Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, May 30, 1916, Image 7

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    :J
TZMt Cwo Trliune
i
I
T
CTSTOTOggCT
U
M'
Der M.
Skizze von )nt, Cttdwkg tlosegger.
j
I
mr
TtT
M
;w
II
.V
' 1
' V
.?
:l
Tr '
D
f LOT
Großmutter
Ist bet Tag vergangen,
Alle! still im HauZ.
'Hält ej Sei der Arbeit
Großmutter nicht aus,
Sinnt und betet, sitzt und lauscht,
Waii so bunt durch Stäbchen rauscht.
Dort durch jene Türe '
Ging bei Enke Schritt.
Brachte Licht und Wärme
Und viel Segen mit.
Hansel blonder, kleiner Mann,
Daß der Krieg dich brauchen kann!
Sieht im Schrank noch heute,
Halb zerbrochen wohl, , .
Wage, Pferd und Bärche . .
Und da Holzpiftol.
Hansel, ach, so sage bloß, i " )
Bist du wirklich .schon ffl.aftl?, f$
rr
Kaus,
k u :.- -i
f , ' . - ' - v.
" ' ' .... . r '.
.- : -y . .,
!
i '
, y k ': . ' ,
'l.-.-'c:' .
. v
' k ' . .... '., '
j i ' t '' '"' "
I - '
f.
! - . . '
- ' - '
f - -
'
t S- ..'.. .:..,j.,. . . ..- ....... '
t - '., l;
":'
i
;
, . : -
Die Stkinbrecharten als Gartenpflanzkn. Die ZiergrLser im Garten.'
Die Veranda BePflanzung. Langblühende Sommerstauden.
S. Zur Besetzung don Steinpartien, Fel.
sengruppen sind die Steinbrecharten ein
geradezu vorzügliches Pflanzmaterial,
st können bei richtiger Anpflanzung und
sorgfältiger Zusammenstellung zu wirk
liehen Schmuckstücken für den Garten wer
den. Die Pflanzen haben ihren Namen
davon erhalten, daß viele derselben selbst
die schmalsten und engsten Spalten der
7 . II' v .
Ml - 5 A .'
, ' i ' ;v, ' 4
r ; ' f II f
M J f' hi i f-ü'V ' r
' s . U ; r',- L' ' '
- : - j "7
,y .'t Jys,r:.t siti - 'tK'
; : - r.
t-.;:'-'; , " r " ' - - X
r j , - . -.2
-i . t ,v-v--. v. - y - W r
'7K ? ,uur
f : - r ,rt
t , - 1 i . ' f . ? . f" a - , i
'., . ;...!' wf-; - hv u-i
: ' '; - . .;-. u.fr.v,;
i:t'llH-A!x--'y --"X. ißg$4
; V- f hs $yh ,.:rc4 V. fcWj&r&.f
t y i " t i . . '4 v i4j v "
-l I l ' ' i . ' v 'V? 7 v
. , . , . . b v -'rJ' Y, ' t'r t.V " ;V , , 2
' I 1 v t 1 t . ' V . ( I . ' .
2 z .. - ', f . ''!' i
V' .
.. ,: v t.- . ,i. jy . j .
'-''y
- if:vJ?J,
4
.
Streifen
Keifen des Hochgebirges besiedeln und die
Spalten gewissermaßen aufspalten. An
der Arte bewohnen die Ebene und von
dicftn wird das Porzellanblllmchen
'(Saxifniga frniro) viel, zur Umrande
rung von Rabatten gebraucht. Eine an
dere Art, 8. srmmta, deren Heimat
China und Japan ist, wird als Tops
pflanze geschätzt. Aber, wie schon gesagt,
in erster Linien sind die Steinbrecharten
für die Bepflanzung von Steinpartien jt
eignet. Sie sind in ihrer Mehrzahl so.
hart, daß sie hier keine besonderen An
sprüche machen, sie gedeihen im gewöhn
IniVn Gartcnboden. wenn et mit Humus
und Kalkscliutt etwa mürbe gemacht ist.
f Jelbst im Schatten kommen eivige Arte
"SNr vv3Kor
0 Andacht.
Denkst du noch der Aepsel,
Die Großmutter briet?
Kannst du noch das alle,
Fromme Kinderlieb:
.Schläft da Kindchen ein zur Nacht,
Halten Englein bei ihm Wacht!"
Draußen durch die Fluren
Tobt des Krieges Brand,
Und der kleine Hansel
Schützt sein Baterland,
Braucht da! Holzpiftol nicht mehr,
Trägt ein großes Schießgewehr.
Gott, der du gesegnek
Meine! Lebens Rest.
Daß du mir den Buben ',
Nicht im Krieg verläßt.
Nimm mein Leben, nimm mein Blut,
Doch dm Hansel, schütz' ihn gut!"
i
Kof und Karten.
i!'tzH?,Hk. ..
noch ganz gut fort, aber der richtige Platz
für sie ist solche schattige Stelle nicht. In
voller Sonne wolle sie sich baden, ihr
Standort soll nicht naß sein, sondern
durchlässig für alle Feuchtigkeit, aber hau
fig iiberbraust wolleg sie hier werden. Nur
8. peitsta (Pelt.ijphyllum peltatum) ist
eine Feuchtigkeit liebende Art, deren zier
liche, zarte Blüten auf etwa 2 Fuß hohen,
tr ja . -.". M .. t- , t -..;- "-tf V Y
,titS ' l
i t i i t ' ' k
ff , i y ,
. ..V.
; . i .i
; H- ?
.r , v . : t Y
- rl
- GkaS (Eulalia japonica foliis variegatis).
blattlosen' Stielen erscheinen und sich dort
tellerförmig . ausbreiten. Erst nach dem
Verblühen erscheinen die Blätter.
Die zahlreich niedrig wachsenden Stein
breche sind die Pflanzen der Alpenbeete.
Vor allem sind hier zu nennen: S. affi
nis, S. camposi, S. iimbrosi, S.
aizoon, S. hosti, S. long-itilia, S. moa
chata nibra etc. ES si.,d alles auS
dauernde Stauden mit teils moosartiger
Belaubung, teils mit in Rosetten zusam
mengestellten kleinen oder größeren Blät
tcrn und hübschen, auf zierlichen Stielen
stehenden weihen oder rosafarbigen-Blu
mcn, die im Juni erscheinen. .
- Für die verschiedenen Arten der. Zur
UMM
Aus öor Puppenstube.
In., der,-Pupbenstube ging's wieder
einmal recht lebhaft zu: i
, ist nicht zu lcugnen, unsere Lage
wird immer schlecht," seufzte die große
Wachspuppe. Sie hieß Liddy und trug
ein rote Seidenkleid, da einmal sehr
schon gewesen fein mußte, jktzt aber durch
löchert und geflickt war. Sttchtüdcsto
weniger hielt sich Liddh doch für wunder
schön' und erwartete aus ihre Bemerkung
eine Leifallsbezeugung, Eine solche blieb
jedoch aus; die andern Epielsachcn
seufzten nur. Der Hampelmann war der
einzige, der. darauf etwas erwiderte, aber
auch nur die beiden Worte: Freilich,
freilich!" Er besaß nur ein festes Bein,
das andere hatte man ihm mit einem
alten Schuhriemen an den Leib gebunden.
Damit sah er freilich nicht elegant aus,
und daö, krankte ihn.
.Ja, da waren herrliche Zeiten, als
wir hierher kamen," fuhr Liddy fort,
.damals gab man acht auf uns und warf
uns nicht so grob in die Zimmerccke. Wir
erhielten schöne Kleider, und jeden Sonn
tag gab e Teegesellschaft. Aber jetzt..."
Ja, das ist allerdings schon lange
her," meinte der Hampelmann, da sahen
wir auch anders aus, schöner, meine ich,
jedenfalls var ich nicht genötigt, mit
einem angebundenen Bein herumlaufen
zu müssen!"
.Was mag aber der Grund dieser Wer
nachlässigung sein?" fragte Liddy gereizt.
.Der Geschmack am Neuen, Madame,"
versicherte ihr der Hampelmann. Wir
waren nurfolange beliebt, bis das Christ'
kind etwas anderes brachte!"
Das finde ich aber ungerecht," fuhr
Liddy auf, .wer kann behaupten, daß t&
etwas Schöneres gibt, IS ich bink
Der Hampelmann räusperte sich diel
sagend und blickte dann zur kleinen Por
zelanpvppe hinüber, die schüchtern in
ihrem Rohrstühlchen faß: Nun, und Sie,
mein kleines Fräulein, haben Sie sich
nicht auch zu beklagen?"
.Ein wenig wohl," seufzte die Ange
sprochene. .Anfangs, als mich das
Christkind Lenchen brachte, schien ich ihr
Liebling zu sein
.Oho, ihr Liebling?" rief dos ausge
stopfte Kaninchen herüber, das ist wohl
zu viel gesagt! Ihr Liebling war von
jeher ich "
Ei, was Sie sagen," meinte Liddy
höhnisch, .Sie und Lenchens Liebling!
Das ist ja zum Lachen! Ich bin ihr
Liebling gewesen, hören Sie? Was sollte
sie den. mit Ihnen?. .Sie ,sind ja nur ein
gräser, die alle höchst dekorativ sind, fin
det sich im Garten eine recht mannigfache
Verwendung. Die niedrigen Arten lassen
sich mit Erfolg als Einfassungspflanzen
gebrauchen, andere, große, Arten geben
wirkungsvolle Einzelpflanzen ab. Die in
Rasenflächen stehend, nie verfehlen Ein
druck zu machen.
Immer sind die Gräser wertvoll für
größere Gruppenpflanzungen und im ge
trockneten Zustande, in Verbindung mit
den Immortellen, den Strohblumen, ge
den sie prächtige Winterbuketts ad, wenn
. t
a:s: ,
tjr . "
trs
r; --n
J ' ;
f' ' 4'
i u
- 'y
i
v
i
.. -t. v a t .. "a- ': - 'JV.- ,
r'ivTV -J -
i- -
ihre Bllllenstengel, bevor der Same voll
ständig reif ist, zum Trocknen abgefchnii
ien werden.
Die Kultur der Zieroder Blütengra
ftr weicht , von derjenige,, der Stauden
und 1er einjährigen Gewächse ab, und die
meisten können direkt in das freie Land
gesät werden. Dies gilt auch von denen,
die aus wärmeren Ländern stammen. Bes
ser aber ist eS, die Samen der letzteren in
Töpse zu säen und in das Warmbect zu
stellen. Die Sämlinge werden dann zu
Ende Mai in das Freie gepflanzt, wo sie
sich üppig entwickeln, wenn sie im nahrhaf
ten und kräftigen Boden stehen.
Bicl wird in Gärten das Stielblüten
gras (Eulajh) gepflegt. ES ist prachtvoll
leisten, r
Eifrige Spiekerinnen.
O
dummes Tier!"
Das Kaninchen wandte sich gekränkt ab.
.Ich weiß nicht," sagte die Porzellan
puppe schll ,!ern, ob Lenchen mich nicht
lieber hatte, durfte ich doch sogar nachts
bei ihr schlafen "
.Schnickschnack," entgegnete Liddy un
geduldig. .Sie könnten auch etivas weni
ger anmaßend sein! Worauf bilden Sie
sich denn überhaupt etwa! ein? Daß
man mich am liebsten hatte, ist ganz
natürlich! Bin ich nichs schön und ele
gant?" Dabei trippelte sie stolz herum
und beguckte sich im Wandspiegel.
Eine eingebildete Gans ist sie,"
brummte der Hampelmann.
Wer spricht hier von Schönsein?" ließ
sich der Gummiball vernehmen. Er hatte
bisher dem Wortstreit zugehört, ohne sich
hineinzumischen, nun fand er es an der
Zeit, auch mitzureden: Wenn jemand
elegant ist, so bin ich es! Da. sehen Sie
nur. mein Kleid ist mit Blumen be.
malt, auf der einen -eite sind sogar
Schmetterlinge darauf, wenn ich nicht
irre!"
Was mischen Sie sich drein. Sie un
nützer Geselle." schrie Liddy ihm zu.
.Sie zählen doch überhaupt nicht mit!"
.Meinen Sie?" zeterte der Ball. .Na.
ich möchte den sehen, der es mir im Hoch
springen gleichmacht!"
Sehen Sie nur zu, daß Sie nicht zer
springen, Sie aufgeblasener Wicht," ent
gegnete die, Wachspuppe.
.Ausgezeichnet." lachte der Hampel
mann, dem der Streit, der sich zwischen
den beiden entspann, belustigte.
Plötzlich schwiegen sie alle es kam
jemand ins Zimmer. Voran die Mutter
der kleinen Lene, dann Marie, daS Dienst
mädchen. ? ;
Suchen Sie nun zusammen, Marie,
was von dem SpielzsuZioch zu gebrau-
blaßgrün, welches eine Einzelstcllunz im
Rasen verdient und durch seine Blüten
rispen "demselben einen ebenso großen
Schmuck verleiht, wie durch die schöne Be
laubung. Das Gras will durchaus einen
sonnigen, feuchten Platz im kräftigen Bo
den haben. '
Bei der Barietä't Zelrnna" zeigen die
Blätter eine Querstreisung, während die
Blätter der weißbunten Abart foliis
varieqatis" weiße Längsstreifen tragen.
DaS Gras hat einen Winterfchutz durch
eine leichte trockene Laubdecke nötig. Das
alte Laub beläßt man ebenfalls als Win
terschutz und entfernt es erstem Frühjahr.
Mit dem Eintritt der warmen Zeit,
wo der Garten in voller Blüte steht, läßt
daS Interesse des Blumenfreundes für die
Zimmerpflanzen etwas nach und wendet
sich der Bepflanzung der Fensterkästen
und der Veranda, zu. Die schnellwüchsi
gen Sommerschlinger, die das Gitter so
rasch umkleiden, werden in geräumige
Töpfe oder Kübel mit guter, nahrhafter
Erde gepflanzt. Winden. Wicken. Tn,
paoolurn, werden einfach in Töpfe gesät,
da die Samen leicht aufgehen. Wer eine
schnell wachsende und dabei eine schön
blättrige Sommerschlingpslanze ziehen
will, der wird unbedingt zum japanischen
Hopfen (Ilumulus jsponiou) greifen.
Aber der Same will nach der Aussaat
recht feucht gehalten werden. Ebenso
schön und ebenso schnell wachsend, ist die
wilde Klettergurke (Echinocystis lobata),
die mit ihrer reizenden Blüte auch noch
eine deZorative Frucht verbindet. Hübsch
blühend ist auch Nina lobata u. s. w.
Wenn die Ranken dieser Pflanzen hin und
wieder durch das Gitter gesteckt und an
geheftet werden, umspinnen die Pflanzen
fold alles mit ihrem freudigen Grün.
Wo das Gitter der Veranda Blumen
kästen trägt, da läßt sich die Bepflanzung
noch viel hübscher und farbenfreudiger
machen, fodaß e! hier dann wie ein Blu
menkorb aussieht, der die Fülle der Blüten
nicht mehr fassen kann, sie fallen in losen
Ranken über den Rand und drängen sich
in so üppiger Fülle zur Sonne, daß ihr
Anblick ein überaus freudiger ist.
An den Außenrand dieser Gitterkästen
gehören in erster Linie hübsche Hänge
pflanzen: Wicken, Maurandien, auch Pe
tunien, besonders aber ?elarouiuin
peltatur. Reizend nehmen sich auch
hängende Fuchsien aus. In zweiter Reihe
Pflanzt man ev. Hortensien, Fuchsien
stämmchen, nimmt Heliotrop, Berbenen,
Phlox u. s. w.. Die Farbenwahl der
Blüten soll aber nicht aus dem Auge ge
lassen werden, desgleichen ist bei der Be
Pflanzung die Lage der Veranda in Be
tracht zu ziehen, oder, wenn es sich um die
Fensterbepflanzung handelt, die Lage des
Fenster. Manche Blumen wollen volle
Sonne, andere einen leichten Schatten,
am wohlsten aber fühlen sich die meisten in
voller Morgensonne. Bei nahrhafter Erde,
wiederholten Gaben von Dunggüssen und
regelmäßigem Gießen werden die Pflan
zen dann schon gedeihen. Besonders beim
Gießen ist darauf zu achten, daß die Erde
.
r k
v r orr v , .
sm r . .
I , j S '- l 1 ' I I c n
c r. .' , r-r lj
- 1 a
,-- $.!
ur"
Vw-m-
1 -4 . j ;r. t,- J.
Lt;,4;l.j, j
,
chen ist," hörten die Fünf Lenchens Mut
ter sprechen.
Märies Hand griff zuerst nach Liddy.
.O weh, ich glaube, die ist ganz kaputt,
Madame." sagte sie. das Gesicht hat
große Nisse und die Perücke geht ab!"
Dann sort mit ihr," hieß es.
Nun kam der Hampelmann an die
Reihe; er zitterte vor Aufregung.
.Dem braucht man nur das Bein an
zuleimen,". meinte Marie und legte ihn
behutsam auf den Tisch.
Die Porzellanpuppe war noch tadellos,
deshalb kam sie zum Hampelmann. Et
was schlimmer stand eö mit dem Kanin
chen, dessen Fell an vielen Stellen aufge
rissen war.
Das schadet nichts, daS kann man
nähen," sagte die Mutter, das wollen
wir behalten, Lenchen hatte es immer
lieb!"
Aber der Gummiball war total zer
rissen. Die beiden kommen in den Kehricht,
nicht wahr?" fragte Marie, auf Liddy
und den Ball zeigend
Freilich," war die Antwort, .tragen
Sie sie nur gleich hinab!" Und darauf
verließen sie das Zimmer.
Die drei übriggebliebenen Spielsachen
sahen sich nachdenklich an. .Hochmut
kommt vor den Fall," sagte das Kanin
chen, warum war sie auch so eingebildet,
die alte Wachspuppe!"
Nun mögen sie in der Kehrichtkiste
weiterstreiten,' sagte der Hampelmann
und blinzelte zärtlich zur kleinen Porzel
lanpuppe hinüber: .Wie wär's wenn wir
beide Hochzeit hielten, mein Fräulein?"
Die niedliche Puppe schlug errötend die
Augen nieder.
Bon der hochmütigen Wachspuppe
hörten sie nichts mehr; die lag eben im
Kehricht, unter Schutt und Gerumpel.
nie zu naß. auch nie staubtrocken werden
darf, und daß niemals bei voller Tages-
Hitze, sondern morgens und abends ge
gössen wird.
H " -
Immer von anmutiger Wirkung sind
auch bei Rabatten und Beeten die halb
hbhen oder gurkenblätterigen Sonnenblu
men (Ilelisntkus euoumerikolius). Es
sind jüngere Züchtungen der bekannten
hohen Sonnenblumen, die mit ihren ra
genden Stengeln und den großen, gelben
Blütenscheiben am Zaune oder der Mauer
gedeihen, ohne an Boden und Pflege be
sondere Ansprüche zu stellen. Man legt
die Samen in den Boden und sorgt für
genügende Bewässerung in der trockenen
Jahreszeit. Die Samen aus den Frucht
scheiden dieser hohen Sonnenblume bilden
ein gutes VogelfuUer und die Blüten lie
fern den Bienen reichlich Honig. Die
halbhohen, gurkenblätterigen Sonnenblu
men sind im Gegensatze zu den ersteren
mehr Zier als Nutzpflanzen. Vielfach
gibt eS in jedem Garten ein Beet, das im
Halbschatten liegt und sich daher für den
Sonnenblumenflor nur wenig eignet. Hier
kommen gerade die halbhohen Sonnenblu
men noch sehr gut fort. Die Pflanz
weise und die Kultur sind einfach. Man
lockert den Boden und legt die Kerne in
etwa einen Fuß Entfernung. Bald lau
fen die Samen auf. Nach dem fünften
Blatte entfernt man die schwächlichen
Exemplare, die anderen entwickeln sich
dann üppig und im Juli tritt die Knos
penbildung ein. Bald ist das ganze Beet
über und über mit den kleinen Sonnen
röschen bedeckt, die sich anmutig im Winde
hin und her bewegen.
Es gibt nach Form und Farbe sehr
prächtige Abarten, von denen eine immer
noch schöner wie die andere ist, fodaß es
sich kaum verlohnt, die einzelnen Varietä
ten mit Namen hier aufzuführen. Alle
blühen bis zum Eintritt des Frostes ohne
Unterbrechung, weshalb sie gerade so be
sonders wertvoll für den Blumengarten
sind und auch als Schnittblumen für die
Vase kaum von anderen Blumen erreicht
werden. .
L e u ch t e r, in denen Stearinkerzen
gebrannt weiden, reinigt man am besten
durch Uebergießen mit kochendheißem
Wasser, das man so oft erneuert, bis
alles Stearin geschmolzen ist. Man reibt
die Leuchter danach mit einem weichen
Tuch trocken. Dies Verfahren ist ' für
Leuchter aus Porzellan, Steingut oder
Metall vorteilhaft. .
Werkeinen Komposihau
fen hat, knn allen Abgang aus dem
Garten gut verwenden, wenn er alles zwi
schen seine Himbeeren, Johannisbeeren
oder Stachelbeeren bringt. Dort kann es
über Sommer obenauf liegen bleiben,
schützt gegen das Austrocknen, wird im
Herbst leicht untergegraben. Die Sträu
eher sind danlbar für solche Auffüllung,
da sie das Bestreben haben, höher zu wach
fen. Natürlich ist dieses nur angängig,
wo die Sträucher in geschlossener Pflan
zung stehen.
i
IJJJSJlJ
Ttt Ukberaana ist bis morgen früh, fa
gen wir, bis sechs Uhr. unbedingt zu hal
ten. tnt Oberleutnant." riefelte kS dünn
durch den Draht.
.u Befehl, Herr Ober,,.'
Alla. hti ftM llhr friin . . Es
war, als stecke noch mehr im Draht, und
richtig riefelte ei Wetter: ,l)(unition na
den Sie genug? Genügend, na muh sich
tun . . . Nur sparen ... Ich vertraut
aus Sie, Herr Oberleutnant, ebenso Seine
ffnoflnij fSi bfrffffifn Huri Ick damit
J'"" 9 ' " ' " I " I " '
sagen will . . ." Dann verlor die Stimme
aus der Ferne Ihre Hatte: .Lieber ut
tenprenner, es wird höllisch heiß werden
nh Irfi sann "Ifm-n' feine Verstärkungen
versprechen. Womit sollten wir denn unsre
Stellungen hauen! Aa ja . . . und nun
alllckauk und aus glückliches Wieder
sehen, lieber Hüttenprenner! Danke
gehorsamst. Herr Oberl. iverieulnanr
kiitt?nii-'nn-r tmet tick: er batte auckl
das verstanden, was unausgesprochen blieb.
dennoch lacheue er.
9n8 rnrnrnflffuet der Nullen fefett
ein. rechts und links vom Paß platzten die
löranaien, zerwuymn v,e Erve. zer,cqm,,
Ien die Wellen, zerklatschten dm schmutzt
gen Schnee in den schattigen Mulden.
Hüttenprenner zog vie uyr vier uyr
nachmittags. Also noch vierzehn Stun
W ilnh tnnä dann? Danacb krallte
er vorderhand nicht. Bald würde es däm
mcrn und dann fetzten vie '!anen,iurme
der russischen Infanterie ein; man wußte
auch drüben, was der Uebergang wert
war. Trotz des umherspritzenden Eisens
ging der Oberleutnant aufrecht biS zu den
Schützengräben er wußte, wem es be
stimmt ist. den holt sich der Schnitter auch
aus dem sichersten Unterstand. Und wem
nicht ... .
Kadett Wonniger äugte durchs Scheren
fernrohr: .Du. Herr Oberleutnant, jetzt
wird's gleich losgehcn! Herrschaft, ich
möcht nit unter ihnen sein ..."
Hüttenprenner unterrichtete ihn vom Be
fehl: .Unbedingt bis sechs Uhr früh hal
ten!"
Wird gemacht!"
Und auch alle die anderen sagten: Wir
Werdens schon beimachen." Vielleicht be
griffen sie nicht, was es bedeutete, den Pah
mit eimr Knmvanie aeaen ein Regiment,
gegen eine Division gegen ein Korps
zu verteidigen. Äie ZNUsten ivarsrn uj
nnnipti Bffprtin binein. Und wenn es
ihnen gelang, den Uebergang zu nehmen
. . . Hüttenprenner munie, was oavu uv
Kr frmiinfcrtf die Leute, lraaie. ob
sie genügend Munition, genügend zu essen
hatten.
5i war-n alle kröblich. zumeist ivnge
Burschen aus den Alpen, von denen in
Großteil erst die Feueriause empsing.
m... !, rtMi, fcia nlfcti Feldwebels
Grodinger zuckte es: Herr Oberleutnant.
meld gehorsamst, ov wir mn vie paar nu
schinengwehr . . . Die Rußki lassen ihre
schweren Stuck spielen!"
n;k? ßimhinan. wir werden mit den
paar Maschinengewehren ven Aniurm im
Leichtigkeit abwehren mit Leichtigkeit!
Man muß nur an sich glauben." Eine
feindliche Granate erzielte einen Volltref
fer gellende Schrei, die aber in dem
Gelärm ertranken. .
Jetzt noch nicht feuern. Grodinger, mit
Munition sparen. Jnfanterieangnff ab-
warten!" . . , ,
Seitlich aus der Hohe 404 zeigten ucy
erdbraune Gestalten. Kadett Manninger
riß das Gewehr eines Gefallenen aus und
er wie ein Dutzend anderer nahmen die
Braunen aufs Korn. Da droben dürften
sie sich nicht einnisten, das wäre gefehlt!
.Noch elfeinhalb Stunden ..."
Die frühe Frllhlingsdämmerung warf
blaugraue Schatten über das steinige Vor
gelände. ,,'.. r
Da schwiegen mit einem Schlag die rus
sischen Geschütze. Man hielt den Paß für
sturmreif. Und nun rollten sie heran, die
erdfarbigen Massen, ungezählt, fünf, sechs
Glieder tief.
.Herankommen lassen! Nur feuern,
wenn man einen sicher hat!" Erst auf
hundert Schritte Entfernung knallten die
Mannlicher, pufften die Maschinengewehre,
die vordersten Reihen der Russen standen
wankten fielen doch eine neue
und wieder eine neue Welle brandet heran,
auf achtzig, auf sechzig Schritte, und trotz
des Dämmerns konnte man schon die drei
ten. verzerrten, verschwitzten Gesichter aus
nehmen. Die Kompanie warf ihr Blei
in die braunul Massen und die Maschinen
gewehre säten. Da stockte der Angriff end
gültig, und in ungeregelter Flucht der
schwanden die Russen wieder, hinter Fels
blöcken, hinter Bäumen, in ihren Gräben.
Bewegte und nicht mehr bewegte Gestalten
deckten das Vorfeld. .Die kommen nit
wieder!" frohlockte Kadett Manninger und
brannte sich eine Zigarette an.
.Die nicht." dachte Hüttenprenner.
Es folgte eine Ruhepause, in der sich die
Augen derer am Paß wund und weh
schauten.
Grodinger trat zu Hüttenprenner:
.Meld' gehorsamst, Herr Oberleutnant,
was wird denn fein, wenn ma ni? mehr
sieht? Dann sein's uns auf ja und na
am Hals . . .
.Kümmern Sie sich darum nicht, Feld
webel, es wird nicht finster, es steht Voll
mond im Kalender." Aber der Himmel
überzog sich mit Wolken. Hüttenprenner
hätte gern einen Brief geschrieben, doch
bezwäng er sich jetzt war keine Zeit
für fowas. Sie würden es uch ohnedem
erfahren daheim . .
Russische Leuchtraketen spien m den
Himmel, und der Gesreite Plochl juchzte:
.Sakra, ist dos a Feuerwerk!"
'Anschwellend lebte das Feuer wieder auf,
alles fetzten die da drüben ein, was sie hat
ten, von den Feldgeschützen bis zu den
schweren Haubitzen. Die Kompanie hatte
arge Verluste.
Noch zehn Stunden.
Diesmal versuchten eS die Russen mit
, einer Fint noch während des eizenen
rommtiitueri stürmten MriM lieg!
menter an. und als der Mond in wenig
auS den Wvlkenvorhängcn lugte, sah man
die dunklen Gestalten auf vierzig Schritt
vor sich. Grodinger tot feine Arbeit bei
den Maschinengewehren. Auch Hllttenpren
ner und Manninger handhabten Man
licher und schössen bedächtig, nur wenn sie
ein Ziel sicher hatten, napp vor den
Gräben der Kompan! zerschellten die Wo
gen . . .
Dem Oberleutnant schien S. als seien
seine Leute nicht nur vom Mondlicht fo
fahl. Ucberauhin streute er feine Scherz
worte,. und allmählich erlernten sie auch
das Lachen wieder.
Dem Kadetten siel e ein: .Du. Herr
Oberleutnant, Toit müssen die Höhe 404
besetzen, sonst kommen uns die Kcrln zu.
vor und wir haben den Dr . . ."
.sie liegt ganz ungeschlitzt. '
.Laß mich mit vier Mann hinauf. Herr
Oberleutnant."
Hüttenprenner wollte dem Obersten eine
telephonische Meldung über den biehcriaen
Verlaus des Kampfes machen. Nichts. Der
rayt war zerrissen oder die Leitung
sonstwie gestört.
Grodinger kam: .. . . g'horsamst, mit
der Munition wird's bald hapern und j
hab' schon sechs Leus verloren." .
.Wozu sind denn die Bajonette da. lic
ber Grodinger? Wer wird denn immer
unken! Mann, haben Sie denn Angst?"
Sosort reute ihn die Bemerkung: Weiß
schon, Sie halten es für Ihre Pflicht, mich
auf dem Laufenden zu erhalten. Danke."
Zwölf. Mitternacht.
Wie wenn die Kraft der Russen er
lahmte? Dann . . . Aber sie erlahmte
nicht. Nur gut. daß der Mond ein Ein
sehen hatte und die Gegend weitum er
hellte. Aus der Höhe 404 hockte der Ka
bett mit seinen vier Mann, und auf die
sammelte sich jetzt das Feuer der Rußki.
Flach, wie tot, lag er und die anderen.
Ein neuer Sturm fetzte an die Höhe
404 wehrte sich . . . Hüttenprenner über
blickte die Toten und Verwundeten; Lut
die Halbscheid der Kompanie war schon
ausgeschieden.
Und die Hölle hagelte nieder, die Ruf
fen wollten den Paß um jeden Preis ha
ben. und die Artillerie knallte und knat
terte in die GräbeN und auf die Höhe 404.
Dann stießen die Garden in verschwende
rischer Fülle vor. Lässiger und lässiger
wurde die Abwehr der Kompanie die
Munition ... und die immer geringer
werdende Zahl der Verteidiger ...
Die erste Russenkette erreichte die Grä
ben und stürzte sich in einem sinnlosen
Siegesrausch hinein. Mit den Bajonetten
wurden sie wieder hinausgeworfen man
rang Brust an Brust. Faust mit Faust,
Zähne gegen Zähne. Grodinger schwang
einen Eisenhaken, und das Metall klatschte
sonderbar weich auf Menschenschädel. Hüt
tenprenner zog den Browning. Hilfe kam '
don der Höhe 404, da der Kadett Man
ninger den Garden Flankenfeuer gab. Die
Erdfarbigen warfen die Gewehre weg und
schleuderten die Arme hoch. Es gab aber
keine Gefangene. Im Morgengrauen
zählte der Oberleutnant: Sechzig Mann.,
Und die schauten übel genug aus . . .
Manninger rief durch seine hohlen
Hände: .Du, Herr Oberleutnant, gib mir
noch zwei Manderln, ich hab' keinen ein
zigen mehr ..." '
Der Osten färbte sich gelb rot -
gold. Ein neuer Tag. Man rastete, die
Russen rasteten auch. Hüttenprenner er
kletterte einen Block Die Rllckzugslinie
war frei ... der Weg in die Heimat . . .
In vierunddrcißig Minuten achtundzwan
zig Sekunden durfte er den Rest'- feiner
Leute sammeln und abziehen. Für alle
Fälle wollte er noch eine halbe Stund zu
geben. Sogar der Feldwebel Grodinger
schmunzelte: Guat is gangen . . . meld
gehorsamst, Herr Oberleutnant ..."
.Na, sehen Sie, und Sie haben immer
Bedenken gehabt. Die nächste Nacht schla
fen wir in Federbetten oder wenigstens
auf Streu oder jedenfalls irgendwo.
Geschlafen wird!"
Ein kurzes Geknatier von der Höhe 404,
aber, nicht gegen die Russenfront, sondern
nach rechts und nach hinten. Der Kadett
schrie Unverständliches.
.Herrgott, was gibts denn ..."
Da tauchten sie auf, die Erdfarbigen,
im Rücken des Passes, zu Hunderten ?ro
chen sie aus einer Lücke und schwärmten.
Und zugleich Welle aus Welle gegen die
Stirnseite der Gräben.
Verraten, umzingelt.
Manniger siel, seine vier Mann sielen,
Feldwebel Grodinger siel. Alle, alle . . .
Ein zischendes Schrapnell streute feinen
bleiernen Unfegen über Oberleutnant Hüt
tenprenner, und ein Kügelchen brachte auch
feine Uhr zum Stillstehen. Sie zeigte sie
beneinhalb Minuten nach sechs.
Ob man in den Schulen auch künftig
immer nur den Griechen Leonidas feiern
wird? .
Wanderer, kommst Du nach Svarta, dersiln
dige dorten, du dabei
Uni hier liegen gesehen, wie bai Gesetz ti
befahl ..."
Der Engadiner Colani hat seit sei
nem 20. Jahre allein 2700 Gemsen g
schössen.
AuS Augsburg wird geschrieben:
Der Vorsieher des deutschen archäologischen
Instituts in Jerusalem Dr. Dallmann,
machte den Stadtrat auf den hohen Wert
eine Modelles aufmerksam, das in einem
der Fürstenzimmer des Rathauses steht
und daS Modell der heiligen Grabkirche in
Jerusalem darstellt, daS einzige heute noch
existierende. Dieser Kunstfchatz ist vor
dem Dreißigjährigen Kriege in Jerusalem
von inem Mönche hergestellt worden,
der ihn nach Augsburg brachte. Dort
wurde er früher in der jetzt abgebrochenen
Johannislirche auf dem Frohnhofe auf
bewahrt. Jnfolg der Wertcntdeckunz
durch Dr. Dallmann wurde dak Modell
nunmehr dem städtischen Museum über
wiesen. '
z i
! i
)
!
. i
,J
:
f