Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 07, 1916, Image 3

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    Omaha Iribünk, Mittwoch, 7. Juni Ifllß. Seite 3.
Einst mit dem Messer
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so sicher, wie bis coniif aufgeht.
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C ist erstiunlich, tuie blfle reise
Männer in Rutschen Landen herum
gehen, iiber deren vollständigen Man.
gel an Beziehungen zum weiblichen
Geschlechte sich kein Mensch Gedanken
macht. S sind geborene Junggesel
len, und das empfindet man als
selbstverständliche Tatsache. Zu ihnen
gehört auch mein guter freund, der
sehr tiichtige und ordentliche Rechts
onwalt Dr. Ernst Fische?, der Sohn
armr Äleinbiirger in einem Nest
draußen in der Provinz, der sein
Lebtag lang nicht anderes kannte
olz Muhe und Plage, der schon als
Gymnasiast sich als Hauslehrer sein
Brot verdienen mußte und der dann
später in der Ha " ;s?ibi von all dem
schönen, träume:, Schimmer des
deutschen Studenic.'ilebenS nichts ge
noß, welcher auch dort Hauslehrer
wohlhabender Mittelschülcr war und
als solcher in das Haus des reichen
Nechtsanwnlts Dr. WelleZ kam. dessen
Sohn unter seiner Leitung fein Gym
nasium recht und schlecht erledigte.
Da hatte Vater Wellet den immer or
dentlichen, tüchtigen, orbeitsfreudig'n
Ernst Fischer schätzen gelernt, hatte
ihn später als Hilfskraft in seine
Kanzlei aufgenommen, so dah er bei
ihm so lange angestellt war, bis er sich
selbständig machen und seine eigene
Kanzlei eröffnen konnte. Vorher hatte
er dann wohl auch der kleinen Erna
Wellet bei ihren Schulaufgaben nach
helfen müssen; jetzt hatte er kaum
mehr Beziehungen zum Hause seines
früheren Ehcss, da seine Kanzlei ,m
Laufe der Jahre zu einer sehr ange
sehenen geworden war, die ihn ich
lich ernährte. Er war im Laufe der
Zeit ein gesetzter hoher Vierziger ge
worden, dr schon ein wenig zur Fett
leibigkeit neigte, und der sich in vie
len Vereinen beiätigte. Dort lernte
auch ich ihn kennen und schätzen; wir
kommen öfter zusammen und gehen
im Winter gern nach seinen Kanzlei
stunden durch die Straßen spazieren,
und im Sommer machen wir um die
gleiche Zeit auch Ausflüge in die
Umgebung der Hauptstadt, wobei wir
uns wohlfllhlen, wenn wir uns auch
nichts neues oder besonderes mitzu
teilen haben.
So ist er auch gestern zur fesige
setzten Stunde zu mir gekommen, um
mich zu einem Spaziergange durch den
Sommerabend abzuholen. Ich hatte
eben ein Gedicht auf einen Sommer
abend fertiggedichtet und es gibt
flewiß auf der ganzen Welt keinen
Dichter, der ein eben vollendetes Ge
dicht nicht gern einem Zuhörer vorle
sen möchte, um die Wirkung zu erpro
bn' so bat ich ihn denn, meine
Verse noch anzuhören, eke wir uns
aufmachten, um unseren Spaziergnng
zu unternehmen.
Er hörte die Zeilen mit mich be
glückender Andacht an. ja, er bat mich
sogar um einelbschrift der Verse, die
ich ihm gern geben konnte, da ich noch
das tenogramm meiner ersten Nie
derschrift besaß. Und dann gingen
wir.
.Ich will Sie heute", sagte er
dann, als wir in die Vorstadt gekom
men waren, einen ganz bestimmten
Weg führen, weil ich Ihnen dabei
etwas erzählen will was ich hier im
Vorjahre erlebt habe und was Sie
mir besser glauben werden, wenn wir
die gleichen Straßen gehen, wie ich sie
damals gewandelt bin. Dann werden
Sie auch begreifen, warum gerade die
ses Gedicht, das Sie mir vorgelesen
haben, so stark ouf mich gewirkt hat.
Sie sind ja viel jünger als ich, aber
Sie haben gewiß von mir noch nie
mals Weibergeschichten gehört. Sie
kennen ja die bildhübsche und liebe
Erna Wellek. Sie dürfte jetzt etwa
dierundzwanzig Jahre alt sein; sie
hat ein eigensinniges Köpfchen und
hat bisher alle Vorschläge, die ihre
Eltern ihc wegen ihrer Verheiratung
gemacht haben, abgelehnt. Also hören
Sie zu: Es wir im Vorjahre um
die gleiche Stunde, daß ich ganz ein
sam hier in dieser Vorstadtgasse, die
diesen wundervollen Park einsäumt,
vor mich hinwandelte, da sah ich plötz
lich Erna vor mir stehen; sie schien
auf die Straßenbahn zu warten, aber
sie machte ein ganz ungewöhnlich
freudiges Gesicht, als sie mich erblick
te, und kam sozusagen mit offenen
Armen auf mich zu: ,OH, das ist
hübsch, daß Sie gerade diese? Weges
kommen, Dr. Fischer", sagte sie, das
ist gewiß ein Wink des Schicksals,
der mich von einem sehr lästigen Be
such enthebt. Ich bin aber heute
wirklich gar nicht in der Laune, Bist-
ten zu erledigen: Also kommen Sie.
wir gehen miteinander. Die Luft ist
so wundervoll, und wir können ja die
zwei Stunden miteinc.nder Verbum
mein; dann bringen Sie mich bis an
unser Haus, und die Sache ist erle
digt. Aachen Sie kein so brummiges
Gesicht, Dr. Fischer; seien Sie auch
wieder einmal jung, ich will Ihnen
immer dafür dankbar sein".
Was sollte ich da tun? Sie wäre
ja gewiß, wenn ich nicht zufällig des
Reges gekommen wäre, auch allein
durch die Dämmerung gegangen. So
fügte ich mich denn und ging erst
ruhig neben ihr weiter; bald sagte!
fie aber, eö fei doch widersinnig, auf
dem öden Pflaster zu gelzen, da hier
der duftende Park so freundlich ein-
I 1nYt f"rt vnlil ' ll.ir )llin In her!
'Hat! ein, gerade fcict; die Akazien
blühten auch damals so betäubend
wie heute, die Blumen in den Beeten
leuchteten im Aberidsonneiischein, und
aus allen Ziveigen zwitscherten jdie
IllUtl . I. IVII V'.f. II.
Vögel. Es waren noch viele Menschen
im Park, Kinder spielten auf den
Tummelplätzen, aber in den einsamen
Alleen gingen Liebeeparchen eng an
einandergedrückt und sich innig in die
Augen blickend, als führten ihre Au
gen ein tiefes, tiefes Zwiegespräch.
Auch auf den Bänken saßen Paare
Hand in Hand, sie bemerkten uns zwei
entweder gar nicht oder schienen un!
fast freundlich zuzuwinken.
Hier ist ei doch schön", sagte Erna,
wunderschön, ganz anders, als wenn
ich jetzt bei den aviichiskrsullten Leu
ten säße und in der stickigen Zim-
merluft bedeutende Gespräche fuhren
mußte! Sie breitete beide Arme aus
und sog die linde Abendluft ein.
Wundervolle Luft!" hauchte sie.
.Sie können mir wohl gar nicht nach
empfinden, wie frei, wie wohl ich mich
jetzt hier fühle!" Und sie zog mich
zu einer freigewordenen Bank ganz
im Schatten rauschender Kastanien;
dort setzten wir unö, sie aber fuhr
gleich fort:
Ach was. Sie. Doktor Fischer.
Sie find immer der ordentliche, punk!
lichc, pflichtbewährte Pedant gewesen,
Sie haben immer ihre Pflichten er
füllt und gearbeitet, Sie haben wohl
nie empfunden, daß der Mensch da
drinnen neben seinem, sagen wir,
bürgerlichen Herzer. auch noch was
anderes in der Brust trägt, ein inni-
ges Bedürfnis nach höherer, wär
merer, jubelnder Befriedigung, nach
einem Glück, das nicht nur eine stim
wende Rechnung, eine ganz genau
richtig gehende Uhr bereitet, einem
Glück, das meinetwegen eine schöne
rote Farbe in einem auserwählten
Augenblicke einem bieten kann, oder
ein ganz unbegründetes, zweckloses
Kinderlachen, ein Vogelgezwitscher
oder ein Sonnenstrahl, wie er hier
durch die Vlatter o,e es ern ten Bau
mes hindurchschimmert! Fühlen Sie
denn nicht, welch ein Glück jetzt hier
in dieser schummerigen Allee die Luft
durchzittert? Welche Seligkeit es ist.
hier ntzen und schwärmen zu dur
sen!"
Ja. es ist sehr schön hier", sagte
ich darauf, .kühl und angenehm .
.Kühl und angenehm!" wieder
holte sie. Tann saß sie still und ge
noß, vor sich hinblickend, die Stille der
Dämmerung. Hier und da schritt
noch ein Liebespaar, unser gar nicht
achtend, die Allee dahin, und lana-
sam, langsam fühlte auch ich mich
von dem Zauber der Stimmung um-
woben, die diesen berrlichen Sommer
abend erfüllte. Ich wehrte mich, mei
ner Art entsprechend, gegen di Sug
gestion, so nannte ich das träumerische
Gefühl, dann ober fühlte ich doch fast
Tränen der Rührung in meine Augen
steigen, als ich mir so überlegte, wie
ausgeschlossen vAn dem Glücke dieser
zungen Leute in ihrem tausche ich
all mein Leben gewesen war. und
eine heiße Sehnsucht nach etwas Aehn-
lichem, nach Liebe, nach Aneinander-
schmiegen, nach Sichhingeben ließ auch
mein Herz hoher schlagen.
Es ist sehr schön fy.tx", stammelten
meine Lippen. In diesem Augenblick
aber erhob sich Erna, sie zog mich mü
sich fort. Nicht weit von uns beim
Ausgange des Allee war eben ein
neues Pärchen erschienen; das hatte
erstaunt, sprachlos uns zwei auf der
Bank sihen gesehen und war dann
rasch verschwunden. Erna aber hatte
erkannt, daß das spähende Madchen
eine Bekannte von ihr gewesen; da
war doch ein begreiflicher Schreck in
sie gefahren. Was die sich nun für
Gedanken über das einsame Beisam
mensitzen Ernas mit mir machen wür
de; vielleicht wollte sie auch die Freun
dm bei ihrem Zusammensein mit ih
rem Geliebten nicht stören. So gin
gen wir denn aus dem Park heraus
und standen bald wieder auf der
Straße. Wa. aber jetzt?" fragte
Erna. Da kam ekn die Straßen
bahn daher, wie si. auch jetzt kommt.
Da fahren wir hinaus zum Fried
Hof", nieinte Erni, dort werden wir
jetzt keinen Bekannten mehr treffen".
Der Wagen war ebenso leer wie Heu
te, nur einige Arbeiter aus der Stadt
fuhren heim in das Dorf, das hinter
dem Friedbofe anfängt.
Hier werden die Häuser schon spär
licher, hier schließt sich an das letzte
mehrstöckige Vorstadthaus fchnn ein
Feld an. das' noch im Sonnenschein
wogend leuchtet; da sind Kinderspiel
Plätze, und dinm kommen dise Häus
chen niit Blumen äden und diese vielen
Geschäfte mit Grabkreuzcn und Grab-
steinen. Wir begegnen massenhaft
Leuten in Trauertleidern, die von
den Gräbern kommen, denn jetzt wer-
den die Friedhöfe geschlossen. Hier
neben den Gleisen erstrecken sich die
Gärtnereien, in dencn die Gärtner mit
il,ren Gießkannen s,ehen, um die Beete
zu bezicßen. Und über uns dehnt
sich ixr flaue, blaue Himmel. ' Da
sängt schon die endlose Friedhofs
mauer an. über die die Wipfel der
Friedhofsbäume dunkel emporragen,
de sich schon darauf vorbereiten,
nachts di,e stillen tausend und aber
tausend Gräber zu bewachen, deren
jedes seine Eiasamkeit haben will.
Erna hat schweigend ihre Hand in
meine gelegt; es ist wirklich schon eine
andächtige Stimmung in der Luft,
und hier sidt dcr .Jricdbokswächter
mit seiner Frau hinter dem Eisengit
ttt vor seinem Häuschen, er kennt Er
jm scheinbar und iissnet ihr gleich, da
mii wir eintreten können.
Wie seltsam hier zu beiden Seiten
des Friedhosveinganges die roten
Nelken auf dein Beete leuchten! Wie
ernst gleich hinter ihnen die Zypressen
und Tannenbäume ihre Zweige au
breiten! Die Sonnenstrahlen fallen
jetzt schon ganz schräg auf ihre Wip
fel. Kein anderer Mensch ist mehr
ruf dem Friedhof, in der Hauptallee
steht eine ganz einsame Bank; auf di,
sehen wir unö. Die Vögel zwitschern
in den Zweigen, sie scheinen zu wissen,
wo sie ihre Nester gebaut haben. Ihr
Gezwitscher klingt gedämpft und
sanft durch die Stille. Und ein Duft,
ein lauer, unausdringlichti Tust zit
tert durch den Abendfricden, ein Duft,
w'e ihn eben nur Gräberblumen aus,
atmen.
Wir sitzen still eine Weile auf un
serer Bank. Da erhebt sich Erna und
bittet mich, ein Weilchen hier zu der
harren: sie will nur kurz ein Grab
besuchen. So sitze ich dcni allein auf
dieser Bank; ich bin mir nicht ganz
klar über die Gefühle, die mich bewe
gen, ich lefe die Namen auf den
(5absteincn vor mir. all die Worte
der Liebe und Dankbarkeit, die da un
ter den Namen der Geschiedenen ein
gemeißelt sind. Tann fährt mir der
Gedanke durch den Kopf, wessen Grab
denn Erna hier zu besuchen habe; es
ist mir nicht bekannt, daß sie jeman
den aus ihrer Familie hier zu be
trauern hätte. Da kommt sie auch
schon zurück, ihre Augen schimmern
Hucht, sie setzt sich wieder zu mir, und
dann fragt sie mich in die Stille
hinein: Sie haben wohl nieman
den hier liegen, dem Sie ein paar
stumme Worte des Gedenkens zuflü
stern wollen?" Ich schüttelte traurig
den Kopf. .Niemanden) Ich hob
hier niemandem nachzutrauern, der
mir im Leben lieb gewesen wäre. Es
muß ein Glück sein, so traurig es auch
ist, jetzt in der scheidenden Abendsonne
einem Lieben ein inniges Schlafe
wohl" zuflüstern zu dürfen".
.Sehr traurig!" sagt sie und er
hebt sich dabei. Gehen wir doch lie
der in die Felder!"
So gehen wir denn und kommen
bald hier zwischen das hochstehende
Getreide auf den Fußpfad, von dcm
aus ein so bezaubernder Fernblick ins
weite, flache Land freisteht. Da zu
unseren Füßen liegt das Dorf, zwi
schen dessen Bauernhäuscrn noch eine
ganze Reihe halbstädtischer Gebäude
emporragt; die neue Kirche könnte
ganz gut in der Vorstadt drinnen ste
hen, und ringsum h.iöen Bürger ihre
Landhäuser gebaut. Die Allee aus dcr
Stadt geht hinter dem Dorfe noch
ein Stück weiter, dann aber wechseln
ringsum grüne breite Wiesen mit gel-
den Feldern, die im Abendlichte schim
mern. raune Aeaer dehnen i
sich
weit, weit ins Land hinein; dort in
der Ferne sind dunkle Wälder bis
zum Horizont, aber iiber allem liegt
es wie eine ruhige Erfüllung, wie ein
unzerstörbar sicher Frieden! Durch
die Lüfte schweben noch immer Ler-
chen und Schwalben, und wir bleiben
alle paar Augenblicke beglückt und ent-
zuckt stehen, um in die schimmernde
Ferne zu blicken.
Erna hat den breiten Sommerhut
vom Kopf genon,men, sie steht jetzt
knapp vor mir; sie sieht hier zwischen
den Abendfeldern wirklich ganz anders
aus, als ich sie bisher gekannt habe.
Auch sie duftet und flimmert im Son.
nenschein. unv nun fagt sie: Mil
ist, als hätte ich schon lange keinen
so schönen, so friedlichen Sommer
abend erlebt! Es ist solch ein Frie
den über die Felder gegossen; ich
danke Ihnen herzlichst, lieber Doktor
Fischer, daß Sie niit mir hier heraus-
gegangen sind". Da reiche ich ihr die
Hand; , ich suhle in meinem Herzen
lvtzlich für sie eine Warme, wie ,ch sie
noch nie empfunden, ich fühle wie
eine Beszlllckung, wie eine Verheißung
iyre ?)nger in meinen beben; ich
möchte sie an mich ziehen, ich fühle
jetzt in dem kräftigen Odem, den die
Erde ausatmet, trotz meiner Jahre,
eine nie gekannte Zärtlichkeit, in Be-
vrsiis nach Lie. Wir schauen uns
lange in die Augen, es drängt mich
zu ihr.
Liebes Fräulcin Erng". stammelte
ich dann, ich traue mich ja doch nicht
ihr v-.'n dem Ausflacleru tt Glut in
meinem alten Herzen e:was zu sagen
.liebes Fräulein Erna, durfte ich
mir wirklich einbilden, daß Sie ge
rade in meiner Gesellschaft den Som
ncrabend heute so schon empfinden?
Es würde mich glücklich machen!"
Ja, gewiß', antwortete sie. ii
habe in Ihrer Nähe ja i?nmer ein
solches ruhiges Gefühl d?s Vertrauens
empfunden. Ich d.'i'.ite Ihnen herz.
lichst für Ihre Güte, die mich auch
heute wieder beglückt".
Da beuge ich ine'.ne Arme; wahr
haftig, ich will sie jetzt an mich ziehen,
da aber...
Da fangen in dcr nahen Dorskirche
die Glocken zu läuten an. Wäre ich
jung gewe en. es hatte mir wie ein
Segen des Himmels geklungen, jetzt
war es mir wie eine Mahnung; ich
wandte die Augen gegen den Glocken
türm. ..Fräulein Erna", saate ich
dann langsam, Sie wissen ja, daß
ich Ihr Freund bin;, schon so viele
Jahre Ihr Freund". Und lasse ihre
Hände los und meinen Arm sinken.
Die Felder sind farblos geworden;
lein .Sonnenürabl bulcht mehr über
Eine
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Gute
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das im Ab:ndwindc wcgende Getreide,
leine Lerche zloitschert mehr in dcr
Luft, und über den Feldern in der
Ferne scbirebt ein Avendnebel.
Da kehren auch wir um und fahren
in die Stadt zurück. Die Leute auf
den Gassen neen der Elektrischen
schauen müde und abgeplagt aus; die
meisten Geschäfte sind schon geschlos
sen, aus vielen Fenstern fällt der
gelbe, gedämpfte Lampenschein. Erna
steigt dann aus und verschwindet im
Dunkel. Ich aber bin an dicfüm
Abend noch lange, lange durch die
Gassen geirrt; dann bin ich nach
Hause geschlichen und habe mich aus
mein Lager geworfen.
Das wird jetzt etwa ein Jahr her
sein seit jenem Sommerabend. Und
jetzt werden Sie auch verstehen, lieber
Freund, warum Ihr Sommerabend
gedicht so stark auf mich gewirkt hat.
Ich danke Ihnen dafür, Sie haben
mir aus der Sele gedichtet.
Dann allerdings. Arzt:
Medizin hat auf Ihre Kraniheit
keinen Einfluß. Sie müssen sich
vor allen Dingen Bewegung machen".
Patient: Noch mehr Bewegung,
ich glaube, ich mache mir schon Bewe
oung genug".
Arzt: Wieso, was sind Sie denn?"
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gröfierung des Fernsprechnetzes nachkommen, am besten dienen.
Um OSeld für die neuen Ausdehnungen zu erlange, ist es nötig,
dafz wir gute Dividenden zahlen. Kein ?1!ensch wird sein Geld in ein
Unternehmen stecken, solange er nicht überzeugt ist, daß dasselbe sich
angelegt ist und gute Dividenden abwirft.
Wir haben absolut keine verlvasserten Aktien". Ein Dollar ist
angelegt für jedes Dollars Wert in ausgegebenen Aktien. Dies ist über
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stellen, und unsere Bedienung des Publikums verläßlich und dauernd zu
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wieder neu errichten oder neu erbauen z könne, falls es durch Feu,er
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