Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 05, 1916, Image 5

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vttnöestruppen!
Köhrina schreibt, daß von Com
paguie kein Mann sich weigerte,
den Treueid z leisten.
Morehcad Camp. Lincoln, Ncb.,
8. Juli. Werther Herr Peter!
Heute morgen sind wir von verschie
denen Aerzten der Föderal Regie
rung untersucht worden und ich bin
glücklicherweise glatt durchgekommen.
Den einzigen Fehler, den sie bei mir
sinden konnten, war das Fehlen dcö
letzten Backenzahnes im Unterkiefer,
den ich mir vor einigen Jahren habe
ziehen lassen.
Vor einigen Tagen erhielten wir
unsere erste Einspritzung von Anti
TyphuSserum, wobei verschiedene
Ohnmachtsanfalle . vorkamen, ob
gleich man absolut nichts spürt. Erst
cm folgenden Tage schwillt der bc
treffende Arm und man fühlt für
einige Stmrden etwas schwach.
Gcftem, Sonntag, abend haben
wir den Eid der Treue sür die Ver.
Staaten geleistet und gehören von
jetzt ab zur regulären Armee. Bon
unserer Compagnie, die auf gegen
80 Mann gewachsen ist, weigerte sich
kein Mann, den Eid zu leisten, was
nur sehr wenige Compagnien von sich
sagen können. Trotzdem haben wir
keinen Grund besonders stolz darauf
zu sein, denn unsere Compagnie ist
neu gebildet und besteht auö Volun
Der bevorzugte Zug
nach ST.PAUL und
MINNE AP0LIS
ist der Grear Western W
fährt 8.10 abends Von Omaha
weil er in St. Paul zuerst an
konrnit um 7.30 früh und in
Mmneapolis um 8.05 früh.
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gen. Sesselwagen und Coaches
ohne Wechsel Von Omaha nach
St. Paul . Mmneapolis. Der
Western Tageszug Verlaßt
Omaha 7.29 srüh und trifft in
St. Paul 7.45 abend und in
Mmneapolis 3.20 abends ein.
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tären, mit Ausnahme unserer Offi
ziere, die alle langjährige Erfährung
in der regulären Armee haben und
meistens in den Philippinen und
Bera Cruz waren. Aeuherst nette
Herren und sehr beliebt in unserer
Compagnie.
Wir bereiten unl jetzt langsam
aus die Reise vor. Wir haben 40
Transport und Ainbulanz-Wagen
für unser Regiment in Stand gesetzt.
27 Eisenbahnwagm stehen bereit,
uns jeden Augenblick nach Mexiko zu
befördern. Neue Ausstattung für
die Soldaten ist heute eingetroffen
und wird morgen verteilt.
Den Krieg hält man hier für im
ausbleiblich. ES ist nur eine Frage
der Zeit, genügend Truppenmassen
an der menkam chen Grenze zusam
menzuziehen, um eine Expedition
nach Mexiko Cüy erfolgreich aussuh
ren zu können.
Wir haben verschiedene Deutsche
in unserer Compagnie und hatten
gerne noch einige mehr. Wielleich
können Sie unS ein paar Mann
schicken, eö find doch gewiß viele
Deutsche in Omaha oder im Staat,
die gerne eintreten würden. Wir
haben sehr nette Menschen in unserer
Compagnie, und einen guten Koch
Meinen nächsten Bericht erhalten
Sie vielleicht schon von der mexika
nischen Grenze. Mit Gruß, Ihr,
Hans F. Nöhrina.
Co. E. öth Neb. Ins. Reg.. Lincoln,
Flieger NUHmkorfs
erster, kurzer Brief!
Lincoln, Nebr., 4. Juli. Lieber
Herr Peter! Bin glucklich hier ein
getroffen, habe aber noch keine IM
form an. Nachdem ich mich hier
auf dem Büro angemeldet hatte und
von Kapt. Steckelbcrg, einem Jng
Offizier, vereidigt war, wurde mir
freigestellt, wo ich wohnen wollte,
so nahm ich im Hotel Victoria Woh
nung., Die Aviatiker.ComPagnie bo
steht aus 45 Mann, welche jetzt m
sammen sind. Wann wir unsere
Uniform erhalten, ist noch unbc
stimmt, und wann wir nach New
Port abgeschoben werden, ebenso uw
bestimmt. Mit Gruß,
H. C. Rühmkorf.
Gmaha, die Stadt
der Heimbesitzer!
Mit vollstem Recht verdient Oma
ha obigen Titel, denn über die Half
te seiner Bürger, nämlich 56 Pro
zent, besitzen ihre eigenen Heime, wie
das : Publizitäts.Bureau bekannt
gibt. Dies bedeutet 35,000 Wohn
Häuser in GKotz.OM.hq, eZnschstch
Ilch Eud-Dmahas und DundecS
Aus derselben Quelle geht auch her,
vor, daß über die Halste der B&
wohner der Stadt in den verschiede,
nen Banken Spareinlagen haben,
Sicher ein gutes Zeichen!
OmaliaS Prosperität,
Omaha steht gegenwärtig unter
dem Zeichen der Prosperität. ,Die
Bankumsatze, welche rn den ersten
sechs Monaten über $107,000,000
mehr betrugen, als im ersten halben
Jahr 1915, legen einen Beweis da
von ab. Die Gctreideumsätze betra
gen in diesem Zeitraum ebenfalls
7.000,000 Bushels mehr als im
Vorjahr, ebenso hat der Vichumsatz
sehr zugenommen, desgleichen die
Bautätigkeit.
Konvention der Hotellente.
Vom 10. bis 12. Juli hält die
Vereinigung der HoteLLeute des
Nordwestens in Omaha ihre Jahres
konvention ab. Derselben gehören
die Staate Nebraska. Iowa, Nord,
und Süd-Dakota, Minnesota und
Wisconsin an. Nome Miller vom
Hotel Nome wird die BegrüßungS.
rede an die auswärtigen Gäste hal
ten. -
Eine Greueltat" -in Deutsche.
New Aork, 6. Juli. An Bord
des Dampfers New Aork" der
American Line traf u. a. Frau Emi
lie Van Noten mit ihren drei Kin
dcrn von Antwerpen hier ein, um
sich zu ihrem in 217 17. Straße,
College Point, wohnenden Gatten zu
begeben. Van Roten war zu Beginn
des Krieges verwundet worden und
kehrte über England nach New Fork
zurück. Frau Van Roten gab eine
interessante Schilderung von der Ein.
nähme Antwerpens. Einen deut
schen Offizier, der sich bei ihr ein
quartieren wollte, will sie buchstäb
lieh aus dem Hause gedrängt haben.
Am nächsten Tage bekam sie drei,
ßig Mann Einquartierung. Sie wei
gerte sich, für die Hunnen" zu ko
chen, was fodann von zwei Rea
mentökochen besorgt wurde. Die ein
zige Greueltat" der deutschen Sol
baten beitand darin, daß sie viel
Bier tranken. Dabei waren sie aber
immer freundlich und entgegenkom
mend und behandelten sie und ihre
Kinder gütig.
Explosion fordert zwei Opfer.
Portland, Ore.. 6. Juli. In.
folge der frühzeitigen Explosion ei
ner Geschützladung bei einem Salut.
schießen aus Anlaß des Vierten Juli
kamen gestern auf dem Kreuzer
Boston zwtt Seeleute umö Leben.
)cagttcye magst xrttrnnc,
,,Tony aust" in
St. conis geht ein!
Das im ganzen Lande bekannte
Lokal konnte nicht mehr
bestehen.
St. Louis, Mo., i. Juli. FaustS
Restaurant, da im ganzen Lande
bekannte Erfrischungslokal und der
Schauplatz so vieler echt deutscher
Fchlichreiten. wird in wenigen Tel
gen der Vergangenheit angehören.
Die Tage fröhlichen Treibens lusti.
ger Zecher aus ollen Teilen des
Landes, die sich hier zusammenzu.
finden pflegten, als noch Tony Faust
dem Lokal vorstand und AdolvhuS
Busch zu den regelmäßigen Gästen
zählte, und Männer von Witz und
Geist aus allerlei Zweigen der in
dustriellen und der kommerziellen
Betätizung, der Künste und Wissen
schaften Stammgäste des Lokals wa
ren, find entschwunden.
Man hatte, als kürzlich eine neue
Krisis die Existenz der bereits mehr
mals reorganisierten Restaurations.
Gesellschaft bedrohte, gehofft, daß
viele der alten Kunden aus senti
mentalen Gründen eine Bewegung
unterstützen würden, FaustS" zu
erhalten, aber die garantierte Sum
me genügte nicht, um das in Aus
ficht stehende Defizit zu decken.
Nationaler
cehrerkonvent!
New Fork, 5. Juli. Seit meh.
reren Tagen ist hier die große Iah.
resversammlung der National Edu
rational Association" im Gange und
dauert bis zum 8. Juli. Mehrere
Tausend Lehrer und Lehrerinnen
von allen Teilen der Ver. Staaten
wohnen den Verhandlungen bei.
Bei der Eröffnung des Konvents
war in allgemeiner Sitzung auch
über Schlagfertigkcit" gesprochen
worden, mit Dr. Helen C. Putnam
von Providcnce, R. I., als Refe
rentin.
Wm. Taft, der frühere Präsi.
dent der Wer. Staaten, erörterte die
Frage: Gibt es Verschwendung in
der modernen Erziehung?
Heiratet eigene. Schwester. 1
Shenandoah, Fa., ö. Juli. Der
Farmarbcitcr Robert M. England,
welcher sich am Samstag in Red
Oak mit seiner Schwester, Margue
reite Branson, verheiratete, wurde
auf Veranlassung des Pflegevaters
der Letzteren, Frank Branson, wegen
Blutschande in Haft genommen. Bis
vor kurzem hatten sich die Beiden
als Bruder und Schwester ausgeae.
benda 'fie'-vvkt riticr Tante als fol
che erkannt waren. Jetzt behaupten
sie jedoch, von ihren Verwandtschaft,
lichen Beziehungen nichts gewußt zu
haben.
Ausbruch des Vulkans Stromboli.
Mcssina, Sizilien, 5. Juli. Der
Vulkan Stromboli auf einer der Li
pari Inseln, welche der Nordküste
von Sizilien vorgelagert sind, wirft
feit Montag abend große Massen
Lava und Asche aus. Schleppdam
pfer sind nach seiner Nachbarschaft
beordert worden, um die bedrohte
Bevölkerung zu retten. Der Strom.
boll ist seit über 2,000 Jahren in
Tätigkeit. , ,
Kriegsbruller Nooscvclt. ' ?l
Ollster Ban, N. 5. Juli.
Theodore Nooscvclt hielt bei der
gestrigen Feier des Vierten Juli
zum ersten Male seit mehreren Iah.
ren wieder eine Ansprache an die
Bewohner von Oyster Bay. Er er.
klarte, daß er einen Krieg dem Frie
den vorzöge, den die Ver. Staaten
letzt mit Mexiko hätten. Er fügte
hinzu, daß im Falle eines Krieges
mit Mexiko und eines Aufrufs um
Freiwillige er seinen Mitbürgern die
erste Gelegenheft geben würde, sich
mit ihm zu vereinigen, um ihre
Dienste der Regierung anzubieten.
(Wie großmütig!)
Kommt noch gut davon.
London, ö. Juli. I. T. T.
Lincoln, der sich selbst der Spio
naae bezicktiat batte. in New Nork
verhaftet und dann später wegen
Haltungen an nglano ausgelte.
sert wurde, ist gestern wegen des
letzteren Verbreckens u einlr hrri.
jährigen Zuchthausstrafe verurteilt
worden. Lincoln hatte befürchtet.
baß er wegen Spionage verurteilt
werden würde.
Beim Wettrenne getötet.
Indianapolis, Ind.. 6. Juli.
Der Motorradfahrer Albert Plan,
kenship von hier verlor gestern bei
dem Motorrad.Wettrcnncn die Kon
trolle über sein Rad, fuhr durch den
Zaun und wurde so schwer verletzt,
baß er den Tod fand. Er war nur
22 Jahre alt.
Selbstmord au Sorge über Krieg.
Anita, Ja., 5. Juli. Henry
Richter, ein junger Farmer, der vier
Meilen südlich von hier wohnt, be
aina aestern moraen Selbstmord, in.
dem er sich im Bett erschoß. Sorge
und Aufregung über den gegenwär
tigen Krieg sollen die Ursache zum
Selbstmord gewesen sein.
Mitt.vo'ch, öcn 5. Juli
PU Schlxprr Frthe nach
Sause kam.
von L. Marco.
CchipperFrltze war vor dem Kriege
eine sehr beliebte Persönlichkeit gewk
sen. All Kladierspieler in den Bor
ortlokalen Berlins kannte ur.d ehrt
man ihn als den tadellosesten Ver
tretet seines Fach. Nun arbeiteten
dies gewandten flinken Hände schon
seit sechzehn Monaten auf einem ganz
anderen Gebiete. Kraftvoll, wie sie
die Melodien der neuesten Schlager
hervorgezaubert, betätigtcn sie sich jetzt
im Dienste de Vaterlandes, gruben
tiefe Erdlöcher und schufen höh
Wälle zur Verteidigung gegen den
ftelnd im Osten. Fritze arbeite tadel,
loS. Sein Lorgesetzter, in echt
Berliner, äußert seine Anerkennung
llber FritzenS Leistungen vor dn
ganzen Schipperkolonne: ,Wat dn
m'acht, macht er richtig, der Klavier
Fritze; in die Klauen liegt nu mal
Musik drin!"
; Alle Strapazen halte Fritze bisher
gut vertragen. Da erkrankte er ganz
plötzlich ines Aötnds, bekam heftiges
Fieber und Influenza. Man brachte
ihn mit dem nächsten Schub nach der
Kreisstadt jenseit der Grenze in!
Lazarett. Dort wurden allen Ein
getroffenen zuerst imnal die Sachen
ibgenommen und diese mitsamt ihrer
russischen Invasion verbrannt, fodann
wurden bis Patienten gebadet und in
die Betten verstaut. Das Beklei
dungsamt hielt indessen Order, sü,
165 Personen Ersatzbetteidungsstück,
u schicken. Ein halbe Stund späte,
rollte der Wagen mit den Lazarett
kleidern in den Hof des großen Ge
bäudeö. Die Schwestern übernähme
die Verteilung. Die bewegungs
fähigen Patienten erhielten sofort ihr
Sachen. Für die bettlägerirgen wur
den die Kleider einstweilen in die
Schränk getan. Hierbei unterlief ein
kleiner Irrtum, der sich später ver
hängnisvoll für Fritz gestaltete, jetzt
aber im Fieber von ihm nicht wahr
genommen wurde. Der GesundheitS
zustand im Lazarett läßt sich erfreu
lich an. Allgemein ist die Stimmung
jsrc-h und verheißungsvoll. Auch fikr
Fritze kommt die Stunde, wo ihm
eröffnet wird, daß er anderen Tages
das Bett verlassen darf. Da kommt
in Alarmdepesche inS Haus:
I .Großer Verwundetentransport
trifft in. DaS ganze Lazarett ist
sofort zu räumen. Zug steht 12 Uhr
bfahrtbereit Bahnhof, um all Pa
tienten nach Residenzlazarett weiter1
gubefördern. BiS Mittag 2 Uhr ist
für Neuankömmlinge das HauS sauber
bereitzuhalten."
; Für die Leitung des Lazaretts be
deutete das eine norme Arbeit, die
in zwei Stunden geleistet werden
mußt. Entlassung, Abtransport,
Säuberung der Schlafsäle, Beziehen
der Betten, Vorbereitungen in der
Küche. Die Schwestern hatten all
Händ voll zu tun und sieschwirrten
wie emsige Bienen umher. 'Fritz ließ
man möglichst lang in seiner Bett
ruhe, da er als Rekonvalcszent noch
der Schonung bedürfte. So kam es;
daß es sich erst dreiviertel Stunden
vor Abgang deS ZugeZ, als dil
Schwester ihm die Sachen auö dem
Schrank geben wollte, herausstellte
daß ihm für die Uebersiedelung ein
sehr wichtiges Requisit fehlte: Di,
Bekleidung feines unteren Menschen
die Hos. RatloZ stand di hilfs
bereite Schwester dieser Tatsache
gegenüber. Di nergisch Oberin
aber wußt Rat: So schnell können
wir doch keine Hos beschaffen, da
bleibt nichts übrig, wir legen deq
Patienten auf die Tragbahre, decken
ihn sorgfältig zu, damit r sich nicht
erkälte, und dann wird es schon
gehen bis zu dem Bestimmung's
lazarett." Und also geschah e
Fritz war nicht wenig erstaunt unö
enttäuscht, als man ihn aus di
Trage hob, denn er hat! bestimmt
gehofft, auf eigenen Beinen de
Transport seiner Person zum nah
gelegenen Wahnhof hin unternehmen
zu können. Zwei Sanitäter trugen!
ihn bedächtig hinaus. Draußen war
schöner Sonnenschein. Viel Leut
bewegten sich auf der Straße, beson'
berö in der Rahe des Lazaretts, da
si?5 die Nachricht von dem bevorstehen"
den Abtransport der feldgrauen Pa
tienten in der kleinen Stadt schnell
verbreitet hatte. Fritze genoß mit
Behagen das langentbehrte Schauspiel
der Außenwelt. Die frische Luft tat
ihm wohl, er fühlte sich mollig unter
bet warmen Wolldecke, die ihn bis
um HalS bedeckte, und dünkt sich
bereits ganz genesen. Da flog ihm
ein. Blumenstrauß zu, von oben auö
dem Fenster her. Mit einem freund
lichen Kopsnicken quittierte er der
Gebcrln den Empfang. DieS war
der Ansang zu den Huldigungen, die
die mitleidige Menge .dem verwun
beten Kriegshelden" darbrachte. Ei
jungeö Mädchen trat schüchtern an
die Tragbahre heran: Eine Schachs
lel Zigaretten, vielleicht rauchen Sis
ernZ" Ra. ob nicht, dank danke")
sagt Fritz lachend. Das jung Mäd
chen entfernt sich ganz errötend vorj
schamhafter Freude. Ein alteS Müt
terchen humpelt daher, übergibt dem!
Sanitäter eine groß Schachtel Scho
kolade für den jungen Krieger. Hab
auch drei Jungen dabei, spricht sie
halb für. sich . im Weggehen. (Jitt
'1916. Seite
illäckermeister kommt freundlich von
der Ladentllr zu Fritze heran: ,Na.
eine schön Krieaöstolle werden Sie
doch auch von mir annehmen? da iö
alles drin, nischt bei gespart.' Fritz
dankt und freut sich, auck über die
Frau Fleifchermeister. die inen Roll
schinken und in schöne Ltberwurst
durch di dick Mamsell schnell her
ausschickte: ,al Liebesgabe von die
Meisterin.' Fritzen sing die Ovation
schon an peinlich zu werden, besonders
als er kurz Ge,präch auffing wie:
.Ach, der arme Mensch, wer weiß,
was dem alle fehlt", .und so gedul
big ist er', .da, ist Mut. lacht noch
und ist freundlich.' Aber die unver
diente Märtyrerkrone, di r nun mal
aufs Haupt gedrückt bekommen, ließ
sich nicht gewaltsam abschütteln. Er
wäre doa) dem Fluch der Lächerlich
keit unbedingt preisgegeben und
würd die mitleidige Volksseele in
allzu große Enttäuschung versetzt
haben, hätt r hinausgerufen, was er
wollte: .Ihr guten Leute, mir fehlt
ja fast weiter nichts als in Hose.'
Gott fei Dank war der Weg zum
Bahnhof nur noch kurz. Am Markt
Platz war man bereits. Da öffnete
sich das große Erkerfenster, hinter
dem der alt Schaufpieler immer die
Ereigniss der kleinen Stadt zu be
obachten Pflegte. Der alte Charakter
köpf neigte sich inen Moment her
aus, und wohl gezielt flog zu Füßen
der Tragbahr ein großer, etwas der
gilbter Lorbeerkranz hinunter. Fritz
lächelt dankbar hinauf und di Zu
schauer klatschten in die Hände, g
eade wie einst, als der alte Herr noch
auf der Bühn etwas Schönes produ
ziert hatte! Zigarren, Zigaretten
Blumensträuße, Obst, Eßwaren aller
Art türmten sich bereits auf FritzenS
Tragbahre, und ganz bepackt kamen
die Sanitäter mit ihrer immer schwe
rer werdenden Last am Bahnhof an.
Der Bahnsteig war für das Publi
!um abgesperrt, und so konnten die
Neugierigen nur noch von der Bar
ciere auS sehen, daß Fritz in den
ßug hineingehoben und mit einem
großen Hallo von feinen bereits in
ftallierten Kameraden empfangen
ivurde. kKinder, Achtung, Pro
biantkolonne!" riefen vergnügt die
Sanitäter, als sie ihn abfetzten.
Det gibt aber eine Fettlebe heut im
Zuge", meinte der Kamerad nd
Stubengenosse Fritzens. Da ging eZ
an das Verteilen. Da wurde ge
raucht, getrunken, gegessen. .Nur
nicht fo mit die Vorräte asen,' meinte
ein Vorsichtiger, .wir wollen morgen
doch ooch noch etwas davon haben.'
,J wat," meint ein anderer, .da
verlasse ich mir aus unsern Fritzen
und sein fehlendet Beinkleid, der
kriegt abends in Berlin wieder fo'n
Haufen."
Doch da winkte Fritze energisch ak.
.Nischt : zu machen,- Kinder, lieber
springe ich, so wie ich bin, raus au
die Verpackung, ehe ich noch einmal
ne Unze Mitleid bor nischt raus,
lotse. Da dazu sind mir die Men
schen ville zu lieb geworden in die
Viertelstunde, wo sie mir zum Helden
machten."
Fritze bekam vrn einem Sanijätei
im Lazarettzuge ine zwar viel z
große Extrahos gepumpt. St
konnte er. von Kameraden gestützt, di
ersten Gehversuche aus dem Bahnhoj
in Berlin unternehmen.
Jetzt befindet sich Fritz aus Erho
lungsurlaub bei Muttern. '
Er erzählt gern von seinem Er
lebnis in der kleinen Stadt und
preist mit Heller Begeisterung das gute
Herz von den vielgeschmähten Bar
baren.
Und wenn er von den guten Hcrzen
der opferfreudigen Menge erzählt,
dann bekommt seine Stimm inen
Rhythmus und eine melodische Kraft,
daß der Vorgesetzte von der Schipper
kolonn, wenn er Urlaub hätt und eö
hören könnte, bestimmt wieder sagen
würde: .Wat der macht, macht r
richtig, der Klavier.Fritze. In dem
Jungen liegt nu mal Musike drin!'
Ua - ?
p""' ' Im Papicrladnr. ,
.Sie wünschen?", ; V
.Eine Schreibunterlage "s
: .Was soll eö denn für eine fein?'
.Ja, das weiß ich nicht, sie ist
sür unsern Herrn.' '
' .WaS ist denn der. Fräulein?'
.Er schreibt für die Witzblät
!'
.Ach so, dann nehmen Sie cm be
)en in Abschreibunterlagel'
v, Lw Srieder.
Lt war in de Wilsnackör Straße,
da wohnten zwee Bried gusamm,
Der ne. dn hieß Willi,
Der andre Fritze mit Nam'.
der WiZi war 'n bitzkn derbe,
Er is 'n Schlächter lewor'n,
Loch Fritze war musikalisch,
It war zum Kinstler jebor'n.
Der Willi mit seine ÄZürschte
Badiente 'nen Daler pro Tach.
lind Fritze grapschen 'nen Blauen
Manchmal mit eenen Schlach.
Da kam damal, anno 14,
ei irn6 Krieck In be Welt.
Der hat ieber Nacht jan, pletzlich
Allen ufs'n Kopp je,tellt.
Der Willi mit sein Würschte x'h
vadicnt nu 'nen Blauen pro Tach,
Und Fritze, der klimpert 'nen Dater
jZusamm' sich mit Ach und mit Krach.
Und seht' noch ' Weilchen so weit.
Wird Willi een Milljonähr.
ilnd Fritze, der zieht durch di Straßen
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Deutsches Hans
Offizielle Ankündigung
Sonntag, den
Picknick und Ball des
Sonntag, den 23. Juli 1916
Picknick und Ball der Danlsii BrctMood No. 1
I . Sonntag, den 30. Juli 1916
Picknick und Bai! des Schwedischen Darnsnchors LInnsa
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