Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, August 14, 1916, Image 1

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    u
n
n,
imnm.nAumunmvAuummmmti
!!!l!!I!I!!!!!Utt!IN!ttS!l!l:!:!I!!N!INI!N!tt:tttt'n
zu Äus!ttgk y
5 der :
Togliche Onmha Tribune"
1 wächst ttizlich und damit ihr äÄr!
, als An.',klgrmittcl. ,. 5
MIIIIIlIZIIttI!!Ml,!IIII!!lI!!!!!!!I!!:tt!Mni,
) nieuie ?Jnr,ctfit!t
I ia brc t
läßliche Omaha TribZae" s:
i bringn üuslcii (srfolg. Probiere Z
4 Sie sie ous. -
iii!t!ntiiiiii!i:iiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii!iiiiiimuuTi
Omaha, Nebr., Montag, 14. August 1010.
Ausgal'0.-8 'Settcn.-No. ' 1.'Z2.
33. Jahrgang.
x r-- Ta r cx f . f . - ir7 är .
I MlsiT fof kl Kl (fö MMMM M öMM
i j j i w 1 1 II ' I II ' j' 1 vy
Wv WWi) ' lWvAMtv -iy
.
. 1.
i V
Sculstlicr &tciuuaii
in der Picardic hält!
ZZeindliche Angriffe werden vsn den Deutschen
siegreich abgeschlagen; die Zllliierten
melden weitere Erfolge.
Bussen setzen ihren Vorniarsch auf cemberg fort.
cffi-.icllrr deutscher Bericht.
Berl;i 11. August, über London.
Tns rtriertsatnt meldete gestern
echeno. Xic Briten und Franzosen
ginge mit zahlreichen Slreitkräs
Ich cm iicrid)!tciicii Pur.lten nörd
in1..4) südlich !ec iüimuc z:t,n A.
nriti lwr, wurden jedoch durch
wuchtige deutsche Gegennnßnne und
ia' deutsch? Vtrtiilcrit'fnn'c zurückge
drängt. Ein fciiidiictjcr Vlrtflcilf
.uif unsere Stellungen bei Thia.
üitfitt (Verfont Front) brach mit
schwere Verlusten für die Äitgreifer
luilci- it ulcrt in Tycuet zusammen.
i!d;ea Tlnepval und der Tönung
in i-cnt Ciullcrs 03Krc Abschnitt.
i.üidiU'n b'-c bereinigten Franzosen
iiiib Riissen stctnaltirtc 'Anstreng
gen, vorzudringen. tritt Sturman-
glitt anmaicti XDicpPsli tnio lyumt
wnt nnirdc von unseren Truppen
(iliaeinicfcn: der Feind erlitt dabei
ungewöhnlich schnüre Verluste an.
Teten und Vermiinoeten. Wener
siiitlich, Im zu den Ufcm der So,
ine fr.ni es zum Nahkam pfund blu
tige Haudgemenge: die Franzosen
grinen uiminhörlich an, kamen der
nirgend vorwärts. Tie Minpse
währten die ganze Nacht hindurch,
und !ei Mciiirwvj und östlich des
ibm 'ehöles find dieselben noch int
lanze."
Lom östlichen Kriegoschauplak.
Xer offizielle deutsche Bericht siber
die Ereignisse auf dem östlichen
urieg'chmirllcch lautet: Front deö
Feldmirschalls von Hindenburg.
Russische Ännrifkc südlich vott,I:nur.
gcn und unweit ubieszow waren
nicht crfolgreh. Westlich von Za
locze wurden feindliche Angrsse
von uns siegreich abgeschlagen. lm
nie des Stvchod, ö'llich von Kovel
erbeuteten wir mehrere ieJchinei,
nernelire und nahmen eine Anzahl
Nuijen gefangen. Während der
lebten Teige bot sich unserem Flie
gergeschwader gute (Gelegenheit, sich
zu betätigen: entlang der ,ovel
grim ahil wurden feindliche
Truvpenlager mit Boinbcn beivor
se. die ihre Wirkung nicht ver
fehlten. 7!i einem Lustkcimpf nörd.
licb von Tokul, lalizien. wurde ein
ländlicher Aeroplan abgeschossen.
Frort des Erzherzogs Start
Seitlich von Mone.terz:kci und auch
an der Bystritza Front, fiidwestlich
von Ttanizleiu, wurden die angrei
senden Truvven durch unsere tte
oenangrif'e teilweise zurückgeworfen.
3iidlich von alocze, heiszt es in
dem o'fiziellen Wiener Bericht, wa
r:k Tainötag abend noch lebhafte
Ugmpfe im Ggnge. Unsere Trup.
vev.beweguttgen werden in Ueber
tins:im5tt!!ig mit, unserem Pro
.immnk ausacsiilirt. ?n einem sitt
lich von Zabie in den ttarpathen von
,is unteriwmmenen und glücklich
m!Sge?iil,rttn Angriff machten wir
700 befangene und erbeuteten drei
, Maschiuengewebre. Zu beiden Sei
te der Ciipul Höhen baben deutsche
tteiti'rä'te in den Äampf eilige
ntineti. '
Höhrndorf siezrogewisi.
Cesterreidi- ungarisches Saupt
,'üartier. II. Aiigust. Zagon
'niigaittst. ein berühmter schwedi
c!',er Schriftsteller und ttriegskorre
'peittcni des Stockholms Afton
l'Inded",, hat mit dein ösierreich-un-eori'chen
(venemlstabchef Conrad v.
Vi'K'ndorf eine Unterredung gehabt,
in ,,-clcher der berühmte, schweigsame
( ,'ti fiihrer .-seiner Siegeszuversicht
. .',sd,uck verleiht. Gefragt, wie
lange der Xirieg noch dauern könne,
irnste er: Tas hängt ganz und gar
vnl, unseren Feinden ab: sollten die.
ie den Wunsch hegen, denselben bis
,ö Unendliche in die heilige zu zie
,ici!, gut. dann Inerden sie uns be
reit finde,!. Sie versönlich fenueii
ja die Lage der Tinge an unseren
rsmen ganz genau: Sie wissen,
wir weder Hunger noch Tnrst
n, leiden haben und das; rs uns
iich kciilcswcgs' an .Kriegsmaterial
nai,ge!t. lln-Z kann man nicht aus
r,!,!!U'i'n: il!crding weiten die bei'
iu'n ersten 5tricgosahre vom ökonom,
,t,cn Standvnn.lt ans betrachtet,
i,ir uns sehr schüüerig. die Lage hat
':a aber je! ,u U!5ereu' Kumten
uiiiciitirnj geveueri. uMt ,mu uu-
L . '
stände, so lange zu kämpfen, als der
Feind uns im Felde gegenübersteht.
Tic allgenieinc Lsfensive, die der
Feind auf allen Fronten eingeleitet
hat, bereitet unö keine schlaflosen
Nächte: die deutsche Linie im Westen
kann nicht durchbrochen werden, und
der Augenblicks-Erfolg der Russen
auf der Ostfront ist auf' die allgemei
ne Lage von keinem Einflust. Tie
russischen Horden mögen unsere Li
nieii hier und da einbiegen, das ist
aber von keiner großen Äedeutuug,
denn früher oder spater, wenn ihr
Äunitionbvorrat sich zu erschöpfe be
ginnt, werden sie sich wieder zurück
ziehen müssen. Tie Zentralmächte
sind in der Lage, dem Feinde ahre
lang Widerstand zu leisten ohne ge
schlagen zu werden. Erst wenn die
Feinde dieses einsehen, wird der
Friede kommen, nicht eher.
Trr Londoner Bericht.
London. 11. August. Tas
Ltriegsamt meldete gestern abend:
Auf der Hochebene nordwestlich von
Bazentinle Petit eroberten wir in
der Nichtung von Martinpuich etwas
an (rund und Boden: nordwestlich
von Pozieres eroberten wir eben
falls ein Gelände von 300 bis 400
?)ards in einer Front von fast einer
'Steile. Unsere Aerlnste waren leicht.
(Und bisher haben sie immer gejam
mert, das; die Verluste, namentlich
in den Reihen ihrer, Ofiiz'ere so
koloiial gros'.e seien.)
Was dir Frgnzosrn sagen.
Paris, lt., August. Lffiziell
wurde gestern gemeldet:' Während
lichter Jnsanteriekampse drangen
wir nn den Abläufen des Hügels
TiO. 100, südöstlich von Maurepas
gegen die deutschen Stellungen vor
?n der (egend von Barleur. und
Clianes haben sich, schwere Artillerie,
gefechte entwickelt. Auf dem linken
User der Maas wurde ein schwerer
deutscher Angriff südlich vom Auo
court Gehölz von uns abgeschlagen:
auf dem rechten User der Maaö don
nern lche deutschen tteschütze nach wie
vor gegen unsere Stellungen: snd
östlich von Fleuri? haben irür etwas
an (rund und Boden gewonnen
Tie deutsche Artillerie überschüttet
unsere Positionen mit einem wahren
Geschoßhaget. Am Nachmittag wur
den aus einem deutschen Niesenmör,
fer vier (Geschosse in Nancy hinein
geworfen.
Tie ..iicareikben" Nüssen.
Petrograö, 11. August, über Lom
don. Tas jiriegsamt meldet: Un
sere Truppen setzen gegenwärtig
über die Flusse Stripa, Sivrovice
und 5ilota Liva: wir baben die Ort
; schaft Podgaice besetzt. Tas an dem
Tineiter gelegene tadtchen Mart
ampvl ist von unserer Siavallerie
besetzt worden. Auf der Bnslritza
Front haben wir den Feind auf dos
linke User des Flusses Bpstriha.
Zolovina znrückgedrängt. Tabei
nalmi eine unserer Jnfanteriere
gimenter 12 Offiziere und 1000
Mann' gefangen und eroberte 7
Maschinengewehre und eine,, Ä!inen
schieuderer. vt das nicht zum
Platzen! Tausend deutsche und
ösierreich ungarische Truppen lassen
sich von :!00() Russen mir nichts dir
nichts gesangen nehmen. Aber
wenn 6 Schotten 6000 . Teutsche
und zwei Franzosen 100 Teutsche
als (esangene fortführen, so steht
tö wenigstens in unseren englischen
Tageblättern, dann können sich auch
:50(K) Russe obige Heldentat leisten.
Eine verlogene Bande das!)
Wetterbericht. ,
Für Lmaba und Umgegend:
Schon u.id etwas wärmer heute
abend und Tien?iag.
Für Rebraola: Allgemein schön
heute abend nd Tien-lag: etwas
wärmer im erfreuten östlichen Teil',
Für ,owa: Regenfälle und etwas
wärmer heute abend: Tienötag leicht
beiuölkt und wärmer, wabrscheinlich
),'egenfölle im östlichen Teil,
In fünf Tage hat ei dentscbes
Tauchboot vierzclm britische Fahr
zeuge versenkt. ' Tie Schonzeit ist
vorüber.
fähige Negierung tnt
not, sagt I)nghes!
kritisiert Begünstig,, einzelner
Landeoteile, sowie die ougemetne
Politik des Präsidenten.
Spokane. Wash.. 14. Ang.
Chns. E, Hughes traf gestern aus
Helena, Mont., hier ein pflegte den
ganzen Tag der Ruhe, welche er
nach einer überaus nnitrengeuden
Woche wohl verdient hat.
In Helena geistelte Hughes Haupt-
sächlich die (ünstlingöivirtschaft in
verschiedenen Departements und er
Härte,, feine Angaben stützten sich
auf zuverlässige Informationen.
Herr Hughes kritisierte ferner
aufs Schärfste die Begünstigung ein
zelner Lande-steile durch die Admi
nistration und verlas eine Liste von
Senats- und Hauoauschiiisen mit
Vertretern der Südstaaten als Vor-
ptzer.
An dem Cbaralter dieier Leute
habe ich nichts auszusetzen," erklärte
er, doch erkennt man gar bald die
Absicht, weshalb d,e Zu?ammenttel.
lung so und nickt anders erfolgte.
Tte Wilwn.Regierung iit tenie
amerikanische Regierung".
Ter Süden ist zurück, ihui mus;
geholten werden, und es mag auch
geschehen. Toch können die Süd
staaten nicht, nach dem demokratllchen
Rezept zu einem neuen Leben erweckt
werden: die republikanische Politik
kann hier nur helfen."
Die Tarifpvliiik Wilsous . wurde
ebenfalls durch die Hecheln gezogen.
Wenden Sie mm einmal für ei
neu Augenblick der üuckeriudustrie
ihre Aufmerksanileit zu." fuhr der
Redner f,'rt. Tie gegenwärtige
Administration hat eine wichtige
Industrie, die in vielen Teilen des
Landes blühte, zugrunde gerichtet.
Sie erkannte hernach, was sie an
gerichtet, doch es war zu spät. Tas
(ejchcliene sollte ungeschehen ge
macht oder vielmehr sollte der Tcha
den repariert werden, aber es wollte
nicht geben.
, vch sage Ihnen, wir wollen keine
schwache Regierung, die blindlings
Fehler Über Fehler macht, um sie
hernach zu bereuen. Wir bedürfen
einer kräftigen Regierung, die vtr
Händig und klar in die Zukunft
blickt, mit anderen Worten: Tem
Lande tut eine fähige Regierung
not."
Tie auswärtige Politik Wilfonö
wurde nicht minder fcharf angegrif
fen. Tie WilfonRegierung".
führte Redner aus, bat bei etli
che Nationen die Ueberzeugung
wachgerufen, das; sie nicht willens ist.
zu tun. ieas sie zu tun versprach.
Wir haben uns daher von vornherein
um unser . Änlichen gebracht, und
hieran trägt das Staatsdepartement
die Schuld."
Angestrengter Tag.
Herr Hughes reiste heute früh
per Automobil nach Coeur d'Alene.
Ja., wo er um elf Uhr sprach. Er
kehrte dann wieder nach . Spokane
zurück und lvird hier sowohl nach,
mittags wie abends Ansprachen hal
ten. Von hier aus tttt Herr
Hilgbes dann gegen neun .Uhr
abends die Weiterreise nach Taco
ina an.
Bewilligungen des
Kongresses ganz enorm!
Washington. 11. August.
V
-
bezug auf Bewilligungen steht der
lil. Uongrefz sicherlich unerreicht in
der tteschichle oes Landes da. Mit
der Annahme der Schiffaukauss.
Vorlage und der wahrscheinlichen
Vanieriiua der Flottenvorlage im
Hanse erreiche die von dem gegen
wärtige Kongreß aufgefetzten Be
ivilligungen die uuerbört hohe 'Sum
me von etwa $ l ,700,000,000. Sein
Vorgänger, der (''. .Uongreß, brach
te es in dieser Hinsicht nur" auf
$1,1 11,000,000.
Für militärische Bereitschaft wur
den allein unge'ahr Ml 0,000,000
bewilligt, für die Errichtung einer
Regierungö - N'lratfabrik $20,000,.
000, für Verbesserung der Land
siraßen i,000,000, für Bodenkredi
te 5!l5,0"lj,O0O und für die Schüf
aukauss Vorlage !j!50.0W,000.
Lrntiiont ' Frnnkle ausgezeichnet.
Berlin. I I, Aug.. über London.
. Ter Kaiser bat deni Fiieger
leutuant Frankle den Orden Pour
le Meritc verliehe, da er sich am !.
August in den Luftkämpfen bei Bn
pa)uue rühmlichst bervorgetan hat.
Frrmontrr begeht Selbstmord.
I seinem Zimmer im Albany
Hotel beging Carl Hnni,.'. ein Bau
Unternehmer auö Fremont. am
Sonntag Selbstmord. Der Mann
wobnle seit mehreren Tagen im
obigen Hotel und war stets in, bester
Slimntung.
Indirekte .Anklagen
gegen lierrn cansing!
Repräsentant Rvdenbcrg über Was-
fcnfchnchrr: Streit nvrr die
Einwandrrnnsls-Vvrllige.
( S p e z l a l b e r i ch t . )
Washington. T. E 11. Aug.
Eine Sensation halle, wie bereits
mitgeteilt, Repräsentant William A.
Rodenberg von Illinois in seiner
ant 1. August im Hause gehaltenen
Rede hervorgerufen, als er andeu
tete, der Staatssekretär habe eine
runde nach dem Besuche Herrn
Eleveland H. Todge's, der zur de
inot'ratijchen Präsidentschafts -Uont-pagne
den größten individuelle!!
Beitrag, nämlich S,'J0,00X, stiftete,
die Erlaubnis zum Erport von 1,
000.000 Runden Gttuehrpatrone,'.
nach Meriko gegeben, trotzdem vier
Tage vorher Seldctei! Eorranzjs
den A, griff auf amerikanische S)a
valleristen bei Pnrral gemacht hät
ten. Tie Munition wäre verwandt
worden, als eine anieritanische Re
lognoszierungstruppe bei Earrizcil
angegriffen wurde, wobei ll) Vater.
Inndsverteidiger. darunter zwei Of
fiziere, ums Leben gekommen wa
rn. Herr Rodenberg hatte nicht dirert
die Beschuldigung nuogesproclzeii,
dast zwischen dem Besuch des Nuni-
lionsiabrikauten Todge und der
1 l' VI Ul IUUU 1 Al'U l 1 U UU 1
Freigabe der Patrone, für Emran
,.: t-ij. f
za ein ursächlicher Zusammenhang
bestanden habe, aber selbst die An
dentung war genügend gewesen, um
zu geharnischte Dementis Anlaß zu
geben. Sie erfolgte,! in letzter Wo
che. Herr Lansing stellte von Wa
tertowii N. ;J)., aus, wo er seine am
lebten Tonnerswg zum Absschlnst
gekommenen Ferien zubrachte, jede,
persönliche Bekanntschaft mit Herrn
Todge in Abrede, und im Hause
wurden Beweise dafür erbracht, daß
absolut kein Zusammenhang zwischen
der Freilassung der für Earranza
bestimmten Munition und dem Äe
suche Herrn Dodges in Washington
bestand. Das erledigte eine indirekt
erhobene Beschuldigung, welche. , dann enttteben. falls es oen ian
wenn begründet, die jchiiwmstenp enern gelänge, ihre gesamte Isotr.
Wirkungen für die Chancen der fc zo Front vorzuschieben. Das ober
mokratischen Partei und ihres ttan würde ein siegreiches Vorgehen der
didaten in der Präsident schaftokmnl Angreifer auf der ganze Lüue über
pagne bätte habe,, müssen und well
che, da keine Beweise dafür erbracht
werden konnten, besser unterbliebe
wäre.
Tie Berichte der Tageszeitungen
haben sich, sait ausnahmslos, da
mit begnügt., die erwähnte, in der
Rede RodenbergS enthaltene Insi
nuation ihren Lesern mitzuteilen,
ohne auf sie selbst genauer einznge
hen. Und doch enthielt sie manches,
was wohl der Hervorhebung und
Erwähnung wert gewesen wäre. Da
war vor allen Dingen die schar u0 vewet)rren zu runnen. cic vm
Verurteilung des ruchlosen Waffen- Wickelung der nnlitarischen iwatt
und MunitionsfchacherS. Rodenberg on an der gesamten Isonzo ront
sagte unter anderem: abwarten müssen. Wen heute fchon
d!l inoralischen Seiten des errunae-
Auf Hasz gcstiilite Prosperität,
Ich will wem Vaterland nicht
prosperieren sehe auf Koste der
heimgesuchten und tiesbekünimerten
Witiveu und Waisen der alten Welt.
Csd) heiße seine Prosperität willlom
inen, welche sich stützt auf den Jt'nm
mer nnd das Unglück unserer Stnin
mesgenossen uf der andere Seite
deö Meeres. Für mich ist der Geda.
ke. aus dem Blut, den Träne und
den Leide der Menschheit Veld zu
prägen, ein entsetzlicher. Mein Mit
gefühl gilt den Müttern Enropas.
und ich wünschte zu ott. daß es in
unserer Macht läge, die Bürde des
Unmniers und das (ewicht des
Wehs von ihnen zu nehmen. Man
rede, nicht von einer Prosperität,
welche unserer vielgerühmten christ
lichen Zivilifaticn am in erste,: Her
zen srißt, einer Prosperität, weiche
auf den .Haß der Menschen sich stützt
und der vo Gott gesandte Heils
botschaft Trotz bietet, welche lautet:
Friede auf Erde und den Menschen
ein Wohlgefall' n,"
Und noch eine andere Stelle der
Rodeuberg'sche Rede dürfte nach
dem Herzen ntler Deutschn, erikoner
sei. Der .ongreßabgeordnete von
Illinois, der von deutschen Eltern
abstammt, erklärte, daß eine Ein
Mischung der Vminigte Staaten in
den europäischen Mrieg von den je
nigeu Amerilancin geiisk,t vr'
!de. die sicl, mit dem Berkanse von
,riegsmuuilion beschäftigen. Er be.
hauptete, daß der Versuch, ein fal
sches und unaineriain'ches vVIiic"
aus sogenanntem Aiueritauertnni zu
schassen, in sich zusammenfalle,! wer
de, und fuhr dann -wie folgt fort:
Tie Abkömiulingc keiner Natio
nalität, welche in unser amcrikani
lllt i!UI U'VIUL lll "vfc UH II. t 111111-
sches Lebe eintrete, können für sich
i,, ' Monopol auf Loirnlitot im
,.,! ?trih nrm.,ih,r
sche
ein
Sternen und Streife gegenüber be
(Fortsetzung auf Seite 3.)
Italiener berichten'
über weitere Erfolge!
Aber mit ihrem Sicgcsziig nach
Trieft havrrts; der Fall Hon
liirz nicht so schlimm.
Rom 1-1. August. TaS Haupt
guartier meldete gestern abend fol
gendes: Auch gestern haben unsere
Truppen am untere Isonzo weite
re Ersolge zu verzeichnen gehabt.
In den, Monfalcone Abschnitt er-
oberteu fie nach zweitägige schweren
Kämpfen den Hügel No. 121 und
Tebeli. ' Weiter nördlich kreuzten
sie den Vallone Flust und drangen
einen Kilometer weit in östlicher
Richtung ' von Oppachiasella vor.
Die Infanterie Division No. 2:5
erstürmte feindliche Ctellunge,i auf
der Höhe No. 212. wo sich der Feind
mit großer Tapferkeit stritt. Wir
nahmen 1505 Mann, darunter 75
Offiziere gefangen und eroberten
zwei (beschütze mittleren ttalibers
sowie mehrere Maschinengewehre.
Wien, über Berlin und London.
Tie Italiener sind, als ihnen (örz
überlassen werden muszte, an diesem
Punkte der Front um ein paar eng
lische Meilen vorwärts gekommen,
aber ihr von Rom aus verkündeter
Siegeszug nach Triest ist schon etwas
ins Stocken geraten, und der Keil
den sie über den Ittsonzo getrieben
haben, ist auf beiden Seiten schiver
, ; v;
brobt Ihre Angnnca uf b eiwu-
cn Stellungen der Österreich inigan-
schen Truppen östlich von lörz ble
ben vorläufig erfolglos und im Pla-
va-Abschnitt nnd in den Dolomiten
find ihre Anstrengungen gleichfalls
vergebens.
Fall von biörz nicht so schlimm.
Rotterdam. .11. August. Die
Zeitung Niemc Rotterdamsche Cou
rant" ergeht ich in folgende Be
trachtungen über den Fall von ('iörz:
Durch den Verlust von lörz iit die
Österreich i'.ugarische Isonzo Front
lediglich au einer Stelle eingebogen
worden. Es handelt sich um einen
lokalen Erfolg. Bedeutsame mili
tärische Konsequenzen tonnten nur
Plaua. Tolmem bis ttarfreitag ve
deuten. Hinter Karfreitag erheben
sich die Felsgrate des Ütn und jüd
isch davon .der Mrzli Vrh. und von
Plava aus muß das Plateau von
Heiligengeist überschritten werden.
Auch der moralische Erfolg, wel
chen die Italiener mit der Einnahme
von Görz buchen, dürfte keinen dau
ernden Bestand haben.
Was die weiteren Absichten der
italienischen Operationen anbetrifft.
so ivird man, um sie zu erkennen
l,,. Erfolges herausgestrichen wird.
so läßt das beinahe darauf schließen.
deck man in Rom geneigt ist. sich
iit solche Erfolgen zu begnügen.
Aber die Gewaltigen, auch über
Italien Gewaltigen, in Paris und
London durften nicht von der glei
chen (Genügsamkeit beseelt sein.
Man wird auf eine Fortsetzung
der Kämpfe gesaßt und gespannt
sein müssen, Uni den Druck aus die
untere Ifonzo Front abzuschwächen,
haben, so meidet Rom, leMafte Ak
tionen an vielen anderen Punkten
der großen österreich-nngarischen
Schlachtlinie stattgefunden. Nach
dem mau sich mit .beut moralischen
Ersolg, welchen die Italiener da
hei, wie im Ausland" mit der Ein
naluue von Görz errungen haben,
abgefund? hat, werden die rein
militärischen Erivägungeu wieder
maßgebend sein.
Einnahmen an
Vinnensteuern!
Washington. 1 1. Aug. Tie
Eiuualune des Binnensteuer.Büros
für das am HO. Juni abgelaufene
Fist'aliahr betrugen p, 12.72:1.2
oder $07,0l2,2i!l mehr als diejeni
ge des Vorjahres. Von der obi
gen Äumme entfielen y.,.l.0.!..
auf gewöhnliche und Pl2I,l:!7.2,"i!!
aus Eintv,,,,, , ie, , steuern. Die Ein
naluueu der Eiukomniensiener ver
teilten sich folgendermaßen: Für
Einkommen von h!::,0,0 bis .O.
000 die Summe von P2:'.,l!l').71 1,
für $20,000 bis $50,000 Einkom
me A!.0!1.775, für $50,000 bis
$.75,000 Einkoiumen $1.071. ."2.
für $75,000 bis $100,000 Einkam-
lncit $3,623,47.', für $100,000 bis
t n tnf i)kA
"'Ci ma'ir '
1'1C Jt,0?
'kommen $,.,3!'.;,.' 'und für E,,,.
'kommen von über $500,00 jährlich
$12,GI7,b03.
Priisidcnt Wilsvii
tritt iieriiiittklüd ein!
Empfängt heute Abordnungen der Bahnansc-
stellten sowie der vahnmagnaten,
uin vahnstreik abzuwenden.
Nicht organisierte Angestellte gegen Streik.
New ?jorf, 11. Aug, Falls
das letzte Mittel, "'eine Vermittelung
durch Präsident Wilson, auch fehl
schlagen sollte, ist ein Streik der
Eifenbalrn.Angestellten, welcher den
Bahnverkehr und den Handel des
ganze Landes völlig unterbinden
würde, unvermeidlich.
Die Vertreter der Bahnangestell
ten haben sich klar und. deutlich aus
gedrückt, daß sie irgend eine Form
erlies Schiedsgerichts auf das be
ttimmtcste ablehnen. Am Sanis
tag hatten sie bereits jede Vermit
telung zurückgewiesen,
Präsident bietet Bcrmittclung au.
Sobald Präsident Wilson. wel
cher de Entwickelungen der Ver
handlungen mit größter Besorgnis
gefolgt war. in Erfahrung gebracht,
wie die Sachen standen, nnd daß
ein Uebertinkontmen zwischen Ar
beitgebern und Angestellten unmög
lich schien, sandte er feinen Privat
sekretär Tumult gege abend nach
New Aork. um beiden Parteien seine
Vermittlung anzubieten, Herr Tu
mult traf gegen neun Uhr in New
Aork ei und überbrachte den Ver
treter der Angestellten wie den
Bahnrnngnaten das Anerbieten des
Präsidenten, in welchem dieser auf
die .Kalamität und die geschäftliche
Katastrophe hinweist, welche das
Land infolge eines Bahnstreiks be
fallen würde.
Auf diese Gründe gestützt forderte
der Präsident die Bahnmagnote wie
die Führer der Balmangestellten zu
einer Besprechung nach Washington
auf.' ehe die Letztere die Aufforde
rung zu, Streik erlassen.
' Die- Verhandlungen zwischen den
beiden feindlichen Parteien waren
och nicht abgebrochen, als Tumul
tt, Washington verließ, doch in Phi
ladelphia bereits traf ihn ein Tele
gramm, daß die Führer der Ange
stellten ein Schiedsgericht zuriickge
wiesen hätten. Diese Entscheidung
wurde getroffen, nachdem dieselben
über sechs Stunden in geheimer
Sitzung versammelt waren. Ueber
die Gründe, welche sie zu dieser Ent
scheidung drängten, gehen bisher die
Meinungen auseinander.
Nehmen Vorschlag an.
Sowohl die Vertreter der Bahn
angestellte wie diejenigen der Bahn
magnaten erklärten sich einverstan
den, der Aufforderung des Präsi
denten nachzukommen. Die Füh
rer der Angestellten und dreißig der
hier anwesenden (100 Delegaten
reisten gegen Mitternacht nach der
Bundeshauptstadt ab. desgleichen 19
Vertreter der Bahnen. Tie Kon
ferenz mit dem Präsidenten soll so
bald wie möglich stattfinden.
Ter Prastdent hat die Fuhrer
der Angestellten zu einer Bespre
chung um 10 Uhr nach dem Weißen
.yanse beordert, und wird das Ko
mitee der Vertreter der Bahnen spä
ter empfangen. Herr Wilson hielt
dies fnr das Richtigfte, da er auf
diese Weise einen besseren Einblick
in die Forderungen der Angestellten
und in die beiderseitige Stellung
nahme zu gewinnen hofft.
Jeder schickt Schuld auf Anderen.
A. V. Garretfon. Präsident des
Ordens der Zugbernnten. schiebt die
ganze Schuld, daß es nicht zu ei
ner 'Einigung gekommen, auf die
Eisenbahnen, welche sich den vorde
rungen der Angestellten gegenüber
zu gleichgültig verhalte hätte lind
nicht willens wäre, diese auf hol
bei 'Wege entgegenzukommen.
Hingegen behaupte,, natürlich die
Bahnrnngnaten, daß die Schuld auf
Seiten der Angestellten läge, welche
sich auf feine Voxmittelung einlas
se wollte.
Botschaft des Präsidenten.
' Tie Botschaft deö Präsidenten an
die beide Parteien, welche diesen
vom Sekretär Tumult überbracht
wurde, hatte folgenden Wortlaut:
Ich habe mit Erstaunen und
großer Enttäuschung Mahrgenom
men, das; eine, Einigung in den
Streitfragen zlvischen den Bahnen
und deren Angettellten sich als un
möglich erwiesen hat,. ,
Ei eneralstreik an den Bnli
neu würde zu irgend eiuer'Zeit die
schneidendste und . verderblichste
Folge für das Land habe. I
der gegemvrtigäen Zeit würde dieser
,edoch unheilbringend fein. Ich
fühl?., daß ich daher das Recht habe,
als das Haupt der Regierung Sie.
aufzufordern, und ich fordere Sie
yiermit auf, daß ich, ehe eine ent
gültige Entscheidung getroffen wird,
eine persönliche Besprechung hier mit
Ihnen habe. Ich werde bereit sein,
Sie zu irgend einer Zeit zu em
pfange, fobald Sie in Washing
ton angekommen sind."
Wilson mit Petitionen bestürmt.
Washington. 14. Aug. Von
Bahnangefiellte, welche nicht den
vier Brüderschaften angehören, sind
aus alle Teilen des Landes an
Präsident Wilson Telegramme ei,
getroffen, in welchen er aufgefor-'
dert ivird, fein Möglichstes zu ver
suchen, einen allgemeinen Bahnstreik
abzuwenden. Unter anderen trafen
derartige Petitionen von l(i,0()l) An
gestellten der Chicago & Alton Bah
sowie von 4,500 Angestellten der
Gulf, Colorado & Santa Fee Bahn
heute u Weisen Haufe ein.
Ter Präsident ist immer nach der
Hoffnung, daß ohne Rücksicht auf
die ut -rage ftehende Punkte eine
Einigung erzielt werden mag.
Von den Zugbeamte allein hak
te sich 'i 28,812 für eine allge-
memcn streik und nur 4,L50 da
gegen erklärt. ' "
Bekanntlich beftchen die Fordern.
gen der Angestellten in einet Acht-
Stunden-Ärbeitstag und in einer
anderthalbmaligen Bezahlung für
Ueberzeit.. ... .:. . .-
Glänzende Arbeit ,
deutscher Tauchboote!
Dieselben räumen unter den Han-
delsichiften feindlicher Lander
fürchterlich auf.
Liverpool, England, 14. Aug.
Der hiesige Schiffsverficheruugsver
ein hat für Jum 1916 131 briti
sche Danrpft und Segelschiffe mit
31,998 Tonnengchalt als verloren
gestrichen.
Lloyds melden, daß drei franzö
sische Dampfer und ein Segelschiff
unbekannter Nationalitat am Sams
tag vo deutscht Tauchbooten zum,
Sinke gebracht wurden.
Harre, Frankreich, 14. Aua.
Ein eiiiziges deutsches Tauchboot hat
zu gleicher Zeit sechs Schiffe ange
halten, gab der Mannschaft ltz's fra.
zösische Dampfers Marie"-. Befehl,
in die Boote zu steigen und nachdem
dieses geschehen war, - wurde das
Schiff mittels Sprengbomben zer
stört. Dann wurden die norwegi
schen Dampfer Credo" und So
ro", die Kriegskonterbande, an Bord
hatten, verfenkt, den anderen drei
Schiffen aber nach PrüfMg ihrer
Papiere .gestattet, ihre Fahrt fort
zusetzen. Die Mannschaften der z?i
störten ..Schiffe wurden . vom däni
sche Dampfer Robert" aufgelesen
und nach Havre gebracht.
Ter britische Dampfer Antiope",
1908 Tonnen groß, und der italie
nische ' Dampfer St. Sebastian", '
1,030 Tonne groß, sind van feind
lichen Tauchbooten verfenkt worde.
Kopenhagen,. 14. Aug. . Der
dänische ' Dampfer Storebelt", mit
1,700 Faß. Butter. 2.000. Fa
Schweinefleisch und großen Menge
Eiern an Bord, ist auf der Fahrt
ach Ncweastle abgefangen und als
Prise ach Swinemünde gebracht
worden. (Ha, schmeckst du prächtig!)
Uolossale britische
Gffiziersverluste!
London, 14. Aug. , Tie Per
lustlisten besonders der Offiziere zei
ge die -Heftigkeit der Kämpfe o
der Westfront. Vom 10. bis 23.
Juli, also in einer Woche, fiele
528, verwundet ivnrde 1070 und
201 werden vermißt, im ganzen
1799. Tas Verhältnis der Tote
zu den Verwundeten ist eins zu zwei
und bedeutend höher . als in den
vergangenen Wochen, Seit Beginn
des Krieges betragen dieVerlnue
an Offizieren .der britischen Armee
10,105 'Tote. 21,290 Verwundete
und 2102, Vermißte.