Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 26, 1916, Image 2

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Toftrtt die Vorstellung vou ienen aewalti
pf Msräubera hervor, bic durch ihre
Nllhnhs.lt und Unersättlichkeit in, Gcihei
all Meere sind. Und wenn Haß. (Sni
setzen und kine fast abergläubische Furcht
auch ein gauzeS Netz von Legenden um
dies Zien gesponnen haben, is bleibt
yenug erfahrungsgemäß und beglaubigte
Wahrhnt bsftehen. den Hai zum gesähr
Zichftc Raubtiere deZ Meere zu machen.
HI .Hyäne bei Meere!', noch besser
siÜ .Wölfe der Salzslut' bezeichnet man
die großen Formen dieser Fischgruppe,
denn Rauigirr und Unersättlichkeit,
oeren Hinterlist und Verwegenheit sprich
wörtlich geworde sind. Aber ihn Men
fchknfresscrei ist stark übertrieben und auf
gebauscht worden. Sicher ist jedenfallz.
daß bi große Mehrzahl der Menschenieilt.
die man in legten Haien vorfindet, von
den Leichen Ertrunkener herrühren. Aber
oerade die zahllosen Geschichten über,
Menschenräubereien sind ei. die die Hai
fische sg bekannt mache? und sie mit der
Anzichungskrast alle Gruseligen um
gcZc. Ohne Aweisel greisen die großen
Haie Kenschea an, zerfleischen, sie mit
ihrem furchtbaren Gebiß und verzehren
sie, aber o häufig, wie man nach umher
laufenden Berichten annehmen sollte, ge
schehen solche UngliicZzfälle nicht. In den
Tropen sieht , mä häufig., wie sich die
, Emgeborenen. ohne Zöger zwischen die
.Scharen der Haifische wagen, um sie
selbst od andere Fische zu fangen. 23äh
rcnd nun aber die Haie in sehr vielen Ge
bieten, wo die Menschen siändig mit ihnen
zusammentreffen, weder für gefährlich gc
balten, noch gefürchtet werden, scheut man
sich in andere' Geqendeu, und zwar nicht
ohne Grund,' mit den Bestien in nähere
Berührung zu kommen.
Am häufigste sind Haie in der. Mce
rrn zwischew den Wendekreisen und wer
deff jenseits derselben seltener, nur wenig:
Artm erreicheg den Polarkreis. Einige
Arten begebe sich vom Meer die
Mündungea der grsßeri Ströme, werde
bi als? direkt, zu Süßwasserfischen,
Neben d: großen Riesenformen sind- die
kleinen Arien weit häufiger, und zahlrei
cher, so B. die Hund- und Katzenhaie,
die regelmäßig von den Sportanglern"
in den Küstmzewäffgm New Forts ge
sangen werden. Aber beides sind echte
Sit. die an . Frehaieic ihre rößeren
Verwandte ,nur w ig nachstehen, wie
den ihr weiter. kN,löezahnte, Rachen
große Biffe bewältige kann.
Alle, Haie sind susschlietzlich Fleisch
srefftt'vnd mit ihrcq mächtigen, schnei
dendm Zähne können die großen Arten
den Körper eineS Menschen auf einen
Biß, wie durch inen Schwerthieb, durch,
beißen. Andere große Haie besitzen nur
sehr kleine Zähne, sind daher fast härm
los und leben nur do klemm Fischen
oder wirbsllose Meekestieren.
Aus weiter Entfernung wittern die
Tiere ihre Nahrung und werden durch
den Geruch des Blutes der faulender
korpex direkt angelockt. Borzugzweise
mm sie nswrllch Fischen nach Mb vci
olgen WV aul Wen per?ooi,a?en zisan
erungeg. o z. . ver ermgsyai bü
hcrinsszüge. die Zuge der Makrelen.
Sei Mut und feine Raubgier steigert sich
zur Paarungszeit, d i den Juli bis
!luguft fällt, och ganz erheblich. Er
dürfte w dieser. Zeit mit einem badenden
Wenlckeu eb:nss wenig Umliande machen.
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pik die anderen großen Räuber seiner
' Sippe, z. B. der Blou- oder Menschen
- fiaie. Diese große Arten sind fast aus
schließlich Küstmsisch. die 'sich W den
kbere Wassikschichten herumtreibe und
. ' ihre Rückenflosse noch ein gutes Stück
öber den Msserspieges heranZragen lassen,
' ' ksdatz man sie schon aus ziemlicher Ent-
femitnflt fthen. knn. Sie schwimmen,
fttn sie kme Beute zggen. gleichmäßig
gd ziemlich rasch-dahin und gleisen
' dann in. ihrer B'WMng - kmigermaße
im? Übe, den Bodt duhinzkittnden
Schlang?, da ihr biegsamer Leid bei der
Leweg.AH mehr, als .eine Kurve .Mcht.
.,wrKwTifMit:iKW-.wlwrwiw,iiim' ll"m"1 w w.m
- .- 1
Von Dr. E. Bade.
Ander; wird 6er da Bild. Kenn fje eine
Beute verfolgen. Der mächtige, bieg
same, schroeiförmlge Schwanz verleiht
den Zieren eine außerordentlich
Zchwimmrraft, sowohl hinsichtlich der
Ausbauet, wie auch der Raschheit der Be
wegung; jähe Wendungen können, die
Tiere jedoch weniger gut ausführen, sind
aber doch auch in dieser Hinsicht gewand
ter oli gewöhnlich angenommen wird.
Immer ersetzen sie durch blitzartige
Schnelligkeit ihre Angriffes, was ihnen
sonst an GcsMcklichkeit noch abgeht. Be
merken sie eine"Beute, sg kommt bei ihnen
eine ungestüme Raubsucht und eine Unbe
dachiscmkit zum Ausdruck, die sie all
Gefahr vergesse läßt. Hungrig sind die
Haie immer, ia ihrem unersättlichen
Heißhunger,, ihr schier unglaublichen
Freßgier Handel fit oft dinlt sinnlos.
Es scheint, als ob ein niemals zu stille,
der Heißhunger sie dazu treibt, alles zu
verschliegen, was. ihnen Vor das Maul
kommt, ob e genießbar ist ode nicht.
Verständlich wird ja dies ständige Hun.
ger dadurch, daß alle Nahrung, die si, zu
Blauz QderMenschenftaL
sich "nehmen, wieder haldserdäut abgeht.
l v w m . :..t
sodaß sie sich den Magen überhaupt nicht
recht oft füllen können. Auf der Hochsee
fahren die Haie, mit, weit aufgesperrten
Rachen einfach in die Schwärme der
Fische. Krebse und Tintenfische hinein
und pfropfe sich dann den Magen bis
zum Platzen voll, oder sie folgen den See
schiffen, weil es hier Zur sie immer etwas
zu ergattern gibt, ob es leere Konserven
oder Erdinenbüchses sind, oder Nah
rungsmittelabfälle. wie sie von Bord in
daö Meer geworfen werden, spielt dabü
keine Rolle. Freilich, heute können die
Haie, trotz ihrer hervorragenden
Schwimmleistungen, das Wettrennen mit
einem modernen Ozeandampfer nicht
lange aushalten, aber den Segelschiffen
folgen sie oft wochenlang und hier machen
sich die Matrosen dann oft das Vergnü
gen des HaififchfangeS mit der Angel,
den einen leckeren Speelbrocken kann kein
Haifisch widerstehen. Um den loaenven
Köder, der einige Pfund wiegt und einen
ebenso schweren eisernen Haken umschließt,
gut und sicher fassen zu können, wirft das
Ungetüm seines unterftandige Mau!
kz wegen sich auf den Rücke, ein
Ruck a dn Leine, der Haken faßt, und
der Hai ist gefangen. Mit Tnumphge
scbrei wird die Bestie an Bord gezogen.
den der Seemann haßt den Hai feines
räuberische Wesens wegen, verfolgt ,Y
tckonunasloZ. wo, er ifc fassen kann und
gibt sich der Vertilgung seines bepgehaß,
teu FündeZ mit wahrer Leidcnschast hm.
Eine Nutze stiftet der Hai nicht. T
jenigcn. die sein Fleisch gegessen haben, er
klären, daß eZ süßlich und wässerig schmeckt
und ei .Halbfleifch' darstellt. Manche
Völker wissen jedoch auch das Haifisch
fleisch nützlich ,u verwenden. Meistens
verfolg? di Küstenbewohner die Tier?,
um aus ihren Flossen einen guten Fisch
leim hnzustelle und benutzen die Leber
zur Tranbereitung. Die Chinesen dagegen
betrachten die Haisischflessen als Lecker
bissen. Diese sollen, bei sorgfältiger Zu
bereiwns, mit Schweinefleisch gedämpft,
durchaus nicht zu verachten sein.
1 Der Strandwanderer sinket auch an
unseren Küst:n nicht so selten von der
Flutwelle aus den Strand gespülte Hai
fischeier. die te den kleine, die Küste
bewohnenden Arten, stammen. Die Fi
scherbevölkerung bezeichnet sie vielfach als
Seemäuse. TaS Weibchen legt die Eier
einzeln an Felsen. Seeßflgnzen etc. ab. Es
sind flache, rechteckige, wie Horn durch-
scheinende Kapseln, anfänglich weiß, wer
den sie spater gelblichbraun. . Die vier
fM der Skr laufen i kanse, gewundene
Hornschnüre aus, mit denen sie an Fremd
körper befestigt werden. Durch einen
schmalen Sp'lt a jedem Ende des Eies
kann Wasse? zu dem eingschlossenen Em
brno gelange? und der Abschluß der Ei
schale ist so eingerichtet, daß der rntwi
ckelte junge Fisch wohl leicht seinen Aus
aana. kin Feind aber einen Zutritt zum
Jnnng del Eies finden kann.. Die En!
Wl M WTOf
wiettung del Jungen laßt sich bei der
Durchsichtigkeit der Eischal, leicht ersol.
gen., Mann steht dann, i einem borge
rückten Stadium, daß der junge Hat an
seinem Halse jederseiiz einy, Büschel
äußerer Kiemensäden trägt 'und an
Bauche mit dem Eidotter durch eine,
Slrang in Brbindung steht. Nach und
nach verschwinden die Kiemciisäden wieder,
die Färbung des Körper wird deutlicher,
und ist der Dotter dann verdaut, zwängt
sich daö junge Tier an einem Pole der Ei
kapsel mit dem Kopse hcrauj und
schwimmt davon. Alle Höchste, und Tics
seehaie sind dagegen lebendgcbärend, da sie
durch ihre Lebensweise von einem für die
Entwicklung der Eier günstigen Unter
gründ ferngehalten werden. Meistens hau
dclt ri sich um Ooovidiparie, d. h. die
Junge sprengen die Eihülle kurz vor,
oder gleich nach der Ablage der Eier. An
deierscits kommen aber auch gerade bei
Haien Verhältnisse vor, hie sich iq diel
facher Hinsicht mit den Einrichtungen
der Säugetiere vergleichen lassen.
EntwicklungZgeWchtlich scheine die
Haie, mit ihre.: 17 lebenden Arten, nicht
tfr,;(Viii,,Ä?firt 5 vi fftin i-A n?n
mehr fortbildunffsfähig zu sein. I den
früheren Crdpenocen war tvr Vescylecyi
weit zahlreicher in den Meeren vertreten
wie heute und auch i der Größe waren
die ausgcstorbenen Formen den jetzt leben
den weit überlegen. Besonders während
der Jurc und Kreidezeit habe wahre
Riesenformen di: Ozeane unsicher gemacht,
die den heutiaen größten Hai, den über 60
Fuß langen Riesenhai und den 2ö Fug
langen Menschen oder Blauhai noch um
ein Beträchtliches an Körperlänge über
trafen.
Pie Kiderisse zum Frieden.
Das Lerne? Tagblatt bespricht anläß
lich deS Austaufchens von Friedensäuße
runaen leitender Staatsmänner die Hin-
dernisse zum Frieden. Zur Forderung
Grey. d:e Zenlialmachie. 6 aus allen
Punkten rn Feindesland siegreich einge
drungen seien, sollten ihre Niederlage an
erkennen, schreibt daZ Blatt:
Wahrlich! Um derartiges zu fordern,
braucht man eine Unverfrorenheit, die
großartig ist. Wer ei so ungeheuerliche
Stellung gegenüber dem Gegner 'in
nimmt, wer sa unglaublich di Logik der
Tatsachen unter die Füße tritt, hat über
Haupt gar nicht die Absicht, Frieden zu
schließen. Ein großes Friedenshindervls
ist auch, daß Gny. der erste Kopf Eng
lands. fo ganz Engländer ist. daß er z.
B. außer Englisch gar keine andere
Sprach Europas versteht und nicht im
stand ist, die Kanzlerrede aus eigener
Sprachkenntnis beurteilen zu können. Er
ist mithin ganz aus das Bild angewiesen,
das ihm seine underantworilichc Unter
gebeven von den Gegnern machen. Nur
zu oft erkennt man in seinen Aeußerun
gen her völligen Mangel n eigenem Ur
teil. Daß weiter di Männer des ofsi
zicllea Englands und Frankreichs wagen,
ghne mit der Wimper zu zucken, davon zu
reden. Deutschland sei am Erlöschen, es
brauche nur noch etwas Geduld, dann sei
das groß. Ziel erreicht, das ist uns uner
findlich; Jeder sieht hoch, der auch nur
ein Mindestmaß militärischer Urteilskraft
besitzt, daß die militärische Lage der Mit
telmächte in jeder Beziehung überlegen ist.
Dn einzig Punkt, nämlich hie Ernäh
rungsftaqe, wird niemals sa stärk wirken,
daß sie den Ersolg des Krieges beeinslus
sen konnte, ein leiden die Volker Mit
teleuropas Entbehrungen, ober si sind
Leute dazu, solche Uebel zu ertragen. Auf
den Wasfenqang haben diele Leiden sei
ne. Einfluß, das ist wenigstens unser
Eindrgck. d wir Deutschland besser zu
,kknne glauben, als unsere Welschen, die
Framosen und Englander. das deutsche
Wesen kennen
r Es gibt Diebe, die von den Geseden
nicht bestraft werden, und dem Menschen
ifcoch das Kostbarste stehlen: die $ut
Line neile Lew der wirljchajlli
djrn LnlttNlUung JeulM'ands.
Bon Tr. I.
Der namhafte deutsch Soziologe Hei
rich Pcsch behandelt in einem der letzten
Hefte der .Stimmen der Zeit" mit der
ihm eigenen GrllMichkeit da Thema
Ein neue Aera unserer wirtschaftlichen
Eiltivickliing'. '
Zunächst bekenn! sich ?esch zu der An
sicht derer, die die cue Aera her wir!
Mstlichen Entwicklung Deutschlands als
Abeni.q dv Kapitalimitö lud lau
dem System der freien Konkurrenz kenn
zeichnen. Er glaubt indes nicht daran,
daß sozialistische Forme an die Stelle
da icpilali st ische Jndiviviumsmu ue
ten werden, auch nicht der istoatSsozia-
lismus. Während er die Möglichkeit und
Wihrscheinlichkeit einer erweiterten Bctei
kizung des Etaak an der Frwerdsmin
schalt im Illeq, neue, er taatucyungc
und staatlicher Monopolisierungen kewel
Wegs leugnet, sicht Pcsch darum doch la
nen Erund. um von zukünftigem .Staats
fozialismus' zu spreche, und zwar der
art. daß der .Staatssozialismus" gegen
über dem bisher herrschenden kapitalist!
fchcn System' einer .neuen Aera der
schastlrchen Entwicklung' das charakte
riftische Gepräge verleihe werde. .Staat
und Gemeinde möge auf diesem oder
jenem Gebiet Betriebe einrichten, W sol
cher Art sich am Wirtschaftsleben bctcili
gen. Sie mögen auch, wo di Voraus
schlingen dazu vorliege, Monopole sich
vorbehalten. Zu einer absolut der re
lativ allgemein Verstaatlichung oder
Vergemeindlichung bey wird es auch in
Zukunft nicht kommeir. Dem stehen prak
tische und prinzipielle Gründe im Wege.
Wo das spekulative Moment, rasche Ent
sch.'iduna. persönliche Jnitiatwe stark in
den Vordergrund treten müssen, ist kaum
Platz für sta.itl.che Betrübe. Gewiß, auch
staatlich Betrieb können Männe, von
hoher Intelligenz zu? Bersügung haben.
Im allgemeinen aber wird sich wagender
Unternehmungsgeist,, tatkräftige Unter
nehmungslust nicht unter, dem Zwang
bvrcaukratischer Schablone entfalten. In
nerhalb eines durch die Staatsraison ein
seitig behzrrschten und beschrankten Wir
kungSkreiseS komme eben die individuel
le, Fähiakeite seltener zu voller. Entwick
lung. Erfindungen insbesondere gehen
fast nur aus privater Initiativ in pri
vaten Unternehmnnze hervor. Kurz,
eine stattssozialiftifche Aera würd, prak
tisch genommen, gegenüber der kapitali
stischen Epoche eher als ein Verhängnis,
oller Rückschritt, denn als höhere Stufe
in der geschichtlichen Entwicklung gelten
müssen. ... Staats und Gemeindemo
nepole werde sich darum, im Vergleich
zur ganzen Volkswirtschaft, immer, auch
in der .nnien Ana", nur auf bestimmte
Ausnahmcfäell, mit. jedesmaliger speziel
lcr Begründung finanzieller oder Volks
wirtschastlicher Notwendiqkcit oder zwin
nnder Zweckmäßigkeit für den einzelnen
Fall, beschränken. . .. . Prinzipiell ift der
Stastsbetrieb nur dort berechtigt, wo der
Stoats.'iweä ihn notwendig macht. Die
T'ätialeit der öffentlich-rechtlichen Korper
schafi; auf wirtschaftlichem Gebiete kann
darum, gegenüber der bürgerlichen Tätig,
keit. im allgemeinen ur ergänzend, nicht
keliebia verdrängend eintrete. Der. Staat
darf sich nicht ohne weiteres an die Stelle
der .Gesellschaft schen wolle, erlang!
aber sein kraftvoller Bestand aus oliti
sche oder finanzielle Gründen in rich
tia auZsewäbltes (ertraqssähiges und
leicht durchführbares) Monopol, dann
wird man es ihm nicht versagen. Die
Verdrängung der bürgerlichen Tätigkeit
von einem wirtschaftliche Gebiete durch
Staatsmonopol aus wirtschaftlichen GrüNl
den. also schließlich im Interesse deg Ion
summenden Volkes. anderfeitZ ist prin
zivickl nur dann zulässig, wenn, unter ge
geben? Verhältnissen, die Wohlfahrt des
Bolkes durch rem prirtwiittchastlici,k Be
tätiauna und ausschließlich Geltung
des privatwirtschaftlichn, ErwerbSzweckes
schweren Schade erleiden wurde, und ein
ar.derer Ausweg zur Abwendung dieses
Schaden! nicht vorhanden wäre. Manche
Schmierigleiten praktischer Art lasse sich
wohl such durch das System der gem,?
ten Unternehmungeg" (Zusammenwirke
vo Privatpersonen und öffentlichen Kor
pcrschcftm) überwinden. Aber alle dies
wa noch lanae lern SIaat ozialisrnus.
der seinem innerste Wesen nach ine er
kcvnung de Stastszwecks, eme Ueber
schreituna der durch den Zweck der fiaat
lichen Gesellschaft jeder Staatstätigkeit
gesetzte Grenzen bedeutet.
Weniger noch als der SiaatssozialiS
mus hat ach Pesch der demokratische
Sonalismus marxistischer Prägung Au
sicht. daS System de individualistischen
Kapitals abzulösen. Man hat ja nicht
selten den irnsührendeg Ausdruck .Kriegs
sozialismus' in unseren Tage vernom
wen. Allein die Beschlagnahmung und
Enteignuna des kür die Ernährung d's
Volkes und für Deckung des Heeresbedarfs
Nolwendigen, die Einschränkung in der
freie Ausübung des Eigentumsrechtes.
die zwangsweise Anpassung deS Konsums
an die verfüabare Mittel usw. olles
dieses ist noch lange nicht eine Verwirk
llchuna des sozialdemokratische Erfurtei
Programms, auch keine Anbahnung dieser
Perwirklichung. himmelweit entfernt von
der Veriellschaftung aller Produktions
Mittel usw. Schon das Wort .Kriegs
sozialismus' bringt ja auch zum Aus-
druck, daß jene umfassende Zwangsreae,
luna und Zwanqskontrolle des wirtschast,
lichen Lebens, wi wir sie jetzt, höherer
Interessen weaen. willig rtragen. durch
aus kein normaler, dauernder, sondern
eben nur ein auf die Kriegsbedürfnisse
und darum bloß aus die Kriegszeit abge
messen Ausnahmezustand ist,
Im Individualismus und SozjaliSmus
erblickt Pe ch eben nur rtreme. uwy,
alles ist an ihnen verkehrt. DaS Pro-
blem, das in der neue Aera der Wirt
schaftlichen Entwicklung Deutschlands in
Theorie und Pisr'.z zu m lein wiro.
M.
Schirp.
kann darum auch nur darin b st.hen, da!
Richtige au den beiden Systemen her
auszusMlcn und ZU einem neue inheit
lichen System zu verbinden. Schon
Adolf Wagner hatte do ine solche
Versöhnung ode Vermittlung zwischen
Individualismus und oztalismui ge
sprachen. Auch er glaub diese Bcrmitt
lunz im SlaatSsozialismu zu finden.
Indes dem Etaa'ssozialismut wird die
Zulunst nicht g;h-ix:a. Zai g-stLschas!.
liche Moment wird aus wirtschaftlichem
Feld stärke, in den Vordergrund treten,
tmeinwirtschasiliche Forme werden viel
uicht einen, breiteren Ztaum einiehmen,
doch ohne irgendwclckze kommuiilpische
ozialisterung, ohne daß Staat oder
ozialistische .Gesellschaft zum alleinigen
Subjekt und Träger de wirtschaftlichen
Prozesse werden.
Man darf sich, sagt Pesch. unter der
neuen Aera wirtschaftlicher Entwicklung"
überhaupt nicht etwa vorstelle, wa
ohne Zusammenhang wär mit der ge
chichtlichen Entwicklung, was alle bis
hcrige Verhältniss aus den Kops stellen
würde. Da Neu dürfte vielmehr zum
großen Teile dadurch und dar! zu Tage
trete, daß di schon vor der KriegSzeit
begonnene Abwendung dm kapitalistische
System der freien Konkurrenz, auf Grund
der neuen Erfahrungen ein bestimmtere
Richtung und wohl auch härkere Beschleu
nigung erfahre wird.
Neben einer stärker durchaeführken Ein
und Unterordnung der inzclnen Faktoxen
im vollZwirtsmasllichc Prozess unter
Staatsqcscllschaft und Volkswohlfahrt
wird sodann al zweite, wichtige Ele
ment solidaii cher Wrtschaftsverfasfunz
der engere Zusammenschluß geschäftlicher
und beruflicher Interesse in den modera
gestalteten, wirtschaftlichen (Kartell. Ge
nossenschaf!) und beruflichen (offiziellen
Kammern. Innungen, Gewerkschaften und
sonstigen freien) Formen de; bürgerlichen
Organisation eine beträchtlich erhöht Be
dcutung gewinnen. B der Gestaltung
der volkswirtschaftlichen Verhältniss der
Zukunft werden nach Ansicht unsere Ge
wahrsman7.k diese Organisatloneg eine
hervorragende Roll spielen, wie sie auch
schon in ihrer jetzigen Verfassung- den
volle Bruch mit dem Individualismus
der kapitalistische Epoche bedeuten. Die
erfreuliche Aufrechthaltung de Wirt
schaftsleben in der Kricgszeit. insbeson
dcre war und ift nicht einzig und allei.i
den Anordnungen und Maßnahme der
Staatsgewalt zu verdanken. Wesentlich
dazu beigetragen hat die bürgerliche Ta
ti?.keit, da Wirkn jeder ökonomischen
und sozialen Organisationen, dk sogar
vielfach hierbei d Initiative rqriffeu.
Dort gelangte jedenfalls da Eingreifen
der Staatsgewalt am schnellsten zum Ziel,
blieb die Bollkwirtschalt den schwersten
Ansordeningen am beste gewachsen, wo
sie sich aus starke gesellschaftliche' Organi
satwnen stütze konnte.
Schließlich wird man auch in Zukunft
die hohe Bedeutung planmäßigen Zu
sammenwirken der staatlichen und ge
mündliche Behörden mit den burger
lichen, wirtschaftlichen und beruflichen
Verbanden, wie es in der KriegZzcit sich
hervorragend bewahrt bat, ebenso wenig
vergessen dürfe wie den praktische Wert
deS Hand-ig-HandgehenS vsa Staat und
ommune.
Da alle nun bedeutet die volle Ab-
Wendung von dem verkehrten Jndividua
llSmu. der insidivualinilchen Feeiden,
dem indivadualiflische Kapitalismu.
Die Volkswirtschaft ist eben dabei nicht
mehr ei Haufe isolierter Individuen,
die unabhängig von einander und im we
sentiiwen unbehindert durch Staat und
gesellschaftliche Organisation ihre priva
tc Interessen verfolgen, Da nationale
Wirtschaftsleben empfängt vielmehr eine
bestinimte Ordnung durch Hinordnung
auf das volkswirtschaftliche Ziel: die ma
terielle Wohlfahrt de olle mit feinem
Staate. Die Freiheit findet ihre Schräg
ten. die Isolierung ihr Ende, da Ge
winnftrebe Ziel und Maß durch staatliche
Autorität, gesellschaftliche Organisation,
durch Gewissen und Pflichtbewußtsein
aller im volkswirtschaftlichen Prozeß tati
gen Faltoren. Da bedeutet aber eine
Entwicklung zu höheren Forme de Lk
ben über di kapitalistische Epoche hin
aus, - .eine neue Aera der. wirtschaft
lichen Entwicklung."
' Da Schlagwort der Zukunft wird
folgerichtig noch mehr al bisher Arbeit
heißen. Kein müßige! Tronentum. kein
arbeitsloser Luxus, wie Ouietiimus und
Neonalthusianismu sie erzeugen, sondern
ein arbeiiskrohes, durch Religion und
Sitte lebenskräftiges Volk findet und
bahnt sich den Weg zur materielle Wohl
fahrt. Darum stark Vermehrung der
Volkszahl. nicht bloße Erhaltung, sondern
Erhöhung der ererbten Werte, Schafsung
her besten Umweltsdcdingungen!
Ueber allem Stoss, der. den Gegenstand
oder da Werkzeug der Gütererzeugung
bildet, steht der arbeitend Mensch, der
Unternehmer, aber auch der Mann mit
der schwieligen Hand, der gewöhnliche
Arbeiter als Arbeitsgenosse, Mitarbeiter
des Unternehmers. Wa ma seinen
Lohn nennt, mag sür die Privatwirtschaft
liche Betrachtung als Kostenmoment gel
ten; uuter dollswirtschaftlichem Gesicht
Punkte ist es Wiedervergeltung einer
volkswirtschaftlich bedeutsamen Leistung,
ist e Einkommen eine großen, Verdienst
volle Volksteils. Schon hat sich eine ge
wattige Umivo.ndlung her Ideen vollzogen.
Viele ist eschenen, um den arbeitenden
Menschen i eine Lage zu bringe, auf die
er als Mensch, als arbeitender Mensch.
als Volksgenosse berechtigten Anspruch
hat. Noch harre aber, meint Pesch, so
manche Probleme der Lösung für die wei
tcn Hebung des Arbeiterstandes: volle
Eleichberechtigung beim Abschluß des Ar
beitsvertrages, wirksames paritätisches
EinigungS und Schiedswesen, umfasse
Wl den FrealrosMaMe
über die Mee.'
tithtt VI Hrws'tt Von tl'(i(if
liMow lf bnilfn liimuiiftfciMr
..'.'ulvUriiV t),!t , r.utlt tu Hin
!.! iklluit'' ttlftt fttlrlntx'tl
?lu,fi'( torn)(iiilnil. 3i ncifjtftrnn
l!il)'i.'t, iiiil bi(l4 tlrtilV! nmr
tfnf 4A0 K .tirlit Htuttttn Ä,h
ii 0!,' fco 0Viiiin ii.if foM, wo
bttni4 t .,t,n,l!5'.Hitzug
ia iwcUchc Siiunucfuna mnil.
Für denjenigen, kem vergönnt war.
all Kiikgsbcfchädigung.ktranport seit
Beginn de erste .deutsch'öficrrelchisch
russischen Jnvalidcnaiistauschel" . im
August 1913 zu sehen, bot i Transport,
der turzliich mit einem regelmäßige, nach
Süden czehende Zug de !7otcn Kreuze
in 2 relleborg. anlangte, inen ganz neuen
Anblick:
' Da infolge bet großen Ueberfchwem
mungen in Zornes der eigentliche deutfch
österreichische Kriegsbeschädigtentransport
von Rußland ausblieb, führte dieser Zug
nur die zwölf freigegebenen zum Krieg
dienst untauglicheir Albatroßmannei,"
mit sich.
Di Bezeichnung .'Jnvalidt' schie kaum
passend sür diese prächtigen, sonnender
brannte Seemsnnstype mit de e neuen,
schönen Unisormen, und dem allbekannte
Namen .Albatroß" auf dem Mützenband.
Aber wen es einem glückte, sie naher zu
sehe oder gar it ihnen zu sprechen, so
kam rna schnell dahinter, daß keiner vo
ihne leicht ia dem Seegefecht bei Gotland,
am.ö. Juli de Vorjahre, dadongelom
me war. Da. es wegen Ausbleiben des
große Transport au Rußland nicht er.
forderlich war, dem in Trelledorg liegen
den Rot KreuzDmpfer .Birg Jarl"
die Fahr, über di Ostsee mache zu las
se, wurden di zwölf Albatroßmannen
mit der gewöhnliche Dampffähr Drott
ing Viktoria'' nach Sahnitz übergeführt,
auf der die Kabinenplätz auf Anweisung
der Eisevbahnverwaltung ihnen zur Ler
fügung gestellt waren.
Die Abfahrt do Trellborg erhielt ein
festliche und herzliche Gepräge: Vo
einem, schwedischen KriegSsshrzcug, da
gerade in Trclleborg log, war eine Ehren
wache von zwölf Wann abgeteilt worden,
die Spalier bildete, al die Albatroßman
ne vom Zug de Rote Kreuze zur
Fähr hinübergineen. Di Deutsche
schiene diese Aufmerksamkeit von schme
bischer Seit dcsonde, hoch zu schätze.
Al die Dampssähr au dem Hase
hrnaujglitt, wurden di aus den Kai ver
sammelten Schweden angenehm dadurch
überrascht, daß sie di schwedische Volks
Hymne von einem .Albatrob'-Watigsen
auf einem Messinginstrument meistckhast
gespielt hörten. Diese kleine nette Jnter
mezzo hatt folgend nicht min'.er inte
ressante Vorgeschichte: Der Hoboistenober
matros Walter, der Leiter der. Bord
kapelle aus dem .Albatroß', verlor im
Kamps mit deg Russe sein rechte Hand.
Die Königin von Schweden, die hierüber
den Sorg; für hie Gesundheit, vo Seele
und Leib de Arbeiter, zielbewußte
Wohnungspoliti! u. s. w.
Der Vttfass schließt mit de folgen-
den Bemerkungen: Der Staat stellt deg
höchste natürlichen und naturrechtlichm
gesellschaftlichen Verband dar. Auch in
seine cltwirtfchaftllche Beziehunge
bleibt darum der Staatsbürger dem Zweck
de Staate, der Wohlfahrt seine Volke
untergeordnet. Di Weltwirtschost dient
de, Volkswirtschaft, icht dem bloßen G
Win strebe der Privaten, unter Mißach,
tun der vollswirtschastlichea Aufgabe.
Aber der Staat bildet nicht den Abschluß
de menschlichen Zusammenleben und der
aeselliaen erübrung mneryaid der
menschliche Gattung. .. . E gibt auch
eine allgemeine menschliche Solidarität.
die - unerläßlich, ' Voraussetzung aller
staatsbürgerliche und berufliche Soll
darität, zugleich die feste Grundlage
echter, christlicher, internationaler Soli
darität. Die Zeit de Hassen wrd vor
überaehkn. Gerechtigkeit und Liebe per-
den wir henienigkn niemals vonnthalten
dürfe. d beute sich ser ffemse- nen
nen. Keine egoistische Ueberspannung
de Nationataesühl wird un die tnter
nationale Solidarität de, Menschheit per
gcssen, wird un im Kampf und semd
lieber. Trennung de normale Zustand
der Mmschhnz rtenoen lasten. ,
Gar manche tritt freilich auch heute
noch in d Erscheinung, wa den Blick
in di Zukunft jrübf. Kapitza hat mit
Recht di Allseitigkeit der deutsche Kui
tur gerühmt und al Quelle unserer. Kraft
bezeichn:': !öeih!''d'.ing de, staatlichen
Autorität und Disziplin mit der burger
lichen Freiheit, der ReichZeinheit mit de,
Autonom der Bundes taate. der rieas
Vorbereitung mit der ffriedensarbeit. der
Wissensckft mit der Prazis, der Jndu-
ftrit mit der Lanywirtschgst, de, mate
riellen Werk mit den moralischen Kräs
ten. Doch gerad i letzte, Beziehung
droht der Einheit und Harmoni unserer
Kultur schwere Gesahr durch die schran
knilose Genußsucht, di schmachvolle Sit
tenverderbni eine beträchtliche Teile
der Bevölkerung unsere, Großstädte. Nicht
bloß Lutzere Größe und Machtentfaltung,
sondern innere Kraft und Getundheit e
währen rst di sich Gewähr ationaln
Lebensdauer. Möchten darum all, die
auf Geist und öerz unsere Volke Ein
fluß ausüben können, die schönt Worte
beherzigen, di der Rchskanzle, von
Bethmann-Hollweg vor zwei Jahren an
den Leipziger Historike, Lamprecht geiich
tet hat: .Wir sind in junge Volk.
haben vielleicht noch allzuviel den naive
Glauben a die Gewalt, unterschätzen die
feineren Mittel und wisse noch nicht, daß.
wa die Gewalt erwirbt, die Gewalt nie
mal! erhalten kann. . . . Damit wir in
Zukunft eine Kulturpoliiil großen Stiles
treibe können, Wint mir nebe de in
neren Vertiefung und Stärkung unferer
Kultur und unsere Kulturbewußtsein
not zu tun. daß unser Volk zu dieser
neue Ausgabe geweckt fterv.
unterrichtet wurde, ließ ein iesonde, I.
si,,,., mu ctf.niiniiit für die l,le Hau,
llUllillli llll fc v. w , f
k..n.ff,. f-i.f hint da Instrument,
UikflLUi. V I - - t , . -
da, der Obermatrose Walter nun bei d
Abfahrt von Schweden spielte. Es deda
wohl keiner Erwayiiung. oan
ki.s, Gab der schwedischen Königm war.i
Auf alle an Land versammelte . Echmedk
iibte dieser musikalische BbschMgrufj
seine Wirkung aus.
s,,n tnr ?r,llckra wurden wik
vo einem kalten und dichten Nebel über.
lascht. Die .Albatroßmannen ni,nc,.'
ihre Zuflucht zu dem Rauchsalon der
Fähre. Tort war möglich, mit ve,',.
schikdenen von ihnen zu sprechen.
unter ihne allen vorherrschend Sl,m.
mung war selbslverstaudlich d,t Freude
darüber, bald wieder deutschen Grund und
Boden unter den Füßen zu haben. Aber
gleichzeitig bezeugten sie ihre Tank fuk
die Behandlung, die sie w ihttr zehnmonc,'
tigcn JnternierungSzeit durch die schwebt
sehen Behörden und die Bevölkerung er
fahren hatte.
Da Seegefecht draußen bei Gotland
xx Übrigen, nicht li Feuertaufe, für
diese Marinesoldaten. Sie hatten schon
vorher um sich und den .Albatros, die
Kugeln pfeife hören, deionvcr, gc,cgrn,
lich eine, Kreuzerangrisf auf d eng
lisch Küste, an dem auch dieses' Frzeifj
teilgenommen hatte. ' . '
Nun waren indessen alle MuhsellZkeiien
nd. Gefahren .vergessen. Aber das See,
gefecht bet Gotland würde selbstverstand
sich, so erzählten die Heimkehrenden, am
lebhaftesten i ihrer Erinnerung fortlebe.
Nicht am wenigsten deshalb, weil sie in
Gotlaur Erde, aus dem ittrcyqoi, z
Oftergarn. 30 prächtige Kameraden Zu
alle Zeit hätten lassen müssen. -
Ucbriaens war ei nicht ur die Erinn
rung, welch sie von Schwede mit sich
nach Haus nahmen: .Wir habe auf Go
land einen Gefangenen gemacht!' . sagt!
einer der Matrosen lächelnd. .Ein Ent
i lt sür unsere schwedische Gefangen
schafts- Und damit zog er da! niedlichste,
kleine Eichhörnchen au! seiner Tasche her
vor. da, ich je gesehen habe. Er ho'te e
vor einem Monat gefangen. Nun war e
zahm und d Liebling aller.
Troddem ma i Saßnitz erst ia der
letzten Stunde die Kunde von der ftück.'eh,
der Albatroßleute erhalten hatte, lruz der
mpsang dort eine sehr warmen und
herzliche Cbiralter. Die kleine, liebliche
Rügenstatd, in der Hunderte von Villc
in ihrem schimmernden Weiß au dem
Grüu der Buche hervorleuchten, hatte rei
chen Flasaenfchmuck angelegt. B! die.
Fähre in den Hafen einlief, stimmte ein
Militärmusikkorp .Teutschland. Deutsch.
land, über alles' an. welches d a I
versammelten Kriegsbesthädigten vom .Al
batroß' mit besonderer Hineiabe und An
dacht aufnahmen Längs de Wege, de
di heimkehrende Soldaten durch di
Fähranlagen zu nehmen hatken, hatten
Warinefgldates Aufstellung genomrmn.
Ei Seeoffizier hieß in einer kurzen An
spräche di Albairoßmannen auf deutschem
Boden willkommen, und weißgekleidete
Mädchen eilten herbei, um sie mit Blume
zu schmücken.
3ie Preußen als Morbitt.
Hin und wieder sagt auch ein Englan
der seine Landslcuten die Wahrheit übe.
de Kxieg, Man lese ur, wa Eh. Harte
castle in der englischen Zeitschrift Broad
Arrow Ende Mai geschrieben hat: Vo
verschiedene Seite wird uns erzählt, daß
die Deutsche sich angeblich dem End ih
nr Hilfsquelle nähern. Aber schon vo
einem Jahr wurden ähnliche Geschichte
verbreitet, und in paar Woche späte,
wurde unser Verbündeter Im Osten durch
einen ungeheuerlichen Granathagel zum
Rückzug genötigt. Irre ist menschlich,
aber , ist unentschuldbar, a die gleich
Ersindung zweimal : zu glauben. Da
deutsche Heer ist gegenwärtig gut organi
siert und gut ausgerüstet, und eS liegt kein
Beweis vor, daß ihm irgendetwa fehlt,
wa zur. Weiterführung des glichen Kamp
fe erforderlich ist. Da Ende de Krie
ge ist noch icht i Sicht.
Der unheilbare Optimist weiß t de
Regel nichts von Geschichte und am we
nigsten von preußischer Geschichte. E ift
zweifelhaft, olV die. Welt schon i zweite?
Volk hervorgebracht hat. daß s , p c 1 1 i e
tisch ift wl die Pr,ußn. We,
die Weltgeschichte kennt, weiß, da Preu
ße in feinen dunklen Tagen, als e vo
Napoleon I. niedergeworfen war. ei LaJ
auf sich genommen hat. sg schwer, datz
unter ihr jede andere Volk zusammen
gebrochen wäre. Dieser Opfermut, de
Preußen zu Anfang de 19. Jahrhundert
gezeigt hat, brachte ihm di politisch, Wie
dergeburt und macht die Entstehung de
Deutschen Reichs erst möglich. Erst wen
unser, igenen Opse, ebens, groß st!
werde wi diejenige Preußen hamalZ.
al Scharnhorft einen neue Staat auf
den Trümmer de alten erbaute, dann
erst werde wir auf dem Wege zum Sicg
sein. Wir müsse jetzt dem Feind zeigen,
daß auch in un der Wille zur Aufopfe
rung und Selbstverleugnung lebt. Deutsch
land bisherige Zrfolge den e ift bis
her erfolgreich gewcfeu -. find dem Um
stände zuzuschreiben, daß sein Vol in de
Kampf eintrat in vollem Bewußtsein von
der Größe der Aufgabe und bereit; sein
alle auf Spiel zu setzen: sei Hilfsquel
len sind bisher noch nicht elschöpsj. Wen
wir siegen wollen, müssen wir ebenso ha
dein.
Vielleicht nimmt Herr Grev bei Herrn
Hardcastl etwa Unterricht in Geschieht,
und Völkerkunde?
Wa gesordert werden muß. ist die
Anerkennung, daß a sich jid, rechtschas
sen Arbeit Ehr, verdient, daß jn jü,
niemand ,ine Schande ist. ud daß in
allen Berusskreise die Ehre der Arbeit
de Menschen mehr ehrt als die Ek d,
'.Slandez' . .
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