Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, August 31, 1916, Image 2

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Schon die Urulilfer benutzten zum
Schutze ihres KörperS gegen feindliche
Angrifft Panzer oder Schilde. Dies
waren zunächst aus pflanzlichen Pro
dutten, wie Baumrinde usw., dann
cuS Tierfellen htigeitcllt. die spater
cusjen mit (Sisenteilen vereyen wur.
den.
Bei den Ericchen finden wir schon
gznzgeschmiedete Brust- und Rücken
panzcr. Die leichtbewaffnete Jnfan
lerie der Römer, die Aeliten, trug nur
am linken Bein besondere Acinschie
ncn aus Metall.
In hvchsiec SSIÜie stand der Pan
zerfchlld im Mlttelalter. 3u icner
3it waren die Stiller nicht nur an
Lrust und Kopf, fondern auch am
öcsicht, Arm, Beinen und Füßen,
kurz vom Scheitel bis zur Gechic, in
Eisen gehüllt. Teils bestanden diese
Echanzspaten alt Äopjschüd.
zusammengeschmiedeten Panzer aus
engmaschigen Kettengliedern, teils
aus fcharnierten Eisen oder kostbaren
Silber und Goldblechen. Unter dem
Eisenpanzcr wurden elastische, aus
Stofsgewebe oder dergleichen beste
hende Unterlagen getragen, um den
Stoß der Waffen gegen den Panzer
aus den Körper abzuschwächen. Mit
der Entdeckung des Pulvers und der
Feuerwaffen verschwand jedoch der
persönlich Panzerschutz im Krieg all
mählich vollständig.
Erst mit der Weiterentwicklung des
Panzerbleches, der Einführung des
NickelstahleZ usw. war wieder die
Möglichkeit der Anwendung des per
sör.lichen PanzerschutzeS gegeben. So
sehen wir im gegenwärtigen Kriege
Schanzspaten als Brustsild.
ZUM erstenmal seit vielen Jahrhun
verten wieder die Anwendung des
Panzerfchutzes in größerem Umfange.
Wenn wir lesen, daß die Franzosen
fefci Stahlhelme mit Stirnblechen
zum Schutz gegen Kopfschüsse verwen
den, wenn wir von der Anwendung
stählerner Gesichismasken hören, die
nur mit kleinen Schlitzen für die Au
gen versehen sind, wenn wir endlich
lesen von Panzerplatien, welche die
Soldaten zum Schutze der Brust an
ledernen Riemen um den HalZ tragen,
fo glauben wir uns beinahe ins
Mittelalter zuruZversetzt.
EZ wird gewiß interessieren, einige
der wichtigsten Erfindungen auf die
sem Gebiete kennen zu lernen, die in
den letzten Jahrzehnten in Teutsch
land und den übrigen Ländern ge
macht worden sind.
Man kann unterscheiden zwischen
Cchanzspaten alZ Kopfschutzschild im
Schützengraben ..
Panzern, die außen wie gewöhnliche
Kleidung aussehen, die sogenannten
hieb und kugelsicheren Umformen;
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Französische S'Zentimeter-Sanone mit
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ilnrf,fn ?!,inz,?n ht ilitt der ne
wöbnlichen Kleidurg getragen werden.
die eigentlich Panzer, und endlich,
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Ecivelir mit Echubschild.
zwischen Panzern, die in geringer
Entfernung vom Körper vor den
Soldaten her getragen oder gefahren
werden, den sogenannten Schutzschil
den.
Die erstere Gruppe, die liigelsiche
ren Uniformen, hat heutzutage bei der
großen Durchschlagskraft der moder.
ren Geweyrgeschosse kaum noch eine
Bedeutung. weshalb wir von einer
näheren Beschreibung absehen.
Bei der zweiten Gruppe, den ei
genllichen Panzern, kommt cö vuszer
aus me Alt des PanzermaterialZ cius
die Formgebung und auf die Befesti
gung am Körper an. Statt einer
einzigen starken Metallplatte wird
vielfach vorgeschlagen, den Panzer
aus mehreren dünnen Blechen herzu
Fahrbarer englischer Cchutzschild.
stellen, die entweder miteinander
durch , viele Mieten oder durch
Schweißung oder sonst wie fest mit
einander verbunden sind. Die ein
zelnen Bleche können hierbei aus ver
schiedenen Metallen oder Metallegie
rungen bestehen.
Durch einen solchen aus mehreren
dünnen Platten zusammengesetzten
Panzer soll gegenüber dem aus einem
einzigen Panzerblech bestehenden Pan
zer der Borteil erreicht werden, daß
bei gleichem Gewicht die Widerstands
kraft des ersteren größer otxr bei
gleicher Widerstandstrast das Gewicht
Fahrbarer englischer Trommelschichschild,
des ersteren Panzers geringer ist. Um
die Panzerplatten ohn Beeinträchti
gung ihrer Widerstandskraft dünner
halten zu können, ist auch dielfach
vorgeschlagen worden, hinter der ei
gentlichen Panzerplatte Federn nzu
ordnen. Andere Erfinder ordnen zu
gleichem Zweck bei Panzern aus meh
leitn hintereinanderliegcnden Blechen
zwischen den einzelne. Blechen
Schraubenfedern an. Die Wirkung
hiervon ist nämliä?, daß die Kugeln
beim Austreffen auf den Panzer so
fort seitwärts abgelenkt werden.
In neuerer Zeit wie auch, im gegen
wärtigen Kriege benutzt man als
Brusipanzer einfache Panzerblcche,
die mittels eines Riemens um den
Hals getragen werden. Bei Nichtge
brauch sollen diese Panzer dann her
umgeschwenkt werden, so daß sie auf
den Tornister zu liegen kommen.
Vielfach ist auch vorgeschlagen, statt
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zersÄnctiertem ' Lauf. .(Zu' ttp ÄliezS
in Trlin.).
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j großer, die ganz Brust hcdeckendcr
Panzerdleche nur kleine Platten J
verwenden, die gerade zum Schul;
des enen3, der Lunge od. dnl. ne
nügen. Derartige Heizplatten fallen
in eiitlprechendt haschen od. dgl. von
unter der Uniform zu ttazenven W
Lsteckt Werder. Mit, echt ist
N hlHAllHiiliH W . Z. I , I
IAUUU VulUcll"cCI1 IUUIVCII, t,J
che Platten leicht infolge Querschläger
die Ursache tödlicher Verlegungen sei
können.
Wie bereitZ erwähnt, haben die
Franzosen zum Schutze gegen Kops
Ichllsse' neuerdings Stahlhelme mit
Stirnschiitz eingeführt. Schon im
Jahr Ih'jO wurde zum gleichen Zwecke
empfohlen, an der Kopfbedeckung
Schutzplattei, anzubringen. Die Ii
gur 1 zeigt die ülnoringuuz eines
solchen Panzerblcches an einem Käppi,
und zwar wird hier als Panzerblech
das Blatt eines SpütenS benutzt, das
natürlich aus bestem Panzerblech be
steht und das zu diesem weck vom
Stiel abgenommen wird.
Uebrigcns ist der Gedanke, als
jküLrzzsf?"'1?
siwsäiÄ'-v
rchanzspaien als Tchuhschild für liegende Truppen.
Lchanz spaten.
Panzerschutzschild einen Teil der
Ausrüstung des Soldaten zu be
nutzen, vielfach bekannt geworden. Die
verschiedenen Berwendungsmöglich
leiten eines fvlchn Spatenblattes zei
gen die Figuren 2, 3 und 7, welche
einer amerikanischen Erfindung ent
nommen strid. Figur 2 zeigt das
Spatenblatt als Lrustschild; Fig. 1
zeigt, wie das Spatenblatt als
Schutzschild von dem auf freiem Felde
liegenden Soldaten benutzt werden
kann. Der Spaienstiel ist zum Zcil
gegliedert und lnickdar, fo daß das
Spatenblatt mit den auf diese Weise
gebildeten Stützen in das Erdreich
gesteckt werden kann. In dem Spa,
tenblatt befindet sich ein Ausschnitt
zur Auflage für das Gewehr. Da
neben ist ein zweiter kleinerer Visiert
ausschnitt. An dem Spatenblatt be
findet stch außerdem eine Platte, die
beim Gebrauch des Spatens als
Schanzzeug vor die b-eiden Aus-
schnitte gcichwenkt und festgelegt wird.
Fig. I zeigt die Benutzung des Spn
tenblaites als Kopsfchutz für d:e Sol
baten im Schützengraben. Figur 7
stellt weiter eine Anordnung dar, bei
der der Stiel des Spatens klappbar
am Spatenblatt be e tiqt tt und lek ,
terer oben mit einem Ausschnitt für 1
das Gewehr versehen ist,
Die Anbringung des Schutzichildes
an einem Gewehr zeigt ferner die Fi
gur 4. H?er ist ein Schutzblech a in
schräger Richtung drehbar am Gewehr
angebracht und derart durch eine
Feber b abgestützt, daß die aufttesfen
den Geschosse schräg nach oben unter
gleichzeitigem Zurückweichen des
Schildes abgelenkt werden. Hiermit
sind wir schon zurletzten Gruppe des
persönlichen Panzerschutzcs gelangt,
das heißt zu den vor den Soldaten
herzctragenen Schntzschilden. Figur
Nührcndcr
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Die werden das Kraut sctt machen l Loiidoucr Banlleute Ziben sich in Zljrcn flu)i
stunden im Anlcgcn von Echutzcngräben. Cie halten dies für eine patriotische
Tat und glaube, die Arbeiter wurden vor lauter Siührung in vollen Hausen gu
den Waffen eilen.
I gibt die Darstellung eines von den
Russen im jetzigen Kriege verwende
ten fahrbaren Schildes wieder, hinter
dem mehrere Soldaten Platz finden.
Scheinbar ist dieser Schild, wie fo
vieles Kriegsmaterial der Russen,
amerikanischen oder englischen Ur
sprungs.
Eine ander , Art eineS englischen
fahrbaren Schildes gibt die Figur 6
wieder. Hier besteht der eigentliche
Schutzschild auö einer um die Achse
drehbar Trommel, die für Kopf
und Beinschutz noch mit zwei ebenen
Schilden versehen ist. Zwischen Kopf
schild und Trommel befindet sich ein
schmaler Schlitz zum Durchstecken des
Gewehres und zum Visieren. , Die
Trommel ist natürlich eus Panzer
blechen zusammengesetzt. Die Trom
mcl soll auch zugleich als Raum für
die Munition und dergleichen djenen.
Snflfiifjf Cntnl)! Xrilifinf.
fertepnetsetö,
'i?pikrschrie nn Slclle ( laiigclndcn
, ...,.)V I . (f.......
.vn0fiPi in vwvn.
Der Niickziiz großer' Mengen von
Hartgeld aiiä Cent Berkehr bei
Kriegsausbruch, der sich an vielen
Orten auch ans die Scheidemünzen
erstreckte, hatte in Europa eine Aus
aabe von papierenein Nolzclo zur
Folge, wie sie in der Gelvgeschichte in
vieler Ausdehnung bisher nicht ver
zeichnet .st.. eben die staatlichen
Emissionen in kriegführenden und
neutralen Ländern traten lokale
Münzsurrogate, denen sich sofort die
Aufmerksamkeit der Sammler za
wandte, die aber in mehifackr Hin
i.;.;:s,.iMv.H ...v
licht auch d.is Jiitcresse des Nicht
sammlerö verdienen. Ein kürzlich in
Amsterdam erschienener Katalog die
tet einen Ueberblick über das lokale
Kriegsnoigeld Deutschlands. Oester
reichs, Belgien?, Frankreichs und der
?!!ederlande.
ie Auzgabe des Papiergeldes ge.
l'cn: Klappbarer
!ch,ih meist durch Lff-ntliche Stellen,
in Deutschland und Oesterreich durch
die Magistrate. Gemeindeoorstände
und städtischen Kassen; im besetzten
Teile Bc!giens und Nordfrantreichs
d!rch die Gemcinderäle. in Frank
reich durch die Handelskammern. In
Belgien und l?!ordfran:reich schlössen
sich auch etwa mehrere Gemeinden
zum Zweck der Ausgabe von Not
acld zusammen; das interessanteste
Beispiel dafür ist die gemeinsame
Emission von 50 Cts. Scheinen durch
70 Gemeinden in der Gegend von
Eambrai.
Auch die Berbindunz von Gemein
den und staatlichen Stellen kommt
vor, z. B. zweier Gemeinden bei Lüt
tich init den belgischen Statsdah'
ncn. Halbamtlichen Eharalter tragen
die Ausgaben lokale: Hilfskomitees
in belziichen und nordfranzösischen
Genieinvei, sowie des Kriegsunter
st!itzunzsoer'',ns einer schlesischen
Lnschal't Bei den privaten Schei
nen sind diejenigen der Banken zu
Unterschalen von denen industrieller
Unternehmungen; erstere beanspru
chen. in lokal beschränktem Gebiete
,ls'rt,m,!(.. 1iii,,,,!",..k.!t
(4-.ynunilt WlltUIUjVJUUllUl, IVUI
renü lekiere nur für den Umlauf
unter den Werkangehörigen bestimmt
sind.
Dus Papiergeld ist in Teutschland
bezeichne! als Gutschein. Kriegsgut
schein, Kriegs!vcchselchein, Schuld
schein usw., auch ein Bon" ist in
Westfalen durch das Sieb der
Sprachreinigung noch durchgeschlüpft;
dieser Name ist in Frankreich oll
gemein üblich; daneben kommt
Ticket municipal" vor. Der Geld
charakter der Scheine wird zuweilen
ausdrücklich betont. Deutsche Schei
e tragen eine Erklärung über die
Bercinlassung der Ausgabe (In Er
Patriotismus.
mangelung von kleinem Münzgeld;
um bei dem. zeitigen Mangel an ba
rem Gelde die Einwechslung von Pa
piergeld zu ermöglichen"; lediglich
zur Behebung des Mangels on Klein
geld"). Einige Ausgaben dienen be
stimmten Zwecken, namentlich dem
Lebensmitteleinkauf, so in Herne in
Westfalen und andern deutschen Ort
schcisten; ferner dem Einkauf von
Erfrischungen für verwundete Sol
baten an den Pariser Bahnhöfen,
dem Kleingeldverkehr der Kriegs
fliichtlinge in Mayenne (Frankreich)
u. s. w.
Als Material ksmmt neben Ps
pier das dauerhaftere Pergament
vor; die Herstellung erfolgte teils
durch Buchdruck, teils durch Lilho
graphie; in dringenden Fällen behalf
man stch mit handschriftlicher Ausser
tigunz mit Leisruck des AmtZstem
j.elä oder mit Überdruck auf Papier
gelo benachbarter Orte (z. ii. in 2a
bor in Böhmen). Die orn, der
(fynt jst der Ne.zcl die ciewöhn
.... .. . L '
jjicijc Fvrin uenier Banknoten; doch
kommen auch andere Formate vor.
ve ikeil die ciaDlc iilüt und
üMttclts münzartige Kartonschei
bcn in der Gröe vo Fünffranken
stücken; die Form von isenbcchnbil
lettö omint in Neiiiiö und in Böh
men vor. Daß ötußlanv Papiergeld
mit den Bnesmarkenpiatten herstellte,
m n .Mit tl irfnvini tll .iHi ii
Papier
umtitwuuni mu i vi mii
Uz Rückseite,, sei hier nebenbei er
n?ahnt.
Tie Ausstattung der Scheine i
sehr verschieden. In Deutschland und
Oesterreich tragen sie nur Anfschrif
ten; einzig die Serie von Sulz un
EI,aß macht eine Ausnahme mit der
Darstellung be Rathausplatzes. Da
diese lithographierten Scheine schon
am G. August 3914 ausgegeben wur
den, ist anzunehmen, daß die Stadt
sich schon in Friedenszeilen oorgefe
hen hatte. Weniger selten sind
! tlldteansichten in Belgien und Nord
frankreich. Bon andern interessanten
Darstellungen sind, ebenfalls aus
Frankreich, zu nennen die Spitzen
oorbure auf Scheinen von Alencn
als Anspielung auf die dort beimische
Spitzenklöppelei, die Flußgctter der
Rhone und der Saone in uoi!. die
Zungfrau von Orleans in Rarbonne
und das interessanteste die
'Porträts Karl Martells und des Ge
ncral Joffre als der beiden Retter
Frankreichs (732 und 1914) vor
feindliche: Invasion auf Papiergeld
von Poitiers.
Der Rennwert der Rolschcin geht
ron Pfennig bis 20 Mark in
Dei,ch!'.-,nk. 10 Heller bis 100 Kro
ncn in Oesterreich. 2 Ets. bis 20
Fr. in Belgien und Nordfrankreich,
2 Cts. bis 20 Fr. im übrigen Frank
reich. Z Eents bis 2'2 Fl. in den
Niederlanden. Am häufigsten sind
die mittleren Werte von 50 Pfennig.
I und 2 Mark, resp. Heller und Kro
nen, Eentimes und Franken.
ftcnig Nikolaus.
Tcr ?,lte,icgrincrfiirst ichiitlct eine!
Zeitungsmann fcitt Herz aus.
Während seines Kuraufenthaltes
in Bichy gewährte König Nikolaus
von Montenegro einem Vertreter des
Temps" ein Interview. Er bricht
damit das Schweigen, d,s er sich seit
vier Monaten auferlegt hat, zugun
s:en der Zeitung, die sein Leibblatt
ist und die er täglich liest. Nachdem
er von leinen wicoeryoiien AUtenr
halten in der Seinestadt, wo er einen
Teil seiner Erziehung genoß, gespro
chen. erklärte Nikolaus u. a.: In die
Hände Frankreichs habe ich mein und
meines Bolkes Schicksal gelegt. Ich
habe Bertrauen auf Frankreich und
bin sicher, daß sein Gerechtigkeitsge
fühl eines Tages Montenegro die.
Bergeltung bringen wird. In den
Wechselsallen dieses Krieges tranu
der König fort) vergißt man leicht
die Rolle, die Montenegro gespielt
hat. Meine Soldaten haben nicht nur
den Oestcrreichcrn lange standgehal
ten, sie haben diese sogar bis unter
die Mauern von Serajewo zurückge
drängt, nachdem sie in 31. Dezember
l'Jl-4 in Bosnien eingedrungen wa
ren. Gleichzeitig mit diesen Äorstoß
ihrer Rechten hat die inontenegrini
sehe Armee den linken Flügel der scr-
bischen Armee gedeckt, was unsern
Nachbarn erlaubt, sich freizumachen
und Belgrad wieder zu erobern. Als
die Serben, durch die Uebeririacht er
drückt, zum Rückzug gezwungen wur
den, haben sie meine Soldaten nach
bestem Bermöqen geschützt und den
gemeinsamen Feind mehrere Wochen
aufgehalten. Wir haben den Truppen
des Königs Peter alles Äerp le-
gnngsmaierial geliefert, das uns noch
übrig blieo. Einige meiner besten
Truppenkontingente besaßen nicht
einmal mehr Brot und !iartoffeln
genug für die Mühsal, die daraus
folgte. Es war für uns ein schwerer
Schlag, das Land unserer Väter ver
lassen zu müssen. In den Jahren vor
Ausbruch des Baltankriege hatte ich
nach und nach in meinem Lande
wichtige Verbesserungen eingeführt.
Ich habe Straßen in der Länge von
6U) Kilometer herstellen lassen. Ich
habe nahezu 150 Schulen eröffnet, in
denen die französische Sprache in er
ster Linie gelehrt würd. Ich hatte
versucht, dem Ackerbau einen mög
lichst großen Aufschwung zu derlei,
hen. Der Krieg hat nunmehr olles
vernichtet. Es hätte keine albanische
Frage gegeben, keine österreichisch
deutsche Intervention und keinen
Prinzen von Wied, wenn Europa
meine bescheidenen Ratschläge hätte
befolgen wollen. Bei Ausbruch des
Krieges- hatten auch wir nicht genug
Munition. Vom Lo,vzenBerge aus
hätte weine schwere Artillerie kräftig
gegen Cattoro und gegen die östcrrei
chischen Kriegsschiffe wirken können.
Wer weiß, ob sonst heule Cattaro
nicht in unserem Besitze wäre und
auch Skutari, in das wir im Juni
l!13 einzogen, wo sich die Gräber
der montenegrinischen Königsfamilie
befinden und wo auch ich den letzten
Schlaf zu schlafen hoffe. Cattaro und
Skuian bilden mehr denn ze oen xjtx
ßen Wunsch meines Bolkes. Ich Hof
fe, daß die Alliierten bei ihrem Siege
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f ULihrxJV :':;v--?ZfUit p
i .sfct.iiii. .. u .jj
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vrm-i z-izLs. j.c- - .-- ifz-j.-:? -t -
Zcik!,t,asch!,ic. die in der Zlvironlaknlilut zum Ctraszen und Lriickcnbliu
vcrlvendct wird. ,
das nicht vergessen werden. Jetzt
lebe ich im Exil, und da es in
Frankreich ist, ist diese Verbannung
weniger schmerzlich. Ich kann ober
die Helden, die in meinem Dienste
gefallen sind, nickt vergessen. Biele
von ihnen starben in meinen Armen,
nachdem sie mich selbst verteidigt und
beschützt hatten. Ich kann auch nicht
die tätlichen Leiden vergessen, die
mein Bolk unter den Oesterreichcrn
erduldet. Einer meiner Söhne, der
Prinz Mirko, befindet sich in eslcrrei
Äscher Gefangenschaft; sein Gesund
heittzustand ist schwach. Er wird in
einem -Sanatorium in Wien bchan
dclt. Man hat mich davon offiziell in
Kenntnis gesetzt; aber seither habe ich
von ihm keine einzige 'Nachricht mehr.
Bor allem aber kinn ich niein Vater
land nicht vergessen, , unsere Berge
und unser Felder. Die Licblingszcr
strenung der Königin und meine cige
nc ist ein Ausgang am Abend in der
herrlichen Gegend, die uns die Gast
frcundschaft Frankreichs angewiesen
r '"'Kjpp,:
7, . 'iZ -
. M,r;vv , s '--. 'r-4
. . ,' -J.-i .V-a"
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q--ZAjMaA 'S-: f?r
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j,
A:iZ den 5!äinpfcn ani Jsonzo: Oes!errclckisckungm'isZe Verwundete vor einem
Fcldtzojpilal. (.."'. ,:, '
Hot. Tie reichen Felder und die Kul
inten aller Art, besonders aber die
reiche Heuernte, rufen uns unsere fcr
ne Heimat in die Erinnerung, Armes
Land! Arme Soldaten! Wie viele
ihrer Heldentaten sind unbekannt ge-
blieben! Die Tage andern sich. Heute
weinen ivir und haben schioere Sor
gen. Morgen inerden wir wiederer
stehen in Triumph und Ruhm.
Sein Vergnügen.
Ieineindevorstand: Huberbauer, bei
der gestrigen Rauferei im Krug seid's
auch wieder dabei gewesen.
Aber Herr Borstand, mei Frau
is verreist, da wecden's mir doch a
a Aergnügen gönnen."
Oekonomisch. Sie (zu
ihm): Mensch, schreibst Tu aber
e.nen Stiefel zujammen, wenn man
ihn nur wenigstens anziehen könnte!"
Ein Schlauberger. Herr:
Würden Sie mir wohl zum Abschied
einen Kuß geben, liebes Fräulein?"
Fräulein: Rein, mein Herr, das
darf nicht fein".
Herr: Dann erlauben Sie mir
wenigstens, daß ich Ihnen einen
gebe".
Abhilfe. Sie glauben nicht.
wie mein Mann an Rervenichwäche
leidet.
.Da kaufen Sie ihm doch einen
Kraftwagen!'
Teuis-He
Cl"" ... . "'.-sciii' Vj -.... ct..!' - "C; . ",7
m Sfe"; '
p- '';'S . . l
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i dJ t -i5. "'.-- tsrZzt ' .T -
h & 'L-Zk.' v , tk t k rfi A -
r.,A4: VjZr-" K,"'a H ' "
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H-VTM,tWMit
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, i(iiifÄÄi stsi1 - w' !i
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Dos ttm kreuz erster fetalst
In diesem Kriege ist das Eisern
Kreuz zweiter Klasse fo häufig der
liehen worden, daß eine Statistik dar
über kaum mehr möglich ist uiid jene
deutschen illustrierten Zeitungen, die
seinerzeit Woche für Woche die Bil
der der mit dieser Kriezi-dekoration
VtuZnnAlmften krackten, baden diese.,'.
Sisyphusarbeit längst aufgegeben miu
beschränken ihre Publikationen auf
Angaben über die Ritter der ersten
Klaffe. Räch der neuesten Statistik,
welche 22 Kriegsmonate umfaßt. ,st
das Eiserne K:euz erster Klasse in
dieser Zeit bisher an 0000 Personen
verliehen worden, von denen freilich
eine größere Zahl seither gefallen ist.
Tcr großen Mehrzahl nach wurde die
ser hohe Kricgsordcn an Offiziere
verliehen, nämlich an 5004, ferner an
297 Generäle und 7 Staatsminister;
überdies tragen oen Orden 67 Fürst
lichkeiien. Außerordentlich züblrcich
ist das' Eiserne Krcvz erster Klasse
X
"itfr7.K:t -jris
?C3"ftJä:SJsz
ibci den Feldflicgcr und Luftschiff
abteilungen und der der Marme ver
treten, nämlich 400, bezw. 435rnal.
Das Sanität- und LeterinärkorpS
weist 125 Ritter auf und bei dein
!jntendanturpcrsonal sind es LS. Ue
berdicö wurden 4 Feldgeistliche, 3 An
gehörige der Feldpost, 2 Automobil
fahrer und Motorbootfahrer mit der
ersten Klaffe aucgezc'chnet. Bei 24.0
dem Militärstand angehörenden Per
fönen ließ stch vorläufig der Dienst
grad ioch nimt feststellen. Unter
den Mannschaften gibt es 255 Ritler
der ersten Klasse dieses Ehrenzeichens
und ferner 1228 Unteroffiziere, H
es sich erworben haben.
K e i n e E i l e. Kondukteur:
Sie fitzen ja in einem Schnellzug,
wozu Sie Ihre Fahrkarte nicht be
rechtiat.
Passagier: Lassen Sie den Zuz
langsamer fahren; ich hab' Zeit. "
Annehmlichkeiten. A.:
Und was haben denn während deines
FerienaufenthaltS in B. deine vielen
erwanoten, die du dort hast, für
dich getan?
B.: O. mancherlei. Onkel
Adolf, der Weinhändlek. schenkte mir
reinen Wein ein. Onkel Franz, der
Musikdirektor, brachte mir die Flij
tentöne bei, Tante Elise gab mir im
merzu Spitzen und der Großoatn
wusch mir sogar den Kopf.
ßefificie.