Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, November 08, 1916, Image 5

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chmettirlinge, Wohl 700,000 an
Jjr der Zahl, flattern allinWich
Sß in die Hände von Boston'
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dankt sie da schöne Heim an Arborway,
Jamaika Plarn und ein florifrendk Ge
schüft, yran William Stets ist die Grün,
derin dieser ugenarilgen und In ihrem
Umfang wohl einzig dastehenden Jndu
strie. und in ihrem Gatten, Prof. Reif,
einem, bekannten Entomologen, der
frilher zur Fakultät der Harvard Uni
versitat gehixrte, findet sie die wissen
'schaftliche und berständiüövollste Unter
stutjung. Der Handel mit Schmctter
lingen und Insekten, den die Weiss zu
verschiedenen Zwecken wissenschaftlicher
und Industrieller Art betreiben, hat ihren
Namen iiber die ganze Welt getragen.
Und wie au allen Richtungen der
Windrose, auS den Urwäldern tropischer
Breitengrade, den schneebedeckten Pla
teauS der Hochgebirge, von seeumspiiltcn
CoraUenriffcn lieblicher Eilands oder
samumgepeitschlen Wüsten, die bunten
geflügelten Geschöpfe zu ihnen gelangen,
so laufen auS ollen Teilen der Welt die
Aufträge ein. Unter den Kunden find
wissenschaftliche Institute. Goldschmiede.
Juweliere. Modistinnen und Blumen
Händler, Dekorateure und Sammler von
Kuriositäten.
Den ffluf ihrek ökschäfte verdanken
sie ihrer weitverzweigten Organisation.
Andere Händler litfcrn in kleinerem
Maßstabe Schmetterlinge und Motten
an Gelehrte oder Liebhaber, sammeln
und verkaufen auch Motten für allerlei
Zwecke, aber kein Geschäft hat seinen
eigenen Vertreter in jenen entfernten Ge
enden, wo seltene Schmetterlinge zu
finden sind.
TaS Heim der Reif! ist ein wahres
Cchmetterlingzparadies. Wie eine Kiste
nach der anderen ihre? Inhalts entleert
wird, kommen die wunderbarsten Schind
tcrlinge zum Vorschein. Es würde meh
rere Tage nehmen, all die bunte Pracht
zu beschreiben, die hier fertig für den
Versandt aufgestapelt liegt; garnicht zu
sprechen von der Sammlung seltener und
, kostbarer Schmetterlinge, die Prof. Reif
' in seiner Privatkollckiion besitzt. Eines
der seltesien Elemplare ist ein großer
Schmetterling des KenuS Morpho in
wunderbarem metallischem Blau. ES ist
wohl der größte Schmetterling feiner
Art und mißt ausgespannt 6 Zoll. Seine
Heimat sind die Salomsn-Jnseln; man
schätzt seinen Wert auf 75 Dollars. An
den sogenannte Niescnschmetterli:ige
sind, wie bekannt, nur Motten. Auch
davon enthält die Kollektion schon ge
zeichnete Exemplare, die ober mehr der
Seltenheit als der Schönheit ihren Wert
verdanken. Der Genus Thecla von
diinkelvioletter Grundfarbe, umrandet
mit metallischem Grün, Purpurrot und
Rosa, ist trotz seiner Farbenpracht ein
billiger Marltartikcl. Für $2.50 das
Nutzend kann man Ihn erstchen. Er
zählt nicht zu den seltenen Motten.
Durch sein IrrisicrendeS Blau fesselt uns
der Giant Prcpona Chlarippe, und dort
ein Papillo mit Schwalbenschwünzen
ah Virn Cj4irtini ntnl'ri4r(pn OArürt
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' und Karmoisinrot beleben den dunklen
Grund. Man zeigt uns einen schwarzen
Schmetterling, von den Salomon-Jnscln
stammend, niit goldenen Bändern; er hat
seinen Platz unter dem Glasboden eines
silbernen ServierbretteZ gesunden. N
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,3Uini iuu jtiuiiuuuic vyiu;uy.
und müssen mit großer Vorsicht gehand
habt werden. Schon daZ Kind macht
die Beobachtung, wie leicht die Flügel
beschädigt sind. Nach der langen Reife,
die viele Schmetterlinge zuriicklegen, ehe
sie in die Hände, der Butterfly'.Lada"
gelangen, sind die Flügel und Körper
von spröder Trockenheit und müssen erst
ihre Elastizität durch einen Tagcsaufent
halt unter Glasglocken mit feuchter Luft
zurückgewinnen. Dann erst kann mit
dem Spannen begonnen werden, und das
Sortieren für ihre weitere Verwendung
Ist die nächste, Stufe, sie in Dollar und
Cent' zu verwandeln.
FZ war einmal eine Zeit, da nadel
Die Zukunft der Irau.
n ungeahnter Weise und in be
trcichtlicherem Maße, als es
selbst die kühnsten Verfechte7
der krrauknbeweauna au hoffen
waaten. lind in den lebten abren bicr
und infolge des Krieges in Europa
Frn in alle Berufe eingeströmt. Nur
hiinfi hiffrn Tfmfinnh link hi Leiftun
gen von Wirtschaft und Handel möglich
geworden. Aber wenn auch aus der
Not des Krieges diese Vermehrung der
beruflichen Tätigkeiten der Frau Be
dälfnis wat. so ist es doch ,in ganz an.
dercS Problem, ob dieser Zustand IS
ineai Mecnimn gciien oars uno in oir
Zeiten deS Friedens hinllbergenommen
werden soll. Gcsichtslreis und Stim
mm,. &riiiAAM ti heul mit flrfl K)fc hflf!
I,'H Vtlljl,lll W yvv in "fr vmjj
iflen Auönabmnrscbeinunaen der
riegZzeit zunächst nur die positiven
und augensältigsten Folgen geweitet
werden, während man sich verschließt vor
den tieferen und innerlicheren Einwir
kungen, die aus jenen Zuständen für
eine sernere Zukunft erwachsen können.
Eint solche LetrachtungZweise übersieht,
daß nicht Nur materielle Kräfte der
besucht werden, sondern fluch seellse.
Tenn freilich: Umfang und Ubnutzuiij
det materiellen Kräfte lassen ftch mit
schnelle. Licht Überschaut ZHttNd ut
Abschätzunz der seelischen Kräst, eist e
,kkk Einfühlen und feiZ Mitschwin
m onnöien ist.
Mit oller Energie muß ßeradt In un.
seiet Zeit zur Besinnlichkeit gemahnt
! die. strafte aus molken werden.
wicht seclilchon Fgsgeerscheimingen das
tiiMiisttctcn der Zrau is der häul
icn, sortierten und klassifizierten wir
fe," erzählte Frau 31ns, auf eine große
Anzahl wundervoller Käfer, so grog wie
Mäuse zeigend. ,Jeht können wir gar
nicht genug herbeischaffen, um den Be
darf an Hutnadel und Brachen zu
decken."
Prof. Reif a?S Entomvloge an der
Harvard Universität ging ganz in feiner
Wissenschaft auf, und wäre eö nicht um
seine Frau, er wäre wahrscheinlich jetzt
noch da, .Jnsekten'Spezialitäten' sortie
rend und ordnend, oder arbeitete In ir
gend einem staatlichen Institut als wif
senschaftlicher Experte. Ich war ti ein
fach müde, zuzusehen, wie mein Mann
sich Immer tiefer in seine Käfer und
Schmctterlingsammlung vergrub und
dabei sein Geld zusetzte,'" fuhr Frau Reif
fort. .Ueberall, wohin Ich mich wendete
und drehte, stieß Ich auf Schmetterlinge.
Gewiß, sie interessierten mich und ich be
wunderte sie. Ich lernte sie auch vom
wissenschaftlichen Standpunkt auS be
trachten und half beim Ordnen und 9!
dein. Aber eS waren doch fortgesetzte
Ausgaben und keine Einnahmen. So
kam mir der Gedanke, daß, wenn Jmi
tationen von Schmetterlingen als Mode
ortikel so sehr gebräuchlich waren, mein
richtige Schmetterlinge noch viel mehr
schätzen würde."
Ich machte dann einen Rundgng
durch alle einschlägigen Geschäfte In Bo
ston, besuchte Juweliere. Floristen.
Kunsthändler und In der Tat alle La
den, die Cclimuckworen führten. Ick, war
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ebenso erstaunt wie erfreut, daß meine
Idee so riesigen Anklang fand. Bcson
derS die Floristen erkannten den Deko
rationSwert der Schmetterlinge und ga
bcn mir so große Bestellungen, daß un
se Vorräte bald zusammenschmolzen.
Die Floristen erhalten die prcpariertcn
Schmetterlinge flach ausgespannt. Die
feuchte Luft in den Läden gibt den Flll
geln dann die natürliche Stellung zurück.
Kurz darauf kamen die Seröierbrctter
auf. Heutzutag kann Man Teebretter mit
meinen wunderschönen Schmetterlingen
zwischen Grashalmen und Laub, von
einer GlaZplatte bedeckt, in allen Juwe
lier und GalantericwarengeschLftcn sc
hen. Die Juwelierwerkstätien nahmen
die Mode auf und bald fah man
Schmetterlinge als Schlipsnadeln, Man
lichen in die Lssenillche Wirksamkeit ha
ben kann. Es gehört zu den traurigen
Folgen moderner Wirtschafisentwick
lung, daß in den ganz proletarischen
Schichten eines Volkes Mutter und
Tochter in fast gleichem Maße wie Va
ter und Sohn eingestellt sind in den
Frohn öffentlicher Arbeitsleistung, und
die seelische Unberllhrtheit der Frau
durch die blind zermalmende Macht deZ
Alltags verloren geht, während in der
Unterschicht deS Mitelstandes sich tro!)
aller Zerfttzungsgefahren des letzten
Jahrzehnts eine gewisse kleinbürgerliche
Idylle bewahrt hat. Hier herrscht noch
innerhalb der Familie ein gesundes Ver
hältniS von Autorität und Unterord
nung, hier ist die Frau und Mutter och
nicht abgehetzt und abgestumpft an Leib
und Seele, die gemütlichen und seelischen
Kräfte der Familienglieder wurzeln noch
in dem gemeinsamen Boden des ffami
lienverhältnisses. Starke Kräfte strömen
dem einzelnen zu durch die Macht ehr
würdiger Tradition. Aus solchem Vo
den erwächst elementare und schöpferische
Kraft und bürgerliche Tüchligleit, die
fiäikere, bleiliende .Werte schisftn als die
v.elnas.kMischt Talenthaftigkcit der CM
wurzelten. sillS efoi fccliHe Im
pvnderabilifn, U der ?,tzlichkeltsfana
timus zeilgknossiswer Wcktanschauunz
Übersieht, dessen huchstek ÄSertmaßstad
die größte wirtschaftliche Produltion zu
sein scheint. Jene Menschheitsbeglückei.
die nach dem Gesetz ökonomischer Zmeck
Mäßigkeit unsere Gesellschaft umgeflal
te wollen, sehr nicht, fc-if, der fozia
listische Elaat ine PrsduZlionSmaschis,,
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Obcre Reiht. Links: Frau William Ncif, dir Bntterfly Lady".
Rechts: Neue Ankömmlinge.
Untere Ncihe. Links: Auf dem Spannbrett. Rechts: Schmetterlinge
als Verzierung.
schcttcnknöpse, Pendants, Aichänger,
Ringe und was nicht alles. Schließlich
faßte man sie in Medaillons. Heute
schicken uns die Atkleboro Juweliere Mc
daillons zu Zausenden zu, die wir mit
Schmetterlingen versehen. Sclbstvcr
ständlich werden zu diesem Schmuck nur
kleinere Arten verwendet; einige davon
sogar sehr zart und klein. Aber zu den
Tecbrettern gebrauchen wir große
Exemplare und die mittelgroßen für die
Deckel von Schmuckkästcn, Puderdosen
und dergl. mehr.
sein würde, alxr mitnichten eine Kultur
Nation. Gerade diese seelischen Kräfte,
in denen alle Kulturleistung wurzelt,
müssen erhalten werden, und deshalb
gilt es, die Familie zu schützen vor der
Zersetzung, die ihr durch die zunehmende
Verberuflichung der Frau droht. Dort,
wo die Mutter und die erlvachsenen
Töchter außerhalb des HauseS berufliche
Arbeit leisten, werden die Kinder und
die Halbwüchsigen aS der schützenden
Wärme des Elternhauses hinausge
drängt in die Verrohung der Gasse
oder der gleichformenden Walze der Ge
meinschaftserziehung ausgeliefert. Den
Frauen aber geht die Ruhe und indi
viduelle Prägung, die ihr bester Besitz
ist, verloren, und die mütterlichen In
ftinkte werden abgeschwächt. Aus dem
persönlichen Wirken, aus der persönlichen
Einfühlung quellen die stärksten Kräfte
der Frau. - auf dem Markte verliert
sie Zartheit und Anmut, ihre seelischen
Werte werden verschüttet, sie wird der
plumpt und alle Nuancen werden in ihr
abgetötet. Als Beamtin. Maschinen
schreiben, Verkäuferin (von der Fa
brikarbclteri gar nicht zu reden) ist die
Frau ihrem eigentlichen Berufe tntzogcn
und ungeschützt allen Fährnissen und
Roheiten des Geschäftislrbens und der
Straße preisgegeben. Wohl hat es, im
Gegensatz j jenen Tätigkeiten, die die
Frau ihiet Besllmmung entftemden, m
mtt Mfy geoMN, die 'Actuen, detieft
bit WirZckr innerhalb der Famie Bet
sckgt wen, in silier cknöereN, jxton!ichm
und dienenden Betütigung einem dem
fialicl?en Wesen angemessenen Ersatz
dafür gegeben haben. Nur haben diese
Berufe: der Krankenscbwestkr, Erziehe
rin. des Kindermädchens und der Magd
heute l'ider ihren, khemnls patricirch,iii
schen Charakter einscbüßt, und diese
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Drei Jahre an der Harvard hatten
meinen Mann sehr bekannt gemacht und
die Bearbeitung der Ghpsy"-Mottc für
den Staat Massachusetts entzog ihn der
Universität. Aber in der zweijährigen
Arbeit sur den Staat wahrend dessen
er für mich Schmetterlinge, Motten und
Käfer sammelte gewann unser Ge
schäft derartig an Ausdehnung, daß wir
beschlossen, unsere Organisation in
großem Maßstabe auszubilden. Kurz
vor Ausbruch des Krieges hatten wir 24
Leute, die nichts anderes zu tun hatten,
Leistungen, die gerade der Einfühlung
der Dienenden ihren Wert danken, sind
versachlicht worden.
Was von diesen Kreisen gilt, daS ist
auch von den Frauenberufen der Ober
schichl zu sagen: Daß das Einströmen
der Frau In solche Berufe verhindert
werden sollte, die ihre Seele und Einheit
gefährden. Auch für die Frauen der
höheren Kreise gibt es Berufe geniikf, die
ihnen Gelegenheit geben, ihre spezifisch
fraulichen Kräfte zu entfalten! iit dct
sozialen Hilfsarbeit, als AerztiN, Lehre
rin. Kuustgewekblcrin, Privaisekretärin
und Schriftstellerin. Und in der Schau
fpielerin ist ein Beruf gegeben, der
weil er gerade auf gesteigertster Einsiih
lung beruht der genialen Frau ge
maß ist.
Der Ausnahmezustand des Krieges
mag es rechtfertigen, wenn die Frauen
in Europa",' deren Männer und Söhne
im Krieg sind, auS bitterer Lebensnot
oder aus der Lebenssucht nach Bctäli
gung heraus wahllos allen Berufen zu
strömen. Aber nach dem Kriege sollten
diese Frauen ihre Kraft wieder in den
Kreis der Familie strömen lassen.
Solcher Forderung wird man entge
genhalten, die Notwendigkeit Wirtschaft
licher Entwicklung werde ob wir kZ
wünsche der nicht eine Zunahme
der Frauenbetuf erzwinezen. Wir aber
glauben, daß eS seelische Werte Mt, di.
heiliges -und xntscheidendtk ilrU) alZ seilt
Mslliche MNchkelkn. fccit unserem
Willen hängt e! ab, ob ldir unersetzliche
frauliche Kraft der autonomen Wirt
schastsmaschint hinwerfen wollen oder
ob wir uns mit aller Leidenschaft ein
setzen wollen für Güter, die unvergleich
lich sind. Denn nickit der sozialistische
Staut ist unser letztes Ideal, sondern
der Kultutstaat.
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als Schmetterlinge für uns zu sammeln.
Einer war in jener fruchtbarsten aller
Gegenden, in den waldigen Niederungen
von Peru und Columbia, stationiert.
Mehrere Jahre hat er mit den Gefahren
des tropischen Klimas bei der Lauer auf
Schmetterlinge wacker gelämpft; jetzt hat
er zwölf trainierte Eingeborene zu sei
ner Verfügung. Einer unserer Vertre
ter lebt in Japan und sammelt dort die
prächtigen gctiegertcn Schme!tcr5nqe.
Ein anderer wiederum ist in Bridisch
Südafrika, einer in Madagaskar, in
Tie Erneuerung
der türkischen Frau.
Die allgemeine Verjüngung und Er
Neuerung des nationalen Lebens in der
Türkei, deren Zeugen wir sind, findet
eine wichtige Stütze in den Bestrebungen
die eine durchgreifende Umqestaltuncj der
Stellung und des Lebens der türkischen
Frau zum Gegenstände haben. Im An
fange beschrankten sich die Bestrebungen
der türkischen Frauenwelt ganz und gar
auf die höheren Klassen und ausi
Aeußcrliche; die reichen und vornehmen
Türkinnen wollten in Kleidung, Haus
rat usw. eö den europäischen Damen
nachtun, mit denen sie in Berührung
getreten waren und allenfalls verstiegen
sie sich bis zur Opposition gegen den
herkömmlichen Schleier. Das hat sich
aber innerhalb weniger Jahre doch ganz
gründlich geändert. Heute gibt es in der
Türkei eine durchaus ernsthaft zu nch.
inende Frauenbewegung, die die geistige
Entwicklung der Türkin zum Ziele hat,
und die die die türkische Frau instand
setzen will, Ihre Kinder gut zu erziehen
und sich auch selbst, wenn nötig, das
Brot z verdienen. Ihren Mittelpunkt
finden alle diese Besttebuncien in der
Gesellschaft Mudafa-aiki Huluku ftisj"
Ifidri, i deutscht Gesellschaft zur Del
kkidnMz d Wuielechie. SeitinsPN
'K.oNujen veÄügt bitje SstrniffimcT Tibet
ein eigenes 'Okzm, t!ne WdcheNschkist,
die den Titel Kandilar Duniassi" oder
Frauenwelt führt. Die feste Grund
läge aller auf Reform des Frauenle
bens gerichteten Bestrebungen bildet die
neue Organisation des weiblichen Schul
wesens in der Türkei, die sich allerdings
vernehmlich aus Kenstantinoxel und die
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Deutsch-Marocco, Australien, NeuSee
land, Sumatra, im Gebiet des Hima
lana In Indien, in Sibirien und
Mittclasrika.
Biele unserer Vertreter, versteht sich,
haben einen Nebenberuf. Unsere Orga
nisation ist so verzweigt, daß an allen
Plätzen, wo es schöne Schmetterlinge
gibt, jemand mit der Wahrung unserer
Interessen betraut ist. Außerdem stehen
wir mit den europäischen Märkten in
Verbindung, wo man die einfacheren
Sorten, die auch Touristen zugänglich
sind, kauft."
Während Frau Prof. Reif die Orga
nisation deS Geschäfts leitete, gelang es
Prof. Reif, in seinem Laboratorium ein
Präparat zu erfinden, mittels dessen die
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Schmetterlinge sich an irgend eine Masse,
angenommen eine Vase, kleben lassen und
allen Versuchen, sie mit Wasser abzu
waschen, dauernd widerstehen.
Die Schmetterlinge werden in kleinen
dreieckig gefalteten Paketchen, zumeist
aus Zeitungspapier, verschickt, da dieses
durch die Druckerschwärze andere Jnsek
ten, die den Schmetterlingen zu Leibe"
gehen wollen, fernhält. Größere La
düngen werden in dieser Weise in Baum
wolle oder anderes weiches Material ge
packt, in starke Kisten verstaut und ihrem
größeren Städte des Reiche? bezieht.
Vor der Verfassung von 1908 erhielten
die Töchter der Reichen ihre Ausbildung
aanz im Bereiche des Hauses, und es
handelte sich dabei fast regelmäßig nur
um eine Paradeausbildiing; die Mäd
chen aus dem Volke besuchten die mit
den Moscheen verbundenen Schulen oder
allenfalls die Unterklassen der Regie
rungsvolksschulen, wo sie einen . ganz
primitiven Unterricht empfinaen. Seit
108 aber sind die Mädchenschulen in
die allgemine staatliche Organisation des
Schulwesens einbezogen, und Mädchen,
Volksschulen, die freilich hier besser und
dort schlechter sind, sind in allen wicht?
geren Städten errichtet worden. In
Konstantinopel selbst bestehen aber buch
lreits drei Anstalten für höheren weib
lichen Unterricht. Das ist die Sultanieh,
eine Art Ltizeum, das bessere Allgemein
bildung vermittelt. In der Anstalt Dar
ul-MualiiNeit werden Iveibliche Lehrerin
nen ausgebildet, während die Senajeh
als Fach 'ind Handwerlsschble dient.
Besonders wichtig ist die Lehrerinenbil
dungsan statt Dar-ul-Mualimat, die
nach einem Berichte in der Lettura"
bereits von 143 Schülerinnen besucht
wird, die zum Teil aus ganz entfernten
Gegenden deS Reiches stammen. Diese
sind in dem mit der Schule verknüpften
Kolleg ANttrzebracht, während die anbe
iih ErternsckMrinneil sind. Einem tfwn
deÄichtN SiMNsatz bildet t daß diese
'Anstalt tnvdum.tt GnsieZ geroöe ist
einenr ganz altertümlichen, von der
Neuzeit noch kaum berührten Stadtteile
ihr Heim gefunden hat. Der Unterricht
in dieser tllrkiselien Frauenhochschule ist
ganz auf moderner Grundlage geordnet.
Zu den Fächern gehört z." B. Zeich
nen; auch ein Schneiderkursiis wird b,
gehalten. Ton und Hallung deS-'Unter,
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Bestimmungsorte zugeschickt,
Frau Reif ist erst kürzlich auS Berlin
zurückgekehrt. Dorthin hatte sie sich an
fangS Mai begeben, um eine Sendung
Schmetterlinge, die infolge der erschwer
tcn Transportmöglichkcitcn zurückgchal
ten war, durchzuringen. Unterwegs
fuhr sie in Schnellzügen, die ausschlieh
lich von Frauen bedient wurden. Die
Rückreise brachte ihr verschiedene ..Krieg!
erfahrungen". Unfähig, für V Tage
sich Nahrung zu verschaffen, als Spio
nin verdächtigt und einer rigorosen Lei
besvisitation unterworfen, gelang eS ihr
endlich, iiber Dänemark mit ihrer Fracht
der Kricgszone zu entschlüpfen und
wohlbehalten auf amerikanischem Boden
zu landen.
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Professor Reif ist deutsch Abstain
mung. Seine Mutter erblickte m Loston
das Licht der Welt, sein Vater hatte an
dem Bürgerkriege in einem Massachu
setts-Regiment teilgenommen. Ein giind
lich Kenner der Naturgeschichte, gab tt
seinem Söhnt eine gediegene Schulbil
dung und schickte ihn auf deutsche Uni
veriitätcn. Ein Ruf der Universität
Harvard fllbrte den jungen Professor
der Entomologie nach Amerika zurück.
Auch Frau Reis ist deutscher Abstam
mung.
richtS sind dem Volkscharakter gemäß
familiärer, vertraulicher als Wohl bei
uns. Die Prüfungen, denen auch ein
Vertreter des Unterrichtsministeriums
beizuwohnen pflegt, werden sehr ernst
genommen; man liebt eS, sie auözudeh
nen und den Prüflingen allerlei Fragen
vorzulegen, bei denen sie sich in der Re
gel als sehr geweckt erweisen. Was die
Klkidungsfrage betrifft, so halten Leb
rinnen und Schülerinnen sich insofern
an die Bestimungen des Korans, als sie
regelmäßig einen Haar und Ohr bedek
kenden Schleier, sowie ein langes, dunl
les hemdartiges Kleid tragen. Ist der
Lehrer rin Sllann, so bleiben dit Echü
lerinnen während der ganzen Untu
richtsstunden streng verschleiert, wie sie
denn auch bei den Ausgangm auf der
Straße den Schleier lierunterzulassen
pflegen. Ob sie auf die Dauer rn r!:ser
Sitte festhalten werden, kann dahrngr
stellt bleiben; der Wunsch, sich von man
cher Last zu befreien, die auf ihre Wüt
ter und Großmutter gedrückt hat. ist in
der modernen türkischen Frauenjugeud
weit derbreiiet.
Tik Bcrkiiuferinnrnschule der
Stadt Berlin h.rt im laufenden
Sommcthalbjahr gegen 44 Klassen
ick Jahre 1913 " 125 Klassen Sie ist
damit die größte Fach und Fortbil
dungzsibule Berlins Und deZ Reiches.
Dk Schult Nt 6ne Pflicht-Fortbil.
dungsschule; dir Lehrkräfte bestehen
ausschließlich aus Frauen. In der
Schule gibt es neben den Klassen für die
verschiedenen Aerkaufzweige, wie
Wäsche, Herrenartikel, Tcrtilwaren u.
dgl. eine Reibe von besonderen Lc.hr
äugen siir Verläuferimien der tzroßei;
Berliner Waren und jinshäi!ser.
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