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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (July 11, 1916)
T5Mk Omth IrUCni Aas ist unser Kmnliendiat zil verstehen? . Von Tr, v ' DI Tiät be Cksunbcn scheint sich bei tr großen Menge von selbst in richtigen Vahncn zu bewegen, wenigsten im al!gc meinen. Da trifft auch bi zu einem gewissen Grade zu, aber sicher nicht In dem Umfange, der für da Gemeinwohl wünscht wäre. Ich würde e als eine grobe Errungenschaft betrachten, wenn die Schusx n'bn anderen Fächern auch nur male Diätetik lehren würde, die Kranken diät ließe sich dann um so leichter von der Allgemeinheit erfassen und anwenden. Vorderhand werden meine WUnsche noch lange zu den frommen zu zählen sein, ober vielleicht bedarf e für manche Gute nur ernstlicher Anregung, die auf frucht, baren Boden fällt und der Stein kommt in ollen. In der Zeit der Luft, schiffe und Unterseeboote ist kaum noch twa unmöglich. Eine grobe Schwierigkeit fi!r da Ein dringen diätetischer Kenntnisse in die Massen de Volke erblicke ich in der Un. ulänglichkeit unsere positiven Wissen, und die überau grobe Verschiedenheit der Lebenkbediirfnisse und der materiellen Möglichkeit ihrer Befriedigung setzt der Verallgemeinerung gewisse Schranken, fcie moderne Diätetik hat unbestritten Noß Fortschritte gemacht, vnd sie baut sich uf dem Prinzip de Kalorien msatze auf. Eine Kalorie ist die Wärme tzienge, die notwendig ist, ein Liter Wasser im inen Grad zu erwärmen. Durch senaue Ctoffwechselversuche, d. h. durch Prüfung de Kalorimwerte und der Art er genossenen Nahrung in Rücksicht auf ie Ausscheidungen de Körper und den ktoffverbrauch in ihm, hat man ermittelt, ah für gewöhnlich die normale Kost in Hner Mischung von Kohlenhydraten ! Zucker, Stärke), Fett und Eiweiß ie sehen müsse, so zwar, daß auf jede Kilo lramm Körpergewicht bei mäßiger iörper ncher Arbeit etwa 33 Kalorien genossen derden. Jdt) hatte die gefundenen Zahlen Im allgemeinen für zu hoch, doch dürften sie für eine Reihe von Fällen zutreffen. Die Normalkost hat die Aufgabe, nicht Rr. 1. FrSulein Catherine HugheS. Nr. 2. Richter Charles E-HugheS und Baby Elizabeth HugheS. Nr. 3. FrSnlein Helen HneheS. Rr. t. Charles E. Hughek jun. Nr. 5. Iran CharleS HugheS. t f.tA:- jfy : ''ZUf-. i iltn 'tiff i i. ($J MAHhn m Cr"o Nun haben wir zwei Präsidentschafis kandidaten in unserer Stadt und es surfte von Interesse sein zu hönn. daß die Fimilien Wilsan und Hughes- auf fre,,idsch!ift!ich.'m Fuße verlihrcn. Als Herr yranci? Bow?S Sayre im Nov?,n ?er 1014 ach Washington tarn, um .Jcs jie fflilsini" zu freien, da verbrach! er die 'Zoche vor der Huchuit im W'ißen Sause t: s.incn Frttiiiden. Rechter v.n) Hicu Zu$:a, dcrcn Sohn Tho.naS E. '' 'Jl' n : f ? i ' , , - ' - Y ' IV y m j . ' r ; 7M A?- 71 " ' I ' V " S' i . ' l 7 i - J, il : ; - ..,?!' 1 Is .M. V 4 vA : : - ' t'H"'V itjt4" ; ' " i Korndorf. nur da Nahrungjbedürfni zu befrie feigen, sondern auch die Ctosswcchselbilanz im Gleichgewicht zu erhalten, mit andern Worten, da Gewicht de Körper und seine organische Lusammensehung unver ändert zu lassen. Unter gewissen Unk ständen wird man freilich den Versuch machen, den Körperdestand zu erhöhen wkastkuren) oder zu verminderen (Ent. fcttungZkuren) Naturgemäß wird sich ein oder da andere nur durch vermehrte oder verminderte Kalorienzufuhr erreichen lassen. Auch da ist Krankenkost im ge wissen Sinne, gehört jedoch ebensowenig wie die spezielle Diät de Zuckerkranken in den Rahmen dieser Mitteilungen. Wir wollen nur die Ernährung de bettläger! gen Fieberkranken betrachten, der mit wenigen Ausnahmen nach einem gewissen Schema beköstigt werden darf. Borweg sei bemerkt, daß zwar da Fieber eine stärkere chemische Verbrennung im Körper hervor ruft, die Ersatz verlangt, daß aber bei Beobachtung strenger Bettruhe alle körper lichen Funktionen und damit auch die chemischen Umsetzungen auf ein Mindest maß eingestellt find. Daher braucht man bei Fieberkranken nicht auf reichliche, sondern nur auf zweckmäßige Diät bedacht zu sein. AI erster Grundsatz für die Be fchaffenheit der Krankenkost hat zu gelten, daß sie flüssig oder mindesten breiig sei. Jegliche Nahrung ist in solchem Zustande am leichtesten verdaulich, stellt also an die Tätigkeit der Verdauungkorgane die ge ringsten Anforderungen. Ein zweite, wichtige Erforderni ist die wohlbe messene Menge und Häufigkeit der Mahl zeiten. Bei dem daniederliegenden Nah rungSbcdürfnii wird man mit drei bi vier täglichen kleinen Mahlzeiten meist auskommen. Da vollkommenste Nah rungSmittel ist für unserer Zwecke die Milch. Sie enthält alle für den Aufbau de Körper nötigen Bestandteile in zweckmäßiger Mischung, und mit einem Liter täglich wird man meist bequem auö kommen. Daneben ist für den Durft etwa Zitronenwasser zu reichen. Wenn Milch Plauderei aus Washington. Witöss' j - v uz-?" vQfcv ; V I I wrt (.0 HugheS, Jr., die Universität zu gleicher Zeit mit ihm besucht hatte und der bei der Acrmählungzeremonje als .usher" sunflierte. Die jetziae Frau Woodrow Wilson sowie die Gottin des vielleicht zutünfti gen Präsidenten d.r Vereiiilgtcn Staaten, ran Thomas E. Hughc, tragen mit Vorliebe Weiß. Et iit in letzter Zeit öfters torqekommcn, daß man beiden Da men an kimm Morgen in den Geschäften nicht gern genommen wird, nehmen wir unsere Zxslucht zu Suppen, die mit oder ohne Milch bereitet werden können. Al Grundsubstan, sind Rei, Grieß. Hafer grütze oder Bananenmehl zu wählen, die sämtlich, in Wasser und in Milch, gekocht, leicht verdauliche Suppen liefern. El kann natürlich auch au diesen Zutaten In mehr oder minder dicklicher Brei hergestellt werden. Fall Milch dem Kranken auch In Suppensorm widerlich ist, hilft man sich mit Verwendung von Eidotter al Älnde Mittel und nahrhafter Beigabe. Da Ei dotier mit seinem hohen Fettgehalt und seiner weichen Konsistenz darf in der Krankendiät reichlich verwendet werden. Zucker wird am besten nicht gegeben, da gegen können Kartoffeln in Form von Püree Verwendung finden, auch Apfel kompott und der gedrückte Saft von Orangen. Fleisch ist für Fieberkranke nicht geeignet, dagegen bedient man sich gern einer guten Fleischbrühe oder, noch besser, de bei gelinder Wärme au dem zerkleinerten Ochsenflcisch aussickernden Fleischsaste, de sogenannten Beeftka", zur Stärkung entkräfteter Patienten und zur Anregung de Appetit. Bei gestörter Magenfunktion (Neigung zu Erbrechen) kann ei vorteilhaft erscheinen, rohe Ei weiß in abgekochtem, kaltem Wasser zu geben. Diese Eiwcißwasser wird gewöhn lich gut vertragen, und et nimmt sich an genehm, zumal wenn e auf Ei gekühlt ist. Zu den leichtesten Nahrungsmitteln gehören auch Kalbshirn und KalbZmilch. In fein zerriebenem Zustande darf man sie der Fleischbrühe zusetzen, die hierdurch erst au einem Genußmittel zu einem Nahrungsmittel wird. In der Rekonvalcszenz wird Fleisch (Kalb, Huhn, Taube) ansang noch durch die Maschine gedreht, damit der Bcrdau ungSarbeit nicht plötzlich zu große Aus gaben gestellt werden. Von Gemüsen der wende man zarte Spargel, Blumenkohl und Spinat, sonstige Gemüsearten sind weniger oder gar nicht für Krankenkost geeignet. Daß alle frisch und von bester Beschaffenheit sein muß. versteht sich von selbst. E ist nicht genug zu wissen: man muh auch anwenden; e ist nicht genug zu wollen: man muß auch tun. Meist verspätet sie sich, drum nimm da? Warten nicht tragisch! Doch kam sie einmal zu früh: weh, wenn Tu nktlich nur kommst! an der F. Straße begegnete und e fiel auf, daß sie sich darin glichen, daß sie vom Hut ; auf den Schuh in kühler weißer Straßentoileite ihre Einkäufe auf echt demokratische Weise alleine besorgten. Bon beiden Frauenerscheinungen ist entschieden die jetzige erste Dame de Lande die bei weitem eleganteste, aber der kinderlosen Frau Wilson fehlt jener starke Zug von Güte, von Mütterlichkeit, welcher die nicht unschönen Züge der Frau Hughe so an ziehend macht. Man sieht e ihr an, sie ist nie Salondame gewesen, und ihre stille und sanfte Persönlichkeit wird im inti men Krei eine weit größere Wirkung auszuüben vermögen als bei großen offi ziellcn Empfängen, wo es hauptsächlich darauf ankommt, so blendend wie möglich auszusehen und Tausenden von vorbei deffilierendcn Menschen mit immer glei chem Enthusiasmus die Hand zu drücken. Nur langsam erholten sich die Damen unserer Gcscllschast, welche die Prepared ncßparade mitmachten, von den .Strapa zen' jenes MarschicigangZ". Dutzende von ihnen fehlten und fehlen noch immer bei den stet so populären und exklusiven Tänzen im nahen Ehevy Chase Klub. Aas Aonjervieren von Früchten ohne Auclm. Won M. Richter, Geschäftsführer dcS VcrbandcS Teutscher Koche. Die beschränkte Zuckcrversorgung diese Sommer stellt unsere Hausfrauen vor neue, zunächst sehr schwierig erscheinende Aufgaben betreff der Haltbarmachung de erwarteten, hoffentlich sehr reich aus fallenden Erntesegen au den Obstgärten. Da aber nicht umkommen darf und alle bestmöglich verwendet werden soll, so müssen auch diese Schwierigkeiten über wunden werden, und wir greifen deshalb mit Vergnügen auf veraltete Methoden zurück, die geeignet scheinen, unseren Zwecken zu dienen. Zucker konserviert' bekanntlich nicht nur, er süßt auch, und je billiger er wurde, um so bequemer machte er uns die Herstellung de gekochten Obste. Denn während wir früher, um den teuren Zucker zunächst zu sparen, nur im Dunst" einmachten und da Eingemachte erst nachträglich süßten, kam in den letzten Jahrzehnten unser Kompott schon tafelfertig au der Buchse. Jetzt kehren wir notgedrungen wieder zur Sparsamkeit zurück und konservieren wieder in Dunst. Dazu gehört mancherlei: 1. frisch ge pflückte, feste und trockene Früchte, die, soweit sie gewaschen wurden, auch gut ab zutrocknen sind: 2. passende Gefäße, d. h, am testen dunkle, dicke Glasflaschen mit Patentverschluß (leider geben sich die Glasfabriken jetzt sehr wenig mit ihrer Herstellung ab, da sie lohnendere Beschäl tigung haben). Der passendste Ersatz r rn , , , f?-i. rr joicntr Masgeiage jino eiliiaqe ,yam pagnerflaschen; aber auch Rot und Weiß Weinflaschen werden zu Hilfe genommen, Natürlich müssen diese Gefäße gut gerei nigt sein. Am besten spült man sie zu nächst mit heißem Wasser, spült dann kalt nach und läßt sie nun über Nacht, in einen Korb gestürzt, ganz trocken auS laufen. Ich schwefle übrigen nie eine Flasche. Ich halte diese Prozedur für überflüssig, und bei der geringsten Unacht- sammt hastet der Schwefel gleich so dick an der Flaschenwand, daß er sich dem späteren Inhalt unangenehm , mitteilt. 3. neue Korke. Ich bitte um Entschuld, gung, wenn ich die verehrten Hausfrauen auf Grund langjähriger Erfahrungen darauf hinweise, daß ein angebohrter Kork auch dann kein neuer ist, wenn die Bohrung nicht ganz hindurchgeht. Also neue korken die sorgsam, d. h. so gebrüht werden, daß sie nicht nur auf dem heißen Wasser schwimmen, sondern von diesem bedeckt sind. Wenn wir un 4. noch ein Knäuel dünnen, aber festen Bindfaden bermtstellen, können wir an, sangen, ; Wir füllen die ' Früchte (ausgesteinte Kirschen, alle Strauchbeeren, auch Erd Der Preparedneß Luny" hat manch ro tes Lippenpaar, welches begeistert von Be reitschaft, Aufopferung und Patriotismus plapperte, wenigstens auf einige Zeit lang zum Schweigen gebracht, d. h., was dieses modern gewordene Thema betrifft. Daß eS vom Peau Monument bis zum Wei ßen Hause nur eine Meile sein soll, glaubt jetzt keine der Damen mehr, die an jenem denkwürdigen 14. Juni das Opfer brachte noch festen Schrittes und ungebeugt am Präsidenten, der zu gleich Zeit das Ende der .Linie" bedeutete, vor veizumarschicren. Am Tage ihrer Hochzeit bestimmt sich wohl jede amerikanische Braut auch den altenglischen Vers, welcher verlangt, daß sie etwas Altes, etwas Neues, etwas Geborgtes und etwas Blaues" trage. DaS .etwa Altes" kam bei einigen Hoch zeiten der letzten Woche zur bemerken? werten Geltung. So trug Fräulein Sallie Hole Smith (Frau E. Pratt) eine große Perlcnbroche, welche einst ihrer Urgroß mutier, der Gattin des ersten Oberrichters von Georgia. James Henr.Y Bumpkin, ge hört hatte. Die junge Frau Blake trug eine Garnitur echter Spitzen, welche schon di: Brautkleider ihrer Großmutter und Mutter geschmückt hatte. Fräulein Doro thh Taylor, eine kleine Schönheit auö un serer Gesellschaft, schmückte sich zu ihrer Vermählung mit Herrn Rocbrt Courtney Hilliard mit einem Halsband, Ohrrin gen und Brache aus Opalen und Dia manten, welchen Schmuck sie als vierte glückliche Braut in derselben Familie trug und Fräulein Mary Wheeler Best gar kleidete sich an ihrem Ehrentage, der sie mit dem Leutnant Jame Joung ver band, in ein uraltes Gewand aus ioftba ren echten Spitzen, daS ihre Urgroßmutter j selber als Braut getragen hatte. j Ihre Korcspondentin. ' und Heidelbeeren, . Schlehen, halbiert: Aprikosen und Pfirsiche, halbe Pflaumen, Berberitzen und dergleichen) in die Gläser oder Flaschen, die wir dabei aus ein dick zusammengefaltete Tuch stellen und ab und zu ziemlich kräftig aufstoßen, damit sich der Inhalt etwa, setzt. Ist die Flasche gefüllt, so wird sie verschlossen. Korken werden mit der Handkorkmaschine hinein getrieben und mit dein Faden kreuzweise locker iiberbunden damit sie ein wenig Spielraum haben. Zum Kochen der ge füllten Flaschen brauchen wir ein breite Gefäß, so hoch, daß sie fast ganz darin stehen können. Haben wir für diesen Topf keinen Einsatz, der die direkte Berührung zwischen Topfboden und Gla hindert, so helfen wir un mit Zcitungspapier, legen es aber nicht in einer glatten Fläche ein, sondern ballen e zunächst zu kleinen, festen Kugeln, die wir dicht nebeneinander packen. Da Kochwasser kann fo besser von unten nach oben zirkulieren. Jede einzelne Flasche umwickeln wir ebenfalls gut, aber nicht zu fest, mit Papier, stellen sie nun dicht nebeneinander in den Topf, füllen diesen ziemlich mit kaltem Wasser, legen, um später die Wärme besser beisammenzu halten, ein saubere Scheuertuch darüber, bringen den Inhalt langsam in Kochen und lassen Ihn so 10 bis 30 Minuten fort kochen. Dann heben' wir den Topf vom Feuer, stellen ihn fo, daß ihn keine Zugluft berührt (damit die Flaschen nicht platzen), und heben diese erst am nächsten Tage herau, um nun die Korken vollends hineinzudrückcn, fest zu iiberbinden und dann die Flaschen in den Vorratsraum zu bringen. Wer vorher die Köpfe der ge kochten Flaschen noch in geschmolzenes Pa raffin oder auch in Flaschenlack tauchen kann, sollte dieS nicht unterlassen. Der Verschluß wird hierdurch noch vollkom mener. Ebenso wichtig wie daZ Konservieren der Kompottfrüchte ist die Herstellung von Marmeladen, für die uns ja auch nur wenig Zucker zur Verfügung stehen wird. Hier müssen wir den fehlenden Zucker durch eine Sterilisierung ersetzen. Wir können also unsere einfachen Töpfe, Buch sen und Häfen, die wir nur zuzubinden brauchten, nicht verwenden, sondern müssen unter allen Umständen Gefäße haben, die wir mittels Gummirings und Feder oder mit passenden Korken luftdicht verschließen können. Da wird höchst wahrscheinlich in der späteren Einmache zeit zu einer Kalamität führen der Kluge baut vor. Das Einkochverfahren selbst ist einfach: Wir kochen die Früchte, am besten im Dampfkochtopf, vollkommen weich, lassen sie gut abtropfen, streichen sie durch und kochen nun das Mu möglichst dick ein. Schon währenddessen bereiten wir un den Topf zum SterilisiereNr wie bereits beschrieben, vor. Nun füllen wir da? Mus in die angewärmten Gefäße, verschließen diese sogleich.! stellen sie mit Papier umwickelt in den ?opf gießen hier aber heißes Wasser darüber und bcschleu nigcn so den Kochprozeß. Die Marmela dengläser mit 12 Liter Inhalt werde ich 30 bis 45 Minuten kochen und erziele damit ein sicher sterile Mus, da später nach Bedarf mit Zucker weiter eingekocht werden kann. Im Notfalle kann man es ja auch mit Sacharin süßen. Wir wollen dabei aber nicht vergessen, daß dieses Sacharin zwar außerordentlich süßt, aber keine Spur öon den Nährwerten des Zucker hat, denn darauf sollte es meines Erachtens doch auch ein wenig ankommen. Zum Schluß ein paar Worte über die ungezuckcrten Fruchtsäfte. Für ihre Her stellung gilt dasselbe wie für die Marme laden: auch sie müssen, entgegen der son stigen Uebung, sterilisiert werden. Für den Haushalt empfehle ich, stets Marme lade und Saft gleichzeitig zu bereiten. Wenn man nämlich das Obst nicht im Dampftopf, sondern mit einem geringen Wassenzusatz kocht bzw. dünstet und dann auf einem Tuch ablaufen läßt, fo erhält man zu gleicher Zeit daS gekochte Obst zur Marmelade und den Saft für Getränke und Saucen. Freilich wird dieser Saft nicht immer so goldklar sein wie bei der sonst üblichen Saftgcwinnung. Aber in einer Zeit, in der man immer wieder sich mit weit trüberen Dingen beschäftigen muß, wirb'S hierauf Wohl nicht so genau ankommen. Die Hauptsache bleibt, daß wir auch hier unseren Mann stellen und nichts umkommen lassen. . Friihlingstraum. Mir träumte von verschwiegenem Platz, Unter den Büschen am Raine, Da ruhe verborgen ein köstlicher Schatz: Rotaold und Edelaesteine. . Und ich zieh' hinaus wie der Morgen graut Den herrlichen Hort zu suchen, Die Felder prangen demantenbetaut, Voll Perlen hangen die Buchen. Da, unter dem blühenden Busch von Jasmrn, Sitzt, goldigen HaareS, die Lise: Die hat einen Mund wie Rotrubin, Blau Aeiiqelein. wie Türkise. Unter den blühenden Büschen am Rain, Halt ich die Holde umwunden, Und habe Gold und Edelgestein: Und habe den chc' gesunden! Sommernacht. Traumversunkenes Gelände Silbern-kühlcZ Mondeslicht. Da auf meinem Angesicht Fühl' ich warme junge Hände. Durch die tiefe Stille weht Heißes Atmen mir entgegen Und zwei weiche Arme legen Sich um meinen Hals. So spät Muß daS Glück noch hcimwärtswandern Daß sich einer doch erbarme! Fest schließ ich'S in meine Arme Und ich laß eS keinem Andern. Elisebeth Janezek. Die Phantasie in der Malerei. von Max kkebermann. ) Bon der Malerei al Ding an sich will Ich reden, nicht von der Musik oder der Poesie In der Malerei! denn wa nicht deine Amte Ist, davon laß deinen Für Witz. Ich will von der Malerei sprechen, die .von jedem Zwea genesen", die nichts sein will alS Malerei. Bon ihrem Geist, nicht von der Ueberwindung ihrer tech nifchen Schwierigkeiten, in der da Publikum freilich und, wie ich fürchte, manche Maler immer noch ihren Wert er blicken. Allerdings kommt Kunst von können, und daß Können in keiner Kunst mehr ausmacht als gerade In der Malerei, soll keineswegs geleugnet werden. Aber so hoch auch die Malerei, die gut gemacht ist, ein zischätzcn ist: gute Malerei ist nur die, die gut gedacht ist. Wa bedeutet die kor rekteste Zeichnung, der virtuoseste Bortrag, die blendenste Farbe, wenn all diesen äu ßerlichen Vorzügen da Innerliche, die Empfindung, fehlt! DaS Bild bleibt doch gemalte Leinwand. Erst die Phantasie kann die Leinwand beleben, sie muß em Maler die Hand führen, sie muß ihm im wahren Sinne bei Wortes bi! in die Fin gerspitzen rollen. Obgleich unsichtbar, ist sie in jedem Striche sichtbar, freilich nur für den, der sie empfindet. Ich will hier nicht etwa von dem Hol lenspiik, der Phantastik reden, fondern ich verstehe unter Phantasie den belebenden Geist deS Künstlers, der sich hinter jedem Strich seines Werkes verbirgt. Die Phan taste in der bildenden Kunst geht von rein sinnlichen Voraussetzungen aus. Sie ist die Vorstellung der ideellen Form sür die reelle Erscheinung. Sie ist das notwendige Kriterium für jedes Werk der bildenden Kunst, für da! idealistischeste wie für das naturalistischste. Sie allein kann uns über zeugen von der Wahrheit der Böcklinschen Fabelwesen wie des Manetschen Spargel bundeS. Wenn der kleine Moritz einen Kreis malt, da hinein zwei Punkte, zwischen die einen senkrechten und darunter einen wag rechten Strich macht, so ist das der bild liche Ausoruck seiner Phantasie für einen Kopf. Hat der kleine Moritz Talent zum Zeichnen, so wird er die indididuellen Ei gentümlichkeiten, zum Beispiel die große Nase feines Vaters oder den großen Mund seiner Mutter, beim Nachzeichnen gewaltig übertreiben. Aber hinter dieser Karika tut steckt vielleicht mehr Phantasie als in d' . lcbenZgronen Porträt in Oel I ' be rühmten Professors Soundso, der vor lau ter Bäumen den Wald nicht mehr sieht, und dessen Phantasie durch alles, was er gelernt hat, ertötet ist. Jedem meiner Kol legen wird unzählige Male dasselbe das scrt sein: der junge Mann, noch häufiger die junge Dame, sobald sie sich ernstlich dem Studium der Malerei widmen, ma chen es nicht nur nicht besser als früher, sondern im ",'-n:ntcil diel schlichter, das heißt die Phc -taste, die frühes naiv den Eindruck der Natur wiederzugeben Ier ' bt war, wird allmählich von dem Suchen nach Korrektheit verdrängt. Aus der phan tasicvollen, aber unkorrekken wird die phantasielose, aber korrekte Zeichnung. Mit anderen Worten: der Buchstabe tötet den Geist, und nur die Talentvollsten können ungestraft an ihrer Phantasie den akademischen Drill überstehen. Der alte Schadow dslegte seinen Schll lern auf die Frage, wie sie malen sollten, zu antworten: Setzt die richtige Farbe auf den richtigen Fleck." Schadow, der nicht nur Akadcmiedinktor, fondern was nicht immer zusammentrifft auch ein Künstler war. wußte, daß nur das Handwerkmäßige der Malerei gelehrt und gelernt werden'kann; seine Definition in usum delphini" verschweigt wohlweislich, was Malerei zur Kunst macht: die Phan tasietätigkeit des MalerS, die darin besteht, für das, was er und zwar nur er in der Nakur oder im Geiste sieht, den adäquaten Ausdruck zu finden. Natür lich vollzieht sich diese Phantasietätigkeit völlig unbewußt im Künstler, denn Kunst werke entstehen: sie werden nicht gemacht, und das sicherste Mittel, kein Kunstwerk hervorzubringen, ist die Absicht, eins zu machen. Wie Sau! ausging, die Eselin nen seines Baters zu suchen, und ein Königreich fand, fo mutz der Maler einzig und allein bestrebt sein, die richtige Farbe auf den richtigen Fleck zu setzen: ist er ein Künstler, so findet er ein König reich. Ein Bund' Spargel, ein Rosenbukett ge nügt für ein Meisterwerk, ein häßliches oder ein hübsches Mädchen, ein Apoll oder ein mißgestalteter Zwerg: au allem läßt sich ein Meisterwerk machen, allerdings mit dem nötigen Quantum Phantasie; sie allk,n macht aus dem Handwerk ein Kunst werk. WaS jeder Künstler au der Natur heraussieht, ist das Werk seiner Phantasie. Setze zwanzig Maler vor dasselbe Modell, und es werden zwanzig verschiedene Bilder auf der Leinwand entstehen, obgleich alle zwanzig gleichermaßen bestrebt waren, die Natur, die sie vor sich sahen, Wiederzuge ben. Wie sich im Kopfe de Künstlers die Welt wiederspiegelt, gerade da macht seine Künstlerschaft aus. Raffaels Phantasie war lienar, sein Werk vollendet sich in der Linie, feine Bil der sind höchstens geschmackvoll koloriert, die Malerei an seinen Bildern ist Hand werk. Tizians Phantasie dagegen ist durch aus malerisch; er sieht sein Bild als far bige Erscheinung, er komponiert mit der Farbe. Sein berühmtes Bild. Die himm lische und die irdische Liebe", ist sicherlich nur durch den kalorischen Gedanken er zeugt, den nackten Frauenkörper durch Ge grnüberstellen der bekleideten Gestalt noch intensiver wirken zu lassen. Ob Tizian etwas anderes hat ausdrücken wollen, weiß ich nicht, und ich glaube, die Kunst gelehrten wissen es auch nicht. Jedenfalls ist der großartig klingende Titel ganz un passend und wahrscheinlich von einem ge schäftskundigen Venezianer erfunden, der ) Wir entnehmen lg selselnde Cwdl kem et Bkittia EoNirer in Berlin erlcklnienen Werke de berühmten dkutsche Maler Die K,n i y.r n).ii ti m y.UIIWJI. ... ,1, .UH . V. seinen Landmann den Rosfael und Mi chelangelo gegenüber nicht lumpen lassen wollte; geradeso wi BLcklin Bilder Vie Gefilde der Seligen" und Das Spiel der Wellen" von Fritz Gurlitt gklaufi wurden. , De Vclakquez' Phantasie ist räumlich. Er denkt räumlich, und mit viel größerem Rechte als von Degai hätte ich von Belai quez sagen können: er komponiert mit dem Raum. Sein Bild entsteht au der räum lichen Phantasie. Wie die Figur in dem Raum steht, wie der Kopf, die Hände, die Gewänder all große Lotaltöne im Raum wirken, da macht sein Bild aus. Wieder ander Rembrandt, dessen Phan taste sich in Licht und Schatten verkörpert. Die Wogen de Lichtes, die feine Bilder durchfluten, ergeben und bestimmen die Nomposition. Seine Bilder sind auf den Gang des Lichte komponiert, er erfindet für den Gang de Lichte. So zum Bei spiel ist da kleine Mädchen mit dem Hahn auf der Nachtwache" nur als heller Fleck im Bild verständlich, oder man sehe seine Zeichnungen nach anderen Meistern, wie er zum Beispiel aus dem Grafen Castiglione" des Raffael durch Andeutung de Lichtes und des Schattens sofort einen echten Rembrandt macht. Der Maler, dessen Phantasie linear ist. kann nicht Kolorist sein, oder umgekehrt. DaS eine oder das andere, die Zeichnung oder die Farbe, muß in jedem Werke die Hauptfarbe bilden, und Raffael und Rem brandt sich in demselben Werke vorzustcl len, ist ein Unding. Weil Raffaels Phan taste linear war und nicht etwa, weil er weniger gut als Tizian oder Rembrandt malte, war er ein weniger großer Maler als jene. Auch zeichnete Tizian oder Rembrandt nicht etwa schlechter als Raffael, sondern weil dieser beider Phan taste Malerisch war, mußten sie ihre zeich nerischen Qualitäten den malerischen gegenüber unterdrücken. Poesie und Musik sind zeitliche Künste, daher kann sich in einem Gedicht oder in einem Musikstück des Künstlers Phantasie nacheinander in verschiedener Richtung äußern, aber in der bildenden Kunst, als einer räumlichen, muß sie sich nach einer Richtung hin kon zentrieren, sonst verlöre das Werk seinen einheitlichen Charakter, das heißt, es wäre kein Kunstwerk mehr. Dieser Einheitlich heit muh der Maler alles opfern: das liebevollst durchgeführte Detail, das tech nisch gelungenste Stück, die geistreichste Einzlheit, 8?oir in'we des sacrisices, wie es in Pariser Atelier-Jargon heißt. Das, was dir als Hauptsache erscheint nicht etwa, waö die Hauptsache ist . zu sammenfassen, und alles, was dir neben sächlich erscheint, unterdrücken. Als je mand den Pöre Corot fragte, wie er's an fing e.nur die großen Massen in der Na lur zu sehen, antwortete er: Ganz ein fach, um die großen Massen zu sehen, müssen Sie mit den Augen blinzeln, um aber die Details zu sehen, müssen Sie die Augen schließen." Mehr noch als in dem, was er malt, zeigt sich des Künstlers Phantasie in d.M. was er nicht malt. Je näher die Hicro glyphe und alle bildende Kunst ist Hieroglyphe dem sinnlichen Eindruck der Natur kommt, desto größere Phantasie tätigkeit war erforderlich, sie zu erfinden. Der Moler hat nur die Farbenskala von schwarz zu weiß auf der Palette: aus ihr soll er Leben, Licht und Luft auf die Leinwand zaubern, ein paar Striche, ein paar unvermittelt nebeneinandergesetzte Farbenflecke sollen aus der richtigen Eni sernung dem Beschauer den Eindruck der Natur suggerieren. Nur die Phantasie des Künstlers kann dieses Wunder bewirken, nicht etwa die Geschicklichkeit des Taschen spieler. Man sehe das Porträt des Pap stes Jnnozenz in Rom: zwei dunkle Flecken, die die Augen bedeuten, mit ein paar Strichen sind die Nase und der Mund hineingezeichnet, und mit den wen! gen Strichen und Farben, die wohl, wie die Ueberlieferung berichtet, in einer Stunde gemacht sein können, steht der ganze Mann vor uns, mit seiner Klugheit, seiner Habsucht und seinen sonstigen Ge lösten. Die ganze päpstliche Macht er scheint vor uns und der Papst, der ihrer spottet. Und deS Velasquez' BapstbildniZ nicht gesehen zu haben, heißt vx Rom je Wesen sein und den Papst nicht gesehen zu haben. ' Schelmenbübchen. Von H. Brau. Käfer in goldenem Kleide, Wolken mit rosigem Saum Haben sich müde geflogen, Liegen schon lange im Traum. SchelmbübchenS Augen noch lachen fo hell Schlafe, mein Bübchen, nun schlafe mix . ; schnell! Kommst noch im Hemdchen gesprungen, Drehst dich in jubelndem Lauf Stille, du Unband, und wecke Nicht die Blaublümelein auf! SchelmbübchenS Augen noch lachen so hell Schlafe, mein Bübchen, nun schlafe mir schnell! Sterne mit großen Augen Alle in Fensterlein sehn: Will denn das Bübchen da unten Immer noch schlafen nicht cjch? SchelmbübchenS Augen noch lachen so hell Schlafe, mein Bübchen, nun schlafe mir schnell! Gute Aussichten. Feldwebel-Leutnant, über Stadtw.- ' dienst, Stadtpatrouillengänge und dir Festnahme von Missetätern instruier.,,, zu einem Landsturmmann: Passen Sie bei diesem Dienst g! r . Wenn Sie daS alle richtig machen, lö,r Sie sich zum Polizeibeamten qualifui und nach dem Kriege wird Sie jede ' gern al Schutzmann einstellen. Was f Sie im Zivil?" .Bürgermeister, Herr Leutnant."