Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, December 05, 1916, Page 4, Image 4

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    c
agliche Wmaha Tribüne
IV
TRIBUNE PUBLISniNG C0, TAL. J. PETER, Preridert
1311 Howard Str. Tclephiu TYL&t 40 Omaha. Nebnuk
De Moinea, la, Braneh Office: 07 -6th Are.
Vttit btS Tageblatts: Durch den Träger, per Woche 10c; durch bis
Post, per Jahr $3.00; einzelne Nummer 2c. Prei bei Wochenblatts
bei strikte Bsranebezahlnng, per Jahr $1.50.
Entered second-clasa matter
Omaha, Kebraska, under the act ot
Omalja, Nebr., de
Die votschaft des Präsidenten.
' Cie Heutige Botschaft deö Prasidmtm zeichnet sich durch eine be
merkenswerte Kürze, sowie durch die giinzlicke Abwescnlicit irgend
eines Hinweises auf die auswärtigen Verhältnisse und die Beziehungen
der 2' er. Staaten zm Auslande aus..
Syie wir in unserem gestrigen Leitartikel bereits vorausgesagt haben,
fordert der Präsident einen Ausbau der begonnenen Eisenbahngesetzgebung,
nämlich eine Vergrößerung der Macht und Administrationsgcwatt der
Zwischenstaatlichen Handclskominission. damit dieselbe den immer größer
werdenden Pflichten riachkormnen kann, eine Ermächtigung des Kongresses
an die Viommiision, wodurch lchtcre in den Stand geseht wird, die Fracht
raten zu erhöhen, um den durch die Lohnerhöhung vergrößerten Alls,
gaben der Bahnen gerecht werden zu können, und ein Gesetz, wonach
Streike oder Ausstände der Arbeiter vor einer öffentlichen Untersuchung
der Streitfragen für gesetzwidrig erklärt werden. Auch verlangt der
Präsident für sich das Recht, im Falle einer militärischen Notwendigkeit
die Leontrolle des Betriebes irgend einer Bahn zu übernehmen.
. Des weiteren wird in der Botschaft ein Gesetz befürwortet, welches
Erporteuren gestattet, sich zusammen zu schlicken, um den Exporthandel
zu heben, was jetzt durch das AntiMonopol.Gesetz sehr beschrankt wird,
und worunter unser Exporthandel leidet. Dies Gesetz hat bereits die
Sanktion des 'Hauses und erwartet nur noch eine solche des Senats.
Ferner wird die Annahme eines Gesches für größere Sclbstregierung
der Bewohner von Port Rico, daS bereits ebenfalls im Hause zur An
nahm gekommen ist, seitens des Smats gefordert, sowie ein Gesetz,
welches die Ausgabe von Kanchagnegelder bei den Wahlen begrenzt und
reguliert.
Von einer Befürwortung der Ausdehnung des Einkommensteuer
gcsetzes nach unten hin bis auf Einkommen von tausend Dollars hat der
Präsident wider . Erwarten erfreulicher Weise Abstand genommen.
Inr großen Ganzen ist gegen die heutige Votschaft des Präsidenten,
welche in wohltuender 'Weife von semm früheren, die von Gehässigkeit
gegen einen Teil der Bevölkerung erfüllt waren, absticht, nichts einzu
enden, .und man kann sich mit den meisten Vorschlägen derselben wohl
c,nL erstanden erklären -
Die Urisis in Griechenland.
Die Vergewaltigung Griechenlands durch die Alliierten war nicht nur
ein sä!weres Unrecht, sondern auch einer der schlimmsten Fehler, den die
stupiden Minister der Entente bisher gemacht haben. , Sie haben ein Volk,
das ibnen freundlich gesinnt war, durch ihre fortgesetzten Gewaltakte
schließlich dahin gebracht, daß es im Begriff steht, sich gegen seine Be
drücke? zu wenden. Sie haben sich auf dem Balkan einen neuen Feind
geschaffen und damit die an sich schon aussichtslose Lage don Sarrails
Armee noch wesentlich verschlimmert.
Welche Gründe die Staatsmänner der Entente zu diesem Vorgehen
veranlagt haben, ist hinlänglich bekannt.. Sarrails Behauptung, daß er
eine mobile griechische Armee nicht in seinem Rücken lassen könnte, da
seine Verbindungslinien dadurch- gefährdet würden, ist doch ein gar zu
, durchsicbtiger Vorwand. Die Vergewaltigung des Landes begann mit
dein Augenblicke, als storng Konstantin slch weigerte, der Entente Vor
spann zu leisten und in diesem Beschlusse von der Majorität seines Volkes
unterstützt wurde. '
Tie Entente hätte, ungeachtet der Uebergriffe, deren sie sich gegen
"riechen land schuldig gemacht hatte, doch noch auf die Neutralität und
si'gar eine wohlwollende Neutralität dieses Volkes rechnen können, wenn
st.? den Bogen nicht zu straff gespannt hätte. Sarrail hätte sich hin
fichtlich feiner Vürbindungsliniett- keinerlei Besorgnissen hinzugeben
brauchen, ganz abgesehen, daß er überhaupt nicht so weit nach Norden
kommen wird, um Verbindungslinien aufrecht erhalten zu müssen. Tie
Alliierten wußten das olles sehr wohl, aber sie waren entschlossen. Griechen
land ans ihrer Seite in den Krieg zu treiben, und haben, wie es jetzt den
Anschein hat, gerade das Gegenteil erreicht. , .
Sie mögen die Regierung des Kreters Venizclos anerkennen und
dieser elende Verräter mag auch eine Zognannte republikanische Armee zu.
sammentrommeln, das heißt eine Handvoll Lumpengesindel von den grie
chischen Inseln, aber die Masse des griechischen Volkes und vor ollem die
Armee haben ihre Treue zu König Konstantin in einer Weife bekundet,
öle keinen Zweifel über ihre Haltung, wenn es zum Konflikt kommen
sollte, aufkommen läßt.
Ter König mag gezwungen werden, Athen zu verlassen und im Nor
den seines Landes die Verbindung mit den Zentralmächten zu suchen,
aber die griechische Armee wird ihrem König folgen.
Tas vierte griechische Armeekorps, das jetzt in Görlitz die Gastsreund.
scha't des Teutschen Reiches genießt, wird mit Roß und Mann und mit
voller Ausrüstung zu? Unterstützung des Königs herbeieilen und die
Bedrücker des Landes bekämpfen, falls es zum bewaffneten Llonflikt kom
men sollte.
Was Venizelos von Freiwilligen auf die Beine bringen kanrz. wird
roch nicht einmal den Namen einer Armee verdienen und absolut kein
cbknlbürtigtt Gegner für die konigstrcum Truppen sein. Der Bürger,
krieg, den die Entente in Griechenland herausbeschwört, wird von kurzer
Tauer sein und mit der schmählichen Niederlage der Rebellen und der
Vertreibung des ganzen Entente-GesindelS von Saloniki enden.
The Tnty nd Happiness of
Cultnre.
Unter obiaen Titel brachte dieser
Tage das 1snatöhest der Creigh
ton Unwersität Creighton Chrg.
nick", einen Artikel, aus der Fe
der des jungen Anwaltes. William
V. Sternberg, worin er das Wesen
und die Wirkung , der Kultur in
interessanter Weise bespricht. Ein
Teutscher, der dieses Essay" ließt
ired beurteilen will, darf nicht über
sehen, daß sich der Begriff, den man
sich don den beiden verschiedentlich ge.
fchricbenen Worten macht, nicht voll,
ständig deckt. Während der englisch
sprechende und unter englischen 2i
bensanfchmlunqen erzogene . Mann.
Jas Wort Cultnre' in einen öng
rat Nahmen stellt, legt der Deut
Zche dem Wort Kultur" eine um-
iassendcrs Bedeutung . bei. Herr
St.-rnbcrz ist der englischen Auffas
sizng getreu geblieben und zieht
b:v.::cl?x fehle Schlüsse. . Er zeigt,
iric der Mcr.'ch an der Hand der
Zchönm freien Küste einem in oral i
und böseren religiösen Leben
cn'ücira flefüdrt wird. Mit glück
scher Hand greift er ins volle Le
l -I! U! ! jitinri in seiner Veroeisfuh.
tt'i'X die Ansprüche der größten
1?'a.!?cr der ivz'.'Mi sprechende
f. c i'v: i nu-owcc :-i
av
Sr,! Wertet
ixtnit,t i
taüimni ,----n-.'tVäa
frei
March 14, 1912, at the poitoffio of
Congresi, March 3, 1879. ,
5. Dezember 1916.
und befreit dessen Seele don Ktf
ten." Culture" vertieft wahre Ne.
ligion; ohne dieselbe verfallen wir
einem krassen Materialismus und
lverdm Sklaven des Mammon. Der
Versass konunt zum Schluß, indem
er betont, daß Culture" eine
Pflicht sei, die. wenn geflegi, das
menschliche Leben verschönert und
das unstillbare Sehnen nach dem
Unendlichen, den Menschen der Gott,
heit näher führt.. Der äußerst ge
spannt geschriebene Artikel schließt
mit folgenden Worten :
Sinauf, hinan auf Gotteswegm,
Wo Lieb' und Wissen Glück uns
bieten:
Wo Sturmesnacht dem Tag erlegen.
Biet' größeres Glück, als Geld und
Ruhm und Frieden.
Kein' andern Segen will ich erflch'n,
Das Best' was Leben nur kann
geben,
Ist doch der Seel' unsterblich Weh'n,
Wert all' die Pein, dies Leben echt
zu leben. '
Philip Andres.
Verringert die hohen Kosten
des Lebensunterhaltes. Mietet
die leerstthenden Bauplätze in
Iltcc Nachbarschaft. Eröffnet ein
eigenes Gricnä. Ein mit Salat
bergan -ter leerer Bauvlatz wirft
c:::cn buc hen Släitscrainn ob.
Seite 4-Tägliche Omaha
New J)ot1, in de Tage de?
Tankssgung für alle Cegnnngk, 1916.
Die Bewegung für ein pinbargo ans Weizen hat sich über da ganze Land ögebreitet. Ta
amerikanische Volk ist aufgewacht. Präsident Wilso schenkt der ernste nrage die ihr gebührende
Aufmerksamkeit. TaS Staatodepartement stellt sich anf de Standpunkt, daß ri ymbargs eine innere
Augclcgcnheit der Sereiftiflicn. Staate sei. Tamit Mtu. kiucm ALsfuhrverbot seilte lcgalca Hiadcr
uisse im Wege. Tie Sache ist überall im Fkutz.
Der Kongreß ist jetzt wieder in Washingto zusammengetreten. Eine Anzahl da Bills und
Beschlüssen ist bereits , für ein Embargo ans Weizen angemeldet, Ter ganze Ernst der Lage kann
niäit langer verheimlicht werden. Ban dem dicKjährigr Borrat, der gerade genügt hätte, m de
einheimischen Bedarf z decken, sind bereits seit dem 1. Juli d. I. zweihundert Millionen BnshclS
teils exportiert, teils zur A?fl,r kontrahiert worden. Wir sind also schon m dieses Quantum zu'
kurz. Noch 250 Millionen Bnshel werde do Europa verlangt. Tie Berichte für die Aussichten
der nächste Ernte lauten im höchsten Grade beunruhigend. ES ist nicht länger eine rage des gute
Preises für den Farmer, den bekommt er unter de Umstände so wie so; es handelt sich darum, ob
das Volk der Vereinigte Staaten Brot z essen hat oder nicht. Teshalb muh alle Rücksicht auf
hören.
Jeder Amerikaner, dem das Wohl seiner Mitbürger, namentlich das der Arbeiter, der gering
bezahlten Angestellten ud der Armen am Herzen liegt, sollte sich unverzüglich mit dem Kongreß
wann seines Tistrikts und den Bundessrnatoren seines Staates iu Berbindnng fetzen und darauf drin
gen, daß sie ein schleuniges Ausfuhrverbot in Wort und Tat voll und ganz unterstützen.
Tcr innere Friede des Lande gebietet das!
Tie TentschAmer!kanische Handelskammer.
Heinrich Charles, Sekretär.
In Deutschland
In jedem Wald, den ich durchschritt,
ta rauschten die Birken u. Eichen,
Und die Tannen brausten: Wir wol
len mit
Als Boblen und Deichseln und Spei.
chenl
Wir wollen helfen, die Schlachten
zu schlagen
In Deutschlands tapferem Heer;
Wir wollen fahren als rasselnde Wa
gen
Und wollen Lafetten und Rohre
tragen
Und Kolben sein am Gewehr!
Und weiter zog ich. und überall.
Wo Erz in der Erde lag.
Da dröbnte und stöhnte das Metall
Und rief: Ich will zutagl
Ich will nicht länger imBoden liegen,
Ta Deutschland' kämpfen muß,
Ihr sollt mich gießen und hämmern
und. biegen,
Ich will zum Feind als Granate
sliegen
Und brüllend gebären den Schuß!"
Und so war's, wohin ich auch immer
ging!
Die gleichen Gebete stiegen
Aus jedem Herzen, aus jedem Ding:
Kämpfen, kgnipfen und siegen!
Ta ward Mein Glaube zur Burg
von Stein,
An der die Stürnre zerschellen:
Dahinter glühte der Morgenschein.
Und Lieb 'Vaterland, magst ruhig
sein!"
Scholl eö von allen Wällen.
Carl Hagen.Thürnau.
Die deutschen Fcuerversicherungs
Gesellschaften i Amerika.
Zu Beginn des 5l?ieges, vor zwei
Jahren, war es nur qatürüch. daß
vielfach und auch von erfahrenen
Leuten der Verjicherungöbranche die
Frage aufgeworfen wurde, ob der
Krieg nicht einen ansehnlichen Ein
fluß mif das Geschäft und oen fi
nanziellen Stand der europäischen
Fmerverflarungs.Gesellschasten ha
ben werde, welche an dem amerikani
schen Geschäste beteiligt find. Doch
irgend welche Zweifel an dem gitt'
Stande der in den Ver. Staaten do-
mizilierten deutschen Feuerversiche
rungs-Gesellschaften sind seitdem
gründlich widerlegt worden. In er,
ster Linie führen dieselben ihr hi
figes Geschäft nach den gleichen Prin
zipien und sie unterliegen den filci
chen, dein Versicherung suchMden Pu,
blikum vollste Sicherheit liefernden,
gesetzlichen Bestimmungen wie die
einheimischen Gesellschaften. Oben
ein wird ihnen durch die finanzielle
Stärke und die großen Ressourcen
der Muttergesellschaften nock eine be
sondere Stütze zuteil, abgesehen von
den eigenen Beständen, darunter
Millionen-Depositen bei der Staats'
behorde, hierzulande. ,
Ein tresfendes Beispiel liefert die
Aachener & Miinchener Feucrven'i'
cherunas Gesellschaft, mit Haupt
burcau in No. BO Maiden Lane.
New Fork (deren Vertreter für
Omaha und Nebraöka die McCague
JnvcktnuTnt Co.. IM Dodge Str.,
ist), deren Bqtande ?n den Ver.
Staaten für den ausschließlickieu
Schutz ihrer amerikanischen Polizen
Inhaber, laut neuestem Jahresbe
richt. $2,720,.159 betragen. Die
Hauptziffern desselben vergleich.
sich niit dei'.en Zur 113 m sslgenoer
Weise:
1913. 1915.
Bestände . L2,.S,572 tz2.720.853
Verbind.
lichkeiten 1,414,710 1,360,560
Uederschuß 1,174,853 1 ,350,799
Der obige Vergleich laßt einen be.
In Zällcn von Nervosität find
sehr oft die A::geit fehlerhaft.
Besuchen Sie 2r. Weiland, reniont,
?Zebr. Er wird Ihnen helien.
Tribüne-Dienstag,
Aufruf!
BREAD RIÖT8 IN "U. 8.
The way the voters at thef
last clection indorsed John J.
Fitzgerald of Brooklyn must be
i puzzie to our pro-allies," writ
es the N. Y. Herold. This Con
jressman had made no bones
kbout the fact that he is oppos
;d to unneutral sayiryjs and do
ings and when the McLemorc
rcsolution carne up, he w-orked
md voted against Mr. Wilson's
Jesires. Yet he was re-elected
A-ith a larger majority than he
aad reeeived before and, in fact,
üe rast better than any of his
:olleagues on the Democratic
:icket
Mr. Fitzgerald's popularity ts
easily explalned. He knows in
mitively what his voters want
,nd he acts . aecordingly. At
?rescnt theironly thought is an
.nibargo on foodstuffs and
jesterday announcement was
made that Mr. Fitzgerald will
tntroduce a resolution calling
ior an embargo on loodstuus as
eooii as Congress convenes.
"There are two reasons why
Congress shou!d place an em
bargo on foodstuffs," said Mr.
Fitzgerald in a formal State
ment "First, it is the most es
fective weapon in our contro
versy with Great Britain ,over
her unwarranted, outrageous
and indefensibie blacklist of
American merchants.
"Second, the embargo should
be imposed for purely domestic
reasons. The prices of food
stuffs have reached levels that
are bringing widespread distress
to the country. .
"Many hundreds of thousands
zf our people are suffering from
the lack of necessities of life.
Wholesale prices, in many com
modities, are less abroad to-day
than they were a year ago. Here
the retail prices have advanced
alarmingly."
Mr. Fitzgerald, feels that all
:he people, pro-Allies and pro
sltrmans. want ehoueb food tO
keep from starvine and he is
friedigcnden Fortschritt in der ge
schaltlichen Entwickelung der Gesell'
fdzaft ersehen, wie solchen in gleicher
Weise wich die deutsche Muttergesill
schaff zu melden vermag, deren Fi
nanzstand der folgende ist:
1313. 1918.
Bestände . .P9.016.720 tzl0.l38.67l
Verbind
lichkeiten 5,106,310 , 6,194,152
Uebcrschuß 3.810,410 3,944,519
Nicht nur untersteht die Leitung
des amerikanischen Zweiges der Aa
chcn.Müiill)encr tücht'.gsken Fachleu
ten, auch fungieren als die gesetz.
lich vorgeschriebenen United States
Truste " hervorragende Bankiers,
darunter Hr. Walter Nolcn, von der
Bankftrnut Ladenburg, Thalmann &
Eo. Somit ist vollstes Vertrauen zu
dieser, wie den anderen hier domi
zitierten deutschen Feuerversiche
rungs-Gcsellfchaften. wie der (Serma
nia. der .Samburg.Bremm, der
'Norddeutschen, durchaus gerechtfcr.
tigt. Die deutsch amerikanlfche Ge
schäftswelt wendet daher auch diesen,
ebenfs gut geleiteten, wie solide sun
dierten Gesellschaften ihre befonöcre
Gunst zu.
Gerade zu gegenwärtiger Zeit
liegt spezielle Veranlassung dazu
vor. in Hinsicht auf die -britische Boy
kottienmg zahlreicher deutsch-ameri.
fanisckxn Finnen, sowie die Vernich.
tung des Geschäftes unserer deutsche
Waaren führenden Importeure durch
die britifcbe Blockade. Es ist in der
Beziehung enväbncnSwert, daß die
ein starkes deittichamerikanisches El;
mttit einschlie''ettde" Handelskam
niern von Rochster, S!. ?).. und San
jLraiuisco unter Hinweis auf die fcri.
den 5. Dezember 1916.
T ' '
acting aecordingly .More strcnjgth
to his handsl
We auote the following from
yesterday's evening papers:
. r - 1 ..u
Keturnmg irora a inp vmvug
he erain fields of the West,
Edward A. Hageman, who has
been buying large quantmes ot
grain for the allies, predictsthat
wheat will reach $3 a bushel
should the war cotinue for 6ev-
eral years." BREAD RIOTS
IN THIS COUNTRY WILL
FESULT, hc says.
We think $3 wheat will be a
fact much sooner thatt Mr.
Hageman thinks, and further
that food riots may not be far
off.
The market, are climbing
every day to new heights, and
the reason is shown in the
market reports in the pro-Allies
Evenäng Post. In its edi
tion yesterday it said: "Some
what startling, if not sensation
al. reoorts from the West.
claiming that a huge quantity
of wheat had been bought toi
European aecount, caused a big
advance in wheat prices early
to-day. The fact that Decembet
in Chicago was up Wa Cents
convinced many traders that a
large quantity of hard winte
had been soia tor snipmenr. ai
was asserted that foreign agenti
had bought much Decembet
wheat in Chicago, and also ho'
vember and December in Win
uipeg. In ßome quarters it was
assumed that this unusuall)
active buying had been neces
tary by the extraordinary de
velopmenls in Rumania, it bein
declared that the invading army
had captured a huge quantitj
of wheat and corn, which had
been bought there by the Al
lies. It was estknated by well,
in form cd authorities that ovef
100,000,000 bushels were involv
ed." If you meet anyone doubtin
that the increase in the price ol
wheat is due to the exports, lei
him read the market reports.
tische Schwarzliste" an ihre Mit.
gliedcr direkten Appell gerichtet ha
ben. ihre 5?eucrversichenlng deutschen
(sesellfKaften .i Anlenm zliziuvei
sen. Dieselben hüben naturgemäß
seit dem Kriegsausbruch Schwierig
leiten bei dem Abschluß von Geschäf
ten mit Firmen und Personen, wel
che Dmtschland feindlich gegenüber
stehen. Um so mebt sind sie aus
die Unterstützung seitens des amcrl
kanischrn Pnblikunts angewiesen
welches mit Deutschland sympathi
siert und die gemeinen britischen Wie-
thoden verabscheut, welche dazu be
stimmt find, deutsche Geschäfts.Jnsti.
tutioneil in der ganzen Welt zum
Borteil Großbritanniens zu dcrnich.
ten.' Bereits ist auch erfreulicher
weise die Antwort, welche Amerika
ner van deutscher Abstammung auf
die kurzlich veröffentlichte britische
Schwarz? Liste gegeben haben, deut
lich aus dem großen Betrage nnter
Versicherungsverträge zu ersehen.
weiche die deutschen Feuervcrfielzc
rungs -Gesellschaften in dm Ver.
Stantm abschließen. .
Ticbe sichern sich Schmncksachen.
Diebe drangen in die Wohnung
des I. H. Neiison. 1824 Dodge Str,
ein und stahlen Goldschmuck und
andere Wertsachen im Werte von
$150.
GeflgelaSstcllung z Ende.
Die Geflügelausstelluna im Au,
ditorium erreicht Samstag abend
ihren Abschlun, In Bezug auf Be.
schiung und Besuch war dieselbe ein
groLer Erfolg.
GriglneUt Reklame.
von Tighart.
Jahrelang hatte ich meine Zigar
ken bei Kuntze und Paeßold nebenan
im EShause gekauft. EI gab ja
zwar auch ander gute Zigarren'.äden.
Aber Gott, der Mensch ist nun eben
ein Gewohnheitstier. Wenn mnn
schließlich auch mal zwischendurch in
der Eil oder bloß um einen andern
Geschmack in den Mund zu bckom
wen, auf einen Tag abtrünnig wmde.
Und dann genossen .K & V", wie
man sie kurz Nannte, einen erhebli
chen Nuf und hatten elf Zweigge
schafte in der Stadt. Ei war also
klar, daß sie, allein durch den bedeu
senden Umsatz, in der Lagt sein muß'
ten, daS Preiswerteste zu bieten.
Da tat sich eineö Tages in paar
Häuser welter in der Seilenstraßt
in einem kleinen Lokal, daS bis jetzt
ein schlecht gehendes Butter, Eier
und Glüntramgcschäft beherbergt hat
te, ein neuer igarrenmann namens
skarl Piesccle aus. Eine Glühbirne
genügte sur das Schaufenster, weiche!
höchsiens für sünszehn istchen vtaum
bot.
Ich lachte. Alles lachte. Vm er.
sten Tag. Auch am zweiten Tag.
Das arme Hascher! wollte direkt ne
ben .st & P- bestehen tonnen!
Wollte gegen deren Lehnpfennigschla
ger .Demzchlands Stolz" ankommen!
Ein netter Geschäftsmann mußte das
sein! Er konnt ja nicht mal rich
lig Deutsch, nach jeinem außen am
Hause befindlichen Schild zu schlie
ßen.
Am dritten Tage reute mich mein
Hohn. EL war Sonntag, und ich
kam gerade aus der ttirche. Ich
ging daher in den Äuchladen, kaufte
Chopins Trauermarsch und üble den
auf dem Klavier den ganzen Nach
mittag ein. Das Einüben dauerte bis
Mittwoch. Dann konnte ich ihn. Ich
war fest überzeugt, Karl Piejecte
würde noch in dieser Woche Selbst
mord begehen, und der Leichenzug
mu'ßte ja an meinem Fenster vorbei.
Dieses wollte ich dann offnen und
beim Worbeizug den Morsch spielen.
Aber dann sagte ich mir wieder
um, das fei auch nicht daS Nichtige.
Ich müßte den armen Teufel un
terstiitzen. Hier und da mal ein paar
Zigarren zur Abwechselung von Pie
fecte bezoczen, taten ii & P" keinen
Abbruch, konnten den armen lierl
aber vielleicht über Wasser halten
bei seinem kleinen Betrieb, wenn noch
mehrere so dachten wie ich. Ich ging
also hin. Tatsächlich schienen noch
einige so tdel gedacht zu haben, wie
ich. Man hilft eben gern. Auch
ivollte ich ihn auf fein mangelhaftes
Deutsch aufmerksam machen, ,2a
oak und Zigarren' stand in halbmc
kerhohen Buchstaben über der Laden
tür. Aber Tabak war mit ge
schrieben! Da indes Leute im fca
den waren, wollte ich ihn nicht bla
mieten und die Cache noch schlimmer
für ihn machen. Denn er war cm
recht netter und für einen Todes
kandidaten eigentlich viel zu vergnüg
ter Mann. Auch seine Neunpftnntg'
Zigarre .Palatia schmeckte mit ganz
gut, ja z,e erinnerte mich sogar start ,
an meine Lieblingsmarte .Teutsch'
lands Stolz'. Da war es also nicht
kinmal ein Ättentat auf meinen Gau
men, wenn ich wir die oster taufte.
Außerdem tat ich eben em gutes
Werk.
Fünfmal ging ich hin. In länge
rett Zwischenräumen. Denn ich hatte
jedesmal hundert .Palatia' gekauft.
Anstandshalber. Auch hatte ich da
mit fünf Wart gespart. Ich wollte
ihn doch nicht verletzen, wenn ich ihn
auf seine schlechte ötechischnivung aus
wirksam machen würde. Aber zedeS
mal, waren zu viele Leute da, so daß
er überhaupt gar keine Zeit zu einer
Unterredung habt hätte. ,
Dann, nach fechS Wochen, gab ich
es auf und ging wieder reumütig zu
ös P , ais meine Patatm zu
Ende waren. WaS sollten dit bloß
von mir denken! Wo ich 'doch jeden
Tag bei ihnen vorübergehen mußU.
Ich schützte also einen hartnäckigen
Halskatarrh vor. Und um dem guten
Herrn Lützow, dem Filialleiter, et
wüS Angenehmes zu sagen, machte ich
eint spöttische Bemerkung üb Pi
secke. Verglich 8 & P' mit der
Katze, die mit der MauS Pieseckz
spiele.. Da kam ich aber schön an.
Der PieseSt wäre ein Schuft. Hätte
den Fabrikanten von Deutschlands
Stolz' ausfindig gemacht und ver
kaufte jetzt die als .Palatia" zu
neun! Natürlich habe der Ker! in
feiner Spelunke ja nicht den vierten
Teil der Unkosten an Miete, Licht
und Ausstattung und müsse ein Vom
bengeschäft machen.
.Diese Auslagen sind ja horrend.
Und daß er uns daS Geschäft mit
.Deutschlands Stolz', weggenommen
hat, hat dieser Ftliale den GarauZ
gemacht. Die Zigarre . war uns
Rückgrat", fetzte melancholisch
hinzu. . ..ry.:- .... ;
Richtig. Nach einigen Tagen pand
bei .K & P": .Ladenlokal zu der
mieten-.
. Am Sonntag darauf grüßt mich
ein feiner Herr. ,
.Ach theilt .... ach, Herr
piesttke! Eulen Taz. Beinahe hziie
izt mcht niannl.
.Doktok Pctri ist mein Name.'
.Oh. dann verzeihen Sie!"
.Nein, nein. Sie haben schon recht.
Meine Firma heisst nur Karl Pu
secke. Ich bin amlich Tkxologe.
Aber damit ist ei leider nichts. AI
lei überfüllt alle übersüllt! Da
habe ich denn unter einem Decknamen
den iiaarrenladen ausgemacht, um
leben zu können. Ucbrigens. am er
slen Qltober zuht lü) in ccn uoiuccn,
wa bis seht .K & V" waren. Wein
Geschäft geht glonzend.'
.Ja tben. das kye un. suut ii
Kl in Näslet Wie haben Sie das
bloß fertiggebracht? Ach, bei dieser
Geleaenheit kann ichs Ihnen ja auch
endlich sagen. Ewig wollte ich Sie
fnn hntaul aulmeiksam machen.
An Ihrem Laden sieht .Tabak' mit
,ck' geschrieben. Ä!a. -te ol .co
logt müßten da! doch wahrhaftig
irijstn' wie das Wort geschrieben
wird. Jedesmal sehite mir bis jetzt
der Mut. eS Ihnen zu sagen, uns
ukerdem waren immer Leute da.
und da wollte ich Sie nicht gern ilm
mitten.
.Ttts war sehr liebenswürdig von
Ihnen.' lachte er. .Aber gerade da
rin besteht der Trick. Eine markt,
schreierifche Netlame ist viel zu all
täglich. Das fällt gar nicht mehr
auf. Höchstens wäre ich ausgelacht
worden. Aber niemand hatte mir ge
glaubt, daß ich neben der großen Fir
ma preiswert verkaufen kann. ,
Bei dem .a" aber kam der echt
deutsche Grüiidlichteitsmeier zutage.
Zuerst kamen ossensichtliche Schul
lehrer. Ferner Beamte alter Art,
Und schließlich überhaupt allerlei
Angehörige der besseren, gebildeten
Stände. Bet allen waren die ersten
Käufe-nur Verwände, um mir zu
helsen und mich zu korrigieren. So
gewöhnte man sich an meine Zigar
ren und blieb bei deren Billigkeit on
meinem Laden kleben. Sehen Ste.
ich bin erst eine Stunde auf der
Straße, aber Sie sind heute schon
der neunte, der mich in taktvoller
Weise - aus das ,ck' aufmerksam
macht.
Man'muß nur das deutsche Publi ,
kum kennen und seinen Drang zu
Hilfeleistungen, auch wenn sie gar
nicht erbeten werden.
Lachend und höflich grüßend ging
er.
Und ich kaufte trotzdem die .Pala
tia" bei ihm tveilcr. '
; mm m ;
Tie goldene Uhr.
Herr Alois Pfeiffer, der Dirigent
des GesanZveikin .Frohsinn" in
Dimmeihaujen, schmunzelte ieit eini
gen Tagen vergnügt; denn er hatte
erfahren, daß der Ausschuß des Bei
eins .Frohsinn' beschlossen hatte, ihm,
dem Diiigeiiten, zu jeinem bevorite
hkndcn Bereitlsjuvlläum eine goldene
Uhr zu jiijleil. Ein Geldgeschenk
wäre ihm freilich lieber gewesen,
denn sein Durst und sein Kapaunen
kriedhof, wie er mehr witzig als schön
seinen Verdauuiigöapparat nannte,
berschlangen mehr, als er verdiente, so
daß er nicht nur sortwährend unter
dtt Tratztlosigkeit litt, sondern auch
das Heer seiner Gläubiger täglich
wachsen sah. Aber immerhin, eine'.
goldene Uhr war auch kein übel Ding
lind hatte tmmer ihren Wert, wenn
die ?iot an den Äann ging. Gerade
on dem Abend, an dem ihm das Eh
rengeschenk feierlich üverreicht werden
soiue, war es lym unmöglich, im Lo
kal .zum Löwen' zu erscheinen, da
es Ende Monats' war und er trotz
aller Bemühungen nirgends ein Dar
lehen hatte ausbleiben können. Er
lieg sich also entschuldigen, denn im
.Löwen' erhielt er nichts mehr auf
ilreide; ohne einen Heller in der Ta
sche konnte er also nicht hingehen.
Am 'nächsten Tcige brachte ihm der
Briefträger die Äitlagspost. Dabei
war gleich obendrauf ein großer Brief
aus Dimmelhausen. Drin stand:
Sehr , geehrter Herr Dirigent!
In Anerkennung Ihrer Verdienste
um den Bcrein während der letzten 10
Zahre hat der Vorstand xinstimmig
beschlossen. Ihnen eine goldene Uhr
als Andenken zu stiften und den as -alH
Andenken zu stiften, und den Kaf
beauftragt. Da Sie zu unferem Be
dauern verhindert waren, am gestri
gen EeselligkeilZabend zu erscheinen, '
so wollen Sie brieflich von unserem
Beschluß Kenntnis nehmen, dessen
Ausführung dem Vereinskassierer
Vergnügen machen wird.
In Dankbarkeit
: Gesangverein .Frohsinn:" Der
Vorstand. ' '
AloiZ Pfeiffer lächelte erfreut und
griff nack, dem nächsten Brief; väh
rend er ihn las, wurde sein Gesicht
immer länger:
Sehr geehrter Herr Pfeiffer!
Die Ihnen von mir im Auftrag
de? .Frohsinn' g:taufte Ehrenuhr im
Wert von 200 Mark habe Ich leider
in Sachen der Wcinhandlung Müller
gegen Sie gleich pfänden müssen. Es
ist mir nicht leicht gefallen, ab
Amtspflicht geht über alles.
Hochachtungsvoll l.
Franz Xaver Schlaule, Gerichtsvoll.
' zieh und Kassierer deS Gesang
Vereins .Frohsinn .
k? r a u n tttlciniii'
W " " -
der. .WaS würdest Du wohl um
solches Haar geben, wie ich's hake?' , .
T ... . k .... ...-
Du denn dafür gezebenZ" ' 'l
Mmin miiil uu iu ii i c li ii . iin u
y
t
- h
i
I