Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 12, 1916, Image 1

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Tägliche Omaha Triböue
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Omaha, Ncbr., MonW, 12. 51111t 191G.
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HllglJ und Flliröllnks, die
FiliDr der RcpMiKm!
lZughes resigniert als Beisitzer des Bundes
obergerichts und nimmt die
Nomknatlsn an.
Uoosevelt lehnt Aominatkon der Progressiven ab.
Charles Evans Hugheö, biöheri,
ger Beisitzer deS Äundesoberge
richt, und Charles Warren Faw
banU sind die Kandidaten, mit be
nen die Republikaner in die Präl
fidentschaftsWahlschlacht ziehen wer,
den. Beide wurden von der Reim,
btikauischen NationalKonvmtion mit
überwältigender Mehrheit nominiert,
was ein deutlicher Beweis davon ist.
daß besonders Hughes von ansang
an der bevorzugteste Kandidat deö
republikanischen AolkSmassen des
Landes war.
Hughes erhielt die Nomination
in der dritten Abstimmung. Tie
tlmml'nabgabe war: Hughes
5J103; Roosevl'lt 182; Lodge 7;
Dupoiit 5; La Follette 3; Wecks 3;
Abwemd 1: Total 987.
Der Nomination des Richter
Hughes folgte eine begeisterte Te
tnmnf rofinn i'Weifsi Jvrpitnrt nntht.
,.,., ..... .v... . - ti
nach der zweiten Abstimmung, war
es deutlich zu erkennen, dag Hughes
der Auserkorene sein würde, und als
Senator Zherman nach der Verta
rtlin friffiMinf nnU Xrtfo fli- siffi fttrt
Uil Vl.Ulll.l VV, II t )
nächsten Morgen zugunsten don
Hughes zurückziehen wurde, wurde es
offenbar, das; Hughes m der . er
. sien Abstiinmung Freitag Morgen
Z'onliniert werden wliroe. suer
yinam Handlungsweise wurde von
' den meisten Lieblingösöhnen befolgt
und das Resultat war die Nomina
tion von Hughes.
Ter Kandidat für Vize-Präsident
wurde rn der cxicn Abitimmung no
miniert und war die Stiinmenab
Qabt wie folgt: Fairbanks 8G3;
-VurkeZt 10; Aorah 8.- Burton 1:
Johnson 1; Abwefcn d 1 und 6
Stimmen für mehrere andere ein
zelne Kandidaten.
Bezeichnend war, dafz der -Pro.
grefsive Mcdill McCormick, Haupt
eigentümer der Chicago Tribüne,
seine Genugtuung über die Nomina
. tion von Richter Hughes auödrück.
te. Tics ließ auf die Unterstützung
der Zeitung schließen.
Auch andere Führer der Partei
deriprachcn das Gleiche.
Vorsitzer Harding wurde beauf
tragt, Richter Hughes von seiner No
mination telegraphisch in Kenntnis
zu setzen. Nach kurzer Zeit kehrte
cr zurück mit der Meldung, daß
Hughes angenommen habe und im
X'mlfe des Nachmittags sein Annah.
meschreiben der Presse übergeben
werde. Dieses Schreiben veröffent
lichen wir an anderer Stelle.
Nichter Hughes hat gleich nach
Empfang der Nachricht dem Präsi
denten Wilson seine Resignation als
Richter zugesandt die von dem Prä
'fldcnten ebenso prompt angenommen
wurde. Hierauf schloß sich der No
ruinierte mit seinem Sekretär ein
und um 3 Uhr nachmittags über
gab er der Presse sein Annahme
schreiben, das als hochbedeutsanies
Dokument gelten muß. In ruhi
gern überzeugten Ton geht er auf
olle die Hauptfragen des Tages ein.
Es ist ein Schriftstück eines gereiften
Staasmanncs.
Noosevclts verfehlte Taktik.
Als Nooscvclt, der in Oystcr Bay
Tag und Nacht in ununterbrochener
TelephoN'Verbindung mit den Füh
kern der beiden 5konventioncn blieb,
cusfand, daß das Konferenzkomite
sich nicht auf ihn einigen konnte,
beging er in seiner Enttäuschung ei
nen der größten Fehler seines Le
bens, indem er dem' Konnte in der
leisten Minute den Standvatter Hen
ry Cabot Lodge als Kompromiß
Kandidaten empfahl. Als das Roo
seveltsche Telegramm in der Kon
dention der Progressiven verlesen
wurde, machte sich die größte Ent
rüstung kund und viele - schrien:
Nein, , nein". Es war eine furcht
bare Enttäuschung für die Fort
schrittler, die nun sahen, daß sie der
lassen waren, und merkten, daß
Noosevelt seine ihm früher iibertra
gene Noniination nicht annehmen
-würde.
In der Konvention der Nepubli
kaner fand -Roosevelts letzte Em
vfthlulg gar keine Beachtung. Man
schritt mit der Abstimmung weiter
Wid erkor HugheS. üft Roosevelt
..: - ;i , r.' crn-ti..i
;ciayt, iu inuiiyct jjwijujvu.
Hughes nommiert worden war, te
legraphierte er den Progressiven, daß
er ihre Nominatioil nicht annehmen
könne. Diese Ankündigung ging den
meisten Progressiven im Tumulte
verloren. Sie nominierten rasch
Herrn Parker don Louisiana zum
Vize.Präsidenten und vertagten sich
in höchster Enttäuschung, nachdem sie
vorher noch einen Campagnefond
von $80,XX) für ihr Nationalkomi
te aufbrachten. Dieses Koinite wird
sich am 25. Juni in Chicago wieder
versammeln, um weitere Maßnah
men betreffs der Campagne zu trcf
fen.
Da Roosevelt seitdem Vertretern
der Presse entschieden erklärt hat,
daß er nichts mehr mit Politik zu
tun hat, so geht die allgemeine An
nähme dahin, daß die beiden Par
teien sich versöhnen und die Pro
brcssiven schließlich doch noch Hughes
unterstützen werden.
Die Nomination von Richter
Hughes hat größtes Interesse erregt
und sein Annameschreiben Tausende
von Freunden unter den Progrcssi
ven erworben. Das konnte man hö
rcn, als man unter diesen Leuten
verkehrte. Sie sagten alle, erst ti
len wir hören, was Hughes zu sagen
hat, dann entscheiden wir uns. Als
sie die Erklärung gelesen, sprachen
sie sich als höchst befriedigt darüber
aus.
Soviel steht fest: Die Republik,
ner haben ernstlich versucht, sich mit
den Progressiven zu versöhnen. Sie
gingen mit ihren Geschäften lang
sam und bedächtig vor und nuichtm
ihnen ZliacständuiZse in, ihrer Plat
form; sie toimtAi aber nicht auf
Roosevett eingehen. Tie Mehrzahl
der Tclegatcn war von ansang an
Richter Hughes geneigt. Auch un
ter den Führern der Partei war
man Hughes am günstigsten gesinnt.
was auch aus lhreii herzlichen Zu
sichcrungen der Unterstützung her
vorgeht, die sie seither dem Nomi
liierten geniacht haben. . Richter
Hughes überragte in zeder Bezie
hung jeden seiner Konkurrenten und
das haben die Telegaten erkannt
unh ihn zum Bannerträger ihrer
Partei erkoren in der Hoffnung, daß
er sie wieder vereinigen und im
Herbste zum iege fuhren wird.
Hngljks konferiert mit Führern
Washington, 12., Juni. Richter
Hughes ist heute nach New Jork
gercijt, um mit den Führern der
Republikaner die Leitung der Cam
pagne zu besprechen. Er will be
sonders über den Vorsitzer des Nati
onalkoniitcs sich einigen, Frank H.
Hitchcock, der die Hughes Cam
pagne so glänzend geleitet hat.
kommt als Vorsitzer in Betracht,
doch werden auch anderer Führer ge
nannt.
Richter Hughes wohnte gestern
Morgen mit seiner Familie dem
Gottesdienst in der Baptistenkirche
bei. Am Nachmittag besuchte cr alle
seine Kollegen vom Obergcricht, um
sich von ihnen zu vcraschicden.
Richter Hughes in New Z)ork.
New Nork, 12. Juni. Charles
E. Hughes ist heute Morgen hier
eingetroffen und hat seine Beratun
gen mit prominenten Republikanern
im Hotel Astor begonnen. Herr
HugheS ist von seinem Sekretär L.
H. Grecn begleitet. Kandidat Hughes
wird eine energische Campagne süh
ren.
Bull Mooser besuchen Teddy.
New Jork, 12. Jiliii. Eine Te
legation der Progressiven wird Heu
te hier zum Besuche Roosevelts ein
treffen, um ihn zu überreden, die
Nomination doch noch anzunehmen.
Solomon Sufrin, ein Mitglied des
Ko.?tes aus ?!cm ?)ork, sagte, die
Fr:ge wird fein, ob Berlin oder
Washington dieses Land regieren
soll (infamer Lügner). Einige
Progressive sagen, die Partei würde
aus Rand und Band ' gehen, falls
Roosevelt auf feiner Weigerung be
steht, die Nomination anzunehmen.
Hughes nimmt an.
Senator Harding, der Vorsitzen
de des republikanischen ?!ational
lFortsetzung auf
Seite 5.)
IZussenosfensive
Einhalt geboten!
Russen prahlen mit strosiem Sieg
ud wvllkn übcr U)(f(m Mann
gcsangeu haben.
Wien, über Berlin und London.
12. Juni. Die gestern vorn rus
sischen Kriegsschauplatz kommenden
Nachrichten lassen keinen Zweifel da
ran, daß die Offensive, welche die
Russen vor nunmehr acht Tagen mit
einem ungeheuren ,Kraft und Mu
nitionsaufwand an der ganzen Front
von den Pripetsümpfen bis zur bes
sarabischen Grenze begonnen haben,
bereits abzuflauen beginnt. In
Wolhynien ,und an der Strypa ha
ben die russischen Angriffe erheblich
nachgelassen, und an der bessarabi
schen Grenze herrschte gestern der
hältniömäßig Ruhe. Bei Kolli,
nördlich von Noiqo Alerienic. nord
westlich von Tanwpol. und am Dnie
stcr sind neue Angriffe der Russen
blutig abgeschlagen, und der Feind
erlitt in diesen Kämpfen wieder
enorme Verluste, ebne daß es ihm
gelang, irgend welche nennenswerte
Erfolge zu erringen.
, In dem gestern abend veröffcnt
lichten offiziellen Bericht heißt es
An, der ganzen südöstlichen Front
haben sich die erbittertsten Kämpfe
in der Gegend von Okna und um
Dobrowni herum entwickelt. An
einem Punkte schlugen wir acht, und
an einem anderen 16 Angriffe gro
ßer feindlicher Strcitkräfte zurück,
Der Feind erlitt dabei schwere $er
Inste.
London, 12. Juni. Eine Mel.
dilng, die aus Wien konnnen soll,
sagt, das österrcichischungarische
5lriegsamt gebe in seinem gestrigen
Bericht zu, daß durch heftige russi
sche Angriffe die Oestcrrcichcr über
den unteren Stripaslus; zurückgetne
ben worden seien. (Ter Bericht selbst
wird jedoch bis jetzt nicht Mitgeteilt.)
Rusiische Prahlereien.
Petrograd, 12. Juni. (In nach
stehendem bringen wir der Kuriosi
tät wegen die jüngsten von Petro
grad aus gemeldeten russischen Sie,
gevnachrichten: dieselben sind so un
gcheuerlich, daß man beim Lese der
selben von einem Gruseln bcsallen
wird.) Unsere Offensive in Wol
hhnicn, Galizicn und der Bukowina
hat gestern weitere Erfolge aufzu,
weifen: die feindliche Armee erleidet
namentlich an Gefangenen riesige
Verluste. Tie gemachte 5rriegöbeute
spottet aller Beschreibung. So ha,
ben wir z. B. in einem einzigen Ab,
schnitt der feindlichen Front (wo un
gefähr?) 21 Suchlichtcr. 21 Feld
küchen, 46 Wagen mit Maschinen,
gewchren, 12,000 Rollen Stachel,
draht, 1000 ans Konkrete hergestellte
Balken, 7.000,000 Kübel Konkret
10,00 Puds (russisches Gewicht)
Llohle, ungeheure Muuitionsuorräte
und eine Menge anderes Material
erbeutet. In einem anderen Ab,
schnitt eroberten wir 30,000 Gewehr
Patronen, 300 Kisten mit Maschinen
gcwchrpatronen, 200 Kisten Hand
granaten, 1000 Gewehre, vier Ma,
schincngewehre (hierbei haben die
Runen offenbar mehrere Nullen der
gessen), zwei Zielfinder, eine trag,
bare Norton-Puinpe zur Beschaffung
von Trinkwasser. Eine derartige
riesige Kriegsbeute, welche der Feind
mit sich führte, läßt erkennen, wie
erfolgreich unser Schlag gewesen ist.
Während der Samstag -Kämpfe nah
men wir einen General, 409 Offizie
re und 35,100 . Mann gefangen.
(Billiger tun's die Russen nun ein
mal nicht.) Ferner eroberten wir
30 Geschütze, 13 Maschinengewehre
und 5 Bombeiiwerfer' somit haben
wir seit Beginn unserer Offensive
eincnGeneral, 1640 Offiziere und
übcr 10fi,00i) Mann gefangen ge
nommen, sowie 121 Geschüde. 180
Maschinengewehre und 58 Bomben
Werfer erobert."
Der russische Generalstab gibt je
doch in diesem Bericht zu, daß große
deutsche Vcrstärkungeil an der Front
in Wolhnien eintreffen und der
Widerstand , des Feindes heftiger
wird. ,
Griechenland soll
weiter nachgeben:
Athen, 12, Juni (über London).
Der englische Gesandte hat der
griechischen Negierung im Namen
der Entente Mächte .weitere For
dcrungen gestellt. Dieselben bezie
ben sich auf die, bedingungsweise
Blockade, welche die Altierten über
die griechischen Häfen verhängen
wollen, damit, wie angegchen, den
Feinden jede 'Zufuhr abg?schnitten
wird.
Griechenland wird nichts Ande
res übrig bleiben, als sich den Be
diiigungen zu fügen, wie eö ja auch
auf Geheiß Englands bereits die
Tcmobilisation seiner Armee ange
ordnet hat.
Neuer Nebersall
uKtlli. LanditenZ
Rauben 80 Pferde von einer Ranch;
müssen jedoch Beute im
Stich lassen.
Lnrcda. Ter.. 12. Juni. Mcri
lanische Banditen überfielen SamS
tag nacht die 10 Meilen nordwest
lich von hier gelegene Ranch von T.
A. Coleman und trieben etwa 80
Pferde davon, ohne jedoch auf der
Ranch selbst große,,, Schaden anzu
richten. Eine Abteilung des 14. Ka
valrie Regiments unter Haupt
mann Ola W. Bell trieb die Ban
diten übcr die Grenze zurück, je
doch drangen die amcrikanischen
Truppen nicht selbst übcr die me
xikanische Grenze. Brigadegcncral
Mann, der Befehlshaber des Re
giments, hat Verstärkungen nach der
Stelle des Ueberfalls beordert. Die
Banditen mußten, auf ihrer Flucht
die gestohlenen Pferde zurücklassen.
Carranzatrupprn schlage Billiftcn.
Chihuahua City. 12. Juni. Am
Rio Florida, etwa 50 Meilen süd
lich von Parral, haben Truppen Ga
ncral Carranzas unter General Jg
nacio Ramos etwa 00 Mann Vil
laS eine ernstliche Niederlage beige
bracht, wie hierher berichtet wurde.
Einzelheiten über das Gefecht stehen
noch aus.
Ztal. Uabinett
hat resigniert!
Die Teputiertenkammer stellt Sa
landra und seinem Kabinett
ein Mißtrauensvotum aus.
Rom, 12. Juni. Tie italienische
Teputicrtcu kammer verwarf mit
19Z gegen 141 Stimmen den An
trag, dem Kadinett Salandra in
bezug auf 'dessen Fähigkeit, den
Krieg zu einenr guten Ende durch
zuführen, ein Vertrauensvotum aus
zuzeiten. Infolgedessen haben der
Premier und seine sämtlichen Kol
legen ihre Resignation eingereicht.
Ter König traf gestern in Rom
ein, um ein ,stc,c nationales Mi
nisterium" zu bWt:ti;-M
Es ist dies das zweite Mal, daß
Salandra seine Resignation ringe
reicht hat. Im Mai vergangenen
Jahres hatte der Premier bereits
einmal resigniert, ale eine Krisis
übcr die Kricgauslagcn und über
die Frage neuer Steuern drohte. Ta
es dem 5löig damals jedoch nicht
gelang, ein neues Kabinett zu bil
den, willigte Salandra schlißlich ein,
im Amt zu bleiben. (Tas ist der
Anfang vom Ende!)
England folgt
deutschem Beispiel!
Englische Regierung nimmt Bestand
sämtlichen Getreides und Bichs
auf; setzt Preise fest.
London, 12. Juni. Tie engli
sche Regierung läßt den Bestand
sämtlicher Nahrungsmittel und al
len Viehs im Lande feststellen. Tie
Gutsbesitzer und Bauern sind von
der landwirtschaftlichen Abteilung
aufgefordert worden, genau anzu
geben, wieviel (Getreide sie liegen
haben und was der mntmußliche
Betrag ihrer diesjährigen Ernte be
tragen nnrd, desgleichen wie groß
ihr Viehbestand ist. Es ist keinem
Landmann gestattet, Heu oder Stroh
ii anderen als von der Armee an
gesetzten Preisen zu verkaufen. Die
selben find bedeutend niedriger, ale
Privathändlcr ihnen offerieren.
Gmahaer von Briten
festgehalten!
Wasbinaton. 12. uni. Bundes
scnator Silclicock bat von Rickard Eb
bitt don Omaha, der sich gegenwär
tig m Irland aufhält, einen hefti
gen Protest gegen seine Festhaltung
eitcns oer enlimcyen Behoröcn er
halten. In dem Protest beschwert sich
Ebbitt auch darüber, daß während
der lehren Revolution Soldaten sei
ne Woluiuna in Old Cai'tle. Irland.
durchsuchten und einige für ihn
wertvolle Gegeiistanoe mu iai nah
men.
Wetterbericht.
Für Omaha und Umgegend: Teil
wcise bewölkt heute abend und
Dienstag. Keine wesentliche Tem
peraturveränderung.
Für Nebraska: Teilweise bewölkt
und wahrscheinlich unbeständig hm
te abend und Dienstag, eine we
sentliche Tenit'erot,!N''ri"d'"'",''
Für Iowa: TciNvcije bewölkt Heu
te abend und Dienstag, mim wc
Icntliche Tcnwercüurveränderung.
Vorläufer zur dem.
Zlationalkonvention!
Tas Notionalkomitee halt heute erste
Sitzung ab; Stonc überbringt
WilsonS Platsorm.
St. Louis, Mo., 12. Juni.
Jetzt, da die republikanische und pro
gressive Nationalkonventionen der
Vergangenheit angehören, konzen
triert sich naturgemäß daö Interesse
des ganzen Landes auf die bevor
stehende demokratische Nationalkon
vcntion, welche hier am Mittwoch
ihre erste Sitzung abhalten wird. Ei
ne, große Anzahl der 1.092 Dclega
ten ist bereits eingetroffen und hielt
gestern eine Vorvcrsammlung ab, in
welcher Frieden, Prosperität und
Bereitschaft" den Grundton abgaben.
Nur wenige Kontcste.
Heute tritt das demokratische Na
tionalkomitee zusammen und wird
sich mit einem Kontest über sechs
Sitze des Distrikts Columbia befas
sen. Außerdem liegen noch zwei
Kontcste behufs Sitze im National
komitee vor. Thoums Love bcan
standet die Berechtigung William
Pondertcrs von Teras zu einem Sitz
und sechs demokratische Klubs in
Washington, D. C., erklären, daß
John F. Costello nicht zu einem
Sitz im Nationalkomitce berechtigt
ist. '
Alle für Wilson instruiert.
Jeder einzige der Telegaten ist
für die Noniination des Präsidenten
Wilson instruiert, und die meisten
desgleichen für die Nominierung des
Vizepräfideiüen Marshall. Die Par
teiführer erklären, daß auch die letz
tere Nomination einstimmig sein
wird, und keine anderen .Kandidaten
vorgeschlagen wcrdcn, nachdem man
mit denjenigen Telegaten Nückspra
che genommen, welche für sogenannte
Licblingssöhne"' instruiert wurden.
Suffragisten tätig.
Die Führcrinncn der Frauen
stimmrechtlcrinncn, welche es durch
setzten, daß die Republikaner eine
Planke für Frauenstimmrecht an
nahmen, sind bereits in St. Louis
cingctroffen, unr auch die Dcniokra
ten zu veranlassen eine derartige
Planke in- ihrer Platforin ' aufzu
nehmen. Man glaubt nicht, daß größere
Anstrengungen gemacht werden, ei
ne Prohibitionsplanke in die Plat
form hineinzuzwingen. Auch befürch
jlqt man nicht, daß Wm. I. Bryan
i Gelegenheit gegeben wird, vor der
Konvention gegen die Vcreitschafts
Planke eine Rede zu halten. Es
könnte dies nur mit der Billigung
aller 1,092 Telegaten geschehen, oder
wenn ein Dclegat und dessen Vertrc
t?r zil feinen Gunsten ihrer Sitze
und Stimmen entsagen würden.
Dies ist jedoch höchst unwahrschcin
lich. .
Stone bringt äöilsons Platform.
Bundesseiiator Stonc ist Sonn
tag abend hier eingetroffen und
brachte den vom Präsidenten Wilson
verfaßten Entwurf zur demokrati
scheu Platform. Stone ist zum Vor
sitzcr des Resolutions-Komitee aus
ersehen und wird dessen Ideen, wcl
che er genau kennt, dnrchfechten.
Präsident Wilson weist in seiner
Platform darauf hin, daß cr eine
strikte und gerechte Neutralität"
während des 5tricges aufrecht erhal
ten, und daß cr erfolgreich in
Deutschland gedrungen, den Tauch
bootkrieg gemäß der internationalen
Gesetze zu sichren. Er verteidigt sei
ne mexikanische Politik, legt selbst
lobend sein Vcreitschaftsprogramm
auseinander, beleuchtet, was seine
Verwaltung inbezug auf die Fi
nanzlage durch die Schaffung der
Bundeörcserve.Banken geleistet,
rühmt die Ermäßigung der Ein
fuhrzölle, erklärt, daß durch seine Po
litik der amerikanische Handel mit
dem Ausland einen Aufschwung cr
fahrcn und schließt damit, daß die
republikanische Platform nichts an
deres enthalte, als Angriffe auf die
Errungenschaften der Wilson'schcn
Verwaltung. ' ,
Nominicrung findet Freitag statt.
In der Sitzung am Mittwoch wird
der temporäre Vorsitzer eine bcdeu
tungsvolle Ansprache Halten, und
dann werden die verschiedenen Ko
mitees ernannt wcrdcn. Tonnerstag
werden der permanente Vorsitzer und
verschiedene demokratische Führer
sprechen. Freitag vormittag wird
die Platform vorgelegt und ange
nonnnen werden, während in der
Wii-rnniWnrrfifrhnniT nir M? niirniipritn.
- vv.v.y...-..tj V " ' " v ......
gen vorgenommen werden sollen.
Admiral Scheers Schwager gefallen.
5topenhagen, 12. Juni. Kapitän
Mohr, Schwager von Admiral
Schccr, hat in der. Seeschlacht von
Jütland den , Tod gefunden, meldet
eme Depesche auZ Kiel.
Deutsche sjännncin Bei
VcrdM unablässig lmtcr!
, , ; ,
Dringen gegen den inneren vefestigungsring
vor; seit dem 8. Juni wurden 28 Gsfl
ziere und 1Z00 Mann gefangen.
Paris wird langsam auf
Offizieller deutscher Bericht.
Berlin, 12. Juni, über London.
Der gestrige offizielle Bericht lau
tete: Westlicher Kriegsschauplatz
Zu beiden Ufern der Maas wird
ein energisches Artillericfeuer fort
gesetzt. Bei einem Vorstoß deut
scher Infanterie auf dem rechten
Ufer der Maas wurde eine Anzahl
Franzosen gefangen genommen und
drei feindliche Geschütze sowie 7 Ma
schinengewehre wurden von uns er
obert. In dem Bericht vom Samstag
abend heißt es: Auf dem westlichen
Maasufer setzten wir unser wir
kungsvolles Feuer gegen die feind
lichen Batterien und Gräben fort;
östlich des Flusses dauern unsere
Angriffe an. In heftigen Kämpfen
vertrieben wir den Feind aus meh
reren Stellungen auf dem Höhen
rücken südwestlich von Fort Donau
mont, im Chapitrcwalde und auf
dem Funnnrückcn.
Westlich von Fort Vanr stürmten
bayerische Jäger und ostprcußische
Jnfaiiterie ein ungemcin stark be
festigtcs feindliches Werk, das mit
500 Mann Gefangenen und 22 Ma
schincngewchrcn in unsere Hände
- siel. Die Gesamtzahl der von uns
in diesem Abschnitt feit dem 8. Ju
ni gemachten Gefangenen hat sich auf
28 Offiziere und über 1500 Mann
erhöht.
Auf dem Hartmannsweilerkopf un
oberen Elsaß brachten deutsche Pa
trouillen aus französischen Gräben
mehrere Gefangene ein. Bei Apern
und Umgegend steht die Sachlage
für uns nach wie vor günstig. (In
der Tat die Offensive im Raume von
Bpern nimmt immer kräftigere For
men an: die Siege bei Zillebeke und
Hoogc haben das ganze Gebiet öst
lich und südöstlich von Ipern in
deutschen Besitz gebracht. Dadurch
ist der Aperner Sack wieder erheblich
enger geworden, und es ist garnicht
ausgeschlossen, daß die Teutschen es
darauf abgesehen haben, den Sack
zuzubinden, oder, falls sie das vor
ziehen sollten, die Engländer zu
zwingen, anderswo ein Unterkom
men zu suchen. Möglich ist es ja,
daß die deutsche Offensive an diesem
Teil der Front nur den Zweck hat,
die Briten zu verhindern, ihre Li
nicn weiter noch Süden auszudch
nen und Joffre Gelegenheit zu geben.
noch mehr Verstärkungen nach Ver
dun zu werfen, aber es liegt auch
durchaus im Bereich der Möglich
keit, daß die Deutschen die Absicht
haben, Npcrn aus dem Wege zu
räumen. Jedenfalls liegt in der
Tatsache, daß die Deutschen neben
der gewaltigen Offensive gegen Ver
dun auch noch die Offensive im Ran
me von Dpern führen, ein glänzen
der Beweis von der unverwüstlichen
Kraft der deutschen Truppen. Die
Briten und Franzosen sind nicht im
stande, sich an der einen Stelle zu
verteidigen und an der anderen an
zugreifen: die Deutschen greifen an
zwei Stellen zugleich an und wie
greifen sie anl In der Gegenüber
stellung dieser Tatsachen liegt eine
prächtige Illustration zu der seit ei
nem Jahre und länger gehörten Be
hanptung seitens der Feinde Deutsch
lands bei den deutschen Truppen
machten sich Zeichen der Erschöpfung
bemerkbar, während es bei den
Truppen der Alliierten umgekehrt
sei. Verdun und Jpcrn find Zen
gen dafür, wo die Erschöpfung ist
und wo sie nicht ist.) ,
Was die Franzosen sagen.
Paris, 12. Juni. Offiziell
wurde gestern abend gemeldet: Drei
deutsche Jnfanterieangriffc gegen die
französischen Stellungen in dem Ab
schnitt der Höhe 304 und östlich
von Verdun wurden von unseren
Truppen abgeschlagen. Zwei deutsche
Abteilungen durchbrachen die fran
zösischen vorgeschobenen Stellungen
im Aprcmont Walde, südöstlich von
St. Mihiel, wurden jedoch später in
eiiicm Handgemenge wieder vertrie
ben. Das französische Kriegsminister!
um macht große Anstrengungen, den
Eindruck zu verwischen, den die Er
obernng des Forts Vaux gemacht
hat. Es wird versichert, daß dieser
Erfolg dem Feinde gar nichts nutze,
solange er nicht auch die Forts Sou
den ttUckzug vorbereitet.
ville und TavanncS in seinem Vcsttz
habe. Die militärischen Mitarbeiter
der Zeitungen bereiten jedoch das
Publikum auf den Rückzug der fran
zösischcn Truppen auf die inneren
Befestigungen pon Verdun vor und
geben damit zu verstehen, daß die
Situation sich im höchsten Grade kri
tisch zu gestalten beginnt.
Tätigkeit der.
ll-Boote im Matt
Berlin. 12. Juni. Die deutsche
Admiralität berichtet, das; im Mo
nat Mai 50 feindliche Fahrzeuge von
deutschen "und österreichischen Tauch
booten und Minen versenkt wurden.
Dieselben hatten einen Gehalt don
insgesamt 118.500 Tonnen.
Mehrere Opfer von
Minen u. U-Booten!
Marseilles, 12. Juni. Die Pas.
sagiere und die Besatzung des nor
wegi schen Dampfers Rauma" wur
! den gefttern, hier gelandet. DaS
! Schiff war am 30. Mai im Mittel
landischen Meer torpediert worden.
London, 12. Juni. Bei der am
Eingang zum Hafen von Stockhalm
gelegenen Insel Sandhamn stieß der
schwedische Dampfer Para" Sam,
stag abend auf eine Mine und der
sank. Die Besatzung wurde geret
tet. In hiesigen Kreisen nimmt
man an, daß der Tampser auf ein
deutsches Minenfeld gestoßen ist.
(Natürlich; englische Minen' gibt es
ja nicht.) '
Das norwegische Dampfschiff
Prospcr 3" ist ebenfalls auf eine
Mine gestoßen und untergegangen.
Man befürchtet, daß die ganze Be
satzung mit Ausnahme des ersten
Offiziers den Tod gefunden 'hat.
Das Schiff war am 20. Mai von
Newport News, Va., nad' La Pal
lice, Frankreich, abgefahren.
Amuiden, Niederlande, 12. Juni,
über London. Fünzehn Mitglieder
der Bemannung des norwegischen
Dampfers Bur", 1492 Tonnen
groß, sind hier gelandet worden. Sie
berichten, daß ihr Schiff entweder
durch eine Seemine oder durch ein
Tauchboot versenkt worden ist.
London, 12. Juni. Eine Reuter
Tepcsche von Malmo, Schweden,
meldet, daß der schwedische Dam
pfer Emmy", 49S Tonnen groß,
auf der Höhe von Falstcrbo auf
eine Mine geriet und zerstört wur
de. Ein Mann der Besatzung wur
de infolge der Erplosion getötet,
vier andere ertranken.
Des Uörnels"
Zlblehnnngsfchreiben!
Oberst Roosevelts 'Antwort an die
Konvention der Progressiven lautet
wie folgt:
Ich bin Ihnen äußerst dank
bar für die Ehre, die sie mir mit
der Prasidentschafts Nomination
erwiesen haben, aber ich kann sie
jetzt nicht annehmen. Ich kenne,
die Stellungnahme des Kandida
ten der republikanischen Partei zu
den Haupt-Tages fragcn nicht. Ich
muß deshalb die Nomination ab
lehnen, wenn Sie auf einer sosor
tigen Entscheidung bestehcn.
Ich 'schlage, indessen vor, wenn
dies Ihnen genehm ist, daß mei,
ne bedingte Ablehnung der Nomi
nation in die Hände des Pro
grcssivcn NationalÄomites gelegt
wird. Wcnn Herrn Hughes Er
klärungcn das Konnte überzcu
gcu, daß seine Wahl im Inte
resse des Landes liegt, so mögen
Sie demgemäß hcmdeln und mei
ne Ablehnung als' eine definitive
behandeln.
Wenn es mit seinen Crklärun
gen nicht zufrieden ist, so kann
eS die Progressive Partei benach
richtigen und mit mir in Bera
tilng treten und sodann den Ent
schluß treffen, den wir gegensei
tig als dein Wohl des Landes
entsprechend betrachten.
Gezeichnet, Theodore Roosevelt,
Oyster Bay, 10. Fum 1316."