Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 01, 1916, Image 1

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    IHIIIIIIIIIII1IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII1IIIIMIIIIIHI1!
S MTrine nzelgk u
In htt L
2 Trtftlirfif Cmn!(t -tribilne" j:
p bringen toullf VrsI. Prodiktt
Eie sie ob.
iTimmiiiimiii iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitniii
S
,1t
iiiiit!iniiitiiiiiiniuiiiiminimiuinmimnntrr
lii Aslge
?z
st
Ars
V
S fcn
H CwnM Zs'ttnk" t
H h'Sifjfl täglich Mtib damit ih Wnl
6 Iß nskigrmittkl
3
jß
miiiiiiiiiiiiuiiiiiiiiiiiiiitiiiiiuiniiniiiiiiiiiiiiiii
i
ir
2
33. Sciljr S sr .
Ciiialui, Wein., ciinitna, j. ouü 191(5.
8 ecitcu-JWo. 95.
F
(fifftif
C WV1
fpMmß
o-ls ...
r-in -f Vfl .rt-A
Mi 1 i W W
WH F
VV"rvvvv
fi
W
Hl
MV
?l
sfMtt oincitt
Beschuldigungen!
Mexikanische Neglerung veröffentlicht ein Me
"morandum, das oic amerikanischen
Behauptungen zurückweist.
Zlntwort von Carranza
Stadt Mexiko. 1. Juli. TaS luc
sigc auswärtige Amt vcröfsentllchte
gestern eine Erwiderung auf die Ich.
te Note Sekretärs Lansing. in wel
cher die Nichtigkeit der in derselben
erhobenen Angaben mehrfach bestnt.
ten wird.
In der Veröffentlichung heißt es,
das; die Ver. Staaten nicht daö
Recht gehabt hätten, ihre bewaffne
ten Streitkräfte auf mexikanischem
Boden zu belassen. Das Mcmoran
twn enthält 35 Punkte und w:rd,
wenn es 'ich nicht die Form einer
direkten Antwort hat. doch für
gleichbedeutend mit einer Entgeg.
nung auf die Note auö Washington
gehalten.
J,l demselben wird daö Erstem
ncn darüber ausgedrückt, daß die
Regierung in Washington an dem
Ton und dem Inhalt der letzten
Note Earranzas Anstosz genommen,
da die Ver. Staaten der konstitutio.
nellen Regierung nicht nur eins, son
dern verschiedene unhöfliche und an
masscnde Schriftstücke zugesandt hat.
In emphatischer Weise bcstreitct
die mexikanische Regierung den Ver.
Staaten das Recht, ihre Truppen in
Mexiko zu belassen und bestreikt
energisch, daß die mexikanische Regie
rung die Banditen beschützt hat, wcl
che auf amerikanischem Boden
Greueltaten begangen haben. Tie
amerikanische Regierung wird auf.
gefordert. Beweise für diese Be
hanptungcn zu erbringen.
Hält, nicht mit Tadel Zruck.
Tes Ferneren wird in dem Me
morandum die Schuld an dem
Ucbcrfall von Santa Asabel der so.
genannten impulsiven, und unbc.
herrschten Natur Charles Watsons.
des Geschäftsführers der Cusihui.
riachic Co. zugeschrieben, während
die Generale Scott und Funston der
Hinterllftigkeit und des Mangels an
Ehrgeftihl beschuldigt werden, weil
sie General Obregon in einer angeb
lich ausweichenden Entgegnung be
trcsss des Ueberschrettens oer mcr
,,;(4,i,. sWfnm fnifcn tmnrtfrrm.
fcfict Truvveii nach dem Ueberfall
von Glenn pnngs irregezuyrr not
ten. Antwort noch nicht eingetroffen.
Washington, 1. Juli. In hiesi
gen RegierungSkreisen ist man er
staunt, das; die angekündigte Ant
i rr a ... v:.. :,...:
worr .arranzas aus uic uiutiuuiu
sche Note noch immer nicht eingetrof
fen ist. Man hat im Staatsamt
auch noch nicht die geringste Ahnung,
wann und auf welchem Wege die
selbe hier eintreffen wird.
Staatssekretär anfing machte im
Verlaufe des gestrigen Tages den
mexikanischen Gesandten, Eliseo Ar-
redondo, auf das Nichmntressen oer
Note aufmerksam, doch dieser konnte
auch nur erwidern, das; er von seiner
Regierung keine diesbezüglichen Nach,
richten erhalten habe.
Hoffen noch auf Vermittlung.
In verschiedenen der Regierung
nahestehenden Kreisen glaubt man
aus der Nerzogenmg der Adschickung
der Note entnehmen zu können, das;
die Note in ihrer jetzigen Jassung
im letzten Moment zurückgehalten
erden mag, wenn Carranza irgend
ine Chance sieht, daß die Ver. Staa
te! Anerbictungen von neutralen
Feiten, eine friedliche Schlichtung
zerbcizuführcn, ein williges Lhr lei
zen würden.
Cchwarzsehcr befürchten das
Schlimmste.
Hingegen deuten andere darauf
hin, daß Depeschen aus Mexiko von
Personen, welche mit der Haltung
Vcncral Carranzas ziemlich genau
zertraut find, nur die eine Folge,
rung zulassen, daß ein Krieg unab
vendbar ist.
Unter den Mitgliedern des mer
kainschcn Kabinetts scheint nur die
kiue Stimme zu herrschen, daß die
Befehle an General Trevino, ameri.
konische Strcitkräftc anzugreifen,
venn diese den Versuch machen soll,
jcn, weiter vorzudringen, aufs N.'ue
bestätigt werden sollten. Einige von
Ihnen gehen sogar soweit, nochmals
eine sofortige Zurückziehung der
noch nicht eingetroffen.
amerikanischen Strcitkräfte aus Me
riko zu verlangen.
Gleichzeitig mit dieser Forderung
mag die mexikanische Note das !dcr
sprechen geben, dah längs der Gren
ze mexikanische Truppen in genü
gendcr Zahl postiert werden sollen,
um weitere Vanditcn.Ueverfälle auf
amerikanisches Gebiet zu verhindern
und unmöglich zu machen.
Wilson wird bis Mittwoch warten.
Wie lange Präsident Wilson war
ten wird, falls die mexikanische Note
nicht sofort eintreffen fällte, ist noch
ungewiß, jedenfalls aber weiiigsteus
bis Mittwoch, da sich der Kongresz
heute bis noch dem 4. Jul, vertagt.
Es heifzt. das; der Präsident cnenu
sche Maßregeln verlangen wird, falls
Carranza in formeller Weise die Ver
antwortung für die von General
Trevino erteilten Befehle übernimmt,
welche zu dem Gefecht bei Carrizal
geführt haben.
Mexik. Zeitungen für Carranza.
Stadt Menko. 1. SuU. Alle
arokcn bieiiaen Zeitunaen brinaen
große Leitartikel über das gestern
von dem Minister oes Auswarugen
veröffentlichte Memorandum. Sie
loben sämtlich den Ton und Inhalt
desselben und stellen sich gänzlich auf
Seiten der Regierung, welche mc
Richtigkeit der in der letzten ameri
kanifchen Note erhobenen Bejchuldi
gungen in Frage stellt.
Deutsche liefern
Russen ein Seegefecht!
Tie Nüssen ziehen sich bald zurück:
kern Schiff der Teutichen
beschädigt.
Berlin, 1. Juli. Ein gestern
abend von der deutschen Admiral,.
tät herausgegebener Bericht besagt
folgendes: Eine deutsche Torpedo
bootflottille griff Donnerstag nacht
ein starkes russisches Geschwader, be
stehend aus einem Panzerkreuzer,
einem gedeckten Kreuzer und fünf
Torpedojägern, zivischen Havringe
und Laiiösort (Inseln in der Ostsee
auf der Hohe von odarmanland,
Tchiveden) an. DaS Gefecht war
nur von kurzer Tauer, denn die
Russen hielten nicht Stand und
wandten sich zur Flucht. Trotz des
schweren feindlichen Geschützfeuers,
welchem unsere Schiffe ausgesetzt
waren, sind auf unserer Seite keine
Verluste noch Schifssuefchädigungen
zu verzeichnen.
Tcr verlogene Reuter Bericht.
London, 1. Juli. Die Reuter
Tclcgram Co. läßt sich aus Stock
Holm über das Seegefecht folgendes
melden: Ein kleines russisches Gc
schwader, aus mehrere Torpedo
booten und Torpedojägcrn bestehend,
wurde von einer starken deutschen
Flotte, die sich aus Kreuzern und
großen Kampfschiffen zusammensetz
te.angcgriffen. Anfänglich waren
die Teutschen nicht imstande, die
Riissen zu besiegen, als aber weitere
große Kriegsschiffe auf der Scene
erschienen, hielten es die Russen für
geraten, sich zurückzuziehen.
Explosion auf Bahnzug.
Ooakland, Cal.. 1. Juli. In der
Rauchabteilung eines Zuges der
Southern Pacific Bahn, welcher ge.
stern abend hier von Ogden, Iltah,
eintraf, entstand unterivegs aiiö im
bekannten Gründen eine Explosion,
welche in dem Stahldach des Wag
gons ein großes Loch verursachte,
und wobei acht Passagiere mehr oder
minder schwer verletzt wurden. Man
glaubt, daß sich im Gepäck eines
Reisenden Explosivkörper befanden
und die Explosion hervorgerufen ha
ben. Versprechen Enthaltsamkeit.
Tes Moines. Ja,, 1. Juli.
Sämtliche Offiziere des ersten Re
giments der Nationalgarde von
Iowa haben Brigadegcncral Allen
ihr Ehrenwort gegeben, während
ihres Dienstes an der nicxikaniscken
Grenze oder in Mexiko keine alko
holischen Getränke zu trinken.
Lr?Gesattöter wilson
bei Chat. . lZughes!
Hält die Julilcr brr Ädmini'sisation
für bis irlMflf Vage in Mc
sifii vrrnnkiuortlich.
New ?)orf. 1. Juli. Henri)
Land Willmi, der srnliert' omenfn
nischc Gelange, und Nelson C
chmiahiu'jfn. der ehemalige amerika
Nische Geschäsloli'äaei' i Mexiko,
halten mit dem republikanischen Prä
sidenlschaslvkandidalen Ebarle? E
Hughes eine längere ttnterredung
über die Lage in Mexiko und man
nimmt an, daß HugheS die von
ihnen erhaltene Information in sei
nein Annahineschreiben verwerten
wird.
Nach der Unterredung gab Herr
Wilson folgende Erklärung ab
Durch eine Reihe von Fehlern hat
die Administration die jetzige Lage
in Mexiko berbeigeführt. AIs diese
Straiexpedition nach Mexiko ge
saildt wurde, war es angeblich zum
Zwecke des Einfangens von Villa
Dies war vor einiger Zeit. Entwe
der wiirde Villa gefangen oder nicht.
Niemand weiß es. Aber die Tatsache
ist. daß. nachdem diese Aufgabe er
füllt war, wir uns entweder aus
Mexiko hätten zurückziehen oder auf
die Stadt Mexiko marschieren sollen.
Statt dessen haben wir unserestreit
macht auf der andern Seite der
Grenze gehalten und dadurch das
mexikanische Volk m Aufregung ge
bracht.
Hätten wir Huerta anerkannt,
würde der ganze Trubel niemals
eingetreten sein. Das Volk im gan
zen Lande sagt jetzt, Wilson habe
den letzigen Wasfengang angefan
gen, um sich Stimmen in der Wahl
zu sichern."
Die britischen
Offiziersverluste!
London, 1. Juli. Die erluste
unter den Offizieren der dtischen
Armee mehren sich in kolossaler Wei
se. Aus der am 1. Juni veröffent
lichen Verlustliste ergibt sich, daß im
Monat Mai . 466 britische Offiziere
gefallen und 1,080 verwundet und
55 werden vermißt. Dieses bringt
die Gesamtverluste der Offiziere seit
Beginn des Sieges auf 27,905. Von
diesen sind 8,57-i gefallen oder ihren
Wunden erlegen, 17,42-1 wurden
verwundet und 1,907 sind in Ge
fangenschaft geraten. Das indische
Kontingent hatte im Mai in Mesopo
tamien die schwersten Verluste auf
zuweisen: dort wurden 48 getötet
und 107 verwundet. Die Kanadier
verloren auf der Westfront im Mai
33 an Toten und 80 an Verwunde-
ten. Unter den 'höheren Offizieren
sind die Brigadegeneräle Hoghton,
Hayworth, Rice und Morrison ge
fallen, drei andere Brigadegencrälc
wurden schwer verwundet und elf
Oberstleutnants sind gefallen.
prohibitionisten in
Alaska wUhlen eifrig!
Tawson, I. T 1. J:ili. Tie
Prohibitionii,len haben es durchge
setzt, daß die Legislatur des Terri
toriums ?)ukon eine Refcrenduinwahl
angesetzt hat, in welcher sich die Be
völkerung für oder wider Einfüh.
nlng von Prohibition entscheiden
soll. Siegen die Trockenen, so tritt
am 11. Juli 1917 Prohibition ein!
Das Urteil des Kriegsgerichtes
gegen den Abgeordneten Dr. Lieb
knecht ist milde genug ausgefallen.
Man hat viel Geduld gehabt mit
diesem traurigen Gesellen, der sich
nicht geschämt hat, sich den Feinden
Deutschlands alö Eideshelfer anzu
bieten. Liebknecht war immer nur
der ganz kleine, mißratene Sohn ei
nes bedeutenden Vaters, und das
nag der Grund gewesen sein, daß
man ihm manches nachgesehen hat,
was nian einem anderen nicht nach-
gesehen haben wurde. Diese Nach
ficht ist von Liebknecht gröblich miß
braucht worden, und über harten
Spruch hat er sich nicht zu bekla
gen. Er hat die strafende Gerechtig
keit geradezu herausgefordert, und
es wäre unverantwortlich gewesen,
wenn man ihm länger Gelegenheit
gegeben hätte, sich den Feinden seines
Vaterlandes nützlich zu machen.
Ehrcnbegröbnis für Hauptmann
Bohd.
Neno, Nev., 1. Juli. Die SW-
dcnteir der Universität van Ncvada
beabsichtigen eine große Begräbnis.
und Gedächtnisfeier für den bei Car
rizal gefalleneil Dauptmann Charles
T. Boyd. Derselbe war wälirend
vier Jahren Kommandant der K'a-I
detten der Unwcrfitah
Skiiljchkö
Slllidklötlliilhblilit
bei WtiWtt!
Kapitän Hans Nnsrr vom Vatrr
land" und dir !ra?atlnntic Trust
E. hadrn Kcuntni bntiun.
New ?)oik, 1. Juli, .Uapiiän
Hans Rnser vom internierten Li
icndainpser Vaterland", der in
Holwken vor Anker liegt, sagt, er
habe eine Botschaft vom Norddeut
schen Lloyd Agenten in Baltimore
erhalten, welche besagt, daß das viel
genannte dcutsck Haiidelstauckibc'ot
und Unterseeboot L 37" am Don
nerstag gegen 11 Uhr morgens dort
eiiigroffen sei.
Die hiesige Transatlantic Trust
Company, Finanzagent der deutschen
und österreichische ungarischen Regie,
rung, hat gestern in einer halbseiti.
gen Anzeige im Daily American
Magyar Nepßava" angekündigt, daß
das deutsche Tauchboot, von welchem
häu'ig gesagt wurde, daß et sich auf
dem Wegz nach Amerika befindet,
letzten Donnerstag vormittag in Bal.
limore eingetrof'cn fei. Dasselbe
hält sich in iencr Gegend in der
Chesapeake Bay versteckt. In der
Anzeige heißt es:
Wunder über Wunder! Geld
mittels eines deutschen Tauchbootes
nach Ungarn geschickt. Einhundert
Kronen für $11- Erst vergangenen
Tonnerstag ist in Baltimore ein
deutsches Tauchboot eingetroffen und
wird binnen wenigen Tagen wieder
nach Europa abfahren. Mit Stolz
macht die Transatlantie Tnist Crnn
pany bekannt, daß sie, von jetzt ab
Geldsendungen auf. diesem Wege
fortsendcn und auf demselben auch
Ou trugen erhallen wird."
Aus der Hauptosfice der Compa.
ny lr.irde gcsa,'. ' daß die Anzeige
von dem Priiii."'cricn Julius Pir-.ltj-.r
selbst ver.'.cht worden sei. Ver
schwiegenheit über den Aufenthalts.
ort des Tauchbootes sei nötig, um
Streitigkeiten znlt Vcr Bundesregie
rung aus dem Wege zu gehen. Man
könne z. B. das Tauchboot sür ein
Kriegsschiff erklären und dann müsse
dasselbe innerhalb 21 Stunden den
amerikanischen Hafen verlassen.
wilson nominiert
Gmahas Postmeister!
Wahl des Präsidenten fällt auf
Eharles E. Fanning? Hitchcock
rekommandierte ihn.
Washington, 1. Juli. Präsi
dent Wilson machte gestern nach,
mittag den Senat damit bekannt,
daß seine Wahl für das Amt des
Postmeisters von Oinaha auf Char
les E. Fanning von dort gefallen sei,
um der Nachfolger Postmeisters
Wharton zu werden.
Der Senat überwies die Ernen
nung sofort dem Komitee für Post,
wescn, welches wahrscheinlich schon
in den nächsten Tagen einen günsti.
gen Bericht einbringen und die Be
stätigung Fannings rekommandicren
wird. Fanning wird dann, sobald
die Bestätigung einlauft, seinen
Amtscid ablegen, da der Amtstermin
Whartons bereits vor mehreren Wo
chen abgelaufen lvar.
Bundessenator Hitchcock hattcan.
ning zur Wahl vorgeschlagen und
Kongreßmann Lobeck hat Hitchcock
völlig sreie Hand gelassen.
Tcr voraussichtliche Postmeister ist
61 Jahre alt. kam 1881 nach Oma-
ha, wo er sich zuerst als Arbeiter bei
Straßenpflaslerungen sein Brot ver
diente und ist zetzt einer der größten
Pslasterungskontraktoren von Oma
ha.
Exprasiöent Taft
fpelst bet Hughes!
Bridgchampton, N. I.. 1. Juli.
Expräfident Taft war gestern bei
Chas. E. Hughes in dessen Som
merheim zum Essen eingeladen.
Während desselben besprachen beide
Herren ausführlich die inncr-politi.
sche Lage und erörterten die ziikünfti.
ge Wahlkampagne.
Taft erklärte später: Ich bin
für Richter Hughes und wünsche, daß
er erwählt wird. Ich verde alles
tun, was in meiner Macht stellt, um
ihn zu unterstützen."
Tes Weitere gab Taft, welcher
sich vorläufig auf mehrere Monate
nach Murray Bay, Kanada, m die
Sommerfrische begibt, zu, daß er
bereit ist, während der Kampagne
verschiedene Wahlreden zugunsten
Hughes' zu hallen,
Präsident wilson
lzält rleöensreöe!
Wird krinrn Mtifg mit Mfrifu tr
giinstiak, svliingk Hur andktt
Alternative rrdlkilit.
New ?)ork. I. Jnli. Präsident
Wilson hielt gestern vor dem New
?)orker Preß Mini) eine Ansprache,
weiche man alö iine Hriedenorede
bezeichnen kann.
Der Präsent erklärte, tV.ft er auf
keinen Fall für einen Urieg mit
Mexiko eintreten werde, außer es
bleibe leine andere Alternative of
fcn. Weiter sagte er, daß er bereit
seit, seine eigenen politischen Aspi
rationen zu vpsern. um seine Ueber,
zeugimg dessen, was er in der An
Gelegenheit für den richtigen 5U:rS
hält, zur Ausführung zu bringen
Als der Präsident fragte, ob der
Ruhm der Ver. Staaten durch einen
Eroberungstrieg in Mexiko erhöht
werden lvurde, wurde ihm von ver
fchicdcnen Seiten ein lautes Nein"
cntgegeiigcrufen. Tie gleiche Ant
wort luurde dem Redner zuteil, als
er die Zuhörer fragte, ob es Ame
rikas Pflicht fei, die Selbstverteidi
gung bis zu dem. Punkte durchzn.
führen, daß man einem anderen Vol
ke in ihren eigenen inneren Angele,
genheitcn hineinrede.
Der Präsident fügte hinzu, daß
er taufende Briefe von Leuten aller
Klassen erhalte, keinen Krieg mit
Mexiko zu beginnen, wenn eö nicht
durchaus nötig fei, und er müsse
stets dessen eingedenk sein, daß er
nicht der Diener derjenigen sei. wel
che den Wert ihrer in Mexiko an
gelegten Kapitalien zu vergrößern
streben, sondern der Diener des ge
samten Volkes der Ver. Staaten.
(Tie Einsicht kommt dem Präsiden
ten etwas spät, bisher sah es we
nigstens nicht danach aus. als ob er
so dächte oder danach handelte.)
Gnkel Sam beginnt
wieder zu nörgeln!
Verlangt zn wissen, welche Strafe
einem Tanchbootbefehlehaber .
zudiktiert wurde.
Washington. 1. Juli. Tas
Staatsdepartement ist mit der Aus
arbeitung einer Note an die dcut
schc Regierung beschäftigt, in wel
cher in aller Form angefragt wer
den wird, welches Strafmaß über
den Befehlshaber jenes Tauchbootes
verhängt worden ist, das das eng
lische Kanalboot Susscz" torpedierte
und bei welcher Gelegenheit mehrere
Personen ums Leben kamen. Tcr
amerikanische Botschafter Gerard hat
te bereits informell angefragt, hat
aber keine Antwort erhalten.
Die deutsche Regierung hatte der
amerikanischen gegenüber zugegeben,
daß Sussex" irrtümlicherweise tor
pediert worden war und gleichzeitig
die Erklärung abgegeben, daß der
Befehlshaber des Tauchbootes in an
gemessener Weise bestraft" worden
ist: gleichzeitig wurde die Versiche
nmg gegeben, daß Schadenersatz ge
leistet werden würde. Tarauf folg
te der bekannte Notenweckzsel, der
darin gipfelte, daß die deutsche Re
gierung die Art Tauchbootkrieg fiih.
rung einstellte, welche von Amerika
als unmenschlich und ungesetzlich be
zeichnet wurde. Nun wird die Ver.
StaateN'Negierung darauf dringen,
zu erfahren, welche Art Strafmaß
dem Tauchbootbcfehlshaber zuerteilt
wurde. (Wenn die deutsche Re
giening erklärt, daß der Tauchboot
befehlshaber in angemessener Weise
bestraft worden ist, dann sollte sich
unsere Regierung mit dieser Er-
klarung zufrieden geben. Von Her.
zen aber wünschen wir, daß man
ihm nach erhaltener Zurechtweisung
das Eiserne Kreuz erster 5ilasse ge-
geben hat, geradeso wie weiland je
nein Artillerieunteroffizier des deut-
schen Kanonenboots, das dem franzö
sischen Kreuzer Bouvet auf der Höhe
von Havana, trotz des Befehls, das
Feuern einzustellen, einen Volltreffer
beibrachte. Der Unteroffizier wurde
allerdings wegen Mißachtung eines
Befehls bestraft, erhielt aber später
das Eiserne Kreuz.)
Pierre, S. D., feit
heute trocken!
Pierre, S. D., 1. Juli. Ge
stern war der letzte Tag, an welchem
die Bewohner von Pierre ihren
Durst mit etwas anderem als mit
sogenannten weichen Getränken" lö
schen konnten, denn seit heute herrscht
hier infolge des Rcstlltatcs der Früh,
jahrsmahl vollständige Trockenheit.
Sämtliche Wirtschaften haben gestern
ihre Türön schließen müssen. Es
kam zu keinen RubÄörunacNs
Ettglijlhcr Borstoß
auf 20 Meilen Front!
Die längst erwartete wsfensive der Engländer
hat begonnen; bereits prahlen sie in
condon mit groszen Siegen.
Lei verdun machen Deutsche weitere Fortschritte.
London, 1. Juli. Die sattsam
angekündigte britische Offensive an
der Westfront bat heute begonnen:
seit niehrercn Tagen sind die deut
schen Stellungen mit Millionen bri
tischen Geschossen allen Kalibers
überschüttet worden. Auf einer
Front von 1 Meilen stürmen die
Briten und Franzosen gegen die
deutschen Linien an und sind ofsiziel
len britischen Berichten zufolge eine
beträchtliche Strecke vorgedrungen.
Tie Briten drangen fpringflutartig
vor. (Na, na, nmn immer lang
sam voran!) Mehrere vorgeschobene
deutsche Stellungen wurden erobert
und viele Teutsche gefangen genom
men. (Vielleicht ein Bäckerdutzend?)
Die ersten Nachrichten über den Er
folg (?!) der großen Offensive wur
den kurz nach Mittag in London
bekannt gemacht; Extrablätter er
schienen und man riß" sich förmlich
um dieselben. Innerhalb weniger
Minuten verbreitete sich die Nach
richt: Der große Vorstoß hat be
gonnen!" Tas Volk brach in Ju
ki aus, um so mehr, als die Nach
richt laut wurde, daß die Franzosen
auch die Befestigungswerke bei
Thiaumont zurückerobert hatten.
(Sie werden aus allen Himmeln fal
len, wenn sie die heutige Pariser
Tepesche lesen, daß alles nicht wahr
ist, und daß die Armee des deutschen
Kronprinzen bei Verdun die Iran
zoscn mächtig durchwalkt.)
Tem britischen Vorstoß ging eine
viertägige gewaltige Beschießung der
deutschen Stellungen voraus: die
ganze 90 Meilen weite deutsche
Front wurde unter Feirer genom
men, und heute bei Tagesanbruch
konzentrierte sich das Feuer auf die
deutschen Graben von Arras siid
wärts bis zur Soinme. Fast zwei
Stunden lang wurden die Teutschen
mit einem furchtbaren Geschoßhagel
überschüttet, dann fetzte die briti
sche Infanterie zum Sturm an. Es
waren kricgsgeübte Truppen, die den
Sturm eröffneten, während die von
Kitchener geschaffene Armee in Re
serve verblieb. Um 9.30 vormittags,
so heißt es in dem britischen Be
richt, hatten wir die ersten deut
schen Stellungen erobert. (Lange
wird ihres Bleibens dort wohl nicht
sein: bald werden sie wieder hinmis
geworfen werden.) Unsere Verluste
sind nicht sehr groß, während die
jenigcn der Deutschen schwer sind.
(Derartige Meldungen ist man ja
gewöhnt.)
Bange machen gilt nicht!
Berlin, 1. Juli, über London.
In hiesigen militärischen Kreisen
hegt nmn die ruhige Zuversicht, daß
die britische Offensive an der West
front, die bereits greifbare Gestalt
angenommen hat, das Schicksal frü
herer Offensiven haben wird. Die
deutschen Linien im Westen sind
nicht geschwächt worden, wenn auch
Teutschland Reserven an die Ost
front gesandt hat, und die Operativ
nen bei Verdun werden in kräftigster,
systematischer Weise fortgesetzt. In
Erwartung möglicherweise entschei
dender Ereignisse hört man nun
nichts mehr von Friedensanerbietun
gen.
Die Briten haben an der Front
zwischen dem La Bassee Kanal und
der Somnre nach einem weiteren
heftigen Artilleriefeuer Gasangrfffe
unternommen, welche vollständig
mißglückten. Auf der ganzen Linie
holten die Deutschen ihre bisherigen
Stellungen. ;
Franzosen geschlagen.
Paris, 1. Juli. Die Schlacht
bor Verdun tobt wieder heftig, denn
der deutsche Kronprinz hat auf bei
den Seiten der Maas mit großen
Srreitkräften gewaltige Vorstöße un
ternommen, so meldet heute mittag
das französische Knegsaint. In dem
nordwestlichen Abschnitt Verduns
wird mit unverminderter Wut ge-
kämpft: nie zuvor t die Kampftatig
keit größer gewesen, als jetzt auf
diesem Teil des westlichen Kriegs
schauplatzes. So furchtbar war der deutsche An
griff, daß sie die befestigten Werke
östlich von der Höhe 301 überrann
ten. Den Franzosen aber gelang es
ici einem GeaenanariL, einen Teil
des verlorenen Geländes zurückzner
obern.
Auf dein Ostufer der Maas durch,
drangen die Tnitscheii wiederum die
Thiaumont Werke, welche von den
Franzosen gestern den Deutschen
entrissen wiirden. Die Feldbefesti.
gungen waren von dem Feuer der
deutschen Artillerie vollständig zer
stört.
cloyd George der
Nachfolger Litcheners!
London, 1. Juli. Der bishe.
rige Munitionsminister Lloyd Ge
orge ist zum Nachfolgn: des ertrnn.
kenen Kriegsministers Kitchener cr
nannt worden.
Du Pont's riesige
Verkäufe an Alliierte!
Nach Aussagen im Gericht groß ge
uug, nm Wendung des 5tricges
herbeizuführen.
Wilmington, Del.. 1. Juli. In
einem Prozeß von Philip F. Tu
Pont gegen Pierres Tu Pont vom
Pulvertrust, gegen die Manipulie
rung von Aktien im Werte von 550,.
00,000 im hiesigen Bundesdistrikts,
gericht, sagte der Kläger unter an
derem folgendes aus:
Unser Geschäft mit den Alliier
ten ist jetzt so groß, daß es den Wen
depunkt im Kriege herbeiführen
mag." (Das ist recht bezeichnend für
unsere gepriesene Sleutralität.)
Pension für Milizler-Franen.
Aurora, Jll., 1. Juli. Gattin
nen von zwei Mitgliedern der Jlli
nois Nationalgarde, welche nach der
Front abgegangengen sind, wurden
vom Richter S. Ho oder im County
gericht Pensionen auf Grund des
Jllinoiser Militärpensionsgesetzcs ge
währt. Dies ist wahrscheinlich der
erste Fall einer solchen Anwendung
des betreffenden Jllinoiser Staats
gesetzes. Der Frau Harry Copp
(mit drei Kindern) wurde eine Pcn
sion von $15 pro Monat gemährt,
und der Frau John Kelsey (mit ei
nem jungen Kinde) eine solche von
Z10 pro Monat.
Keine Ferien auf R. I. Arsenal.
Rock Island, Jll., 1. Juli.
Fünfzig Waggonladungen von
Kriegsausrüstungen haben gestern
dieses Arsenal verlassen und sind
nach der Grenze abgegangen. Das
Arsenal ist sehr beschäftigt und die
Ferien der 2500 Arbeiter wurden
suspendiert.
ttechtsanwalt AZarlay
begeht Selbstmord!
Bindet sich Gewichte nm den Hals
und stürzt sich dann in den
Carter Lake. . ,
Der Rechtsanwalt Carlton C.
Marlay, welcher seit sechs Monaten
im Loyal Hotel wohnte, beging ge
stern abend , Selbstmord, indem tt
sich im Carter Lake ertränkte. Um
auch sicher zu gehen, daß er seinen
Zweck erreichen werde, band sich der
Selbstmörder zwei schwere Fenster
gewichte um den Hals, die denn auch
fein Autauchen verhinderten.
Die Leiche wurde noch am Wenb
nahe White's Eiöhaus austsefunden,
wo das Wasser nur eine Tiefe von
drei Fuß hat. Marlay war 38 Iah.
re alt und hinterläßt feine Witws
und einen Sohn, die beide in Lin
eoln wohnen. Man glmlbt, daß un
glückliche Familienverhältnisse die
Ursache des Selbstmordes sind.
Wetterbericht.
Für Omaha und Umgebung:
Heiter und fortgesetzt warm für heu
te abend und Sonntag.
Für Nebraska: Durchaus heiter
und fortgesetzt warm für heute abend
und Sonntag.
Für Iowa: Durchwegs heiter und
fortgesetzt warm für heute abend
und Sonntay.
I
5"
v.W?MWM