Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, November 07, 1916, Image 7

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"V n her lieblichen Hügellandschasi
7 h von Vebford, N. I.. liegt, ge.
bettet in grün wie ein verborge
iil Ncstchen. die keramisch
' ?.itt!k .Turant ttilni". Wie ei Bild
eins miltch-i!lu;:chcn Tagen mutet die
Brennerei an. Flache '7 bäude, vor de
icp. orc nsierii Stockrosen blühen. Arbeiter,
Den 3ii;,c.i den Ton kneten, ganz
nie einst in früheren lagen, wo eltl
Irii e J". cos t wed, eine unbekannte Grfin
L,!g war und die Herstellung von Jtrii
gen und Tcpftn ausschließlich von der
OofJucflufifcit der Hand mit Hilfe pri
miliver Werkzeuge abhing. Nach jener
''lkthvde, nach der' die allen Werfet und
Vierter ihre hochgcpricsencn Zonwaren
trockneten, wird auch heute noch in den
Zt: t i.iliiä gearbeitet, und die Be
j:v.'.: i. Frau L-ia. icc C. Rice, eine
Nt;v yoiltt ÖtfcU(chüfibamc, dcgriin
b.t den Ausschwung ihrer keramischen
Werte mit der Befolgung jener !ü!clhn
den, für die bisher die Wissenschaft kci
nni vollwertigen Ersatz fand.
In den Jnnenränmen orkc'tcn selbst
verständlich Eleltri:'' t und alle moder
nen Hilsömillel, ohne die ein Iabrikbe
trieb nicht mehr denlbar ist.
Jährlich wandern aus dieser Tonbrer.
mrei die wunderbarsten GeKilde der Ge
fählcramik in alle BMt, in die Heime
unserer Millionäre und in die ädcn
e -opäischer ftunjujanbler,, denn die hier
dtrgestcllle,. Waren zeichnen sich durch
ihre un- chahmlichc dekorative Wirkung
infolge dcr liinstlcris,cn Formen, Iar
fcn und Flachen, hervorgegangen aus
d?n Materialsbedingungcn und der nie:'
flcrlicheii Bcarbeitu.ig, auS. Die Seele
dkZ ganzen Betriebes ist die Gründerin
selbst, deren künstlerische Veranlagung
ikire Liebe für antike Kirnst sie auf das
Gebiet der Keramik führte, auf dem sie
sich dur, Besuch von Museen und Aus
stell, ingcn uns vor , allen, durch einen
Kursus in einer kinistlcramischen Wann
faktur praktische Kenntnisse erworben
hat.
Es ist noch nicht so lange her, daß
sie ihren Neigungen ans diese Weise
Äusdruck geben konnte. Sie hatte zwei
Töchter und diese -mußten erzogen und
in die Gesellschaft eingeführt werden.
Aber auch i deren Erziehung bewies
sie ihre künstlerische Veranlagung. Beide
waren äußerst musikalisch, ffräulcin
- GladiS Nice. jetzt Frau Saltonshall.
spielte wundervoll Violine, und das
brachte die Mutier auf den Gedanken, ein
Kiuderorchefter zu gründen aus dem
Nachwuchs anderer bekannter New Forler
Familien. Die 'Mitglieder gaben Kon
zerte von November bis Mai bei wi.
lautlichen . .usammcnlünften unter Lei
tunz von Thomas ManneS. So groß
war der Erfolg dieses Kinderorchefterz,
-,; sast jeder halbwegs anerkannte ITlo
liulihrer unter seinen Schülern eine der
rüge Vereinigung gründete.
später, nachdem ihre Tochter sich vcr
heiratet hatten, fand Frau Ricc mehr
Zeit und Gclegenr,.,! ihren künstlerische,,
öcigiingen eine konkrete Form zu geben.
Durch den Besuch von Kunstschulen ver
suchte sie zunächst, ihre Veranlagung für
Malen und Modellieren auszubilden, er
kannte aber bald, daß es lange Zeit neh
men würde, ehe sie eS auf einem oder
dem anderen Gebiete zu Durchschnitts
leistungen bringen würde. Kurz eilt
schlössen wandte sie sich derjenigen Kunst
richlung z. die ihr nach Studium dcr
Sachlage schnellstes .Fortkommen der
sprach, der Keramik, und hieriik brachte
sie es bald, dank ihres natürlichen For
men- vnd Farbensinns zu einer Meister
schaff, die ihr heul: einen Namen in der
Kunstw:lt sichert.
Zuerst richtete Frau Nice sich zwei
Brennofen ein und crpeeimcntierte mit
Farben, um jene antiken Tönungen, die
besonders alten persischen Gefäßen zu
eigen sind, reproduzieren zu können und
versuchte auch weißes, italienisches Ma
jolika herzustellen, was ihr beides nach
vielen Mühen gelang. Vor einigen Iah
ren, als Frau Nice zu einer Reise nach
Europa rüstete, sagte ihr Thomas B.
Flie und
P ie große Zeit, in der wir jetzt
leben, hat die in der Frauen
seelc schlummernden Kräfte zu
einer erstaunlichen Höhe der
Entwicklung gebrach!, und fast jeder Tag
kündet in einem neuen Hohenliede die
sichtbaren Fortschritte des schwachen
Geschlechts" auf allen, erdenklichen Ge
bieten. Durch die gußergcwöhnlichen
Verhältnisse gezwungen, wetteifern, wie
nie zuvor, Mann und Weib in der Er
füllung herrlicher Aufgaben zum Besten
ihres Vaterlandes und weit über das
selbe hinaus, so daß der Einfluß
der Frauen auf das heutige Staatslebtn
von ganz gewaltiger Bedeutung ist.
Speziell die Großstadt mit ihrem viel
fkitigcn. interessanten Getriebe, schuf
eine eigenartige Frauenrasse. die sich
durch ihr 'energisches und zielbewußtes
Eingreifen in fremde Sphären und Bc
rufe zu großer Selbständigkeit und Un
abhängigkcit erzog.
Es kann nicht geleugnet werden, daß
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der Neuzeit sich die Form und
S, rnmung unseres Daseins vielfach
wenn nicht völlig, veränderte und daß
durch diesen Wechsel hauptsächlich daö
eigentliche Familienleben von seinem
traulich gemütlichen Charakter diel vcr
loren hat. Denn trotz der Mengt be
quemer Einrichtungen, welche die Füh
rung eines modernen Haushalts ungt
mein erleichtern, vermissen wir noch
immer schmerzlich dos stillgeschäftige
Walten jener anspruchslosen, sympathi
schen Frauengestalten, die noch vor
fünfzig Jahren ein Heim so angenehm
und wohnlich zu machen verstanden. Zu
ihizen zähle ich zunächst unser wackcrcS,
braves HauSmütterchen, da! eben nur
Clarke: Kaufen Sie alle? weißes Ma
lolika in Italien, dessen Sie habhaft
werden können Aber trotzdem sie sich
lange Zeit in Italien aushielt, fand sie
nur ein Stück, so selten ist diese edle
Tonware. Dall Stück, welches sie mit
heim brachte, hatte inen rosigen Ton,
mit wunderbar reiner weißer Glasierung.
Weiße Majolika dieser Art. schön in
Form .und Dekoration, wird nun in
ihren Brennöfen hergestellt. Ebenso Ge
säße in Blau, Gclb und Auberginen
färbe, deren Fläcle durch eine gewisse
Narbung sehr bewundert wird.
Die Zeichnungen und Farben stammen
alle von ihr selbst. Es wird lein Aer
'such gemacht, alte Vorbilder zu kopieren,
ie geben nur die Anregungen zu Neuge
laltungen, ohne den Einfluß der klassi
chen Töpferkunst zu verleugnen. In
den Durant Kiliis geht man mit Vor
liebe auf den Wegen, die einerseits die
ostasiatischc, andererseits die Bauern
kcramik gewiesen hat. Durch Rücksicht
nähme auf die Bedürfnisse des Inte
rieurS sind vortreffliche dekorative Stücke
entstanden, die einen Platz in vielen
Kunstmuseen gesunden haben. Kunst
kcnner besuchen die Töpferei und loben
die eigenartige Ausführung und Man
nigfaltigkeit dcr Formen. Erst kürzlich
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wurde ein Tafclscrvice für Frau Wil
liam K. Vanderbilt fertiggestellt, von
dem wir in unseren Illustrationen einen
Abdruck widergcbcn.
Alle Gesäße werden mit der Hand
modelliert. Wie bereits erwähnt, wird
die Herstellung dcr Gefäße nach dcnfel
ben Methoden betrieben, wie sie vor lan
ger Zeit in Gebrauch waren. In dcr
Haiiptsack trägt zum gtcn Gelingen
eine gründlich Bearbeitung des Tons
durch Knctcn bei und ferner daS Trock
nen an der Sonne und Backen in fein
gradig regulierten Brennöfen. Jede Un
reinheit und jeder kleinste Mangel an
Plastizilät im Ton tritt durch das Feuer
unerbittlich zutage. Nach dem Backen
wird die Form glasiert. Dies geschieht
durch Eintauchen in eine Glasurmasse,
deren Bestandteile sliissige Mineralien
neue
Sinn für seine Familie hatte, und dem
alles Außcnliegende böhmische Dörfer
gewesen. Es war doch im Grunde
schätzenswert, diescS liebevoll sorgende
Weibchen, das jetzt kaum nirgends mehr
In dieser gründlichen Weise seinem engen
Pflichtenkreis vorsteht. Daneben erblicke
Ich die jugendlich sittsame Haustochter,
die ohne Papa-und Mama gar nicht ins
Leben hineinfinden konnte und doch mit
versteckter Sehnucht auf den Prinzen
gewartet, dcr sicher eiiimal kommen
mußte. Und schauen wir uns erst unter
den vielen guten Hausgesiern der alten
Zeit um! Wo ist das Kindermädchen,
doö in dcr Familie blieb, biö die Klei
nen erwachsen waren, daS sich in eine
Art Hausinventar verivandclke Und Teil
an der Herrschast Lust und Leid hatte?
Wo ist die Köchin, deren Launen man
gerne ertrug, weil sie eine treue Seele
gewesen, die von dcr Familie forthci
ratete und noch als alte Frau mit ihrer
früheren Dienstherr!,! in Fühlung stand?
Und wo endlich finden wir noch das
typische Nähmädchen. daS immer ge
rufen wurde, wenn Not an Mann war
und welches die Staatsioilclten der
Hausfrau hundertmal auffrischen durste?
Schließlich bleibt noch das Tanlchen,
daß nichts gemein hatte mit der Tante
Von heute, die keinen sehr starken Fami
liensinrt zu besitze braucht. TieseS Tant
chen aus der Schar der unverheiratet
gebliebenen Freundinnen der Mutter,
dak deren Kinder behütete, sie in kranken
Tagen gesund pflegte und ihnen reizende
NJärlern erzählte, wenn die Großen auS
flogen. daS die, Häuslichkeit bewachte
und die Blumen bcgoß, solange man aus
Reisen weilte. , , , -i-.:s
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N. 1. Trocknen der Tonwarcn an
der Sonne.
No. 2. Frau Nice beim Prüfen der
gebacken? Pasrn.
No. 3. Tnfclscrice, eine Bestellung
von Frn W. K. Vanderbilt.
No. i. Das Glacirrrn großer Ge
genst iinde.
bilden. Die Zusammensetzung ist Ge
heimnis von Frau Rice und bildet den
Schlüssel zu ihrem Ersolg.
So lernen wir in Frau Rice eine
Dame kennen, deren Unternehmen einem
einträglichen Kunstgewerbe hier Boden
errungen hat und deren energisches
Durchsetzen ihrer Persönlichkeit auch
andere zu gleichem Tun anspornen wird.
Verdienen alle diese lieben, selbstlosen
Geschöpfe, die einst so sorgsame Be
schützer deS Familienkreises gewesen,
nicht auch ein freundliches Gedenken?
Ach. unser zwanzigstes Jahrhundert hat
keinen Naum mehr für sie! Möglich,
daß hier und da noch ein vereinzeltes
Ezemplar dieser Gattung blüht, aber
im großen Ganzen ist sie ausgestorben.
Die Gegenwart braucht Aerztinnen.
Buchhalterinnen. Telegraphistinnen und
Schreibmaschinendamen. Das Mädchen
wartet auch jetzt nicht mehr auf den
Mann, kommt er. so ist es gut,
kommt er nicht, nun. fg findet man
sich darein, zuerst vielleicht elwaS schwer,
schließlich aber doch mit gesundem
Humor, denn man hat ja seinen Beruf
und damit seine Freude und Befried!
gung. DaS ältere junge Mädchen von
Anno Dazumal wurde ausgelacht, wenn
es noch tanzen und Schlittschuhlaufe
Ironie, das heutige, ein gereiftes Weib,
turnt, schwimmt, autelt, und kein
Mensch findet etwas darin. So existiert
wohl noch die alte Jungfer den Jahren
ach. doch ihr Charaktcr hat sich ver
nünftig geändert.
Wie aber ficht eZ in der Familie auS,
nachdem die eingangs geschilderten, davon
fast unzertrennlichen Typen daraus ent
fchwunden sind? 'Ich glaube, man ist
seitdem etwas liebloser und kühler gegen
einander geworden. Wer fände auch
heule noch Zeit, sich, selbst in seinen
Mußestunden, den Seinen so zu wid
men, daß die eigenen Interessen, und
ihrer sind nicht wenige, dahinter zurück
treten rkiüßten! Wir leben ja so er
schreckend schncll in unseren Tagen, und
jedes t 'eines Hause? hat außerhalb
desselben. n besonderen Kreis gefun
den. in den. sich wohl sühll, dcr Bater
sciile Klub und Geschäftsfreunde, die
Mutter ihre Wohltätigkcits und Kranz
chenaffärcn , und die Kinder t tausend
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andere Liebhabereien, so daß man sich
kaum noch bei den gemeinsamen Mahl
zeiten zu sehm bekommt. In manchen
Häusern sülley Besuch und Umgang,
Vergnügungen und Geschäfte die Zeit
vollständig aus; es ist auch kaum noch
Platz für eine Kinderexistenz. Die Räder
der geselligen Maschine gleiten über sie
hinweg, und waS sie sagen, klagen und
vertrauen wollen, geht unter in dem
Lärm, odcr wird als Unart gerügt.
So ungefähr verläuft das Tagesleben
der Erwachsenen in vielen Familien,
das sich oft bis tief in die Nacht hinein
ausdehnt. Man bedarf nach den Mühen
feines Berufes doch noch einer Erho
liing! Da treibt sich denn die Jugend
bis in die späten Stunden in Wandel
bilderihcatern umher, und am nächsten
Morgen Harri die Arbeit, die dann nur
mangelhaft verrichtet wird, der Lang
schläfcr. St'tt an Sonn und Feier
tagen wenigstens dann und wann zu
Hause neue Kräfte für . seinen Beruf zu
sammeln, rackert man sich auf Pikniks,
Wasserfahrten und Ländpärtien bis zur
Uebersöttigutig ab und was hat .uan
davon?... Könnte da nicht endlich wie
der eine vernünftige Wandlung ge
schaffen weiden? Ist eS denn so schwer,
für die eigene Familie, eine traute,
freundliche Häuslichkeit aufrecht zu er
halten, in der jeder Einzelne Zuflucht
und Erholung von äußeren Widerwär
tigkcitcn findet, auch wenn jene guten
Geister der Vergangenheit uns nicht
mehr helsend-und. stützend zur Seite
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stehen? Tann wurden sich die Bande
der Liebe wieder fester und inniger um
Alle schlingen und wir uns viel glück
lichcr fühlen, als in dcr ewigen Hast
nac. zweifelhaften Vergnügungen, die
wir mit Fremden genießen. Bersuchcn
wir daher, diese gütigen, fernen Gestalten
zum Teil wenigstens zu ersetzen und den
llnsrigen mehr persönliches Interesse
entgegen zu bringen. Alles Leid, alle
Herzensiäuschungen lassen sich ertragen,
solange wir noch ein Heim haben und
unser wirkliches Selbst einen Widerhall
intrcucn Seelen sindct.
Auf stillen Ttrnßcn.
In des Tages laute in Treiben,
Herz, wie bist du doch allein!
Klingt so sremd das frohe Lachen,
Und von tausend bunten Sachen
Ist ein irrer, wirrer Schein.
Stille Straßen mußt du wandern,
Wenn die DLmmrung sie umspann;
Wo Verlassne einsam stehen
Und nach dunklen Fenstern spähen,
Hebt ein Traum zu singen an.
Und wenn seine Lieder klingen,
Tauchen mild aus Nacht und Leid
Liebe zärtliche Gestalten,
Die dich an den Händen halten
In der großen Einsamkeit.
, Jsa Madeleine Schulze.
- Wer nicht geliebt wird, ist überall lind
unter rtücft ,insm. '
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"Jerwerkung von Ia5äpjeln
und Fepjeln.
Sengende Hitze liegt über dem Garten:
Mittagsstillt da, ein dumpfer Schlag
auf das Dach des Gartenhauses, da
Geräusch eine herabfallenden Etwas,
und wir sehen einen goldlgzelben Apftl
zu unseren Füßen liegen. Doch e ist
noch keine Reifezeit, vorzeitig färbte er
sich gelb, wir bemerken an ihm die Spu
ren des WnrmeS. Also hinein mit ihm
in die Küche, zum rohen Genuß ist er
noch nicht geeignet, desto mehr aber,
nachdem alles Schlechte ausgeschnitten
ist. zum Gcleebereiten. Die Obstbaum
bksitzek seien bier gewarnt, wurmstichiges
Obst, das nicht zu verwerten ist ,im Gar
ten liegen zu lassen. Bleibt es auf dem
Boden liegen, so schlüpst die Made aus
der Frucht, verpuppt sich und im nächsten
Jahr können wir an der Masse wurm
stichiger Früchte sehen, wie unsere Nach
lässigkeit zu unserem Schaden gewirkt
hat. Es jilt also jeden Tag. das Fall
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obst zu sammeln, daS wenige, das un
brauchbar ist, mutz unschädlich gemacht
werden. In diesem Jahr soll eine be
sonders reiche Apfelernte bevorstehen.
Nicht eine Frucht sollte umkommen. Hat
man die Aepsel gewaschen und zerschnit
ten, so kommen sie ungeschält gerade
unter der Schale sind wertvolle Bestand
teile mit Wasser bedeckt in großen
Kesseln aufs Feuer, werden weich ge
kocht, in Seihtüchcr geschüttet und über
Nacht ablaufen gelassen, ohne daß die
Früchte gedrückt werden, sonst wird der
Saft trüb. Dann wird der Saft gewo
gen und auf 1 Quart 6 Unzen Zucker
und ein Stückchen Vanille (die aber für
Kranlcnzwcckc fortgelassen werden muß)
gerechnet und dies während Stunde
unter Abschäumen klar gekocht, in Fla
schen gefüllt, verkorkt und versiegelt. Zu
Gclee wird auf 1 Quart 1 Pfund Zucker
gerechnet. Der Zucker wird geklärt, dick
eingekocht und dann mit dem Saft so
lange gerührt, bis die Masse gallertartig
dickt, in Gläser oder Steiniöpfe gefüllt
und zugebunden. Dadurch, daß dcr
Zucker erst ohne Saft gedickt wird, kocht
das Gelee kurzer und behalt eine helle
Farbe. Die im Scihtuch enthaltenen
Aepsel werden ausgepreßt und das Mark
mit der Hälfte bis ein Drittel seincs Ge
Wichts an Zucker unter stetein Rühren zu
einer steifen Marmelade gekocht. Ei
Stückchen Ingwer erhöht Haltbarkeit und
Wohlgeschmack. Kocht man das Mark
noch steifer ein unter vorherigem Hinzu
fügen roter KUchcnfarbe und dem Saft
einer Zitrone, so kann es auf weiße Pa
pierbogen zum Trocknen getropft werden
und gibt so die wohlschmeckenden Fruchk
Pasten. Auch in ausgespülte viereckige
Blechkastcn kann es geschüttet und nach
dem Erkalten in passende Streifchen ge
schnitten werden, die man an der Luft
trocknet oder in Zucker wendet. Apfel
mark ist auch als Grundlage für andere
Fruchtpasten, z. B. solche don Aprikosen,'
Reineclauden usw. geeignet. Es wird
dann ein Viertel Apfelmark auf drei
Viertel anderes Mark gerechnet. DaS
Der Kampf der Hausfrau.
Viel hört man von Waffeniaten
Und, es reimet sich auf Krieg"
Hier und da in den Gedichten
Trefflich dann das Wörtchen Sieg".
Doch dicS Wort kann nicht gebrauchen,
Wer der Hausfrau Krieg besingt,
Weil da jeder Tag dem Feinde
Neues Auferstehen bringt.
Eine Großmacht sondergleichen
Ist der Staub in meinem Haus;
Einerlei, wieviel der Siege
Keiner treibt ihn ganz hinaus!
Und mitunter Im Gefechte
Scheint er mich zu höhnen noch,
Wenn mir einfällt, daß ich schließlich
Selber werd' zu Staube doch.
Dieses kann mich nicht erregen,
Wenn nur Eins ich hoffend glaub':'
Daß im Himmel alle Harfen
Goldig glänzen ohne Staub!
Carl Wacchlcr.
Die Mormonen siedelten sich im
Juli 1847 im Saljfttlal an. 1
Apfelmark kann gesüßt, ausgekocht und
fest in Cterilifierglaser gedrückt werden,
so daß leine Luftblasen entstehen. 1'2
Stunde lang bei 10 Erad sterilisieren,
Bon den besten Aepfcln kann auch mii
Zwetscben unb kleinen WUrzbirnen ein
gutcS Mischkompott gekocht werden, da
wie Apfelmus sterilisiert wird. Aepsel
und Birnen werden weich gekocht, die
Zwelschcn dazu getan und alles noch ein
mal sgekocht. gut gemischt und steril!
siert. Legt man Wert auf helle fcmcS
Apfelmus, dann müssen entsprechend gute
Sorten genommen werden und die
Früchte in einem weißemaillierten Topf
gekocht und nickt mit Mctallsicben. lös
scln und dergleichen in Berührung ge
bracht werden. Goldrcinktten, Pepinas
und Kalvillen geben das feinste Kompott.
ES wird zum Wild oder Geflügelgang
gereicht. Apselkraut ist ein sehr beliebter
Brotauslag. ES wird auS halb Birnen.
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halb Aepfeln Bereitet, dk zerschnitten und
mit Schale mit so wenig Wasser wie
möglich auf ossenem Feuer weich gekocht
und dann ausgepreßt werden. Der Sasr
wird auf gleichem Feuer so lange gekocht,
bis er schwer dickflüssig (wie Syrup) ist
und dann in großen Töpfen oder Eimern
aufbewahrt. Die Rheinländer behaup
ten, daß nirgends so gutes Apselkraut
gekocht würde wie am Rhein. Das licat
sicher mit daran, daß dcr rechte Rhein
länder sein Kraut erst mal ein paar
Jahre stehen läßt, bevor eres gebraucht,
und dadurch wird eS immer besser.
Apfelwa sse r ist bei heftigem Hu
sten mit fiebriger Erscheinung angebracht.
1 Pfund Aepsel werden in der Schale
zerschnitten, Quart kochendes Wasser
darüber gegossen 2 Eßlöffel Honig dazu,
gerührt und dies nach einer Stund?
durchegcseiht.
ApfelgrUtze wird von etwa 24
Pfund Mark, 1 Pfund Zucker, dem Sas!
einer Zitrone bereitet und so lange gc
rührt, bis die Masse dick vom Löfftl
fällt (etwa 1 Stunde), dann etwas ab
kühlen gelassen und 1 Unze gelöst Gela
tine damit 'vermischt. In einer Form
fest werden lassen und mit Vanillesauc?
geben.
Gefüllte Aepfel mit Va -nillecremc.
Gleichmäßige Aepf 1
werden geschält, das Kernhaus ausgesto.
chen und weich gedünstet. Nach dem Er.
kalten drückt man als Boden ein Makro
nenplätzchen ein, füllt mit Himbeertnar
melade und schließt mit Plätzchen. Die
Aepsel werden mit karamelliertem Zu
ckersaft bepinselt und auf eine Glasplatt',
die mit dicker Vanillecreme bestrickten ist
gesetzt. Ganz aparte, äußerst wohlschmc
elende Speise.
A p f e l m u s s ch n i t t en. Von
Frühstücksbrötchen werden Schnitten wi:
zu Kartäuserklößen vorgerichtet und ge
braten. Diese werden dick mit Apfel
mus bestrichen und eine Reihe Kron
beeren oder eingemachte Amarcllen dar
auf gesetzt. Sofort zu Tisch geben.
Erwartung.
Es war so still in dem weiten Raum,
Rotgoldene Wolken am Himmelssaum,
Die zogen leise von bannen.
Die Voglern schliefen im trauten Nest
Und von der Birken schlankem Gcöst
Vicl blinkende Tränen rannen.
Wunderbar war's wie ein Mrchcii
traum.i. Die Kirschen lachten am hohen Bauin
Der Jasmin streut tausend Sterne.
Es tönten mit voll-m weichen Klang
Die Kirchenglocken den Weg tittlang
Verhallend in weiter Ferne.
Ein Gotteswunder war's weit und breit.
In blühend goldener Sommerszeit
In diesem schimmernden Garten.
Ein leises Ahnen don Glück und
Schmerz
Durchzitierle das berauschte Herz
Mocht's wohl auf Wunder warten?...
. Grcte Tbummm'Zech, Vreinen.
Die Liebe sucht Ruhe und Frieden
eine Pause in dcr errnüdendl i::i;
delt BttuDram