Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 27, 1916, Image 2

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der IDcretniQtcn Staaten.
in Interview mit Vr. Franz Erich Junge.
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tolltil, und unfreen Selmt du bei.
Idtrftcre tutm'ii) uns lu'rtfilxiüeeoit"
t;J,t Btwilmaniungcn t.ijui'l.
Almittkmil d Pinien,
f Um betn amerikanischen Grfinb'jngJgeifl
' Gerechtigkeit widerfahre zu lassen, der
seh, angesichts der unoetglcichlichcn Lage
bei natürlich geschützten, großen und rei
, chcu Landes, von jcher mehr fricdlick?en a!s
hiegerischen Ausgaben zuwandte, muß
man bei der Erörterung des KricschiffL
bau? und insbesondere der Unterseelvots
äffe auf ine Zeit zurückgreift, da der
Zwang zur Wehrmacht und der Drang
nach Scegeljung noch nicht so ausgeprägt
und brennend waren, als sie ei infolge Ui
großen Weltkrieges und in Anbetracht dcr
gewaltigen Unlwälzunzen, die er mit sich
brachte, heute geworden sind.
Tatsächlich ist das erste wirklich auSge
führt und nach früheren Begriffen such
sraküfch brauchlare Unterseeboot, die
- Holland", ein Er,zensiniS amerikanischen
- Erfindertalentes und Gewerbcfleißes. EZ
ftr.idt im Jahre 1900 fertiggestellt, vom
Kongreß für den Kaufpreis von $150,000
erworben und all erstes Kampfschiff seiner
Art in den Fwitenviroand ausgenommen
Auch wurde die .Holland" ein Vorbild
für die Mehrzahl der europäischen Erfin
der, die sich mangels eigener Vau und
Bctriebsersahrungen die grundlegenden
Anordnungen des amerikanischen Unter
, seedLotes zum Muster nahmen.
Noch heute haben die .Holland"'Patente
in Enqland und Frcntreich Gültigkeit,
während Deutschland die Nechtmäsziczkcit
besagter Patente zugunsten eigener An
fprüche aberkannte und in der Entwicklung
de modernen Tauchbootes vielfach neue
Weae ging. Doch beziehen sich diese Neue
rungen, die ja dem deutschen Unterseeboot
heute cme so unbestrittene Ueberlegcnheit
verleiben, weniger auf die Form des
Foot-förpers und auf die Methode des
Unteriauchens mittels Wasser ballastes,
.. letztere decken sich im wesentlichen mit den
' rsprünglichen Ideen des amerikanischen
Erfinders als viclmctir aus den Aus
' bau der SZweruna und Bewaffnung und
- vor allem auf die Vervollkommnung dcr
. maschinellen BetrieoZZraft, die sich nach
gerade zu dn cllerwichtigsten Problem
der Unterwasserfahrt ausgewachsen hat,
Denn von ihr hängt die Geschwindigkeit,
der Aktionsradius, die Große, wie über
Haupt die Möglichkeit ab, das Tauchboot
nicht nur als AntcidigungZwasse, son
dern auch als AngriffsOaffe auf ho
der See zu verwenden. Und während
die erstgenannte VerwendungSart für die
Bereinigten Staaten die wichtigere, fein
mag, ist die Zweite als Kampfmittel gegen
die britische Seemacht Zur Tcutschland ilt
denöbedingung. -
So parsdoz es klingt, ist eS doch Tat
' fache, dah gerade die Gunst der natürlichen
Werhaltniize es gewesen ist, welche die Enl
: Wicklung der amerikanischen Unterseeboots
. Waffe hinter dem europäischen Fortschritts
tempc, zurückhielt. Zunächst die vorberegtc
Geschüßtheit des Landes, die einen An
ms von Seeseite aus chw und die Bo
. willigung vo Seewehrmitteln seitens des
Kongresses beeinträchtigte, -was zur Folge
hatte, daß die Privatmdusme den Kriegs
schMbau zugunsten lobnendercr er
dienszmöaUchkeiten vernachlässigte. Dann
vor allem der Ueberflutz an Brennstoffen
Holz. Kohle. Oele. Naturgas , der
kS m5fich brachte, dag man aus die Heil
nbildunq leistungsfähiger und spar.
fam arbeitender Kraftmaschine weniger
Wert legte, als auf die Vervollkommnung
solcher mechanischer Belnetem?", die
- geeignet waren, d spärlichen und teuren
Arbeitslraste deZ Landes durch auioma
' tische Betriebe zu erscken. Zu berücksich
iirjen ist ferner, daß etwa fünfzig Prozent
der Baukosten eincZ KampfschiffeZ auf
Löbne entfallen, und da diese Ardeits'
' löhne m den Ver. Staaten zum mindesten
dreißig Prozent höher sind als in Europs;
ferner daß die in der Schiffsbauinduftrie
zur Verwendung gelangenden Materialien
durch den prohibttwen t-chutzzoll weienr.
lich verteuert sind: endlich, daß eS gesetz,
lich nicht zulässig ist. guswärtS gebaute
Fahrzeuge unter der amerikanischen Flagge
r. t. ... i. .n ti.i. fis..x v.: t.s..
in C?N ÄJICHTI KUirn. -auof ijvifcn
L ähnung amerikanischer Schiffsmannschaf
ten und die Schwierigkeit, , brauchbares
technisches Personal für den komplizierten
Dienst in der Aavy zu finden, mujjen ve
rückstcktiat werden, wenn man sich über
Entwickluna und Stand der amerikant
fchen Kriegsflotte ein vergleichendes und
sachliches Urteil bilden will.
Der heutige mangelhafte Zustand dcr
vmer'kanischen Unterscebootswafse ist fo
riit eine natürliche Folge der grundle,en
den Verhältnisse und kann keiner einzelne
Persönlichkeit oder Gruppe solcher zur al
;Iegt werden. Die ersten Anläufe, wie
sie mit der Heranbildung der A, B, X
Klaffe gemacht wurden, waren immerhin
beachtenswert, und einzelne Boote dieser
Klasse haben auch heute noch beschränkte
Brauchbarkeit. Allerdings nur bei ruhigem
,(i?e:,iang und innerhalb weniger Meilen
don der'Käfle. Es fehlte eben in Amerika
die Triebkraft der Aiöalität, die in Europa
die einzelnen Staaten antrieb, in ihv'N
Kemiihüngen iiflch Neuerung und Fort
s.i ritt nickt zu erschlaffen.
Auch die knnerpolitischen Verhältnisse
waren und find such jetzt noch einer je ,
!TT'ffT:psK'MP'
Entwicklung der Unterseeboots
maffe abträglich. Die demokratische Ncaie,
rungiform, die heute dcr eikn und mor,
gen der anderen Partei oder Gruppe
die Entfthcidunz in den wichtigsten Fra
gen der Landesverteidigung in die Hände
legt, ist an sich kaum geeignet, ftaatsweisen
Maßnahmen diejenige Einheitlichkeit und
Kontinuität zu sichern, die zur folg.
reichen Durchführung jeder Art von Or
ganisation notwendig sind.
Zlnvererseiti kann man die Unzuftie
denhcit und Nervosität verstehen, die diel
fach in den leitenden Marinckreisen vor
herrscht angesichts der Tatsache, daß mili
tariM Kompetenzfragen von größter
Tragweite letzten Endes von politisch über
geordneten, militärisch inkompetenten Per
sonlichkeiten entschieden werden.
Dazu kommt ein weiterer, mit der demo
kratischen Negicrunasform eng erknüvf
ter Uebcistand: die Sucht der Volksvertre
tung und Presse, mit der Sonde ihrer
zumeist unsachlichen Kritik in alle wich
tigen Fragen der Landesverteidigung und
Wehrmacht einzudringen, und damit nicht
nur olle wesentlichen Taten und Plane dcr
Oeffentlichkeit reiszugeben. fondern auch
durch fortgesetzte Einmischungen und Acn
derungen die Durchführbarkeit des Bau
planes zu gefährden. Der. Umstand, daß
die Lieferzeit eines Kricgsfahrzeuges oft
doppelt fo lang ausfällt, als kontraktlich
ausbedungen, daß man zur Fertigstellung
eines ämerikanifchen Tauchbootes meist 24
Monate gebraucht, während man denfel
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Uebersicht über Entwicklung . Znstand der amerikanische Unterseebootswaffk.
ben Vootötyp für fremde Auftraggeber in
vier Monaten vollendet, ist vorwiegend auf
derartige Einmischungen zurückzuführen
Ein anderer Ucbelstand, der sich jedoch
im Gegensatz zu den borbefchriebenen vo!i
tischen Mißfiänden behebe läßt, liegt in
der Abhängigkeit der U. S. Naöy von der
Privatinduftrie. ES sind nicht genügend
leistungsfähige Neaurunas Werften vor
banden. Ein Anfang zur Reform ist
ncuerdingZ durch die Annahme der Till,
man Bill gemacht worden, wonach ein Teil
der im Kriegsschiffsbau benötigten Pan,
zerplattcn in fiaatlichen Hütten hergestellt
werden muß sehr zum Mißbehagen der
großen Stahlwerke. Der oberste Richt
weiser, für die Tätigkeit der Privatindu
stne ist uaturgemas der Prositmeb, wäh
rend daS Leistunasmak solcher Industrien,
die für Heer und Flotte arbeiten, in der
Qualität ihrer Erzeugnisse geZucht werden
muß. Bei der monopolistischen Erstarrung
der heutigen Privatwirtschaft ist aber auf
einen fortfchrittfördernden Wettbewerb
zwischen den verschiedenen Werken nicht
mehr zu rechnen. Anstatt sich durch Kampf
zu schädigen.' verstanvigk man nq iiever
über die Höhe der Angebote und teilt bey
Gewinn. Angesichts dieser Sachlage bleibt
die Verstaatlichung .eines Teiles der
Schiffsbauindustrie daZ einzige Mittel, den
Gütegrad der Wehrmacht zu heben.
Gewisse hochwertige Stahlsorten, Guß
siücke und Apparate, deren man im Kriegs
chiffsbau bedarf, konnte man bisher üoer
Haupt nicht in Amerika beziehen, weil die
hiesige Industrie überwiegend auf Groß
betrieb und standard Produktion" einge
stellt ist und wegen der geringen Verdienst
Möglichkeiten Sonderwünfche der Konsu
menten unberücksichtigt läßt. Das Best
ben der Marine aber muß naturnotwen
digerweise darauf gerichtet sein, nicht nur
das beste zu beziehen, sondern auch sich in
bezug auf die wesentlichen Ban und Be
tandteiie vom Auslande unabhängig zu
machen, um im Notfalle ihren Bedarf aus
eigenen Werkstätten decken zu können.
Nebe der Materialbeschaffung sind es
vor allem Personalfragen, die bei dem
Ausbau neuer Seewehrmittel berücksichtigt
vnd gelöst werden müssen, zumal in einem
Land, wo allgemeine Dienstpflicht nicht
besteht, und wo auch die Anwerbung von
Mannschaften wegen der guten Verdienst
Möglichkeiten in der PrivatwirNchaft
schwieriakeitea bereitet. Ein modernes
KampfschifZ, iuil besonders eist Lntersee
'ititSZiS-UJiMjiiJS.
boot, ist ein äußerst komplizierter Mecha
niöiiiu. dessen Verständnis und BeHerr
fchung hohe technische Intelligenz erfor
dert. Die Seekrieattunst der Jetztzeit hat
einen so maschinellen Charakter angmoin
wen, das; der Ingenieur und Mechaniker
an dl ikelle des Soldaten getreten ist.
womit nicht gesagt fein soll, dab der Dienst
in ver uicanne keine wcn'.sex Zodesmut
und Pflichttreue erfordert als zuvor. Viel
mehr sind diese Eigenschaften in hohem
'iake erforderlich; nur müssen sie durch
Spczialbildung und Sachkenntnis ergänzt
sein.
Bei dcm mangelhaften technischen Er
zichungswesen, da in den Ver. Staaten
vorherrscht, und bei der Sucht der jungen
Leute, möglichst rasch eine auskömmliche
Einnahme zu erzielen, fehlt eS an tüchtigen
Mechanikern und Maschinisten, die gewillt
wären, sich für einen geringen Lohn dem
anstrengenden Dienst in der Navy zu ur.
terziehcn. Bekanntlich sind alle omcrika
nischen Fahrzeuge unterbemannt. ES feh
len zirka LS,lX0 Man, um den krieg!
mäßigen Bestand zu erreichen. Außerdem
desertierten bis vor kurzem nach den
Ausweisen deS Navy Department
etwa dreißig Prozent der Mannschaft, und
eS fällt nicht leicht, diesen Abgang Z er
setzen und auszubilden. Auch ist nicht
abzusehen, wie diese Uebelstande ohne ein
schneidende Reformen behoben werden kön
nen.
Die viZhnigen Vorschlag bezogen sich
aus die Reform der strategischen und tech
nischen Oberleitung, die man durch Schaf
fung ineS Admiralstabes und deS loge
nannten ,Naval Consulting Board" zu
bessern suchte. Was den Naval Board
anlangt, fo ist eZ ja an sich ganz lobens
wert, eint Körperschaft zu haben, welche
die zahl und sinnlosen Erfindungen, mit
vencn vas zcavy Apartment alltäglich
überschwemmt wird, aus ihre Brauchbar
keit prüft und konkrete Vorschläge auS
arbeitet. Leider sind di Mitg'.i:de? des
Board zumeist Vertreter der großen In
dustriekonzernS, und man wird kaum er
warten dürfen, daß sie bei ihren Ratschlä
gen die Interessen ihrer' Brotgeber unbe
rücksichtigt lassen werden. Sachlichkeit und
vaterländische Weitsicht kann man nur von
Leuten erwarten, die über der Privatwirt
schaft stehen und deren Stellung gesichert
ist. gleich ob sie für d eine oder für die
andere Interessengruppe Partei nehmen.
Da? Navy Department ist in der an
genehmen Lage, über einen außerordentlich
tüchtigen Stab von Marineoffizieren zu
verfugen, deren technische Fähigkeiten hin
ter ihren militärischen Leistungen kaum
zurückstehen. Bedauerlich scheint eZ, daß
dies erstllafsige Wenschenmaterial auf
Bootstypen Verwendung findet, die tech
nisch und militärisch unter dem ruropat
schen Standard stehen. Die bisher gebau,
ten Submarines sind sämtlich zu klein für
wirklich kriegsmäßige . Verwendung: ihre
Maschine und Satteren lassen viel zu
wünschen übrig, und ihr HauptaktionSplatz
ist die Reparaturwerkstätte. So ist eS der
stündlich, daß auch der Andrang zur Un
terseebootöwaffe hier kein überwältigender
ist, wahrend man drüben von hundert Be
Werbern kaum einen verwenden kann. Ve?
trauen zur Waffe und zur Oberleitung
sind Grundbedingungen für die Schaffung
und Erhaltung eineZ leistungsfähigen,
pflichttreuen und forschen Maiinschaftsbe
standes. ,
Zusammenfassend läßt sich ssam, daß
die Rückständiakeit der amerikanischen Un
terseebootswaff? mehr auf politische als
auf technische Mängel zurückzuführen ist;
dah durchgreifende Regierungsmaßnahmen
erforderlich sind, um den kstehendkn
Uebeln abzuhelfen: und daß solange der
artige Erekutivaktk als Eingriffe in die
persönliche Freiheit zurückgewiesen wer
den. und solange die Sonderinteressen den
vxsammtüitcressen übergeordnet bleiben.
eine gesunde Entwicklung dieses Zweiges
d U. S. Navs kauA zu erwarten ist,., . ,
! ,1.1. I., .Q-,
Beistehendt Tabelle gibt ein Bild von
dem beutiaen Stand der omnikanist,en
Ucterseekotewkisse. i erhellt daraus, dai
yw im ganzen aö,X),000 für die.
sei Wchrmitiel verausgabt worden sind,
Davon entfallen etwa S12.0O0.000 ou
Reparaturen und Aenderungen. Letztere
betragen somit sünszig Prozent der Bau
kosten, wa ,um Teil auf die hohen Loh
zirrucrzuiuyren ist. Ion inkgesamt 73 ge
vauien woten find 12 Boote braucht
01 Bc,en,lvwasse.' ' weitere sind im
Flottenverbande ausgeführt, aber zumeist
untauglich! und W weitere Boote sind vor.
gesehen oder im Bau begriffen. Die Boote
der IKlasse sollen in diesem Jahre zur
Av!,escruiig gelangen: ebenso 11 1. Die
Bocrc der N und O.Klasse stehen ebens
wie die .Fleet submarines' (Schlcy) noch
au? vem Papier.
In leitenden Marinckreisen wird t aU
znxamagig achtet, erst die Ergebniss,
und ljrfabrunaen bei europäischen See
kriege! abzuwarten, ehe man weite Ein
zclhcitcn festlegt. Die vorherrschende Mci
nung geht dahin, den modernen deutschen
U'Bootötpy zur Grundlage dck Ncukon
ruktionen zu machen, und keine kleineren
Boote auf Stapel zu legen ali solche mit
einer Obeiflächen2gasserverdrängung von
800 Tonnen. Admiral Grant ist der Mci.
vung. daß drei deutsche U-Boote dieser
üccpe, Die zvt Millionen Dollars losten,
dasselbe leisten, IS zwanzig Boote der
U. S. Navy, deren Baukosten zirka 1
Millionen Dollar? betragen. Letztere b
den bei 45 Tonnen Oixrflächenimdrän,
gung zirka L00 Meilen Aktionsradius und
tonnen etwa zehn Tage von ihrer Basis
fern vletben. Die mittleren deutschen U
Boote. No. bis 5. baben bei 600 Ton
nen ibenlachen Verdrängung einen Ak
tionSradiuS von 2700 Meilen und können
21 Tage auf hoher See bleiben. (Die
neueren deutschen U-Boote haben rka
1300 Tonnen Wasserverdrängung und er
reichen eine Geschwindigkeit bi zu 20
Knoten; größere und schnelle Typen sind
im au.
Dcr für die nächsten fünf Jahre aukae
legte Bauplan der U. S. Navy sieht 180
Uiiterieevoole verschiedener Große vor, die
in dreißig Divistonen eingeteilt werden
louen. Davon sollen drei Divisionen von
je fcchS Booten mit dem Atlantischen und
zwkl mit dem pazifischen Geschwader neu,
zen. Du übrigen 25 Divisionen sollen
?um Küstknschuiz verwendet und in kurzen
Ad tauben von einander stationiert werden.
Als Hauptbasen an der Atlantischen Küste
sind in Aussicht genommen: New London,
Philadelphia und Norfolk. An der Pazi
fischen Küste: San Diego, San Francisco
ung der Columbia River. Die zur Aus
stattung dieser Stützpunkte benötigten
Mittel sind noch nicht bereitgestellt. Auch
yerr,azr uoer viele Fragen noch Unklar
hcit und Verwirrung. Zur Zeit wird die
Atlantische Küste der Ver. Staaten von
fünf und die Pazifikküste von drei Unter
seebooten geschützt.
Die überwiegend größte Zahl der in
Austrog gegebenen Tauchboote wird von
der Electric Boat Company , New Lon
don gebaut, welche die amerikanischen Hol
IandPaten!e und die amerikanischen
turnoerg Dielelmaschlnen Patente lon
trol'icrt. Eine kleine Anzahl der vorge
scycnen ayrzcuge wird von der Lake Tor
pedo Boat Company in Bridgeport, Conn.,
gebaut, welche die Patente von Simon
Lake kontrolliert und ihre Maschinen zum
Teil von der Busch-Sulzer Company in
St. LouiS bezieht. Drei Boot werden in
Regicrungswerftc fertiggestellt und sollen
mit Marinen vertierter Bauart ausge
stattet werden.
Was die Beziehungen zwischen der ame
rikanischc und der deutschen Marine
anlangt, so waren dieselben stets und sind
auch heute noch die denkbar besten, und es
erscheint ausgcschlosse, daß sich- trotz der
momentanen Schwierigkeiten politischer
Natur ia diesem Verhältnis je etwa än
dern sollte. Wie großzügig die Kaiserlicl
Regierung in Seewehrfragen denkt und
handelt, und wie freundschaftlich ihre Ge
fühle den Ver. Staaten gegenüber sind,
gebt wohl am besten daraus hervor, daß
selbst in dieser kritischen Zeit amerikanische
Ingenieure mit behördlicher Genehmigung
ig deutschen Bersuchsanstalten für Schiffs
mafchh enba tätig sind, und daß deutsche
Ingenieure die U. S. Navy in Unters
bootsfrage beraten dürfen.
Die Missa d'ßste unter
der Freußensatzne.
Daß die Villa d'Este in Tivoli im
Jahre 5837 ihre Rettung vor den Scharen
GaribaldiS nur denr Schutze der preußi
fche Fahne ,u verdanken hatte, ist ine
wenig bekannt gewordene Tatsache. Gari
bald! suchte damals seine auf die Ero
berung Roms gerichteten Pläne zu ver
wirklichen. Mit Besorgnis erfuhr man in
Tivoli. daß die wildesten feiner Partei
ganger, die sogenannten Pianciam, fast
ausschließlich ehemalige Briganten, einen
Sturm gegen die Stadt pknten. um sich
dort zu verschanze. Damals war Schlö
z. dcr spätere Botschafter. Geschäft!
träger bei Pins IX; an ihn wandte sich
weniger gesündigt wird, sei ej! auch Leicht,
sinn und Bequemlichkeit oder au Unkennt
nis einer rationelle Haarpflege. Bcher
zigensiverte Belehrung über leßtere gibt
nun die vorliegende BroMre au der Fe.
der eines anerkannten Fachmannes, die
für den Preis von 15 Cents vom Wer
fasser felbst, 1243 Lexington Avenue,. oder
durch die International Newk Co., 83
Duane Str., New Jork. zu beziehen ist.
der Eigentümer der Villa d'Este in Tivoli.
der Monsignore Hohenlohe, um seinen
Besitz unter preußischen Schutz ,u stellen.
Schlözer erfüllte die Bitte HohenloheS.
und ließ über dem Hauptportal des
Schlosses die preußische Fahne hissen.
Als nun die Pianciani TivoN über
schwemmten und mit Gewalt in die Billa
eindringen wollten, um zu stehlen und zu
verwüsten, trat ihnen der Verwalter
HohenloheS entgegen, zeigte auf die preußi
fche Fahne und sagte, daß die Villa unter
preußischem Schutz stehe, und daß Preu
ßen nicht dulde, daß auch nur daS Ge,
ringsie in der Villa zerstört der beschädigt
werde. Der feste Ton dieser Erklärung
und die schwarzweißen Farben verfehlten
ihre Wirkung auf die Pianciani nicht.
Murrend zog: si wird ab,
Lngl'ailds
Wellkrieg.
von Dr. vernhard Dernbnrg, Staat5sekreUr a. D.
itiTly
Die Aufgaben, welch der gegenwärtige
AZeiliiieg vel den verjch, ebenen beteiligten
Ävlkern an den wirtschaftlichen Aufbau
stellt, sind natürlich keineswegs überall die
gleichen. Sie ändern sich nach der 's
grapy, chc ilaat, ua natürlichen Hilss
quellen, den bestehenden Kreditverbältin
len tote dcrgleiMno kurz zu untersuchen
ist dhilb von erheblich'm Wert, weil sie
aucy sur die eigene Handhabung wun
schenkwerter Maßnahmen wertvolle Fin
gcrzwelge geben können, und weil eine
solche Vcrglcichlina fernerhin daS Urtctl
erleichtert über den vermutliche Ausgang
vc, WirljchoftüampscS.
AIS der Botschafter Fürst Limowskv
sich am 4. August 1914 eon Sir Edward
Vrey verabschiedete, machte dieser dje Bc
merkung. daß England schwerlich drcb
seinen Eintritt ia den Krieg mehr leide
wurde, all wenn eS ihm fern bliebe , e
Aus pruch. der Im Lichte der Tatsachen
alS einer der größten Irrtümer englischer
Psilttk angesprochen werde muß. iv
sieht England heute tatsächlich Wirtschaft
lich auS? Der eigenen Bewertung noch
st die englische wirtschaftliche Betatigung
vor dem Krieg folgende gewesen: an erster
Stelle stand Handel und Schiffahrt, an
zweiter Gewerbe und Industrie, an letzter
üandwirtschaft, und England hat d;i
Reihe nach seine Landwirtschaft, seine In
dustiie tn gkwiuem Umfange seinem Hin
del geopfert. Ko ist S gekommen, daß
England nur einen derbaltniömaßtq a
ringen Teil der Nahrungsmittel dcS Vol,
keS auf eigenem Grund nd Bore b?
duziert. Ei königliche Kommission, die
vor einige Jahren getagt bat. um du
Besorgung nglandZ mit Naknungsmir
kein tm nriegssau zn untersuch', bat
tgestcllt. da etwa für vier Monate der
Bolksunterhalt jeweils im Lande fei. Wir
wissen auS den Mitteilungen, die der Ehe
der Getreideverforgungsstelle dieser Tag:
im Landtag gemacht hat, daß die deutsche
Versorgung von einer Ernte zur .ndcnn
mit einer erheblichen Reserve selbst m
Mißerntejahren, wie eS daS Jahr 1915
gewesen ist, rechne kann.
Im Vertrauen auf seine Ceemachc fa.
England die Auswanderung in die tnali
crcn Dominien über See und in andere
Länder ermutigt, zugegeben, daß ,r
Strecken psluqbaren BodenS in Wiejn
nd gewaltigen Jagdgründe gelegt wurden.
Dien nun also der englischen Handels
wtte etwas zustoßt, waS die unaehindene
Zufuhr auch nur vermindert, lo muh sich
dos alsbald bei der Nahrungsmitteiver
orgung deS Lande! geltend mache. Das
st eingetreten. Viele Güter von und nach
England sind früher durch die deutsche
Seeschisfahrt besördert worden, diese
Schiffahrt fällt auS. Der Zwcmq, ein
großes Heer auf dem Kontinent und an
verschiedenen Punkte des MittelmeereS zu
unterhalten, hat einen Teil der englischen
Handelsflotte für Truppentransporte,
Nachschub von Truppen (und daS macht
ach der englischen Rechnung icdeS Jahr
ungefähr das anderthalbfache der fechten
den Truppe aus), von Verpflegung lind
Ausrüstung in Anspruch genommen, und
zwar um so gründlicher, als die Wege, um
ie ei sich hier handelt, sehr gewaltig sind,
Wie weit eS don England nach Indien
und nach Australien t t, wein jeder. We,
niger anschaulich Ist, daß die Fahrt don
England zu dem Orientkriegspiatz minpe,
stenS solange dauert wie t n England
nach Kanada. El weiterer Teil aber
dieser englischen Handelsflotte ist als
Hilfskreuzer mit der Blockade Deutsch
landS beschäftigt. ES sind nicht weniger
alS etwa siebzig solcher Hilfskreuzer damit
beschäftigt, die Streck zwischen Island
und den Häfen der nordische Neutralen
zu sperren. Dazu tritt, da der englische
Schiffsbau im legten Jahr um ungefähr
eine Million Tonnen bmier dem des Vor
jähre? zurückgeblieben ist, daß. die regel
mäßige englifwe Schiffahrt, .weil sie ge
nötigt ist, den Weg um das Kap der C
ten Hoffnung zu nehmen, statt drei Fahr
e nach dem Osten höchsten deren zwe,
machen kann, und daß ein Abgang von
etwa in und ein halb Million Tonne
als Folg deS deutschen UnterfeeSootkrie
gcl zu verzeichne ist. Schlichlich kommt
dazu noch die Notwendigkeit der Versor
gung der englischen Alliierten, die z. B.
tzt in Archangel eine cmze Flotte ein.
froren festhält. Dieser Mangel an
chifssraum hat natürlich die Frachten
der ganzen Welt aus das' uncnge
hmste gesteigert. ES sind Fälle fest.
zustellen, in denen er daS Zehnfache deS
bisherigen ausmacht. Die Fracht von
England nach Genua ist z. B, auf das
Neunfache gestiegen. WaS ist die Folge?
Daß in England eine Ledenkmittelteue
rung eingesetzt hat. die derjenige dek
blockierten Deutschland um nichts nach
fleht, und da! bezieht sich gleicherweise auf
Brot wie auf die anderen Nahrungs
Mittel. DaS englische Vlerpfundbrot
kostet heute in England mehr wie daS
gleiche Gewicht in Deutschland. Denn
wenn auch die Se verhältnismäßig offen
ist. so lassen sich doch die Neutralen die
Tatsache, daß sie nur mit England und
feinen Freunden Geschäfte mache sollen,
aufzerordenklich hoch bezahlen. Dang
aber sind alle Nebenkosten der Schiffahrt,
insbesondere die Versicherung, die AuS
und Einledegebühren, die Liegegelder für
Schiffe, die mangels verfügbarer Arbeiis
kräste nicht gelöscht werden können, gleich
falls außerordentlich gestiegen. ' Nu
bleibt ja allerdings ei guter Teil dieser
Mehrkosten in englischen Händen, aber
doch nur ein Teil. Dagegen hat sich Eng
land im Interesse des Wirtschaftskrieges
ungeheueren Einschränkungen und finan
zielle Lasten unterzogen. Um nämlich
zu verhindern, daß durch die Neutralen
den Mitielmächten Rohstofse ' zufließen,
und um diese Neutrale unter einen ge.
iZseu Druck zu halten, hat Sns'and die
H'roöleltte im
SOTIS
Aussuhr einer Anzah' von Rohstoffen auS
f.!-,- ,,,!. . w ' ,.
wiuii wiinuiiini iiu.u uiiucirn yQcn Ivlk
die englischen, wo k unter Regierung
kontiolle kommen, verboten und bat l,
eine Wirtschaftskrieg gegen Allierte und
Zieulrale ero et. den sich dies nur ge
,.., ..,. ..iJ rr. ,,' . "
iuuc anen, um rot sie iyn sicy ge
solle lasse müsse, teil weil sie dasü
hk'he ekivvrtci!e tckommen. TaS lc
zieht sich us Zinn, auf Gummi, au
Wolle, aus Ferromangkr. Gewllr
derl. Die willkürlich Vergrößerung der
n,ie per oniervano reicht hier nicht
zu. man mußt die Wcltproduktion be
diesen Waren zum Teil aufkaufen und
stapeln und zu dem System der Ratlonie
rung der Neutralen greis', d. h. ihnen
nicht mehr Roh lo e geben. alS sie ewel
lig und für kurze Zeit für den eigene
ebrauch benötigen. Man mußte Ver,
emigungen don Kaufleuten in den neu
traten Landern bilden, die bei boben
Geldi?rafen die Gewähr übernahmen, daß
nichts von dieser Rohprodultion, oder den
daraus - hergestellten Waren die Feinde
Englands erreicht. ES ist bekannt, daß
solche Gesellschaften, di-beständig unter
bem Druck stehe, daß überhaupt keine
'wate mehr ins Land hineingelassen wer
ben wird. In Holland und in der Sckweii
veikeyen? weniger bekannt ist. daß auch in
ven Veretntgle Staaten sich roßt ffabri
kantengruppen diese Vorschriften haben
unterwerfen müssen. - Hierdurch entsteht
venn eine nappyett der Loaerrciumk,
Verzögerung In der Entladung. Liegegeld
unv eine weitere Verteuerung selbst der
nviwenvignen Gcbraucr,smittel tn na
land, die Innerhalb Jahresfrist Im Durch
chnitt um di aitte teurer geworden
sin.
Ich habe eben gesagt, da England
auch seine Industrie seinem Handel ge
opseri vade. England ist ein Lande &
land auf der BasiZ deö freien Handels,
ES hat die Neigung gehabt, die Waren
anzufertigen, die bei ihm in besonderer
uualitat oder auf Grund besonderer Or
ganisationen besser und billiger wie im
Rest der Welt hergestellt werde konnte
und sich im übrige stark auf Bezüge von
außerhalb verlassen. So ist denn nahezu
die einzige Industrie, in der England blS,
her zweifellos fuhrend gewesen ist. die In
dustrie dcr Baumwollgewebe aller Art und
Ausstattung und der zu ihrer Herstellung
notwendigen Maschinen. Im übrigen ober
ist England in seiner Industrie stark w
rückgebliebe, besonders in denienisen
öweigkn. welche ein gründliche wissen
chastliche Kenntnis verlangen. ES aibt in
England nicht eine einzige Fabrik ersten
Ranges, und in dezug auf die Fabrikation
von Farbwaren, Heilmitteln usw. ist eS
weit zurückgeblieben. Man kann sogar im
allgemeinen sagen, daß die maschinelle
Ausstattung der englischen Industrie schon
vor vem rieg gegenüber der Deutschlands
und ber Vereinigten St ten stark unter
wertig war. Llotid George bat eS neulich
ass eine der erftcultche Begleiterscheinun,
gen bei der Einrichtung der 2700. engli,
schen Munitionsfabrik bezeichnet, daß hier,
durch automatifche Maschinen und Präzi,
sionSwerkzeuge auS den Vereinigten Staa
ien in England eingebürgert würden, wcl
che auch nach dem Kruge ine Verbesserung
ver englischen Industrie bedeuteten. W
blamabel ein solcher Ausspruch deS kübren
den Ministers ist jn einem Lande, welches
ich noch bis vor wenigen Jahre in der
Industrie alS führend ansah, davon hat
dieser primitiv Man ofsenbar selbst kei
ne Ahnung. .
So muß Enaland ntwedn keine aan
Industrie umstellen, oder teurer aiii dem
Ausland beziehen: zunächst hat eS dsö
letztere versucht. AIS eS aber unsicher wur
de, ob Amerika dauernd bereit sein werde,
vas zmegZmatertal zn liefern, oder ob ek
nicht gar Deutschland gelingen könne, aus
vem Wege vc, unlerieevoottriegeS diese
Bezug abzuschneiden, und ob schließlich zur
Wschassung vieler Waren nicht alleS Gold
nd Goldeswert auS England verschwinde
müßte, weil eS In Amerika ein, unacdcck
ten Kredit nicht ball, da bat man sich ur
Umstellung der Jnduftri ntschlossen. Di
nnmpic uno idcywierigreiZen. die da at
kostet hat. sind bekannt. Ei sind erhöht
ourq v Einziehung der Arbeiter, die der
Heeresdienst mit sich bringt, und durch die
engherzige PraziS der englischen Gewerk
chssten, die von der patriotischen Haltung
der deutscht Bereinigungen gleicher Art
wie Nacht vom Tag absticht. England ha!
ungefähr 45 Millionen Einwohner, inen
mporibandcl von twa 13 Milliarde im
ahr, Deutschland hei 67 Millionen an.
nähernd zehn. Man sieht darau. wieviel
mehr der Ausfall der Arbeiter für diesen
Handel bedeutet, wi i Deutschland. Die
uflanb verscharfen sich dauernd. Die
Folge davon ist ein ungeheurer Rückgang
be englischen Exportes, Dagegen sind
durch Hinzutritt bei Krieakverbrauchl die
Import norm gestiegen; um wieviel,
kann ms nicht sagen, weil die von der
englische Regierung für sich nd Frank
ich importierten Waren nickt in der eng
lischen Statistik erscheinen. Man kann aber
einen Schluß daraus iehn, wai Amerika
und du großen füdamerikanischeg Staaten
an ErPort gewonnen haben, und man wird
danach annehmen können, daß die Mehr
Verschuldung England gegenüber den
Neutralen zusammen kaum weniger al
yn Milliarde im Jahr ausmacht, die
mGold oder Goldwerten bezahlt roerden
uzien. .
Zunächst hat man da System der kurz.
alligen Krebite benutzt: darau ergab sich
der in starke Angebot vo englischen
Wechseln im Ausland und ein Fallen del
'!er!mgkuNkk. i'so in Erschütterung.
von Englands Weltkredit. Dann hat man
weiterhin i Amerika langfristige Anleihe
aufgenommen. Da aber die amerikanischen
Bankier sich in der Willigkeit de amerika.
mich PMLumö, dies $pit ,u kau,
sen, getäuscht hatten, hat man nur zw'i
Milliarden Mark unterc.klkcht. ffernee
hat man sich ou! Rußland und Frankreich
groß Geldsummen kommen lassen, wog'
gen man diese Ländern Höhe Krediie
einräume mußte. Dann Ist man zum Sy
stein de zwanglmaßigka sparen Um .
gegangen. Man hat den Arbeitern, um sie
in ihrem Konsnin zu drücken, einen Teil
ihre wöchentlichen Wehrlohiek einbehal
ten und in KriegZanleihcn angelegt, und
man hat weitcr die Zölle der öicrbrauchs.
und LurusaegenstLnde gewaltig erhöht
und Ist letztlich dazu übergegangen, den
Import einer Anzahl von LuriiS und Ge,
nußartikcln gänzlich zu verbieten. All dS
alle niclitl genutzt hat, hat man durch
sanften Druck und durch Anerbieten fthk
günstiger Bedingungen zunächst eine klci
nere. dann ein größere Liste von ouSlän
bischen Wertpapieren, besonder von ame
rikanischen, ausgestellt, die man In englische
chatzbonds umtauscht?.' Di'se st'mi'en
Wiitpapicre schickt man jetzt nach Amerika
und macht sich damit Kredit. Alle das ist
ober nicht durchgreifend und einige der
Mittel werden demnächst ersckopst sein,
trotzdem England nahezu die ganze Gold
Produktion der Welt, mit Ausnahme von
Amerika, an sich ziehen kann, vorausgesetzt,
dah eS den Ausfuhrhandel nach den Län
bern. in bencn diese Gold erzeugt wird,
ausrecht hält. Die Produktionskosten aber
In England steigen ganz außerordentlich.
Nicht nur verteuerte Rohmaterialien, hö "
here Löhne, schmierigere Transportverhält
nisse spiele hier mit, sondern auch der
Ausfall sehr großer Absatzgebiete. Hat doch
allein Deutschland auS England im Jahr .
1913 mehr als für eine Milliarde Mark
Waren bezogen.
?tn sind aber die englischen Kriegkun
kosten direkt und indirekt bei weitem höher
alS bei irgendeinem der anderen Lander.
Gegenwärtig betragen die täglichen Unko
sie Englands zwischen 100 und 110 Mit
lionen Mark und für siebzehn Monate
werden sie auf 30 Milliarden angegeben,
daS Siebeneinhalbfache dcr französischen
Kriegsentschädigung von 1870. Zur Dek
kung hat England sich entschlossen, sehr er
hebliche Steuern einzuführen, die auf die
Produktion drücken und die für die vergan
aene Reit unaekäbr 1 und seck kieriiasiel
Milliarden ausmachen, von denen ein
sehr großer Teil selbstverständlich
aus ver engiiscyeg .Proouition iata.
Nach diesem Maßstab öerden die
englischen Kriegskosten etwa 27 Mil
liarden Mark für das Jahr 1916 be V
trogen und der Kehcime Oberfinanzrat .
oujiatj IM pccußitöen iiinaiizminiiic
rium, eine anerkannte Autorität auf dem
Gebiet der Internationalen Finanz, hat er
rechnet, daß 14.6 Milliarden davon nicht
ander! als wie durch die Notenprcsse. das
n . , r r i . v: r i .
heißt Zwangskredit im eigenen Lande, be
schasst werden können. Dabei ist anzunch
men, daß die englische Steuerschraube noch
weiter angezogen wird. Wäre England
neuttak geblieben und hätte in den
östereichischserbischen Streit nicht gemischt
und Rußland nicht ermutigt, sich daran zu
beteiligen, so hätte eS den vierten Teil fei
ncS Nationalvermögens, den dieser Krieg
direkt und indirekt mindesten? kostet, nicht
nur behalte, sondern eine ähnliche Etel
lung, wie Amerika habe, einnehmen kön
nen. das Im Jahre 1915 siebe Milliarde
800 Millionen Mark Ausfuhrubcrfluß,
d,S heißt durch Gold oder Goldwert ,u
deckende Forderungen an daS Ausland ge
habthat.
Der Schluß aus dieser Tarstelluna ist.
daß selbst dem reichsten Lande der Welt eS
Nicht möglich ist. Handel. Industrie und
schissahrt aufrecht zu halten, große Sum
men in bar Geld, noch größere in Wunj I
twn und Diensten an Alliierte zu bezahlen.
die größl Seemacht und rne gewaltige
0. T. 1 4.1. -f...i. er r rr-
.uiiuiiiuuii uic anamiE tnn mai (Xintir.
vuiih )ui o (uuonen euu.ijuu Äienzcycn
überstiegen ausrechtzuhalten. und dak -
... A tfti'ftt nrtrt "i-. ri . . i.
eS deshalb im hohen Grade unwahrschein - . ,
iiq iii, vag nach Avschiuiz dieses Kampfes
(Snfllnnh in irnenkfintr itnvm 1is,s,
attimWhn In iirtr,finff;.-,- 1tad...i;t '
nV ivnit vtut ujiuuu f
.... .... w,u .nv vn.vtiy!.(vtujl
V.M.... UitlUlU UIUIUIII lUItll.
iiri)ii ipii , i ii.. nr nrn n vwtnnam .amm t
gilt Aenkmak für
Sermann Löns.
Auf dem Felde der Ekre ist sckn kn.
Monaten im Westen ein Mann unter die
len gefallen, der wie kein anderer den Zau
ber vo Wald und Heide zu schildern ver
mochte, Hermann LönS. I ihm ist ein
Dichter dahingegangen, ein ecbter Dir
der deutschen Heimat von seltener Gcmllts
tiefe, der e verstanden hat, sich mit seiner
urwüchsige Frische in daS Herz oller Na
turfreunde hineinpisingen. Ihm soll nun
ein Denkmal gesetzt werden, aber kein von
Stein oder Bronze auf dem Marktplatz
rmer ravi, sonoern ein lebendes Denk
mal zur Erinnerung an den heimgegangn
nen Sänger und Forscher der ttiht 9r
Verein Naturschutzpark in Stuttgart, der
bekanntlich die schöne Aufgabe aus sich ge
nomme hat. charakteristische Teile unsere
deutschen Vaterlandes vor dem Untergang
zu retten und sie möglichst unversehrt der
Nachwelt zu erhalten, erläßt gerade einen
Aufruf zur Schaffung eine solchen Erin
nerungszeichen für Hermann LönS.
Der Berein besitzt bekanntlich bereits
mfangreiche Ländercien in der Lllnebur
er Heide, die eine Freistätte für Tiere und
Pflanzen fein follen. Nun bietet sich die
Gelegenheit, einen an die dortigen Besi.
tzungen angrenzenden besonders ickönen
und charakteristischen Heideberg zu wer
ben, der im Urzustände belassen werden
und al LönS-Heide" für alle Zeiten die
Erinnerung an den gefallenen Sänger der
Heide festhalte und den Wanderer an dos
gemahne soll, waS wir dem Mann ver
danken. Der Verein wendet sich an alle
Heidifnund und Heidewonderer. an di
weidgerechten deutschen Na, an alle
Tierfreund und Tierkenner, an bie Vcreh
rer oeur,cyer lchiiunst und be doden
standigen RomonS mit der Bitte, ibm bei
der Ausführung diese Gedanken zu hel
en, uno man darf suchet sein, daß daS
lZolk der .Barbaren" auch hier nickt ver.
Ägen wird.
DunkelaeKaltene Vuchenbeilände dul
den kaum eine Pflanze in ihrem Schatten.
Der MictZkonirakt de beuten
Konsulats I Fe untersagt de Bewoh
r usdrucklich. da Doch zu besteigen.
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