den Flammen vorgezogen hatten. Der
junge deutsche Flieger holt Im Luftkampf
den Russen mit seinem ,Parapluit" her
unter. Dann bleiben die russischen
Flieger fort. Aber zum neuen Stoß ist
drüben alles bereit.
Ende August gehen die Russen an.
Die größte Wucht de neuen Stoßes
richtet sich gegen Toustobaby. Das
Aufgebot der angreifenden Truppen ist
verschwenderisch wie Immer, die Artil
lerievorbcreitung gründlich. D An
ariffstag ist der 30. August. Aber da
der Feind damit rechnet und weiß, daß
die ersten vorgeschickten Kolonnen der
unabwendbaren Vernichtung geweiht
sind, hat er schon In der Nacht vom 29,
zum 30. Angriffsreserven bereitgestellt.
Um dies auf möglichst bequeme Art be
werkstelligen zu können, ist von Brusst
low. was den Ausbau der Stellungen
betrifft, wie so manches andere auch,
das sogenannte .Joffresche Waben
slistem' übernommen worden. Wo daS
Gelände durch hügelige Beschaffenheit
gestattet, werden fünf parallel vorlau
sende Gräben angelegt. Senkrecht zu
ihnen werden tiefe Verbindungsgräben
angelegt, die Artilleriewirkung des Gcg
ners. der solche Gräben beschießt, muß
unwillkürlich zersplitterter sein als sonst,
und während die ersten Kolonnen aus
dem ersten Graben zum Sturm vor
gehen, rücken automatisch die Sturm
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.SCHWERES GESCHUTZ. FEUERND.
ten und fünften Graben vor. Denn das
ganze Grabensystcm ist bereits wahren
der Nacht mit Angriffstruppen gefüllt,
und die Truppen also in jeder Sekunde
zum Einsatz bereit.
Der größte Teil der Sturmkolonnen
om 30. August ist vor Toustobaby ab'
gewiesen worden. Am Spätnachmittag
gelang es drei angreifenden russischen
Regimentern, vier Kompagnien einzu
drücken. , Ihr Frontstllck war gegen solch
unerhört Ucbermacht, zumal sie eine
ganze Reihe von Sturmwellen vorher
schon abgewiesen hatten, nicht mehr zu
halten. In der Frontlinie klaffte ein
Loch von rund 800 Schritt. Die an
schließenden Fronttcile gingen im hüae
ligen Gelände links und rechts zurück.
Maschinengewchr-Abteilungen. die aus
der Nachbarschaft der vier Kompagnien
in voller Ordnung zurückgegangen wa
ren, besetzten seitliche Höhen, von denen
das Terrain gut zu übersehen und zu
flankieren war. Die eingebrochenen
Russen drängten keineswegs nach. Sie
schickten ein paar Patrouillen vor, die
nur langsam an ihre Arbeit gingen.
Von einer der Höhen, auf die eine Ma
schinengewehr-Abteilung zurückging, sieht
man die Russen in den genommenen
Gräben sich verteilen. Sie suchen nach
Konserven. . Man sieht, wie sie sich
über die Rucksäcke der Toten hermachen,
wie sie selbst die Toten durchsuchen, und
noch merkwürdigere Dinge sieht man vor
den genommenen Gräben. Auf der
Seite des geglückten Vorstoßes erscheint
ein Regimentöstab. Die Offiziere drei
ten ihre Karten aus, halten ihre Be
sprcchung ab, während ihre Soldaten
rundherum die Gräben absuchen. Jetzt
erst studieren sie das Gelände. In ihrer
Gesellschaft befinden sich zwei Damen.
Die MaschZtngiwehrAbtkilung spritzt
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eine Schußrcihe herüber, der Stab zieht
sich zurück, die beiden Damen laufen
davon. Die Verluste des Kampftages
bei Toustobaby hielten sich in dem üb
lichen Verhältnisse aller Kämpfe der
russischen Sommer-Offensive. Die
Russen hatten etwa die vierfache Toten
zahl. Sie brauchten fünf Tage, um
die - notwendigen Ersähe einzustellen.
Dann gingen sie am 5. September bei
Hnilcze an. Dort dachte man, da im
Verlauf der Kämpfe bei Toustobaby die
Linie über Horozaxka zurückgenommen
war, nicht im Ernst daran, den Ort zu
halten. ES kam zu nicht allzu schlim
men Gefechten. Inzwischen war die neue
Stellung an der Gnila Lipa vor Vol
czowcze bereits befestigt. Sie hatte
mehr als sechsfache .Drahtreihcn. Die
Linie bei Hnilcze wurde damit in Ein
klang gebracht. Die Russen ließen sich
diesmal nur drei Tage Zeit, dann gin
gen sie abermals und diesmal aufs hcs
tigste an. Sie hofften, wenn der Durch
bruch gelang, vor allem Halicz zu nch
men. Am 8. September, morgens um
6 Uhr, begann das russische Wirkungs,
schießen. Es währte, ohne sich zu stei.
gern, bis mittag 12 Uhr. dann kam
Plötzlich eine Pause von einer Viertel
stnr.de. Dann überraschendes Trommel
fcuer in furchtbarster Munitionsver
schwendung. Schon während des Trom
mclfeuers arbeiten sich die eisten russi
schen Sturmkolonncn langsam vor.
Wieder sind es Finnen, also immer noch
das Beste, was die Russen an Stürmern
haben. Die ersten sechs Angriffe bre
chen zusammen. ES stellt sich allmählich
heraus, daß abermals mehr als ein
ganzes russisches Korps angreift, und
zwar scheint es der gesamte Ersatz jene!
finnischen : Korps zu sein, dessen ur
sprüngliche Formation am Koropiec
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STURM VOR.
dann zur Wiederherstellung
verblutet,
und für diesen neuesten Durchbruchsver
such aufgespart war. Die Verluste sind
jetzt nicht weniger schwer, als am Ko
ropicc; vielleicht sind sie noch schwerer.
Wieder ist drüben d unvergleichliche
Ucbermacht.
Wieder scheint das Vorwärtskommen
unmöglich. Am ganzen Frontabschnitt
häufen sich die Leichenbeige. Nach meh
ren stunden ist, so furchtbar da
Trommelfeuer war. so tapfer die Finnen
stets aufs neue in ihren Tod rennen,
noch immer nichts erreicht. Endlich am
Nachmittag gelingt es ihnen. Zwischen
den Leichenbergcn ihrer eigenen Leute,
die sie als Deckung benlltzen, stoßen sie
einen Keil mit äußerster Anstrengung
genau in die Grenze, wo deutsche Trup
pen und österrcichisch-ungarische Trup
pcn sich die Hände reichen. Sie dringen
in die Gräben, nehmen die Gräben. Im
Handgemenge wehren sich die deutschen
Truppen wie die k. u. k. Truppen buch
stäblich bis auf den letzten Mann. Das
Grabenstück ist verloren, aber weder der
deutsche Nachbarabschnitt noch der öfter
reichisch-ungarische Abschnitt geht zu
rück. Beide biegen ab, beide warten auf
die weitere Entwicklung der Dinge. So
fort wird der Gegenangriff angesetzt.
Schon wäbrent die Infanterie sich fam
melt. geschieht allerlei. Die Deutschen
baben auf den Höhen südlich, die Oe
ftcrreichcr und Ungarn auf den Höhen
nördlich sehr feste Stellungen. Es sind
Flcnkenstellungen. Die k. u. k. Artil
lerie speit Granaten um Granaten mit
ten in die genommenen Gräben, die
deutschen Maschinengewehre hausen
fürchterlich darin, und die beiderseitige
Artillerie legt Sperrfeuer vor die Grä
den. Russische Hilf ist unmöglich. Aus
nördlicher Richtung rücken k. u. k. Ba
taillone an. Sie können schneller da
sein als die Deutschen, die erst den
Dnjcstr zu überwinden haben. Ueber
den Dnjestr gibt es keine Brücke, alles
ist zerschossen. Die deutschen Soldaten,
die zum Gegenangriff mitbestimmt sind,
nehmen den Gewehrriemen um den Hals
und ihre Offiziere an der Spitze, fprin
gen sie Mann für Mann in den breiten
tiefen Fluß.
Sie fchwiinemn hinüber, um kämpfen
zu können. Nicht einer hat sich auch nur
eine Sekunde lang besonnen. Deutsche,
österreichische und ungarisch Truppen
haben dann in gemeinsamem Vordringen
und Nahkampf die verlorenen Gräben
wieder zurückerobert. Was von den
überwältigten, teils niedergemachten,
teils gefangenen Russen auS der Stcl
lung entkam, hat das Sperrfeuer nicht
durchschreiten können. Die Leute kamen
um. Unserseits wurden die zurückge
wonnenen, arg durcheinander geschütte
ten Gräben sofort neu ausgehoben. Der
nächste Morgen schon sah sie neu bese
pigt. Alle diese Kämpfe zielten zu
nächst auf den Besitz von Halicz, bor
dessen Toren in weiterem Abstände sie
sich abspielten. Die Stürme des 8.
September waren unter allen ihren Vor
stoßversuchen seit den Koropieckämpfe
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die stärkste russische Anspannung gewe
sen. Drei Tage nach dem jüngsten An
rennen wurden bei kleineren ilntr'h
mungen unserseits eine Reihe on Se
fangenen an verschiedenen Stellen ge
macht. Es waren keine Finnen mehr,
sondern Leute aus dem Amurbezir!. El
ließ sich feststellen, daß e sich um da
gleiche Material handelte, da im Vor
jähre schon östlich Buczacz gefochten
hatte, und zwar nicht eben besonder
heldenhaft, jedenfalls wesentlich schlech
ter, al die Finnen sich geschlagen, indes
durch besondere Grausamkeit gegenüber
den Verwundeten sich ausgezeichnet hatte.
E ist also klar', daß auch daö am 8.
September eingesetzte russische Korp
solch riesige Verluste hatte, daß e au
dem Kampf zurückgezogen und dnrch
andere Truppen ersetzt werden mußte.
Brussilow hat auch mit diesem .Durch
brucbskorpS" bei kleinstem Raumerfokg
nur wenig Glück gehabt. Der Durch,
bruch bei Halicz war gescheitert. '
pon der wolhyttischell
: Zront.
Wolhynische Front,
18. September 1S16.
Völlige Abweisung der großen russi
schen Generalosfensive! In dem einen
Satz gipfelt alles, wag Lber den Helden
mut unserer verbündeten Streitkräfte zu
melden ist. E gelang den in treucster
K'
Waffenbrüderschaft fest vereinigt vor em
Feinde stehenden Truppen der deutschen
und österreichisch-ungarischen Armee die
mit großer Ueberlegung vorbereiteten
Anstürme der neuen russischen General
osfensive sofort beim ersten Zusammen
prall so schwer niederzuschmettern, daß
der Feind schon nach einem Tage eine
erholende Ruhe notwendig hatte. Mit
vollster Zuversicht sah man auf unserer
Seit dem für den 17. September festge
setzten neuen Ansturm entgegen. Nach
ollem, waö wir wußten, sollte die ganze
gewaltige Breite der Siidostfront einen
Sturm erleben, wie er zuvor kaum dage
wesen ist. Ob sich die Russen durch die
in der Dobrudscha erzielten Erfolge der
unter Gencralfeldmarschall v. Macken
sens Führung streitenden Kräfte der
Mittelmächte bestimmen ließen, ihren
Generalangriff etwas früher einzuleiten,
entzieht sich noch unserer Kenntnis.
Sicher ist aber, daß der Feind durch die
dortigen Erfolge unruhig wurde. Nicht
am 17., sondern schon am 15. September
eröffnete er auf der ganzen Front seine
FeuertLtigkeit, die sich in einzelnen Äb
schnitten sehr schnell zu ungeheurer Hef
tigkeit steigerte. Südlich von Pinsk, im
Frontraum des dortigen Stochod.Ab
fchnittes, wo zuletzt noch die schweren
Kämpfe und Durchbruchsversuche unter
halb des Nobel-Secs gegen die Stadt
Ljubaschewo und das noch südlicher ge
legene Wulka Ljubaschewska tobten, griff
der Feind schon vorfühlend am 16. mor
gens an. Seine gewaltvollen Hauptstöße
richtete er aber auf die Front der Ar
meen des Generalobersten v. Linsmgen
und die südlicheren Frontanschlüsse.
Vor der.Linsingen-Front griff er auf
eincr Breite von 20 Km. von. Tere
schewiec bis nach Zaiur mit der Masse
von vier vollen Korps an. Unier den
Sturmtruppen standen mit Eliteregimen
tern die beiden Gardekorps, und die An
griffe waren in der Tat so beispiellos
stark, daß man sagen kann, daß die Ost
front an eine so gewaltige Kraftprob
im Verlaufe des ganzen Krieges selten
gestellt worden ist. Um so herrlicher ist
der durch den tapfersten unentwegten
Widerstand erreichte Erfolg: der Feind
brach fast überall unter den denkbar
schwersten Verlusten schon vor unseren
Drahthindernissen zusammen!
Auf die unter dem Befehl deS Gene
rals v. der Marwitz stehenden Frontieile,
die unter dem Oberbefehl deS General
obersten r. Tersztyanszky in die neuen
Kämpfe verwickelt wurden, drückten die
Russen mit nicht minder geringen Kräf
ten. Schon am Vormittag des 16. Sep
tember stand die ganze Front der War
witz-Gruppe in den schwersten Gefechten.
Die Nacht war noch völlig ruhig ver
laufen, dann machte sich aber am Mor
gen mit einem Male eine nböbte Täi!.i,
kcit der feindlichen StreitkommandoS be
merkbar, auS der sehr bald die Anarikks.
absichten der Russe erkannt wurden.
Um 6 Uhr 15 Minuten liefen schon von
rr.li.!f 4.;. n . . . '
uueu u'"i"":ucfl Oll AlNOUNgeN ein, daß
Fortsetzung aus Ut foanieit et.!,,, .
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