Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 22, 1916, Image 1

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33. Jahrgang.
Omaha, Ncbr., Samstag, 22. Juli 1916..
-3 Scitcn.-No. 113.
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Nördlich t ta Bassee erleiden Briten eine
Niedä ge; 2000 Briten gefallen und
il ? 500 gefangen genommen.
Der deutsche Eisenwatt
Offizieller deutscher Bericht.
Berlin, 22. Juli, über London.
Das jincgöamt meldete heute, daß
ein Sturmangriff der britischen
Streilkräfte gegen die deutschen
Stellungen bei Frcmcllcs, nördlich
von La Basscc, total zusammenge
brochen ist: über 2,000 Brite sie
len und 500 Mann wurden gefan
gen genommen. In dem offiziellen
Bericht heißt es ferner, das; die
deutschen Linien in einer Front von
2 Meilen südlich von Hardccourt
aus ihren ersten Schützengräben zu
rückgchen mußten und sich 700
Aards rückwärts in vorbereiteten
Stellungen festgesetzt haben. Auf
der ganzen übrigen Front zersplit
terte der feindliche Angriff an der
todeöverachtcnden Tapferkeit der
deutsche Truppen. B,S jetzt wur
den 17 britische Offiziere und 1,200
Mann in diesen Kämpfen von unS
gefangen genommen. Südlich vom
La Bassec.Kanal und nordwestlich
von Lens sowie in den Argonnen
und zu beiden Seiten der Maas
wurden von deutschen Truppen mefy
rere erfolgreiche Minensprengungen
vorgenommen. Einer unserer Flie
ger schoß südlich von Pozieres einen
feindlichen Aeroplan herab; derselbe
wurde später durch Granatfeuer zer
stört. Ein anderes feindliches Flug,
zeug fiel nordöstlich von Beaupaume
in unsere Hände.
Von östlichen Kriegsschanplätzen.
: Berlin. 22. Juli. Offziell wird
von der östlichen Front gemeldet:
Armeegruppe . Feldmarjchall v.
Hindenburg : ' Tcr Feind nahm ge
stern im Laufe des Nachmittags sei
ne Angriffe beiderseits der Straße
Eckaulekkau wieder auf, war aber
erfolglos. Er vermehrte nur seine
fchiveren Verluste. Starke russische
Aufllärungstruppen wurden überall
zurückgeworfen.
Armeegruppe Prinz Leopold von
Bayern: Russische Angriffe im AS
schnitt von Skrobowa (Barano
witschi) wurden nach heftigen Hand
granatcnkämpfen vollständig abge
wiesen. Armeegruppe General v. Linsin
gen: Im Stokhodknie, nördlich von
Sokul, unternahmen österreich-unga-rische
Truppen einen kurzen An
griff. Sie Vertrieben die Russen
aus vorgeschobenen Linien und kebr-
ten in Uebereinstimmung mit dem
Plane wieder nach den eigenen Stel
lungen zurück.
Südwestlich von Lutsk schobm die
deutschen Truppen rhre Stellungen
entlang der allgemeinen Linie Gren
kowiecZ'Jeliarow weiter vor. Der
Feind verstärkte sein Feuer an der
unteren Lupa und im Abschnitt von
Werben. -
Armeegruppe General v. Both,
wer: Keine Ereignisse von Bedeu
tung. Balkanfront: Die Lage ist unver
ändert. Gencralsturm auf Verdnn beginnt.
London, 22. Juli. Mit einem
Trommelfeuer sondergleichen haben
die Teutschen das Bombardement
auf der gesamten Front nördlich von
Verdun neu eröffnet. Vom Hügel
Nr. 304, westlich der Maas, erschüt
tert der Donner der Geschütze bis
Fleury und Espargcs im Osten hin
auf die Erde, und die Bedeutung der
furchtbaren Kanonade ist den Heer
führern sowohl wie jedem einzelnen
Soldaten klar. Es gilt einen neuen,
voraussichtlich den letzten Sturm auf
Verdun.
Die letzte Stunde der Feste hat
geschlagen. Der Anfang vom Ende
ist da un.d die kommenden Ereignisse
werfen bereits ihre Schatten voraus.
Depeschen von Amsterdam berichten
übereinstimmend, daß die deutschen
MilitärSachverständigen den Fall
Verduns noch in diesem Monat mit
Bcstinkmthcit erwarten.
Paris meldet, daß das Bombarde
ment wieder mit großer Heftigkeit
eingesetzt habe, daß jedoch noch keine
Jnfanteriekämpfe stattgefunden ha
ben. Man gibt resigniert zu, daß
alle Angriffe der Franzosen auf
Froide Tcrre erfolglos gewesen wä
ren, obgleich ein früherer Bericht deS
französischen 5lriegsamts von einem
kleinen (cländegewinn bei Fleury
erzählt hatte.
aus der Ostfront hält.
Briten sind recht kleinlaut.
London, 22. Juli. Letzten of
fiziellen Berichten zufolge haben die
britischen und französischen Angriffe
in dem Somme.Abjchnitt an Heftig,
keit nachgelassen; auch im nördlichen
Flandern haben sich die gegnerischen
Parteien auf Artillerickämpfe be
schränkt. (In der französischen Pi
kardie ist eine Offensive verloren ge
gangm. Der ehrliche Finder kann
sie behalten. England bezahlt keine
Belohnung.) London erklärt, daß
auf der britischen Front eine Kampf
pause eingetreten ist, und in dem
französischen Bericht von Freitag
abend wird nichts von einer beson
deren Tätigkeit auf der ganzen
Front von der Somme bis nach der
Schweizer Grenze gemeldet. Die
Deutschen überrannten die ersten
britischen Verteidigungslinien un
weit der Leipzig Rcdmite, wurden
aber, wie General Haig meldet,
durch einen Gegenangriff wieder der.
trieben.
I Die von den Briten und Franz,
sen am Tonnerstag gemeinsam aus
'geführten Angriffe gegen die deut
! schen Linien nördlich und südlich der
Bomme verliefen, Berliner Nachrich
ten zufolge, resultatölos, doch haben
sich die Deutschen gezwungen gese
hen, auf einer zwei Meilen Front,
südlich von Hardecourt, ihre vorder
ste Schützengrabcnlinie aufzugeben.
Diesem Angriff,' so heißt es in dem
Berliner Bericht, ging ein furchtba
res Artillcricfeuer auf der ganzen,
27 Meilen weiten Front voraus.
Ueber 400,000 Briten und Frcmzo.
sen nahmen an dem .Sturmangriff
teil , "der Verlust der Alliierten an
Toten und Verwundeten war fürch
terlich. Nördlich von La Bassee griffen
die Briten am Mittwoch in der Ge
gend von Frommeles an; der An
griff brach zusammen; über 2,000
tote Briten bedeckten das Schlacht
feld und über 500 Mann gerieten
in Gefangenschaft.
Auch die Russen-Offensive, am
Dniefter ist ins Stocken geraten;
Hochfluten machen alle Vorwärtsbe
wcgungcn der Russen zur Unmög
lichkeit. Bei Wladimir - Wolynöki
werden die Truppen der deutschen
Verbündeten zurückgetrieben. Ein
Teil der Truppen des Generals v.
Linsingen haben sich vom Zusam
menfluß der Styr und Lupa auf
Bcrestcchek, nördlich von Brody zu
rückgezogen. Der englische Kohl.
London, 22. Juli. Von der
Größe der Kämpfe an der Somme
Front erhält man eine Idee, wenn
man in Betracht zieht, daß auf einer
Front von 27 Meilen 400.000 Bri
ten und Franzosen gegen die Deut
schen im Felde stehen. . Seit dem 1.
Juli wird ununterbrochen gckämpft:
der heutige Bericht aber besagt nicht,
daß eine wesentliche Veränderung
der beiderseitigen Stellungen statt
gefunden hat. Die Briten find ge
gen den Foureaux Wald nordöstlich
von Longueval vorgedrungen. (Und
gestern meldeten sie. daß sie ' den
Wald bereits in Besitz hätten.) Die
ser Wald ist von großer strategischer
Bedeutung, die Einnahme desselben
würde die Streitkräfte des Generals
Haig in den Besitz des höchsten
Punkts auf dem Höhenrücken brin
gen, von wo ans die deutschen Stel
lungen beherrscht werden, welche sich
in dem dahintcrliegenden weniger!
bergigen und bewaldeten Gelände
befinden und nicht so leicht zu ver-i
seidigen sind. (Die Briten mögen
sich beruhigen: ist der Besitz des,
Foureaux Waldes für die Briten von
wirklich so großer Wichtigkeit, wie!
sie selbst sagen, da wird der deutsche
Gencralstab schon Vorkehrungen tref
fen, daß sie ihn nicht kriegen.) ,
Der Korrespondent der Assoziier
ten Presse an der britischen Front
meldet, daß die Deutschen eine große
Anzahl Truppen von der Verdun
Front und zahlreiche Geschütze von
anderen Punkten nach der Somme
Front werscn, um die Offensive der
Alliierten zu stauen. (Der Kerl
lügt, denn von der Verdun-Front
ist auch nicht ein einziger Mann fort.
genommen ' worden.) Australische
Truppeil unternahmen in der Nach-
Gefangene müssen
bei der Ernte helfen!
In Ostprenßkn wird jeder fähige Zi
vilist zu Erntearbkiten herbei
gezogen.
Im Haag, über London, 22. Juli.
Der Befehlshaber des 20. deut
schen Armeekorps (Provinz Ostpreu
ßen) hat den Befehl erteilt, alle Zi
vilisten zu den Erntearbeiten heran
zuziehen. Sie erhalten den üblichen
Lohn. Von der Arbeit befreit sind
nur solche Personen, die ein ärztli
ches Attest ihrer Arbeitsunfähigkeit
ausweisen können. Alle diejenigen,
welche dem Befehl des Korpskom
mandcurs nicht entsprechen, werden
mit Gefängnis zu einem Jahre oder
,500 Mark Geldbuße bestraft.
Berlin. 22. Juli. Die Ernte ist
in Deutschland im vollen Gange,
und der Erntesegcn ist ein reicher;
in ganz Deutschland werden Kriegs
gefangene zu Erntcarbciten herbei
gezogen, aber die Gutsbesitzer und
Bauern sagen, daß sie noch bedeu
tend mehr Arbeitskräfte benötigen.
Die Kriegsgefangenen find froh, aus
ihren Konzentrationslagern heraus
zukommen. Die Gefangenen wer
den von alten Landstunnleuten be
wacht; diese aber bedürfen weiter
keiner Beaufsichtigung, denn sie ha
ben ihr Wort gegeben, nicht zu mt
wischen, und so springen denn die
Landswnnlcute bei der Arbeit hel
fend bei. Die Gefangenen erhalten
sieben Cents den Tag nebst Essen,
während die gewöhnlichen Arbeiter
75 Cents und Essen erhalten. Etwa
750,000 Kriegsgefangene sind bei
den Erntcarbciten tätig.
Eine Anzahl Dampfer
in Neptuns Keller!
London, 22. Juli. Die Lloyds
melden, daß der britische Dampfer
2)zcr" zerstört worden ist. (Izer'
hatte etwa 3,300 Tonnen Brutto
gehakt. War am 15 Juni von
Portland. Me.. nach Cette. Frank
reich, abgefahren.)
Algier. Nordafrika, 22. Juli,
über London. Der britische Dam-
pfcr Grangemoor". 3,198 Tonnen,
Bruttogehalt, ist durch ein Tauch
voot versenkt worden. , Die Beman,
nung wurde aus Land gesetzt.
London. 22. Juli. Der britische
Tampser .Kanna", 3.710 Tonnen
groß, wurde im Mittelmecr das
Opfer eines Tauchbootes fast zur
selben Zeit, in welcher der britische
Dampfer Grangemoor" torpediert
wurde. Die Bemannung wurde ge
rettet.
Portland, Me., 22. Juli. Es
wird mitgeteilt, daß ,3 Amerikaner
zu der Besatzung des britischen Dam
vfers J)ict" gehören, welcher zer
stört wurde. Die Namen der Drei
smd: George Jvcy von Philadelphia;
Richard Neligan von Boston und
Davis Roseneau von Oldtown. Me.
Der Dampfer hatte ein Kargo
von 257,730 Bushcls Hafer, und
wurde von Kapt. William McLcod
Hunter befehligt.
Englands Antwort auf
amer. Beschwerden!
London, 22. Juli. Das aus
wartige Amt überreichte dem ame
rikanischen Botschafter. Walter Hine
Page, gestern ein Memorandum,
das eine Beantivortung der verschie
denen Anklagen enthält, welche die
aincrikanische Regierung gegen die
ungesetzliche Zensur von Briefs
chen seitens der englischen Behör
den crboben bat. Die tatsächliche
Antwort auf die amerikanische Note
ist jedoch noch nicht fertiggestellt und
wird erst in nächster Zeit erfolgen.
Der Wortlaut des Memorandums
wird Montag veröffentlich werden.
Debatte iiber Armee-
Bewilligung begonnen!
Washington. 22. Juli. Im
Senat begann gestern die Debatte
über die Armoe-Bemilligungs-Vor.
läge. Senator Chamberlain, Vor-
sitzcr des Komitees für militärische
Angelegenheiten, forderte zur An
nahme der Vorlage ohne irgendwel
che Zusätze auf und erklärte, daß die
geforderten ?Z30.00.00 für Aus
gaben für die reorganisierte Armee
und Nationalgarde unbedingt not
wendig seien. Die in der Senats
Vorlage verlangte Bewilligung ist
um $ 148,205,000 höher als die
vom Repräsentantenhaus angenom
mene Vorlage. Die Debatte dürfte
mehrere Tage dauern. j
barschaft von Armentieres einen er
folgreichen Stmfzug gegen deutsche
Schützengräben.
2. dklltjchkö
Tllllchbolit
llllgkKMIllkN?
Der Wächter des Stratford Leucht
turms will ei grofic U-Boot
gesichtet haben.
Vridgeport, Conn., 22. Juli.
Theodore Judson, Wächter des
Ttratsord Leuchtturms, meldet, daß
er um 9:45 vormittag? ein großes
Tauchboot gesichtet habe, das die
östliche Richtung einhielt. Er sagt,
daß daS Schiff größer ist, als ein
amerikanische ' Tauchboot.
Deutschland" wartet
mit seiner Abreise!
Kapitän König und 14 seiner Leute
wohnen einem Vulköscst im
Cannstatter Garte bei.
Baltimore, 22. Juli. Deutsch
landg erstes Handels Tauchboot
Deutschland" beftlidet sich noch un
beweglich an seinen: bisherigen An
kerplatz. Obgleich es nicht an Ber
suchen fehlt, die Zeit seiner Abfahrt
zu erforschen, scheint das , doch ein
nicht aufzuklärendes Geheimnis zu
bleiben. , Kapitän König und ande
re Eingeweihte antivortcn auf die
Frage, wann bk Deutschland" un
gefähr abfahren würde,' mit freund
lichem Lächeln: Sicherlich zwischen
jetzt und Weihnachten."
Das mit starken Scheinwerfern
versehene Schleppboot Timmins"
bewacht das deutsche Tauchboot, und
schenkt Motorbooten, in denen sich
Zeitungsberichterstatter befinden, und
besonders einem großen Frachtdam
pfer Beachtung, der auf einem ganz
ungewöhnlichen Platze in der Nähe
von Anker gegangen ist. Dieser
Dampfer ist mit xinem vollständigen
drahtlosen tclegiaphijchen Apparat
ausgerüstet.
Ein deutscher Seeoffizier sagte ci.
nem Vertreter der United Preß: Das
Tauchboot mag. vielleicht heute oder
vonntag abfahren, aber Sie können
versichert sein, daß Kapitän König
nicht die Capes verlas en wird, so
lange die See ruhig ist. Wenn ein
großer Sturm die Kriegsschiffe der
Alliierten weggetrieben haben wirö.
dann wird die Zeü für die Teutsch
land kommen.
Die Ladung des Schiffes.
Das jlurgo der Deutschland" be
steht nach angeblich authentischen
Nachnchten aus 40 Waggons von
Nickel in Säcken, jeder von etwa 125
Pfund, und etwa 100 Säcke in einem
Waggon, zusammen 340 Tonnen;
ferner 400 Tonnen Barrcnickel.
Außerdem sind 70 Waggonladungen
Gummi, jeder Waggon von 40 Ki
sten, von je 500 Pfund, zusammen
700 Tonnen, verladen worden.
An der Wall-Straße in New Aork
sind große Summen darauf gewct
tet worden, daß Kapt. König sicher
mit seinem Unterseeboot Teutsch
land" nach Bremen kommt.
Kapitän 5tönig besucht Volksfest.
Gestern abend waren Kapitän
siönig und 14 Mann von der
Deutschland" Ehrengäste mehrerer
deutscher Vereine, welche im Cann
statter Park zum Besten des Roten
Kreuzes ein Fest abhielten; die Ga
ste wurden aufs Beste bewirtet. Der
Kapitän hielt eine kurze Ansprache,
welche er mit den Worten schloß:
Ich werde Sie alle binnen wenigen
Wochen wiedersehen; lebt alle wohll"
Britisches Uabinett
in Spezialsitzung!
London. 22. Juli. Das Kabinett
wurde heute vormittag auf Vcran-
lasiiing des Ministerpräsidenten As
quith zusammenbcrufcn, um Dinge
von größter Wichtigkeit zu beraten.
Da das britische Ministerium nur
in den allerscltenstcn Fällen an
Samstage Sitzungen abhält, und
dann auch nur bei einer politischen
Krisis, so muß sich etwas sehr wich,
tiges ereignet haben. Man sagt, es
wird die irländische Frage oder die
neue Kriegsanlcihe zur Sprache kom
me.' Möglicherweise abcr dürften
auch Fragen von größerer Tragweite
zur Sprache Irnnmnt
Kinderlähmung in Fremont.
Frcmont. 22. Juli. Clair Roth
das zweijährige Töchterchen von
Herrn und Frau Jack Roth. 851 Ost
Military Str. ist an Kinderlahnmng
erkrankt. Es ist dies der erste der
artige Krankheitsfall in Fremont.
Ueber das Haus wurde die Oua-
..!.. l. .. IIHS
iuiuuuie ueujuiiui, uuu mini ijui,
das Kind wiederhergestellt werden!
Anrd.
weitere Frechheit
der Engländer!
Britische Krenzrr kümmern sich selbst
miijl mcnr m oie xm
nikilevgrevze.
Washington. , 22. Juli. Dem
Kriegsdepartement zugegangene Be
richte besagen, daß britische Kreuzer
in philippinische Getvasser, inner
halb der Dreimeilengrenze ringe
drungen sind und im Juriödiktions
gebiete der, Vereinigten Staaten
Handelsschiffe angehalten und durch
sucht und sich gebärdet haben, als
wenn sie auf hoher See wären.
Diese neueste Einmischung in den
amerikanischen Handel in amerika
nischen Gewässern ist nur eine Fort
setzung britischer Willkür in Häfen
des fernen Ostens. Es wurde er
klärt, daß amerikanischer Handel in
Singapore, Penang. Hong-Kong und
anderen Häfen belästigt wurde, ohne
die amerikanischen Eigentümer zu
entschädigen. Diese Willkür der
Engländer stutzt sich auf den kürz,
lichen Kronratsbeschluß, welcher die
Bestimmungen der Londoner Della
rattern einfach aufhob.
DaS Schlimmste bei der Sache ist.
daß das taatsdepartement anschei
nend nichts dagegen tun will. Es
wird gesagt, die Vereinigten Staa
ten ' müßten erst neue Argumente
finden, um das selbst angemaßte
Recht der Engländers mit dem
amerikanischen Handel Schindluder
zu treiben, bekämpfen zu können.
Die letzte amerikanische Note süßte
nämlich noch aus den ollgemein an
erkannten ' Siegeln des Völkerrechts,
wie sie in der Londoner Deklaration
enthalten waren, welche jedoch in
zwischen von den Engländern als
hinderlich über den Haufen geworfen
worden llt.
Es wurde gesagt, die Bundes
regierung niüsse die Willigkeit der
neuen Klonrats-Order anfechten.
Major AZoraht über
Falkenhains Zlppell!
Berlin. 22. Juli. Der belann-
ie und. zuuerlässige - Militärkrittker
Major Moraök sagk' Zn Bezug auf
den mutigen Appell des deutschen
Generalstabs an das deutsche Volk
im ..Berliner Tageblatt" unter an
derem: Die höchste Leitung der
Heere unserer Nation, welche seit
beinahe zwei Jahren unser Geschick
m lhren Handen hielt, spricht zu uns.
dieselbe höchste Leitung, welche durch
Weisheit und Scharfsicht eine ganze
Reihe kntischer Tage überlebte und
uns auf verschiedenen Kriegsschau
plätzen zum Siege geführt hat. Un
sere höchste Leitung verdient unser
Vertrauen. Die Armee vertraut ihr.
Wanim sollen die-zu Hause nicht
dasselbe' tun?
Es wäre eine traurige Seite in
der Geschichte des Krieges, wenn spä
ter gesagt wurde, daß, obgleich un
sere siegreichen Armeen unerschütter
lich ihre Pflicht erfüllten, die Leute
zu Hause es nicht taten. , Bis jetzt
kann man dies von uns nicht sagen.
aber trotzdem wollen wir ans die
Ermahnung des Hauptquatters hö
ren. Unsere Krieger trotzen Feuer
und Stahl. Die zu Hause werden
sich auch durch einen, Ozean bedruck
ten Papieres nicht wankend machen
lassen. Natton und Armee sind
eins in ihrem festen Willen zu ge
winnen und in ihrer Siegeszuver
sicht. Die ganze militärische Lage
bietet uns gute ' Aussichten für, die
Zukunft und den lügenhaften Berich
ten unserer Feinde wird es nicht ge
lingen, die deutsche Nation ihrer
Ruhe und ihres Vertrauens zu be
rauben, welches der Soldat hinter
sich wissen muß. wenn er freudig Al
les zur Verteidigung seines Heimes
hingeben soll."
Uinderlähmung
im Nachlassen!
, New Aork, 22. Juli. Die Kin
derlähmung'Epidemie scheint endlich
nachzulassen. In den letzten 24
Swnden wurden nur 80 neue Er
kcankimgen angcnicldct. die niedrig
ste Zahl seit dem 3. Juli. Dennoch
warnen die städtischen Behörden die
Bevölkerung, nicht zu optimistisch zu
werden, da dusch die große Hitze
leicht wieder .ein Anschwellen, der
Zahl der Neuerkrankungen erwartet
werden kann. .
Vom Anto getötet.
Humboldt,
Ja.. 22.
nlt.
Warren Pols, eine im ganzen Nor
den von Iowa wohl bekannte Per
sönlichkeit, wurde von einem Auto
mobil überfahren und auf der Stell!
getötet. Er ereichte ein Alter von
ur 15. Jahren,
ommission joll
MczikoWe regckl!
Nichts Genaues weisz man nicht"; Nebraskaer
machen vorzüglichen Eindruck; Truppen
bleiben vorlausig in Mexiko.
Die neue Partei der
Washington, 22. Juli. Die
offizielle Ankündigung des einzu
schlagenden Kurses, um, eine fried
liche Lösung der Streitfragen mit
Mexiko herbeizuführen, wird wo
möglich noch heute, bestimmt jedoch
anfangs nächster Woche erfolgen.
Es schien gestern als feststehend,
daß die Bundesregierung den Vor
schlag Earranzas, die Differenzen
durch eine gemeinsame Kommission
schlichten zu lassen, annehmen wird.
Kanzler Polk konferierte gestern wie
der mit dem mexikanischen Gesandten
Arredondo, doch hatte keiner von
ihnen irgendwelche Mitteilungen zu
machen. Man wartet augenschein
lich auf General Earranzas Intwort
auf die von der hiesigen Regierung
gemachten Zusätze und Nebenvor
schläge, deren Natur bisher nicht
bekannt gegeben wurde, ehe rnern sich
zu einem bestimmten Schritt ent
schließt. Kanzler Polk hält sowohl Präsi
dent Wilson wie den auf Urlaub be
findlichen Staatssekretär Lansing auf
dem Laufenden, äußert sich aber in
kemer Weise über den Verlauf der
Verhandlungen Zeitungsreportern
gegenüber, außer daß er wiederholt,
daß dieselben einen zufriedenstellen
den Fortgang nehmen.
Voraussichtliche Kommissäre.
Natürlich zerbricht man sich be
reits den Kopf darüber, wer die drei
amerikanischen ! Mitglieder der ge
meinsamen Kommission sein werden.
Man nennt da ' Oberrichter Whitc,
unterstützt von Generalmajor Goet-
hals, der kürzlich von seinem Posten
als Gouverneur der Kanalzone re
signierte, und Frederick, Lehman,
früherer General Solicitor und Mit
glied der A. B. C. Vermittelungs
Konferenz in Niagara Falls. Au
ßcrdein wurde auch der Name des
neu ernannten Mitglieds des Bun
dcsobcrgerichts Louis D. Brandeis
erwähnt. Vorläufig scheint jedoch
nichts darauf hinzuweisen, daß Prä
sident Wilson bereits seine Wahl ge
troffen hat. Dagegen scheint fest
zustehen, daß der mexikanische Fi
nanzminister Luis Cabrcra an der
Spitze der mexikanischen Kommission
stehen wird.
Bacon inspiziert Pcrshings Lager.
Wie aus dem Hauptquartier Ge
neral Pcrshings in Mexiko über Co
lumbus berichtet wird, sind daselbst
der frühere Staatssekretär und Bot
schafter in Paris, Robert Bacon,
und Dr. R. P. Strong von der me
dizinifchcn Mteilung der Universität
Harvard gestern eingetroffen. Beide
Herren werden die Verbindungsli
nien des Expedittonskorps genau in
spizieren und die Lage der Soldaten
im Felde, deren Verpflegung usw.
genau prüfen.
General Blisz mit Nebraskacrn
zufrieden.
Llano Grande, Tex., 22. Juli.
General Bliß vom Generalstab hat
das hiesige Lager inspiziert und er-
klärt, daß die beiden Regimenter der
Nationalgarde von Nebraska auf ihn
einen äußerst günstigen Eindruck ge
macht haben. Die Kommandeilre
der beiden Regimenter, Oberst Eber
ly und Oberst Paul wurden von
General Bliß, sowie vom Lager
kommandanten, General Plummer,
der diesen auf seiner Besichtigung
des Lagers begleitete, zu dem vor
züglichen Zustand ihrer Leute be
glückwünscht. Persljing berichtet über Villa.
San Antonio, Tex., 22. Juli.
General Funston erhielt gestern ei
nen Bericht von General Pershing,
in welchem dieser bestätigt, daß Villa
an der Spitze einer Truppcnmacht
steht, welche auf Torrcon marschiert.
um den Ort zu nehmen. Die
Streitmacht Villas soll sich auf et
wa 1.800 Mann belaufen. Per
shing fügt hinzu, daß es sich be-
wahrhcitct. daß Villa noch an einer
Wunde am rechten Bein leidet und
sich einer Krücke bedient.
General Pershmg wurde vorlau
fig nicht angewiesen, daß er gegen
Villa vorgehen soll. (Gestern hieß
es, daß Torrcon bereits Villa in
die Hände gefallen sei.) , ,
Villas Gefangennahme bevorstehend?
Galveston. Tex.,, 22. Juli.
Legalistas regt sich.
Eine Depesche, welche den: mexikani
schen Konsul Mateo zuging, sagt,
die Gefangennahme des Oberbandi
ten Francisco Villa durch Carran
zistischc Kavallerie werde jeden Au
gcnblick erwartet. , Ein Villa'scher
Lausbote , sei gefangen genommen
worden und habe den Aufenthalt
Villas verraten, und jetzt sei eine
Streitmacht unterwegs, um ihn ab
zufangen.
Stadt Mexiko, , 22. Juli.
Kriegsminister Obregon hat gestern
abend den Bericht, daß man den
Aufenthaltsort Francisco Villa er
mittelte und Truppen aussandte, um
ihn gefangen zu nehmen, rundweg in
Abrede gestellt. Das mexikanische
Kriegsamt, das als Quelle der Nach
richt bezeichnet wurde, erließ keine
derartige Ankündigung.
Keine Zurückziehung der Truppen.
Washington, 22. Juli. Als
Kanzler Polk darauf hingewiesen
wurde, daß laut Nachrichten aus
der Stadt Mexiko der amerikanische
Spezialagent Rodgers der Carran
za-Regierung mitgeteilt habe, die
Ver. Staaten-Truppen sollten all
mählich aus Mexiko zurückgezogen
werden, erklärte er, daß Rodgers
nicht ermächtigt gewesen sei, eine
solche Ankündigung zu machen, und
daß die Stellung der amerikanischen
Regierung in dieser Frage absolut
keine Veränderung erfahren habe.
Von Honolulu ach Grenze beordert.
Honolulu. Hawai, 22. Juli.
Neun hier stationierte Offiziere des
ärztlichen Korps der Armee -der Ver.-
Staaten sind nach dem südlichen
Departement für- temporären Dienst
an der mexikanischen Grenze beor
dert worden und werden in wenigen
Tagen nach San Francisco abreisen.
Keine Rekruten unter 18 Jahren
in Miliz.
Wafliington, D. C.. 22. Juli.
Kriegssekretär Baker erließ an die
Departemeiäs-Kommandanten einen
Befehl,wonach Rekruten für die Mi
lizen, wofern sie noch nicht achtzehn
Jahre alt sind, zurückgewiesen wer
den müssen. Diese Zurückweisung
hat selbst dann zu erfolgen, wenn
die jungen Leute die Erlaubnis ihrer
Eltern oder Vormünder beigebracht
haben.
Legalistas melden sich.
El Paso. Tex., 22. Juli. Füh.
rer der neuen Partei der Legalistas
versichern, daß das ganze nördliche
Mexiko, 'sowie 30,000 bewaffnete
Soldaten Carranzas bereit sind, die
kürzlich zu dem Zwecke, daß das
Volk die Kontrolle über die Repu
blik erhalte, organisierte Partei zu
unterstützen. Man wartet nur noch
ab, daß die Ver. Staaten die neue
Partei anerkennen. (Jetzt scheint der
Riiinmel wieder von vorn loszuge
hen.)
Verschärfung des
Tauchboot-Uriegs!
Bern, Schweiz, 22. Juli, über
London. Es wird berichtet, daß
Graf Zeppelin in einer Rede vor
den Arbeitern in Friedrichöhafen ge
sagt habe:
Ich habe gute Nachrichten für
Euch. Der Kaiser hat seinen Bera
tern freie Hand gegeben bezüglich
der Anwendung von Luftschiffen und
Tauchbooten. Habt Geduld! Bald
werden schwere Schläge sollen !"
Italien behandelt
Deutsche als Fetnöe:
Rom. 22. Juli. Es ist ein Mi.
nisterdckret veröffentlicht Worden,
Welches, ohne die Teutschen speziell
zu erwähnen, besagt, daß alle Ver
bündeten OesterreichUngarns ein
fach als Feinde betrachtet werden
sollten, sowohl in der Behandlung
ihrer Person, wie ihres Eigentums.
Es gibt noch immer für etwa 150
Millionen Dollars deutsches Eigen
ttm in Italien (gegen 250 Millio
nen vor dem Kriege) ; aber nur noch
sehr wenige deutsche Untertanen wei
len in Italien,' und sie mögen jetzt
entweder in Konzentrationslager ge
steckt, oder über die Schweizer Grcn.
ze . abgeschoben werden