Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 24, 1916, Image 3

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    Tägliche Omaha Triblwo WniiiW. w o
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Meine cokalnachrlchten
Am 4. September ist hier
.flclrunaSredaftcurc . Tag", an wel
chem sich die Zeiwngsschrciber von
Ncbr. dem wcstl. Iowa und Süd
Dakota in Omaha ein Stettdichein
geben.
Die Demokraten von Doug
las County hielten Samstag abend
in der Washington Halle ihre Coun
tn Konvention ab. Natürlich wur
den Präsident Wilson und seiner
Verwaltung hoheö Lob gezollt. Für
Staatskonvention wurden 24 Dele.
gatcn gewählt mit Bürgermeister
Tahlman an der Spitze, der gleich
zeitig Vorsitzer des neuen County
Zentralkomitees ist.
Die hiesigen Bewohner schot
tischer Abkunft, hielten Samstag
nachmittag im Miller Park, ihr Iah.
rcspicknick ab. an dem edva 400 Per
soncn teilnahinen.
Die County Konvention der
Republikaner von Douglas County
fand Samstag nachnuttag im Ge
richtsgebäude statt, welche einen har.
manischen Verlauf nahm. Byron D.
Burbank, ein früherer Progressiver
führte den Vorsitz der Versammlung,
in welcher die Telcgatcn für die re
publikanische Staatskonvention in
Lincoln erwählt wurden.
Zn pachten gesucht. Farm von
1G0 bis 200 Acker, am liebsten in
der Nähe von Omaha auf vier bis
fünf Jahre. John Mcrwald, 3621
Madison Strasze, Süd Omaha.
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vahnunfatt mit
tötlkchen Folgen!
Sionr City. Ja., 24. Juli.
Gin Güterzug, auf welchem etwa
20 Männer als , blinde Passagiere
mitfuhren, um auf den Feldern in
Süd.Dakota während der Ernte A:
beit zu finden, entgleiste gestern nahe
Tripp. S. D. Lwei Mann, Cla
rence Sandquist auö, Gcneva. Jll..
und I. F. Longmore aus Lincoln.
Neb., wurden gcötct und etwa 30
Leute wurden verletzt. Die Letzte.
rcn wurden bis auf zwei, welche so
schwere Verletzungen hatten, dafz sie
nicht fortgeschafft werden konnten,
nach Aankton in ein Hospital ge
bracht. - ,
tUts dem Staate.
West Point Nach einem lang
wierigen Krankenlager ist Tienstag
unsere allbeliebte Mitbürgerin die
Frau des Herrn 2ll. Radier geftor
den. Ihr Begräbniß fand von der
engl. luth. Kirche auS unter großer
Teilnahme statt. ' ,
Lincoln Die Mobilisierung der
Nationalgarse ' von Nebraska der
ursachte insgesamt eine Ausgabe
von 510,000,. von der Regierung
wurden 535.000 bezahlt, während
$5,000 auf den taat entfallen. .
Frank St. Glair u. der nahe Ovev
ton wohnende Farmer Frank Hook
wurden wegen Ticbstahls eines Au
tomobils verhaftet.
Lczington Der Farmer Clark
Wellivcr wurde Freitag bei einem
Automobilunfall so schwer verletzt.
daß er am Samstag seinen 35er
letzungen erlag. .
Norfolk Der 21 jährige Robert
Lindleu trug einen Bruch der Wir
belsäule davon, als er am Samstag
beim Baden im Elkhorn Fluß an ei.
ner flachen Stelle einen Kopfsprung
machte und mit dem Kopf auf den
Grund stieß. Er wird am Leben.
aber auf einer Seite gelähmt bleiben.
Sein Vater ist Bankier in Boncsteel,
S. D.
, West Point Die Monatövcv
fammlung des hiesigen Zmeigbundcs
des Nebraöka Frauenbundes , findet
Dienötag, den 25. Juli, in der Lie
derkranzhalle um 3 Uhr Nachmittags
Statt.
Hauptgegenstand der Tagesord
nung: Besprechung über die Betei
ligung des Zweigbundeö an dem
großen Deutschen Bazar m Lincoln,
Nebr.
Zur Teilnahme an dieser 33.
fammlung sind alle deutschen Frau
cn herzlich eingeladen.
Endlich ? haben wir': die U
Deutschland brachte die Haifische nach
unseren Gestaden I Wtr wilßten: es
konnte nicht ausbleiben.'
f.'.tr ,,:
S
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iMv -ft kity.r 4h ?4
, i ' " "Tf
Carey Cleanmg Co., Webster 302.
-Anz. , . " ;
Nebraska hat ein
gesegnetes Erntejahr!
Der aeilern kerausaeaebene Ern
tebericht der Nortliweilcrn Bahnge
sellschaft besagt, de.k die grösste Wei-
zmernte in der Geschichte NebraLk
eingeerntet worden ist.. Was ln Sie
er Beziehung vom Weizen gilt, hat
auch Bezug auf Hafer. Die North
westcrn Bahn zieht sich durch den
grössten Teil des Korngurtels h,n
und die gesammelten Informationen
betreffs der Ernte, smd .unbedingt
korrekt. Aus dem Bericht geht her.
vor, dasz die Weizcncrnte, im Staat
fast beendet ist und dasz man mit
dem Dreschen vielerorts , begonnen
hat. Weizen hat 23 bis 35 Bushel
per Acker ergeben und, ist von vor.
züglichcr Qualität. , Hafer : ergibt
von 30 bis 60 Bushel per Acker und
ist ebenfalls von ; vorzüglicher. Güte,
Ucbcrall ist ein ergiebiger Regen ge
fallen, so daß das Korn herrlich
wächst. . . ...
Straszenbahnstreik. in Memphiö.
McmphiS. Tenn., 21. Juli. Di.
Wagenlmkcr und Schasfncr der hie
sigcn Straszcnbahir sind Samstal
niittag an den Streik gegangen
weil die Direktion der ttefcllschaf.
ihre Union nicht anerkennen wollte,
Infolgedessen war der Straßenbahn
verkehr gestern' gänzlich untcrbra
chen. Nachmittag erreichte jedoch bei
Streik ein Ende, da die .Straßen
bahngesellschaft sich schließlich daz,
entschloß, die inion anzuerkennci
und auch andere Forderungen zuzu
gestehen, darunter eine Lohnerhö
hung. '
SergiuS Sasonow resigniert.
Petrograd, 21. Juli. Der rus
sische Minister für auswärtige An
gelegenheiten, SergiuS Sasonow, is
von seinem Amte zurückgetreten
Sein Nachfolger ist, Ministerpräsi
dcnt Boris Wladimirowitsch , Stür
mer, der das Ministerium des Aus
wärtigcn neben seinen anderei
Amtspflichten übernommen hat.
Opfer der Autorennen.
Portland, ., 24 Juli. Äc
dem gestern hier abgehaltenen Au
tomobilrennen fand UlysscS Aubral
von Tacoma, Wash. den Tod, al
seine Maschine von der Rennbah:
durch ein Gitter fuhr. Sein Mecha
niker Frank B. Platt wurde, s
schwer verletzt, daß er auf dem Weg
zum Hospital den Geist aufgab
Erseuator Pattersoa gestorben.
Denver, Colo., 24. Juli. Tho
mas M. Patterson, früherer Bun
dcssenator ist hier gestern im We
von'nahczu 77 Sahren gcstorbm.
war von 1901 bis 1907 Bundes
senator von , Colorado und Besitzer
oer Rocky Mountaln News um
der Denver TimeS" und spielte ein
bedeutende politische Rolle.
Universitätslehrer ertrunken. )
Iowa City, Ja. 24 Juli. Har
Key Chensky, Assistent im Labora
torium der Universität von Iowa,
ist gestern beim Baden im Iowa Ri
der ertrunken.
Die Sauft.
Von Leo Haller.
Sott gab mir eine feste Faust
Mit schwellendem Veäder
Und sprach: Wo Du mit der hwhausl
Dort platzt da dickst Leder.
Hol' cmS. ti ist die rechte firil,
Tie Bärenfaust zu heben.
Doch einS: nur keine Weichlichkeit!
Und schlag' mir nie daneben . ,
Ein Mann, ein EaZlagl So soll sein!
Nicht knausern und nicht sparen l
Der liebe Gott wird nie verzeih
Denen, die sparsam waren.
Inschriften im Offizierkasi
Mddelkrrke.
Eintritt für Granaten, Schrapnell
und Bomben nur mit Genehmigung du
Kommandantur gestattet.
, ;
Mnsch, suchst Du Kraft. Mutnd
Stärke.
Komm in Kasino nach Mddellerk.
.Vergnüglich ist'S im Unterstand,
Genieh in Bier mit Unverstand
Grau ward mancher, eh' 'S gedacht,
Feldgrau hat un jung gemacht.'
Fühlst Du vor Bomben Dich nicht
firm,
Im Vorraum steht ein Regenschirm."
Eintritt nur für solche Alten.
Tie sich jugendfrisch halten.
Wer nicht Zufrieden ist und schimpft.
Der wird geimpft
Wer möchte von unS noch weit U
den,
Hätten wir nicöt unsre Schützengräben."
Stoßseufzer. Wenn mei.
ne Frau sich nur nicht immer ihre
Kleider selbst machen würde!"
.Nanu? seien Sie doch froh?!"
.Wenn Sie nur wüßten, wie teuer
nachher die - Abänderungen sind!"
Stmmt. Dame (bei der
Toilette zu ihrem Mann): .Jetzt ist
mein Vuder schon wieder alle." -
Mann: ,DaS heißt so viel. Du
teiHjt wieder einmal Geld verpulvern."
Auf dem Srunthoft.
!!"
Skizze von Alsred V?ann.
.Wie versteinert hat sie dagesian
den," berichtete der alte Lürking. der
Briefträger, jedem im Dorf, der e
wissen wollte, ordentlich unheimlich
ist mir das gewesen, aber geweint,
daö hat sie nicht nicht. Ein mächtig
resolutes Frauenzimmer ist daö."
Auch bei der alten Tant Sophie
war Lürking Later der erste. Hier
fühlte er das schaurige Behagen des
Erzählers besonders stark, denn
Tant Sophie war eine richtige Mut
terschwester der BrunLbäurin.
Ader hier kam der Hiobödote nicht
auf seine Kosten. Die Alte brach kei
neswegs in Jammern und Wehklagen
auS, wie die lange Reihe der Unbe
leiligten. Sie sagte nur: .So,"
und zog dabei ihre lange Hakennase
noch krauser als sie ohnehin schon
war, während in ihren Augen ein
Zug spielte, den man nicht ohne wei
teres als Trauer ansprechen tonnte.
So der Brün BrunS ist gefallen."
.Weiter sagst da nichts zu?" warf
oer Briefträger ein klein wenig nt
ü stete ein. "
,WaS soll ich da groß sagen, Lür
sing Bater? Sterben müssen wir
ille, und wenn einer das für fein
aterlaiid tun kann, dann ist das
i Gutes."
Der Postbote zuckte die Achseln und
,,ng. Er war ärgerlich, denn was
,ie Alte sagte, waren . genau die
Lorte, mit denen n sie hatte trösten
vollen.
Tant Sophie aber begab s
,chnurstracks auf den Brunöhof.
Die junge, kraftvolle Druns Anna
hantierte umher, als ob nichts ge
schehen sei. Nur ein aufmerksamer
öeobachter mochte eine' Steigerung
oeS der Bäurin eigenen stillen Ernstes
bemerken und vielleicht auch noch
etwaS wie eine fuchende, unsichere
Nachdenklichkeit, "die sonst nicht zu
ihrem. We en gehörte.
Tant Sophie sah sich um, und alt
sie die Gewißheit hatte, daß niemand
sonst in der Nähe war, warf sie die
RaSke ab.
.Ich hab' ihm daS gewiß und
wahrhaftig nicht gewünscht, mein
Deern, aber nun, wo der Himmel
daS so gefügt hat, sag' ich, daß er das
gut mit dir meint.
Die Bäurin antwortete nicht, sie
iroeitete weiter. -Die
Alte beobachtete sie scharf.
.Mußt dich nicht verstellen. Anna.
,or mir nicht, ich weiß, wie das in
nr aussieht.
Mit vor Erregung und Zorn roten
lllangen drehte sich die Bäurin hastig
m.
.Natürlich. daS sollst du wohl
vissen. , Vor der Hochzeit hab'.ich's
euch ja gesagt,5.daß ich den Brün
SrunS nicht heiraten kann. Aber
weil ich noch ein Kind war und ohne
Eltern, da hast du und Ohm Gerd
mich herumgekriegt. Brün hat Bater
mal auS schlimmer Not geholfen, habt
ihr gesagt, und Baier hat gewollt, ich
soll Brün heiraten, und einem toten
Bat muß man gehorchen. Ja, das
habt ihr gesagt und ihr habt euch
nicht an meine Tränen gekehrt. Ich
weiß nicht, ob daS wahr ist mit Bater,
aber daß euch damals mächtig viel
daran gelegen war, daß ich den rei
chen Brün BrunS heiratete, daS weiß
ich jetzt nachgerade für gewiß."
Tant Sophie lachte halb verlegen,
halb vertraulich.
.Mein Deern, da tust du uni un
recht. Wir hielten das damals für
dein Glück, wir konnten ja nicht
wissen,' daß Brün BrunS so ein
schlechter Mensch ist."
Da schlug die Bäurin mit der Faust
aus den Tisch, daß die Tassen
klirrten. '
Nun wurde auch die Mte falsch.
Sie stemmte beide Hände in die
Hüften.
'. ,S? Na, dann bist du wohl
schuld daran, daß du so unglücklich
geworden bist, denn, wenn er so in
Prachtkerl war, hätte sich das bißchen
Liebe wohl gefunden. Oder willst
dein Unglück ableugnen? Sieh mir
mal in die Augen und dann sag'
mal, daß du ihn wieder lebendig, daß
du ihn wieder hier haben möchtest."
Annas Zorn war verflogen. Wie
ein Nachtgespenst huschten die vier
langen, trsstloscn Jahre ihrer Ehe an
ihrem Geiste vorüber. Ein Schauder
ergriff sie. ...
Nein, nein, nicht wieder." mur
melte sie, wie zu sich selbst.
Tant Sophie, die nicht im ent
ferntesten daran dachte, die reiche
Nichte ernstlich zu erzürnen, stieß sie
schmunzelnd in die Seite.
.Na. siehst du wohl, jetzt bist du
schon wieder vernünftig. Und dann
weiß ich noch jemand, der sich über
Brün BrunS feinen Tod auch zu
trösten weiß "
Anna kam ein unsagbarer Ekel an,
aber sie war so müde plötzlich, so
kraftlos an Leib und Seele, wie noch
nie im Leben. Sie wollte heftig
werden, aber sie konnte es nicht.
.Tant Sophie," fagte sie, .tu mir
die Liebe an und geh' jetzt nach Haus.
Grete soll dir in Pfund Butter
geben."
Die Alte nickte zufrieden und ver
siändniSvoll. .Ja, ja, ich geh'. In
so waS da mutz sich eins erst finden."
Als Tant Svvhik fort war, setzte
sich die Bäurin und stützte den Kopf
in die Hand, bann holte sie auS der
2,afch den Ms $&m und lak
, riß ihm daS
Dein ab. Sterbend verlies.en wtr
im. wir konnten ihn nicht mitnehmen,
da wir vor Uebcrmacht eilig zurück
mutzten. Viele unerschrockene Man
ner hat die Kompagnie, aber eine der
artige Todesverachtung, wie sie Brün
BrunS vom ttftcn Gefecht an zeigte.
ist doch selten
Anna ließ daS Schreiben dS Ober
leutnantS sinke.
Wirre Gedanken zogen durch ihr
Hirn. Si fühlte sich unsagbar be
drückt. Aber sie empfand kein Mit
leid für den großen, willensstarken
Mann; Mitleid patzte da auch gar
nicht. DaS war ihr so selbsiver
ständlich und hatte nichts zu tun mit
der Erinnerung an das trostlose Lt
ben. das sie an BrüpS Seite geführt
hatte.
Freilich, ein Glück war's für sie;
daß 3 so kam. Sie hätte auch
BrünS Rückkehr nicht ertragen, sie
wäre sortgegangen. Irgendwohin,
vielleicht in den Tod. Nein, eS war
gut so. Aber waS bedeutete diese
sonderbare, herzbeklemmende Gefühl?
War eS das natürliche Grauen vor
der Nähe deS Todes?
Die folgenden Tage ging Anna
still und uilstät umher. Der sonst so
fleißigen Bäurin wollte keine Arbeit
von der Hand gehen, auch sah sie
nicht, wenn hier oder dort eine der
Mägde einen Fehler oder Nachlässig
kcit beging.
DaS war etwa? Besonderes, und
daS Gesinde schüttelte verwundert den
Kopf. , Alle wußten, daß der Bauer
und . sein Weib , n'cht . miteinander,
sondern nebeneinander gelebt hatten,
wenn es auch niemals Streit zwischen
den beiden gab. '
Böse Zungen munke!ten allerlei,
aber Tatsächliches wußte such der
Klügste und Findigste nicht. Weder
Brün noch Anna ließ sich etwas zu
schulden kommen, das irgend jemand
zu, einem verständnisvollen ,Aha"
veranlassen konnte.
.. ; .
Zwei Wochen waren seit dem Ein
treffen der Todesnachricht vergangen
und nichts hatte sich in dem träume
rischen Wesen der Bäurin geändert,
es schien sich im Gegenteil noch vertieft
zu haben.
Tant Sophie, die ihre guten
Gründe hatte, sich nicht allzuoft in
die Dinge der Nichte einzumischen,
hielt eS nun nicht länger auS.
.Hör' mal. Anna." sagte sie, .der
Unfug, der muß jetzt ein Ende neh
men. Bis soweit ist das gut. Ein
bißchen , Trauer , spielen, das gehört
sich so, daS verlangen die Leute, aber
allzu schlimm mußt - du daS nicht
treiben, denn alle wissen, wie du mit
Brün gestanden hast. Mir ist das zu
nahe, wenn sie dich als Komödiantin
angucken. Und das soll wahr sein,
wenn ich nicht mehr wüßte als all
die anderen, ich tät selbst irre werden,
so gut spielst du deine Trauer."
Mit weit aufgerissenen Augen
starrte Anna die Alte an. Au ihrer
ganzen Haltung sprach ' ehrliches
Staunen, o saß Tant Sophie ernst
lich verwundert den Kopf schüttelte. ,
.Du kommst mir wirklich so vor.
als ob du selbst nicht weißt, was alle
Leute schon und was deine eigene
Tante " '
Weiter kam sie nicht. Ein hohes
Rot färbte die Wangen der jungen
Bänrm.
.Alle Leute sollen sich um ihre
eigenen Sachen bekümmern, alle, der
stehst du das," rief sie mit zorn
bebender Stimme.
Eilig lenkte nun die Alte ein.
.Na, na, mein Deern. mußt dich
nicht ärgern, ich mein's doch gut mit
dir, wollt' dich nur aufmerksam
machen. Aber vollen nicht veiter
darüber sprechen."
Tant Sophie wartete auf in Ent
gegnung. Als diese ausblieb, nahmen
ihre eckigen Züge wieder den Ausdruck
lustiger Pfiffigkeit an, der bei ihr
was Hkimtuckifches hatte.
Während ihre Augen blinzelten,
warf sie beiläufig hin:
Weißt du. daß Jmm Drink
mann auf Urlaub ist? DaS ist
eigentlich ein mächtig stattlicher
Mann, er ist auch schon Feldwebel.
Ich hab' mich da immer drüber wun
dem müssen, daß der nie geheiratet
hat
Anna zuckt leicht zusammen.
Dann wandte sie sich ob und irgend
einer gleichgültigen Arbeit zu.
Die plötzliche Bewegung war der
Alten nicht entgangen. Beruhigt
schmunzette sie und begann von
häuslichen Angelegenheiten zu reden.
Anna hoffte, daß Jmmo nicht kam
men würde, aber am nächsten Tage
erschien er doch. Indessen, sonder
bar, im Augenblicke, wo er eintrat,
war die junge Bäurin ruhig, merk
würdig ruhig, so sehr wie sie sich
vorher gefurchtet hatte.
Jmmo Brinkmann war in der Tat
ein hübscher Mann, dem die Gut
mütigkeit auS den Augen schaute.
Mit unverkennbarer Verlegenheit
begrüßte er Anna.
.Anna, ich glaube jetzt, ich hätte
wegbleiben sollen. Zu dem Todes
fälle, da weiß ich nichts zu sagen
Die junge Frau gab dem Soldaten
freundlich die Hand. .Ich habe dir
einmal wehe getan, Jmmo. Ich
glaubte damals, ich dürfte nicht
anders handeln. Meine Verwandten.
die wußten mich so bei dcr Ehre zu
vacken. Gnm ehrlich sind sie da wohl
nicht fcj geweM. und klaub' irbeMikbea.'
Jmmo, mir war da damal benso
hart."
Der junge Mann blickte erstaunt
auf. Die Freimütigkeit. - mit der
Anna dßS Vergangne besprach, mu
tete ihn eigenartig an. aber seine
Augen blitzten.
.Ja, hart ist mir da! gewesen.
Anna, aber ich habe gesehen, wie du
dich quältest und ich habe keinen Zorn
auf dich gehabt. Jetzt, wo Brün erst
ein paar Wochen tot ist. ist da ja
nicht die richtige Zeit nein, laß
nur, ich weiß aber, wenn der
Krieg zu Ende, oder über'S Jahr '
Freundlich unterbrach sie ihn.
.Du bist :in guter Mensch. Jmmo.
und ich will auch ganz offen zu dir
tu. Ich bin mit meinem Mann
nicht glücklich gewesen, nein, tot
unglücklich bin ich gewesen." in Ber
zweiflung blickte Anna vor sich nieder
.ob eS nun darum ist, ich weiß
nicht, ich kann das nicht sagen, aber
einS weiß' ich: heiraten kann ich nicht
wieder, auch dich nicht. Jmmo. Ich
muß dir nun schon wieder weh tun,
aber eS ist wohl besser, wenn ich dir
daS gleich sage."
Eine geraume Weile herrschte
Schweigen. '
Unverwandt sah der junge Mann
Anna an. Sie hatte zu tiefernst, zu
entschlossen gesprochen. Die war
keine Augenblicköäußerung.
Langsam erhob sich Jmmo, reichte
der Bäurin die Hand und ging wort
lo hinaus. Als r fort war, setzte
sich Anna auf einen Stuhl und weinte
heiß und verzweifelt, aber sie wußte
nicht warum.
Wochen folgten den Tagen und
Monate den Wochen. Die Bäurin tat
wieder ihre Arbeit wie vordem, aber
der Antrieb war nicht die Freude an
der Pflichterfüllung, die ihr bisher
über die Trostlosigkeit ihre Ehe
lebenS hinweggeholfen hatte, und auch
nicht die Freude an der Arbeit selbst
Stumpf, fast automatisch wurde sie
verrichtet.
ES war ein kalter, stürmischer No
vemberabend. DaS Tagewerk war
getan und Anna hatte sich in ihre
Stube zurückgezogen. Hier saß sie
an einer Näharbeit, während das Ge
sinde b'.reits zur Ruhe gegangen war.
Plötzlich schlug der Haushund
wütend an, aber ebenso plötzlich der
stummte das Gebell. Die Bäurin
ging, um nachzusehen. 'Doch in der
Stubentür trat ihr in magerer
Mensch mit einem Stelzbein und einem
abgezehrten, vergrämten Gesicht ent
gegen. ES war ziemlich dunkl im
Zimmer, und genau konnte die Bau
rin den Mann nicht erkennen.
Da öffnete oer den Mund und
sprach mit müder Stimme:
.Nun komme ich doch wieder,
Anna. Ich dachte, ich würd' nicht
durchhalten und habe nicht geschrieben,'
Sie haben mich ausgetauscht."
Die Bäurin klammerte sich mitDder
Hand am Tisch fest, sie suhlte, wie
ihr daö Blut vom Herzen weg zum
Gehirn strömte. Einen Augenblick
war sie wie ohnmächtig. Dann, mit
einem Male war alles klar in ihr.
selig, klar.' Sie wußte, warum sie so
. . - ern r. . j! jr . e .
uoer auc uiiaca ungiuaua? genxzen
war: den Brün Bruns, den sie.
zwungen geheiratet, sie liebte ihn
schon nach dem ersten Jahre. Sie
hatte ihre Vernunft gezwungen, nichts
davon zu wissen, weil er so kalt ueber,
ihr hergmg.
Aber jetzt, jetzt dachje. sie nicht an
ihren Stolz, dacht nicht daran, daß
er sie abweisen könne. Sie achtete
nicht auf da Stelzbein, nicht auf die
verfallenen Zuge. In jauchzender
Freude warf sie sich ihm an öen Hals,
Du, du lebst mir, mein, mem
stammelte sie.
In den Augen deö Manne strahlt,
e wie von unglaubhafter, unfaß.
barer Wonne. Da kam der Verstand.
Er wollte sein Weib behutsam , von
sich schieben, doch er zog sie nuk
heißer an sich.
.Dies, die ist ja echt! Me,
träum ich denn. Ich erfuhr docl
vor langer, langer Zeit, daß du de,
Jmmo "
Sie verschloß Ihm seinen Mim!
mit Küssen.
.Kinderliebe. Du, du biftmei
Mann." . i
Die neue Krankheit.
.Na. Han, waS fehlt denn Deinem
Bater?"
,Ja, Herr Lehrer, der Doktor hat
gesagt, der Vater hätt' a Rübenfeld'
entzündung."
Unter Stuöentianen.
.Du verkehrst ja gar nicht mehr mit
Deiner Kommilitonin Elsa?"
.Die ist seit dem letzten Kränzchen
im Kaffeeverrufl"
Lorsichtige Antwort.
Der Sohn: Ich möcht' nix werden
Kaufmann, ich möcht' werden : Dich
ter. Sag', Täte, darf Kind von
anständige Eltern e Dichter wer
den?"
Bater: Mbrh! E gibt große Bei
spiele dafür und es gibt starke
Gründe dagegen."
Tröstlich. Professor: .Um
Himmelswillen. Jean, waS steckst Du
denn da für Papier in den Ofen
ich glaube gar. es ist von meinem
Schreibtisch?"
Jean: .Herr Professor. eS war ja
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H. FISCHER
Deutscher
Rechts Anwalt nd Notar.
Grundakte geprüft.
Zimmer 4010203
City National Bank Bldg.
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