Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 03, 1916, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    vmi0m-T3im
AM!
'.tt Oti!tiilBH( ffliif Tfiifmnll
. SH l ', tx.
' I . ...,. r-
l- ' 4 tt' !' ,
ft 1 -,-. '-.I I' n i . I II . I
!? I :t
( thrti t, f 5 h 35. M
fr? pi'ft ' ( f-t-.ntl n,; Jk.ii
'BW! siis J-fiJfl.W ,.!.,, 5kN. I",,.
'Mitch jl, , wc,i'!.b fli ;!., (.ll V,.
s"!!v,,k. i U'tl'FH !,:$
rf" 5ü.li.'n''ti;-f;:.'Hfrt, Ih
t 1 " 1 , ' f f ' , ('' - ,
... 4 . ...U . .,L, V:,IV jl.,.,.! tllll,ll
Vffjrft faitt dul.ldll,!,'!, ft bet
1!i !'!?,;?!, ,inz. b.iß bie Ytsteb,ii und
'KkrtRituriq ijtaturiiNrrt tariffKiim
Hi.!;t tusch (V,iit!ii'.-:ut,vui,-rf und (jaK-r
tu in l'iiditw M ftüiiun ', s.'dnn
fr durch I-.l'fiibi und mtrebriincifsubi.it
Ewaer. ttfiiiüitf et tie JKoihfihieift-it.
'tiefe tfuemt nktl nur mikrokkcxitch in
Um rftanften ft;;r flirt uweif!, lan
jdfra sie auch tmt.ch !iin!:I;che Züchtung
O'.iilftfctTfb tJ Jlcrr tet PttCTfiiiig
juiniintilufi zu machen, und zwar nutet Be
tinqunqs, dir ine Vkrunreinigung der
gewonnenen Kulturen tunlichst auljchli
ßrn cd sie doch Incht flenne lassen.
Prof. Tr.
y MS vielbeschäftigter praktischer Arzt
vnd preußischki Kreisphysikus in Woll-!
stein hat ei mit sehr beschränkten Hi!&
Mitteln die Lösung dieser Aufgaben in
Angriff genommen, hat mit physikalischem
Scharfblick das Mikroskop für die Auffin
dung von Bakterien in den KLrpergeweben
erst recht brauchbar gemacht, ist ein Mei
fter de? Mikrophotographie geworden und
vat durch seine Untersuchungm über den
MilzbrandbazillnS und über die Erreger
verschiedener bei kleinen Versuchstieren
Künstlich erzeugtet WundinfeZtionskrank
jheiten überzeugend nachgewiesen, daß jede
.dieser Krankheiten durch einen eigenarti
'gen, nur von seinesgleichen abstammenden
und nur seinesgleichen erzeuzenden Keim
.Derursacht wird. ,
s Mit Hilfe seiner neuen bakterwlogischen
.Untersuchungsverfahren, die er inzwischen
rroch erheblich vervollkommnet hatte, ge
'lang es ihm in kurzer Zeit, unsere bis da
hiri auf ganz unsicheren Grundlagen be
Muhenden Desinfrktionsmasznahmen auf
,feftem wiffenschafilichen Boden vÄig
meu $C gestalten. War es doch nun mög'
'lich. die Krankheitserreger selbst der Ein
toirkung physikalischer nd chemischer Ab
tötungsmittcl auszusetzen und so deren
Wirkung einwandfrei zu ermitteln.
! Im Herbst 1LL1 nahm Robert Koch die
"Erforschung der Tuberkulose in Angriff.
iNach etw halbjähriger rastloser Arbeit
hatte er auch diese überaus schwierige Aus
'be gelöst, und zwar in so glänzender
Weise, daß an der ursächlichen Bedeutung
dc! von ihm ntdeSten Tuberkelbszillus
Icia Zweifel mehr bestehen konnte.
Koch selbst aber genügte daS Errungene
noch nicht; schon damals setzte er sich daö
Ziel, un auch den Weg zu finden zur
Heilung tuberkulös erkrankt Menschen,
in Ziel, das er mit bewunderungZwür
.diger Zähigkeit verfolgt hat bis an sein
''Lebensende.
j Aber bald sah Koch sich bereits einer
neuen großen und schwierigen Aufgabe
gegenübergestellt. Die NeichSverwaltung
übertrug ihm, dem damals Vicrzigjähri.
'gen, die Leitung einer wissenschaftlicken
Expedition zur Erforschung der asiatischen
Cholera, die damals i Aegypten wieder
einmal drohend ihr Haupt erhoben hatt.
Als ia Aegypten die Seuche erloschen war,
folgte Koch ihr mit gewohnter Zähigkeit
in ihre niederbengalische Heimat und
kehrte erst zurück, nachdem in angestereng
ter Laboratoriumstatigkeit die Erreger der
Krankheit entdeckt und über ihre Verbrer.
tungsweise durch umfangreiche epidemio
logische Forschungen Klarheit geschafft
war. Wohl kaum ist je zuvor in Berlin
ein srztlichek Forscher f dankbar und lu
geistert gefeiert worden wie Robert Koch
in jenen Maiiagen be Jahres 1884. Er
aber ging sofort on,S Werk, die neuen Er
rungenschastkn für den Fall einer damals
zu fürchtenden CholeraEinschleppung in
daZ Tcutscke N.'ich weglichst verwertb.n
und IM diesem ?;-'J namentlich die be
mieten Werzte mit hm Krankheitserreger,
feinet Uk'mrttsZuNuswcise und den Mit
tcln zu seiner Be'tLmpfunz vertraut zu
wachen.
Jtt den nun ftlzendkn Jahren sihen
wir Robert Koch in einem neue große
Wirkungskreis, als ördenttiche Proftffor
für Hygiene und Balteriolegie an der
hiesigen Universität und Direktor dZ für
ihn g?schafftnkn Hygimlschin Instituts l
der KlsßekZlubk. . :
''ys
jr i i. v ' 1
' " ' x
j . " ' " .
: X
' -.. i " .- i
f . ' ..4 . i c : i
. ' ' , V ,
.' . V V ' ' ?
f f : . V f -.-T:'5l
. .:. i f i
t f . . X
l 5
i ...-.!( ..-.." -vi
t . j - , t
t,(J V- , i ":! f.: t .
. V"- : K. r " ' : . ; ?
' ..!(;' " : ..." f . in" , f
. V . , ! , . i . , . I
'- -'.,, - . i r J
' , - , n
- ' :.. ' - ,7k.
- r i - I
L v . t ' . ?
' ' ' ' , " ) j
- ' 4 , ' ... -
! ' . ' .
: : - S:-..VJ?
V .vf . ' ,. ... . . ... 7
y , f . ,
4 " '
Loclj.
uns fcoii Vi'ittsknplatz i füll.
'sl'lst ,Hrtf(f.
!
?i i itfl f " ' :l t .et ?l ,'. ii n bi
r-i'i ff trj.it-tit ii 'd tch f irundethii
Wavivn Hf.t!!il"ia3!wt?.if-t'! n
d, s'"''k 4i rWt fW
flf !, I'M'I ffiC"'' l'l W'kd'. ich
lWr f pnMri!..t)!i'fit kkg!K V'N
Wt i.kil !,'!, d' i
In! ,nf b"t r,!i!l'd,ii,n iM.iifini d t
!t,-nt,f i?Hi?i( H fiifln!! ad,
ftt 5'fJt f t II-H tft wandt, (ich
!',,, so!,s!',"n Iftiip'ruchnahm b,i!d
5.'.-? k i ",'n t;t :rr:' ''-
tt'nWn ?lufii-;('f , in Iriiffarnel Hkil
rn'.tlfl n yn fcvj iila(uh'le in (irb'it
Am .!! P' infl Slpflrnfjrl ,U?dk Kif
lrriiii'u,!jf storUu,''. tB r im Aug'ck
di-k d'M In P'kl'n tg'dkn Zl'.
Zntkrn,il!on,ik Mkd!,,,ni!ckxn Jlcnflffff,
h !. ad ,r die Hfl ntntni! davon, do(S
U ihm ßi-ltii'ptn ftl, Cti'ffe zu nINrtm,
bis im ltl"ndn likilöN'kk da 2LK:;1turn
dft 2u!'(t!fP.iHisl'fi usniksttkn Imstand?
ffien. (?tn Sirrttijabt tj!cr. im Ttowm
der IRK), Dftiffentlid) t frei In Mit.
IcilunflkN ObfT M ntu niUfl, filrr sK
N?N tinDttg!ti.tiin diagnoft'skN ÜVtl
und ff in ttilttirfurfl aüch him Jifti
Robert Koch.
fchen. Zugleich stellte er ei den Aerzten
zu weiteren Versuchen zur Verfiigunz.
Mit der ersten Darstellung de! .Zuber
lulinä", einci uS den Krankheitserreger
selbst stammende Heilmittels, war der
Weg gewiesen, auf dem bald ungeahnte
Erfolge erzielt werden sollten.
Um sich wieder ausschließlich seiner
Lebensausgabe, der rforichung und Br
kämpfung der übertragbaren Krankheiten,
widmen zu können, legte Koch im Jahre
1891 seine Aemter als akademischer
Lehrer und Direktor des Hygienischen
Instituts nieder, nachdem ihm eine neue.
ganz seinen Wünschen entsprechende, mit
einer Krankenabteilung ausgestattete Ar
beitSftätte im Königlichen Institut für
Infektionskrankheiten geschaffen worden
war. Damals an der Schwelle ihres
Ruhmes stehende Männer, wie Ehrlich,
der geistvolle Jmmunitätsforschu, nd
Behring, der Schöpfer der Serumtherapie,
zahlten zu der großen Schar seiner der
ftandnisvollen Mitarbeiter. Bald hatte
das junge Institut auch an einer pralti-
schen Aufgabe von der roßten Bedew
tung mitzuwirken, dem Kampfe gegen die
Cholera, die im Herbst 1892 verheerend
über Hamburg hereinbrach und jahrelang
Deutschland bedrohte. Robert Koch war
in diesem Kampfe der unermüdliche
Fährer, der weitblickende Organisator. Es
war ihm die größte Genugtuung, zeigen
zu können, daß dank der Entdeckung nd
der Erforschung ihres Erregers die Seuche
sich sicher beherrschen laßt. Was Koch
damals geleistet hat. ist vorbildlich ge
worden für die Cholerabekampfustg in
allen zivilisierten Landern.
Hatten bis dahin vor allem du Bak
terien als Krankheitserreger den Gegen-
stand seiner Forschungen gebildet, so
wandte Koch sich nunmehr ( eingehenden
Studien zu über die durch niederste ticri
sche Lebewesen, sogenannte Protozoen,
hervotgeruftmn Krankheiten des Menschen
und feiner Haustiere. Krankheiten, die,
wie sich immer klarer herausstellte, vielfach
ausschlieklich durch blutsauaende Insekten.
wie CtechmüÄN lind Stechfliegen, sowie
durch Zecke iibektragZN werden. Lhne
Rücksicht auf Anstrengung und Gefahr
nternahm Ksch langdsuernde For
schuiigsreifen nach Italien, nach Britisch
und Holländisch ndien, nach Neu-Guinea
und den verlch'.cdenjRN Seilen Asuias,
Um Wesen und Verbreiiungsweise jener
Krankheiten zu klären und Wege ZU Ihrer
Bekämpfung zu finden. Stet? brachte er
reiche wissenschaftliche Ernte heim. Seine
Uj-bett? Ilb?r Malaria Uttd das afkikani'-
sche WckfaMber. Über die Pest, über
ZierZrankheiien, wie Rinderpest, Texas
siebet und afrikanisches Kustenfieber. bet
die Tietse-Krankbeit und die asrikattischt
Pferdelterbe sind nicht mt hervorragende
wissenschaftliche Leistungen, sie haben auch
der Kulturarbeit in den Tropen die wert
vollsten Dienste geleistet. In frischer
Erinnerung Mt noch seine lekte, im Stuf
trage der Reichsverwattung iinternowmen
aroke Reise aus Ersörsckung be Cchlaf
krankheit in Deutsch-Osiafrika, Unter
Mühen und Entbehrungen aller 9M lind
i steter Lebensgefahr hat tt im Alte von
32-03 Sahren 1 lange Monate hin
diirck M in den Dienst dies Aufgabe
gestellt und ist nicht eher heimgekehrt, als
bis die Grundlagen geschaffen waren für
eine kfölgreiche Bekämpfung der mt
aV
. W A
" Vn d.'N tt ,',',-"!!! h si-z'!!'''
I n .' ' ',:!"',' 1 v M, I,
W,'N kaum ,?)', h'-ni,islf!'l i'l
hm U'tmel tl Kis ( k-'i'-,d.n sft til mt
Ir.VM CM.-!-i d. V ,'!,!! M" k'k 0t-:nU
iffrnslKsU in (r'ifn: ? rm d'k
xd i tn, I,'?,si nu
t-it iitt5, N a,I,i!jchs(!Ii,'!, AttZg.
neniiinf! Nicht f Hen -1 vtkit.,ul,che
i( f'-h ,
jn fci '.)rt!affiia. tiVnn m.m (Ich bei
d,i '!!,' l'n du ctfji'
Wf ri ,1 l ch t?t ?.','bl!"!rn'k vv
Itijibrfiutidem f u5 onfnbt, so ti'fl'i ttia
Nist gak vulnld ubrf Mt iril.ta(tl'itn
nd in iiim ai 81'dtffH iciitr. iozig
Itn'Dina lernen. Das ist s tükklich ge
;t o tnlkikflant. w'nn auch fuui.u
nict i ad, so ,j;iitpr(fl ein .rü.nit'. ,
Wie s,k'!n in den rfien ttiket dies,
Neik gssqt wki". it die bnverf!?.
"ndstk - Emenliinililt k'!t ckzsli,n,ilk'n,
düsz ihr irubliijftci Pfv5!tetiingtUmnl
die Beamten der iinfcfr,iieruna sind.
Die Hiesiger dlk Läden mit ikrer ,
von Anaesielllkn; di ausfallend aMreiert
kleinen Cparbankcn. di ibr Lokale nicht
nur Im VeschäftZzentrum, sondern auch an
günstig gelegenen Ccken in den Wohnvier
teln kviben, tro man scnst mit die Tro
guenläden und Krämereizeschaste zu er
warten pflegt', di beträchtliche Menge der
Grundcijirn!um?agentrn, der Aerzte und
Jabnärzte sie und duhende von anderen
BerusZarten sind durchaus von den Beam
ten, und zwar hauptsächlich von der Armee
der mittleren und niederen Bcamtcn, der
.GorivernementClerks", abhängig, ycrade
6 wie in Pittsdurg oder anderen Mbrik
ftädten die wirtschaftliche WvbÜahrt bei
nahe aller anderen Einwohner von den
Fabrikarbeitern abhängt.
.GouverNkment'CIerks gibt es ja in
bescheidener Zahl auch in anderen Groß
stadten, wo d,e Post und Zollämter ihrer
bedürfen. Aber wenn man selbst die Bu
reauangestelltkn der städtischen Vemaltun
gen dazu rechnen wollte, so könnte man
doch nicht sagen, daß sich irgendwo ein be
sonderer Menschentypus auS ihnen heraus
gebildet hatte. Nur in Washington ist das
geschehen, und zwar zu einem solchen
Grade, daß das wirtschaftliche Leben der
tadt nicht allein, fondern auch das Pri
vatleben und die Formen der Geselligkeit
dapnrch beeinflußt werden.
Wenn man diesen Typ durch ganz we
Nige Wort kennzeichnen will, so könnte
man sagen: Er ist arm, ober intelligent.
Dazu mag man noch beifügen: Er macht
gesellschaftliche Ansprüche, wie sie der Ar
beiterbevölkrung eines Fabrikortei nie in
den Kopf kommen wurden. Daraus erae-
den sich denn allerhand interessante Folgen.
Der amerikanische Fabrikarbeiter, und
noat auch, derjenige, welcher hohe und re.
gelmäfige Löhn empfängt, pflegt einer;
unverhältnismäßig großen Teil seines
Einkommens auf die Befriedigung der un
mittelbarsten menschlichen Bedürfnisse zu
verwenden, oder in ganz kurzen Worte!?,
aus Essen und Trinken. Bei oen niedrig
sten Einkommmsklassen ist dies unver
meidllck: es bleibt bei ihnen eben vom
Wochenloha nichts mehr übrig, nachdem
die ollernoidürftigsteir Ausgaben für
M,ete, Kleidung und Rahmnz bestritten
worden sind. Aber wenn der Lohn wächst,
hat man die Wahl. Man kann jn ein tra
reres Quartier ziehen: man kann für sich
und seine Familie schönere Kleider kaufen;
man kann das Extrageld auf die Bank
tragen oder sich auf Abschlag ein Höiis
kaufen. Oder man kann sich itt Genusse
einer Höhen Zivilisation teilhaftig ma
eben, durch den Ankauf von Büchern und
Zeitschriften, den Besuch von Theatern und
Konzerten, und gelegentlich auch inmal
durch eine größere Reise. Der Arbeiter tut
von all dielen Dingen meist nur das eine:
Er spart. Wenn tr sonst noch Mehr übrig
hat als gerade notwendig ausgegeben wer
den muß, ss geht es gewöhnlich für reich
haltigere und kostspieligere Nahrung, und
allzu häufig für übermäßigen Genuß von
Spirituosen dahin. Bei den intelligente
sten und geschultesten der Arbeiter, also
allgemein gesprochen, bet den gelernten
Handwerkern', ist daS allerdings oft an
derS. Aber folche Leute gehören dann gar
Nicht mehr zum Arbeuerstar.de, soweit man
ihn vom sozialen und nicht mehr rein
wirtschaftlich: Standpunkt ansieht. Sie
sind vielmehr Angehörige jener Klaffe, di
man m Deutschland Klemburaek nenne
würde.
Bei unsere Washingtoner kleinen Le
amten ist es nun in die Augen springend.
daß sie ihr Geld in erster Linie zu etwas
anderem als fettem Essen und Trinken
verwenden. Sie wollen so schön wohnen,
lichen, di Zukunft unferer afrikanischen
Sckukaebiete in Frage stellenden Seuche.
Jn jener schweren Zeit kamen ihm ernste
Todesahnungen, und schleichend nt
wickelt sich das Leiden, dem r einige
Jahre später erliegen sollte. Aber gekrdev
tet und ßesorscht hat tr äuch Nach der
Heimkehr noch, rastlos und begeistert, bis
r am 27. Mai 1S10 die Augen für immer
schloß. '
Ein wunderbar reich gesegnetes Lebens
werk hatte sein Ende gefunden, gesegnet
auch dariNi daß Robert Koch di Saat,
die er gestreut hat. Noch selbst zuk vollen
Ernt hat reifen sehen. Wohltaten hat er
der Welt rwiefen. wie wenige vor ihm.
Unzählbar Menschenleben sind und wer
den durch das Schaffen seines Geistes bot
Siechtum und frühem Tod bewahrt.
Mit größtem Eifer sind und werden
Robert Kochs Lehren verwertet und ous
gebaut auch von dem deutschen Canitäls
Offizierkorps. Mit we!jau5schauendem
Blick hat er, eingedenk det Kriegserfah
rung von 187071, an der Tüdwcflgnnz
deS Reiches, schon im Frieden in groß
artige Organisation geschaffen, durch, di
das Ausmarschgebiet unserer Heir platt
mäßig und erfolgreich von Typus und
Ruhr gesäubert worden ist.'
iaü'i(sjc Acchlllmlse
in V,,,,ji.,g,,
?!.'vkfl VkU-kkN.
tr! s, et ,,t l'V'id t,"p'N. tHui w?i
l' s, n t- :N iVHidül'rt ?!i'i5 ,l! !'",!.'! bn
C Übt, ru Ii i'rnli w'l 'ich',, ,
t ,,' !, In ?',,"',l!o U t
b.)tHi'NMV.j KIM l'kit ,i,,N
, !, ,r,?'e. Tat k'!H t,"'I"N brb
!Vit. Tan null mn Pch (elMiwiii.it.l
lull ut tl;iWn; nnn w.ift, l"tm NZ'Nd
m,,i.K. iwiinl tltflii Nd
,,!',,, i d'b w-emmi U in lilltl
Pension aus! l'otch schicken. U"d wa
nil dech auch züwkiZn In't 2ha!i
nd KriiKtl fi lc n : und schließlich tollst
such die jl-.r etwas. k,r wenn wan als
imüi?:it,e skin .R'si''?.lbi!il!t' ouf
rcchl u!tten wiil, darf m,in nach oltr
eitle ?ii!t dirik Tfl! Nicht triflibKif
fiaen. All, das JrH.i (M.lb. nd da HeiH
nun nicht mehr viel fcM'i ü di OViu
nun, außer was man den wirtlich zum
gefunden LlbkN biten muß. l'fibct bleibt
euch seilen viel llbiig für Ersparnisse: d t
Bund-tb.'smikn, kbeiifs wie die in diksk
Be.iikkning ähnlich dastihende Buresnan
Sifttllll!, der Handelswelt. weiden wvbl
M weit dinier den Arbeitern in den
Summen Ziiriickbltiben. welche si alljähr
lich rfparcn und svmi in einer oder det
anderen Form zur Kapitaltbildung der
wenden. Dies scheint in Washington aus
den ersten Blick durch dik schon erwähnt
Zahl der Eparbanken widerlezt zu wer
den. Aber erstens bringt ! ja doch immer
ine ttchl bedeutend Änzadl der besser si
tuieitcn Beamten fertig. ,u sparen: und
zweitens möcht, wenn man dik Banklonti
einmal all einsehen könnte, sich heraus
stellen, daß tin unverhältnismäßig große
Zahl derselben nur sehr langsam wächst,
weil die öinleg'r immer und immer wie
der einen Teil ihres Geldes zurückzuziehen
gezwungen sind. Zudem mag mancher
auch in Bankkonto eröffnen, einfach weil
es ihm, aus Eitelkeit oder Berechnung,
vorteilhaft erscheint, sein Rechnungen
durch inen Check bezahlen zu können.
Dies geringere Sparkraft der Bureauan
gestellten und Beamten im Verhältnis zum
Arbeiierstand hat. nebenbei gesagt, für di
zukünftigen Zustände unseres Landes ine
shr groß: Wichtigkeit. Erstens nämlich
bedeutet das. datz fite Kinver von Aroei
kern in der nächsten Generation besser
Aussichten haben, wirtsckstlich und damit
auch gesellschaftlich Zu steigen, alS das
heute ein wenig hochnäsig auf si herab
blickendeSchreiberdolk: und Zweitens wird
sich in Folge davon ine veocuienv Bcr
chiebung in Bezug aus vie vo,lii,az u
kimmxnsrkuiia der amerikanischen Nation
Vollziehen. Denn die Arbeiterklasse: besteht
ja fast ausMietzliA aus Eingewanoerren
und deren Nächlommen der zweiten und
dritten Generation, wahrend die Bureau
angestellten, und ebenso die Bundesbeam
ten, in ganz bedeutender Mehrheit aus
Angehöiigko. alt-amkriksnischer Familien
bestehen. ' '
, Der Grund, weshald die Beamienfa
mitten fast ohne Ausnahme ihr Einkom
mpri k ?inne verwenden, die in SkWis
sem Sinne als LuzuSsusgaben bezeichnet
werde müssen, ist zM Teil, daß eine
verhältnismäßig hohe B'.lvung ,omze
s:, , in,m wli-Zlickk Bedürfnis
gemacht hat; zum nicht geringen Teil aber
auch, vag nur aur v:ci,e aueijt um c
friphirttm iksellichaktlicken Ebraeizks
möglich ist. Und solcher Ehrgeiz besteht
in diese reiien gerav 10 gut, rote ti
Z?,s,n mit flfü6fn wirtschaktlichcn Mit
teln. Schließlich ist ja daS Menschenherz.
besonders auch vas rauenycrz oc, vucn
Qniim Kasselbe sonderbare, absurd
Ding. Frau Jonek, deren Mann mit
fünfzehn hundert Dollar muq,am
genug seine Familie durchbringt, fteut sich
genau so sehr, von der Gattin des Tivi
stonkchess zu inem Zlensinglon- inge
lakrn tu werden, wie ibr Wirtin sich
freut, daß si nächst Woch ihr neues
Kleid bei inem kmpsang ,m yaui ve
eZrlrtVnri W inneren JUI Schau hasifn
darf. Und wenn die Herr FamilienvS
' - . . . i- . r slä.
tet auch 10 tun, an 00 i,e uoct ioiu;c
Dinge erhaben wären Man kennt da
schon. Jn Wirklichkeit macht s ihnen
doch Spaß, daß die Dame des Hauses
gesellschaftlich vorwärtskommen.
Der tüchtigen, aber ia wenig hrgeizi
gen Familienrnuttet i Washington wird
übrigens das Leben in mancher Beziehung
schwer gemacht durch wen yrsuentypuö.
der wohl nirgends aus ver nun ai eora
! iinf.r'r Rimkeckauktlladt lablreickj 0
nug ist um üli besonderer Typ zu gelten.
Xai t)t vi Beamienwiime maji iima
t,i, Miit,. In, Nmtn. sondern di
Witwe, welch Beamte ist. Diese ist tn
fedem uiegierungsvunsu n nimr menigen
Exemplaren zü finden. Zwar ist sie selten
in besonders verantwortlicher , Stellung,
und bezieht daher suq gemoonilci, in
Mtmbnt nmhi Kebalt. Aber tvss silr
in Jamilienhaupt kaum genügen würde.
um sich lumrNerlich sureyzuiaziagen. ,n
dir in lT"tnnTuK T.Dml fftoN titt
sehr bequemet Einkommen, und wenn ine
solche Dame nun auch noq ange,eizene
nh inffi6r!ifi ?!??bindUNen bat. dNN
kann sie damit sogar schon gesellschaftlich
in gewIH Stolle Ipuicn, ivoag oir ?ai
tin eines der Witwe tn Rcmg und Gehalt
gleichstehenden männlichen Beamten wohl
manchmal ein wenig Neid empfinden
möcht. Daß in solcher Typ überhaupt
existieren kann, ist der Tatsache zuzu
schreiben, daß troh dreißigjähriger .Zivil
dienftresorm' unsere Beamtenschaft im
wer noch keine abgeschlossene Körperschaft
bildet, in di man unter allen Umständen
als junger Mensch auf wer unteren
Stufe eintreten muß, um dann allmählich
empoizukktlerii. Es ist immer noch mög
lich trotz stetig strenger werdender Prii
fungZvorschristen. durch die Protektion
eines Kongreßmitgliedes oder inrs der
höheren Beamten einen Schreibtisch oder
tin Schreibmaschine in tinenr Regie
runSbUrs zu bekommen, wö man dann
durch die Zivildienstregelg so ziemlich
für's Leben in bescheiden abet doch g
sicherte Statte gesunde hat. Unsctt Wit
AT
wni nur, brri d't ?o'e n i f tt Im
jlii:1 f.MUn ivftf-i. pnl M'iil !, Hin. !
telbliehn' nn H9a'fimii(lil.n.
nmiff,, mich n "'I t ifu'tfn b
Nd ''',tt,, H s'NV Wfijl k!u!Z ki'I'N,1,
bi S''l,insl,.ittHi, bil sie bflnn, II
ilit vi,!k,t tirch m IVbi tfat, Witte
l'l f iil'i'fi, und w,inche tun b tt' I
fol.f.nrt ff! if, daß kn ftumbet f. mm
meilin nütbe, ivi (ihr Iti ni(!!VMl'
Itf vna Mit i'!Nn pf jiii.iiiii'i.
A'p!k.?I,M',en In ßibet'rtu.tj fjt. 3 lel
If 0 ziemlich det w,!a, Fall. Wo tn
Wafütniilfn fcti nna'Ich,b!ii Si l Bf
drohen wird. ts iw Irnn e
RsM, niirnlich den int slpiflontch(,
I Minimum rreicht haben muß. ek
man Ank,-i!ich rdeben bars. z r igentli
chn GiIU!chift zußkliissen zu werben.
Ukl'kigkn sind natürlich lange nicht
c.ll di zablrkich'tt .Bukeauwitwen' In
det angenkhmtn Lag, dik smbt besch!
den würde, viele sind gezwungen, mit
ibtt kiiüppen Gehalt ihre kleinen inder
zn knahren. und da verbietet sich das
mondän Leben den selber. Ander hin
gegen ermangeln der Berbinbunaen durch
welch ihren' Kolleginnen di Türen der
Salons giöfsnet werden. Di Anst'llung
der Witw eines verdienten Beamten oder
PolÜikkrs. oder auch nicht selten d! An
stellung der unverheirateten Tochter ines
solchen nach seinem Tode, ist der Umweg
auf welchem die Härten manchmal gemil
dert werden, die aus der ' Abwesenheit
einer Pension für ausgediente Zivilbeamt
und deren Hinterbliebene entstehen. Wi
so oft in unserem .demokratischen Ge
meinwcsen. muß Gunst und Protektion
das tun. was durch gerecht und weise
Geftd getan werden sollte.
Die groß Klaff der .Government
Clerks' In der Bundeshauptstadt ist weit
davon entfernt, in gesellschaftlicher Hin
sicht gleichmäßig zu sein, was ja schon
aus den Unterschieden ihrer wirtschaft
lichen Lag zu erklären ist. Denn schließ
lich wär es schon deshalb unmöglich für
inen gewöhnlichen .Clcrk", mit den per
manenten Chef eines der großen BureauS,
der im Rang gleich hinter dem Minister
kommt, auch nur formell auf gleichem
Fuß zu verkehren, weil der Chef etwa
cchstausend und der Clcrk zwolshundert
Tollars das Jahr bezieht. Dazu kommt
aber, daß unter den Beamten die aller
größten Unterschiede tnbezug auf Bildung
und Borleben bestehen. Deshalv , t es
von vornherein ausgeschlossen, daß sich ein
solches Gesühl der Zusammengehörigkeit
und der nkmemiamkn Interesse ausbil
den könnte, wie man sie etwa im preußi
fchen Beamtenstande findet, wo olle
gleichmäßig durch Gymnasium, unwerst'
tät und die Referenddrzeit gegangen sind.
Valer ien ältere Beamten sind roch
diele, welch ursprünglich ihre Änp "ung
einfach politi chcr Gunst verdankten,
Daraus folgt kineswegS. daß sie etwa
ihre Amtspflicht weniger treu erfüllen,
als ander; aber dies Folge war unter
dem alten System unvermeidlich, daß viel
von ihnen Leute von ganz bescheidener
Allgemeinbildung waren. In dem engen
Krei) ihrer Amtspflichten, an die sie durch
langjährige Routine gewöhnt sind, tritt
das wenig zu Tage, aber im ge eu cyan
lichen Leben richtet es eine Scheidewand
zwischen ihnen nd ihren höher gebildeten
Kollegen aus. Jnbezug aus geistig Bil
duna geben die Beamten der Wissenschaft
lichen Anstalten naturgemäß an der
Svid. und diese bilden desbalb eine deut'
lich ausgeprägte, wenn auch natürlich nicht
ga- scharf abzuscheidende Gruppe. Man
könn! sagen, daß dazu diejenigen gehören,
welche Mitglieder des Kosmosklubs sind,
oder wenigstens naturgemäß dazu gebören
konnten. Dieser Klub, iner v.t bekannte
sten im ganze Lande, bewohnt das HauZ,
in dem vor hundert Jahren die berühmt
Dolly Madison, die Gattin des Präsiden
ten, jahrelang als unbestriite., Körnen
der Washington Gesellschaft das Szepter
führte. Die Bundttyauptiiaot 1 1 uvr,
genl 0 Klubs ni' besc..ders reich, was
sich wohl an dem verhältnismäßigen Man
gel an Leute mit großem Einkommen
erklären läßt. Außer dem Kosmos sind
als die bedeutendste der Metropolitan,
in welchem besonders di Geschästsleut
sich zusammtnschießen, der Unlversity und
der Army und Navy Club zu erwähnen.
Die wissenschaftlichen Ansialtcn, deren
Beamte zur Klientel des Kosmostiuvs g
hüten, sind In der Stadt viel zahlreicher
al: vielleicht mancher glauben möchte.
Das Arbeitsfeld liegt, wie leicht zu der
stehen, besonder auf naturwissenschasi
lich:m Feld, und deshalb ist für unser
Land Washington geradezu Zentralpunkt
der wissenschaftlichen ForschuN.,. soweit
dies Feld tn Betracht kommt. Da tst zu
Nächst dös Ackerbaudeparlement mit f et
mm Seit von Botanikern, Chemikern und
anderen Gelehrten. Dann kommt di Geo
logisch Anstalt, die KUstenvermessutig.
das Fischereiamt. das Wettekbureau, das
Amt für Gefundheitspflege. Di Ober
forstbehörde. das Amt für Biwässerungs
bauten, und in lang Reihe anderer
Anstalten und Aemter bestehen zum gro,
ßen Teile auS Jüngern der Naturwissen
schasten. Dann kommt noch In fytt
von Nationalöksnomen, Statistikern und
Vertretern von anderen wissenschaftlichen
Fächer in den verschiedenen Abteilungen
der Negierungsmaschine. Außer den von
der Regierung abhängigen Anstalten und
Aemtern haben noch ein weitere Zahl
von wissenschaftlichen Einrichtungen, Ihren
Sitz in Washington die bedeutendste
davon ' natürlich dZ Smithsonian
Institution, welches von der Regierung
bedeutende Zuschüsse empfängt, und auch
das Naticnalmuseum und den Z'i'
schen Garte verwaltet. Nicht zu vergessen
ist auch die Carnegie Institution. Dik
verschiedenen Bibliotheken, hauptsächlich
natürlich die Kongreß-, odet wit sie von
Rechtswegen heißen sollte, die National
bibliothek. haben an ihren Stäben tin
.Anzahl von Fachgelehrten. . M wrn
Aiittijclje Icilllttip.
..", II
.. !.'',,-,', "'
. .,!,,,.,,, fft ,, !
t I ... iN ji I tf:. M.-"
,, , ,,l I .,, t ' In
ll I- t II " "
, rt I .MHt"t ' ! f "I
y- i' mi1 - '" !., M '
, . i ime'tp., ;" it'.il
tf,:r f'tl'H I. tl ft' '!
, ,,...,, ' , !, tu-' ,
. .! T "t ' '" flll4't'
-l ... ' it ,,' "'
(1 I !) )l i f I 11 I
, ,,,,, .;,,. ,-,,,
,,,!- ,","," '
j. I. t ' 'II
H.
I Jt tkrtfl.f? fttMil ISnnnatf 1
hm "tiititen tot !? wir. bn tu
ich! bn.ni tat, um bit PN'i'ükkling tibkt
di willli.s'en rerli'iüiiisi, V,,tipa, .
mühten. vit! iiiin si gffanni, k rit
s.Mfiiriflfch TftaM In Iilik. wirklich nei
lii'NnUt, tut uns dtfll'j beskiedia'iider
Wci'k oli'it weiden, und da, 'fTDanni
Wischen Tanemsrk lind Deutschland war
b((l en vkben. Aber die dänische Ve
biii'crung lebt, in den Jahr, vor ftl von
alter Siomar.Iik. d. b. von ug uuv m
bilbung. nd vermocht, date, kein real!
Nück,, siikkr Volitik , (tthren. Tit von
einzelnen klug Staatsmännern unter
nommenen Btrsuch stran?e,kn um ,oer.
stand ober am wnnnelnde Verständnis
des Volkes (der Presse),
(si. eirtmlT Vkssi biernilanb ka
wahrend des Weltkrieges genau dieselbe
Zenken, gezeigt, das, was gew, reu
am liebsten glauben und hassen wollen.
, ' ' fr . ll' 1 t f. CaI a v 1 tt
ur lulirliicnikil ausijimcucii. jui ,
den annähernd zwei Jahren seit Kriegs
aubrch diese Pree versvigi, wei? man,
daß Teutschland Im Grund andauernd
mttnntn frlilten bat. Taataalich sind
di Tklegrammbkhandlung. di Ucbersich
te und Lcitariilet verartig gewe,en. vag
der Leser, der nur diese Darstellungen
nrnil niniifim milfllf. der fliifa bab
eigentlich mit Deutschlands dollständigcr
Niederlage geendet uno mit r,,auncn,
wenn ti'sich das Denken nicht ganz obge
wöhnt hat. die Tatsach wahrnehmen
muß. daß Deutschland in Gebiet vom
annähernden Umsange des eigenen anre,
erobert hat und weiterhin in Händen hält.
Wi kann diks wh sich in solcher
Met haarn da Gesamtergebnis fast
täglicher Niederlagen sein?
Wenn nun ine woyiykiisiikoenoere
Presse auf die wirklichen Verhältnisse hin
weist, so ertönt s aus dem ganzen chauvi
nisiische Eher: Welche steche Und ruch
lose Teutschsrkunvlichieu! Wkiq unneu
hfls: Haltung!
Es ist nickt von tener Seite aus
gesehen unneutral, täglich und syfl
matisch Telegramm, ueveriiazlen uno
Artikel zugunsten der Entente ,u särben.
Es ist nicht unneutral, das Publikum mit
stets wiederholten Telegrammen Irrczu
führen, daß z. B. .Rumänien sich jetzt
der Entente anschließt" oder .Jetzt ernste
Unruhen in Deutschland herrschen" usw.
Aber auf diese Unrichtigkeiteil gufmerksam
zu machen, das ist unneutral, daS ist ein
fettig, das Ist dtutschfreundlick!
Es ist nicht unneutral, ei langes, ganz
kindisches Variier Ttlcarctmm von Franz
von Jessen zu bringen, daß die Deutschen
sich nicht Über a Ausyungerungsiiikg
beklage könnten; denn sie hätten ja selbst
Paris belagert. Aber Mit einet Zeile (wie
.Soclal-Demokraten") darauf aufmerk
r j . tt cn..:a :-. (ViI),im.
am zu marycn, vvg Pun nr ,rr,,llg
wat. die tiach dem Völkerrecht besonderen
R,d!na,inn unterlag, aber da Deutsch
land da nicht ist. das ist schändlich
unneutral, das heißt Partemeymeni , ,
Uebcrhaupi: Für England, Frankreich
unk Rukland Wartet au nebMt. täglich
und systematisch, unter Anwendung ton
Unwahrheit. Verschleierung und Persidie
das ist nicht Parteinehmen; das ist
men die böbenn LeSranstalten: Um nur
wenige zu nennen, das Georgetown
College, die älteste katholisch, Leyran,kali
der Bereinigten Staaten, und die Katho
lischt Universität. Die Eeörge Washing
ton Universität nimmt urittr den Hoch
schulen des Landes eint eigentümlich
Stellung in, welche si zum Teil verhin
dert. irt die erste Reihe dkt Univertäten
Amerikas , treten, abet silr die beson
deren Verhältnisse der Bundeshauptstadt
. is. .t.u ..".rn c!. i t1lX ä.
eine yuninon ersuvi, vic mt pai"
her beschauen tcerden.
' . . ' ' . . . . jw a, . l
AIs wir soeben die iZeftllichaftiiche unv
wirtschaftliche Log bet Kroße Meng
vo .Government-Clerks' besprachen,
hatten wir hauptsächlich die Männer Im
Auge, welche kein anderen C danke
beakn. als tfir Lebe im Dienste der Re
gierung z verbringe und sich int Ber
trauen daraus ein Familie und einen
Hausstand gegründet haben. Höchst cha
rakteristisch aber für die Zustände in
Washington. Und dann weiter im anzen
Lande, tst die groß Zahl von jungen
Leuten, welche eine Stelle als Schreibe
hilft t tinem RegierungsbUrkau ünstre
beNi um sich Ihren Lebtnkunterhalt ,ü ver
dienen, während sie sich auf ihren Lebens
lauf vorbereiten. Diesem Bedürfnis ha
be sich nicht nur die George Washington
Universität, sonder eine ganze Anzahl
von Lehranstalten angepaßt. Sie habe
Nachmittags und Linkskurse eingerich
tet. welche von dieser laste junger e
gierungsangestellier besucht werden. So
bald um halb fünf die Bureau geschlos
seit werden, strömen out dreiviertel der
jüngere Leute in dies , Lehranstalten,
wo ihnen Bildungsmiltel jeder Alk, von
dem was man sonst tn den High
e(fiiirtlä" , lernen Vkleat. durch dik der
schied:nsten Eollege-Kurs. bis hinauf zu
t. . t .k. Ar.
(jfaajaiiöung ais ucijic, uiiun cuet 511
genieurt, gebot n werden. Ich Möchte
zweifeln, ob ine derartig Erscheinung t
irgend einem anderen Land der Welt be
kannt ist. Auf der inen Seit ist sie ein
schönes Zeugnis für den Bildungsdiang
der amerikanischen Jugend: auf der and
ten allerdings leistet si auch der Ober
flächlichkeit und det Willigkeit Vorschub,
sich mit dem Zweitbesten zu begnügen
zw:i Neigungen. Welche ti amerikanisch
Volksleben nach Mancher Richtung hin
tiiu sö verderbliche Rollt spiele, 4 .
U
1
an in
))C
ich, ..nn.uw.t. ?N"t n!.iii X'l
.!..,, .',. -'k "
(.,, ,1, b'l I'"l, ,'''k li'" m"'
r ,,;.,.. l--rt InVnvH
,.!i.,i'j v'''" N 's
n . ! 't . tut ,!...
m-tmt r-tnrtttl-t V'
.,i!,N bit lb "l niiM si
jlbl!wi(1,iib!ich i e llftiiit" Ql"
,i!;ifti t.üiifrt. w.',.'!s d.-nn 6 f
011114 U tnof.vNndM !'"'!
Ii, rthtinch Iviitff. l-ri-'l s'p ' '
CUiPinlftei'rtef!. w's" kb't nnigek dr
,,,.q ,s,,,,,i,.w Ztil bet iil ii
g-n 1tt( uleifliitil. if'tfti J"e!.,i.
'As. l,"d ö'e'!.'!j 'u r.IM j ff t.
bf.t ''.',! i, nur sein k'i'ti, int rt
fit!'?' Tiimmung t"1 l'nd, betbfil'ifuh
ten. baß wik ',', H'im bisse!;
den fjsV.et wi 3'' begehen n-nbtn. I"
bit ib, die '.'N'fichl. da"" ist ri'I
!,s,emn,,iche. kinleilige Jkreliiii'i,"!, nd
!.,',,, !t!mV fiirl unl'kkil.inblich,
ober al" sie ist ie nicht weniger gmus
senile Crclulalion aus Bbrnnenien. lind
Tlraßenstimmunaen. rhn j' eriuil
n die Iwüiaen Folgen.
.Tocinl.T'kmi'Ikalen' hat soedkN in,
msht Bein BifHffcriffen aus Xtutlchlanb
vekossenl licht, di ganz cbjeüi und nuch
tein di Verhältnisse schildern, w! si
sind. Aber ine derartige Bei!kni!!chung
wird von der Ekauvinisienprelsk als in
Verbrechen betrachtet. Gif selbst darf !m
merforl di optimistischsten chiioerunaen
11 den Enlentkländern ieing'n; ober
eine nüchterne Schilderung aus Teutsch
land welch Echandlichle!
Man benutzt inen Passus In der deut
schen Note an Amerika als Beweis gegen
unser Ncisebricfk. Wir weisen nach, daß
di Anwendung teils auf einer böswilligen
Entstellung, teils auf einem von Nitzau!
Büro begangenen Uebersetzungt-sehler be
ruht, ans dem Irgkiid'velche Schlüsse zu
ziehen da geringst Nachdenken Verbiete
mußt,. Denn selbstverständlich gesteht
Deutschland nicht u, daß Millionen von
Frauen und Kindern Hunger leiben. Viel
mehr besagte die Not, s wäre England
rklärte Absicht, daß sie Hunger leiden
sollten, und dadurch das militärisch sieg
reiche Deutschland zur Kapitulation zwin
gen. Aber was geschieht, nachdem wir auf
den wirklichen Wortlaut und Sinn der
Note aufmerksam gemacht haben? Eint
Berichtigung, eine Entschuldigung? Nein.
Schweigen darüber und fortgesetzt,
Angriffe auf unsere Neiscbriefe. da man
nun den Vorteil zu haben glaubt, die Le
set halte die Richtigkeit dieser Briefe
durch die deutsche Note selbst für ent
kräftei. ,
Oft haben wir den Eindruck, daß hier
zulande ein Komplott besteht, das syste
maiisch irrezusühren und aufzuhetzen
sucht. Dcuischftindliche Schriften und Bü
cher werden unter der Hand mit viel
Energie und großen Kosten verbreitet.
Gerüchte ween ausgestreut, die auch bis
in unsere Redaktion dringen. Aber for
schen wir nach den Quellen, so derschwin
den sie im Dunkeln. Bezüglich der Ber '
liner Kundgebungen am 1. Mai konnte
man sich selbst sagen, daß weder di So
zialdemokratie, auch nicht iht Minderheit,
noch di Gewerkschafte dahinterstanden.
Trotzdem wurden in Dänemark Nachrich
ten über ernst, revolutionäre Unruhen in
Berlin verbreitet, von mehreren Getöteten
usw., und dies Gerücht fanden auch den
Weg in die Press. Man telephonierte
uns auch an, man habe Verwandt,
die selbst die Getöteten gesehen hätten
usw. Wik baten die namenlosen Benach
richtiger zu uns zu kommen, wir wollte
außeiordentlich gern Näheres darübet tt
fahren. Aber es kam niemand ...
HanslS Humor". Ter .Fntran
sigeant" erzählte dieser Tage, daß der lan
dksflllchtige und hochverräterische Zeichner
Zislin, genannt .Hansi", aus Kolmat als
"kii-Iik'iitnt intorpröt" (Dol
meischeroffizier) im französischen Heer,
und zwar stellte man ihn mit zarter Rück
sicht auf feint Herkunft In den besetzte
Winkel d5 Elsaß. Er kann sein Vater
stadt von den Berghohen erblicken, wo die
weittragenden französischen Geschützt auf
gestellt sind, die jeden Augenblick Cölmat
in Schuttlege könnten. Di Franzose
tun es angeblich auS dem Grund nicht,
weil sie den zu .rlösenden' Brüdern
Trauer ersparen wolle. Das paßt ober
.Ha,si" ganz und gar Nicht. Er wird
ungeduldig und fordert die Franzosen auf,
alles in Grund und Boden zu schießen,
um nur die Deutschen aus Colmar zu ver
jagen. Diese Art Heimatliebe erscheint
selbst dem französischen Berichicrstatter
etwaS ungewöhnlich und r entschuldigt
.Hanst' damit, daß r in .Humorist"
sei! Ja, die Kricgshumoristcn!
Die Universität Bonn hat merkwilr
digerweise Im zweite Kriegssommer mit
4705 eingeschrieben Namen fci bisher
höchst Zahl ihrer Immatrikulation
wer erreicht. Unter den 4795 Studie
rendcn sind 523 Studentinnen. Bon den
Studenten stehen 8423 im Heeres oder
Sanitätsdienst, so daß ein Bestand von
843 Studenten verbleibt. Hierzu kommen
tioch wenigstens 180 Studenten, die als
Verwundete oder GakNisonditnstfähigt die
Möglichkeit haben, an den Vorkfungen
Und Uebungen teilzunehmen.
Nach dem Lyoner .Nouvelliste" brach
In den Baulichkeiten der Wachskcrzenfabrik
Fourniet in Marseille Großfeuer aus.
Ein Speicher mit ungefähr zwei Millio
nn Kilogramm Kerzen wurde in Raub
tdr Flammen, die übergreifend auch die
Böttcherei völlig zerstörte. Die yeuet
wehr rettet unter dein Beistand gelandeter
englischer Truppen die gesährdeten Nach
iargcbäude, wo groß, Mengen Sulfat
Und Oele lagern.
. Die Spielbank t Monte Carlo
schließt zum ersten Male seit Ihrem Be
stehen mit einem Verlust ob. Der Verlust
beträgt sechseinhalb Millionen Franken
ür da Jahr 1S15
r i
I 11(11
V V n