Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 27, 1916, Image 2

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    XctGltctje Omaha Tridttne, TonnorZtaa, 27. Juli 1D1G. Solto 2.
)
Deutsches tt-vsst
in neuer Ustts!
Berlin, ii&cr London. 27. Juli.
Ein britischer Toppeldecker nrnr.
de von einem dcutsnVit Tauchboote
an einem Punkte nördlich von f,cc
brügge. Belgien, hcrabgcschosson,
und zwei Ofsizicre Wurden dabei
gefangen genommen.
Die deutsche Ädniiralität berichtet
darüber wie folgt: Am ?!achmittag
des 24. Jiili (Montag) brachte ein
deutsches Tauchboot durch sein Feuer
einen britischen Doppeldecker in daö
Meer herab. Tie Insassen, zwei
Offiziere, wurden von einem deut
sche Acroplan zu Gefangenen Ge
macht und nebst dem feindlichen
Aeroplan an Bord eines deutschen
ToypedodootS nach Zcebrügge betör
dert.
Casement wird am
3. August hingerichtet!
London. 27. Juli. Die An
kündigung. daß Sir Roger Cafe,
ment am S. August hingerichtet wer
de soll, hat leine Ueberraschung
hervorgerufen. Angesichts starker
kmfui)e, welche für ten Stoger em
treten, ist es nicht auögeschlossm.
daß er fchliefzlich doch noch begim
digt wird.
Ein Auöschub, welcher als Nich.
tertribunal die Berufungen der
Sinn Fein-Gefangenen angehört
hat, wird die Untersuchung in- we
nigen Tagen abschließen unö den
Bericht mu Empfehlungen an das
Lnnere Amt schicken.
Wie die Londoner Morgenzeitun
gen zu berichten wissen, wird das
Triouncu die Freilassung der Mchr.
zahl der zweitausend Gefangenen
empfehlen. - .
Mord vd i?kl:,stmord.
Des Moines, Ja., 27. Juli.
Aus Eifersucht erschoß der zehn
Meilen von Hiahlanö Park woy
nende wohlhabende Farmer Sabert
Parmcnter in der Nacht vom Ticns,
tag zum Mittwoch feine Frau, toäfy
rend sie schlief und nahm sich dann
ebenfalls, durch eine Kugel in die
linke kchiare da even. (sein
jähriger Sohn befand sich zurzeit
der Untat ra Tcs äJiorneS. Par
mentcr war 51 Jahre alt und seine
Frau erst 23 Jahre alt. Er hatte
sie, weiche ver seiner wtmtex im
Dienst war. vor etwa sechs Jahren
gegen den Willen seiner Angchorl.
gen geheiratet. Bon seiner ersten
Frau war er geschieden.
Wilson bespricht Flottendorlagel
Washington. 27. Juli. Prä,
fidcnt Wilson wird heute und in
den nächsten Tagen mit den Mit,
gliedern des Flottenkomitces des
Hauses konferieren und seinen ge
sanlten Eilifluß aufwenden, um die
selben dazu zu veranlassen, für die
vom Senat angenommene FlottM
Vorlage zu stimmen und Propagau
da dafür zu machen. Die Senats.
Vorlage ist bekanntlich viel weitgehen
der, als die vom Repräsentanten,
Hause angenommene Flottenvorlage
und befürwortet eine bedeutend grö
ssere Ausgabe.
0nte Rkichsvankansweis,
Berlin. 27. Juli. Der Aus
weis der Reichsbank für die rni:
dem 22. Juli zum Abschluß ackom
mene Woche lautet: Silberzuuahme
1.031.000 Mark? Goldzunahme 1
239,000 Mark; Schatzamtsdcpofiten,
Zunahme 148,0,000 Mark; on
dere Depositen, Abnahme 2,382
000; Schatzamtönoten.Zunahme 2,.
509,000: Anlagen-Zunahme 14
108,000; Sckuritätm . Zunahme
87.830.000.-' Schatzamtsnoten. Ab
nahme 325.085.000: Zirkulations
Wnahme 99,340,000; Eoldvorrat
2,467,600,000.
v.i
Wetterbericht.
Für Omaha und Umgegend:
Tchön und u haltend warm heute
abend nd Freitag.
Für Nebrasks: Schon und anhal
tend warm heute nbend und Frei
tag, unbestimnite Witterung und et
was kühler xm nordwestlichen Teil
am Freirag.
Für Iowa: Schön und anhaltend
hohe Temperatur heute obcnb mit
Freitag.
' tBffBBCSBSS
WWWWZ!M8IM!MW!
I Fiber -I
ttanöksffer
s
3 Uns Vorrat ken Sikk'Hmidrosfrr
ist sehr ichSaltig. Otr hab, die
3 selben mit vd ohn Kiemen, alle
L hübsch geMkteit. Welche tt Hemd,.
und Watflloschen. Eu Derschlilffe.
Hatte E5en und dnslSrk!, ende.
Nnse Preise sind die denkbar biWgstrn
und rangieren
1L5-Z1.75-N23
tzZMufw.
Bis ch er Lei kirk.
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,VaS defte fsuwirktimt''
1803 F&rn&m
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feffiSl
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Eröffnung der -
Ivaylnampagne:
Lincoln. 27. Juli. Herr Mc-
Nish. Borsihender bei republikani
schen StaatözentralkoiiliteeS. hat sich
aefiem nadnnitlslit wieder nach
Omaha begeben. Er sagte, dah er
am 12. August daö republikanische
Hmiptmiartier im Lindeä Hotel und
somit auch den Wahlzug eroZfncn
werde.
England verschiebt Ailtwort.
London. 27. Juli. Da eng.
lische auswärtige Amt hat dem anic.
rikanischcn Botschafter Page mitge
teilt, dasj die Antwort auf den ame
ruaili chcu Tratest wcgm Zuniiaal
rung der amerikanischen Post sci
tens der englischen Zensoren sobald
als möglich fertig gestellt werden
wird, das; jedoch die englische Re.
gicruna betreffs der Angelegenheit
noch mit der französischen Unter
Handlungen pflege.
Fener in Man,!, An'z.
Miami. Ariz,. 27. Juli. Im
mexikanischen Stadtviertel brach ge
stern ein Feuer aus, welches fast
alle Gebäude desselben zerstörte.
Ueber 200 Mezikancr sind Heimat,
los geworden und verschiedene ctin
der werden vermißt. Man befürch.
tet, daß sie in den Flammen umge
kommen sind.
Tätlicher Stnrz.
Wiance. Nebr.. 27. Juli.
Frau William Bigncll stürzte ge.
stcm in aller Frühe die Kellertreppe
hinab und brach den Schädel. Der
Tod trat auf der Stelle ein.
Leiche och im Tunnel.
Clevcland. ., 27. Juli. Die
Leichen von elf Mann, welche bei
der kürzlich! Gasexplosion in dem
Tunnel der Wasserwerke unter dem
ErieSce ihr Leben verloren haben,
füid noch immer nicht geborgen. Un
tersuchungen haben ergeben, dafz
Gas noch immer ausbringt, und
man befürchtet eine zweite Explo
sion.
Gelungener Bankraub.
Indianapolis. Ind.. 27. Juli.
Zwe: Männer beraubten gestern die
Eaft Tenth Str. Bank um $1,800,
nachdem sie , den Kassierer H. B.
Tillmann niedergeschlagen hatten.
und entkamen mit ihrer Beute in
einem Automobil.
Die fteche britische Uebergriffe.
Berlin, 27. Juli. n einer Ver,
sammlung deS Holländischen Schifss
eigcntumvcrbandcö. im Haag, wur
de beschlossen, gegen bit Beichlag
nahmung von 60 Fischbooten sei
tens der Briten zu protestieren.
Das holländische Auswärtige Amt
soll dringend zum Einschreiten auf
gefordert worden sein. i
Ermordeter Offizier frei d Schuld.
San Antonio. Tez.. 27. Juli.-'
Tie offizielle Untersuchung der mili
tärischcn Behörden haben ergeben,
daß Oberst M. C. Butler. welcher
letzte Woche vo dem Hotelbesitzer
Harry Svönnell erschosien worden,
durch sein Verhalten absolut keinen
Grund zur Eifersucht gegeben habe,
und dasselbe völlig einwandfrei ge
wescn ist.
Bombknstteutat fordert neues
Opfer.
San Francisco, Cal.. 27. Juli.
Frau Kinaslc Van Los 1?on Fres-
no, welche v dem Pomocnanemat
am Samstag währeiiö der Bereit,
schaftsparade verletzt wurde, ist ge
stern ihren Verletzungen erlegen.
Dies erliöht die Zahl der Opfer
welche bei dem verruchten Attentat
ihr Leben verloren, auf neun,
$106,770 ftr Laudstratzen.
Washington, 27. Juli. Von
den vom Konsrcfz bewilligten $5,
000,000 für Berbesscrung der Land,
straszen betragt Ncbraskas Anteil
$106,770. Der Staat mufz aller
dmgZ dieselbe Summe für diesen
Zweck aufbringen. Iowa erhält
146,175, Mnjas $143,207 und
Siid-Dakota 80,345 von der Sum
me. Bahuunfall ! TUxjto.
Lareöo. Tcr 27. Juli. Bd
Morsles, Mex., etwa vierzig Meilen
nördlich von Monieret), entgleiste
gestern ein Personenzug und stürzte
in einen Graben. Zwölf Passagiere
wurden getötet und eine Anzahl
wurde verletzt.
B d Hitze derwaltigt.
Iowa City, Ja., 27. Juli.
Der hrcstge Mcrnor George W.
Koontz. über 70 Jahre alt. wurde
Mern von der Hitze überwältigt.
Er befindet sich in kritischem Zu
stände. Das Thermometcr zeigte
gestern 102 Gras un Schatten.
Perssmnzna Zusammenstoß.
Tulas, Okla.. 27. Juli. Ein
Perscmenzug der Midland Valley
Bahn fuhr gestern in der Nähe von
hier mfolge falscher We:chcnstellung
in eine Güterzug hinein. Etwa
25 Passagiere wurden verletzt
Todesfälle.
Moritz Hng gkstorbrn.
Mittwoch gegen Yi Uhr nach,
mittags ist Moritz Hug, ein lang,
jahriaer Ansiedler dieser Stadt, auf
der Veranda seiner Wobnung, 2713
siidl. 21. Str.. einem Schlaganfalle
erlegen. Seit Jahren leidend kam
dem fast 73 Jahre alten Mann der
?od eher wie eine Erlösung, und
doch hing er mit allen Fasern seines
Herzens aii dem Leben und an seiner
Familie, welch letzterer er von ganzer
Seele zllgctan war. und welcher all
sein Sinnen und Trachten galt. Echt
deutsch hat er seine Kinder erzogen,
sie zu Gottesfurcht und Redlichkeit
anhaltend, und heute betrauern sie
zusammen mit ihrer vortrefflichen
Mutter daö Dahinscheiden des ge
liebten Gatten und VaterS. In
Gotwiadingen, Amt Konstanz, Ba
den, erblickte Hug daö Licht der
Welt, wurde dort erzogen, schloß
auch dortselbst den Lebcnsbund vlit
seiner Frau und kam vor nunmehr
32 Jahren nach Omaha. Hier hat
er seitdem ununterbrochen gelebt und
gewirkt und sich infolge seiner guten
Charaktereigenschaften einen groszen
Bekannten, und Freundeskreis er
worden. Aufzer seiner Frau hinter
läszt er zwei Söhne. Nonrad (in
Kansas City wohnhaft), und Ernst,
sowie eine Tochter, Frau Henry Geest
von Süd.Omaha. Ferner wird er
betrauert von einem in Teutschland
wohnenden Bruder, mehreren Enkel
kindern und zahlreichen Freunden.
Tie Vecrdigimg erfolgt Freitag
um 9 Uhr morgens von der Ct. Jo
sephs Kirche. 17. und Center Str.,
aus, auf dem deutschen katholischen
Friedhof. Der Verstorbene war ein
braver Monn. Ten trauernden Hin.
tcrbliebencn sprechen wir unser Bei.
leid aus. . k
Brn ssooper.
Der alte Ben Cooper, eine in hie
sigen Kreisen der Skatonkcl wohl,
bekannte- Persönlichkeit, ist nicht
mehr; im Alter von 73 Jahren hat
er im County Hospital das Zeit
liche gesegnet. Er war ein ruhi
ger, stiller Mann, der ruhig feine
Bahnen zog und dessen einzige
Freude darin bestand, wenn er seinen
Skat spielen konnte. In Holland
geboren, kam er vor etwa 82 Iah.
ren nach Omaha und war Jahre
lang in der lithographischen Abtei,
lung der RceS Printing Co. be
fchäftigt, bis er vor mehreren Iah.
ren die Arbeit aufgab. Im Tcut
fchen Haufe war er Sonntags ein
ständiger Gast. Er gehörte dem
Omaha Plattdeutschen Verein als
passives Mitglied an. und Freitag
vormittag um 10 Uhr toiro Die sterd.
liche Hülle Coovcrs auf dem Ever.
grcen Fricdhof zur letzten Nuhe be
stattet werden. Möge er i Frie
den ruhen!
Fermifztcr als Leiche gefundeu.
Lincoln, Nebr., 27. Juli. Der
12 jährige Ralph Pyrell, förderte
Mittwoch beim Angeln, im Electric
Park die Leiche des 40 löchrigen
Malers Edward Poon zu Tage, der
feit 24 Stunden dermifet war. Da
sich an dem Kopfe der Leiche eine
Verletzung vorfand, dnrd 'eme Lei
chcnbcschau abgehalten werden, um
zu crnütteln, ob Poon das Opfer
eincö Mörders geworden, der dann
die Leiche ins Wasser geworfen,
oder ertrunken ist.
Niederlage der Williste.
- Chihuahua City, Mex.. 27. Juli,
Nahe Hacienda Tres .Esttellas
kam es gestern zu einem blutigen
vfccht zwischen Negierungstruppen
und Anhängern Willas, wobei die
Letzteren den Kürzeren zogen und
die Flucht ergriften.
mai saii!
Ha mty deUeve your lies kor a
bik,
For a whü ht iruiy Ix yoar tool,
But do not carry tie joks too tu;
He ii not benightcd fooL
He eent you rnoney and tnea ant!
uns, ' i
He g&e you kU naoral ipport,
Yn risid bis msilt and blackened;
hi8 sriends,
At nothing ytra Btopped short.
Yoa can fool him once, you can fool
nint twice,
You can fool hin a year or two;
If yon try io fool hin all th time,
The jok will b on you.
Not quick to anger, your Uncle Sam,
Like the Dago and th Gaul;
just kecp on jabhing Mm under the
belt,
If you, Britiüh, want a falL
Tour uncle nas ekad of good horse
0Y)fcS0y
H is waking up to your came,
Don't slip too many cards Irem your
sleeve
Or hell all you an ngly tarne.
He fonght you twice and trusted
you once,
He fcated to give trp hf trust;
Don't bully too jnuch or you will get
A solar plexug thrcst.
m-Common VL Esam,
tiMmiw
Sf mmmm, "m
"(Eine sspisüd ou Ut onbft6nub.
icit).
Im Sonoet6unbftifg hatte ein
Divisionöstab in ctr .Krone' zu
Murien Quartier genommen. Da
damals dil .Teleatophen noch nicht
erfunden waren, so gab daö Depe
schenwegschicken viel zu tun. und hatte
der Stab in Detachement Dragoner
zur Verfügung. Guiden und Belozi
Peter und Feldtelegraphen gab ti da
mall noch keine.
Während oben im Saal die Ober
sien und Adjutanten residierlen. trän
ken unten im Kronenstubli die Dra
zoner ihr Schöpplein. Drei oder vier
waren Pets gestieselt und gespornt,
und im Stallt standen ihre ötzlem
gesattelt, alles, wenn nötig, zum so
jortigea Abreiten bereit.
Bei diesem Dragoner'Detachement
et waren Bcrner - ritten zwei
lvaäere Kameraden, Samt und
Ehristen mit Namen. Beide hatten
tadellose Freiburger Mähren, welche
seinerzeit dreijährig die ine am
öhindonmarkte, die andere am Mont
kauconmarkte getauft worden waren.
Letztere hatt auf der Stirn in hüb
sches Bläszlein, und ist von ihnen
weiter nichts zu erzähle als das jol.
zende iÄkjchichtlein:
Es war eines Nachmittags. Sami
und Christen waren auf dem Pikett
und eben daran, in der Gaststube noch
einen Nami zu machen, da tritt der
Ldjutant rasch ms Zimmer.
Allonö, ti muß einer Stafetten
reiten nach Aaibcrg. ober schnell."
Sami, an welchem der Kehr ist,
steht auf, stürzt diensteifrig in den
Stall, zieht feine Mähre hervor, wirft
den Zaum über und gürtet nach. Im
Hui sitzt er im Sattel, gibt dem
ijferde die Sporen und, Funken spiü
hknd, gchtö zum Berntor hinaus auf
Aarberg zu.
Auf fchaumbedecketem Roß langt er
sor der .Krone' in Aarberg an.
springt vom Sattel, wirft dem Stall
Inecht den Zaum zu und geht raschen
Schrittes mit .klirrendem Säbel vie
Treppe hinauf inS Zimmer, wo der
Stab einer dort herumliegenden Bri
zade residierte. :
.Gott grü'g Euch. Herr Oberst!
Da wäre ich; aber die , Herren in
Murien haben gesagt, es pregiere.'
So meldet jidj unser Sami mit an
den Tschaloschirm ausgestreckter rech,
tcr Hand.
WaS will er, wurde er ange
schnauzt.
.He, ich bin Slaffeten geritten ven
Murten her, aber eS pressiert, Herr
Oberst !" war die Antwort EamiS.
.Nun, wo hat er die Depesche?"
.Depesche) , La Dejxsche hebe
ich keine bekommen," erwiderte Sam,
verdutzt. .Man hat mir nur gesagt
ich solle nach Aarberg Staffeten rei
:en, so schnell als die Mähr laufen
tonne; s pressiere."
.Du bist ein DonnerS L3I!" Mach,
dafz du wieder nach Murien kommst,
und das sofort," fo lautete der Be
scheid deS , grimmigen Brigadiers.
Gefenkieu HaupteS kam Sami
wieder die Trepp herunter, nahm
oem Stallknecht daö Pferd ab.
schwang sich wieder ta den Cantt
und trottete langsam wieder über die
hölzerne Brücke. Zwischen den Zäh
nen donnerte er leise einige Flüche.
Knallnach und Fräschelz wäre,
bald hinter ihm. in jedem Torfe hatte
er nach echter alter Tragonermanier
vom Roß herab einen Schoppen ge
habt, während das Studenmache
mit dem Gütterlcin und dcm Teller
vor ihm warten mußte.
Wor dem .Leuen" in Kerzerk
dünkte es ihm, s wäre Zeit, der
Mähre auch etwas zukommen zu
lassen; er steigt ab. läßt sein Tier zu
einem Jmmi in den Stall . fiihccv
und setzt sich in die Gaststube vor de
großen Kachelofen. Das hübsche
Stubenmädchen bringt eine Fla che
jioten Grissacher. und so hat Sam
bald d Strapazen deS Staffeten
dlknstkS vergessen.
Ei halbes Stündle! ' mochte in
traulichem Gespräch, verflossen sein,
da sieht er durch das Fenster in schar
fem Trabe wen Dragoner von Mur
te her vorüberrnten. Wer ist's?
Sin Freund Christe er hatte
die Mahre sofort erkannt.
Schnell wird daö Laufterlein
öffnet und gerufen; Salut, Chri
fttn, wo aus?
Christen sagt zu seinem Pferde
,uha" und blickt zu seiner groß,
Freud im Laufterlein feinen Käme
raden Sami.
.Nach Aarberg Stafetten reiten!"
ruft er dem Sann zu.
.Um GottcS Willen, tue doch dsk
nicht." mahnte Sami ab. .Es trägt
hell nichts ab, und obendrei sagt man
dir in Aarberg noch wüest. Ich
könnte was erzählen.
Christes läßt sich bewegen und
wLlzt sich langsam au dem Sattel.
Laut wiehernd wurde seine Mähre
von dem ickon nn Stalle eyenoen
Stirn begrubt, während die beiden
weiter in der Gaststube eine zweite
Islasche Grissacher kommen ließen.
So gab ins das andere; mit dem
Mädchen wurde ksresiert und zwischen
hinein gesungen: .Der Jäger in
dem arünkn Wald" oder .Zufneden
heit ist mein Vergnügen", und aö
noa ander schone Lieder sind.
Die Sacht war längst angebrochen
gnd im Dorfe. Wz 3. sn, Mt II
werden; da Uai der Stallknecht mit
der Laterne in die Stube, ließ sich
Veschcig machen und frag! unter
tänigst. ob r absatteln und den
Pferden zum Uebernochten streuen
solle.
Da kam es ihnen doch in den Sinn,
daß sie fast noch nach Murten sollten.
Di Pserd wurden herauögenom
men und mühsam kletterten die bei
den Dragoner in den Sattel.
.Justkment." sagt Christen, als r
mit vieler Müh Trens und Stan
genzügel entwirrt und den reclilen
Steigbügel gefunden hatte, ich hätte
da eigentlich noch :inen Brief für nach
Aarberg."
.Wirf ihn dort in da Drucks"
sagte dr verwegene Sami der
Briefeinwurf befand sich nämlich m
.Leuen" ,di Donneren in Aar
berg werden da öekasel noch frühe
genug bekommen."
Gfagt, getan, und di Depesche
verschwand im Briefeinwurf. Wohl
gemut trabten di zwei Reiter durch
di still Winternacht, und als st in
Murten durch da Verntor inritttn
der alte Nachtwächter Rubli hatte
soeben den alten Mauerz innen nach
die mitternächtliche Nunde gemach:
hörte man sie von weitem zwel
stimmig singen:
' gibt lein schöner Lebe
AIS ' Drogonerlebcn
Auf der großen, weiten Thunallmend!
In de Kneipen laufen
Und' Champagner saufen:
Hmmu'Hmmu'Dunner'Elment!
Wie manchen Vierundzwanzig
pfundiger dieö Stafettenreiten zur
Zolge hatte, darüber hat die Ge
chichte nichts aufbewahrt. Wen'ö
nteressiert. findet e vielleicht im
Archiv der bernifchen Militäröirektion
im Schubfach der Straskontrollen
vom Jahre 1847.
Sami ist jetzt altAmtZrichter und
Christen alt'Großrat; die beiden
Mähren aber sind leider fchon lange
tot.
Tie Oftenuscl.
Ergebniffe einer Frsch,ngnise tet
Britische Museum.
Daö British Museum hat während
des Krieges die Wissenschaftuche Er
forschung der durch ihre zahlreichen
Niesenitalute bekannien Osterinsel
ourchgeführt, zu öer es im Frühling
1313 ein Fviichungsschiff ousge
fjnlrt hatte. Di .Mana", im i
gens für diesen Zweck gebautr Scho
nerjcht mit Hilssmaschtnen, hatt im
Frühjahr 1913 Southamptoa ver
lassen, war im Januar 1914 an der
chilenisxu Küste unv laut am 23.
März na ihrem Bestimmungsorte, der
sierinzu an.
Niich dem Berichte, den eine Teil
kiehmerin in der .Times" oe:öfjent
,,azr. ti vi Ausoeuk ver gor,azungi
reise außerordentlich reich uns wert
voll; d merkwürdigen Terrassen
oder Begrabnisplätze, auf denen die
gewaltige Statuen negen. sanen vi
ganze Küste ein. Es hat sich her'
ausaektellt. dak die Anlab! dieser
Statu bedeutend größer ist. alö
man nach allen bisherigen Berichten
annehmen konnte. Jede ist einzeln
gemessen und untersucht worden, und
e war nötig, zwei Lager auf der
Insel einzurichten. Das wichtigste der
ganzen Untersuchung war der kleine
erloschene Krater, ouS dessen Eestein
die Stauen ausgchanen sind; zwi
schen 100 und 2Uv liegen nocy rn
verschiedenen Zuständen der Bearbei"
tun da. und auf dem öanae sind
e:wa 80 innerhalb und außerhalb
des Kraters aufgerichtet, davon d,e
meisten zum großen Teile durch, Ge
röll verfchütiet. Die Hauptarbeit
der Forscher bestand in der Ausgra
bung dieser Stutuen, zu der die Hilft
on etwa 250 Kovte ladienoe void
nesischen Bewohner der Insel nötig
war.
Ds oelamte wissenschaftliche Er-
gebnis der Forschungen übertrifft die
Erwartungen bei weitem. Außer
den archäologische Funden erzietre
man insofern ein wichtiges Ergebnis,
stia klck berauekellte. dak es unter
de Emwohner der Insel noch eine
Leberlieferung gibt, canch dar
unter konnten sich noch der Zeit vor
der Ankunft der, Missionare entsin-
nen. die inS Jahr 1LL4 fallt, .or
her bildete den Mittelpunkt d:ö Ein
geborenenlebenS eine Zeremonie, die
das Auffinden deS EieS eines be
stimmten wandernden SeevogelS zum
Ziel hatte; dieser Tag bildet den
Anfang de Jichres und da Jahr
wurde nach dem Finder genannt.
Ueber d steinerne Denkmalkk war
aus den Ueberlieferungen da Ein
wohner nur sehr wenig zu entney
men. Es war zwar noch ei alter
Mann am Leben, der twaS von der
Schrift' der Osterinfel wußte. A!
itn tt mat lckioer trank und starb
während deS Aufenthalte der For
scher. Bei der Uebersetzung munie
mnn surst butt. daö Svanische hin
durch, bis sich schließlich eine Mög'
lichkeit herausiiellte, unmttteivar aus
der polymstschen Sprache , über
,'ktzen.
Nach 16monatigm Aufenthalte
verließ d Forscher im August
1315 die Jnfeu Dr Weltkrieg war
längst auszebrochen. allein sie hatten
davon wenig gemerkt. Einmal hat
tn n nen 1Mii& de .Drilli Eitel
MichM'' Habt, vM pa euM
Vcfchwader, daö bei den Falkland
infeln unterzegangen ist, hat der chi
lenischen Insel inen kurzen Besuch
abgestattet. Di Tätigkeit der
Forscher ist aber anscheinend durch
den Krieg überhaupt nicht berührt
worden.
Ta Fahrrad.
Ist jetzt uch unier riegSkontrkl ,e
pellt w,rdeu.
Wi aui Berlin berichtet wird,
steht jetzt auch das Jahrrad unterm
Kriegsgesetz und darf nicht mehr zum
lllergnugkn gefahren werde.
Zu allererst, gleich tn den August
ttigen des Jahres 1314, mußte das
Automobil an den Zwang de Krie
ges glauben. Zugleich mit de Men
fchen wurde auch die Automobil,
.gemustert". Sie mußten thr Be
sttzer verlassen, und in rksenhaften
Fabrikhösen erscheinen, wo sie zu
Hunderten aus Herz und Nieren, d.
h. auf Motor und- Fahrgestell, ge.
prüft wurden. Di Untauglia.en
und auch die Schwachen d an
zu langsam Gangart gewöhnt waren
durften alS Zivilisten zurückkehren,
die Tauglichen wurden gleich e,nge
kleidet, feldgrau angestrichen von oben
bi unten und ohne viel Federlesen
an die Front gesandt. Seit jenen
AnfangZtagen de Kriege hat da
Automobil sich al in unentbehr.
licher Begleiter für den Kampi er
wiesen, ja man kann sagen, daß die
ganze Kriegführung durch die groß
zügige Verwendung deS Automobil
in Transport und Kommando, in
Feld und Etappe in neues Aussehen,
eine bi dahin unbekannte Elastizität
und Geschwindigkeit bekam. Die un
tauglichen Wagen aber kehrte ia ihre
Garagen zurück, um sie wegen dek
gesteigerten Heeresbedarf an Benzin
und Pneumatik nicht mehr ve-.aifen
zu dürfen. Sie sind Kriegsgefangene,
denen erst der endgültige Friedens
fchluß die Stunde der Befreiung brtn
gen wird. Da Fahrrad aber blieb
uneingeschränkt und kam durch die
Not de? Zeit zu besonderen Ehren.
Doch der Einfluß der Kriege auf
den Verkehr dehnte sich rasch weiter
aus. Zahlreich Bulodroschke und
Autoomnibusf mußten dem Kriegs,
ruf folgen, und die Zurückgebliebenen
wurden durch die Notwendigkeit, mit
den Betriebsmaterialin so fparsam
wie möglich umzugchen, noch mehl
an Zahl verringert. Endlich schrumpfte
auch die Mnge der elektrische Etra
ßenbahnen wegen de Personalman
ge! zusammen,
Dai war die Jdealzeit für das be
scheiden, tüchtige Fahrrad, dai durch
die stürmischen Fortschritt in der
Technik, durch Motorrad und Kraft
wagen so rasch vo seiner Höhe ge
stürzt worden war. Zwar blieb die
Freude am Radsport i Deutschland
zu alle Zeiten erhalten. Besonder
der echte Berliner pilgerte stet z den
Navrenne aq Treptow hmauö,
portlich wenigstens blieb dem
gayrrad trotz auer moderne nd
übermodernen Koukurrenze ,u allen
Leiten eme gemme Bedeutung rhal
ten. Anders aber war s mit dem
Fahrrad des Privatmanne. ES
wurde höchst unmodern da Rad alö
LergnügungSmittel zu -betrachten; die
Fahrradklubs verwandelten sich in
AUlomovli- und Atoorboot'Bereinv
gungen. Da Zweirad sank z einer
lediglich praktischen Bedeutung herab.
In pratti cher Beziehung blieb es al
lnding auf einer nicht zu unter
schätzenden Stufe. E wurde zum
Veicyastsrao, zum Werkzeug de Bo
tenjungen. ES trat scharenweise in
den Bienst der Neichspost und befor
dert nach wie vor die Telegramme
von er Postanftalt in daS Haus dS
Torejjaten.
Datz die KriegSzeit durch Ein
fchrankung des Gebrauchs anderer
Verkehrsmittel sie praktische Ledeu
tung de Ftchrrad außerordentlich
höben würde, schien selbstverständlich
und ist auch schnell emgeircie. Der
Kaufmann, der Angestellte, der ww
nmonsardeiier, die sich nicht von de:
Elektrischen abhängig machen wolle
oder Autobuslinien vermissen, bedte
ne sich wieder in Scharen des
weiradek, um möglichst schnell ins
leschäft und abends nach Haufe zu
gelangen. Der Krieg , wurde eine
glänzend Nehabimierung de Zwei.
rüdes im praktische Sinne. Daß
di KriegSzeit daö Fahrrad aber auch
wieder zu emem Werkzeug des Wer
gnügenS gemacht hatte, kam wohl de
Wenigsten zum Bewußtsein, bis man
durch . die Bekanntmachung deS
Oberbefehlshabers in den Marken
darauf aufmerksam gemacht wurde
.Das Benutzen von Fahrrädern zu
Verguüzungszwecken ist verboten!"
. , Ja. wahrhaftig, da Nadfahrn
war wieder ein Vergnügen geworden,
Die ehemalige glücklichen Besitzer von
PrivatautoL, die Ausflügler, die in
AutodroichZe nach dem Wann oder
einem . anderen See rasten , sie
fuhren wie zu Water oder Tropva
tn eit auf dem Zweirad in Grü
ne. Aber - daran st un mma.
nicht zu ändern daS arme Fahr
rad wird vom Pech verfolgt. Infolge
Streckuna bei Gummi ist mr
sein innreren Ausflüge vorbei.
Für Luru ist in KriegSzeitea kei
Raum und keine Gelegenheit, nnge
schmälert ob bleibt da echte, da!
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