Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 27, 1916, Image 1

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wachst täglich und damit ihr Wert
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2 Tagliche Omaha Tribüne"
2 bringen volle Erfolg. Probiert
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8 Scitcn.-No. 117.
33. Jahrgang.
Omaha, Ncbr., Donnerstag, 27. Juli 1916.
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PlU crcs dauert an!
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Brandenburg ? und sächsische Infanterie
schlägt bi he Zlngrisse am Foreaux ll.
am .vneswalde siegreich ab.
Offensive der Nüssen wieder ins Stocken geraten
Berlin, über London. 27. Juli.
Das deutsche Kricgsamt berich
tete gestern abend, dafz sich die Briten
in Pozieres festgesetzt hätten. Es
meldet jedoch gleichzeitig die Zu
rückschlagung dcr britischen Angriffe
weiter östlich, auf den Wald von
fareaur, und iphe Longucval. eben
so die Vereitelung don Angriffsvcr.
sudim am Torncöwalde durch das
Feuer dcr Deutschen. Bei diesen
letzteren Kämpfen haben sich die
Brandenburger Grenadiere und das
104. sächsische Infanterieregiment
besonders ausgezeichnet. Leutnant
Baldamus schofz einen französischen
Toppeldcckcr südlich von Binarville
berab der vierte, den er außer
Aktion setzte.
Nördlich von Balschweilcr im El.
saß brachten unsere Patrouillen 30
Gefangene auS einer von ihnen an
gegriffenen französischen Stellung
zurück.
AuS dem deutschen Hauptquartier.
Am 25. Juli. (Mit Eilbote nach
Berlin gesandt.) Unter dem sri
fchen Eindruck einer Predigt, welche
der Feldprediger Dr. Goene vor dem
Kaiser und einer Gemeinde don Sol
datcn hielt, kehrte heute dcr Kor
rcfpondent der Assoziierten Presse
auö dem Großen Hauptquartier nach
der unmittelbaren Front zurück, wo
die große alliierte Offensive in einer
Reihe verzweifelter britischer Angrif.
fe auf die deutschen Linien nordwest
lich Peronne neuerdings aufflackerte.
Diese deutschen Linien haben fich
kaum gerührt, trotzdem die Briten
an der verhältnismäßig kurzen
Front Guillemont.Thiepval nicht
weniger als elf Divisionen, bereun
ter zwei vollständig frische, ansetz.
ten. C
Der französische Anteil an der
Angriffsbewegung beschränkt sich na
he Estrecs. südwestlich Peronne. auf
einige heftige, aber ausschließlich lo
kale Vorstöße, die mit Leichtigkeit
abgeschlagen wurden.
Die gegenwärtige Linie Thiepval.
Soycourt mit ihrer ostwärts auf
Peronne gerichteten Ausbuchtung
niag nach der festen Ueberzeugung
des Hauptquartiers als die äußerste
Grenze des alliierten Vordringens
betrachtet werden. Der Stab des
Hauptquartiers stützt sein Urteil in
erster Linie auf das kaum nmnenS
werte Ergebnis der Kämpfe in den
letzten 24 Tagen. Er vertritt wei.
ter dm Standpunkt, daß eö fich für
die Briten und Franzosen nicht mehr
darum handeln kann, ihren Boden,
gewinn auszudehnen, sondern um die
Frage, ob sie fähig sein werden, das
was sie besitzen, gegen den deutschen
Tmck auch zu behaupten.
Der Korrespondent kehrte in der
Erwartung nach der Front zurück,
eine Kundgebung dieses Gegen
dnickes gegen einen bestimmten Ab.
schnitt beobachten zu können. Durch
die ungünstigen Witterungsvcrhält.
nisse. welche die Aufklärung behin.
dcrten, wurde jedoch daS neue Nin.
gen um das Gebiet der fruchtbaren
Pikardie aufgeschoben.
Allgemeine Ruhe vor dem Sturm
herrschte entlang dieses Frontab.
schnitt. Die Tätigkeit der Artillerie
überschritt kaum das Normalmaß.
wenn keine besonderen Operationen
durchgeführt wurden. Infanterie,
und Aaschinengeschützfeuer wurde
mir gelegentlich gehört. Dcr Kor.
respondent fand die Truppen, die er
besuchte, die Regimenter, die aus
dm Schanzen kamen, wie jene, die in
die vorderste Grabenlinie einrückten,
bereit, ja voller Begierde, den
Kampf zu erneuern.
Vom östlichen Kriegsschauplatz.'
Berlin. 27. Juli. Die Offen
sive der Russen stockt auf dem groß
ten Teil dcr Ostfront. Es fanden
im Norden an dcr Hindcnburg-Front
und auf derjenigen des Prinzen
Leopold von Bayern russische An
griffe statt, die jedoch überall ab.
geschlagen wurden. In dem offi
zicllcn Berliner Bericht heißt es:
Unsere Flieger warfen auf mehrere
russische Trilppcnziige Bomben herab
nd zwangen sie durch wirksames
Maschinengewchrfeuer' auf der
r-iinss.Nlnck Strecke mm Saiten.
"v Armeegruppe des Prinzen Leo
i)old von- Bayern: Waqren ov
9 " f
VVf
gestrigen AbcndS griffen drei ruf
fische Divisionen unsere Stellungen
bei Gorodische (13 Meilen nördlich
von Barnovitsch:) an. Aber wie alle
früheren Angriffe wurden auch diese
von unS abgewiesen und dem Feinde
wurden ungcmein schwere Verluste
an Toten und Verwundeten zuge
fügt. An einem Punkt nahmen wir
einen russischen Offizier und 80
Mann gefangen und eroberten meh.
rcre Maschinengewehre.
Armeegruppe des Generals von
Linsingen: Nordwestlich von Lutsk
unternahm der Feind mehrere In
fantericangriffe, welche aber alle
mißglückten. Nordwestlich von Be
restetsch wurde ein starker russischer
Angriff von uns abgewiesen; wir
machten dabei ctiva 100 Gefangene
und eroberten zwei Maschinenge,
wehre.
Armeegruppe des Generals von
Bothmer: Oeftlich von Koropice kam
eS zwischen unseren und feindlichen
Vorposten zu lebhaften Scharmützeln.
Armeegruppe des Feldmarschalls
v. Hindenburg: Westlich von Riga
drangen unsere Patrouillen in vor
geschobene russische Stellungen und
zerstörten dieselben.' Feindliche In.
fanterie legte große Tätigkeit an den
Tag.'
Wien, 27. Juli. Südlich vom
Dniester und westlich von Obertyn
brach ein russischer Angriff unter
unserem Feuer zusammen. In Ost.
galizien wurde ein russischer Vorstoß
von unserer Artillerie ini Keim er
stickt. Nördlich vom Dniester führ,
ten - ostcrrcichisch'Uiigärische Streit
kräfte einen erfolgreichen Nachtan
griff auö. i
Italienische Front: Mehrere un
serer Flieger beschossen mit gutem
Erfolg d,e militärischen Anlagen ,n
San Georgia, Dinogara, Gorgo und
Monfalcono. Flammen schlugen an
manchen Punkten empor.
Der englische Kohl.
London, 27. Juli. Die Alliier,
ten baben alle Ursache, sich zu den
aestriaen Erfolaen auf verschiedenen
Kriegsschauplätzen von Herzen zu
gratulieren. Die Briten neben oie
heiß umstrittene Ortschaft Pozieres
jetzt fest in Händen; die Russen ha.
ben den Türken bei Ewinan' in Ar
meinen eine Niederlage beigebraclzt
und die Stadt selbst besetzt, way.
rcnd dcr russische General Sakha
roff an der Slonedka weitere 4,000
Mann aefanaen aenommen und 5
Geschütze erobert hat. Der britische
Kriegsminister David Lloyd George
verwies in einer gestern aoeno er,
lassenen Ankündiauna auf den Um
stand, daß die Deutschen großes Ge
wicht auf den Besitz von Pozieres
gelegt haben, indem er auö dem
Taaesbefelu eines deut chcn Dun t
onärs unterm 11. Juli, der bei
Contalmaison herausgegeben wurde,
folgende Stelle wiedergab: Fer.
ner ist die Umänderung von Ort.
schatten zu bcfcstiaten Stellungen
von größter Wichtigkeit. Dieses hat
besonders aus Lrtichasten wie P0
zicres, Contalmaison, die beiden Ba
zentin Dörfer und Longucval Be
zug. (rncc Mörser nw, oenn aucy
von den Deutschen derartig befestigt
worden, daß es den Briten trotz ih
rer kolossalen Uebcrinacht nur mit
Ach und Krach und unter ungcwöhn.
lich großen Menschenopfern gelang,
sich nach tagelangem Ringen in de
rcn Besitz zu setzen.) Lloyd George
erklärt, daß mit Pozieres die letzte
und wohl die wichtigste Ortschaft in
den Besitz der Briten gefallen sei.
Hiesige Militärkritikcr sind der
Ansicht, das; zwischen Pozieres und
Bapaume keine Ortschaft fo stark
befestigt ist. als gerade Pozieres.
(Die famosen britischen Kritiker
werden wieder einmal daneben
hauen!) Wie sehr den Deutschen
an dem Besitz von Pozieres gelegen
war, so sagen sie. geht daraus her.
vor, daß die deutsche Heeresleitung
eS für nötig befand, Truppen von
Verdun nach der Somws Front zu
werfen, um den britischen Ansturm
zu stauen. Die Briten leiben sich
bereits zu beiden Seiten dcr Land,
straße von Pozieres nach Bapaume
cingegraben.
Auf der östlichen Front' scheinen
die deutschen 'und Lsterreich-ungari.
Zlnler. vUrger in
England schikaniert!
London. 27. Juli. Dem be
kannten amerikanischen Zeitschriften
Herausgeber S. S. McClurc, wel
eher von den englischen Behörden in
Liverpool von dem amerikanischen
Dampfer Philadelphia" herunter,
geholt und zurückbehalten wurde,
wird nicht gestattet werden, in Eng.
land zu verbleiben. Er muß am
Samstag mit demselben Dampfer
die Heimreise antreten. Wie eö
heißt, gründet sich feine jetzige Maß.
rcgelung auf frühere Tätigkeit in
Deutschland".
London, 27. Juli. Die briti
fchen Behörden haben Thomas
HugheS .Kelly, dem Schatzmeister des
.Jrish Relief Fund", seiner Gattin
und feinem Sekretär Joseph Smith
die Erlaubnis verweigert, in Eng.
land zu landen oder nach Falmouth
per Bahn zu reisen, um von dort
aus an Bord eines holländischen
Tampfcrö die Rückfahrt nach den
Vcr. Staaten antreten zu können.
fckjen Truppen nicht imstande zu
sein, der Offenjiue der Russen er.
heblichen Widerstand zu leisten.
(Solche Prahlhänse!) General Sak.
haroff steht jetzt 12 Meilen von
Brody, welche Stadt einen Eckpfci.
ler des Vcrteidigungssystcms Lein
bergö bildet.
Die unerwartete Eroberung Er
zinganS in Armenien durch die Rus.
sm hat hier den Gedanken aufkom
men lassen, daß fich die Türken auf
diesen Vorstoß der Russen nicht ge.
faßt gemacht hatten. Man fand
nur wenig Geschütze vor, ein Zei.
chen, daß die Türken dieselben , fort
geschafft und in den Feld schlachten
verwendet haben.
Nur lokale Erfolge.
Rotterdam, 27. Juli. Ob die
Alliierten imstande sein werden, ihre
Offensuwcrsuche , auf der Westfront
in größerem Umfang weiter auszu
sichren, muß abgewartet werden.
Ihre Offensive ist jetzt vier Wochen
alt, aber von ihrem Ziele, die deut,
scheu, Reihen zu durchbrechen, sind
heute, noch soweit entfernt, als am
ersten Tage. Der Durchbruch sollte
zwischen Bapaume, Gomblcs und
Peronne erfolgen, und dieses Ziel
hätte nur erreicht werden können,
wenn es gelungen wäre, der Wucht
des ersten Ansturms Dauer zu ge
ben; heute ist es dafür zu fpat. Es
hat auch bei dieser Gelegenheit wie.
der gezeigt, dafz die Engländer und
Franzosen wohl imstande find, mit
zahlenmäßig gewaltig überlegenen
Streitkräften und rücksichtsloser
Daransetzung von Menschenleben
augenblickliche Erfolge zu erringen,
daß sie es aber nicht vermögen, diese
Erfolge auszunützen, den eingeleite
ten Vorstoß bis Ende durchzuführen.
An diesem Unvermögen find bisher
alle Offensiven der Alliierten ge.
scheitert, die der Engländer und
Franzosen sowohl wie die der Ruf.
sen. Die russische Offensive ist jetzt
acht Wochen alt, und die Russen
sind ihrem Ziele ebensowenig näher
gekommen, als die Franzosen und
Briten.
Um die Kricgslage richtig bcur
teilen zu können, muß man sich der
gegenwärtigen, daß die Deutschen
im Somme.Abschnitt und die deut
schen Verbündeten im Südosten sich
immer noch in der Defensive befin
den; wenigstens in der Defensive in
sofern, als ihre Hauptaufgabe darin
besteht, den Voy'tößen des Gegners
gegenüber den strategischen Zusam.
menhang zwischen ihren Stellungen
und die Fühlung zwischen den ein.
zelnen Linien aufrecht zu erhalten.
Alles kommt darauf an, daß die Li
nien halten. Um das zu erzielen,
muß die Defensive gelegentlich auch
zu Gegenangriffen greifen, dann
nämlich, wenn der feindliche Druck
auf die eine oder die andere Stel
lung zu stark wird. Sobald diese
Angriffe auf der ganzen Front er
folgreich geworden find, der Feind
also örtlich in die Defensive ge
drängt worden ist, kann die Gegen
offensive im vollen Umfange ein
setzen. Die bisherigen Erfolge der
Alliierten kann man richtig nur ein
schätzen, wenn man das, was sie tat
sächlich erreicht haben, mit dem der
gleicht, was sie erreichen wollten.
Was sie erreichen wollten, ergibt sich
aus der Reklame, die sie für ihre
Offensive gemacht haben, aus dem
Lärm der ersten Tage und dm bei
der Gelegenheit gehörten phantaski
fchen Prophezeihungen. Man braucht
die Bedeutung einzelner örtlicher
Erfolge nicht zu unterschätzen, aber
wenn man die enormen Opfer in
Betracht zieht, die die Alliierten in
den letzten vier Wochen im Westen
gebracht haben, dann kann man das
Gesammtergebniö ihrer Offensive
nur als kläglich bezeichnen; dasselbe
gilt von der , russischen Offensive, . .
Protest an England
nahezu fertig!
Bundesregierung will doch wegen
lHrttfrtf. AHtV K
VVV 'UiUltV HtlHW f)44tl.M
Vorstellig werden.
Washington, 27. Juli. Die
Note an England, welche sich mit
den Prinzipien befaßt, die dadurch,
daß die englische Regierung amen
konische Firmen auf die fchwarze Li
sie gestellt hat, Verletzt wurden, ist.
wie es heißt, nahezu fertig gestellt
und soll in den nächsten Tagen nach
England abgehen. '
Kanzler Polk. der stellvertretende
Staatssekretär, hatte gestern in die.
ser Angelegenheit eine Besprechung
mit Präsident Wilson und kehrte
dann nach dem Staatsamt zurück,
um die Note zu vollenden.
Während der Protest fich Haupt
sächlich mit den oben genannten
Prinzipien beschäftigen wird, hat
Kanzler Polk dem Präsidenten mch.
rere Einzclfälle, welche von dem
Boykott berührt wurden, und die
er studiert hat, zur Kenntnis ge.
bracht. Polk erklärte Herrn Wilson.
daß verschiedene dcr auf der schwär
zen Liste befindlichen Firmen guten
Grund zur Klage hätten. Diese
Falle werden ebenfalls m dem Pro
test an England erwähnt, werden.
Die Bundesregierung hat von den
informellen Mitteilungen des engli
schen Botschafters Sir Eccil Spring.
Rice, wonach die englische Regierung
nicht beabsichtigt, mittelst der schwär
zcn Liste den Handel dcr Wer. Staa
tm mit anderen neutralen Ländern
zu unterbinden, Kenntnis genom
men, ist aber trotzdem der Ansicht,
daß die Ver. Staaten genügend
Gründe für einen energischen Pro
test gegen diese letzte englische Ver
gewaltigung haben.
Ter amerikanische Botschafter
Page in London machte gestern dem
Staatsamt von' einer Unterredung,
die er im englischen Auswärtigen
Amte gehabt, Mitteilung. In der
selben wurde ihm 'gesagt, die engli
schen Behörden glaubten nicht, daß
dcr Boykott die amerikanischen Jn
tercssen so berühren und schädigen
wird, als man in den, Vcr. Stäatcn
annimmt. '(Immer öie alte freche
Schnauze John Vnlls.)
vierte deutsche Nriegs
Zlnleihe bar gezahlt!
Berlin, 26. Juli. (Funkendcpefchc)
Die vierte deutsche Kriegsanleihe
ist jetzt gänzlich in Bar eingezahlt
worden. Die bei den Banken gegen
Hinterlegung der Kriegspapiere er.
hobenen Beträge erreichen kaum
sechs Prozents der Gesamtsumme
der Anleihe. (Wieder ein großar
tiges Zeichen von Deutschlands fi
nanzieller Preparedness" John
Bull put it in your pipe and smoke
it.)
Spanien vom Grkan
fchwer heimgesucht!
Madrid. 26. Juli. Ein furcht
barer Orkan richtete in den Provin
zen Saragossa, Soria, Valladolio,
Leon und Pontevcdra riesigen Scha
den an. Die Ortschaft Torreon
wurde völlig in Trümmern gelegt,
und in Ateca in dcr Provinz Aragon
wurden drei Kirchen von den Flu
ten fortgeschwemmt.
Bisher siud die Leichen von elf
Umgekommenen geborgen worden,
doch vermutet man, daß noch viel
mehr Personen ums Leben gckom
men sind. Dcr angerichtete Scha
den ist enorm, und die meisten Bau
ern in den von dcm Orkan betraf
senen Gegenden sind ruiniert. Der
Minister des Innern wird in dcr
Kammer um Unterstützung dcr durch
das Unglück in Not geratenen Be
völkcrung einkommen.
' V
Konvention von
Iowas Bull Msoser!
DcS Moines. Ja., 27. Juli.
Ganze 16 Delegaten hatten sich zur
Ttaatskonbcntion der Progressiven
von Iowa eingefunden, welche ge
stern hier im Savery Hotel abge.
halten wurde.
S. H. Bashor von Waterloo wur
de als progressiver Gouvcrncurskan
didat aufgestellt, nachdem H. H.
Griffith von Des Moines, der tem
poräre Vorsitzer dcr Konvention, die
hohe Ehre dankend abgeschlagen
hatte. Griffith versetzte sowohl den
Demokraten wie den Republikanern
in feiner Ansprache mehrere Seiten,
hiebe. Tie angenommene Platform
tritt, wie ja nicht anders zu crwar.
ten ist, für Prohibition ein, außer
dem auch für Fraucnstimmrccht.
oievl, Milback von Maona wurde
iVM Staatö.Vsrjitzcr, erwählt, .
Drei norwegische
Dampfer torpediert!
London, 27. Juli. Die drei
norwegischen Dampfer Vams, Sie
brid und Juno, welche Holzladun
gen an Bord hatten, sind, wie
Lluyds berichten, in dcr Nordsee von
Tauchbooten versenkt worden. Von
dcr Besatzung der drei Schiffe wur
den 28 Mann in Rotterdam gclan
dct.
Sozialisten bleiben
gute Patrioten!
Berlin, 27. Juli, über London.
Die sozialistische Partei hat aber.
malS eine Resolution gefaßt des
Inhalts, daß der Zweck des Krieges
dahingeht, das deutsche Vaterland
zu verteidigen und die Garantie zu
erkämpfen, daß Deutschland fürdcr.
hin unbehelligt bleibt und sich seiner
Freiheit erfreuen darf. So berich.
tct die Uebcrsecifche Nachrichtena
gcntur.
wooömen of the World
des Westens treten aus!
Dcnver, Colo., 27 Juli. In
der hier abgehaltenen Hauptlagcr
Sitzung der Woodmen of the World
unter der pazifischen Jurisdiktion
wurde gestern einstimmig beschlossen.
daß dieselben sich von dcm Haupd
orden vollständig trennen. Man
wird eine unabhängige, brüdcrschaft
liche VcrsicherungS Sozietät unter
dcm Namen Woodmen of the World
gründen. Das Hauptquartier der,
selben wird in Denver errichtet wer!
den. Etwa 115.000 Mitglieder des!
Ordens in den weltlichen Staaten
. v i v cw-s . '
lueruun nun um wciiutiuiiu utuunui
und der neuen Vereinigung bcitrc
tcn. (W. A. Frascr. von Omaha.
Souvcreign Kommandeur der Wood,
men of the World von den Vcr.
Staaten erklärt, daß obiger Beschluß
auf den Orden nicht den geringsten
Einfluß habe, da der westliche Zweig
desselben stets völlig unabhängig
von dem östlichen war ' und mit
Letzteren nur in loser Verbindung
stand. Finanziell scicn beide Ab.
tcilungen nie miteinander vcrbun
den gewesen.) ,
Uinderarbeit-Vorlage
kommt zur Beratung!
Washington, 27. Juli. Scna
tor Kern, dcr demokratische Führer,
benachrichtigte den Senat gestern,
daß der demokratische Eaucus be
schlössen habe, die Kinderarbeit-Vor.
läge doch noch in dieser Session zur
Debatte zu bringen, sobald die Be
willigungsvorlage für , den Distrikt
Columbia erledigt ist. (Also hat
Wilson doch wieder seinen Willen
durchgesetzt.)
Dampfer Appam"
ist eine gute Prise!
Berlin, 27, Juli, über London.
Ein deutsches Prisengericht hat cnt
schieden, daß der Dampfer Ap
pam" von dcr Elder DempstcrLinie,
welcher ' vom deutschen Secjäger
Möwe" Anfang dieses Jahres ge
kapert und als Prise nach Hampton
Roads eingebracht wurde, eine gute
Prise sei, und das an Bord befind
liche Gold im Betrag von 739,000
Mark daher dem Reichstag überwie
sen 'werden solle.
(Die Schätzungen über den Be
trag des an Bord dcr Appam" ge
fundenen Goldes gingen weit aus
einander, von $200,000 bis auf
$2,500,000. .Appam" selbst . be
findet sich immer Noch zu Ncwport
News, Va.)
j
General Carranza
schweigt sich aus!
Washington. 27. Juli. Die
Verhandlungen zwischen dem mcxi
kanischen Gesandten Arredondo und
Kanzler Polk find seit fünf Tagen
unterbrochen, da von General Car
ranza immer noch keine Antwort
eingetroffen ist, ob die von den bei
den genannten Staatsmännern auf
gestellten und auögearbnteten Be
dingungen ihm genehm sind. In
hiesigen Regierungskreisen kann man
sich die Verzögerung der Antwort
nicht erklären.
Auflosung dcr griechischen Kammer.
Whcn, 27. Juli. In einer
Sitzung des griechischen Kabinetts
am Monntagabend wurde bcschlof
sen, die Abgeordnetenkammer an
fangs August aufzulösen; vierzig
Tage später sollen die , Neuwahlen
MtfindM,
cutschland" lvird
auf Bremen" lvllttcn!
Tauchversuche des yandelstauchschisses verlaufen
erfolgreich; britischer Trampdampser
liegt auf der Lauer.
Gnkel Sam wird Neutralität unbedingt wahren.
Baltimore, 27. Juli. Nichts
scheint darauf hinzudeuten, daß das
Handclötauchschiff Deutschland"
heute in See stechen wird, wenn of
fensichtlich auch alle Vorbereitungen
dazu bereits seit mehreren Tagen
getroffen worden find. Man hat
sich dcm Glauben hingegeben, daß
das Schiff seine. Mole nicht eher
verlassen wird, bis man von der
Bremen" gehört hat.
Befragt, wann die Deutschland"
den hiesigen Hafen verlassen wird,
sagte der hiesige deutsche Konsul Carl
A. Lüdcritz: Das Schiff wird nicht
vor einer Woche den Hafen verlas
sen!" Die Ursache des längeren
Verwcilens des Schiffes weigerte er
sich anzugeben. Die Mannschaft der
Deutschland" schlief vergangene
Nacht an Bord des internierten
Neckar". Tatsache ist. daß der Ka
pitän König die Klaricrungspapierc
sür dcn Hafen Bremen oder einen
anderen Hafcn erlangt hat. Aber
nck Kavitän Könia aab die Er
klärung ab, daß er nicht wisse, wann
er in See stechen werde. Der
(fcATrtrher ..Timmons" lieat unter
Volldampf vorm Bug dcr Deutsch
land".
An Bord des Handclstauchbootes
herrschte gestern fieberhafte Tätig,
seit; die Maschinen wurden wieder
und wieder probiert, und zweimal
tmitfite das Sckisf unter, bis der
Kiel desselben auf dem Meeresboden
ruhte. Die Tauchprobcn verliefen
vortrefflich. Die ganze Probe wurde
so sorgfältig gemacht, und, ging so
leise vor sich, daß sie fast vorüber
war. ehe es irgend jemand auf den
umliegenden Schiffen gewahr wurde.
Nachdem das Tauchschiff wieder auf.
getaucht war, umgab es ein dicker
See von Oel, das augenscheinlich
dcr Maschine entquollen war, als
diese ihre Glieder in Bewegung
setzte.
Während der Manöver der
Deutschland" stand die Besatzung
bh daneben- liegenden Neckar" an
lr Rceling und schaute vergnügt
Britischer Spion.
Jenes britische Schiff, das sich
gestern in das Fahrwasser der
, Deutschland" legte, heißt Ard
gryfe" und ist entschlossen, dem
Tauchschiff bis zur Dreimeilen.
Grenze zu folgen. Ein Offizier des
britischen Schiffes sagte einem Zei.
hrngsberichterstatter: Es ist unsere
Absicht, mit unserem Freunde da
drüben zu gleicher Zeit den Hafen
zu verlassen!" Er sagte ferner, daß
der Kapitän des Frachtdampfers und
dessen ans Japanern bestehende
Mannschaft ein wachsames Auge auf
die Deutschland" haben werden.
Neutralität wird gewahrt werden.
Norfolk, Va.. 27. Juli. Dcr
gedeckte amerikanische Kreuzer North
Carolina und zwei amerikanische
Torpedojäger haben von Washing
ton Befehl erhalten, die amerikani
China erhalt in
Amerika Geld gepumpt
Washington, 27. Juli. Ver
tretet von drei großen amerikani
schen Bankhäusern teilten dcm stell
vertretenden Staatssekretär Pol!
mit, sie feien bereit, China die ge
wünschten $30,000,000 zur Reorga
nisation der Finanzen der Republik
vorzustrecken. Dcr Plan, welcher
den vollen Beifall des Staats
departements finden foll, geht da
hin. China unverzüglich $4,000,000
zur Verfügung zu stellen. Die Fir
men sind Lee, Higginson & Co.,
American International Corpora
tion und I. P. Morgan & Co.
Eine der Firmen hat der chinesischen
Republik bereits eine Million Dol
lars vorgeschossen. Staatsschuldschei
ne der chinesischen Republik sollen
als Sicherheit angenommen werden.
Dem Handelsdepartcmcnt ging
am Dienstag eine Depesche des Han
delsattaches in Santiago zu, nach
der die Chandlcr Co. von Philadel
phia der chinesischen Regierung die
Summe von $30.000.000 zum Bau
neuer Eisenbahnen vorgestreckt ha
be. Dcr Zinsfuß beträgt 6 Pro
4Mt,
sche Neutralität gegen die Kriegs
schiffe dcr Alliierten unter allen
Umständen zu wahren. Die drei
Schiffe find über die Trcimcilen
Grenze hinaus ins Meer gefahren
und haben ' Stellung neben den
Kriegsschiffen der Briten genommen,
welche mif die Ausfahrt dcrTeutsch
land" warten, um sie möglicherweise
anzugreifen. Dem amerikanischen
Marincamt wird ein genauer Be
richt über die Frechheit eines bri
tischen Kreuzers übermittelt werden,
der es wagte, mir nichts dir nichts
am vergangenen Dienstag in ame
rikanische Gewässer bei Kap Henry
einzudringen, offenbar in der Ad
ficht, auf Deutschland" Jagd zu
machen. Offiziere dcö Kriegsschiffes
Louisiana" und des Kohlendamp
fers Neptun" behaupten nochmals,
daß sie ein britisches Kriegsschiff be
obachtet hatten, wie eS in did Bay
hineinfuhr, aber bald wieder um
kehrte.
verwundete leiden
unter engl. Blockade!
New Jork, 27. Juli. In den
Lazaretten der deutschen Armes
macht fich infolge dcr britischen
Blockade eine Knappheit an Gum
mihandschuhcn, Catgut zum Nähen
von Wunden und Vcrbandgips b
mcrkbar, wie der New Jorkcr Arzt
Dr. Carl Eggers berichtet, der an
Bord des dänischen Dampfers Uni
tch StateS aus Zwpenhagon ux Ncui
Fork ientraf.- Dr. "Eggcrs grhörts
dem amerikanisch Aerztestab an,
welcher diesen April nach Teutsch
land gefahren war. Man hofft in
deutschen Militärkrcisen. fügte Dr.
Eggers hinzu, daß die Untersce'Han
dclsflotte, von der die Deutsch
land" sich gegenwärtig in amerikani
schen Gewässern befindet, die Knapp
hcit an chirurgischen Bedarfsartikeln
beheben wird.
Dr. Eggers pricS in Worten hoch
ster Anerkennung die Leistungen dcr
deutschen Militärärzte; so seien z. B.
nur ganz wenige Todesfälle infolge
vernachlässigter Wunden , vorgekom
men. .
wiedervergeltung
hat geholfen!
Berlin, 27. Juli. (Funkcndepe.
sche.) Die Ileberseeische Nachrich
ten-Agentur gibt Folgendes bekannt:
Mit Hinsicht auf die fortgesetzt
schlechte Behandlung, die deutschen
Offizieren als Gefangenen in
Frankreich zuteil geworden ist, hat
te die deutsche Regierung als Ver
gellungsmaßrcgel Gefangenenlager
für französische Offiziere eingerichtet,
wo sie sich derselben schlechten Be
Handlung erfreuen" durften, die
deutschen Offizieren in , Frankreich
zuteil , wurde. Seitdem die fran
zösische Regierung für letztere einige
Erleichterungen geschafft hat, sind
solche in ähnlicher Weife auch den
französischen Offizieren in jenen Gc
fangcnenlagern gewährt worden.
Brotkarten in
Holland geplant!
Amsterdam. 27. Juli. Die
holländische Regierung geht mit dem
Plane um, im ganzen Königreich
Brotkarten einzuführen, wie das
Blatt Telegraf in Amsterdam an
kündigt. Mangel an Brotgetreide
sei die Veranlassung für diese Maß
nähme.
Zu Tode gedruckt.
Springfteld. Neb., 27. Juli.
Hermann Rinderhagen, ein junger
Mann von etwa 25 Jahren, welcher
eine Dreschmaschine in Betrieb har,
fuhr gestern morgen mit derselben
versehentlich rückwärts in einen Gra
ben hinein und wurde beim Sturz
zü Tode gedrückt. Der Verunglück
te war erst vor Kurzem aus Okla
homa in die hiesige Gegend gekom
men und hatte hier keine Bekannte.
In feinen Taschen fand sich eine
Unfallsversicherung in Höhe von
5500.00 vor,