Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 11, 1916, Image 7

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faltet, daß Menn Du'S aufstellst, ein
Kästchen daraus wird mit t'mi, zwei, drei,
biet, fünf, fechk Taschen ,ing herum.
' "Legst Du daS Kästchen nieixt, so biege
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tie Gartcnnclkcn. '(Hkddewigs und Chmksennclkcn, Bartnelken,
Vedernclken, Grenadiunclkcn, Margarctknnclken, Chabaudnrlkcn nd
" Remontantnclkcn.), Nelkenvermehrung. Zur Nelkenkultur.
i Die Gartennelke, deren Heimat die Mit
telmeerLänder sind, ist eine äußerst far
benreiche Zierpflanze, die in gefüllter und
einfacher Form auftritt. Sie war schon
bei den' alten Griechen eine beliebte Topf
und Gartenpflanze , , - '
' Lon den Sommermlkcn sind die Chine,
fcrnelle und die Heddewigsnelkcn die besten
Gartcnartcn. Die letzteren sind in der
Regel einfach und tragen eine klare Zeich
nung, der Blumcnblattrand ist ganz, oder
nur wenig gewellt. Es gibt aber auch
gefüllte und gcschlitztrandige Formen. Die
Chineseinelke ist gefüllt, die Blumenblät
ter am Rande mehr oder weniger geschlitzt.
Beide Nelken sät man im April im Kasten
auö, st: blühen dann den ganzen Som
wer hindurch bis die eisten Nachtfröste
einsetzen. Sie lieben ein altgedüngtes leh
miges Beet und sonnigen Stand.
Zweijährig sind die Barinelken, die
durch ihre zurllckgebogen abstehenden,
ischk spitzen, lineal-lanzettlichen Kelchhüll
schuppen leicht kenntlich sind. Die Blu
men variieren in vielen Abänderungen von
Rot, Purpur, Hellrot und Weiß mit bun
ten nd gefüllten Blumen. Besonders
schön sind die einfachen und geflllltblühen
den Aurikel-Bartnclkcn mit ringförmigem,
dunkelfarbigem Kreise auf weißem oder
blassem Grunde, wie auch die Varietät
mit dunkelroten, größeren Blumen. Die
gewöhnlichen Sorten sind ganz winierhart,
.die großblumigen leiden bei schnuloscr
Kälte.
Bartnelken wollen in einem lockeren,
feilen, nicht zu nassen Boden stehen vnd
gute Pflanzen müssen jährlich neu aus
'Samen herangezogen werden. Mitte Juni
.'sät man den Same in! Freie. Zieht
'tran sie auf ein Saatbeci an. so verpflanzt
man sie zu Ende August auf die Beete,
wo sie blühen sollen. Die Blüte tritt im
nächsten Jahre von Juni bis Juli voll
ein, später blühen sie mehr vereinzelt.
Die Federnelken mit ihren zierlichen,
zerschlitzten, hellrosaroten Blumenblättern
werden hauptsächlich zur Einfassung von
Rabatten benutzt. Die Schönheit und die
Mannigfaltigkeit ihrer gefüllten Varicta
tcn und der köstliche Wohlgeruch, welcher
bei ihr kräftiger als bei den anderen Ncl
ken ist. machen sie zu einer geschätzten Gar
tenpflanze. Man unterscheidet groß und
kleinblumige Formen, die letzteren sind
meist farbenreicher.
Federnettcn sind härter al! Gartcnncl
ken, sie entwickeln sich am besten in einem
lockeren, fetten, mit etwa! Lehm gemisch
tc.n Sandboden. Alle zwei Jahre soll man
sie neu aus Samen ziehen, alte Büsche
knn nian durch kurzen Ruck chnuk tm
Frühjahr verjüngen. Man sät Federnc!
tcn entweder im Mar, in! Frühbut uS
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sich die Enden spitz heraus, wodurch tl
die fform eines Weberlchttichenz be,
kommt. Gleichzeitig wechseln die sech!
Taschen den Platz. .
Steckst Du nun Kärtchen in die Seiten,
taschen de Kästchens, so hast Tu ein Bett
oder im Juni. Stecklinge macht man im
August inö lauwarme Frühbeet und einer
oberen Sandschicht. Die Erfurter Feder
nellen geben aus Samen gezogen einen
hohen Prozentsatz gefüllter Formen, deren
beste dann durch Stecklinge weit vcr
mehrt werden.
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Die Blüte bei den Fednnelke tritt
etwa Mitt Juni ein. die VollbMte im
Juli, der Flor läßt sich di! in den Sep
tember ansd'hnen, wenn die Samenkapseln
stets rechtzeitig entfernt werden.
Zu den Fedemellcn gehört auch die vor
einiger Zeit hiec ausführlich besprochene
tief karminrote tiroler Hängenelke.
Die Gcenadin. auch Wiener Zwergnel
ken genannt, blühen im zweiten Jahre
nach der Aussaat vorwiegend in rote vnd
rosa Farben. Sie sind buschig und er
zeugen zahlreiche Blütenstengel. Als junge
Sämlinge sind diese Nelken ganz Winter
hart, halten aber im allgemeinen nur zwei
Iahn au. Den Samen sät man im
Mai und Juni au! und bringt die Säm
linge im August m einem Fuß Abstand
auf die Beete, ws sie blühen sollen, Sie
sind als Einfassungen zu empfehlen.
Margaretennelken bringen zahlreiche
Blumen hervor, die am Rande leicht In
geschnitten und meist gefüllt sind. Bei war
mer Aussaat im März blühen sie schon
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chen. Umgekehrt macht'! ine Wiege., Du
kannst'! auch' mit eingeschobeneg Karton
stilckn nach anderen Äustern zu Wagen,
Schlitten, Tisch oder Stuhl umändern.
Ist kl nicht ein lustige Ding, da! We
ierschisfch'n? Ich weis,. Ihr lieben Kin.
trt, nordet tt gern rVitVn! Dai ffeine
daran ist, dafz, wai wir auch immer dar
aul bauen wollen, sei'I eine Eisenbahn,
Windmühle. Hau, Laden. Schloß. Leucht
türm. Brücke. Puppenstube stet brau
chen wir dasselbe Fundament; stet wird
zuerst sorgfältig und nett da Kästchen
gefaltet au einem Quadrat oder läng
lichem Viereck von buntem Papier, manch
mal elnek. manchmal mehrere, je nachdem.
Dann stecken wir ste mit hübschen Post
karten von Weihnacht, Ostern und Ge
burtStagen zusammen, wodurch alle or
deutlich gefügt wird und fest gerichtet
steht, ohne im geringsten geklebt zu sein.
Deshalb können wir auch unsere Postlar
ten wieder herausziehen und alle schön
slach in die Mavve urückleaen. könne ein
andermal au! denselben Stücken, welche
die Puppenstube machten, den Leuchtturm
herstellen, oder au! dem Tunnel da! Mär
chenhau!.
Diese Spielsachen sind haltbar. Ich
machte 'mal ein Boot, da! schwamm mir
acht Wochen lang aus der Tchüssek. ehe
ein Tropfen Wasser eindrang, und e! war
von Einwickelpavier (Tiger Fiber). Da!
Wasser hatte Ich mehrfach zu erneuern,
doch da! Schifkcke blieb gut und wäre
noch länger geblieben, hätte ich eZ nicht
in "den Ofen geworfen, da e! lange genug
gedient.
Dabei fällt mir ein, Kinder, weil die
se! Spielzeug so haltbar ist und amüsant
zu machen, häuft e! sich bald, denn e! ist
mein Wunsch, daß fuhr die geaebenen Än
Weisungen vervielfältigen möchtet. Re
gcntage gibt'! Za oft und die Fingerchen
werden geschickter, wenn sie wa! zu tun
haben. Da lassen die Sachen sich gut in
einen Schuh- oder anderen Vappkasten
packen lür wartende Kinderchen im Hospi
tal. O wie haben sie sich gefreut, wenn
ich kam ihnen zu zeigen, wie man ein
Bcttchen in eine Wiege oder einen Karren
in einen Schlitten umwandelt, und auch
die Kleinsten konnten sich selbst hübsche
Spielsachen verfertigen.
Nun. Ihr jungen und Mädchen, e! ist
wohl geniiq für heute. Ich hoffe, ek
macht Euch ebenso viel Freude wie mir
und meinen kleinen Freunden, welche
stet etwa! Neue! damit erfinden. Auf
Wiedersehen! Eure , Marie Ebert.
vom August ab. bis Frost eintritt. Wäh.
rend diese Netten winterhart sind, kann
man solches im allgemeinen von den Cha
baudnelk?n nicht behaupte.- Sie sind den
Margaretcnneltea ähnlich, aber großblu
miger und die Samenanzucht ergibt zu 75
Prozent gefüllte Formen. Meist führt
man ihre Kultur einjährig aus, d die
Aussaat dann im März lauwarm ersolgt.
Das Auspflanzen nimmt man Mitte Mai
mit etwa iy2 Fuß Abstand auf altge
düngte Beet; in sonniger Lage vor.
Die immer blühenden oder Remontani
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HeddeuiigSnelken.
Nelken sind nicht winierhart. Sie haben
einen strauchartigen, höhere Wuchs al!
die Nelken sonst und ihre Blüten variieren
in mancherlei Farben und Zeichnungen,
treten gefüllt und ungefüllt auf. Will
man mit ihnen Gartenbeet bepflanzen, so
nimmt man dazu StecklingSpslanzen. die
vom August de! Vorjahre! stammen und
frühzeitig stattliche und buschige Pflanzen
ergeben. Sie werden in gut einen Fuß
Abstand gepflanzt. Die .Sortenvermeh
rung wird nur durch Stecklinge im Juli.
August oder im Februar auZgeführt.
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Wenn zu dieser Zeit die Nelken im vol
lcn Flor stehen, haben sie zahlreiche Triebe
gebildet, die nicht mehr im laufenden
Sommer, sondern im nächsten Jahre zur
Blüte gelangen. Die am kraftigste von
ihnen entwickelt sind, können zur Verweh
rung gebraucht werden. Da! Nelkenbcet
wird zur Bodenlockerung gut behackt und
dann mit einem Ucberzug von ompoil
oder Miftbeeterde versehen. Hieraus schrei
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Nein, welche Freude, e! ist nicht zu sagen,
Die Ferien beginnen in wenigen Tagen,
Und lange Wochen ist man dann frei,
Adio Aufsatz ud Rechnerei.
Dann Pfeif' ich auf die Gelehrsamkeit.
Es wird auch wirklich die höchste Zeit,
Weil in der drückenden Julihitze
Ich alle! doch wieder gleich verschwitze,
Wie gestern, wo ich mich nicht besann,
Wann der Trojanische Krieg begann. '
Bus der Schal! dcö öufiersten Ostens.
Der Schulbeginn in China fällt unge.
fähr in den Dezember, der in Japan auf
die Mitte November und in Indien be
ginnt der Unterricht onr erst im Januar.
In Jndis wird der Schüler in den Tcm,
pel des Gottes Saraswatis. des GotteS
deS Unterrichts und deS leichten LernenS,
geführt, dem er fein Opfer an Reih und
Betelniifz darbringen mufz. Bor dem Al
tot muk et dann da! Alphabet hersagen,
ohne dessen Kenntnis er als Schüler nicht
aufgeirvmmen Wird. Auch die japani
scheli Schüler haben alle einen eigenen
kleinen Hauötcmpel, in dem ste dem Schul
gotte Ten'Yintscn opfern.
In China aber wird gar erst der Aftro
loge gefragt, ob e! den Göttern angenehm
fei, daß der Knabe lerne oder nicht. Dazu
wkrd das Heroslop gestellt und der Schul
beginn nur auf einen glücklichen Tag der
legt. Damit die Götter aber, die dem
Knaben nicht wohlwollen und auch
solche Götter gibt es in China . dem
Knaben nichts antun, sondern es unter i
r:r Würde halten sich mit ihm abzugeben,
tet man zur Vermehrung, wozu kleine
Holzhäkchen nötig sind. ?Man faßt einen
starken Trieb mit der' linken 'Hand, mit
der rechten ein scharfes Messer und schnei
det an geeigneter Stelle über einen Kiio
ten beginnend, den Trieb durch die Mitte
durch und hoch bis in den nächsten Knoten
hinein, sodaß unten eine Art Zunge en!
steht. Da. wo sich der so beHandel': Trieb
an der Pflanze befindet,' wird de, Boden
etwas ausgeschaufelt, die Schnittstelle hin
eingelegt, mit einem Hölzhäkchen hier be
festigt, sodaß die .Zunge' senkrecht steht
und das Loch 'ann mit Erde wieder zu
gesllllt.
Zur Absenkung geeignet sind ur solche
Triebe, die, wie schon gesagt, in demfel
den Jahre keine Blumen entwickelt haben
und auch keine treibe werden. Das ein
geschnittene Gelenk darf weder zu alt,
also zu holzig, noch zu jung, also zu krau
rig ist. besten sind halbreife Stengel,
tig sein, ba sonst die Bewurzelung schnie
Zur Hälfte steht dieser angeschnittene
Nelkentrieb noch mit der Mutterpflanze
in Verbindung, die ihm Nahrung zuführt,
die andere Hälfte hat sich nach 4 bis 6
Wochen reichlich bewurzelt, wird dann von
der Mutterpflanze getrennt und als selb
standige Pflanze behandelt. Am besten
werden die so gewonnenen neuen Pflanzen
in Töpfe gepflanzt und bis zum Eintritt
des Winters im Freien weiter gepflanzt.
Ueber Winter stellt man ste am besten in
einen kalten Kasten auf.
Zum .Stecken' nimmt ..an starke
Zweige mit 2 bis 4 Knote,.: besonders
solche, die sicb nicht in der vorbeschriebenen
Weise absenkn lassen. Der unter, no
tcn wird in der Mitte horizontal durch
Amitten. dann spaltet man das untere
Glied ganz oder, wenn es zu lang ist, aus
3 bis 4 Zoll Länge kreuzweise in vier
aleicke Teile und schneidet von diesen mit
'einem feinen, scharfen Messer da! Mark
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Und auch da! Rechnen wird mir so schwer,
Na. in den Ferien gibr das nicht mcyr.
Da zähl' ich nur noch die Butterbrote.
Di? Segelschiffe und Ruderboote,
Die Kameraden klein und groß,
Die KLferlein im grünen MooS,
Die Schwane, die vorübergeschivommen,
Die Löcher, die in die Hosen gekommen,
Und die Klapse, die e! dafür gegeben.
Ach. Sommerferien. herrliches Leben.
erhält er irgendeinen geringschätzigen Na
men wie: armselige Flieg, elend Regen
n,nn linanfpfinlirfifä ßdnnein" und äbn
liche. Zur Irreführung der Götter wer,
den dem Knaben wohl auch Mädchenklei
her anneiofipn und Obrrinae in die Obren
gesteckt denn um Mädels kümmern sich die
Götter in ina voaz weniger ai um rie
Würmer. .
AdvkatenTpicl.
Die Spielenden setzen sich, in zwei Hälf
ten gesondert, gegenüber. Einer geht als
Richter herum und richtet Fragen an je
den der Gesellschaft. Diese raijj aber nicht
der Gftagte, sondern fein Gegenüber als
Advokat beantworten. Tut er eS der,
sehentlich selbst, muß er eilt Pfand geben,
ebenso der Gegenübersitzende, wenn er der
qasz, zu antworten. Natürlich müssen die
Fragen möglichst neckend und witzig sein,
desgleichen die Antworten bes gegenüber
sitzenden Advokaten, und sich auf Eigen
heiten und Erlebnisse deS eigentlichen &t
fragten beziehen.
hinweg. Den Steckling steckt man 1 bis 2
Knoten tief in ein kühles Mistbeet, in
Töpfe oder Kästen," die' an mit Glocken
bedeckt. Auch ein lockeres, schattiges Beel
im Freien eignet sich dazu, ober auch hin
müssen die Stecklinge unter Glocken stehe.
Beim Stecken sind die gefpaltmen Teile
möglichst horizontal auseinander zu brci
ten und nachher ist die Erde nicht zu fest
anzudrücken. Die Spitzen der. Blätter
schneidet man ab. Die Stecklinge sind bis
zum Anwachsen frucht und schattig zu
halten.
Nach dem Anwachsen behandelt man bie
Stecklinge wie die angewurzelten Senker.
Blumenstengel sollen sie nicht treiben, be
vor sie keine Nebcnsprossen haben.
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Alle Nelken gedeihen in jedem nahrhas
ten, lockeren, nicht zu feuchten Garten
boden, besonders sagt ihnen ein lehmiger
Boden zu und ein sonniger Standort,
Oefteres Behacken des Erdreiches.- reich
liche Bewässerung in der trockenen Jahres
zeit und Gaben flüssigen Düngers sind
nicht zu vergessen. Bei den stark gcfüll
ten Formen ist daS Aufbinden der Stengel
eine absolute Notwendigkeit, doch dürfen
dabei die Stengel nicht gepreßt werden.
Sehr große, gefüllte Blumen entwickeln
sich oft durch das Platzen des Kelche! un
naelmäßig. Bei solchen spaltet man vor
dem Aufplatzen des Kelcheö dessen Zahn
Winkel mittelst eines seinen Messerchcns
etwa 1 Zoll tief nach unten und schiebt
beim Aufblühen einen steifen Vapierring
zwischen Kelch und Blumenblätter, wo
durch diese in der Form zusammmgehal
ten werden. , ,
Aprikoseukultur.
Die viel verbreitete Ansicht, daß Apri
kose ebenso wie Pfirsiche und Wein an
der südlichen Wand am besten gedeihen
und dort die herrlichsten Früchte zeitigen,
ist irrig; die Aprikose verlangt zwar eine
sehr geschützte und warme Loge im Haus
garten, ist aber als Hochstamm, in Busch
form und am Freispalier weit fruchtbarer
als am Wandspalier. An der Wand
sollte man' der Aprikose die Ostseite geben,
welche für sie noch am besten paßt, aber
nie die Südseite, weil diese zu warm für
sie ist. Bon allen unseren Obstbäumen
kommt der Aprikosenbaum zuerst in Trieb
und blüht auch zuerst. Ein Aprikosen
spalier an der Südwand blüht aber wie
derum reichlich 10 Tage früher al! em
freistehender Baum und schon zu einer
Zeit, wo eS, namentlich in der Nacht, oft
noch recht kalt ist. Da nun die Aprikosen
blüte aeaen Frost sehr empfindlich ist. so
fetzen die später blühenden, freistehenden
Bäume m den meisten Janren piei reicy
lieber an. als die Spalieraprikosen. Da aber
die Früchte, bis sie etwa die Größe eine
Halelnnß erreicht yaoen, gegen rnrennvr
Wärme ebenfalls empfindlich sind, so sällt
am Spalier auch noch manche Frucht den
Sonnestrahlen zum Opser. Zwar sind die
Zsrüchte am Spalier in der Regel größer,
werden auch meist früher reif, besitzen aber
bei weitem nicht die Saftfülle, das Aroma
nd den Wohlgeschmack der Früchte von
breistehenden Bäumen, Hoch oder Haw
Hochstämmen.
Der Kunne.
Ekizze von Mervarid.
Durch die sinkende Wiuternacht stampft
die Kompagnie vorwärts. Dumpf und
stumpf klingt Ihr Schritt in die endlose
ff.iniih fiinrntS durch die die Etke wtt
ein schlammige!, schwarze! Band Hin
kriecht.
Im eintönigen Marschtakt gehen die
Männer dahin, schon seit zehn Stunden,
immer durch zerstörte Törscr und men
weite Einsamkeit., Die, Russen leuchten
ibnen mit der Brandfackel voran. Rück
wärtkdrängend weichen sie dem Gefecht
auö und lassen dem Verfolger kein andere!
Obdach al! verkohlte Mauern.
.Eine knappe Stunde noch in Paw
lowka gibt'! Ruhe!" sagt der junge Haupt
mann zum Feldwebel Ficeft. ein gror
Brauner trottet müde durch de Morast,
und er klopft ihm begütigend den Hal!,
während er sich selbst den Mantelkragen
höher schlägt und an die junge Frau denkt,
die er eine Stunde nach der Trauung der
lassen hat vielleicht für alle Ewikleil.
Link! vom Wege lösen sich Mauern au!
der nachtgrauen Einförmigkeit der Ebene.
Ein Hau! oder das, was ein Hau ge
Wesen ist. . In den Sparren de! ousge
brannten Dachfluhlö winselt der Wind
oder ist eS etwa! anderes? Mensch? Tier?
Der Feldwebel Frcese nimmt vier ntarnt,
und mit fAufibcttitcn Büchsen weisen sie
ab. :eine Seele regt sich in der terlasse
nen Heimstatt.
Die Flammen haben das Hau! Kerze
fressen. Wüste Trümmer bedecke da Hof.
zerschlagener Hausrat und Lumpen. Vom
?ngerhaufen glotzt mit glasigen, leerigen
Augen der abgeschnittene Kops ine: Kuh.
Es sieht aus, al! ob daS Tier so -uö dem
Boden herauswüchse. Quer or der
Hauktür liegt der Leichnam inet Frau,
von Säbelhieben zerfetzt.
.Kanoillen!" sagt Freesc, unÄ He an
betn murmeln es nach mit tiefen, leisen
Stimmen, in denen die Wut zittert: .Ka
na-llen!"
Da winselt eS wieder, und wie sie um
herspähcn, finden sie inen struppigen
Hund zwischen" den Trümmern, zitternd,
mit zerschmetterter Psote.
Einer hebt die Büchse. So, armes
Luder" Ein anderer hält ihn zurück.
.Wart a wing, Karle, er w!'. ist noch
amal fressen."
Aus den Beutel kommen die Brot
stücken zum Borschein das a; sgehun
gerte Tier schlingt mit fliegenden Flanken
und klovsendem Scbwan. Und den Man
nein kommt es nicht unsinnig vor. da' der
Hund, den rn der nächsten Minute vie
Gnadenkuzel treffen soll, sich an der Ra
tion lättiat. di sie selber morgen oulleicht
bitter entbehre werden.
ffreele wartet gutmütig eine Miie. bis
er sagt: Jetzt ist's genug. Wir müssen
weiter
Ein kier Knall. Dcl ti..'. fällt
schlaff nd regungslos zur Seite. Nun
kommt ewa! zum Vorschein, was er mit
seinem Leibe gedeckt hat., Eik. atmendes
Bündel. ' ;: ' '
.Jesscs Maria!" Die fünf Manner se
hen, sich railös cn. Ein seines, wim
merndes Weinen bebt an. Aus einer hei
seien, verschmachteten, kleinen Kehle. Was
soll man denn nun m vsmts Weil mit
dem machen?!"
S sind alle verheiratet. V.t Land
fturmmcinner. und wie sie nun auf den
Sangling herniederstarren. oentt ,evc? an
Um iofiifs Nett voller Kleiner dabein,
daheim, wo es warm und sicher ist, und
wo nicht der bittere Wind über die
nische Einöde streicht.
?s Kind verstummt wieder. ES . ist
schon so schwach, daß es kaum noch weinen
kann. Die Warme ves yunvnorpers oai
eS vor der Kälte geschützt, aber nicht vor
dem Hunger.
Der Feldwebe! geht, mit unschlüssigen
Worten Bericht zu erstatten. Ein ausge.
branntes Hm- der Leichnam einer
fturn und ein kleines Kind, noch lebend
sechs Monate vielleicht"
Ueber des HuptmannS Gesicht lauf! ein
tunfimra flurfen. Er siebt an der Kom
panie entlang. Zweihundertfünfzig Män
ner, obdachlos -.n der verschneiten naht
eine harte Brittante im Beutel der
und jener noch einen Schluck wlten Kaffee
nd?r 3 in det Zttascke vor sich einen
mühseligen Marsch, gegen Schnee und
Wind erkämpft, stundenlang, vielleicht auch
tagelang.
fsait zivrnis illckt er die Achseln. Kon
nen uns nicht aufhalte." Im dumpfen
Tritt rückt die Kompagnie weiter. Der,
der zuerst dem Hunde das Brot gegeben
fart brummt vor tick bin: .Das Vieh bat'S
Überstande freilich, 's i5 ja auch bloß
a Vieh'.'
: Er breitet im Abgehen noch den Fetzen
einer Pferdedecke über das Kind. Schweig
sam, das Kinn in den Mantelkragen ge
zogen, reitet der Hauplmann neven seinen
Leuten her. Der Feldwebel Freese in
seiner Nähe. Mit dem fängt er ein G
sprach an.
Na, da vorn haben wir Pawlowka.
Sind Sie eigentlich verheiratet, Fld
webel?"
.Jawohl, Herr Hauptmann.'
.Und haben auch Kinder?"
.Ein kleine! Mädel, Herr Hauptmann.
Zum Frühling wird eS in Jahr."
Und nun ist da! Gespräch aus, und sie
horchen beide wieder nach rückwärts bis
der Hauptmann in ausbrechendem Grimm
sagt: .Wenn Gott im Himmel es ansehen
kann, dann müssen wir e! eben auch an
sehen können!"
Nach einer halben Stunde sind sie in
Pawlowka. Es ist nur noch der armselige
Rest eine! Dorfes, von Mensch und Tier
verlassen. Die Mehrzahl der Häuser liegt
qualmüberweht w Schutt; eis pc, . Katen
nur stehen noch.
, Die Kompagnie stürzt hinein. Wer 'Zu
erst kommt, kann sich auf der Diele aus
strecken. ,um mindesten noch hinkauern.
Der Rest der Männer muß stehen, dicht
aneinanoergevrangr, vie von sniocorun
gen fahl verblaßten Gesichter dem Neben
mann auf Rücken und Schulter gelehnt.
So schlafen sie, nachdem sie inen Mund
,voll Brot verzehrt haben, den fieberhaften
Schlaf der llebermüdung. Der größere
Teil der Kompagnie ist bei dem Rennen
um da! Dach über dem Kopfe zukurz ge
kommen. Die Männer kampieren draus,
seg zwischen den Mauerrcsten. auf Stroh
ausgestreckt. Si nehmen sich dafür we
nigslen! Zeit., iibcr den glimmenden Bal
ken ihren Kaffee zu wärmen.
Tuch der Hauptmann sitzt mit draußen.
Er hat sich nach einem Blick in die schmutz
starrenden Spelunke eine Strohschütte in
einen geschützten Winkel tragen lassen. Die
Ellbogen aufgestützt, hängt e, seinen Ge
danken nach. Da geht einer an thr., vor
über der Feldwebel Freese. Er schaut
die Straße entlang, die di, Kompagnie,
eben gekommen ist. ;
.500.1 gibt!. Feldwebel?"
.Herr Hauptmann, ich hab' vorhin, al!
wir da! Hau! da hinten untersuchten, mei
nen Nicksänger verloren. Den möchte ich
mir holen."
Der Hauptmann sieht Ihm scharf in da!
dienstlich steinerne Gesicht und sagt lang.
sam: .Hin und zurück anderthalb fctnn
den! Ist er da wert?"
.Jawohl, Herr Hauptmann
Und mit kräftigem Schritt, nicht wie
einer, der elf Stunden Marsch hinter sich
hat. geht Freese durch den klingenden
Wind, durch die nebelgraue Nach!. In
seinem Gesicht ist ein Wetterleuchten, als
spreche er innerlich zornig mit irgendwem,
als habe er einen Widersacher vor sich.
.Soll e! dielleicht verhungern' oder
vom Raubzeug bei lebendigem Leibe zer
fleischt werden?" Er denkt an sein eige
nc! Würmlein daheim und schüttelt sich
und rennt schneller.
.Dem Hunde haben wir den Gnaden
schuß gegeben! Dem Hunde ja! Mich
soll'S nicht kümmern, wa! die frommen
Basen zetern! Aber vielleicht ist es schon
tot?! Wenn es doch schon tot wäre'"
Kurz vor dem Hofe huscht ein Schütten
an ihm vorüber, lautlos in die Dunk'shcit
tauchend; gestaltlos in dem kaun sicht
teren Dahingleiten. Nur phosphorgrime
Augen haben für eine Sekunde den Wann
ontiesehen.
Und nun hört er auch wieder da? leisere
Wimmern. Der Kuhkopf mit seinen auf
gequollenen, bläulich verglasten Aug'n
stiert vom Dunghaufen herunter. Der
Wind hat den Schnee zwischen den Hör
nern zusammcngkweht, als ob die Kuh ein
Häubchen auf hätte es sicht aus wie ein
greulicher Spott und Spuk. Frceft schüt
telt die beschneite Pferdedecke ab, h.'bt daS
jammernde, kleine Wesen auf und steckt eS
sich zwischen Rock und Spante'. Die
Wärme seines erhitzten Körper! flicßt in
das fremde Geschöpf über. daS so Zeder
winzig ist uns oocy p icywer.
Der Tee, den er an dem Gluthafen von
Pawlowka heiß gemacht hat. ist noch wann
in der Feldflasche. Er flößt dem Kr.de
davon ein und lächelt beinahe, als es lech
zend schluckt und luckt. '
" Aber das Lächeln, erlischt, 'al! er 'daran
denkt, daß die Kompagnie weiter muß,
daß auf dem Hofe nichts zurückbleibt als
Einsamkeit. Verwüstung, Kälte, Hunger
und das heimlich schleichende Tier mit den
phosphorgrünen Augen, das in irgend
einem Winkel sich inckt und lauert. Und
wie der Feldwebel Freese den Gedanken .
ausgedacht hat, legt er seine Hände über
den Kopf des Kindes, daß die harten,
eisenstarlc Handflächen gerade auf die
zerbrechlichen Schläfen fassen.
Und nun mit einem Druck würde es
getan sein die kleinen Knöchelchen wür
den knirschen und alle Qual wäre vor
über Aber es geht nicht. Dem Manne,
der die heulenden Feinde tvie WÄfe mit
dem Kolben zusammengeschlagen hat,
kriecht der eiskalte Schauder über den
Rücken vor dieser einen Tat, die doch nur
hilflose Not enden soll. In stummer Wer
zweiflung sieht er auf das Würmlein nie
der. Und sieht auf zum Himmel, der so
schwarz und schwer und rätselhaft über
der winterliche Einöde liegt. - '
Der Blick ist wie ein wortloser Schrei.
Das Kind wendet langsam das Köpfchen
herüber lächelt, leise und zufrieden, wie
Kinder im Einschlafen mcheln iinsi
streckt sich, in dieser letzten Minute der Ge
borgenheit in fremden Armen frei von
Kampf und Schmerz.
Ein graues Erlöschen geht über da!
kleine Gesicht. Mit stockendem Herzschlag
beugt sich der Feldwebel vor horcht und
harrt auf üncn Atemzug, der nicht
mehr kommt.
Still und unmerklich ist das Lämpchen
erloschen. Die eistnstarken Hände über
den zerbrechlichen Schläfen lösen sich.
Lange sitzt der Mann regungslos. Der
winzig Leichnam wird schnell kalt. Im
Brandfchutt raschelt etwas der Schat
ten mit den grünen Augen gleitet zwischen
den Trümmern daher.
Freese trägt da! tote Kind zu der Leiche
der Mutter und legt es ihr in den Arm.
Er entblößt das Haupt, demütig die Stil
len grüßend, die er verlassen muh.
Aber ein rosenrotes, fröhliche! Engelein
wird mit ihm gehen und spielend die Ku
geln beiseite blasen, die aus sein Herz ge
richtet sind.
Nach iner Stunde ist er wieder bei der
Kompagnie. Der Hauptmann liegt noch
immer wach auf seinem Strohbündel und
fragt, als Freese vorübergeht, mit einem
nervösen Lachen: .Na, Feldwebel, weint
daS kleine Wurm noch?"
.Nein, Herr Hauptmann, e! weint nicht
mehr."
Der Feldwebel streckt sich auf dem
Stroh aus, legt den Arm über daS Gesicht
und rührt sich nicht, bis im ersten Morgen
grauen die Konipagnie weiterstampft.
Wie die ochschulkorr." erfährt, ist
vom ungarischen Kultusminister di Er
richtung ein evangclisch-theologischen Fa
kultät an der Universität Preßburg in
Aussicht gestellt. Die Fakultät soll wo
möglich in Verbindung mit der Vierhun
dertjahrfeier der Reformation im Herbst
1917 errichtet werden. Die diesbezüg
lichen Verhandlungen solle demnächst ein
geleitet werden,
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