Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, May 18, 1916, Image 2

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    'ZZMt OvaZ ZtlWni
Schilderungen von .rau
Nacherzählt rsii Ernst
'""ITl II der NriegZbrand im Osten
IU3 übet un ouflobatt, da hat
ÖV sich IN einem kleinen Stadtchen
nahe bei bedrohten Grenz?
am ersten Mobiimeichunzstaz
die MTTt kinrZ zur Fahne einberufenen
Arzte, Frau Annemarie Reimer, uns?
rn Heercssnband mit ihrem eigenen
Kraftwagen zur Verfügung gestellt. Frau
Reimer hat unter ständigen Gefahren und
oft harten Entbehrunges, sieben Monate
lang die . . . Lalidwehk'Brigade bcglei,
send, den Fcldzug im Osten mitgemacht.
Don ihren Kriegs-Erlebnissen sei hier im
ÄuZzug nach ihren eigenen Schilderungen
einiges mitgeteilt:
j ,J Maggrabowa traf ich mit einem
Zweiten Etadsauto. das oraefahren war.
zusammen und hörte, th ich nach Lyck
"fahren solle. Auf dem Weg dahin kamen
Ivir in der Abenddämmerung an eine
Brücke, die gesprengt war. Es war aber
durch kein Zeichen erkenntlich gemacht, daß
sie nicht mehr befahrbar fei, waS mich
ffchr erstaunte. Denn bei Finsternis oder
in volle. Fahrt iväre uns dies zum Wer
Zdängnii geworden. Wir mußte nun
Jteljrt machen und on einer Mole entlang
fahren, über deren Wehr die Brücke eben
ffallS gefpnngt, aber notdürftig mit Plan
ke überbaut war. Ich habe mV) brau
f.cn nie gefürchtet, aber bei dem Gedanken,
diese steile, schwanke Notbrücke zu befahren,
packte mich eine regelrechte Platzangst. Ich
schickte meinen Mitfahrer vor. damit er
die Brücke prüfe; blieb allein im Wagen;
fuhr langsam und vorsichtig an und kam
schlichlich, wenn auch mit Herzklopfen doch
Keil darüber weg. Wie mir bet dieser
Ueberfahrt zu Mut Kar als die Pfo
sten unter mir stöhnte und ich ruckweise
das Senken der Breitet fühlte. dZ läßt
sich schlecht beschreiben Ich fühlte mich
seelisch befreit, als ich wieder massigen
Loden unter den Rädern spürte.
i In Lhck erfuhr ich, daß unsere Division
dach Kollnow abgerückt fei. Ich fuhr nun
dlfs nach; verfehlte aber den direkten Weg
nach Stallet und kam so über Prostken.
Der aufgeschaufelte Schnee bildete zu bei
den Seiten der Strafet oft mehr alZ me
terhohe Wälle, weißblendende Mauern,
hinter denen sich endlose Schneefelder im
verwehten Hauch bläulicher Nebel erstreck
int, ia ihrer Eintönigkeit nur unterbrochen
durch vereinzelte verschneite Ruinen abge
Mnnter Häuser. Am grausahlen Him
mel stand ein weißschimmernder Fleck: die
Sonne. ' Der hartgeftampfte. leicht vereiste
Boden glitzerte in seiner Lichtfülle wie,
Silberflimmcr vor uns auf. Profilen
Überläuft die Grenze. An den Häufern
liest man deutsche und russische Znschrif
im. Hier ward unJ ein seltsam erschreck
licheS Bild. Auf der deutschen Seite stand
kein Raum mehr unter Dach; Häuser.
Hütten. Ställe und Scheunen waren aus
gebrannt und trugen zum Teil noch deut
iiche Spuren einer sinnlosen Verwüstung.
Kein Verschlag war verschont geblieben,
während auf der russischen Seite jenseits
der Straße fast Alles unversehrt geblieben
war. Hie eigenes, da Feindes Land!
Aer Sport als Heilmittel.
.er Frühling mit feinem mn
den Sonnenschein und feiner
nervenstärkenden ozonhaltigen
Pust tinfit und mit ibm stellt
sich auch die Lust am Sport wieder ein.
In den letzten zwei Jahrzehnten hat die
Ausbreitung dcS Sports eine bewunderns
und lobenswerte Ausdehnung angenom
rncn. sehr zum Nutzen h verweichlichten
Menschheit. Jede Art von Sport ist ge
fund, wenn die Ausübung eine vernünf
tige ist. daS heißt, wenn mit Ausdauer
und Vorsicht vorgkgange wird. Jeder
Sport, sei es Reiten, Rudern, Schwimmen
oder Ballspiel, bringt eine Reihe von
MuZkclgruppen Z Bewegung und steigert
so den Blutumlauf und den Stoffwechsel
in hohem Grade. Wer aber seine MuZleln
stärkt, der kräftigt auch seine Nerven, de
nen auf direktem Wege nicht beizukommen
ist. Sport und Nervenschwäche können auf
die Dauer nicht nebeneinander bestehen,
jeder ausdauernde Sport heilt jede Ner
venkrankheit. Auch für Feitsüchtige ist der
Sport ein vorzügliches Heilmittel, den er
vermindert den Wassergehalt deS Blutes,
der bei den Fettsüchtigcn stets zu groß ist.
Ist aber dcr Wassergehalt der Organe zu
groß, so verringert sich dessen Leistungs
sähigkeit. Wer bei den leichtesten Arbeiten
in Schweiß gerät, dessen Blut hat ZU viel
Wasserader bedarf der Abhärtung durch
körperliche Arbeit oder durch die Aus
Übung irgend eines Sports bis zum sigr-
' ken Schwcißausbruch. Man vergesse nicht,
daß ein abgehärteter Mensch bei normaler
Lebensweise auch selbst nach große An
strengunge nicht nennenswert schwitzt,
denn je besser die Gesundheit und je abge
härteter die menschliche Haut, desto cerin
ger ist die Schweißbildung.
Viele Personen glauben, daß ihnea da
Alte? die Kraft geraubt habe, während eS
in Wirklichkeit nur der starke Wassergehalt
ihres Blutes ist, der ihnen anhaltendes
und fchnelles Arbeiten unmöglich macht.
Ferner eignet sich die Ausübung eineS
Sports für Personen, diezwar gesund ge
doren sind, aber es versäumt haben, ihren
Körper genügend auszubilden und zu
kräftigen. Nach der englischen Statistik
der letzten Jahrzehnte ist in den Sports
kreisen nickt nur das Gewicht, sondern
auch die Größe des menschliche KörverZ
gkstiegcn. Auch hat der Sport auffallend
' daiu beigetragen, die körperliche Kraft und
Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten zu
erhöhen. Die- iicktige Ausübung eines
Sports wie Tenr.iZ. Golf. Ruder oder
Schwimmen erforkrt stets tiefes Atemho
len, wodurch die Brust erweitert und daZ
Atmen erleichtert wird. Dadurch limmt
tz Tiiijtnt deZ Herzens, ein !räMrZ.
&
MM' UDIro
B, liJf,ft' " ji Hilft
Annemarke Nekmer.
Friedrich lvern r.
Teutscher Grund geschändet und zerstört,
im Angksick!t russischen Wohlstandes. Und
hier haben Menschen beider Nationen durch
Jahrzehnte ein in vielen Beziehungen ge
meinschaftlichez Leben geführt. Welch un
bcfchreiblichc Roheit hat sich in der rufst
schen ttriegejuhrung gevfjcnbart. Ihtt
Erkenntnis wird uns für alle Zeiten eine
gsausige Mahnung bleiben. Nicht del
ttriegSqoltez eherner Schritt die Plün
dererfucht stumpfer, tierischer Analphabe,
ten hat unser armes Ostpreußen zertreten,
Von Prostken aus fuhren wir die Land
straße knapp an der Grenze entlang bis
Bialla. Nach den Cchrecldildern, die un
feit dcr Tilsitcr Zeit ständig begegnet wa
ren, erstaunte es uns, auf dieser Strecke
kaum ein HauS zerstört zu sehen. Dörfer
und Ortschaften boten ein friedlich-glück
Iichcs Bild. Tie Einwohner waren zu
Hause und hatten, wie wir hörten, ihr
Hab und Gut behalten. Die Leute taten
auch so, als ob sie nichts zu fürchten hät
ten. Ich muh sagen, S hat mich seltsam
berührt, daß gerade so hart an der Grenze
an einer guten Landstraße alles derart er
halte war. Daß man hier vom Krieg
nichts wußte, woher mag daS kommen?
(Russische Ritterlichkeit mutet übel an.)
Rahe Prostken stießen wir auf eine Ko
lonne, die unseren Truppen nachgegangen
war. Wir warm recht froh darüber, da
eS mit unserer Verpflegung in den letzte
Tagen gehapert hatte. In Goldap hatten
wir uns zwar vom Proviantamt: Brot,
Speck. Erbsen unh Kakao geholt; ober
daS Zubereiten war uns doch nicht leicht
geworden, zumal auch beim Verbrauch von
Trinkwasser äußerste Vorsicht geboten
war; hatten doch die Russen überall Tier
kadaver in die Brunnen geworfen, um
da Wasser ungenießbar zu machen; mehr
noch, um es dadurch zu vergiften.
Ueber Johannisburg gelangten wir
schließlich nach Kollnow. Dort traf ich
meinen Stab im Hause eines Arztcs ein
quartiert. In einer deutschen Arztwoh
nung das kann ich nicht verhehlen, sieht
eZ im Allgemeinen aber anders auZ, als in
dieser .echt russisch' befundenen. Die
Zimmer waren hier voll Ungeziefer; außer
dem war alles verschmutzt: der Boden, die
Tapeten, die Möbel. Man muß sich als
Deutscher, dem nichts über Ordnung und
Reinlichkeit geht, immer wieder darüber
wundern, daß selbst die Kreise, die man
ncck unserer Auffassung zu den besseren
zahlt, m Rußland m derartigen, jeder
Zivilisation widrigen Umständen zu leben
vermögen. Man mußte sich davor ekeln,
hie? etwas anzufassen. Doch es währte
nicht lange, da hatten unsere wackeren
jZrieger ein leidlich faubereS Heim aus
dieser Wohnung gemacht, räch deutscher
Art und Sitte.
D Mttclpuntt deL Siadtlebens. Roll
nowZ großer Marktplatz, hatte wohl seit
seinem Bestehen weder einen Besen noch
eine Wasscrspride gesehen, denn er war
unglaublich dreckig. Gefangene Russen
mußten ihn nun reinigen; das Erstaunen
der Einwohner war roß, als sie da er
kannten, daß ihr Marktplatz gepflastert
und schnelleres Tempo an und daS Llui
wird energischer durch die Adern getrieben.
Wem aber das Blut leicht durch die Adern
rollt, der ist glücklich und gesund, denn
Gesundheit hat Lebensfreude und Arbeits'
lilst im Gefolge.
Gesundheit ist nicht nur 'das Mittel
und die Bedingung zum frohen Lebens
genuß, sonder sie ist auch die Quelle der
Anmut und , Schönheit. Ein richtiger
Sportliebhaber, kennt keine Krankheiten
der Luftwege, er weiß nichts von Blutar
mut, Nervosität oder chronisch kalten Fü
ßen. die bei den Stubenhocker die Quelle
wartnäckiger Erkältungskrankheiten , sind.
ES ist eine vielverbreitete, irrige Ansicht,
daß man jchon in der Jugend mit dem
Sport beginne müsse, wenn er wirksam
sein soll. Der menschliche Körper' bildet
sich bis zum fünfzigsten Jahre auö, also
bis dahin kann man immer noch den
Sport als Heilmittel in Angriff nehmen.
Selbstverständlich ist derjenige Sport am
besten, dcr stets in freier, frischer Luft
ausgeführt wird. Die frische Luft ist das
Lebenselement deZ Menschen und selbst ei
starker Luftzug schadet keinem normale
Organismus. Im Anfang kann allerdings
starker Wind bei zarten oder verweichlich
te Naturen leichte Erkältungen hervorw
fen, doch diese sind nicht gefährlich und
verschwinden bald von selbst. Der Wind
ist ein Freund der menschlichen Gesund
hcit, denn er besorgt die natürlichste und
wirksamste Massage der Haut und fördert
fo die wichtige Hautatmung. DaZ weiß
Zeder Sporttreibende, und deren gibt es
heu! schon sehr viele, weil die Menschheit
begriffen hat, daß sportliche Betätigung
nicht nur ein Vergnügen, fondern auch ew
angenehmes Heilmittel, ja selbst ein Jung
brunnen ist. Für alle diejenigen Menschen,
die durch ihren Beruf wenig oder gar keine
anstrengende Körperbewegung haben, ist
eS unbedingt notwendig, daß sie die feh
lende Leibesiibnug durch das Betreiben
irgend eines Sports ersetzen.
Der Frühling naht, und wer eS gut
mit sich meint, der eile hinaus inZ Freie,
in den milden, belebenden Sonnenschein
und beginne mit der Ausübung eines cm
gemessenen Sportes.
Zur Schönheit gehört die Leichiigkeit
der Bewegungen und Handlungen, die
ohne peinliches Bemühen sich offenbaren
müssen. , ' .
.
Poesie ist tiefes Schmerze, . .
Und eZ kommt das echte Lied
Einzig auS dem Menschenherzen,
Das ki tiefes Leid durchglüht.
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.! "touji .fc i ,.- -r.4l.r" J .
Jt - , - . :
Oben: Bei E;cllenz von Förster und
Unten: Fr Reimer mit ihrem Auto
war. Das hatte felbst
Stadlbürqcr nicht gcwußt.
die ältesten
Unser Haus t,atke einen breiten Stein
balkon. Es war außerordentlich interes
sant, von hier aus dcS Abends oder in
der Nacht das Leben und Treibe uf
dem Marktplatz anzusehen; wenn unter
einem mondhellen unermeßlichen, mit
Sternen reich übersäten Himmel die Sil
huctten der Häuser träumten, die ein tie
ses Viereck umschlossen.. Auf dem Platz
waren Wagenkolonnen ' und Automobile
in Reihen aufgefahren. Wachtfeuer drann
Aeues
in neues Ostern senkt seine wär
menden Strahlen i das bekllm
werte Menschenherz, und trotz
des tiefen Ernstes dieses eiser
ne Zeit kann kaum sich ernZ dem licbli
chen Zauber deS holden Festes ganz ver
schließen. Gemahnt es uns doch immer
wieder an die Auferstehung alles Irdischen
zu höherer Vollkommenheit, wie schon der
alle Kinderglaube vor Zeiten es geleit.
Frohe Gedanken d:S TrosteS und dcr
Hoffnung sollen heute beim Erwachen un
ser Inneres durchdringen. auf daß wir
Kraft und Mut daraus schöpfen, in jedem
Erdenkampfe geduldig auszuharren. Schon
jetzt habc wir manche Auferstehung, frei
lich in etwas anderem Sinne, als die Re
ligion sie unS darlegt, erleben dürfe.
Denn, blühte nicht in diesen Tagen der
schwerste Prüfung fo viel deS Herrlichen
in unsern Seelen empor und ist eS nicht
wie eine innere Neubelebung durch uns
und unser ganzes deutsches Volk gegan
gen? Diese mächtige Wandlung bedeutet
auch ein Auferstehen, wie jede Vervoll
kommnung und Veredelung, di sich zum
Heile der Menschheit vollzieht.
DaS Streben nach Verbesserung ist zu
allen Zeiten eines der auZgeprägtestcn und
am meisten berechtigten Triebe gewesen, und
eS liegt auf der Hand, daß er bei den Wirt
schaftlich und gesellschaftlich am ungün
stigsten Stehenden am stärksten hervortritt.
Volkswohlfahrt ist eine bedeutsame Zeit
frage. Jeder Staat beschäftigt sich mit ihr
in weitgreifendsten Gcsetzesvorlagen. Aber
er ollein ist weder im Stande, noch ver
pflichtet. uZ eigne Mitteln alle Not
und Dürftigkeit seiner Bewohner zu lin
der oder zu mildern, und gewisse Be
schränkungen in der Ausübung der sozia
len Wohlfahrt sind fast unerläßlich um
den etwaigen Mißbrauch derselhen zu ver
hindern. Hingegen aber bleibt eZ Pflicht
eines I e d e n dem Befähigung und Gele
genheit zu Gebote stehen, die weniger Be
vorzugten in ihrem Tu und Handeln
nach Kräsiea zu unterstüden und somit
fremdem Elend in menschlich schöner Weise
enkgegen zu wirren.
Da ist es denn zunächst die Gehalts
ftage, welcher die größte Wichtigkeit beizu
messen wäre, da sie hauptsächlich für das
Wohl und Weiterkommen Aller, die Ar
beit geben oder solche leisten, von außer
ordentlicher Bedeutung ist. Je höher letz
tere gelohnt wird, umsomchr s 0 l k t e der
sie Ausführende für seinen Brotherr er
werben und sich und seiner Familie an nö
iigen Lebensbedürfnissen gestatten können.
Würde jede Arbeit entsprechend honoriert,
dann zählte aflss Großstadtclend, Fälle
: , y, . - 1 1 ,
' DitUA a "
t 1I t MUyl!M'..EM
feinem Stäbe in Wirballen (lU914)
im Dienst eines Stabes au dcr Ostfront
ten. Man sah die im Pelze vermummten
Posten auf nd ab gehen und hörte den
Widerhall der Schritte don ausziehenden
Mannschaften. Zur linken unter unserem
Haus standen österreichische 30,5 ein. Mör
ser, wuchtige Geschütze, die ihres Abtrans
Portes harrten.
xLon Kollnow aus fuhr ich häufig nach
Ptaki, wo unser Stab in einer elenden
Holzhlltte sein Tagesqartier ausgeschla
gen hatte. Die Russen müssen, diesen
Aufcmhalt entdeckt haben, denn eines 2a
geS nahmen sie daS Gebäude unter Feuer
Werden.
rv
vc Untern'ähkung bei Kindern und Er
wachsenen, armselige ungesunde Wohnun
gen zu den Seltenheiten; denn nur aus
der frischen ungebrochenen Lebenskraft, die
wir nur unter gewissen Bedingungen uuö
erhalten und verstärken können, strömt der
freudige Wille zum Schaffe und Voll
bringen.
Es war vor Jahresfrist, als ich an die
ser Stelle auf die Einführung eineS Ge
fetzeS hinwies, das den Müttern der ihreS
Vaters durch den Tod beraubten Kinder
eine jährliche Pension gewähren sollte, die
in bestimmten Zeitabschnitten an die dazu
berechtigten Witwen zu entrichten wäre.
Dieses Gesetz, welches in den 5ireise der
Beteiligten eitel Wonne hervorrief, hat sich
denn auch soweit realisiert, daß den Ver
hältnissen angemessene Zahlungm bereits
erfolgt sind und daß sich erst neuerdings
wieder die Stadt New ?)ork zu einer wer
tere Stiftung von $300,00(1 verstanden
hat. Es soll damit solche Frauen , die
Möglichkeit geboten werden, den kleinen
Waisen das Recht auf Familienleben zu
sichern und sie in der eignen Behausung
zu brauchbaren, gewissenhaften Menschen
zu erziehen. So hat der Heimgedanke doch
noch nichts von feiner tiefen Wirkung ver
loren, und aus dem starken Bewußtsein
der Zusammengehörigkeit entstammen die
tüchtigsten Volkskräfte. Gewiß ober ist die
bevorstehende Erneuerung der Witwenpen
sion eine der herrlichsten Osterverheißun
gen! .
Solche Auferstehunge müssen rechter
Art sein. Was wir jetzt, in harter Zeit
lernen, dürfen wir später nicht wieder ver
gessen. Gefahr besteht in duser Hinsicht
wohl, denn droht nicht, di lange Dauer
des Krieges unS da und dort gegen daS
Wohltun gleichgültig zu machen? Schlum
inert nicht manche schöne , Regung facht
wieder ein? Das follie mcht geschehen! Tu
Osterzeit ist nnft. Wir begleite unsere
Heerscharen auf ihrer Leidens und Sie
geswege und sind Zeugen manches erschüt
ttrnven Trauerspiels. Aber dann endlich
naht jener köstliche Auftrstehungstag. der
unsere Gemüter mit nie geahnter Glück
seliglen erfülle wird.
Sie kenni Atlr8 fint 9sffpi oelriitfn
Physik und Mathematik sind ihr nur eiu
viei;
Drum ist sie mit vierzig Jahr' ledig ge
viieoen:
Sie wußte sür eine Frau zuviel, r
Ob Ich liebe, ob ich hasse! ..
. ' Nur Zoll ich nickt schelten.
Wenn ich die Leute gelten lasse. ,
- Lassen si: mich gelten,
und hörten nicht mehr auf, es i kurzen
Abstanden zu beschießen, weshalb der Stab
beschloß, umzuziehen. AIS wir dann am
nächsten Morgen wieder nach Ptsli kamen,
fanden wir die Hütte vollständig zusom
mengeschossen.
Eines bleibt sich immer gleich; sobald
man über die russische Grenze kommt,
findet man die als tnpisch weltberühmten
polnischen Juden. Diese Gestalten mit
den rassigen, schmerzersülltnl Zügen deS
Ahasser in weiten, schwarzen Kasta
n:n mit zottigem Bartwuchs und lang
über die Backen Hangende Ringellocken.
Hier tzatte ich das Gefühl, als ob sie die
russische Herrschaft mehr fürchteten, als
die deutsche!
Ich waltete meine! Amtes in Kollnow.
da erreichte mich unerwartet eines TageS
ein Telegramm meines Mannes, worin er
mir mitteilte, er sei in Königsberg auf Ur
laub eingetroffen. Hocherfreut packte ich
Die Diamanten im Kriegt.
Der Diamantenhandel war stet! und ist
in gewisser Einschränkung auch jetzt intcr
national, da alle Völker mit großen Wer
ten am Markte beteiligt sind, die mit AuS
bruch dcS Krieges weder umgesetzt werden
konnten noch auch durften. Durch kluge
Handelspolitik, die momentan große
Opfer nicht scheute, ist eS dem Londoner
Syndikat im Laufe vieler Jahre gelungen,
stabile Verhältnisse auf dem Diamant
markte herzustellen, die selbst die jetzige Be,
lastungsprobe ohne besondere Schwierig
leiten zu Überstehen vermögen. Tie Dia
manten haben dadurch, ähnlich wie das
Gold, eine Art Standardwert erhalten, der
darin zum Ausdruck kommt, daß von
Kursschwankungen und ihren Gefahren
herausgezogene Kapitalien häufig statt
in Gold auch in Diamanten angelegt wer,
den. Rufsische Kapitalisten z. B.. ja selbst
einige Großfürsten, deren Name in den
rufsifchen Blätter freilich nicht angegeben
werden, ziehen eZ vor, Gold und Diaman
ten aufzukaufen, da sie dem Papiergeld
nicht im geringsten dertrauen und bei die
ser Anlage die geringsten Verluste defürch
ten. Ein verbrecherischer UnPatriotismus,
der. in großem Umfang in Werk gefetzt,
einem Lande jede Unterlage für einen Kre
dit im Auslande raube und die Existenz
gefährden kann.
Wie Georg Nicolaul in der Umschau
ausführt, ist im Handelsverkehr nach einem
Marktbericht von End Dezember 1315
der PrciS der Steine sogar noetjL Kriegs
ansang noch um 7 Prozent gestiegen. In
Amsterdam sind neben den nie unterbräche
nen Bestellungen Amerikas, bei denen
Nordamerika ali Hauptabnehmer nach wie
vor de Diamantenmarkt lxherischt, auch
solche auS Berlin. Wien und dem Orient ;
wieder eingelaufen. Der Anteil deutscher!
Mine an der Deckung deS WellbedarsZ
war vor dem Kriege schon sehr beträchtlich
er betrug ei Viertel der Gesamtpro-I
duktion und erstreckte sich hauptsächlich auf
die kleine Steins ein Ertrag, dcr den
englische Minenbesitzern in Südafrika
schon seit langer Zeit recht unbequem war. :
Da die englische Minen Im Kaplande bis
vor kurzer Zeit' vollständig brach lagen,!
wurde der gesteigerte Umsatz am Welt
markt aus den Lagerbeständen der großen
Syndikate und der HandZervereinigungen !
gedeckt, dir durch di Aufspeicherung der
gesamte - Mi Neuprodukt ion durch Jahre
hindurch ntstanden wann. Das für
Deutschland Interessante n der mit gro
ße Reserve ausgebauten Organisation,
in deren Mittelpunkt daS Londoner Syn
dikat, ein private? Unternehmen, steht, ist.
daß ei in feiner Grundlage und dem or
ganifatorifchen Ausbau auf deutsche Kauf
l'ute zurückführt, deren einer heute iroch
Hauptleiter deS WeltunternehmenS ist. Da
Disniante in ihren minderen Qualitäten, i
meine wenigen Sachen, den Photographen
Apparat und die .Agsa.Plaltm", welchk
Ich zu allen meinen Ausnahme verlorn
dete und welcl) sich so glänzend bewahrt
hatten.' und fuhr sofort mit del OnkelS,
General Clausius', Erlaubnis nach Kö
nigsbeig ab. Da! jal ein frohes Wie
derschen! Ich ergab darllbcr ganz, daß
ich schon seit Wochen krank war. Schon
nach wenige Tagen fuhren wir zusanst
men nach Kollnow: sollte mein Mann doch
meine Kriegskameraden kennen ler und
dem Onkel einen Besuch abstatten. Da
wir den Onkel in Kollnow nicht trafen,
fuhren Wir nach Ptaki und verweilten dort
zusammen im russischen Granatfeuer
übn eine Stunde. 3 Kollnow der
brachten wir dann noch einige Tage trau
licht Zusammensein. Dann ober würd,
ich, nachdem ich mein unaushorlichen. oft
heftigen Rllckenschmnzcn eingestanden
hatte, krank geschrieben und von meinem
Manne schleunigst nach Berlin gebracht
und dort tn Lazarett del Cäcilienhaufti
gesteckt. Alle Anzeichen einer Rippenfell
entzündung zeigten sich. Starkes yielxr
trat auf und fesselte mich drei Wochen
(Rechts der Wagen'der Frau Reimer.)
ans Bett. Als ich zum erstenmale wieder
aufstehen durfte, erfuhr ich, daß mein Ge,
sundhcitszustand eine weitere Fclddienst,
fähigkeitorläufig, wenn nicht schon über,
bauvt. ausschließe.
Ich habe dies aufrichtig bedauert, und
doch bia ,ch, mit dem steten Wunsch, wie
der draußen mitwirken und helfen zu lön
nen draußen, wo ich so viel Aufopfe
rung. Kameradschaftlichkeit, deutsche Treue
und deutschen Heldenmut ersahrcn durste
' stolz darauf, mindestens so weit die,
in den Mobilmachungstagen freudig auf
genommene Pflicht erfüllt, meinem innig
geliebten Vaterland gedient zu yaven.
Auf den Wunsch vieler Freunde habe
ich meinc. Erlebnisse und die in den sieben
Monaten meiner Dienstzeit gewonnenen
Eindrücke y gut oder schlecht ich zu
schildern vermochte - in ein-mit zahlrei
chen Bilderbeigadett auZzeZtatteteS kleines
Buch zusammengefaßt.
die für ein Schleife 'zu Schmucksteinen
nicht in Betracht kommen, für die Jndu
strie s.hr wertvoll sind, hat die englische
Regierung di Ausfuhr von rohe Dia
manten untersagt, w sie ja auch di hol
ländischen Schleifereien durch Agenten
überwachen läßt, um so jede Zufuhrquclle
abzuschneiden. Die beabsichtigt Wirkung
jedoch muß ausbleiben, da unsere eigenen
Vorräte an kleine Rohdiamante den An
fprüchen genügen könne. Der Gesamt
erlös für Deutschland auS dem Diaman
tenhandel betrug im Iahn 1913 bereits
48 Millionen Mark. Wenn auch jetzt ein
Neuerwerb an Diamanten naturgemäß
ausgeschlossen ist. so ist doch Deutschland
dank der allgemeinen Organisation, die
aus deutscher Krast entstanden ist. und
dank dem eigenen Bestand vor größeren
Schäden sichergestellt. Außerdem hat S
für Friedenszeiten seinen Bestand im
Lande erhalten, sodaß es auch hur mit
Nachdruck zur gegebene Zeit auftreten
kann.
Die Neberlegenljeit der deutschen
Technik. Menschikols führt in einem
Artikel zur KriegSlage in der Nowoje
Wremja auS: Erstaunlich ist der Erfin,
dungsgeift unserer Feinde. Jeder Tag
bringt unS von der Front eine technische
Neuheit: heute automatische Gewehre,
morgen besonders helleuchtend Raketen,
übermorgen neu Stachcldrahtverhaue,
dann bewegZche gepanzerte Gefchütztnälle
oder Kugeln mit neue Erstickungsgasen.
Wenn man glaube kann, daß sich bei
unseren Feinden die materielle Mittel
erschöpfen, fo scheint eS sicher, daß de r
findcrifche Geist im Erdenken immer neuer
Mordmittcl noch lange nicht erschöpft ist.
Der Gkgube an den Sieg bei de.. Deut
schen gründet sich nicht nur auf den Man
gel der Einheitlilkeit und der Ueberein
stimmung im Plane deS Handelns bei
ihren Gegnern, sonder hauptfächlich auch
auf die Ueberlegenheit der deutschen Tech
nik. ' v " .
Zwerg Ware im Witielaltet nicht
erbfWg.
Das kanadische automatische Gewehr
hat in Magazin vo 5 Patronen.
DaS Giornale d'JIaNa" widmet der
Verteuerung deS italienische WeineS inen
auösührliche Artikel, der zugibt, daß die
Weinernt 1915 nur zwanzig Millionen
Hektoliter gegenüber sünfundvierzig nor
maler Jahre ergeben habe. Aufschläge vo
drei bis vierhundert Prozent müßten
trotzdem als tadelnswerter Wucher be
zeichnet werden. DI Regierung hatte für
den HeereSbedars Wein spanischer Her
kunft erwerben sollen, um so den italieni
schen Weinproduzenten die Entschuldigung
zu nehmen, daß sie insolg bedeutender
Verkäufe an die Armee Lkjwungen scic.
die Preise ju thöhe, ,
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Ct Voller recht tu der nicht,
nllcheidet ein ka Weligerlchi!
ln krlner Hnnk Irin Urteil sprieSt
Xer lcnle Zm kaliel Licht.
Rrkeft ko echtSgepslogenkiklt.
Xie tzöhtre Mncht In ein erblSft?
Jkdweke entznng sllrkt, keeweft
I kosmischer S!lwklgleit,
Tie e er Zuwul, echte spricht.
Xel sei die Hand, ,uS ker tS Licht,
Xel fei ker Kr,, an kern kie rast
Henordricht ge,e Ht nk Reik, -
Xei ff I käs Wort, kn ffrltde schasst.
X krön fromme Menschlichkeit
I aller Znhtnst Herrlichkeit.
nk kiese Höltklluk ka Vlnt.
Irrn Todeowirkel unsrer Welt,
Kiihtt znr frlijsn nr kri S7!nt
Wen rtfl kri Wlikkcl fallt.
Xel I er ka, krika!
Irin oft ein dannt kiese Zttnch.
Xel ist kie Cinnde, kie och kreift, '
Xei ist kie mit int chicksaittn.
Sprich keine Botschaft k, kr .rlft,
Xe Siernenhirt In au nk Zelt,
Xe ,'Illrn I,, der winkelt.
stellt' it, skhl' nicht, nein tntterlnk,
Xie Welt blickt bana nf keine an, -
X Liraer, der ka echt erkor,
Wa ez n fei ker reine Tor
Wag' t, kein echt an lenschliche , leme
Unk iek' , n ke Innste t kr eiemrn.
Unk keiner Stimme erdlo lan
Img' in kie Zeit keS giiebe rt
olk , oU fort.
merika, k Irrtrff kiel,
loch strahlt bet roftc Herz i Ales,
Is stacktl dtr Ankunft Tor
na, rampf, Gkket nk ra kavar.
er ker Traner, w ur Frist
nf ene Inlet Jesu drift,
all ke Cnalrn ko chre nk Tk,
eanSUrr ienlchhrlt ieelent
Birst nf kir ei hriszer chrel:
grellank. Srlaser, losch ke Brand.
Tat 5llnal tilg. keiner Hank
Unk st ki, ölker frei!
Eine Sammlung der
veröotenen Wncher.
Die Deutsche Bücherei in Leipzig, deren
Neubau am 22. Mai eröffnet werde foll,
hat i einer besonderen Abteilung zum
erstenmal eine Sammlung der verbotene
Bücher ins Werk gefetzt. Es befinden sich
darin die Bücher und Druckschriften, die
auf Grund der Paragraph 41 des Straf
gesetzbucheS zur Unlnauchbarmachung ver
urteilt sind. Eine zweite Gruppe bilden
die auö Gründen der Staatssicherheit vo
der Behörde vorübergehend oder dauernd
beschlagnahmten Bücher. Die dritte
Gruppe umfaßt die Bücher, die nicht vo
der Behörde verboten, aber vom Verleger
aus dem Handel zurückgezogen find, wenn
ei Schriftsteller sich zu einem Buche oder
der vorliegenden Fassung nicht mehr be
kennen will. Andere Bücher werden zu
rückgezogen, wenn sie mit der Zcitstim
mung in einem zu schroffen Gegensatz sie
hen, oder wenn durch die Kritik festgestellt
ist, daß ein Plagiat oder ein Mtzstifika
iio vorliegt.
Ferner werden Bücher in die Samm
lung eingereiht, die nur in die Hand vo
Vertrauenspeisonea kommen dürfen, wie
z. B. die Auflösungen mathematischer,
chemischer und physikalischer Aufgaben
bücher, und die Uebersetzungen vv
Sprachbücher, die für die Schule be
stimmt find. Dieser " Gruppe gehören
außerdem all die Zeitschriften an, die nur
al Privatdrucke für eine begrenzte Le
serkreiz herausgegeben werden, wie die der
traulichen Mitteilungen der Standesver
eint (Pfarrer, Richter. Aerzte, Lehrer
u. .), der- akademischen Verbindungen,
der wirtschaftlichen Berbö'ndk. Die Ab
teiluna der verbotenen Bücher befindet sich
in besonderer Verwahrung deS Direktors.
Em Benutzung der Sammlung von Sei
ten des Publikums ist im allgemeinen aus
geschlossen. I Frage würde nur die
Möglichkeit der Benutzung zu Wissenschaft
licheg Zwecken kommen.
Die Rolle -des WeibeS ist die kker
Erhalierin der Art, einer Verteidigerin
der künftigen Generationen, einer Ver
edlen der Gattung durch die Zuchtwahl,
indem sie unter den Männern den Kampf
anregt, dessen Preis sie ist, und in dem
die tüchtigste Streiter die kostbarite .
Beut davontragen.
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