Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 11, 1916, Image 1

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Ihrer Tapferkeit ist die Eroberung
der französtschen Keilstellung bei
Betginronkt zu verdanken!
1 " . .
Engländer beklagen die Eroberung der Stellung?
Offizieller deutscher Bericht. , s deutscher Gruppen (es worden be
Berlin, 11. April. Das Kriges. deutend weniger sein) stürmen a
mt meldete gestern abend Folgen gen diese Stellungen an, doch ist
des: Die Ortschaft Bethincourt irnd es den Franzosen bis jetzt gelungen,
zwei sudlich davon befindliche Feld, sich , dort 'zu behaupten. Iliiaufhör.
befestigungcn wurden isoliert. Die lich donnern deutsche Geschütze ge
J Franzosen wurden abgeschnitten, I gni die französischen Stellungen zu
"tarieren 71 Gefangene, 2 Kano beiden Ufern der Maas; am - gc
nen und 15 Maschinengewehre. Die waltigsten aber tobt .der ainpf
Verluste der - Franzosen an Toten auf dem linken Maas.Ufer: die
und Verwundeten ' waren bedcu französischen Stellungen südlich vom
tende. Es waren schlesifche Trup. Foraes . Back, kalten ficki im, ahn
pen, oie oic seiangennayme aus
führten. '
I Enaland Keulen sie wieder. '
London,, 11. April. Das franj Deutschen hat an Watt um nichts
zösische Kriegsamt gibt in seinem nachgelassen.
immer werden neue deutsche Streit
fräste ins Treffen geführt, und
das rasende , Artilleriefeuer der
Mrnflorss's OicsucO
smchllos uet sausen!
Erhaltene Beweise, daß Sujfcr."
Opfer eines Tauchbvoteo, zu
schwerwiegend.
A
i
Sonntag nacht Bericht zu, daß die
Armee des deutschen Kroirprinzeu
die Räumung von Bethincourt und
des ganzen betreffenden Vorsprun
es norowcjtuch von Veroun er
zwlmgen hat. , Dieser Vorsprung
bildete eme der Hauptverteidigungö
Der Schwerpunkt der Kampfe.
Amsterdam, 11. April. Der
Schwerpunkt der Kämpfe liegt nach
wie vor auf dein westlichen Maat
User, und alle Anzeichen deuten
darauf hin, daß auch dort die Ent
schcidung fallen wird. Das nimmt
französischen
Front, welcher etwa zwei Meilen
in die deutsche Angriffslinie hin
einlief. Das feste Dorf Bcthincourt
zehn Meilen nordwestlich der
Stadt Vcrdun bildete die Spitze
des Keiles, und seine Grundseite
war eine Sicbenmeüenlinie von
Avocourt bis nach der Totemanns
gcgend. Die Franzosen sprechen von
der vorgeplantcn Räumung die
fer - .Stellimg. neuen Befestigimg"
wer Verteidigungslinie und Zu
rückschlagung der deutschen Angrif
fe; dies kann jedoch nichts cm der
Tatsache anöern, daß sie eme sehr
Wichtige Stellung verloren haben,
ind die Deutschen jetzt die Per
bvrn St. Monehould Eisenbahn un
mittelbar bedrohen. Das neue Vor
dringen der Teutschen Wird auch
ton hiesigen Militärkritikern als
daö bedeutsamste seit dem Beginn
ihrer Südabwärtsbeivegung am
Fordes'Bache entlang, vor beinahe
rier Wochen, erklärt.
Franzosen wehren sich verzweifelt.
London, 11. April. Die deut
sche Heeresleitung bei Verdun nutzt
. ihren iieg in dem Gelände von
. Bethincmnt nachdrücklich rniS; die
I ganze den Franzosen abgcnommc
ne Keilstellung befindet sich jetzt in
hiMiMrlism iv-witthnn Knff Mim itt
L ' ...4. j Vtl I IIUIII. V . M.tl, I.
ibreit neuen Stellungen wird den
Franzosen keine Rast noch Rube gc
' lassen. Wenigstens zwei Divisionen
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s
4
Cs)tncsiscf)e3eoosu(iost
macht orlschritte!
)
Fünf chinesische Kriegeschiffe schlie
licn jich den Revolutionären
an.
1" Shanghai, 11. April. Fünf im
Hafen von Canton stationierte chine
siscke Kriegsschiffe sind zu den Revo
. lutionären übergegangen. . Die Zen
, nrairegierung yar oie zivoine xim
sion, von welcher 3,000 Mann be
rcits in Shanghai eingetroffen find,
Peking zurückberufen. Tesglei.
'ictienhat die zehnte Division Befehl
: !er!inltcn. nach (5anton zu marschieren.
Die Lage in Swotow. das sich in
fänden der Revolutionäre befindet.
' roll ruhig sein.
I Die hiesigen Führer der republi
sninschen Bewegung geben sich d,c
- )rös;te Mühe. Präsident Juan Sbi
. .'lai zur NcZignation zu veranlassen,
wünschen jedoch, daß dieselbe in
ilge des Druckes der öffentlichen
,'cimmg als infolge der Interven.Z
rivvi uiwKivn ,'iuiwu gmirini
natürlich Japan) gesclvhe. Des.
fili) flössen sie, dos; (Großbritannien
)cr die Per, Staaten ?)unn Ski Kai
ranlassen mögeii. im Interesse des
vieöen des Landes zurückzutreten.
I Attentat auf Polizeichcf.
Amoy, 11. April. In das HauS
's klefigen Polizeichefs wurde ae!
'-n durch ein Fenster eine Bombe
jwtoi. Das HauS wuxde sehr
fMdigt, doch die Insassen blieben
' ifi:ch miver letzt. Der Attmtätcr
. ' - . , .
stellungcn der Franzosen wchlich Z .L 'ut" , "7 a9..?na
hPr tnnr nn ?rf,nrf,.r 's 1 . u ceni 0U.a)fii
Winkel oder Aeil der ftanzö ischen Öfc vnhrer Bedeu-
iu(iu. uiu au cuiocn üciicii
darauf berechnet, den Gegner zu
vernick)ten, einett Teil seiner Streit,
kräfte von dem östlichen nach dem
westlichen Maas.Ufer zu werfen.
Außerdem müssen die Deutschen dar
auf bedacht sein, sich für die zu
erwartende allgemeine Vorwärtsbe
wegung möglichst günstige Stellun.
gen zu sichern. Diese, Bewegung
wird in dem Augenblick einsetzen, ws
entweoer mt Franzoieu in Rück
ficht auf ihre gefährliche Verbin.
oung mit ' Pans sich , mtschlieken
müssen Berdun zu räumen, oder
roo die Einschllenung der Festung
fo vollständig geworden ist und die
jermurbung ihres Widerstandes so
vollständig geworden ist; daß ein
allgemeiner Angriff Erfolg er
spricht. Die Franzosen kämpfen ver.
zweifelt um jede Stellung. 2an hat
in Frankreich begriffen, was bei
Verdun auf dem Spiele steht. Das
Gerede, die Festung sei abolnt be
deutungslos, und ihr Fall werde
den weiteren Verlauf des KriezeL
nicht beeinflussen, ist längst oer-
st-.nnmt. '
Auch Frankreichs Verbündete ha
ben die Bedeuwnd Perduns er
konnt. Als zu Beginn der deutschen
Offensive die Pariser Offiziere mit
alterte, Lcheingnuiden zu beweisen
suchten, daß die Einnahme der Fe
stung fiir. die Deutschen kein (4e.
winn sein werde, trat die in Rom
erscheinende Zeitung Popolo d'
Italia" diesem Gerede energisch ent
gegen. Das Blatt hob die schme.
ren Folgen eines etwaigen Falles
der Festung lxrvor, indem die gan
ze Linie BerdunToulöpinal.Be
fort im Rücken angegriffen und
umgestürzt würde, woraus weitere
Departements im Norden varit-
reichs geräumt werden müssten. A'.,
Kerdem wnideu oie Detitschen be
deutende Muigen an Artillerie,
Proviant' und Munlion, erbeuten.
Endlich müsse man an die schwere
politiiche mnawirlung auf chwe
den, Rumämen und die parlamen,
tarische age Italiens denken. Det"
halb sollten England. Rußland u
stalten nicht nur durch schöne
Worte, sondern durch Osfensiueu aus
ibren Linien ihre Anbänglichseit an
Frankreich beweisen. Aber auf die
sc entladende Oenstven wartet
Frankreich heute noch. - Wolil ba
beu die Russen es versucht, aber die
Offcusire geaen die Oesterreich'!!,,
gorn im Slidm. und gegen Hin
drnburg im A'olden brachen klag,
l'ch zusammen.
Der fraiösische Parlamentarier
Pierre Reuaudel spricht in der .Zci
tung Humanite" von dem Kampfe
uni Berdun als den möglicherweise
letzten Ereignissen des Xlrieges. Der
Fall von Verdun wird den deutsche',
Heeren den ZKeg nach Paris off
ne, und über Paris gebt nach
allgcmciilkm Dasürlialten der Weg
zum Frieden.
In dieser Verbindung mag die
Renaiidel'sckie Äeußeruug ss,r die
Entwicklung' der Dinge nach dem
Fall von Lcrdun bedeutungsvoll!
werden. ,
Washington, 11. -April. Der
Besuch, welchen der deutsche Botschaf
ter Graf von Berustorff gestern
Staatssekretär Lansing abstattete,
soll, wie verlautet, fruchtlos verlas
feil sein. Graf von Berustorff soll
versucht haben, für seine Regierung
Informationen über die Ansichten der
Ver. Staaten betreffs der Tauchboot,
kriegführung zu erlangen.
Die Untersuchungen und erhalte
ncn Aussagen über die Versenkung
des Susscx" und anderer nicht ar
mierter Dampfer deuten, wie gut in
formierte Quellen behaupten, so klar
auf ungesetzliche - 'Operationen der
deutschen Tauchboote lun, daß die
Bundesregierung den Staildpuntt
einnimmt, die schwierige Lage könne
durch eine einfache ErklärungTeiitsch
lands. daß seine Tauchvoote nicht pir
die Versenkung der ..Sussex" und der
anderen betreffenden Schiffe verant
wortlich seien, nicht als aufgeklärt
betrachtet toerdcn.
Präsident Wilson und Sekretär
Lansing warten beide auf das Ein
treffen der deutschen Note, welche,
wie Botschafter Gerard berichtete,
xm gestern von der deutschen vic
gierung angekündigt worden var,
sind aber ebenso auf weitere Jnfor.
mationen von Paris und London gc
spannt. Große Wichtigkeit legt man
den von der amerikanischen Botschaft
in Paris gesammelten Umztandsbe.
weisen und beschworcncn Aussagen
bei. Dieselben werden mit dem
Dampfer St. Paul erwartet, der
Donnerstag in New Jork eiickreffen
sollte.
Man hofft auch, daß die deicksche
Note nt ihren Einzelheiten zeitig
genug sür die Kabinettositzung am
Freitag anlangen wird. Nach Prü
fung der beiderseitigen Berichte wird
seitens der Regierung sofort gehan
delt werden, doch liegt kein Gnmd
vor. eine sofortige Lösung der diplo
matischen Beziehungen zwischen den
Per. Staaten und Tcutfchlanö zu
befürchten. .
Ullgkhcllre ,
Verluste der
rangen!
Bei den öltägigen Kämpfen um
Lcrdun haben sie über ;j(j,000
Gefangene verloren.
150,000 Mann gefalle oder ver
lvnndet.
Berlin, 11. April. Offiziell
wird durch die ttebersreischc Nachrich
ten'Agentur bekannt gemacht, das;
wahrend der 51, Tage währenden
Kämpfe um Brrdnn iibcr .30,000
Franzosen in Kriegsgefangenschaft
geraten sind. Den Berechnungen
deutscher Militärkritiker zufolge, die
sich in allen vorherigen Fällen als
korrekt und zuverlässig erwiesen ha
den, haben die Franzosen an, Gefalle
ncn und Berwundctrn fast 150,000
Mann cingcbüfzt. Auf dem West,
ufcr der Maas wurde ein Terrain
von ngcfähr 25 Quadratkilometer
erobert.
AoofMlt ÜÖfC
UJissoiiiflöiCefrugc!
Wer wird Präsident? Schroffere
, Haltitng gegen Deutschland;
Berustorff amtsmüde?
üsqniit) ctf)l eiw
Erklärung aö!
Versucht, die Schlager in der Rede
des Reichskanzlers zu wider
legen.
London,' 11. April. In Ge
genwart von Vertretern der Bundes
genossen Englands hielt Pramerai
nister Aöquith gestern'- Abend eine
Rede, in welcher er versuchte, die
Rede des deutschen Reichskanzlers
hinfallig zu machen. ,Lor allen Din
EsistuielWkmls
Öcrn Jlteeresßoöen!
London, 11. April. Der briti-
sche Dampfer Eastern City", 434i
Tonnen groß, ist nach Angaben
Lloyd's torpediert und versenkt wor
den. ?ordwetl,ch von Brest, an
oer nanzosiichen Kilfte, wurde der
norwegische Dampfer Sjolnst" tor
pediert und versenkt: die Mannschaft
wurae gerettet. Bon dem gleichen
Schicksal wurde der spanische Dam
pfer antanderino" ereilt. Der
britische Dampfer Abben" wurde
Ebenfalls versenkt: dessen Mann
schast wurde von einem Fischerdam
Pfer aufgenommen.
Zwmam'ell vlia
Mfelrn gezmieSett!
, Berlin, 11. April. (Funkenbe.
richt.) Die russische Regierung Hat
alle Erlaubnisscheine zur Ausfüh
rung von Erporten nach Rumänien
Ziirückgeoge, wie eine Depesche
ous Biitaren nielöet.
Man glaubt, daß diese Maßnah
me auf einen Beschluß der kiirzli
cheu Pariser Konferenz der Alliier
ten zurückusühreu ist, und daß sie
beschlossen wurde, um so einen Druck
auf Neutrde auszuüben, und die
Schwierigkeitenu der Bestelniugeu
mit den Zentralmächten zu verdop.
peln, mit welch' letzteren Rumänien
kürzlich engere Handelsverbindun
gen geschlossen hat". -
gen hob er hervor daß die Alliierten
sich nur dann auf Friedenöverhand
luiigen einlassen würden, wenn
Teutschland und dessen Berbüudeten
auf die Forderungeir der Alliierten
eingehen. Er sagte' ferner, daß
Frankreich und England nicht in den
!!rieg zogen, um Deutschland zu er
würgen. , (Der ,VcllNide,r kann
uns kein X für ein U vormachen.)
Aus diesem Kriege, sagte er, wollen
ivir das Prinzip aufstellen, daß alle
internationalen Rechtsfragen auf
Grund gleicher Rechte für alle cnt
schieden werden sollen, ohne daß wir
uns von einer Regierung, die von
der Militärkaste beherrscht wird.' ein
schüchtern lassen. (Hört, hört!) Das ist
was ich unter der Vernichtung des
preußischen Militarismus vechehe
nicht mehr und nicht weniger. "
Der Kanzler sagte, daß nach dein
Kriege ein anderes Belgien entste
hen müsse, das kein Vasallenstaat
Frankreichs und Englands sein wird,
sondern daß dessen Bevölkerung Hand
in Hand mit derjenigen Teutsch.
lands arbeiten muste. Merne Ant
wort ist fehr einfach. Die Miiertcn
wünschen und sind entschlossen, darauf
hiiiziuvirken, dau das alte Belgien
gerade wie vor dem, Kriege erhalten
bleibt. Es dart nicht etmg 'unter
den Folgen der geioalttätigen, hin
terlistigen Invasion zu leiden haben.
lAsqrnth kann nun reden, was er
will und der Welt alles Mögliche vor
flunkern, sicher aber ist, daß die
Landkarte Belgiens nach dem Kriege
ein anderes Ausseben erhalten wird.)
eftcmk'ii iinm '
amerikanische Post
Neues deutsches Geschoß.
Bern, Schweiz, 11. April. -
Än
der Schweizer Militärischen ' Revue
ist ein Artikel erschienen, laut wel
chem die deutsche Artillerie ein neues
(eichoß besitzt, dessen JerstöruugS.
kraft gerade',: furchtbar ist. Nach
der Ervlosion des Geschosses werden
alle Lebewesen, die sich 1200 Fuß
innerhalb deö EzplosionsNadius be
finden, getötet.
Großfeuer in Naco, Ariz.
Naco. Ariz., 11. April. Die
Maschincnwcrkstätten und daS Rund'
Haus der Southern Pacific Bahn
wiirden gestern völlig eingeäschert.
Drei Lokomotiven und zwei Wag.
gons wurden ebenfalls von den
Flammen verzebrt. Der angerichtete
S,tade beträgt über $300,000. Die
Werkstätten und dös Rundbau? wer
den nicht wieder errichte werdeil.
Mitglieder der amerikanische Bot-
schast l, Berlin in Mitleiden
schaft gezogen.
Berlin, 11. Avril. (Funkende,
licht.) Die britische Zensur ist ,m
mehr auch auf Briefe ainb Postsa
chen, die für die amerikanische Bot
schaft in Berlin bestimmt sind,
ausgedehnt. Ein an ein Mitglied
der amerikanischen Botschaft ge
richteter Brief traf geöffnet ein: der
Briefumschlag trug den Permerk
.vom Zensor geöimet".. Ein großer
Teil der amerikanischen Post wird
auf dem Wege nach dem europäi
sche Festlande beschlagnabmt und
lanae Zeit zuriickbebaltcu. Ein Brief
aus den Ver. Staaten an das Ber
liner Bureau der Assoziierten Pres
se, der bereits am - 7. Januar ad
geschickt worden war.' traf erst ge
ftcni ein. Mitglieder om Släbe
der amerikanischen Botschaft sind
durch das Oeffnen der Briesschas
ten und Beschlagnahme von E Hecks
öfters in Verlegenheit gesetzt wor
den. In einem Falle ist der Bot
schaftssekretär von einem Amerika
rn, dessen an ibn gerichteter Cneck
von dem französischen Zensor be
schlagnahmt wurde, aufgefordert
worden, den Berrqz gut zu machen.
(Spezial-KorreZpoiidenz.)
Washington, 11. April. In
politischen Kreisen der Aundeshaupt
stadt ist die Ansicht, daß zwischen
Rooscvclt und Wilson der Kampf um
die Präsidentschaft audgefochtcn wer
den wird, zu einer nahezu unerschüt
tei'licheu Ueberzeugung geworden. Die
Ailtuiidigung des Rauhreitcroberiten,
er werde als Kandidat auftreten, hat
die Situation we entlich geklärt.
Roosevelt hat in der Konferenz mit
Root, Baevn und üooqc das Kriegs
beil begrabe,, und das Versprechen
gegeben, daß k,ein Wiederaufleben der
progressiven Partei erfolgen werde.
wenn ihm von Seiten der regulären
Republikaner lt'onzessioncn gemacht
würden und mau sich zu einer Politik
verpflichte die in direktem .Wider
sprudic zu derjenigen Wilson's stän.
de. Auch ist der Colonel kein Freund
Richter Hughes' dessen Kandidatur
dem konservativen Element der-Par
ist am wmiommcniten wäre. L.eme
Nominicrung auf ' dem republikani
scheu Natioual4onvent, der im Iuiii
in Ehtcago stattfindet, wurde Roose
vct veranlassen, sein Versprechen zu
rückzuziehen und nochmals als pro
gressiver Kandidat sein Heil zu ver
suchen. Falls er selbst nicht Kandi
dat werden kann, das heißt, wenn die
Opposition des Mittclwestcns gegen
ihn zu stark sein sollte,' so wäre ihm
als Kandidat Root am willkommen
steil ; in zweiter Linie käme Knor, der
frühere Bundcssenator von Penn
splvanien und EpStaatssckrctär.
Was aber sür Roosevelt die Haupt
sache ist und' mehr ins Gewicht fällt
als alles andere, ist das Verlangen,
Wilson eine Niederlage beizubringen.
Er ist dagegen, daß Fragen der in
ternationalen Politik mit Glacehand
schuhen angefaßt werden. Er ver
langt energischeres Vorgehen gegen
Äiexiko. eine große Armee und ckat.
sung von erhöhten Einnahmen der
Bundesregierung durch Tcu-ifreform,
Sie übrigens auch auf Herrn Wil
son s Programm steht. Roosevelt's
Ansichten in Bezug auf den Weltkrieg
smo zu allgemein bekannt um einer
näheren Erörterung zu bedürfen. Er
selbst hat erklärt, das ' Land müsse
sich nach einem anderen Kandidaten
umsehen, wenn es sich nicht in einer
heroischen Stimmung" befinde. Ob
Roosevelt damit sagen will, daß wir
in den Weltkrieg auf Seiten Eng
land's eintreten sollen, um die an
geblich widerrechtlich verletzte Neu
tralität Belgiens zu rächen, ist rtn
ausgesprochen geblieben, gilt aber
hier als zweifellos. -
Der ' Eintritt Roosevelt's in die
Pra,ldenischaftsÄampagne hat einen
großen Einfluß auf die Administra
tion gehabt, welche bekanntlich Er-
wägungen parteipolitischer Art über
alle anderen stellt. Die gegen die
deutschen Verbündeten und nament
lich Deutschland eingenommene Hal
tung wird mit jedem Tage schroffer
und -birgt Gefahren aller Art, die
nicht allein in einem möglichen Ab
bruch der diplomatischen Beziehungen
bestehen dürften. Ter Präsident hat
die Versicherung gegeben, daß er nicht
auf eigene Initiative hin entscheiden,
de Schritte unternehmen, sondern den
Kongreß vorher ins Vertrauen zie
hen würde. Aber es ist zu befürcht
ten, daß letzterer als Bremse versa-
gen wird, da unter dem fasciuleren-
den Einfluß des Rauhreiter Obersten
Demokraten sowohl wie Republikaner
im Kongreß sich rn einer heroischen
Stimmung" befinden.
In Verbindung damit dürfte die
Mitteilung von größtem Interesse
sein, daß dem deutschen Botschafter.
Grafen Berustorff, der übrigens sei-
tenö unseres auswärtigen Amtes stets
mit ausgesuchter Höflichkeit bebandelt
wird, die hiesige Stellung völlig ver-
leidet ist. Er mochte sobald wie mög.
lich seinen Posten verlassen, da er es
müde ist, den Irrgängen amerikani.
scher Parteipolitik und einer in ihren
Beziehungen zu den Kriegführenden
und in ihrer Betonung des, inter
nationalen Rechts so inkonsequenten
Administration zu folgen. Daß' seine
Hcmisendung wieder einmal beson
ders lebhaft von der probritischen
Hetzpresse befürwortet wird, spricht
o,n beste für die diplomatischen Fä
bigkeiteu des Vertreters des deutschen
Reiches, dein cs mehr als anderen
zu danken ist, daß ein Bruch zwi
schen beiden Ländern , bisher verhütet
wurde. Selbstverständlich wird der
Botschafter auf seinem Posten Blei
ben, bis die sehr akut gewordene Un
terseebootkricgslrisis ihre Lösung ge
funden hat.
illa soll dem
n
V
J
vui
asie sein!
Er ist angeblich schlimmer verwundet,
X nl man anfanglich annahm; der
Brand hat eingesetzt!
; ' ... . "X .
Funston tMlet auf Nachrichten bon'Col. Do!
San Antonio, Tex., 11. April.
- Nachrichten von der Front lassen
erkennen, das; die amerikanische Vor
Hut . einen baldigen Zusammenstos
mit Vllla'Banden erwartet. .Gene
ral Funston erklärt die Lage der
vorgeschobenen amerikanischen Kaval
lerie als gefährlich. Er felbft weiß
nicht mit Bestimmtheit, wo sich die
Gruppe aufhält. Man nimmt aber
au. daß Oberst Todd in der Versol
giing Villa's nicht nachgelassen hat.
Es ist aber denkbar, daß sie schon
wegen der Unmöglichkeit rechtzeitige
Nachschubs von Vorräten und Kriegs,
inaterial zum Einhalt kommt. Ear
ranza gestattete neuerdings den Ver
taaten, Telegraphen und Telephone
zu benutze.
Washington,. 11. April. Gene
ral -Pershing soll , diese Woche noch
acht Aeroplane mehr erhalten; zwei
derselben sind schon vcrsandtfertig
Man warnt hier vor Grcnzgcrüch-
ten",wclche so zahlreich umhcrschwir,
ren. Ueber die Haltung der Ear
ranza-Rcgierung und ihrer Leute hat
das amerikanische Kriegsdepartement,
wie versichert wird, keine ' anderen
Nachrichten, als solche, welche auf
reuudschaftliche Mitwirkung schließen
lassen..
Villa schwer verwundet?
El Paso. 2er;, 11. April. Aus
der diplomarischen , Welt und ; mit
unserem Auswärtigen Amte in en
gen Beziehungen stehen, ivird mit
Bestimmtheit behauptet, daß Frank
reich einen Separatfrieden schließen
wird, "falls Berdun fallen sollte.
Deutschland wäre willens, diesem
Gegner gegenüber die denkbar größ
ten Konzessionen zu machen. Frank
reich werde fein ganzes Gebiet mit
Ausnahme der Festung Beifort, die
schon 1 71 von Deutschlands ,Mili.
tärs zur größeren Sicherung der
Grenze verlangt worden war. zurück
erhalten. Schon in einer früheren
Korrespondenz war auf die Friedens,
sehusucht Frankreichs hingewiesen
worden. '
Mit großer Spannung wird der
Programm-Rede des, Präsidenten ent-
gegengesehen, welche er am Abend
des 13. April bei dem Bankett des
hiesigen Common Counsel Clubs hal
ten wird, das derselbe anläßlich des
13. Geburtstages Thomas Jeffer
son's veranstaltet. Es wird an ge
nommen, daß er nicht allein seine
Politik verteidigen und die Angriffe
Roosevelt's zurückweisen, sondern
auch die Hauptfragen der bevorstehen,
den Präsidentschafts-Kampagne erör
tern wird, für welche natürlich einige
chlagworte geprägt werden müssen.
Ob eine Losung der immer ver
wickelter uiid gefährlich werdenden
mexikanischen Frage in der Pro
grammrede des Präsidenten skizziert
werden wird, bleibt abzuwarten. Zur
Zeit hat es den Anschein, als ob
sich dem von dem Präsidenten als
Ziel der Pershing'schcn trappe.
dition proklamierten Einfängen Vil.
las tot oder lebendig" Schmierig
keiten in den Weg stellen, die sehr
schwer ins Gewicht fallen und das
Gespenst einer bewaffneten Jntervcn
tion in Mexiko immer drohender wer.
den lassen. .
Dem Präsidenten wird, wenn der
Beschluß des Senats in Verbindung
mit der Chamberlain scheu Heeres
Reorganisation auch vom Hanß
acccpriert wird, die Ermächtigung
zur Organisierung einer Freun, lli
geii-Armec gegeben, die sich von der
ontineiital-Armee Ex-Kricgssekre
tär Garrison's nur wenig unter
scheidet. Hoffentlich ficht er sich vor
läufig nicht dazu veranlaßt.
H e i n r i c i.
dem Carranza-Hauptquartier ist hier
die Nachricht eingetroffen, daß Villa's
Wunden schwererer Natur fmd, als
man anfänglich annahm. Der Brarid
soll eingesetzt haben (?) und so mag
sein nahe bevorstehender Tod dem
Fcldziig gegen ihn ein Ende Bereiten.
Cummins unk) Misson
Ooim's ErmWc:
Walstrcsultate noch unvollkommen;
Beteiligung sehr gering; Marsh
scheint siegreich.
Des Moines, Ja., 1 i. April.
Bisher sind die Resultate der gcstri
gen Priiuärwahlen immer noch sehr
unvollkommen, fodaß das ganze
Endergebnis noch auostebt. Som,l
laßt sich jedoch schon mit . Be
stimmtheit behoupten, ' daß Wilson
und Eummms die beiden erlväbl.
ten Präsidentsckaits . cthihrtfm
sind. . Cummins war Suabes aus
fte Nork beheiifcnfi nnrmiS- M.
ter beiden kamen Roosevelt ' und
Root. Als republikanischer Kandi.
dat für Vize-Präsident ist nach bis
Herigen Berichten Elmer I.' Pur
kett aus Lincoln, Neb., siegreich
durch's Ziel gegangen.
Ein sehr heißer Kamvf entfnmm
sich, zischelt der MSM'schen 'und
der Dunn'schen Fraktion unter den
Demokraten.',' Wie' es den Anschein
hat. ist jedoch. W. W. Marsh von
Waterloo wieder als nationaler
miteemann erwählt worden.
John T. Adams von- Dubuoue.
Ja., hat als Kaudidat sür republi
konischer Komiteemann bisher die
Leitung über John John Llson von
Forest City. Im großen Ganzen
war die Beteiligung an der Wahl
eine sehr geringe.
Ausfall in Council Bluffs.
Council Bluffs.' Ja., 11. April.
-Bei den gestrigen Primärwahlen
wurde Cummins mit großer Maso
rität' zum republikanischen- Präsi
dentschafs . Kandidaten nominiert,
und steht mm Wilson gegenüber.
Marsh wurde zum demokratischen
ötational.Komiteemann' erwählt, und
iighes, Äicreditb, Counolly und
Stipers zu Kandidaten at large zur
demokratischen Natioiialkonvcntion,
sowie Bellinger und Broda . zu Ti
strikts Telegaten. Sämtliche sind
Marsh-Leute. '
Wilson iu Miliuaukce siegreich.
Milwaukee. Wisc.'. lt. April.
Präsident Wilson hat bei den kürz
licheu Primärwahlen in Milwaukee
County 21.209 Stimmen erzielt,
oder über 1,000 mehr als vor vier
Jahren auf Wilson und Clark zu
sammen entfiele. Damals erbicl-
ten beide zusammen nur 14.061
In hiesigen Kreisen, welche mit Stimmen.
Zu viele Landesverteidigrr.
Berlin, 11. April. (Funkenbericht.)
Aus München wird berichtet, daß
die Angebörigen der Jahrgänge 18t;!)
und 1870 (Landsturm), die bisher
an der Front weiften oder den Dienst
auf den Etappenstraßeu Versalien, in
ihren Ergänzungsbezirken eingetrof
fen, sind., Ihre Entlassung aus dem
Heeresvcrbaud steht uumittrlbar be
vor.-
Tätliche Schlägerei iu Tagzhnllc.
Tulas, Okla., 11. April. In
Buffamo, Okla., einer der neuesten
Oel.Ortschaften des Staates, sind
bei einer Schlägerei, welche sich
in einer dortigen Tanzhalle ent
wickelte, drei Mann erschossen und
einer tätlich verletzt worden. Eine
Polizrimannschait wurde von HaS
kell nach Buffamo beordert, und
man befürchtet, daß eS . zwischen
dieser und den dortigen Einwobnern ,
zu einem Blutvergießen kommen
mag.
Wegen Hochverrats erschösse.
Zürich. Schweiz, 11. April.
Der Wiener Korrespondent der Nette
Züricher Zeitung" meldet, daß wäh
rend der legten vier Wochen fünf
Tschechenführer unter der Anklage
des Hochverrats prozessiert, schuldig
befunden und standrechtlich erschossen
wurden. Die Namen der Hingerich
teten sind . nicht bekannt, doch beißt
es. daß zwei der Hingerichteten Mit
glicder des österreichischen Pari
ineniS aeaesea jini,