Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 29, 1916, Image 1

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    F? A.
0f .
HiiiimiminuiinHiiiimiHiimniuiinmtmnm
Die Auflage Z
2 !
2 vcr
2 Tägliche Omaha Tribline" 2
2 mächst täglich nd damit ihr Wert
2 ' als Anzcigcmlttel. Z
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 k 1 1 1 1 1 1 1 1 iT
aaA rLA
M
IJV
It n i : 1 1 1 n n 1 1 : 1 1 1 x 1 1 1 j 1 1 1 n n u m i u 1 1 1 1 1 1 1 ti ri n 1 1 1 1 1 1 !
K 3
S J1(f?tf Anzogen 2
2 in bet 2
2 Tägliche Omaha Tribüne"
2 bringen vollen Erfolg. Probieren
2 Sie. sie au. '
llI!I,IIIIIII,IIIIII,IllMIIMIM
5v,-A-ii VrfTLs
Willi
VlWJvlJ w
"-w
Fl
rl fi I fsi
lF
I
!i
WH IV II
7
33. Jahrgang.
Omaha, Ncbr., Samstag, , 29. Juli 1916.
8 Scitcn.-No. 119.
tf
V
L
?
Die LffensilicM
ritcn stoöi ivicdcr!
Nuch 6ic Franzosen Kommen nicht weiter; alle
" britischen Siegesberichte Flunkerei,
laut oentschem Oberkommando.
ttnssen wollen nun auch Broöy genommen haben.
Offizieller deutscher Bericht.
Berlin, 29. Juli, über London.
Tas Kriegsamt meldete gestern
ibcnd: Starke britische Angriffe auf
Zie deutschen Stellungen im Fo
?calirwalde, in der Somme.Rcgisn,
'ind unter dem deutschen Feuer zu.
iimicngcbrochen.
Eine deutsche Patrouille im Di
'triZt Neuve Chapelle brachte 2 Ma
ichinengcschütze und 30 Gefangene
.'in. unter denen 3 Offiziere waren.
Nördlich der Somme wurde daö
britische Feuer auf seine höchste
Ttärke gebracht. Ani Nachmittag
wurden starke britische Angriffe nahe
Pozicrcs und am Walde von Fo
cernix, sowie südöstlich davon, unter
nonimen; sie brachen aber sämtlich
zor den deutschen Stellungen zusam
nen.
Zu Longueb.il und' im Telviller
Walde gab es Handgemenge, aber
der Feind konnte keine Erfolge er
ringen.
Südlich der Somme ist die Ar
iillerie auf beiden Seiten anhaltend
tätig. Nahe Soyecourt wurden
feindliche Handgranatcntruvpcn ab.
geschlagen.
. Ocstlich der Maas find franzo.
fische Unternehmungen gegen das
Erdwcrk Thiaumont gescheitert.
In einem Fliegcrkampf nahe Vie
ne, östlich von Rhcims, wurde ein
französischer Doppeldecker abgeschos.
,'en.
Alliierte kommen nicht vorwärts.
Berlin, 29. Juli, über London.
TaS deutsche Kriegsamt meldete
'.icstcrn abend: Der Feind kann
nicht mit Erfolgen Prahlen; die
britischen Angriffe in dem Pozicres.
Abschnitt wurden samt und sonders
abgeschlagen." (Tas genügt!)
Vom östlichen Kriegsschauplatz.
Vom östlichen iZricgsschauplatz
meldete gestern abend das Haupt,
quartier:
Armeegruppe Prinz Leopold von
Bayern die Russen erneuerten
ihre Angriffe in dieser Gegend. Seit
gestern rissen sie mit zwei Armee,
korps an der Front von Skrobowo
und Vngoda bis östlich von Goro
ditscha sechsmal erfolglos an. Wei
tcre Angriffe sind im Gange.
Die angreifenden Wogen von zwei
Divisionen fluteten mehrere Male
bor unseren Schara.Stellungen,
nordwestlich von Liachowitsch, hin
und zurück. Die Verluste des Fein
dcS waren die schwersten.
Armeegruppe v. Linsingen: Rus
sische Angriffe nordwestlich von
Swinuichi gewannen anfänglich an
Boden, aber jetzt sind Gegenangriffe
im Gange. 1
Wien, 29. Juli, über London.
Daö Wiener Kriegsamt meldete am
Abend des 27. Juli folgendes:
Wiederholte starke Angriffe des
Feindes brachen am Nachmittag zwi
schen Nadziwilow und dem Styr zu.
sammen.
Beiderseits der Lcszniower Stra
he fetzten die Russen ihre Durch,
bruchsvcrsuche fort. Sie wurden
nach erbittertem Handgemenge zu.
rückgeworfen Ueber 1000 Gefan
zene blieben in unseren Händen.
Italienischer Kriegsschauplatz: Der
Feind unternahm gestern nach hefti.
gcr Artillerievorbereitung südwestlich
von Paneneggio von 7 Uhr früh
bis 2 Uhr nachmittags ununtcrbro
chen starke Angriffe, die sämtlich ab.
gewiesen wurden. Nach kurzer Pau
je erneuerten die Italiener mit fri
schen Streitkräften ihre Angriffe, die
bis 11 Uhr abends dauerten. Un
sere tapferen Truppen behaupteten
sich in allen ihren Stellungen.
Was die Franzosen sagen.
' Paris, 29. Juli. Tas fran.
zösische Kriegsamt meldete gestern
gbend, das; die Teutschen einen ge
jvaltigen Angriff gegen den Saint
g'Zarie Paß in den Vogesen unter
nommcn und in den vorgeschobenen
französischen Stellungen festen Fuh
gefaßt haben. In demselben Be
richt aber hecht es. das; der Feind
später wieder aus den Gräben ver.
trieben wurde. (Letzteres glaubt der
französische Zensor selbst nicht.) Auf
dem rechten Ufer der Maas wollen
die Franzosen Erfolge zu verzeich.
ren haben. In dem offiziellen Be
richt heißt es: In den Argonnen
i v 1
ließen wir mehrere Minen mit Er.
folg springen und besetzten die Rän.
der der Krater; in dem Abschnitt
von Fille Morte känrpften unsere
Truppen ebenfalls mit Glück. Auf
dem rechten Ufer der Maas eroberten
wir in dem Thiaumont-Abschnitt et
was an Grund und Boden. Zu
lebhaften Kämpfen kam es in den
Vogesen. .Nach vorhergegangenem
schwerem Bombardement fetzte der
Feind gegen unsere Stellungen süd
lich vom Saint Marie Paß zweimal
zum Sturm an. Beim ersten
Sturmangriff drangen deutsche
Truppen bis in unsere vordersten
Schützengräber vor und es gelang
ihnen auch, sich dort festzusetzen,
später wurden sie jedoch durch einen
Bajonettangriff wieder vertrieben.
Weniger Glück hatten die Teutschen
mit ihrem zweiten Angriff, denn
derselbe brach unter unseren Ver
hauen zusammen. Die Deutschen
erlitten schwere Verluste. Heute
früh kam es in der Nähe von Ver
dun zu lebhaften Fliegerkämpfen;
ein feindliches Flugzeug wurde zum
Abstieg gezwungen und die beiden
Insassen gefangen genommen. (Na
türlich die deutschen Flugzeuge
sind nach Ansicht der Franzosen das
reine Spielzeug, aber o my
0 ltty!) .
Der englische Kohl.
London. 29. Juli. Die Ruf.
scn haben nunmehr den wichtigen Ei
scnbahnknotenpunkt Brody, 58 Mei.
Icn nordöstlich voy Lcmbcrg. besetzt,
sie haben somit die erste Linie der
deutschen Verbündeten westlich von
Lutsk durchbrochen und die Merrei
chisch-ungarischeN'dcutschen " Streit,
fräste aus ihren Stellungen an den
Flüssen Slonvka und Boldurobka im
südlichen Wolhynicn vertrieben: die
deutschen Verbündeten erlitten schwe
re Verluste an Toten und Ver.
Mundeten. Ueber 10,000 Mann
wurden gefangen genommen und
eine große Anzahl Geschütze wur
,den erobert. Die Schnelligkeit, mit
welcher dieser neueste Schlag der
Russen geführt wurde, war für die
Feinde geradezu verblüffend und
mag zur Eroberung Lcmbcrgs füh.
ren. (Nun haltet Ihr Briten aber
'mal ein biöchen die Luft ani) Ruf.
fischen Berichten zufolge halben die
Russen die ganze feindliche Linie
westlich von Lutsk durchbrochen und
haben zwei Generäle und 9000
Mann gefangen genommen, sowie
46 Geschütze erobert. (Somit ha.
ben die Engländer, die von 10,000
Gefangenen reden, flugs 1000
Mann dazugelogen.) Vrody's Fall
bildet eine schwere Bedrohung für
Lcmbcrg, und der schnelle und er
folgrciche Vormarsch dcr Truppen
des Generals Sakharosf bedroht die
ganze feindliche Verbindungslinie
vom Norden bis Süden. Pctrogra
dcr Korrespondenten erklären, daß
die russischen Erfolge dcr überlege
nen russischen Artillerie und dcni
schier unerschöpflichen Munitions
Vorrat zuzuschreiben sei. (Na, war
tct nur, deren Pulver wird auch
alle werden.) - ' :
Aus dem gestern abend veröffent.
lichten britischen Bericht geht her
vor, daß die britischen Truppen ihre
bisher nördlich von der Somme er
zielten Erfolge weiter ausnützen.
Tas ganze Dorf Longueval befindet
sich angeblich in Händen der Briten,
und die fünfte brandcnburgische Ti
Vision, welche bis jetzt das Telville
Gehölz gehalten hatte, ist von dort
vertrieben worden. Die Eroberung
des Telville Gehölzes ist für das
britische Volk um so erfreulicher, als
dasselbe heftig unistritten wurde und
öfters den Besitzer wechselte. (Lange
werden sich die Briten wohl nicht
des Besitzes des Gehölzes erfreuen,
denn hat dasselbe irgend welche stra.
tcgische Bedeutung, bann werden
es sich die Deutschen wohl bald wie
der holen.)
Roosevelt spricht für Hnghes.
New Aork.' 29. Juli. Theo
dore Noosevclt wird am Montag bci
der offiziellen Bekanntmachung , von
Ehas. E. Sughcs Kandidatur Au
gusten desselben eine Ansprache hal
tcn, wie gestern abend verkündigt
wurde.
white Star cinie
kommt noch gut weg!
Begleicht die Forderungen der Ti
tanicOpfrr mit der geringen
Summe von $GG5,000.
New Kork. 29. Juli. Von
Angehörigen jener Personen, die nüt
dcr Titanic untergegangen waren,
wurden gegen die White Star
Tampfer-Linie, Eigentümerin des
Dampfers Titanic, Schadcnerfatzfor.
derungen im Betrage von $18,000,
000 im hiesigen Bundisgcricht an
hängig gemacht. Seit vier Tagen
war dcr Prozeß im Gange, Da
sich abcr aus dcm Zeugcnvcrhör er.
gab. daß der Untergang des Damp.
fers auf einen unglücklichen Zufall
zurückzuführen fei, ließen die cttä
gcr nüt sich reden und sie gaben sich
mit einem Vergleich zufrieden. Die
ihnen auszubezahlende Summe bc.
trägt $665,000.
Frieden nach dem
Zlückzug oer Nüssen!
Berlin, über Amsterdam und
London. Dcr gegenwärtig hier
weilende ungarische Opposltionsfüh.
rcr Gras Julius Andrassy, der. nach
ste Woche in Schönbrunn vom Kai
ser-König Franz Joseph empfangen
werden wird, erklärte:
..Solange de Alliierten noch Hoff,
nung auf einen Sieg haben, ist an
Frieden nicht Zu denken. Sie "werden
ihren Minn jedoch ändern, wenn der
Rückzug der Bussen wieder beginnt.
Daß das früher oder später geschehen
wird, ist mit Sicherheit zu erwarten.
Durch die Karpathen kommen die
russischen Horden niemals. Der ein
zige Gefahrv'.mlt ist am Stochod
und in dem Landesteil nordöstlich
ron Lcmberg. Wenn unsere Linie
auch hier hält. s-: werden die rusfi
schen Horden in Bälde wieder zurück
müssen. Daß Rumänien in den
Krieg eingreifen wird, halte ich für
ausgeschlossen. Ich bin hierher ge
kommen, um mit deutschen Beamten
zu konferieren, aber die Kvnfercnzcn
werden sich nicht um den Frieden
drehen." - . . -
Deutsche Flugzeuge
Über Englands Uüste!
London. 29. Juli. Drei Zep.
pcline unternahmen beute zu früher
Morgenstunde eine Razzia auf Eng.
lands Ostküste ; es sind keine Ver
luste von Menschenleben zu bckla
gen. So meldet die britische Ad
miralität. ' Einzelheiten über die
Razzia fehlen nzch, doch weiß man
soviel, daß sich drei Zcppcline daran
beteiligt haben. Die Zeppeline
fuhren nicht weit ins Land hinein,
warfen mehrere Bonibcn auf eine
Bahn herab. Tann flogen die Zcp.
peline nach einem in dcr Nähe dcS
Bahngcleifes befindlichen Dorf und
belegten dasselbe mit fünf Bomben:
abcr auch diese richteten keinen
Schaden an. (Es ist zum Lachen,
was?) Die Zcppcline kreuzten ctlva
zwanzig Minuten lang in den Lüf.
tcn und nahmen dann ihren Weg
nach der Küste. Es ist dieses dcr
erste Zeppclinangriff auf die cngli.
sche Ostküste seit 12 Wochen. Das
Wetter war dem Uebcrfall sehr gün.
stig.
Franzosen verweigern
G ssizieren Gehorsam!
Berlin, über London, 29. Juli.
Ein Korrespondent des Lokalan
zeiget" berichtet einen dramatischen
Vorfall, dcr sich in den Argonnen
abgespielt hat. Ein französischer
Hauptmann gab den Befehl zu ei
ncm Sturmangriff auf die Stellung
einer deutschen Jägcrabtcilung und
kletterte mit den. Rufe: En avant!"
aus dem Schützengraben. Nachdem
cr einige Schritte vorwärts gestürmt
war. entdeckte der Offizier, daß seine
Soldaten nicht feuerten und die
Deutschen auch nicht schössen. Er
blieb stehen und wartete einige Mi
mitcn. Tann salutierte cr mit dem
Säbel gegen den deutschen Schützen,
graben und kehrte ticftraurig in sei
nen eigenen Graben zurück.
Uanal-Sinnahmen
geringer als Zlusgaben!
Washington, 29. Juli. Die
Solleinnahmen für den Panama Ka.
nal betrugen, in dem am 31. Mai
endenden Fiskaljahr $1,286.551
weniaer als die Ausgaben. Dies
! ist hauptsächlich darauf zurückzu. !
führen, daß infolge der mehrfachen
Erdrutsche der Kanal vom T.
tober bis März geschlossen bleiben
Mußte.
Naub und Doppelmord
in Sunol, Nebr.!
Banditen berauben Bank von Sunol
. und schiesjen zwei ihrer Ver
fvlger nikdcr.
Sidney, Neb.. 29. Juli.- -Im be
nachbarten Sunol betrat gestern mit
tag ein Fremder die dortige Ne
braska State Bank und präsentierte
dem allein anwesenden Kassierer C.
W. Smith einer. Wechsel auf eine
Bank in Ohio. Während Smith
denselben prüfte, zog der Fremde
plötzlich einen Revolver hervor und
zwang dm Kassierer in das Sicher
heitsgewölbe, dessen Tür er zumach,
te, ohne jedoch den Riegel vorzu
schieben. Mit etwa' $1,i?00 Beute
sprang dct Bandit dann in ein Au
tomobil, in welchem sein Helfers
Helfer auf ihn wartete und fort ging
die Fahrt.
Inzwischen war jedoch Smith auch
schon aus dem Hause, gab Alarm,
und sogleich machte sich eine Anzahl
Bürger auf die Verfolgung der Die
be, nachdein noch Sheriff McDaniels
von Sidney tcl?vhonisch bmachrich.
tigt war.
Der eine Boidit eröffnete nun
Feuer auf seine Verfolger und tö
tete Paul Vacik und Jra Paul von
Sunol. ' Zwci Meilen östlich t,on
Sunol stellte Sheriff McDaniels
nachmittags die Verbrecher, welche
sich der bewasfnctcn Menge ergaben.
Der ' Doppelmörder nannte sich I.
W. Corncll aus Denver und sein
Komplize gab sich als R. G. Lukcns
von Jnömonl, Colo., auö. Sie wur
den beide in, das hiesige Gefängnis
gebracht. 2c3 Geld wurde bis auf
eine Kleimugkeit wiedergefunden.
Beide Mäimcr leugneten jegliche
Schuld, ' doch hat Kassierer Smith
bereits Eornell als denjenigen iden
tifiziert, welche ihn überfallen.
Das Urteil der Lcichcnvcschaucr
Geschworenen lautet dahin, das Ba
cik und Paul von dem Banditen
und Vankr?.ul.cc Frank Eorncll er
mordet seien. ' Vacik war erst seit
zehn Monaten ' verheiratet. Paul
hinterläßt eine Witwe und drei Sinu
der. :
Mörder warcnGihäftöteilhaber.
Denver, Eolo.. 29. Jull. I.
W. Eorncll und R. G. Lukcns. wel
che, wie aus Sidncy, Neb., berichtet
wird, in eine Bank eingebrochen sind
und zwei Leute ermordet haben,
führten hier gemeinsam ein Phono
graphcngcschätt. Eornell. der etwa
30 Jahre alt ist, war früher Post
mcislcr von Jnsmont, Colo., wo er
ein Sommcrhcim besitzt. Sie hattcn
angeblich vor etwa einer Woche eine
Geschäftsreise nach Nebraska ange
treten und ei,',e große Summe Gel
des mit sich.
Verhaftung wegen
Bombenattentats!
San Fraucisco, Eal., 29. Juli.
Die hiesige Polizei verhaftete gestern
den ArbeiterAgitator Thomas I.
Mooney, welchen sie beschr.ldigt, dcr
Führer ciner Bande zu sein, die für
das Bombenatteutat am vergangn
nen Samstag während der Bereit
schaftsparade verantwortlich ist. Auch
Mooncy's Frau wurde in Haft ge
nommcn.
Nach Ansicht dcr Behörden war
die Bombe ursprünglich für eine Ab
tcilung von Straßcnbahn.Angcstcll
tcn bestimmt, welche in der Parade
niitmarschicrte. Dieselben sollen
Mooncys Bemühungen, sie zu ei
nem Streif zu veranlassen, die kalte
Schulter gezcigt haben. (Ticse Ä
ficht der Polizei scheint etwas sehr
weit hergeholt zu sein.)
Boot des Uönigs von
Dänemark kentert!
London, 29. Juli. Wie aus
Kopenhagen gemeldet wird, passier,
te dcm König Uon Dänemark gestern
nachmittag ein Unglück, das leicht
hätte schlimme Folgen nach sich zie
hen können.
Der König hatte bei Aarhus al
lein in einem Boot eine Segelpartie
unternommen, als daö Boot infolge
eines heftigen Windstoßes, plötzlich
umschlug, und der Herrscher ins
Wasser siel. Er schwamm auf das
gekcnterte Bot zu und setzte sich
rittlings auf den Kiel, bis cr vom
Ufer aus bemerkt wurde, und andere
Boote sofort zu des Königs Rettung
herbeieilten.
- Fnrnibrand.
Griswold, Ja., 29. Juli. In
folge Selbstentzündung von Heu
entstand escern auf der Farm von
N. B. Hall ein Feuer, welchem sie
den Farmg,",bäude zum Opfer fielen.
Der angerichtete Schaden beträgt
$10,00, welchen nur $1.00 Bersi
Körung gegeimberstchen,
Allerhänd aus der
Bundeshauptstadt!
Differenzen im Kongrksi' die Kin
dcrarbcit.ä-orlage; dcr Protest
au England.
1
(Sonderbericht.)
Washington, 29. Juli. Zwischen
dem Präsidenten und der demokrati
schen Majorität im Bundessenat sind
wieder ernste Differenzen entstanden,
welche die Vertagung dieser Kmv
greßsitzung auf indefinitivc Zeit zu
verschieben drohen. Der Senat hat
das Marine.nrdget auf über drei
hundert Millionen Dollars erhöht,
hat den Bau von 167 Kriegsschiffen
autorisiert und dadurch eine Mebr
ausgäbe von 500,000 Millionen für
die nächsten 5 Jahre beschlossen.
Auch hat er dem Abgeordnetcnhause
zu verstehen gegeben, daß er aus das
von ihm festgesetzte Bauprogramm
bestehen wird. Ehe nun dieses Bud
gct im Konferenzkomitee zur Zufrie
denheit dcr beiden Zweige des Kon
gresses bearbeitet werden kann, wer
den viele Tage, mehrere Wochen,
wenn nicht Monate, vergehen.
Die 5Underarbcit'Vorlage.
Der demokratische Kaukus hat sich
dcm Wunsche des Präsidenten gc
fügt und die 5tinderarbeitVorlage
och für die z?gcnwärttge Tagung
des Kongresses zur Debatte angesetzt.
Diese Maßregel entspricht nicht dcn
Ideen von eirnm halben Dutzend
sehr einflußreicher südlicher Scnato
ren, wenn auch ohne Zweifel eine
Mehrheit zugunsten, der Vorlage im
Senat vorhanden ist. In keinem
Teile des Land?? wird mit der Kin
verarbeit größerer Mißbrauch ge
trieben als in dcn paar südlichen
Staaten, in trelchcn sich die Baum
vollJndustrie s, entwickelt hat, daß
sie mit den Spinnereien und Webe
reicn der ?!eil'E:glattd Staaten er
folgreich konlurrieren kann. Die Kin.
der dcr ärmeren weißen Bevölkerung
dieser südlichen Staaten, die Nach
kommen des soacnanntcn poor
white thrash", welche wie die für
bige Bevölkerung vollständig poli
tisch entrechtet sind, werden schon
vonr zartesten, dinde,Salter in diesen
Fabriken beschäftigt und sie sind, ab
gesehen von den Chinesen, die bil
ligste Arbeitskraft in der Welt. Die
Senatoren solcher Staaten wie
North Carolina sind von diesen aus
Plantagenbcsitzcrn bestehenden Kor
porationen so abhängig, daß sie es
nicht riskieren dürfen, eine Kinder
arbcitöschutz'Vorlage zuni Gesetze
werden zu lassen. Tun sie es, so
verlieren sie ihre Stellungen in der
Oligarchie, welche schon seit Jahren
die meisten südlichen Staaten be
herrscht. Vertagt sich aber der S
not ohne diese Vorlage zu berücksich
tigen, so liefert er den Republik,
nein einen gcwnltigen Hebel, mit
welchem die demokratische Partei
leicht aus dem Sattel gehoben wer
den kaiin.
Britische Borbcugnngsmaßrcgcln.
In den Ictzn Tagen hat Sir Ee
cil Rice. dcr britische Botschafter,
dcm Stantsdepartcmcnt mehrere Be
suche abgcstattet und mit dcm situ
gierenden Staatssekretär Polk län
gere Konferenzen gepflegt. Sir Ee
cil Rice wird wohl davon gehört
haben, daß es wieder die Absicht dcr
Administration sein soll, energische
Proteste gegen gewisse Gcwaltmaß
regeln dcr englischen Regierung vom
Stapel zu lalscn. (Sind inzwischen
abgegangen. D. Red.) Er wird
diese Proteste wohl gelesen und dem
fungierenden Staatssekretär crkiä't
haben, wie weit die englische Regie
rang die . Proteste bcrucksichttgen
wird. ' Protzte gegen den Dicbstahl
amerikanischer Post, Proteste gegen
die Beschlagnahme nach neutralen
Häfen bestimmter amerikanischen
Schiffen unu. stehen ja schon seit
Monaten auf d cr Tagesordnung,
aber sie haben nicht den geringsten
Erfolg " gehabt. Man muß beinahe
zur Ueberzeugung kommen, daß man
hier auch gar nicht erwartete, daß sie
Erfolg habcit würden. Nun haben
die Herren Engländer eine Anzahl
von amerikanischen Handelsfirmen,
welche seit Jaiiren internationale
Geschäfte betreiben, auf die söge,
nannte schwarze Liste gestellt und
diese Firmen -sind so zu sagen im
Welthandel ruiniert worden, weil sie
indirekt mit Deutschland oder ande
ren Feinden Seiner britischen Majc
stät Geschäft, rja'.acht haben sollen.
Als neutrale Macht ersten Ranges
kann sich Onkel Sam eine solche
Schädigung seines Handels nicht gut
gefallen lassen und so muß wieder
ganz ernstbaft protestiert werden,
um das Volk zu beruhigen und ihm
Sand in Sie Augen zu streuen. So
hat matt den englischen Botschafter
aus der Sommerfrische kommen las.
fen und hat ihm die Proteste ge
zeigt, che c nach London abgingen;
Amdolldo erhält neue
Äote an Cananza!
ver.. Staaten einverstanden, alle Differenzen
durch gemeinsame Kommission zu regeln;
Villa wieder einmal im Netz.
Nebraskas Milizen werden bald Grenzdienst tun.
Washington, 29. Juli. Kanzler
Polk überreichte gestern dem mw
konischen Gesandten Arred.ndo eine
Note an Carranza, in welcher dieser
benachrichtigt wird, daß die Bun
desregierung sich damit einverstan
den erklärt, die zwischen beiden Län
dern schwebenden Differenzen durch
eine gemeinsame Kommission schlick
ten zu lassen.
In der Note wird auf die letzte
Mitteilung Crranzas vom 12. Juli
Bezug genommen, in welcher dieser
dm Vorschlag macht, daß jede der
beiden Regierungen drei 5ivmmilsä
re ernennen solle, welche an einem
gemeinsam vereinbarten Orte Bera
hingen abhalten sollten. In diesen
sollte entschieden werden, wann die
amerikanischen Streitkräfte Mexiko
verlassen sollen, wi? eine gemein
same Llontrolle der Grenze gegen
fernere Räuberülicrfälle gebildet
werden könne, usw.
Die Bundesregierung erklärt sich
mit diesen Vorschlägen bereit, der
langt in dcr gestrigen N,.?te jedoch,
daß die Machtbefugnisse dcr bettcf.
senden Konimissäre noch wcitcr aus.
gcdchnt werden, um alle Fragen bc
rühren und erledigen zu können,
iuclche ' irgendwie zu Differenzen
Veranlassung geben könnten. Selbst
redend sollen alle Abmachungen der
gemeinsamen Kommission keine bin
dende Kraft haben, solange dieselben
nicht die Bestätigung und SanMo
nierung der beiden Regierungen cm
psangcn.
Gesandter Arredondo wird diese
lctzte amerikanische Note sofort fei'
ner Negicrunz übermitteln, und
man hofft, das', bis Ende nächster
Woche die Antwort von Carranza
cintrcfcn wird, welche wie man als
sicher annimmt, günstig und in be
jahcndcm Sinne ausfallen wird.
Sowie die Antlvort eingetroffen,
werden sogleich die drei amerikani'
schen Kommissäre ernannt werden.
Unter dcn eventuellen Mitglieder
der Kommission nennt nian den
Vorsitzer des Bundesobergcrichts
White, sowie -Louis D. Brandciö.
der kürzlich in dcn höchsten Gerichts
Hof des Landes berufen wurde, au
ßerdcm Frcdcrick Lehman, den frü
heren GciieralSolicitor und Gcne
ralmajor Gocthals, früheren Gou
vcrneur der Kanalzone.
Den Vorsitz der mcrikanischen
Kommission wird wahrscheinlich der
Finanzminister Luis Cabrera füh.
ren.
Die Bundesregierung wird darauf
bestehen, daß die Versammlungen
der gcmeinsaint Kommission in ei
ner Stadt in den Ver. Staaten ab'
gehalten werden. :
Villa wieder einmal gestellt.
Der mexikanische Gesandte Acre
Dadurch mag cö möglich werden,
daß England als bcwährtcr alter
Freund der Ver. Staaten diese
schumrze Liste etwas revidieren wird.
Aber was wird das nützen? Sir
James Runciman, der englische Han
delsministcr, hat offen im Parla
ment erklärt, dcr Hauptzweck des,
gegenwärtigen Krieges fei der kom
mcrziclle Rum Deutschlands und
derselbe würde auch nach der Been
digung des Krieges, einerlei wer
der Sieger bleiben würde, durch die
Handelsverbwdungen der Entente
Mächte erzielt werden. Wenn nun
die Ver. Staaten in engeren Han
delsbeziehungen zu Deutschland blei
ben wollten, so hätten sie die Fol
gen zu tragen und bie gegenwärtige
schwarze Liste sei nur das, Vorspiel
zu einem wc t größeren Drama dcr
Zukunft. Während nun dcr fun
gierende Staatssekretär Polk an sei.
nen harmlosen Protestnoten weiter
herum drechselt, wird der englische
Botschafter seiner Regierung schon
mitgeteilt haben, was diese Proteste
enthalten und was wirklich hinter
ihnen steckt. Wenn er dann im
Lause der Zeit seine Instruktionen
von London erhalten hat, wird er in
aller Ruhe unserem Staatsdeparte.
ment mittele.1, die Regierung Sei
ner Majestät bedauere sehr, aber da
ließ sich eben nichts niachen und da
mit wird sich die Administratton
Wilsöns dollständig zufrieden gebe.
GerMuzi.cuS,.
dondo, verkündete gestern, daß lau.
Nachrichten, welche er aus Stadt
Mexiko erhalten, etwa 10.000
Mann Negierunaötnippen öilla und
seiner Gefolgschaft im südlich? Teil
des Staates Chihuahua auf den
Fersen seien, und daß die Vrrnich
tung des BarditenhäuptlingS nahe
bevorstehe. (Zum wievielten Ma
lc?)
Dies ist das erste offizielle Einge
stiänduis seitens dcr incrikanischen
Behörden, daß Villa noch am -Le
bcn ist.
Gleichzeitig machte der Gesandte
bekannt, daß da? mexikanische Land
wirtschafts.Ministerium den Anbau
von 15,000 Acker im Staate Guer.
rcro mit ,Baumvolle ins Werk . ge
setzt habe.'
Früherer Führer Billas hingerichtet,
Laredo, Tcr.. 2. Juli. Wi
Nachrichten aus Nucvo Laredo.be
sc,gcn, ist auf dcm Marktplatz zu
Saltillo, Mcx., Sandago Ramircz,
früherer Gouverneur des Staates
Coahuila und später ein General t;t
Villas Armee, öffentlich hingerichtet
worden.
Ramirez hatt? seinerzeit, als die
Macht 'Villas im Schwinden begrif
fen war, Mexiko verlassen, war je
doch, als der Krieg mit den Ver.
Staaten unausbiciblich schicn, nach
Mexiko zurückgekehrt und hatte Car
ranza seine Dienste angeboten. Zehn
tausend Personen wohnten der Hin
richtung bei. Carranza hatte sich ge
weigert., Ramirez, Her eurer hoch an,
gesehenen Familie in Saltillo "ent
stammte, , zu begnadigen, trotzdem
sich' die prominentesten Mexikaner
für diesen verwandten.
500 Villisten gefangen.
Stadt Meriko. 20. Juli. Bei
einem Gesucht, das bei San Luis
Potofi stattfand, wurde, wie hierher
gemeldet wird, Jgnacie Media ge
tötet.
In ' Zacatecas wurden ü00 An
Hänger, Villas von General Plan!
gefangen genommen. Ihnen Wen
wurde eine Amnestie gewährt.
Vom Heeresdienst ins Znchthans.
'Santa Fe, N. M., 28. Juli.
Guy L. Hartman alias C. E. John
fon, welcher bei dem Erpedittons
korps des Generals Pcrshing als
Kundschafter tätig war, wurde tt
tcr der Anklage, die Bundesregie
nmg durch dcn Verkauf von Whis
kcy in Arkansas um große Summen
beschlvindclt zu haben, in das hie
fige Gefängnis gebracht und wird
nach Arkansas ausgeliefert werden.
Die Schwindeleien erstrecken sich
auf eine ganze Reihe Schnopsfabri
ken in Arkansas, West-Virginien.
Carolina und Florida und Hartman
steht eine gesalzene Zuchthausstrafe
bevor."
Grcnzdicnst ' für Ncbraska Milizen.
Camp Llano Grande, Tcx., 29.
Juni. Die Miliztruppen von .Ne
braska werden bald zum Patrouil
lcdienst an dcr Grenze herangezogen
werden, und die regulären Truppe
ablösen, welche seit sieben oder acht
Moimten dcn, Grcnzdicnst dort ver
sehen. Diese Information wurde
gestern den Obersten der beiden Ne
braska Regimenter Ebcrly und Paul
vom General Parker, Komandeu,
des Brownsville Distrikts, gemacht.
General Parker traf gestern im La
ger ein und ' hielt mit allen Trup,
pensührern Besprechungen ab.
Heute ist Zahltag für die Truppe?
im Lager, doch wird erst die Löh
nung für den Monat Juni ausge.
Zahlt. Die Löhnung für Juli er.
halten die Leute erst nach dem 1.
August. Viele derselben find be
reits seit einiger Zeit gebrochen".
Ralph E. Roach von Monroe.
welcher der Kompagnie C. von Oma
ha angchöi nniß sich im Armee
Hospital im Fort Sam Houston toe
gen Rheumatismus einer Amputa
tion eines Beines unterziehen.
Francis Wicvce von der Kompagnie
D. von Omaha wird wegen schlech.
ten Augenlichts seine Entlassung er
halten. ' ,
In ' der Dunkelheit" will ein
Franzose über Berlin geflogen fein.
Deshalb hat 'es außer. ilM auch nie
Wmd -ßerne.rf , r