Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 15, 1916, Image 2

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CpezZaktruppet und ?Zonuationeu für Äriegfühning km Gcbirge.
Maulesel Ii Tragtiere. Mrsche U Gcschübbespannung. Lchii
tzengräbc im $jl. Trahtscilbahnen für Verwundete.
Fon einem Mitkämpfer.
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Gcb,rgS!i,eg ist die hone
Schule der Kriegskunst. Die
Vkrdolliomimning vrr moder
nen andieuerwassk biusickt.
l-ch Tkagweiie hat Ichl'unch ttu die
vubkruppkn Ansorderungen von Leistrn
gen gestellt, die mehr als da! Durch
schnittsmah der Hochtouristik sortiern, nd
der neuzeilliche alpine Sport hat ti er
möglicht, nicht nur den einzelnen Man,
sondern die ganze Truppe bis zum Höchst
maß ouszubilden.
Heutzutage gibt ti keine Armee einer
größeren Macht mehr, d nicht besondere
tiiebirgjtruppen und Formationen besäße,
die den Borsprung wettmachen könnten,
den kleine Gebirgsvölker im eigenen Lande
naturgemäß haben. Der gegenwärtige
Krieg hat aber nicht nur an Spezialtrup
' im GebirgSIrieg die höchsten Anforde
rungkn gestellt, die Schwierigkeiten dek
Aampfet im Gebirge, ja im rauhcsten
Hochgebirge glänzend und siegreich zu
überwinden. Besonders die Kämpft der
östcrreichisch-ungarischen Armee und der
Seite an Seite mit ihnen ringenden deut
fcheg Heereskörper in den Karpathen ge
gen die Russen und in Serbien, nicht nur
gegen einen überlegenen oder einen zähen,
den heimatlichen Boden verteidigenden
.Feind, sondern auch gegen einen grimmi
gen GebirgSwinter, forderten und zeitigen
jLeiftungen, wie sie von gleicher Schmierig
.seit und Größe bisher unbekannt waren.
5üi die Oesterreich steigerten sich aber
die Anforderungen noch beträchtlich in
, Montenegro und Albanien. Die Erstür
mung des Lowtschen sieht zwar IS ein
zigeS Beispiel m der Weltgeschichte da.
wird nun wohl aber von dem siegreichen
'Hervorbrechen der Oesterreich aus Süd
tirol durch die Bedeutung deZ Erfolges
weit überstrahlt.
Bis zum Beginn diescZ Kriege! hatte
man für den Gebirgskrieg eigentlich nur
verMltnismäßig Formationen von Spe
zialtruppen, wie die altbekannten Tiroler
Kaiserjäger, Siandschützen und italien!
schen Alpini. Außer der üblichen infante
istischen Ausrüstung waren sie zum Teil
mit Schneeschuhen und sonst geigneten
Uniform und Ausrüstungsstücken für den
Winter versehen. Wachtpelze und Scknee
rnäntel sind die bekanntesten davon. The
atralisch, wie eS imVolkscharakier liegt,
sehen besonders die italienischen GeirgZ
truppen in ihrer Winterausrüstung aus.
ES ist daS erste Wal. daß mit Schnee
schuhen versehene Fußtrupven in den bei
den verflossenen Kriegswmtnu Benven
., oung fanden. . , . . ; :
Eine , Fußtruppe . ohne Maschinenge
wehre ist im modernen Krieg unvollkom
wen ausgerüstet, und da? selbe gilt auch
für den Gebirgskrieg. Die übliche, wenn
auch verschiedenartige Bespannung ist im
Gebirge, geschweige denn im Hochgebirge,
nur bedingt anwendbar und muß durch
Tragtiere ersetzt werden. Auch für die
Fortbewegung sonstiger Lasten für Hee
reszwecke scheidet hier der Zug durch tieri
sche oder mechanische Kraft aus, denn
Wage mit Bespannung und Kraftwagen
. können im allgemeinen nur auf guten.
f' roße Paßstraße vorwärtskommen, und
elbft auf diesen nur b:Z zu bestimmten
!Punkten und Höhe gelangen. Auf den
Bergpfaden aber muß die Weiieibeförde
irung'von Traglasten mit Hilfe von Trag
.tieren erfolgen. Zu diesem Zweck werden
'Maschinengewehre und Gebirgskanonen in
kTeile' zerlegt und durch Tragtiere in die
'Stellungen gebracht. Munition und Bei
'pflegung muß In Tragelasten weiterbe
fördert werden, wie überhaupt daS Kolon
nen, und Fuhrparkswesen im Gebirgs
kriege eine Umgestaltung in Tragekolon
nen erfährt.
Nicht jede! Pferd eignet sich jedoch alZ
Tragtier im schwierigen Gebirgsgelände,
und im Alpenkrieg haben sich neben
Mauleseln hauptsächlich die kleinen bos
Nischen Kleiteipferde bewährt. DaS Ge
wicht der Tragelasten ist aber ziemlich be
schränkt, und mehr a 110 bis 120 Kilo
gramm Nutzlast können auch diesen Tieren
außer dem ohncdieS schon schweren Pack
sattel nicht aufgebürdet werden. Da nun
aber außer Maschinengewehren und Ge
schützen nebst dazu gehöriger Munition
auch noch Gepäck. Beobachtung?, Bcleuch
tungS und Fernsprächgerät, Pionierwerk
zeug, und Canitätsgerät im Gcbirge nur
durch Tragliere bcsrdert weiden kann, so
werden die Bagage der Truppen, die Ko
lonnen und der Train ganz erheblich ver
größert und die Schwicrigkcit,,deS G
birgskriegeS nicht minder.
Ausschlaggebend in diesem Kriege Ist
bisher stets die schwere Artillerie gewe
sen, sie ,ft daher auch in den Gebiig! und
Alpenkrieg mit übernommen worden. Wie
das Tragtier ausscheiden muß vor Fels
wände, die nur Menschenfuß und Men
schenhand erklettern kann, wo Kran und
sonstige Hebewerkeuge hc:huten uiüsien,
um die Lasten auf Höhen zu befördern,
so auch beim Transport d schweren Ar
tillerie. 12.ZentimeterHaubitzen und 21
Zentimetermörser mußten häufig auf ei
gens dazu angelegten Gleisbahnen 1000
Meter und noch höher in! Gebirge hin
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Cellist der Minenkrleg Ist erfolgreich im
Hochgebirge angewendet worden, spreng
ten doch die Italiener die Westkuppk des
Col dl Lana an mehreren Stellen. Und
aus Ihren Freiheitskriegen krnbe sich feil
Tiroler der primitiven Kriegführung
mittels künstlich Steinlawinen wieder
erinnert und solche aukgiebig in Anwen
dung gebracht.
Nicht winder grvz find Schwierig
feite des Gebirgskrieges schließlich noch
beim Abtransport der Verwundeten. Auf
die Bequemlichkeiten, die das Uwdcine
Sanitätswesen In Fahrgelegenheiten aller
Art bietet, müssen die armen Dulder sehr
häufig Verzicht Kisten lind zufrieden sein.
wenn sie Überhaupt aus ?ragvayre ge
bettet und befördert werden können. El
geschieht die hoch über Aigrllttd und
Schluchten .hinweg auf Drahtseilbahnen
oder steile Felsenhänge hinunter einfach
durch Herablassung von Tkagbahren n
Flaschenzügen oder Kranbalkttt, aus
schnellsten und kürzesten Wegen zwar, aber
gefährlich nd schwindelerregend.
Truppen aber, dl, alle diese Schwierig
leiten überwunden und den Feind dabei
noch siegreich geschlagen haben, gebührt
das Höchstmaß von. Lob. Bewunderung
und Tank.
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Wie oft hatten di deutsche.
Lchule sikgfrn".?.
läßlich ..des SeesUges wird ein,
Susammensiellung- der Tage intersssic
kcn. n denen der' Unterricht während
de, Kriege, nach -Siegesfeiern aus
siel. E, waren die, 1514- 22. August
(Schlacht be, Longwy), 29. August (Loth
ring Schlacht), 2. Septencher (st.
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Duentin, Monimrrn;, v, .ck'
(Manbenge). 10. Oktober (Antwerpen).
17, November (Wloclawec). 18. Dezember
,N,nn!?ke'?n bei Mlaw). 1915: 13.
und 17. Februar (Masurensicge). 4. Mai
(Sieg In den Karpathen). 4. Juni,(W,ei
dereinnahme von Przemysy. 22. Juni
(Lemberg). lg. August (Kowno, FallV
27. August (Einnahme von Brest
Lttowsk). 8. November (Eroberung m
Nisch). 1916: 19. Januar (Kapitulation
Montenegros). 1. Mai (Kut.el.Ainara).'
Dazu kamen ebenfalls als Ciegektage de,
Erfolges de, Anleihen wegen der 25.'
September 1915 und der 25. Mär, 1916.
Es sind also bisher während de Krie
gcs. insgesamt. ,13 "Schultage .wegen Se
geS" Ausgefallen.
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aufgeschafft werden. Und die Italiener
haben mitunter zwei bis drei dollzählige
Kompagnien, immer paarweise an vier
Zugseilen, vor ihn schweren Haubitzen
fpannm müssen, tun sie in HöhenftelluN
gen zu bringen. Viermal 180 Mann vor
einem Geschütz ein ganz phantastisches
Gespann! Einleuchtend sind daher die gro
ßen Verluste der Italiener an schweren
Geschützen bei der gegenwärtigen siegrei
chen Offensive der Oesterreicher.
Es sind überhaupt Wunder deS Alpen
kriegeS und der Tiroler Grenzkämpfe, die
in den Kampf gehauenen Siellungen für
Geschütze, Unterstände für Munition und
Mannschaften in Felsenlöchern, Beobach
tungsstände auf Gletschern und Firnen
und die Einrichtungen zum Hinaufziehen
von Materia! und Berpflegungsständen
aller Art. Selbstverständlich ist in dem
ein ganzes Jahr währenden Stellungs
kämpfe auch der Schützengraben im Hoch
gebirge zur Anwendung gekommen, bis in
8100 Meter Höhe im Tonalepaß und an
derwärtS, eingesprengt in Felsen und
mühsam ausgthoben im Stewgeröll unter
Schneedecke.
Oe-STERntlCHEn, BESTEIGEN
!nt, GIPFEL
LinAuhmestag
der Schleswig-Kolßeiner.
von lZermann Aatfch.
Großes Hauptquartier, 25. Mai. ,
Ei klarer, herrliche Frühsommertag.
der 21. Mai. fast twaS zu heiß. Duftig
liegt der lange Höhenrücken von Vimq
vor nnS, gekrönt von den in der flim
rnernden Sonne doppelt trostlos aussehen
den kümmerlichen Resten des zersetzten
WäldchmS. Im Grunde zieht sich schräg
nach vorn reHts eine Reihe von Bäumen
heran, allmählich tauchen die Stämme
deutlicher sichtbar auf, eS ist die Straße
ArraS Lens. Ei zerschossener Wasser
Ivrm unterbricht die Baumreihe, dahinter
trsSeint ii Dach. daS Dach von Gi
denchy, daS einzige erhaltene, darüber der
dichte Wald, der in die kahle Gießler
köhe suS läuft, nd ganz rech, alles
Lberkogend, die Höhe Notre Dame d
rorett mit dem abschliefzenden Bouvignq
Wald. Unvergeßlich jedem, der einmal
den Bück auf dieses Gebiet der bitterste
KSmdfe bat richten dürfen. Wadiges Mut
schützfeuer. wie ruhige Odemzüge deS
Krieges, erschüttert die Luft in süft tegel
mäßigen ZmischemSumen. tals näher,
bs!s ferner. Schare von Lerchen
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scheint eS, daß der nun schon lo lange
hier dröhnende Kampf sie zu einem lau
tekea Schlagen zwingt. In der verwil
dertcn Wiese hört man den bei uns all
mäblich seltener werdende Wachtei;chlag.Z
Kein lebendes Wesen ist zu erblicken, doch
in all der sonntäglich seierliche Sommer
ftMe wird ein, Sturm voroereitek. nn
Sturm, der, wenige Minuten dauernd,
Wunden, Tod, Gefangenschaft, Helden
tum für Hunderte, tiefe Trauer für Tau.
sende bedeutet. SchlswigHl
st e i n e r stehen bereit, dem Gegner, Eng
landein, ein Stück ihrer Stellung zu ent
reißen, an der der Kampf in den letzten
Wochen besonders grausam geführt wor
den war. in der der Minenkrieg in schärf
stet Form wütete. Es war nur salze
richtig, daß, wenn er sich w de Graben
abspielte, er schließlich unter der Erde
ende mußte. Bom Schützengraben aus
geht der Kampfplatz och tiefer in daS
Erdreich, bis die Grundwasserlmie er
reicht ist, dann schiebt man sich wagerecht
soweit es ngenv geyi. ois an, rn
Gegner erhebliche Schaden zuzufügen,
seine Linie z zerstören, die darin befind
liche Leute zu töten, zu verschütten,'
abzuschneiden oder gefangen zu nehme,
dann wird da! erweiterte Slollenende mit
Sprengstoffen vollgepfropft, der Spreng
räum nach hinten durch dicke Sandsack
schichten abgedämmt und zu befohlener
Zeit die Ladung elektrisch entzündet. Der
Widerstand, den die Explosionsgase an
der wasserhaltigen Sohle finden, zwingt
alle Kraft nach oben, ein ungeheures Loch
wird in. den Boden gerissen und alles,
was die Sprengung erreicht, vernichtet.
Dana eilt die von dem Zeitpunkt unter
richtete Mannschaft, die dazu vorbereitet
war, nach Vorn und sucht die Ränder deS
frisch ausgeworfenen Trichters rach zu
besetzen und als Deckung, auszubauen.
Mit dem Feind in einer Linie stehend.
muß sie jetzt mit Handgranaten, Waschi
nengewehren usw. seitlich den Erfolg
sichern. Der Gegner sucht den. Eindring
ling zu beseitigen, der heftigste Nahkampf
entbrennt.
Die englischen Berichte hatten schon
vor Wochen mitgeteilt, daß ein ganze!
Heer von Bergarbeitern auS England siir
den Minenkrieg in Flandern verbracht sei,
und wir haben , ja auch vielfach, zuletzt
voa St. Eloi, davon gehört. Bei dieser
Art, sich gegenseitig unterirdisch zu
nähern, geschieht e! natürlich leicht, daß
zwei Minengänge dicht aneinander gegra
bea werden, daß zwei solche benachbarte
Minen gleichzeitig auffliegen, oder aber
et wnd durch besonders dazu geeignete
Bohrwerkzeuge die Entfernungen der Ar
beiten ziemlich sicher , feststellen können,
herausgebracht, wa dn Gegner, arbeitet,
wie weit er vorgeschritten ist usw. Dann
wird auch wohl einmal durch eine früh
erfolgende Sprengung die Absicht deS 'an
deren durchkreuzt und der,' Stollen." der
sich nähern sollte, mitallem darin be
findlichen Leben eingedrückt.
Unseren .Schleswig Holsteinern, gegen!
über hatten die Engländer südwestlich von
Giveiichn, d. h. aus dem Wesiabhcmge der
Bimyhohe, eine besonders rege Minen
tätigkeit entfaltet. Wir wissen, daß die
Bimbhh'öhe, die Gießlcrberge die letzten
Erhebungen vor dem weiten Becken von
Lens sind, und daß dem Feinde natürlich
sehr viel daran gelegen ist. einen freien
Einblick in die Ebene zu gewinnen. Daher
die beständigen Kämpfe in diesem Ab
schnitt, denn wir halten diese Höhen fest
in unserer Hand. Natürlich minen wir
auch, und mit großem Glück; von achtzehn
großen Trichtern, die hier auf einer kur
zen Strecke die Front zwischen den beider
seitiaen Gräben zerrissen haben. ' rühren
15 von uns her. Aber die ganze Art des
Kampfes hat etwas außerordentlich Auf
reibende!: die Unsicherheit, d damit tr'
bunden ist. daß man ein Stück Erde der
teidiat. das ieden Augenblick in die Luft
fliegen kann, ist auf die Dauer für Leute,
die dem Feind gern auf den Leib rücken,
unleidlich. Es wurde also beschlossen, die
ganze englische Linie, soweit sie zu dem
berüchtigten Minengebiet 'geworden . war.
einfach zu nehmen. Denn, wenn der Geg
vor.
imt.T fci. TTiin Yiti nfim 5thS
Elaubt MN nahe genug zu sein, um dem 'Leute, die aus deNIldefeMlicha'ner aus seimrMengm .Stellung zupflegung versehen, weil ms auch fürten
rückzugehen gezwungen ist, dann muß er
in, einer neue ganz von vorne anfangen,
er hat wochenlang mit dem Stollengrabcn.
mit dem,Heranfchaffea'des Holzes zum
Eindecken per Stollen zu tun, und man
hat eimge Zeit, Ruhe bor Angriffen von
unten. Das wird noch verständlicher.
wen , man ' bedenkt, daß all die Erde.
die au! de langen Gängen fortgeräumt
werden muß, weit nach''.hintca gebracht
wird.
Wii gründlich jede Unternehmung im
Stellungskrieg vorbereitet werden kann
und muß, das kennen wir. Wochenlang
wird an de Vorbedingungen für daö
Gelingen, für rasches und möglichst ver
lustlose! Gelingen 'gearbeitet. Die feind
liche Stellung ist erkundet, in täglichen
Beobachtungen aus Sappen, durch Flieger,
vom Fesselballon, durch Patrouillen, aus
Gefangenenaussaaen werden oll neue
Wahrnehmungen zur Vervollständigung
eingetraaen. Die Gewohnheiten der Geg
ner. die zu jedem auf beiden Seiten be
kannt sind, werden in Rechnung gezogen;
i m i rm -9
w vik reinoiuzzen caicvinengciveore ein
gebaut sind, wo die Sappen des Feinde!
liegen,' die Stollen vermutet werden.
Es. gibt zu tun im stillen Grabenkrieg,
nicht wahr? Und jede , einzelne Klcinig
kcit, die für da Gelinge des ganzen
wichtig wird, ist auch nur mit steter Le
bensgefahr zu haschen, ob e! nun im
Flugzeug, im Fesselballon, auf Patrouille
oder in der Sappe fei!
Endlich ist alles bereis die zum Sturm
befohlene Leute, mit meyrtagiger er
hängt da rafche Gelingen, hängt der ge
ringe Verlust beim Sturm ob. Die hi
ständig zerschossenen Telcphonleitungen
werde von den braven Telegraphisten
in unermüdlichster Weise bestandig wieder
, Tz n-,. .;i v- .: , . ...!,.
hergestellt, tue Arbeit,
ruhige.s
Fall soraen muß. dak in die neuaewon.
nenen Stellungen vielleicht nicht sofort
alles Notwendige voraebracht werden kann,
mit reichlicher Munition ausgerüstet, jeder
Führer genau .tiber das unterrichtet, wa!
er an der ganzen Ausgabe mit zemen reu,
ten zu machen habe. Material zum Au!,
bau der zu nehmenden Gräben, die mo!
gründlich zerstört vorzusinden hofft, alle!
ist bereit. Den Auftakt hat die Artillerie.
Pünktlich ,ur festgesetzt Zeit kracht e!
dann von ollen Seite lo!, alle Kaliber
sausen hinüber zum Feinde, um den bra
den Stürmer eine Gasse durch die dielen
Hindernisse zu reiße. Wie eine schwarze
Wand, die stehen bleibt, erheben sich die
geballten Massen der CzploZionSgase. der
in die Höhe geschleuderte Erde, einem
Lorhang gleich treibt kl mäßig Wind
diese Ollalmwand gegen die Lorettohöhe,
dem Feinde wird die Beobachtung fast
unmöglich, er schießt unsicher zurück. In
die schVarzen Erd und Rauchfahnen
mischt sich gelblicher Qualm, der Eng
länder wirft Gasgranaten herüber. Da!
Sa! streist, lange Zeit geschlossen, schwe
bend über dem Erdboden hin. unsere Leute
haben abee bereit! die Salschutzmasken
angelegt. Bald folgen die Geschützein
schlage unzählbar rasch, bald langsamer.
In diesem Geschoßhagek muß der beob
achtende Artillerieoffizier, so weit dorn
als es nur geht, um nicht durch den
Qualm gehindert zu werden, die Wir
kung der Artilleriktätigkeit scharf beobach
ten. seine Beobachtungen an die' Batterien
weiter aeben, denn von der Vortrefflich
keit - der . artiLeripische - Lorbereitung
sichere Hand verlangt, im schwersten Feucu
verrichtet; eS handelt sich a darum, den
stürmenden Kameraden Gefahr und Ver
lust zu verringern. Alles das weih der
eind, denn huben und drüben sind ane
inrichtungen fast gleich, verschieden ist
nur Treue und Gewissenhatligieit der
Aussührung. Der Lärm steigert sich'
Meldung solgt auf Meldung von allen,'
BkbachtungSposten. in jedem Augenblick
ist die Lage zu überblicken, der Befehl ist;
bereit. Noch einmal wird die Sturmbe.
keitschaft nachgeprüft, die Mannschaften,!
die! Träger des Materials für den Au!!
bau'der zu stürmenden Stellung. Draht.
Holz, Kalken, die Vorräte an Handgra'
naten, Minenwerfcrn. Die Drahthinder
Nisse des Feinde? müssen zerstört sein,
aber , da! felsig Gelände hat Senkungen,
in denen, . dem direkten Blick verborgen,
die Wirkung der Artillerie nicht sestZeftellt
werden kann; deshalb wird das Feuer
noch fortgesetzt, e! soll gründliche Arbeit
getan werden. Die Dunkelheit bricht her
ei, alle Uhren sind gleichgerichtet, das!
treu Gewehr, d! Handgranaten, den ge
schlissenen Spaten fatzt jeder fester t die,
Hand, die Sturmleitern werden a die,
Grabenwänd gelehnt. Stufen zum Her'
auSilettern in die Eide geschnitten, dann
bricht plötzlich das große Arlilleruseuer
ad, die Offiziere voraus, huscht die fcld
graue Scyar aus .Dem riese Grade
auf da? zerschossene Feld, über das hier
der Feind alle!, was er an Geschosse
.r. l l I -1 . i .1 cmi . i l , l
Btigi, ifiniagi gie Kimmen cauc
es. da sind drüben angelangt, gespenster
grau, kaum erkennbar, nach drei Minute
schon slammt da Signal auf: Wir sind
nn feindlichen Graben! Artillerufeuer
nach vorn verlegen! Kurz ist der Kampf
Handgranate und Bajonett, Kolben und
Spaten wüten gegeneinander. Der Eng
länder ist zäh. läßt sich nicht gern ge
fangen nehmen, aber eö hilft nichts, der
Grabe ist genommen! Hie und da tobt
in der Dunkelheit der Kampf noch fort,
je nachdem da oder dort Leute sich in
Unterständen zur Wehr setzen; in d
Hauptsache ist der Sturm in ein paar
Minuten vorbei.
Jetzt gilt eS, sich für den Gegenstoß,
der sicher kommt, rasch emzurichten. Di
Füllender' in englischen Stellungen stets
vorhandenen Konserven bietet willkom
mene Labung nach Anstrengung n
Kampf, dann geht eS frisch an das Eim
richte der eroberten Linie.
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