Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 04, 1916, Image 3

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    Tägliche Omah TtMnt
gelier die Aeziehungen der
Imu zu Staat und Sejessjcljajt.
Aus öcn AttfzcichnulLgcn einer A,ncriKn,rerin.
von Vr. 'ranj Grlch )unge.
wenn Man die inhalischiveren
r In 1 Kapitel ttx ' menschlichen
iV Kulturgeschichte durchblättert
und Die 'nachträgliche Er,
kenntnis einzelner Vorgänge mit zeitqc
nossischen Werturteilen, vergleicht, so er
, halt man den Eindruck, daß es nur rveriU
- gen auserlesenen Geistern vergönnt war.
große Ereignisse, die in den Bannkreis
des Miterleben fallen, in ihrer sozialen,
politischen und ökonomischen Tragweite
ganz zu erfassen, und diese Erkenntnis in
so vorbildlicher Weise zur Darstellung zu
bringen, daß sie auch für spätere Ge
schlechter maßgebend blieb. Deshalb
schrumpfen auch die geistvollsten Versuche
der JetztM. den großen Weltkonflikt in
seiner kulturhistorischen Bedeutung zu
durchgingen und womöglich Richtlinien
für die künftige Menschhcitsentwicklung
oaraus abzuleiten, zu mehr oder weniger
velanglo en Essays zusammen, zumal Ge
fühle und Interessen aller Beobachter
welcher Masse oder Nation sie auch ange
hören mögen unter dem Druck der Ge
schchmsse derartig überspannt sind, daß
t eine unbefangene Behandlung des Ge
gcnMnoes garnicyr zuiai en.
Immerhin gewinnt für den Vorurteils,
losen Geschichtsforscher, nachdem er den
Wust von Phrase. I'.bcrhebunq und Eng'
Kerzins!' gesichtet, der die Kriegsliteratur
der Jetztzeit kennzeichnet, eine Auffassung
. t ' 11 .
ducc vscienninis meyr und meyr an Ge
halt, nämlich die Erkenntnis, daß eS sich
bei dem heutigen Ringen nicht nur um
' einen Widerstreit nationaler Gegensätze
oocr maierieuer Jniere, en vanvelt. ton
dern vielmehr um eine Auseinandersetzung
zwischen zwei Weltanschauungen: der in,
dividualistischen und der organischen, die
. von Alters her das Menschengeschlecht in
zwei feinvilche ager spalten und je nach
den Zeitverhältnissen bald religiösen, bald
sozialen und bald politischen Charakter an-
ül'vmen.
Aon diesem weiteren Gesichtswinkel be
trachtet, bietet der Weltkrieg insofern hoch-
iiilere, nie Ausdttcke, als auf den Scküacht
scldern Europa's nicht nur das Verhältnis
zivilen u!crsonlichkeit und Bolksaemern
schaft geklärt und eine klarere, Idee von
den kulturlichen Aufgaben des modernen
Staates entwickelt wird, fondern auch in
sofern, als die Beziehungen der Frau,
einerseits zum Mann und zur Familie,
anderer eits zur meainunq und Gesell-
schaft durch den Krieg geläutert werden,
und somit eine Resorm vorbereitet wird,
die sozialpolitisch genommen in
ihrer Ganzheit kaum weniger tiefgreifend
sein dürfte, als die Reform des dreißig-
zahrige Krieges es für die Klarung der
- konfessionellen Gegensätze gewesen ist,-'.'
Ob der Sieg der heroischen über dn ma-
serielle Weltauffassung und die, Zeit der
:'iot, die ihn einleitete, die Stellung der
- Frau in dem Sinne beeinflußen wird, daß
er der Mutterschaft die ihr gebührende sitt
i: : Bedeutung und Würde zurückgibt
die in Zeiten der Fülle, Genußsucht und
' Dekadenz oft verloren geht; oder ob das
massenhafte Hinsterben-der Männer eix
weiteres Eindringen der Frau in märni
lichi Berufe gurfolge 'haben, und damit
auch ihre Pflichten und Befugnisse erweis
tcrn wird, das sind Fragen, die vor Bc
cndigung des Titancnkampscs nicht er
schöpfend beantwortet werden können.
In jedem Falle aber wird die Frauen-
srage durch die derzeitigen Ereignisse
auf's engste berührt und gewinnt so eine
unmittelbare und praktische Bedeutung, die
den Gegenstand über die theoretischen De
batten der Vorkriegszeit weit hinaushebt
und eine Erörterung desscloen zeitgemäß
und dringlich erscheinen läßt. Jnsbefon
dere liegt es im Interesse der gebildeten
Schichten, die infolge ihrer höheren Ein
ficht und Weitsicht dazu berufen sind, auf
die staatsfeitige Regelung dieser Frage be
stimmend zu wirken, sich mit den Bczie
bunqen der Frau zu Staat und Gesell
schaft vertraut zu machen und neben den
Anschauungen einheimischer. Sachkenner
auch die Meinungen hervorragender Per
sönlichkeiten kennen zu lernen, die frem
den Volksgemeinschaften angehören, und
somit ihre Urteile über den Gegenstand
auf gänzlich andersartige Voraussetzungen
gründen. Wenn diese ausländischen Urteile
in ihren Endergebnissen mit den einheimi
scher Urteilen übereinstimmen, so gewinn
nc die letzteren dadurch erheblich an Wert .
und Ueberzengnnaskraft eben weil sie ;
auf gänzlich verschiedenen Bewciswegen
erlangt sind und dürfen somit den in
Angriff zu nehmenden Resormen mit um
so größerem Vertrauen zu Grunde gelegt
werden. j
In diesem Sinne vielen die stoatswis
senschaftlichkn Arbeiten", von McS. William
nrse Scott, der giisgezeichlicten Bor
Zämpftrin der amerikanischen Frauen
bewegung, eine Fülle vö Äiircgung und
Belehrung und dürfen als Einführung in
das Studium der Framnfrage auss an
gelegentlichste cmpsohlcn werden. Um auch
deutschen Kreisen einen Einblick in die Ge
dankcnmelt der Verfasserin z gewähren,
sind in den nachfolgenden Aufsätzen einige
nusgkwählie Ziapitel der Scotlschcn Es
says bearbeitet und, wo nötig, mit ergän
zenden Anmerkungen versehen worden.
Tas Wesen der Zrniicnbewkgung.
Ueber den Charakter einer Revo ku
tion herrscht allgemeine begriffliche lln-i
stimmiglcit. Einige Geschichtsforscher hnl
tn dafür, daß il,r Wesen durch die ticf
grasende Wandlung bestellender Wmiid;
zustande gekennzeichnet ist. 'Ändert meinen, i
daß Gesetzesübertretung und Gewalttätig-,
seil mit solcher Wandlung verbunden sein
müssen, um ihr den Charakter einer Re
volutiou zu verleihen. Und doch sind viele
Rivolutioiien cchnc, derartige äußerliche
Merkniale oder Begl,'ii!i!,städe vor sich
flkgongtN, so heimlich vor sich gegangen,
daß die große Waste ihrer erst gkwayr
wurde, als sie beendet und ilnc Ziele cr
reicht war,,,,, eren weil lein Geschrei, k, in
Zusaininenbruch und kein Tcrrvrismus die
öffentliche Aufmerksamkeit erregte. Der
Staatsstreich Napoleons III., die Wieder
einsetzung dcr Stuarts der Dynasticivech
fel in England als William und Mry
in aller Stille den Thron bestiegen nd
andere, gewichtige Politische Ereignisse !ön
nen als Belege für solche Revolutionen
angeführt werden, deren Ursache und Bcr
lauf dem Volke mehr oder weniger er
borgen blieb.
Es gibt große sozial politische Umwäl
Zungen, die wenn sie auch nicht ganz
lich unbemerkt vor sich gehen doch von
dcr großen Masse des Volles nicht in ihrer
ganzen Tragweite verstanden werden nd
erst rückschauend BeaclMng finden. So
befinde wir uns heute inmitten einer dcr
bedeutsamsten Revolutionen aller Zeiten
bedeutsam und die,aan Me,Mk,eit
umfassend obwohl nur wenige Leute
darum wissen. Inmitten einer Revolution,
die, im wesentlichen politischer Natur, doch
die Lebensintcressen von Rasse und Nation
in so tiefgreifender Weise berührt, daß sie
weit über das Durchschnittsmafz der All
tagspolitik hinausragt. Als DiLrm'i im
inen, und haben auch den neuen Pflichten,
die ihnen als Arbeitgeber erlvuchsen, nur
unzulänglich und gezwungenermaßen
Rechnung getragen. So haben sie das
ihrige dazu getan, Aufgab, und Funk
tionen, die in früheren Zeiten dem Ein
zelucn zur Last fielcn. auf die Gemein
schaft dcr Bolksglicder. d. h. auf den
Staat abzuwälzen, und die Verwaltung
des letzteren damit nxfcntlich zu koinpli
zieren. , .
In ähnlicher Weise hat die schöpferische
Industrie in die Beziehungen der Frau
,! Gesellschaft und Familie eingegriffen.
inmai, inoem ne Berrtchlungen, die ur
sprünglich die ureigenste .. Domäne des
.Haushaltes nd der Muttcrpflicht bilde
tcn: Beaufsichtigung. Bekleidung, Bekci
stigung, Belehrung dcr Kinder, teilweisc
selbst übernahm, teilweise Staat und Ge
meinde aufbürdete. Andererseits, indem
sie infolge unzulänglicher Entlohnung der
Mannesarbeit und Abhängigmachung
ganzer Bcrufsschichten von Kapital und
Maschine die Möglichkeit dcr Eheschlie
ßung und der Familiengründung unter
band und damit die Frau, auf neue und
unsichere Bahnen dcr Erwcrbötätigkeit und
Lebeiissührung verwies. So ist die Frau
dem Drang der Verhältnisse, nicht den
inneren Trieben folgend aus der Ge
fährtin des Mannes zu seiner Mitbewer
bcrin im Lebenskampf geworden, und hat
damit auch die althergebrachten Beziehun
gen der Geschlechter dcr Abhängigkeit
vom wann und der Teilung der beider
fertigen Verantwortlichkeiten und Rechte
wenn auch nicht umgestoßen, so doch
tiefgreifend verändert.
Die Konflikte zwischen Arbeit und 5ka
pital,, zwischen Demokratie und Monar-
die Emanzipation der Frau entweder tu
rekt oder indirekt im Gefolge hat. Was
in dm nachstehenden Äusführungen
hauptsächlich untersucht werden soll, ist die
Behauptung oder Forderung auf un
klaren Vorstellungen fußend , daß Poli
tisch Gleichheit zum Wesen wahrer De
mokratie notwendig ist. Mit der Ablch
nung und Entkräftung dieser ersten For,
derung, die ja die Grundlage der Bewe
gung für das Fraiienstimmrecht bildet,
fällt auch die weitere, damit verbundene,
nämlich die Forderung der Gleichstellung
riach dem Grundsatz Keine Besteuerung
ohne Vertretung", eine Forderung, die
ähnlich wie die erste auf einer mißverstan
denen Auffassung des Begriffs der Be
steuerung beruht. Endlich soll nachge
wiesen werden, daß das Streben der
Frau nach wirtschaftlicher Unabhängig
seit soweit es nicht durch den Zwang
dcr Verhaltni se bedingt ist dem of
fentlichen Interesse zuwiderläuft und die
Erkenntnis der biologischen und ethischen
Beziehungen dcr Frau zum sozialen or
per. zur Industrie und zur Regierung
Nicht verUa ichtigi.
Dabei muß als grundlegend im Aug
behalten werden, daß die beiden esent
lichen Funktionen der Regierung Zwang
und Besteuerung sind. Ohne Besteuerung
ist, lern Reginungsalk möglich, ohne Ge
setzcszivanq keine Regierung. Diese gnind
legenden Funktionen werden aber von den
Feministen meist übersehen oder nußvev
standen, mdem sie die Tätigkeit der sozia
len Gemeinschaft, also des Staates, mit
denen der Regierung verwechseln, die nur
das Organ oder Werkzeug des Staates ist.
Deshalb ist es Aufgabe der Bürqerkunde,
das Volk über die Natur der Regierung
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Sybil.
schrieb, sah
u'o:i die zivci Na
rr mit staatöuia-
nischer Weitsicht den Gang der Ereignisse
bis in die fernste Zukunft voraus. Er sah
die sich ändernden Beziehungen zwischen
dcr Kirche und ibrem VHcste&f Fohr-mir
dem Volke: er sah die Verickiiebuiia d?
Abhängigteitsverhältnisscs zwischen' dem
Grundbesitzer und seinem Schutzkind: dem
Hörigen oder Pachkr; er sah das ge
wichtigste von- allen, den Umschwung
dcr Beziehungen des Wcibes z dem ihr
aiwcrtranten höchste Gut: dnHcim und
der Familie.
Um von dcr Füllc dcr neuen Ausgabe,,
nicht überwältigt zu werden, die init dem
Eintritt des Maschinenzcitaltcrs. mit dcr
Berdröngnng der Landwirtschaft durch
Haudcl und Industrie, mit dcr Abwände
niug der läuUichcn Bcvölkerkng i die
Städte . a. m. i dc Entwictluncisaang
der menschlichen Gcs'-Uschast hineingetrii
gen wurden und ungeahnt Abhängigkcitkn
schufen,. 'st es gcdoien, fuii zunächst über
die grundlkgendstc aller Fragen klar zu
werden, die Beantwortung erheischen,
nämlich über die Frage: Wie werden tyir
den neuartigen Verantwortlichkeiten ae-
recht, die der Oberschicht "beä Volkes durch
den Weck, rl der Bkiiekuuaen Zwischen
Aristokratie und Proletariat erwachsen?
Die einst regierenden Klassen sind in
folge des Umschwunges der allgemcinc,,
Erwerbsverhällnijse in die Reihen derZ
Krämer und Fabrikanten hiuabaesticgcn.
um nui diesen die Borteile dek neuen c
täiigungssormen von Handel und Jnd
stric zu teilen. Eie h,ibe,i es aber vcr
mieden die althergebrachten Verantwort
lickkciik dcr Izerrssliendri, alte in ihrcn
neuen Wirkungskreis mit hiniidrrziinch.
Mrs. William Forse Scott.
chic, zwischen Kirche und Staat, sind vo
weittragender Bedeutung für die mensch
liche Gesellschaft, aber es sind keine Le
bensfragen. Sie "entstehen und vergehen
in stetem Wechsel ohne Beeinträchtigung
der Naturgesetze. Aber der Kampf dcr
Frau um ihre Stellung im Staat ist vi
tal, d, h. er berührt die Grundlagen dcr
Mcnschheitsordnung, - Gelingt tS ihr.
odn wird sie durch ihre Umwelt gczwun
ge, die Pflichten abziischüttkln. die Na
tur und Sitte ihr zugewiesen, so müssen
Familie und Staat, ja die ganze Mensch
hcit darunter leiden. Der jahrhunderte
lange Llampf um eine Zivilisation, die sich
auf Freiheit im Nahmen unerläßlicher
Gesetze gründet, ist vergebens gckämpft.
Alles was uns als Mcnfchcn hehr und
teuer geworden: die Licbe zur Mutter!
was die edelsten Triebkräfte in uns wach-
run: sie Licoe zum matten: was uns
selbstlos und unsterblich macht: die Licbe
zum Kind; allcs was uns über das er
bärmlichc Niveau des Eigennutzes und
der Genußsuck! hinaushebt und Wärme,
Würde, Weichheit in den harten Gebens
kämpf hineinträgt, wird zertrümmert,
wenn das Wcib zum Manne und der
Mann zum Weibe wird. ' :, -
Je mehr die Unterschiede der Geschlecht
tcr sich verwische, desto mehr verschärfen
sich ihre Gegensätze, und desto schwacher
wird der Trieb sich zu vereinen und zu
ergänzen. Entartung. Aufall. Bedölke
rungsabuahme und Ueberwucherung der
kingevorencn durch fremde lassen ist das
natürliche Ende einer Ration, deren
Frauen ihre Zgcidlichkeit verlor:,! haben.
Es würde ,iU weit führen, wollte man
ersuchen im R.ihmen einer lmivpcn Tar
s!cllg ilc Probleme zu erörtern, welche
in:- '..!,, i,gen des Einzelnen
zum Staat aufzuklären, deren Bestand
teil er ist. Sobald die Funktionen der
Regiernng erfüllt sind, werden die sozialen
Triebkräfte des Vollokörpers zur Betäti
gung frei. Ohne Staatsgewalt und Sie
tigkcit der Regierung ist weder soziale
Ordnung noch' sozialer Fortschritt , mög
lich. Die Macht, Zwang anzuwenden und
Krieg zu führen, ist eine Grundbedingung
zur Erhaltiing dcS Friedens. Fisk ha'i
gezeigt, daß die kriegstüchtigstcn Volker
dcr Geschichte stets die friedlichsten wann,
indem sie dank ihrer Stärke es vermochten
sowohl ,im Innern wie in ihrcr Umwelt
Bedingungen zu schaffen, unter denen die
schöpferischen Tätigkeiten, Landwirtschaft,
Handel und Industrie, blühen und gcdei
hen konnten.
Daß die Frau von jeher "ihre schöpfe-
rifche Kraft dcr Aufzucht des Nachwuch
fes und niemals der Aufspeicherung ma
terieller Güter gewidmet hat, und deshalb
auch nicht steuerfähig ist außer als Be
sitzcrin von Eigentum, das von Männern
erworben wurde, daß sie sonach weder die
Kräfte noch die Mittel besitzt, um sich auf
einen Kampf mit dem stärkeren Geschlecht
einzulasstii. scheint einer der zlvingcndsten
Beloeise dafür zu sein, daß Natur und
Brauch die Frau siic das Geschäft des
Rcgierens nicht auserkoren hat. Und doch
sind unter dem Schutz einer von Man
nern geschaffenen und verwalteten Rechts
ordniing ihre Kräfte frei, um sich, un
beirrt durch den Wechsel der Tagesfra
gen, den bedeutsamsten aller Aufgaben im
Staat zu widmen: dcr Wahrung der
Mcnfchknlviirdc. d?r Erhaltung der Art,
nnd der Erziehung dcr kommenden Ge
schlcchlcr .
o
undttk!nder!Sie gehen nun
nicht mchr mit der ergriffe
nen Gebärde eines zu lan
gen Locken und samtenen
Röcken verurteilten MärtyrertumS durch
ihre verkümnierte Jugend. Sie spielen,
turnen, lachen und tollen wie jedeö junge
Menschenkind. Sie tragen das Wunder
der frühen Reife auf die Stirn gebrannt,
aber sie sind Kinder geblieben, Freilich,
irgendwie haben auch siedas Echo eines
schmerzlichen Wissens auf den Zügen;
eine Ang,i vor oem Tempo ihres Lebens,
eine unbewußte Trauer über manches
Verzichten. Aber eine kluge Erziehung hat
hier erfreuliche Fortschritte aeieitiat. Es
gior v,euccyr rein padagogi ches Kapitel.
das heikler Ware, mehr Takt, mehr der
ständnisvolles Mitfühlen erforderte, als
die erzieherische ttuliruna srübreiker Km,
der. Zwei trjpische Erziehungsfehler können
dem Wunderkind unwiederbringlichen
cyaoen zusugen: die Eitelkeit der Eltern,
die eine flüchtige Vorliebe als erlesenes
Talent plakatieren, anders wieder die
blinde Einsichtslosigkcit der Erzieher, die
geniale Anlagen zu erdrsseln versuchen.
Allerdings, dos wahre Genie wird sich
auch dann durchsetzen. Wie immer: der
Aufstieg des Wunderkindes, feine durch
eine kluge Erziehung nur gemilderte, aber
nicht getilgte Kindereinfamkeit ist seltsam
und rührend zugleich. Irgendeine Ahnung
frühen Sterbens liegt darüber, und nicht
nur einmal sroftel dieses kleine, schon in
einer Herzensecke ergraute Menschchen vor
der bangen Frage: WaS wird die Zukunft
bringen? Wird, ist erst einmal die Sensa
tion der Kindheit geschwunden, Können
und Publikumsintcresse in gleichem Maße
bleiben? Die Angst vor dem Sichselbst
überleben ist das ewige Gespenst der Wun
derkinder: denn kaum ein zweiter kann so
durchaus in der Sonne des Lebens wan
deln wie der göttliche Wolfgana Amadcus.
Zumeist ist die Begabung des Wunderkin
des künstlerischer oder rein denkerischer
Art. Fälle wie der des Wunderkindes Chr.
y. einelen, das anfangs des 18. Jahr
hunderts Ubk, stehen wohl ganz vereinzelt
da. Schon mit zehn Monaten konnte es
alle Gegenstände benennen, im 15. Monat
studierte es Weltgeschichte und mit fünf
Jahren starb es. Frühreif waren Tasso,
Mclanchthon, Hugo Grotius, John Stu-
art Mill. Man wird freilich zwischen dem
cgriss Wunderkind und der ganz be
stimmt betonten Phantasie eines LZindes
wohl unterscheiden müssen: der kleine Goe
the. der ein Puppentheater ausführte, war
darum äewifi kein Wunderkino. Bronls-
lam Hubermann, Jan Kubelik sind Wun-
derkinder, die sich nicht überlebt haben: mit
der Reise dcr Jahre kamen sie zur Reife
ihrer Kunst. Die Gegenwart ist nicht eben
, i
Wunderkinder.
arm an frühreifen Talenten: der bleiche
rich Wolsgang Korngold, ein mufckall
scheS Phänomen ersten Ranges, der rot
oaaige. uoermurige Georg fezcll, ein
durchaus persönlicher Komponist und Di,
rigent; Harry Alban, der mit elf Jahren
an der Kathedrale von LeedS ! Organist
wirkt und mit acht Jahren schon kompo
nierte: Willy Ferrero, dcr schöne kleine
Römer, der. kaum siebenjährig. daS Orche,
stcr beherrscht wie der erfahrenste Dirigent,
der die feinsten Nuancen auö diesem poln
Phonen Körper holt, der in künstlerischer
Entrücktheit Zeit und Welt vergißt, wenn
seine Arme tn harmonisch schonen Bewc
gungen über die Instrumente gebieten
dann der jugendliche Siegmund Feuer
mann, dessen süßer Ton entzückt, dessen
blendende Routine verblufft, sie alle sind
die musikalischen Rätsel des 20. Jahrhun-
ocns. England hat oem Festlande eme
zwölfjährige Dichterin voraus: Enid Al
linson, einen übermütigen Wildfang mit
einem barmherzigen Herzchen, das für
alles Elend ebenso schlägt wie , für alles
Schöne. Ihre Märchen verraten mehr als
kindliche Phantast, ihr formales Können
verblüfft durch die Sicherheit des Bor,
trags. Kindlichen Bühnendarstellern ist
meist mit einigem Mißtrauen zu begegnen.
Oft versteckt sich hinter einer gewissen
Lebhaftigkeit keineswegs Talent, weit eher
kindlicher Nachahmungstrieb oder Aus-
dringlichkeit. Ein wirklich eigenartiges Ta
lent ist die jetzt vierzehnjährige Cora Cof
fin. die als Schauspielerin, Sängerin und
Tänzerin in London wahre Triumphe fei-
Nie, ein richtiges Wunderkind die neuniah
rige Amerikanerin Virginia Myers. Sie
tanzt mit einer natürlichen Anmut, mit
so viel Kultur des Ausdrucks, einem so
einen musikalischen Empfinden, daß ihre
Tanz-mprovisationen durchaus künstle
rifch wirken. Dabe Hat defes Wunderbaby.
diese Mimatur-Jmpressionlstm nie Tanz,
unterricht genommen. Nicht nur der Kunst
dient das Wunderkind. Es erobert seiner
Sruyreise alle Fertigkeiten, alle Errun
genfchasten dcr Zeit, hält gleichen Schritt
mit dem Jahrhundert. Neben der neun-
jährigen Engländerin Maud Preece, die
eine Reiterin von unglaublicher Bravour
ist und im Sattel besser Bescheid weiß als
im Puppenladen, steht dcr Berliner Baade,
der schon als Schulknabe beachtenswerte
Flugzeuge konstruierte, für die er sogar
einen Preis davontrug, ganz rm Zeichen
seiner Zeit. Er ist in der Geschichte der
Wunderkinder gleichsam eine Eiappe; er
steht am vorläufigen Ende einer merkwür-
digen Reihe, die mit verträumten, greisen-
yasl gebeugten, rn Himmel und Fernen
entrückten Wunderkindern beginnt und mit
kleinen Eroberern schließt. Denn die Wun
derkinder von heute brauchen keine Pose
mehr.
Die Lausjran als
ihr eigener Handwerker.
Plhttijche AnleZtung zur SelöfihMe im Kausöatt.
u. dgl. üb dem Feuer erhitzt., bis i
stark glühen. Dann wirft man sie sofort
in kaltes Wasser. Durch dieses ..Ab
fchrecken" werden sie gehärtet. Dünne
Wände vertragen oft das Nageln nicht,
der Nagel nimmt Stücke mit heraus. In
solchen Fällen bedient man sich eines
runde (nicht eckigen) Mauerbohrers. dcr
eine Röhre darstellt, deren unterer Rand
gezähnt ist. Damit macht man vorsichtig
ein Loch in die Wand, das man mit
gebranntem, in Wasser angerührtem Gips
ausschmiert. In die Gipömasse schlägt
man einen Hohpfropfcn und in diesen,
sobald der Gips erhärtet ist, den Nag''!.
Auch der Gasherd bietet Gelegenheit zu
mancherlei Art erfolgreicher Tätigkeit.
Ist er verstopft, so nimmt man zunächst
den Schlauch vom Gashahn ab, stülpt
sein Ende über einen Blasebalg und blast
einige Male kräftig durch ihn und den
daran befindlichen Gasherd. Wurde da
durch die Verstopfung noch nicht behoben,'
so empfiehlt es 'sich, 'die einzelnen Oess
nungen des Gasbreners mit einer lannen
feinen Nadel zu reinigen. Ebenso reinigt
man mit. einer feinen Nadel oder einem
Draht die Oeffnung, durch die das Gas
in den , Brenner strömt, nachdem Man
vorher natürlich den Gasschlauch abgc
nommen hat. Das Abrutschen des Gas-'
schlauches vom Hahn kann man dadurch
verhüten, daß man ihn mit einem feinen,
leicht 1 biegsamen Draht, sogenannten
Bindedraht", wie man ihn in jeder
Eisenhandlung bekommt, festbindet. Doch
darf das Umschnüren nicht so stark ge-
chehen, daß dadurch der Gasschlauch zer
chnitten wird. In jedem Haushalt gibt es
o und so oft etwas zu löten. , Dah:r
empfiehlt es sich, daß man sich auch mit
der Technik des Lötens etwas vertraut
macht. Als ' Gerätschaften dienen ' ein
Fläfchchen mit verdünnter Salzsäure, ein .
kleiner Lötkolben, den man für billiges
Geld 'ersteht, und endlich das sogenannte
Lot",, das man in Form einer Metall-
röhre, die, mit Kolophonium gefüllt ist,
vorrätig zu kaufen , belommt. Soll ein
Loch zugelötet oder sollen zwei Metall-
teile durch Löten vereinigt werden, ' so
muß erst eine vollkommene Reinigung des
Metalls an der Lötstelle stattfinden. Man .
überstreicht sie deshalb mittels ' einer ;
Schmierfeder nut etwas Salzsaure. Dann
wird das Lötmetall aufgesetzt und mit
dem Lötkolben, den man auf dem Gas- :
Herd erhitzt hat. etwas davon abgenom-
men. Das Abnehmen geschieht genau so,
als ob man etwas . herunterschneidm
wollte. Man setzt also den Lötkolben mit
der Schneide aus und drückt sanft.
worauf sich ein Stück ablöst. Dieses
Stück wird dann mit dem heißen Löt'
kolben aus der, Lötstelle verstrichen.
Es gibt eine ganze Anzahl von techni-
schen Vorrichtungen im Hause, die man
ohne Zuhilfenahme eines besonderen Fach
manncs sehr leicht selbst ausführen kann.
So und so oft tritt z. B. der Fall ein.
daß die elektrische Klingel nicht mehr
lautet. Es ,st durchaus nicht notig. dann
erst einen Elektrotechniker kommen ' zu
lassen, denn in der Regel liegt die Ursache
darin, daß die Batterie ausgetrocknet ist.
Man sehe sich also zunächst einmal diese
an. Enthält das weite Glas, in dem sich
Kohle, Zink und Salmiak (nicht zu ver
wechseln mit Salmiakgeist!) befinden, nur
noch etwa zur Hälfte Wasser, so genügt
es vollkommen, wenn man oben in feine
weite Oeffnung so diel Wasser hinein-
gießt, ihis es etwas unter den Rand gifiillt
ist. Dann wird die Batterie wieder
läuten. Nicht immer aber ' werden die
Klingelleitungen mit dieser Art von Bat
terien betrieben, die man so leicht selbst
auffüllen kann.- Sehr häufig werden für
sie auch sogenannte Trockenelemente"
verwendet, d., h. Elemente, die, keines
Auffllllens bedürfen.. Diese Trockenele
mente halten fehr lange Zeit , vor,
erschöpfen sich aber schließlich doch einmal.
sie sind leicht daran zu erkennen, daß sie
llseitig geschlossen und oben mit einer
Asphaltschicht iibergessen sind. Lautet eine
olche , mit . Trockenelementen versehene
Leitung nicht mehr, so ist es unbedingt
nötig., die alten Elemente abzuschalten
und sie gegen neue auszutauschen. Auch
hierzu ist ein besonderer Fachmann nicht
notig.' Jedes Element hat oben zwei
Schrauben, an denen die Leitungsdrähtc
befestigt sind. (Manchmal fehlt die eine
schraube, der Leitmigsdrayt ist dann
an der richtigen wttiic gieicy angeierzr.)
Man lockre diese Schrauben, worauf sich
die Batterie leicht von dcr Leitung abneh
men lani, L)aiin laurk man evenlomeic
Trockenelemente von der gleichen Große
wie man hcrausgcnommen hat und ver
bindet sie mit den blanken' Enden der
Lcituiigsdrähte die man einfach herum-
legt und festschraubt. Es muffen aber auch
noch die Elemente unter sich verbunden
werden, rvas sehr einfach ist. Jedcs hat
zwei der eben erwähnten , Messing
schrauben, don denen die eine mit -f ; die
andere mit bezeichnet ist. Man muß
nun daraus sehen, daß man immer eine
Plusschranbe mit einer Minusschraube
verbindet. An die beiden übrigbleibenden,
an den Suden der Batterie befindlichen
Schrank kommen dann die Leitung
drahte. Diese müsse da, wo sie die
Schrauben berühren, vollkvinmen Flank
sein. Haben sie z. B. Grünspan angesetzt,
so muß man sie vorher abschmirgeln.
Sehr oft ist ein derartiges Ansetzen von
Grünspan daran schuld, daß die Leitung
nicht mehr läutet. Dann genügt gleichfalls
bloßes Abschmirgeln. Höchst einfach ge
staltet sich auctx die Verlegung einer
Klmgclleitmig. Man bringt die Klingel
da an. wo man sie haben will und itt
bindet sie durch die Lcitungsdrähkc mit
der Batterie. Die Lcitungsdrähte müssen
dabei aber so befestigt werden, daß ihre
Umspinnung nicht verletzt wird. Man
darf also niemals einen Nagel zwischen
ihnen (es sind ja immer zwei Drähte, die
miteinander durch Verfchlingung verbun
den find) hindurchschlagcn. sondern muß
den Nagel so schlagen, daß er die Drähte
trägt und mit sanftem Druck festhält.
Am besten eignen sich zum Befestigen von
Leitungsdrähten die sog. Stukkatur
nägel" oder Leitungsnägel". Während
man an einer mit Schwachstrom betriebe
nen Klingelleitung derartige Arbeiten
leicht ausführen kann, soll man die
Starkstromleitung stets in Ruhe lassen.
Beriozcyen z. B. die elektrischen Lampen
piogucy, w ist meist eine Sicherung durch
gebrannt. Auch das Auswechseln dieser
sicyerungen oll man ikcht selbst vor
nehmen. Da es aber doch häufig geschieht,
so sei ohne daß darin eine Aufmun-
rerung zu oicher Betatiguna liegen soll
darauf aufmerksam gemacht, daß vor dem
Herausschrauben der alten Sicherung
und bis nach dem Einsetzen der neuen
unter allen Umständen der Hanptaus
sckalter, der sich am oder in der Nähe des
ElcktrizitätszÜhlers 'befindet, ausgeschaltet
werden mutz, damit die eLitung während
oes Aroeiieus an den Sicherungstafeln
iiromios ist. '
fAf rtCi tf.. M .-1 i. . a srt -
wiyi vn uucri oas Was. oder es
brennt matt, und die Flammen erlöschen
schließlich. - Dies kommt daher daß im
Gasmesser nicht acnua Wasser ist. rn
diesem Fall schließt man den Haupthahn
vor dem Gasmesser und nimmt die beiden
an die ein befindlichen Schrauben ah
Dann öffnet man den Hahn irgendeines
cieucylungSkorpers, damit Luft durch
oie Leitungen dnngen kann, und gießt
vului einen ancqtcr vorpcylig ja lange
:usa Herrn das obere Schraubloch dcs
Gasmessers, bis es aus dem unteren
herauszulanfcn beginnt. Dann muß so
fort der Hahn am Beleuchtungskörper
nücder geschlossen werden, worauf man
den Haupthahn einige Male öffnet und
schließt, um das überflüssige Wasser zum
Ausfließen zu bringen. Es wird erst die
obere Oeffnung des Gasmessers und,
nachdem dcr Abfluß des Wassers aus der
unteren Oeffnung aufgehört hat, auch
diese verschlossen. .
Einige Kenntnisse erfordert auch die
Technik des Nagelns. Es gibt im Handel
dreieckige, viereckige und runde Nägel zu
kaufen. Von diesen haften die dreieckigen
am besten in der Wand, wil sie. wie eine
einfache mathematische Berechnung ergibt,
bei gleicher Größe die größte Oberfläche
haben, so daß also bei ihnen die das
Herausgleiten hindernde Reibung zwischen
Wand und ZZageloberfläche am größten
ist. Manche Nägel find sehr weich, so daß
sie durch härteres Material nicht hindurch-
gehen und sich leicht krumm biegen. Diese
kann man in einfacher Weile dadnreb
- Tranen.
Dr Ennel in Ncktem Hnnmelaewand
Die wurden bern mr Mcnsclchctt acsiuidt:
Sie fönten sleimg forschen ans Erd,
äZeshalb soviel Tränen dergossen wcrdcn.
ES balte der erste gar bicl zu m -
Nicht eine Sekunde durfte er rii&'n, '
Denn immer gab es Tränen zu ndlen.
Bickimen !y uno andere guaicn.
EZ zübli der Zweite Engel mit Ficift
Z?i 'i ffiennnm, die ranne irr dci! - ;
Und Cd' iki weitertrnggi die Lchwiiiaeik..'
Geiung's ihm,, dm Herzen Truit zu dr,ge:?. .
Von Licbe. die ewige" VIlttcn treibt, '
Die über dns Grub nock bektcbe bieiSt
Durchdrang die Trauernden gliwbig Hussen,
es Genien sorie iai zie wen. ;
Der dritte Engel hat lange gesucht ,
Und nur die Trönen des Mitleids arfuidit;
Eodann, da? Qaupt in Andacht qeneig.
Hat dem Herrn die Liste gezeiget.
Der svrach: J5r Mitleid Augen macht scucht.
Da wurde göttlicher Urwrung bezeugt
Und Mitleid wir den Mcnichen ernit bringen
Weit Besseres als die Waffen erringen.
Carla Waechter
Beilchen, frische Bcilchc!
Kleine? Mädchen, mit 'Veilchen geschmückt, ein
Körbchen mit Veilchenstriiußchon in der Hand,
' , ., kommt und stricht!
Veilchen bring ich, euch zur Freude, fri-
fche Veilchen,
Die mit ihrem Hauch, dem wundersüßen,
Aus dem Wuld. dem noch vom Schlaf
umfangenen,
Bringen euch des Lenzes erstes Grüßen.
., ,'utter Sonne küßte sich am frühen
" , ' ; Morgen
Mit dem ersten Kusse wach vom Träumen,
Als der Morgenwind, dcr srischc, junge
, ' Knabe. - -Sich
ein Liedchen harstc in den Bäumen.
Freudig hoben sie vom Schlaf die holden
Köpfchen,
Schlüpften ins Gewand von blauer Seide,
Jubelnd schwang sich eine erste kleine
; " Lerche " ;
Auf zur Sonne von der braunen Heide.
Und der Lenz ging durch den Wald, mit
. grünen Schleiern
Alle Birken bräntlich-hold zu schmücken.
Alles das erzählten mir die kleinen Veil
- chen, ,
Als im Moos ich kniete, sie zu prücken.
Nehmt nun hin die füß-bcschcidnen Boten
Gold'ner Tage, die nun kommen werden.
Wenn die ersten Veilchen blühen, will es
lenzen,
Schöner wird's mit jedem Tag aus Erden!
Bei Ncbcrreichting der Nkbcrsciidniig
eines Opernglofcs.
Zwei Augen hast du, klar und hell,
Die sehen gut und sehen schnell.
Seh'n jedes Ständchen in der Ecken,
Sch'n jeden Riß und jeden Flecken,
Sie feh'n mit frohem, warmem Sehnn
In ander Aug' und Herz hinein.
Doch gibt es gar manches, du mußt es
' gesteh n!
Was du gern ' noch ein bißchen besser
möcht'st sehn:
Im Theater die Mimen; die pachten und
Pferde
Im Wettstreit der Kräfte zu Wasser und
: . Erde:
Vor allem die ncu'ste Piloten nd Sieaer
jin hoher Luit: ,j,'ppil,Ne und ftlitcu-t!
Für all diese Fälle und eilielie tuet)
Daheim und auf Reise,,, die ue.t und
, die Quer,
Wär' Freund dir nd Diener dies
. Opcrnalas aern.
Es zaubcrt dir nahe, was hoch nd was
. fern,
ES ist zuverlässig, flink, fchiiviafam ,,i
(reu
hörten und staklkari machen, daß man sie lind brauchst du ti, deut' eni,h ,,,l ,n,
auf cincm Blech, einer Kohlenschaufcl , fcooeL