Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 26, 1916, Image 2

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- Japaner überall.
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Icn wir schließlich trnc neue geeignete
Ausnahmestellung ßrfiinbftt zu hoben.
unter Fichrung P?rM;ubont Unlftoni
ziere wurde der Zug in Heineren Gruppen
auf m.hr,re Plage am Ao)ing des Ber
fies erteilt und eine Patrouille zur 28c
ctediturni des vor uns lifßcnbfti Geländes
, auizeschickt. An tiiifin weichen Plätzen
balle ich mich unter einer Kieset auögc
f.:,il, Hilich, ciiinul ctiras der Ruhe
pflegen zu dürfen. Da, wci ist das?
Ztr.ej, ziiii, zing ertönte es und dicht sau
stets bie Kugeln in das von uns besetzte
Gehölz. Gcfort sammelten wir UNS unb
tiefen bie Patrouille zurück, boch war vom
Feinde nichts zu feben. Da unsere Sie!
lung wenig Uebersicht bi unb bähet leicht
iiömuntpelt werden konnte, wäk'ten wir
jetzt eine neue Stellung efm Athrniq des
jenseits des Bache befindlichen Hiisiels,
Im Dunkel des ausgetrockneten Fluß
bettes gewahrten wir eine japanische Pa
iroiiiQe, die sich aber zurückzoq. als sie
von uni einige Schüsse erhielt. Wir moch
ten wohl zwei Stunden an ber gleichen
Stelle gelegen dabin, als unser dienst
tuender Feldwebel mich , heranrief und
mit befahl, zum Hauptmann zu gehen und
zu melden, baß japanische Patrouillen
uns zu umgehe versuckken. Ter Haupt
mnnifhatte seinen Ctanb auf einem nicht
weit davon in östlicher Richtung gelegenen
Hügel. Nach Erstattung meiner Meldung
..- wurde ich gleich zurückbehalten, um die
dort unter dem Kommando unseres Ober
leutnants liegende Abteilung zu verstär
len; kurz vorher war bort nämlich ein
Reservist aus Hongkong unb ein weiterer
aus Shanghai burch Gewehrschüsse der
wundct worden.
viiii miiiiu ugr.
Die Nacht verging ruhig. Um halb
fünf Uhr begann es zu bämmern. Ter
Feldwebel unserer Meldereiter wurde mit
, einigen Leuten ausgeschickt, um festzustel
- len, ob sich auf dem uns gegenüberliegen
den Hügel japanische Truppen lxfän'ben.
Kaum wurden bie ersten Umrisse des Ge
lande kenntlich, als auch schon bie ersten
Schüsse von drüben auf uns losprasselten.
Sogleich wurde das Feuer von uns erwi
dert. Der Feldwebel war in einer Pein
lichen Lage: ging er vorwärts, so lief er
den Japanern in bie Arme, zog er sich zu
rück, so war er in Gefahr, von unseren ei
jenen Kugeln getroffen zu werben. Erst
im letzten Augenblick würd feine Lage
entdeckt, und es gelang ihm mit Glück und
Geschick, zu uns unversehrt zurückzukom
men. Eine zweischneidige Abwehr. -
Ämigkr gut erging es unserem dienst
;' tuenden Feldwebel beim andern Zuge. Als
'er feine Stellung wechselte, um die Ja
paner besser beobachten zu können, stieß
er auf eine 'von uns legte Mine, die fo
fort erplodierte. Glücklicherweise hatte er
die Geistesgeezenwart, sich sofort auf den
Boden zu weisen, sodaß ei nur an Augen
unb Gesiebt verbrannt wurde. Immerhin
war die Verwundung derartig, daß man
.lange Zeit füt die Erhaltung feiner Au
gen fürchtete und dieser bei uns alle so
beliebte Borgefetzte , an. den weiteren
Kämpfen nicht mehr teilnehmen konnte.
Mit der zunehmenden Heftigkeit began
nen die Japaner, ihren Ansturm erneu!
'kräftig aufzunebm.tn. In großen Massen
kamen ße aus Tsangkou und Litfun auf
uns angerückt. , Die auf unserem Hügel
befindliche Abteilung bestand aus acht
Mann Infanterie und einem Maschinen
geweht mit vier Mann Bedienung unter
dem Kommando eines Oberleutnants.
Mit gewaltigem Knattern entsaydten un
fere Gewehre ihre Kugeliz auf die anftür-'
wenden 'Feinde. ' "Von der Ceeseite griff
unser Kanonettbook'Jaguar" und später
auch -bet Kreuzer Kaiserin Elisabeth in
den ' Kampf ein.' Die Wirkung dieser
Jlankenbeschießung von der Ceefeiie sowie
die Verheerung unter den immer aufs
neue auf uns eindringenden Japanern
durch unsere Landgkschütze und Maschi
ncngewehre war ganz außerordentlich.
In großen Massen wurden die Japaner
dahingemacht. Ein grausig fesselndes
Schauspiel, daS von unserer Stellung aus
großartig zu überblicken war. Die von
den Japanern an den beiden ersten 2a
gen des Ansturms erlittenen Verluste wer
den auf über 3500 Mann geschätzt.
Immer näher und näher rückten die
, feindlichen Truppen heran und immer
heftiger wurde 'ihr Gewehrfeuer. Jetzt
hatten sie auch ihre Artillerie in Stellung
gebracht und mit unheimlichem Zischen
fausten die Geschosse über unseren Köpfen
binweg, um nicht weit hinter uns am
rückseitigen Abhang des Hügels mit don
nergewaltigem Krachen zu zerbersten. Als
dieser Kampf an die drei Stunden ge
währt hatte, kam unser Hauptmann auf
den Hügel. Mit der linken Hand die
Pfeife im Mund haltend, die rechte
Schulter etwas gesenkt und den einen Fuß
nach dorn gesetzt, stand er ruhig und un
beweglich da, aufmerksam die feindlichen
Kolonnen beobachtend. Schon wieder fin
gen die Japaner an, unsere Stellungen
vermöge ihrer großen Uebermacht zu um
gehen. Jetzt war es Zeit, den Kampf
bzubrechen und zögernd kam das Kom
mando: Zurück, Marsch."
Sin schwieriger Rückzug.
Halt, erst das Maschinengewehr auf
satteln.' rief unser Oberleutnant, und
wir, die wir uns schon erheben wollten,
nahmen wieder Deckung hinter den von
uns aufgeworfenen kleinen Brustwehren.
T'.e jetzt folgenden 10 Mmuten war vte
ungemütlichste Zeit meines Lebens, nicht
fo s-hr wegen der Gefahr, in der wir uns
befanden, sondern wegen der völligen
Hilflosigkeit, in der wir' sie zubri'.iqen
muhten. Es schnell folgten jetzt die Ku
geln suftinander, daß man garnicht mehr
feststellen konnte, von ws fit eigentlich
fernen, und wir das Feuer schließlich gar
, i
nicht mchr eiilgegneien. nvi,ey kam va
kisehnte Kommando und, un behutsam
niederduckend, krochen wir schlangenartig
ruckwäkis hinter den Hügel, bis wir den
Blicken ber Japaner entschwunben waren.
!iasch liefen wir jetzt den Abhang hinun
ter, um in bem sich am Fußk hinzichenben
Flußbett Deckung zu suchen. Kaum
waren wir hier angelangt, als ich plötz
lich ein immer langsamer werdendes Sur
ren vernahm. Aufguckend, bemerkte ich
unklar etwas Schwarze,' augenblicklich
warf ich mich zur Erde, gerade rechtzeitig,
um den liuLS ton mir in den Abhang
auffallenden Schrapnellsplittern zu ent
gehen. Mein Nebenmann war nicht so
glücklich: er wurde am Arm und am
Rücken zweimal verwundet. Sogleich folg,
ten noch weitere Schrapnells hinterher,
doch jetzt waren wir schon gerüstet und
weitere Zielübungen der Japaner verfehl
ten ihre Wirkung an unserer jeweils gut
gewählten Deckung. Wie erreichten jetzt
bie Landstraße, wo wir uns sammelten
und nun den Rückmarsch nach Tsingtau
antraten.
Abgespannt, doch entmutigt.
Als wir uns dem Dorfe Tai-Tung-Tschen
näherten, stimmten wir das Lied
Ich hatt' einen Kameraden' an.' Ob
wohl wir alle nach den Anstrengungen der
letzten Tage sehr abgespannt waren und
eigentlich wenig Lust zum Singen ver
spürten, sintemalen uns die Zungen zum
Halse heraushingen, so- rafften wir uns
doch zusammen, denn wenn wir auch keine
siegreichen Kampfe ausfechien konnten, so
wollten wir die Chinesen doch nicht glau
den lassen, daß wir entmutigt ftin könn
ten. Dichtgedrängt schauten diese auf un
sere don taub und schmutz bedeckten
struppigen Krieger, die heute, nach nahezu
sechswöchiger Abwesenheit i die Stadt
zurückkehrten. j
Freut euch des Lebens.
Bei unserer am Mittag erfolgenden
Rückkehr in die Kaserne fanden wir alles
trefflich für unsere Aufnahme hergerichtet.
Auch das uns früher dort stark zusetzende
Ungeziefer hatte während der Zeit unserer
Abwesenheit unsere fleißige 6. Kompagnie
vom III. Scebataillon (Ersatzreservisten
und Kriegsfreiwillige) gewissenhaft ent
fernt. Wie Fliegen von der Wand so
fielen wir olle in unsere Betten, um erst
mal einen tiesen Schlaf zu tun. Gegen
Abend, als die größte Müdigkeit über
wunden, hielten wir es für angebracht,
in der Mannschaftskantine einige kräftige
Schoppen auf die glückliche Rückkehr zu
heben. Ueberall herrschte hier nach der
langen Zeit der Entbehrungen große
Freude und Ausgelassenheit, und jeder
wußte viel von feinen im Felde gehabten
Erlebnissen zu erzählen. Sie alle waren
iiberfroh, noch am Leben zu sein und so
mancher, 'den man nicht anders kannte,
als daß er auf das elende Dasein
schimpfte, war nur zu glücklich, noch ein
mal, wenn auch vielleicht blos für kurze,,
Zeit, der Gefahr entronnen zu fcin. Und
in der Tat, nie habe ich mehr wie damals
die Worte unseres , Freiheitsdichters
empfunden:
,Und fetzt ihr nicht das Leben ein,
Nie wird euch das Leben gewonnen sein
Ende der Kampfe im Bsrgclände.
Am ' 28. September wurden alle
Truppen hinter das Haupthindernis zu
rückgknsmmen und damit hatten mit
einem Verlust von 110 Toten und Ver
mundeten, für uns die Kampfe im Worge
lände ihr Ende erreicht.
: Beschießung von Tee.
Seitdem 'Tstngtau don der Landseiie
eingeschlossen, war, grisfen auch die japs,
nischen Kreuzer .Suwo", .Tango' und
;Jmi" mit ihren 30.5 Cm. Geschützen
und , der englische Kreuzer .Triumph' ,
mit feinen 23.4 Cm. Geschützen von der'
Seeseiie aus in den Kampf ein und be
schössen unsere Batterien auf dem Iltis
berg und dem Bismarckberg, sowie- in
Huitschienhuk. Infolge der großen Ent
fernung war nur der letzteren bisweilen
eine Aufnahme des Kampfes mit den
Schiffen möglich. Trotzdem oft täglich
bis zu 150 Schuß des schweren Kalibers
auf uns verfeuert wurden, fo war doch
der von der Seeseite aus angerichtete
Schaden gleich Null. Dagegen wurde
jetzt von unseren Batterien und Seefront
werken das Vorgelände Planmäßig bsm
bardiert, wodurch den Japanern große
Verluste entstanden.
Rast und Neneinklcidung.
Um den aus dem Borgelände zurückae
kehrten Soldaten etwas Erholung zu gön
nen, überließ man sie, in den nächsten Ta
gen einer völligen Ruhe und Unzestörtheit.
Eine wahre Woltai war es uns allen, als
wir nach sechzehvtägigem Aufenthalt im
freien Felde uns wieder einmal waschen,
baden, kämmen und tasteten konnten. Von
der Kammer wurden wir mit Winteruni
form und neuer Leibwasche versehen, fo
daß wir gut ausgerüstet und neu gestärkt
für neue Kämpft gewappnet waren.
Einrücken ins Bürgerquartiet.
Bei einet erneuten Beschießung don
See aus wurde die hinter unserer Ka
ferne liegende Schmiede getrofsen. Wenn
gleich bislang irgend welcher ernstliche
Schaden nicht angerichtet worden war, so
war doch unsere Kaserne regen ihrer ku"
zen Entfernung von der Lismcrckbatteric
sehr gefährdet. Dies war bet Grunb.
weshalb wir m 1. Oktober die Kaserne
verließen und in der am Hafenviertel ge
legenen Deutfchlandstraße Bürgerquartier
bezogen. Uns c .ldaten war dieser Wech
sel sehr angenehm, weil die Unterkunft in
den neuen Wohnungen mit manchen An
nehmlichkeiten verbunden war. Die
meisten ber Häuser waren früher von l
chen Chinkfen bewobnt, die. soweit sie .och
anwesend waren, es sehr gut mit uns
meinten nd uns Getränkt nid Cigarren
anboten. Manche hatten es sogar f gut
getroffen, daß sie Billard und Gramms
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in hatten, wovon
phon in ihre Behausungen hatten, wovon
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sie mit Erlaubnis der Besitzer nach Her
zenslust in ihrer freien Znt Gebrauch
machten. ,
Ausfall nach dem SchngSchnn.
Tiefes idyllische Leben sollte nur zu
bald eine Störung erfahren, die für viele
einen Abschied für immer zu bedeuten
hatte. Am Abend des 2. Oktobers kam der
Befehl, daß das rstasiatische Marink'Te
lachement einen Ausfall zu machen hatte,
um eine auf den Hügeln des Schnauf;
Tchan befindliche, vorgeschobene javanische
Abteilung zu vertreiben. Um 8 Uhr tra
ten die Kompagnien vor ihren Quartieren
an nd gelangten, durch 2a!-Tune'Tschen
marschierend, cegen 9 Uhr nam bem vor
bem Haupthiiibeinis gelegenen Blockhaus,
von wo aus bann getrennt vore:eeangen
wurde. Die erste unb zweit: Kompagnie
war zum Angriff bestimmt, unfere dritte
Kompagnie sollte ii Reserve bleiben.
Nachdem ikde Kompagnie die ihr ongewle
sene Stellung eingenommen hatte, eröfs
ntkn zunächst die von uns mitgesuhrten
Revolverkanonkn und Mafchinenzmeh
ein heftiges Feuer auf die japanische
iellung, das etwa eine balbe Stunde
möhrtc. Als der Feind genügend er
schultert zu sein schien, erhielten unsere
Kompagnien Befehl, zum Angriff vorzu
gehen, wobei sie einige weiter vorscho
kene feindliche Posten zu passieren hatten.
Tat Hurrah rückten die eiste und zweite
Kompagnie auf die Hügel los: schon war
die letztere Kompagnie auf dein einen an
gelangt, als es den Japanern im letzten
Augenblick gelang, ein Maschinenqew ')x
in Stellung zu bringen, womit sie -,iun
ein rasendes Feuer auf uns eröffneten.
Auch andere japanische Abteilungen, die
sich aus den weiter rückwärts Iieaeiu-n
Höhen befanden, griffen jetzt lebhaft shie-
genb in den Kamps ein; plötzlich war un
ser Tetachement von allen Seiten unter
xeuer, sodafz unsere Leute unter Zurück-
lassung zahlreicher Toter und Verwunde
ter eiligst den Rückmarsch antreten muß
ten. Gegen 12 Uhr trafen die Kompag
nien in ihren Quartieren wieber ein.
Unsere Verluste bei diesem Auesallgefecki
betrugen bei einer Gesamtzahl von 420
Mann A Mann; der Hauptmann der
ersten Kompagnie war beim Sturm auf
den, Hügel als einer der ersten gefallen.
Neue Verteidigungsanlagen.
Um den Berteidigunsszustand des
Platzes zu erhöhen, wurde überall bis
zum letzten Augenblick fieberhaft cearbei
(et,; Ta einige Stillen der Haupwertei
digungslinie besonders gefährdet schienen,
wurden zwischen den einzelnen Infanterie
werkn jetzt noch Schützengräben ausgeho
den. Etwa 10 Meter hinter diesen wur
den mehrere mit Panzerplatten gedeckte,
feste Unterstände angelegt, die ihrerseits
durch lange im Zick-Zack angelegte Lauf
graben bei einem hinter den Werken ent
lang führenden gedeckten Weg endeten.
In dieser Weise wurden die noch zur Per
fuaung stehenden Kompagnien wie solg!
verteilt:
2. Komp. O. M. D. aus dem linken
Flügel zwischen I. W. V und Kiautschou
Bucht.
3. Komp. O. M. D. rechts von I.
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den Teutschen gesprengtes .'nnzersgrt
1. Komp,
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4. Komp.
O. M. I. links don I.
S. B. bei I. W. I
5. Komp. 3. S. B. bei I. W. III
und II.
. Komp, 3. S. B. auf dem tcchien
Flügel zwischen I. W. I und Fouschanso
Bucht.
Nachdem den Japanern die völlige Ein
schließung der Stadt gelungen war. er
griffen t von der gesamten Bahnstrecke
bis Tsinanfu Besitz, wodurch sie erreichten,
daß die ganze Provinz Schantung ihrem
Machtbcreich einverleibt wurde.
Mit Spannung sah man den nächsten
Ereignissen entgegen. Am 4. Oktober bk
schössen die Japaner den kleinen Vorort
Shsang und zerstörten das dortige Ba
raetenloger. Vier Tage darauf wurde der
amerikanische Konsul, der als einzig. c
5!onsl während der Feindseligkeiten In
Tsingkau verblieben war, von feiner Re
gierung abberufen.
Waffenstillstand.
, Am 12. Oktober trat dann aus Wunsch
der Belagerer don 12,40 Uhr bis 4.20
Uhr nachmittags ein Wasfenstillsiand ein.
dcn die Japaner dazu benutzten, um ihre
.zahlreichen Toten zu begraben. Es war
interessant, zu seken, wie mit Eintritt der
Waffenruhe die japanischen Soldaten von
allen Seiten, kleine Fähnchen schwingend,
aus ihren Erdhöhlen hervorgebrochen
kamen, um nach abgelaufener Frist ebenso
schnell wieder zu verschwinden.
Einen Tag später fand in Hsiwutschia
tsun eine Parlamentärbesprechung statt,
in welcher über die letzte Möglichkeit eineS
Verlassens des Platzes seitens von Nicht,
kämpsern verhandelt wurde. Nur zwei
Frauen und der amerikanische Konsul
machten v?n diesem Angebot Gebrauch.
Linienschiff Triumph" wird beschädigt.
Die Beschießungen von. See aus nah
men um die Mitte des Monats einen de
sonders heftigen Charakter an. Zur
Hauptsache schien man eS auf die Huit
schenhuk- und Jltibbatlericn abgesehen zu
haben. Erste ollein erhielt an einem
einzigen Tage elnundsünfzig 30,5cm ta
naien und Sprenggranatcn. Gleich beim
ersten Schuß gelaug es dieser Batterie,
dem englischen Linienschiff Triumph"
einen Volltreffer mit einer 2h.'m Spreng
granate beizubringen, wzlcht den Erfolg
hatte, daß das Schiff außer Gefecht ge
fetzt werden mußte.
TsingtauS unabwendbares Schicksal.
Trotz solcher gelegentlichen Erfolge wa
ren wir uns alle darüber klar, daß oas
Schicksal unserer Kolonie nicht mehr auf
zuhalten war. Denn von welcher Seite
sollte ilfe gebracht werden? Aber ein
fester Wille beseelte alle: Ter unabwend
bare Sieg sollte vom Feind: teuer erkaust
weiden.
Sperrung der Hafeneinfahrt.
Immer neue Befestigungen wurden an
gelegt. Tag und Nacht wurde auf der
Werft gearbeitet, um Schießscharten,
Brustwehren. Lafetten und un ahlige an
dere Kriegsgerate herzustellen oder zu er
neuern. Um die Hafenanlagen für die
Japaner für längere Zeit wertlo! zu ma
chen, wurden am Abend des 14. Oktober
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Pioniereu gesprengt nd vo den Japaner wieder gebrauchsfähig gemacht..
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bei Tsingkau.
die Dampfer .Ellen Nickmns' und .Tu
rendart' an der Einfahrt zum großen
Hasen versenkt. Ersterer Dampscr fing
beim Sprengen Feuer und brannte voll
ständig aus.
Deö Dienstes gleich gestellte Nhr.
Während dieser ganzen Zeit hatte meine
Kompagnie unter Zuhilfenahme ange
worbener chinesischer Kulis eifrig an dem
Ausbau der ihr angewicfenen Verteidi
gungsstellungen gearbeitet. Vom Wetter
nicht beeinträchtigt, hatten die Schanz
und Grabenarbeiten gute Fortschritte ge
macht. Der Dienst in der Kompagnie war
so eingeteilt, daß jeweils zwei Züge deS
Abends nach Haus rücken konnten, wäh
rend einer zum Wachdienst zurückbleiben
mußte. Um 3.30 Uhr früh, wenn noch
das Dunkel der Nacht über den L?äusern
lag, wurde bereits geweckt. Unwirsch sich
reitend und streckend, erhöben sich die mit
dc.i Schläfer, worauf sie mit kräftigem
Schimpfen über die nächtliche Ruhe
störung" sich Erleichterung verschasskn.
Tenn welker Soldat schimpft nickt? Eine
kühlende Brause unter dem Hahn der
Wasserleitung verscheucht rasch die be
klemmende 'Schliisrigkit und hurtig
schlüpsie olles in Holen unb Stiefel, um
die Lcaerstätten in Ordnung zu bringen.
Inzwischen war bereits der an der Reihe
befindliche Kamerad zur Küche am Hafen
amt gelaufen und war mir einer großen
Kanne Kaffee zurückbekommn. Unten
auf der Straße warteten schon Chinesen
mit Körben, zum'Fruhstü .warme Ba
linna' anbietend: .Master, ganz frisch!'
Die wenigen Minuten des Frühstücks bil
beten gewissermaßen einen ruhenden Pol
in der Erscheinungen Flucht'! Aber jetzt
hieß es schnell die Siube auffegen und auf
wischen und alle Sachen sauber an Ort
und Stelle legen, denn, wenngleich ar,ch
Krieg war. so wurde doch mit peinlicher
Gcwissenhaftidkeit denauf geachtet, deiß
keine Bummelei" einriß. Und nun noch
ein paar Brötchen für das zweite Früh
stück gestrichen und die Feldflasche mit
Kasfee gefüllt, dann ging es hinunter auf
die Straße, wo der Unteroffizier bereits
auf seine Korporalschaft wartete. Um 4.43
Uhr traten die Zu in der Deutschland
streiße an, wo der Feldwebel nochmals ab
zahlen fteß und die Leute einer eingehen
den ?.Zusterung unterzog. Schien die Ge
sellschaft noch nicht richtig ussikwacht' zu
sein, so wurde nachdrücklich dasllr gesorgt,
daß durch einige Schwenkungen und Wen
düngen der .nötige Zug' hineinkam. Nach
dem sich unterdessen auch die Osfiziere ein
gefunden hatten, erfolgte um 5 Uhr der
Abmarsch in die Stellung.
Auch ein Tpazicrgang.
Ter Weg dorthin währte nahezu eine
Stunde. Um bei den Japanern, die von
den von ihnen besetzten, die ganze Stadt
beherrschenden Höhen alle Vorgänge in
Tsingtau beobachten konnten, nicht die
Versuchung auskommen zu lassen, bei un
serem täglichen Avsmarsch uns einen
Morgengruß in Gestalt von ein paar
wohlgeziclten Schrapnells zu senden, fo
mußte immer in Gruppen zu zweien nach
per Stellung abmarschiert werden. Hier
bei richtete man es möglichst jo ein, daß
man sich mit einem guten, Freund zusam
menfand, so daß der Weg in angenehmer
.
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Unterhaltung zurückgelegt werden konnte.
'War der Tag schön nd heiler, so war die
ser morgcntUche Ausmarsch, bei der man
gemütlich seine Cigarre oder sn Vfcijchen
rauchte, eine feine Erfrischung.
Bei Tai.TungTschen ongklangt, teilten
ich die Gruppen, um durch mehrere Stra
l'n marschierend, auf verschiedenen Wegen
die vor diesem Platze gelegene Stellung
i erreichen Am gesährlichsten war die
Strecke bei Weges, welche von den letzten
Häusern TaUTung?schen über dit vor
der Stellung gelegene Wiese führte. Hier
kam es zuweilen vor. daß man von ent
fernt liegenden japanischen PeitrouiUl.
die sich etwas weitet vorgewagt halten nd
unsichtbar in einet der vielen Ravinen dcr
steckt logen, zum Objekt fhrer Zielübungcn
genommen wurde. ,
Wie eS in der Front auösnh.
Durch ein nieduig.es Wäldchen gedeckt
war don den vom Feinde besetzten Höhen
die Stellung nicht sichtbar, was aber na
türlich nicht sagen will, daß ihm die dort
angelegten Beseitigungen nicht bekannt wa
ren. Ihre Lage war längst durch die tag
lichen Erkundigungsziigk der feindlichen
Flieger festgestellt. Die vordersten Schii
tzengräben waren etwa 400 m von dem
Haupthindernis, da! sich hauptsächlich m
Haipho Fluß entlang zog. entfernt. Die
ses war so angelegt, daß eS am Rande
de! meist trocken liegenden Flußbettes
in einer etwa 4 m tiefen, steil abfallen
den Senkung ein dem Auge deS
des Feinde, verborgenes Drahtverhau
barg, 'über welche bie Japaner herüber
mußten, wenn sie unsere Verteibigungs
werke stürmen wollten. Von der fcind
lichen Seite aus gesehen, schien es. als ob
die jenseits des Flußbettes wenig stark
ansteigenden Hügel sich unmittelbar an
dieses anschlössen, wahrend sich von uns
aus das Hindernis als eine weiße Mauer
mit mehreren davor befindlichen Reihen
von hohen und niedrigen Eisenstangen,
mit vielem Stacheldraht verbunden,
zeigte.
sollten die belageret unsere Vet
icldigungZwetke ohne weitere Vordere!
tungn in breiter Front von ihrer weit
zuiiickgelegencn . Stellung aus stürmen, fo
hätte "dieses Unternehmen notwendiger
weise mit außerordentlichen Opfern ver
bunden sein müssen. Aus diesem Grunde
mußte der Gegner bestrebt sein, sich un
ter Zuhilfenahme der von der Natur ge
bokcnen Deckungen durch Laufgräben so
nahe als möglich an uns heranzuzraben.
TiefeS Hcvingraben durch Laufgräben
hätte, um vor unseren Geschossen besser
getackt zu sein, im Zickzack zu geschehen.
Den natürlichen -Ausgangspunkt für die
auf diese Weise erstrebte Annäherung bil
beten die sich von den Höhen des Kou
schau, Taschan. den-Ws!derseehöhen unb
Prinz Heinrichbug? zahlreich in'I Tal
senkenden Ravineir.h ICiW) das ln"
weisen der Graben, das vorzugÄveife bei
Nacht vorgenommen wurde, geirennt von
einander von verschiedenen Seiten er
folgte, so waren sie doch an mehreren
Punkten durch Verbindungsgänge verbun
den, um etwaige Truppenvcrschiebungen
beim Angriff vornahmen zu können.
Der eiserne Ring um Tsingtau.'
Allgemein war die Ansicht verbreitet,
daß die Japaner Tsingtau in kurzer Zeit
im Sturm nehmen wurden und es wurde
erzählt, daß der Kommandant der Bela
ge'runqSaimee, Generalleutnant Kamio,
gesagt haben soll, et wolle am 6. Oktober,
dem Geburtstag be Mikade. die Stadt
seinem kaiserlichen Gebieter alö Geschenk
zu Füßen zu legen. Der tag verstrich
jedoch, ohne daß von feindlicher Seit
etwas unternommen wurde. Dagegen
stellte unser Flieget fest, daß die Japanet
sich hauptsächlich vom Kouschan und
Taschan aus, untet geschickter Benutzung
det dort sich zahlreich ins Tal senkenden
Ravinen. an unfere Jnfanteriewerke heran
zuschanzen begannen. Unsere Artillerie,
die durch die Beobachtungen eines Fessel
ballons unterstützt wurde, suchte den Feind
nach Möglichkeit bei feiner Arbeit zu flö.
ren. Von feindlicher Seite wurde wäh
rend dieser Zeit die Stadt nur von dcr
Tee aus beschossen, von der Landfeite
wurde das Feuer fast garnicht erwidert.
Nur wenn unser Flieger aufstieg, wurden
soaleich kleine schwarz-braune, von japa
nischen Schrapnells stammende. Wölkchen
am Himmel bemerkbar: auch unser Fessel
ballon, det den Japanern, seht unange
nehm war, wurde an einem Tage eifrig
bedacht und mußte infolge der erhaltenen
Beschädigungen eingezogen werden. Spä
ter ließen unsere Leute einmal einen in
Form dem erIercn nachgeahmten Ballon,
aber ohne Bemannung, aufsteigen, um die
Japaner zum Schießen zu reizen und da
durch den Standort ihrer Geschütze fest
zustellen. Da jedoch der Ballon infolge
starken WindeS und anscheinend nicht ge,
nilgenden Ballastes in der Luft wie Wahn
sinnig im Kreise herumsauste, so fielen
die Japaner auf diese List nicht hinein.
Der Fremdenlegionät.
Es wunderte unS oft, daß die Japaner
während der ersten Wochen der Einschlie
ßun, keinerlei Versuche machten, unS beim
Ausbau unserer Stellung zu stören, oU
wohl dies, besonders im Anfang, wo wir
noch nicht durch tiefe Gräben gedeckt wa
ren, sehr leicht und erfolgreich möglich ge
Wesen wäre. So kam es, daß wir manch
mal, Wenn Wir auf Wache gewesen wa
ren. bei Einbruch der Dunkelheit unS ge
miitlich im Kreise zusammen setzten und
uns Geschichten erzählten, bis die neue
Wache aus der Stadt zur Ablüsung ein
getroffen war. Einige verstanden es,
durch ihre originelle Plauderweise zu fes
scln, ander wiederum durch Erzählungen
aus ihrem Leben, die Aufmerksamkeit der
Zuhörer aus sich zu lenken. Bon allen
das interessanteste, zugleich aber auch das
traurigste Schicksal widerfuhr wohl einem
Fremdenlegionär. der sieben Jahre seines
Lebens bei dieser französischen Truppe
zugebracht hatte. Groß und hager von
Gestatt, ließen die knochigen, Züge und.
tiefliegenden Augen erkennen, daß et lange
eit In tropischen Gegenden g'le haben ,
inußtk. ES war im !ü'n,ci p
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einen längeren Sp''"gang unternommen
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Abend in einem kleinen Gasthos km. et
munteren Scherzen und tunigen n
ten verstrich die Zeit nur gat ,u schnell
und. ohne daß wie darauf geachtet hatten.
brachte det Wirt uns bereits da siebente
Glas Bier. Unsere Stimmung war im .
mrr fröhlicher geworden und schließlich z
sctzte wir uns. ult li unter solch' Um
ständen Üblich ist. mit den noch übrig ge
tlicbenen wenigen Gästen an eine gsmein
same Tafel, wo wir zu einet neuen Runde ,
Biet eingeladen wurden.
An Unterhaltung gebrach es nicht, denn .
einer unserer neuen Bekannten wußt
Großartiges und Schöne au dem Nor
den Afrikas und der Mannigfaltigkeit de
Soldatenlebens zu erzählen. Aufmerksam
lauschten wir seinen Worten, wahrend
inzwischen ein neues Faß angezapft
wurde. Was dann geschah, weih ich nicht,
mehr recht? ich erinnere nur noch dunkel,
daß ich meinen Namen unterschreiben
mußte. AIS ich au meinem Rausch er
wachte und mich erhob, befand ich mich
in einem Eisenbahnwagen aus der Fahrt
nach Marseille. Dort wurden wir einge.
kleidet und dann mit dem Schiff nach,
Algiet gebtacht. Und jetzt fing meine
Leidenszkit an. Für eine ganz jammer
liche Bezahlung mußten wir in der heißen
französischen Kolonie schwere Arbeit tun.
Dab'ei war die Behandlung auch noch
schlecht. Zuerst war ich in einet Stadt
im Norden Algeriens, wo ich meine Aus
Bildung durchzumachen hatte. Dann
schickte man mich aus zwei Jahre in
Innere de Lande, bis ich dann im
Jahre 1012 nach Marokko kam. Mehr
mals maele ich Fluchtversuche, doch diese
hatten immer mir zur Folge, daß ich
zur Strafe jedesmal zu einem weiteren
Tienstjahr verurteilt wurde. Vor einem
Jahre kam ich nach Jndochina; da gefiel
es mir aber auch nicht besser. In dem'
dortigen Regiment waren viele Teutsche'
diese sowie die Oesterreicher und Schwei,
zer hielten immer zusammen. Waren
wir auf dem Marsch, so sangen wir mei
stens deutsche Lieder; da wir weitau in
der Mehrzahl waren, fo sagte niemand
etwa dagegen. -Obwohl ich nur noch
ein halbes Jahr zu dienen hatte, so nahm,
ich doch. eines Abends eine günstige Gele,
genheit wahr, zog mir Bürgerkleidung an,
und machte mich aus dem Staub. Es
glückte mir auch, unerkannt ben Zug zu
erreichen und nun fuhr ich ab. pochenden
Herzen. Auf der nächsten Station stieg
ein Herr mit einer Tame und zwei Kin
dern in mein Abteil. Ich erkannte ihn
Mort als einen-! HaMmann, doch gakz,''
ich mir Mühe. Ihn nicht' anzusehen; der
bat er mich, ihm ein Streichholz zu geben.'
Als-die geschehen war. meinte er, er
müsse mich doch kennen, et glaube be
stimmt, mich sckon vorher gesehen zu haben.
Da passierte mir ein dummei
Irrtum; gefragt, ob Ich nicht eine Ei,
garette tauchen wollte, antwortete ich:'
Non, man eapiiain', und nun wußte er,
daß ich zur Fremdenlegion gehörte. .Mein
Freund, Sie begehen einen großen Fehler.
Ich gebe ihnen den freundschaftlichen
Rat, fahren Sie sofort wieder zurück und
melden Sie sich bei Ihrer Kompagnie,
Und seine Börse aus der Tasche ziehend,
fuhr er fort: .Hier gebe ich Ihnen Geld
für die Wckfahri. Seien Sie versichert,
es wird Ihnen nichts passieren'. In
zwischen waren wir jedoch schon aus chi
nesischem Gebiet angelangt, da konnte,
mir die Franzosen nichts mehr anhaben.'
Der Hauptmann wußte dies und redete
mir daher um so mehr zu, er konnte mich
aber von meinem Vorhaben nicht mehr
abbr'zgen.
, In langer Wanderschaft durchstreifte ich'
nun die chinesischen Provinzen Auennan
und Kwantung. bis ich am 21. Juli diese
Jahres in Canton eintraf. Am nächsten
Morgen meldete ich mich aus dem deutschen
Konsulat. 'Da kommen Sie ja gerade'
rechtzeitig." sagte der Sekretär, .soeben ist
hier die Mobilmachungsorder eingetroffen,
da können Sie gleich nach Tsingtau sah
ren.' Mit genügend Reisegeld versehen,
fuhr Ich sofort weiter nach Hongkong, wo
ich auf den nächsten japanischen Dampfet'
nach Shanghai wartete. Am Nachmittag
ging ich in eine Wirtschaft, in welcher auch
französische Matrosen waren. Au ihren
Reden hörte ich, daß sie über mich spra
chen; sie schienen zu wissen, daß ich au
der Fremdenlegion entlausen war. Es
dauerte auch nicht lange, da kam einet
von ihnen aus mich zu und forderte mich
auf, bei ihnen Platz zu nehmen. Ich tat,
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ai so icg rnn jEantuiaj ceiianot, uno
zuckte die Achseln. Ta stand ein anderer '
auf und sprach: .Du verstehst seht wohl
Französisch, wir wissen doch, daß du bei
der Fremdenlegion gewesen bist. Abet fei
nicht dumm, komm nd nimm mit uni
noch einen Trunk an Bord." Ich merkte
aber sehr wohl die Falle, die sie mir legen
wollten. Ich stand auf. zahlte und ging
von bannen.' Bei diesen Worten nahm
er schmunzelnd einige Züge au seiner
Pseise. Ja, ja.' fuht et fort, .nun bin
ich einmal neugierig, ob und wann ich
wieder nach Deutschland kommen werde.
Ich muß sagen, ich habe große Sehnsucht
nach der Heimat.' Er sollte sie nicht
wieder sehen! Beim Sturm auf die Werke
fand er am 7. November den Tod für
Vaterland.
(Jorlsehun, folge.)
GemeindfMilchanstalt.
Um der Milchknappheit nach Möglichkeit,
abzuhelfen, hat die Gemeinde Kohlscheid
p7ö0 Einwohner) eine Gemeinde.Milch
anstatt eingerichtet, in der jetzt 12 au
Westfalen bezogene Gemeinde Milchkühe
stehen. Mit der von auswärts bezogenen
Milch kann die Gemeinde jetzt taglich 300
bi 320 Liter Milch an kinderreiche Fanti
Iren und für Säuglinge abgeben.
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