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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (March 18, 1916)
anrjrrajt Omaha Tribune SOs. y H S ' 4 il Iie Wüte der Mrlien auf.KMpoli. Der Kckisiantlnopklcr VerichlerflaiKr bcS Nieuwe Rotterdam sche Courant" schreibt: ' , Aus der in den Lagerplätzen auf der Halbinsel Gallipoli gefundenen Beute und ebenso aus denErttärungk,, der gefangen genommenen britischen Offiziere ergibt sich llar. wie Übereilt der Rückzug ausgeführt ivvrucn icin muß, uno rpeiaie iqroetcn er lüfte an Menschen und Material erlitten wurden. Das Aufgeben der Dardanellen Unternehmung und das Verlassen der Halbinfel wurde nach Kitcheners Besuch im November 1913 beschlossen. Die Ver pflegung der Truppen und die regelmäßige Zufuhr, vor allem von Trinkwasser, waren - durch daS stürmische Wetter und die immer zunehmende Tätigkeit der deutschen (tür tischen) U-Boote, deren Zahl sich ständig oermeyrre, iowie durch die Artillerie der türkischen Küsten sorts, die nach der Wie derherstellung des unbehinderten Verkehrs mit Deutschland wieder reichlich mit Mu nition versehen worden waren, so schwierig gcmoroen, vag t NM als geNchert ange sehen werden konnte. Die französischen Besetzungstruppen waren bereits Ende 01 tober zurückgezogen und dem Expeditions CorpS in Mazedonien angegliedert worden, und die britischen Heerführer erhielten Be fehl, ebenfalls alles für den Rückzug vor--zubereiten und sich zu bemühen, soviel wie irgend möglich vom Gefchützpark und von anderem Kriegsmaterial zu retten und unter dem Schutze der Roten Kreuzflagge auf Hofpitalschiffen wegzubringen. Als die Türken davon Wind bekamen und erst die inzwischen aus-Oestcrreich herangebrachten schweren Mörsergeschütze aufgestellt waren, wurde der Verbleib in Protzen, 21 Munitionsivagen, 64,000 ili sten mit verschiedener Geschlltz.Munition, M.000 Kisten mit JnfanterieMunition, lim Bomben, 3 Maschinengcwehrgestelle, 2476 stählerne Jnfanterikschilde, 2200 Zelte verschiedener Größe, 9500 Spaten und Aexte, nr0 Traabahren, 6200 Ueber ziehcr. M0 Stuck Unterzeug. 35,515 Ki sten mit Lebensmiteln in Blechbüchsen. 20 'Motorwagen verschiedener Art. zwei voll ständige Luftschisfcrstationcn und Trains, 18 Stationen für drahtlose Telegraphie, zwei vollständig eingerichtete Feldlazarette. Die nach dem 1. Januar noch aufgenom mcncn Mengen an Beute werden dem nächst veröffentlicht weiden. Nach diesem Versuch, so bei Nacht und Akbel und bei dunklem Mond aus dem Golf von Saros zu verschwinden, war es klar, daß der Abzug von Sedd-iil-Bahr vorbereitet wurde. , Auf türkischer Seite traf man alle Maßregeln, zu verhindern, van auch hier fast die ganzen Streitkrafte mit heiler Haut entkommen könnten. Und in der Tot hat d Rückzug von Sedd-Ul Bahr trotz aller Behauptungen von Reuter und Havas. daß dabei nur ein ein zigcr Mann verloren gegangen sein sollte die Briten viel schwerere Verluste ge kostet als ihr Rückzug drei Wochen vorher von der Westküste. Nachdem am 6. und 7. Januar die bri tischen Batterien fast ununterbrochen ge feuert hatten, nahm das FeUer beim Ein setzen des Nebels allmählich ab. Admiral von Ufedom.Vascha begriff sofort, daß die Einschiffung begonnen hätte, und ließ nun dem Feind keine Ruhe mehr. Als gegen Mitternacht das Artilleriefeuer fast ganz aufhörte, stürmten die Türken von Die seelische Kriegsbereiljchajl Frankreichs. von Gelch Silkenthal. Heute haben die Deutschen eigentlich m:j.f.-..i. ... i.... .ii i.' tuiu;uuc(C9 tu iiin, ms varuocr liacyzu denken, wie die seelische Verfassung des Kesnmtvolkes vor dem Kriege war. Der Tag fordert Kampf und Vorbereitung des Kampfes. Rückblicke sind nur berechtigt, wenn sich aus ihnen eine Wasfe schmieden läßt, die die moralischen Rechte der leben digen Gegenwart kräftig unterstützt. Wir gelten der ganzen feindlichen Welt und den meisten Neutralen als typisches Kriegsvolk. als Menschen, deren ganzes Sinnen von jeher auf Kämpfen und &t obern ging und die lange vor dem Krieg die Grundlagen für die Organisation des Sieges festgelegt hatten. Das ist gründ falsch denn der deutsche Geist ist un vorbereitet in diesen Bölkcrstreit gezogen. Wir sind ein Volk, in dem jeder Waffen fähige Mann Soldat fein muß, aber keine Militaristen. Heer und Flotte sind der überwiegenden Mehrheit der Deutschen einleuchtende Notwendigkeiten, und der militärische Geist besteht aus einem gewis sen Stolz auf dieses prachtvolle Werkzeug zum Schutze deZ Landes, das mit so viel Mühe und so viel entsagungsvollem Fleiß geschaffen worden ist. - Die allerwenigsten hatten den Waffen gegenüber ein mehr als technisches Gefühl, und nur gewissermaßen transzendent emp findende Naturen machten sich hin und wieder bei uns klar, was es eigentlich be, sagen will: der Säbel haut, die Flinte schießt oder die Granate springt. Es wird sehr wenige Musketiere gegeben haben, die von dem Gedanken entzückt waren oder. rV'H - .'s. f ' js tffSilW '""-Wwi" w5 ! , i 1 - i. - .?W?:P ... m m ii'lt'- " " i v .. Httly?' 4 a i "f'j. .Urnt . ' 11 : 's 1 ' ' 'jVr" " f .L' y. 7$ "iüi V : 4 VI- -5"V5p ' . r- . ir ' i Zt-X r 's a M U rWIn Tu gt ü.. Wl'?, tV , , 4 r . h X" i'n." - . . . . .1 "'a 5! i M Mtrm 'Vüfimm r; :mu t K kl r ' i , . f . t 4 1 1 .' - P .'W. s&il. b&äf , ItiSI'f ,rHxAUlsX''. Aß X " !wft 3 1 l a i - Sf s '' ' ' !,' . ' 0 ' Türkische Infanterie auf dem Marsch. den Lagern am Strande unmöglich.. So wurde denn dem englischen kommandieren den General befohlen, von der ersten gün stigen Gelegenheit Gebrauch zu machen, um möglichst unbemerkt und mit möglichst gelingen Verlusten die Halbinsel zu der lassen. Eine Transportslotte wurde zu diesem Zwecke bN den Inseln vor den Dar danellen bereit gehalten, um die am meisten vloßgestellten Truppen aus den Stellungen bei Anaforta und Ar! Burnu, später dann die von der Spitze bei Sedd-ül-Bahr abzu holen. Es wurde beschlossen, dieses Ma növer bei dem ersten sckweren Nbel ,is i ailfl'ifcr? ttnHPi hnysi,ittHpn fifilmr I 0..,H.f..,i, tvv; v.ijuni,. M,vvv Artillerie sollte zurückgelassen unv un brauchbar gemacht, von dem übrigen Kriegsmaterial so viel wie irgend mög lich mitgenommen werden. Am 18. Dezember schienen die Norbe dingungen für diesen Abzug günstig zu sein. Der Nebel war so dick, daß man wirklich keine Hand vor Augen sehen konnte. Die Einschiffung konnte oenn auch den ganzen Tag über fortgesetzt wer den,' ohne daß auf türkischer Seite etwas bemerkt wurde. Gegen Morgen des 19. kam jedoch etwas Wind auf. Für einige Augenblicke wurde der undurchdringliche Nebelschleier zerrissen, sodaß man von den Anhöhen herab sehen konnte, was vor nch ing i .fr. z,vTrmr,p-ns't K f) '$ . X " JOü K iJÄ!, Türkische Artillerie. den Hügeln herab und stießen bei der zweiten britischen Verteidigungslinie auf noch ziemlich starke Streitkräfte, die wie sich später herausstellte dort aufge stellt waren, um die Einschiffung der letz ten Abteilungen zu decken. Verzweifelt haben sich diese englischen Bataillone ge : wehrt und ließen sich buchstäblich fast ganz Die Äürken ainaen nun sofort m niedermetzeln, so dak kaum 200 von innen. einem wütenden Angriff vor und über ! beinahe alle verwundet, qefanaenaenom schütteten den Strand und die Reede mit,men werden konnten. Das Schlachtfeld einem Hagel von Geschossen. Die zu die ser Zeit noch am Lande befindlichen Trup pen schifften sich darauf in wilder Flucht und unter Hinterlassung von allem Ma terial ein; die Transportschiffe beeilten sich, auS der gefährlichen Zone fortzukom wen, fodaß eine zurückgebliebene Abtei lung Australier von ung.fil,r 1200 Mann, die nicht mehr rechtzeitig fortkommen konnten, in die Hände der nachdrängenden türkischen Truppen fiel, die bei Tagcöan bruch Herren des ganzen Ctrakides waren. In den Untcckunftsräumen der Mann fchaften und Offiziere stand noch daö Wasser für Tee, Schokolade und Grog uf dem Feuer, und überall fand man Beweise, daß an Proviant in Blechbüchsen, besonders an Corned Beef", Marmelade und Kakao wobl für einen Monat oenü gend vorrätig w; ebensowenig war Man gel an Cdampagner, Rum unv Mineral, Wasser. der Tat hat man. von diesen Sachen erhiblich größere Mengen g.'kun den, als von Munition. Aber auch hier von, sowie von anderem Kriegsmaterial war noch eine schwere Menge vorhanden, sodaß wohl als sicher angenommen werden kann, daß es vor zU;n die Wirkung der neu aufaeucllten Gesckiuke gewesen nt. d , den weiteren Verbleib fhr den Feind am strand unmöglich gemacht hat. Bis zum l.'Januar 1Ö10 waren in den Stellungen bei AriBurnu und Suwla I gefunden und nach den verschiedenen Te 'pois in Koiisiantinopcl pebracht worden: 10 och brauchbare Gcschiige verschiedenen 'Kaliber?. 21 Maschinengewehre. 1400 Ge mix,. 8 Mmenwerfir, 40 Feldgeschütz dort liegt denn auch vesat mit ganzen Haufen Gefallener, deren Anzahl auf 3000 geschätzt werden muß. Die Pkoto graphicn, die sofort aufgenommen wur den und jetzt in den Zeiiungssälcn von Konstantinopel ausgehängt sind, geben ein klares Bild von dem schrecklichen und blu tigen Ringen, welches dort im letzten Au genblick stattgefunden hat. Außer den auf dem Festlands erlittenen Verlusten wur den noch ein niit Truppen voll beladenes Transportschiff und ein Torpedojäger durch die Geschütze der Batterien in den Grund gebohrt. Von den darauf be kindlichen Mannschaften konnten nur sehr wenige gerettet werden. Auch bei Sedd-ül-Bahr hat der Feind reiche Beute zurückgelassen. Soweit be reits oberflächlich festgestellt werden konnte, wurde ein Dutzend noch brauch barer Geschütze gefunden, außerdem ko lossale Mengen Mehl und Kartoffeln in Säcken, Stiefel, Schuhe und Kleidungs stücke, genug für ein ganzes Arnicekorps. Zahlreiche Moior-Anibulanzwagen und andere Motorfahrzeuge. Minenwerkcr. er I Einrichtungen für drahtlose Telegraphie. ie Feldlazarette, Ingenieurmaterial, ein Luftschifferpark und viel Munition für Geschütz und-Iewehr wurden ebenfalls zurückgelassen. Hier fand man auch über 1000 Pferde und Maultiere, die nicht mehr eingeschifft werden konnten' und welche die Engländer versucht hatten, um zubringen, indem sie ihnen vergiftetes Jutt,'! vorsetzten, das aber dir meisten der dummen Tiere offenbar nicht fressen , , gar darauf brannten, einen Franzosen auf das Bajonett zu spießen. Ganz anders'in Frankreich! Während der deutsche Intellektuelle mit geringen Ausnahmen nicht mehr ernsthaft an die Möglichkeit eines europäischen Krieges glaubte und das sich im Juli 1914 zu sammenzichende Unwetter mit einer ge wissen Skepsis betrachtete die Leute blieben beispielsweise bis zum Tage der Kriegserklärung ruhia in den Badeorten, hielt fast das ganze französische Volk den kommenden Krieg mit Deutschland für eine unabweieoar notwendige Abrechnung, die in dem Augenblick zu erfolgen hätte, wo dem Mazimum an französischer Ve leitschaft ein Minimum an deutscher ge gcnüberstehen würde. Während Deutsch land nur den Platz an der Sonne suchte, d. h. sich von den älteren Weltvöllern nicht tu den Schatken verweisen lassen wollte, begnügte sich Frankreich nicht mit diesem friedlichen und im höheren Sinne gemüt lichcn Anspruch, sondern verlangte glühend eine Demütigung des verhaßten Gegners von, 1870. Frankreichs Krieg gegen Deutschland ist das klassische Beispiel eines Angriffskriege! Frankreich hatte den von Deutschland erstrebten Platz an der Sonne, es war reich und stark, hatte Geld, Ko lonicn mehr als es brauchte und zu kolo wollten. Die abtransportierten Tru""' die nach zuverlässigen Schätzungen bei Anasoria nicht mehr als 50,000 und bei Scdo.ül Bahr höchstens 30,000 kämpf fähige Mannschaften gezählt haben, sind. wie die Gefangenen versichern, sämtlich nach Aeghpicn geschickt, wo die Engländer jetzt die große Schlacht und die Entschei dung des Krieges im Orient erwarten. Die 150,000 Mann türkischer Truppen, die nach Abzug einer an den Dardanellen verbleibenden Bcsatzuuq von höchstens 70,000 Mann verfügbar werden, sind in Zeder Hinsicht geeignet und bereit, sofort eiiizimrciscn, wo immer nötig oder n-wünscht." nisiereil vermochte. Anaiole France hatte recht, wenn er seine Landsleute warnte, aus ihrem Garten herauszugehen und ihre Kräfte in den Kolonien zu, zersplittern. Aber je mehr Frankreich nach der Kata strophe aufblühte, desto mehr beanspruchte der französische Geist eine Einsetzung in den früheren Stand, eine Wiederherstcl lung feines Prestiges. Systematisch arbeitete die französische Intelligenz darauf hin, den Franzosengeist kriegsbereit zu machen und den labilen Volkscharakter bei dem Zusammcnprall mit dem festeren germanischen Geiste gegen die von allen französischen Vaterlands freunden als schwerstes Hindernis des Sieges gefurchtste Panikstimmung nach Möglichkeit fest zu machen. Man verfuhr nach einem zwar nicht ke wählten, aber alten Rezept. Wenn ein französisches Automobil bei einem inter nationalen Wettbewerb zwei Sekunden eher ans Ziel gekommen war, als das veulicye, lo scierte man diss nicht allein als technischen Erfolg, sondern als einen Triumph des französischen Genies. Franks reich war immer noch' das intelligenteste Land der Welt, die böse Geschichte von leozig war eine' durch Verkettung uw glücklicher Zufälle möglich gewordene Evi sode, ein kleiner Fleck aus dem blanken Schildt Frankreichs, von dessen strahlender Gcistessonn immer noch nach wie vor die oaroariiaze wtu erleuchtet wurde. Als die Flugmaschine aufkam und Frankreich im Anbeginn einen unleugbaren Vor sprung hatte, kannte die Selbstüberhebung vcr ranzo,en reme Grenzen mehr. Französische Flieger, dachte man, würden wie die Hornissenschwärme die plumpen Deutschen überfallen und wehrlos machen. Jedes Risiko wäre daher bei einem Kriege mit Deutschland, wenn man außerdem noch so starke Bundesgenossen hatte, aus- gcichlonen. Verschiedene Prozesse in Deutschland von rein lokaler Bedeutung wurden bis zur Lächerlichkeit aufgebauscht, um ven yranzostn klar zu machen, daß die Deutschen ein durch und durch per Verses Volk mit einem stark femininen Einschlag feien. Auch keine Spur mehr von oem Geine, ver 1870 Paris bezwäng, sei in Deutschland mehr lebendig, steht waren die Franzosen das Kricgervolk geworden. Der französische esprit noveau", der aus einer Mischung von Apachentum, Sportfreudigkeit und Pa- irioiismus uammie, war stark genug, Frankreich die Gewißheit des kommenden großen Sieges zu verschaffen. Man ging noch einen Schritt weiter. Man begnügte sich nicht damit, die Überlegenheit Frank reichs nach und nach auf allen Gebieten festzustellen. Die Berichte über die deut schen Kaisermanöver wimmelten von An? deutungen über die miZitarische Rückstän digkeitdes deutschen Generalstabes. Der deutsche Soldat sei nichts als eine Ma- icyine. wahrend der franzosische ein Idealist vom reinsten Wasser sei, und aus schließlich auf den Individualismus käme es im Zukunftskriege an. Auch die deut schen Geschütze sollten nichts taugen. Krupp sei veraltet! Die französischen Agenten führten in der ganzen Welt den bekannten heftigen Pressekrieg, um nachzu weisen, daß Krupp überhaupt nicht im nanve iei, w'.rilich moderne Geschütze her zustellen. Man muß es den 'Franzosen lassen: Gerade dieser Teil der Vorberei tung des Feldzuges gegen Deutschland wurdenit unleugbarem Geschick geführt, denn bis zu dem Augenblick, wo die feind liehen Festungen von den Kruppschen Ge schützen in Scherben geschlagen wurden, fllmifit di SfiMt nn hnä !TTJHrrfin hnn Vijt Minderwertigkeit der deutschen Artillerie. Wenn man im Anfang dieser neuen Seelenmode noch vermieden hatte. Deutschland geradezu herauszufordern, so ging man doch nach und nach dazu über, man kann es heute nicht mehr anders be zeichnen formell unverschämt zu wer den. Der Matin" veranstaltete seinen be rühmten Circuit dc TEst" und ließ die französischen Flieger hart an Lcr deutschen Grenze, dicht an den Festungswerken von !viek vorbei, ihre Fahrte ausführen. Der berühmte französische Revanchemarsch Sambre et Meuse" hallte fast jeden Abend beim Zapfenstreich durch die Stra ßen deö begeisterten PariS und die fran zösifche Jugend iibte sich von früh bis spät auf den Turnplätzen des Landes im Schie ßen - nach . den verhaßten Pickelhauben. Drohreden französischer Korpskomman danten hallten über die Grenze und alles, was damals über deutsche Säbelrasselei gesagt werden konnte, verschwand vor die cn klar und deutlich ausgesprochenen Her- ausforderungen. Auch die Pöbelunruhen gegen Deutsche in Nancy usw. waren sy stematische Vorübungen in praktischem Deutschenhaß. Immer neue Gebiete wur den von dieser Bewegung erfaßt. Es kam dahin, daß, wenn ein Schuhmacher in Ber lin einen betrügerischen Bankerott machte. der Matin' oder ein anderes Pariser Blatt am nächsten Tage ein ausführliches Telegramm: Grande Faillite ä Berlin' brachte und daran anknüpfend einige tief innige Bemerkungen über die schlechte wirtschaftliche Verfassung des Deutschen Reiches, über diesen Koloß auf tönernen Füßen. Selbst ein bekannter Gelehrter Georges Blondel schrieb im Jahre 1912 einen über 300 Seiten starken Band von den .Embarras de sAllemanne'. Die Franzosen suggerierten sich so all mählich den ihnen schon 1870 so verhäng- nissoll gewordenen Glaube an ihre unbe Fn der Sirypa. Die Leistungen des k.u.k.Ansanterie.Meg!mentsMo.37. K. u. K. Kriegspressequarticr, 15. Februar. Der stellvertretende Chef deS General stabs meldete kürzlich: An der Strypa hat der Feind schon vor Tagesanbruch seine Angriffe begonnen. Einige starke Abteilungen der feindlichen Sturmtrup pm waren unter dem Schutze des Nebclö bis zu unseren Batterien vorgedrungen, als der Gcgenangrisf der Honvedregimen tcr Nr 16 und 24 und des mittelgalizl schen Jnfanterie-Regiments Nr. 67 eiw setzte und die Angreifer über unsere Stel lungen zurückschlug. Unter den 720 hier bei gefangenen Russen befinden sich ein vmt unv zehn andere Offiziere. Das Regiment trägt den Namen des Generals der Kavallerie Prinzen Philipp von Sachsen-Koburg-Gotha, des Bruders des Königs von Bulgarien. Der Regiments inhaber nimmt an den Erfolgen und Schicksalen jedes Regimentsangehörigen werktätig anteil. Nur eine ganz her vorragende Waffentat vermag die Heeres ttitung zu veranlalscn, ein einzelnes Re giment unter den tapferen mit Namen hervorzuheben. - Das k. und k. Infanterieregiment Ko bürg hat mit zwei Stammbataillonen von Kricgsbeginn bis heute die großen Kämpfe des russischen Fcldzuges in den Armeen Dankl, Mackcnsen und Pflanzer-Baltin mitgcsochten und den Soldatenruhm der österreichischen Polen neu begründet. Im Verbände des Krakauer Korps marschier ten die Siebenundfünfziger im August 1914 in Dankls Armee nach Russisch, Polen und fochten sich durch bis Lublin, wo es der russischen Uebermacht gelang, die Danklschen Korps zum Rückzug zu zwingen. Nach kurzem Aufenthalt vor Krakau zog das Regiment mit der ganzen Armee von neuem in Feindesland, der oberschlesischen Grenze entlang, es kämpfte an der Warthe und an der Pilica und, überwinterte an der Nida in Russisch- Polen. Als im April die neue Armee Mackensen im Raume von Neusandec- Grybow. aus deutschen und l. u. k. Trup- Pen bestehend, versammelt wurde, trat das 57. (Koburg-) Infanterieregiment in die- sen Verband ein. Der Durchbruch bei Gorlice und die Kämpfe bis zur Erstürmung von Jaros- lau, die Forcierung des San und der Zug nach Norden zum drittenmal über Ruß- lands Grenzen, zum zweitenmal nach Lublin und bis Brest-Litowsk find blutige, aber ruhmvolle Kampftage des Regiments. Bei der Erstürmung von Brest-Litowsk, der mächtigsten und der furchtbarsten der russischen Großfestungen, kämpften die 7er unter den ersten. In Ostganzien waren die feit den Mai-1 tagen neu gestärkten Armeen de General Iwanow an den Nebenflüssen deS Dnjestr stehen geblieben, und der Kampf stand trotz heftiger russischer Angriffe zwischen Strypa und Sercth unverändert. Als im Oktober unsere serbische Offensive begann, setzten von neuem verstärkte russische An griffe in Wolhynien und Ostgalizien ein, um die österreichisch-ungarischen Kräfte zu fesseln und durch einen Erfolg sich und oen nerven zu helfen. Echon am 11. Oktober war daS Regiment berufen, bei der Entscheidung der Kämpft in Ostgali zien. deren Umfang zu schildern erst später möglich sein wird, hervorragend mitzuwir len. An diesem Tage war es den Ruf ftn gelungen, die Höhcnstellungen einer Brigade überraschend zu durchbrechen und in der Stärke von mehreren Bataillonen Infanterie und Kofakenabteilungen bis an die Strhpa durchzustoßen, währknd wei tcre russische Kräfte in die durchbrochene Stellung vorgingen. Das Regiment Ko bürg war südlich der Durchbruchstclle in einer Ortschaft am östlichen Strypaufcr in Ruhestellung, wurde zum Eingreifen alar miert und marschierte in der linken Flanke der eingcdrungenen russischen Bataillone zwischen Strypa und erster Linie auf, das Bataillon Major Bora am rechten Flügel als Drehpunkt für das Regiment, das die bis an die Strypa gelangten Russen zurückschlagen und die Bresche schließen sollte. In dem fünftägigen Kampfe ver mochte das Regiment diese Aufgabe mit Unterstützung der nächststchenden Batte rien zu erfüllen. Inzwischen waren Ko sakenpatrouillen und kleinere Infanterie- abteilitngen der Russen schon über die der Armee Pflanzer-Baltin sind seit die sem Tage vollständig unverändert geblie bcn, obwohl die Russen mit immer neuen Kräften und Mitteln ihren Durchbruchs versuch wiederholten. Der Armeekommandant, Genal der Kavallerie, Pflanzer.Baltin, erfclßen beim Regiment, um jedem Offizier und Mnn für den glücklichen Erfolg der heiizen Oktobcrtage periönlich zu danken. Un) ein zweites Mal hat das Regiment ifl einer ähnlichen Kampflage sich den Erfolg gesichert, der in solcher Stetigkeit nur dem Tüchtigeir zuteil wird, Wieder war das Regiment in Ruhestellung. DieS bedeutet nicht müßige T.ge und tubige Nächte, denn der Stellungskieg kann der Arbeits Hände der Reserven nicht entbehre, nd dort ,wo es heiß zugeht, ist gerade die Nacht der Arbeit gewidmet. Fast stets sehnt sich die Reserve in Feuerstellung, r die Aufgabe manchmal leichter ist. Am 7. Januar wurden die Bataillone deS Ue giments Cachsen-Koburg in den beiden Dörfern links der Strypa, in denen sie un tcrgebracht waren, alarmiert, weil um 6 Uhr morgens die Front zweier Honved btaillone eingedrückt und durchbrochm worden war. Eine russische Kolonne aller Waffengattungen rückte von der einge brochcnen Waldhöhe gegen die Strypa vor, eine ande e Kolonne hatte sich mit aller Kraft gegen ein Bataillon gewendet, das neben der Durchbruchstelle nur noch müh srm seine Stellung der ersten Linie be hauptcte. , Der Rcgimentskommanant schob das erste Bataillon der 67 knnana der Strypa der Russischen Marschkolonne entgegen, um ihr. den Weg zur Strypa , Strypa. gelangt und hielten sich in einem, zu verlegen; das vierte und fünfte Ba W. kn. uj I.; ri "! ..... ' .... Wa'de, dessen Säuberung von einer eiw zigen Kompagnie der , Koburg-Jnfanterie durchgeführt werden konnte. Am Toae der Entscheidung schlich sich Feldwebel Kania mit seiner Maschiniengewehrabtellung in den Rücken des Feindes. Seine Leute hüllten die Maschinengewehre in Zeltbah nen und trugen sie während einer Feuer pause bei Hellem Tageslicht an den Russen vorbei, wie man Leichen Gefallener trägt, und dafür hielten sie wohl auch die Ruf sen, bis die Maske fiel und ein morden sches Maschinengcwehrfeuer in ihren Rücken prasselte. Um 5 Uhr. nachmittags waren die Russen geworfen, eine ganze Anzahl gefangen, und Hunderte von Lei chen waren zu beerdigen. Am Rande der Ortschaft liegt heute ein eigener Friedhof des Regiments 67. dessen Tapfere die höchste Leistung vollbrachen, die der neue Stellungskrieg erfordert: die einen feind liehen Durchbruch ungeschehen machten. Die durchwegs am Ostufcr der Strypa be findlichen Stellungen der k. u. k. Truppen taillon eilten auf eine Anhöhe, welche bin t : oem bedrängten Bataillon der erste Linie diese und die Flanke der Nüssen ke herrschte, 'und gingen gegen die doppelte Ueberma5t zum Angriff über. Mit un widcrstehlicher Kraft wird der Stoß ltt beiden Bataillone geführt, die Bresche ge schlössen, und, während der Ansturm d nachdrängenden Russen scheitert, sind 700 Mann, 1 Oberst und 10 Offiziere von Abteilungen des Koburg-Jnfanterie-Regi-m'..!s hinter der zurückeroberten ersten Linie umzingelt und entwaffnet worden. Zivei 'ompagnien eines Honved-Jnfante rie-Regiments haben von Norden her mii gewirkt. Unerschüttezklich hielten die 57er in der zurückeroberten Stellung stand, jjfo nächsten Tage meldete ab' der russische' Generalstab über den unter so großen Ver lusten mißglückten Durchbruch, daß die k. u. k Truppen überall über die Strvva zurückgeworfen worden feien. Hinter der durchbrochenen Linie wurden 400 Russen Zeichen begraben. ' Emil Oplatka. Wie sieht es in Außland aus? dingte Ueberlegenheit. Im Jahre 1870 waren es das Chasscpot und die Mitrail leu e. In den Jahren 1910 big 1914 d e Flugmaschine, die ihnen Mut machten, den Jahrhunderte alten Streit mit uns von neuem anzufangen. Deutschlands Mikaeschick war es von ie her, einen Nachbar wie Frankreich zu ha den. mit dem sich beim besten Willen nicht gegen. Frankreich seit Ludwig XIV., auskommen ließ. Alle deutschen Kriege t Festigung de französischen Einhcits K o p e n h a g e n, 19. Januar. Mit einer gewissen Genugtuung und Befriedigung ist von den russischen Zci tungen das Eintreffen der aus sieben Mi litär und Marine-Sachverständigen be stehenden Abordnung in Rußland verzeich- net worden, die von den Bundesgenossen Rußlands entsandt wurde, um im Zaren reiche zu untersuchen, was dort eigentlich zur Erreichung des gemeinsamen Zieles der Zertrümmerung Deutschlands' getan wird, um überhaupt im allgemeinen nach dem Rechten zu sehen. Ob die verbrüder ten Kontrolleure nach Beendigung ihrer Aufgabe Rußland mit der gleichen Befne digung und Genugtuung verlassen werden, st zwar für uns nicht leicht zu wissen, denn das hangt wohl in der Hauptsache von ihrer Urteilsfähigkeit ab und auch da von, was ihnen gezeigt wird, wahrschein lich i t es aber nach den Aceldungen, die über die .inneren Zustände Rußlands über die Grenze dringen, keineswegs. Und kann es denn anders sein? Ein Land und seine Kraft lernt man nicht durch einen fluch- tigen Besuch, be! dem man noch nicht die eigene, volle Bewegungsfreiheit hat, ken nen .dazu gehört ein langes Studium sei ner Entwicklung und Geschichte, besonders in den letzten Jahrzehnten. Naturlich ge reichen anderseits diese Kontroll-Besuche von ausländischen Sachverständigen-Kom Missionen nicht zum Schaden, namentlich nicht, wenn sie rechtzeitig ausgeführt wer den. In diesem Falle kam aber die Kam Mission 18 Monate zu spät. Ihre An Wesenheit wird und kann gar nichts mehr an den bisherigen Zustanden in Rußland ändern, und ihre Entswdung stellt nichts anders dar, als emeS jener überflüssigen Paradestücke, die darauf berechnet sind, bei den neutralen Landern Eindruck zu machen und die immer häufiaer werden, je deutlicher sich der endgültige Sieg Deutschlands und feinen tapfern Bundes genossen zuneigt. Wer die Entwicklung der innern Lage staateS, waren Zurückweisungen gallischer Uebergriffe. Frankreich nahm unS mitten Im Frieden Elsaß und Lothringen, hatte später mehrmals versucht, uns ganz West deutschland zu nehmen, wenn nicht immer in zwölfter Stunde der deutsche Geist sich aufgerafft und den Eindringlingen die Tür gezeigt hätte. Wie das Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich sich in Zukunft gestalten wird, kann heute kein Mensch sagen. Wenn man bei uns auch oft gar zu willig war, über den guten Seiten des französischen Geistes seine dielen schlechten zu vergessen, so ist doch dieser Krieg eine neue bittere Lehre, daß eS recht schwer ist. mit den Franzosen staatliche Beziehungen zu pfle gen, bei denen beide Teile zu ihrem Rechte kommen. Deutschland hat Frankreich nie mals angegriffen. Der deutsche Geist war Frankreich gegenüber immer defensiv. Heute allerdings ist wohl selbst bei den der französischen Kultur nahe stehenden Deutschen die Ueberzeugung durchgebro chen, daß es auch mit der geistigen Offen sive ffsaiimims gegen Tentzchland jetzt ein für allemal ein Ende haben muß. Rußlands in den letzten Jahren nur mit einiger Aufmerksamkeit verfolgt und die auflösende Tatarenwirtschaft-der jeweili gen Machthaber beobachtet hat, für den bietet das heutige Rußland in seiner gan zen Zerfahrenheit und Verwirrung auf allen Gebieten und der vollkommensten Kopflosigkeit und Unfähigkeit der an der Spitze stehenden Männer keine Ueberra schung. Für ihn ist die, Gegenwart die naturnotwendige Folge der Vergangen heit. In Friedenszeiten konnten die Machthaber leicht die Außenwelt über die wcihren Zustände im Reiche täuschen. Mit Hilfe . asiatischer Verwaltungsmethoden waren unschwer auf den verschiedenen Gebieten .Ergebnisse' aufzuweisen, und dazu gab es im weiten unbekannten Ruß land Kosaken und Pulver genug, um un liebsame Regungen des in dunkelster Fin sternis gehaltenen russischen Volkes und der in barbarischer Knechtschaft schmach tenden fremden Völker bereits im Keime zu ersticken. Für solche Einmischungen erwiesen sich die russischen Grenzen weit sicherer als die chinesische Mauer, nur sei ten drang ein Lauk. über das wirkliche Schalten und Walten der moskowitischen Gewaltherren im heiligen Rubland an die Oeffcntlichkeit, und jahrelang blickte das französische Volk mit Stolz aufweinen Verbündeten, der es so musterhaft der stand, äußerlich den Schein als vorzüglich geleiteten Kulturstaat zu wahren. Aber schon nach den ersten Kricgswochcn, wo alle Männer in verantwortlichen Stel lungen auf eine harte Srobe gestellt wur den, und jeder beweisen mußte, daß er den ihm ge tellten Ausgaben gewachsen war. offenbarte sich die vollkommene Unfähig kett de! VerwaltungsaparateZ. des russt schen Reiches in seiner ganzen Wirklichkeit. Und dann folgten die vielen tastenden und oft komischen Versuche, die verfahrene Staatskarre eiligst auf den rechten Weg Zu bringen. Das Vertrauen zu den ein zclnen Männern wer erschüttert, und des halb wurden Kommissionen gebildet, denen das Schicksal deS Volkes in die Hand ge legt wurde. Wie Unkraut schoß ihre Zahl aus der Erde hervor. Im Nu gab es besondere Kommissionen für die Ver teidigung. für die Versorgung des Volkes mit Lebensmitteln, für die Beschaffung von Heizmaterial, für das Verkehrswe sen, für die sogenannten Flüchtlinge aus dem Westen, für die Bekämpfung der Teuerung u. s. w. M diese Kommis sionen mit amtlichem Charakter nicht so fort die erhofften Ergebnisse erzielten, bil beten sich neue Organisationen, unk daS Vaterland aus der furchtbaren Lage zu erretten, und eS gab dann plötzlich rnili tärindusirielle Verbände, Semstwoser bände, Städteverbände, und diese wieder richteten Haupt und LokalkomiteeZ ein. Trotz aller dieser Versuche und Anstren gungcn, an denen sich daS gesamte Volk beteiligte, erwieS s sich als. unmöglich, in einigen Monaten unter dem Donner der Kanonen das aufzurichten, waS in jähr zehntclanger Fricdcnszeit versäumt wor den war. An der unentwickelten Industrie und dem vollständigen Versagen des russi schen Eisenbahnwesens scheiterten bisher alle Versuche, den herrschenden Notstand m Volle zu belcma.cn. alten sprichwörtlich gewordenewSyftein der bestechlichen Beamten und ihrer gro ßen Vorliebe zum Betrügen und Unter schlagen konnte nicht sofort aufgeräumt werden. Und schließlich stellten sich' auch noch Eifersucht und Reibungen unter den Ministern, den besondern Kommissionen und den einzelnen Verbänden ein. Aber die Hoffnung, daß es vielleicht doch noi besser werden würde, blieb bestehen, und man schritt abermals zur. Schaffung von Kommissionen und Komitees. Neben den einzelnen Kommissionen wurden besonder Unterausschüsse gebiDet und weiter eine Unzahl von neuen Komitees, darunter solche für die Verteilung der Metalle, für den Transport der Warenladunaen aus den innern Wasserstraßen, ein Anord- nungskomitee für Regelung des Eisen bahntransports u. s. w. Da auch hier nach noch immer keine Besserung der Ver Hältnisse zu verspüren war, kam man auf den Gedanken, den nach und nach cinge richteten gewaltigen Apparat an Kommis sionen, Komitees und Verbänden eine ein heitlichere Leitung zu geben und gründete ein Oberkomitee, das sich aus fünf Mini stern und den Vorsitzenden der besondern Kommissionen zusammensetzt und unier dem Vorsitz des Verkehrsministcrs sieht. ' So sind heute wahren Zustände im heiligen russischen Reiche. Auf der einen Seite sieht die raube Wirklichkeit: Das von Hunger und Kälte gepeinigte Vlk und das immer weiter absterbende Mri schaftsleben, die für das Heer tätigen E werbszweige ausgenommen, und auf der andern Seite der nutzlofe und vergeblicke' Kampf der ebenso zahlreichen wie LbA flüssigen Ober und Unterkomitees, Ver bände, Kommisiionen und Unterkommis sionen gegen die immer unerbittlicher uf tretende Not an Nahrung und HerzUng .und gegen die immer drückender werijkide Teuerung. Und welche Hoffnungen hezt das Volk? Die beste Antwort darauf bilden die diesjährigen Neujahrsbetrach tungen der russischen Zeitungen. Selbst die reaktionäre Wetscherncje Wremja', das Abendblatt der Nowoje Wremf,". fand Veranlassung, dabei zu sagen: Wie diel hat sich nicht im letzten Jahre bei uns verändert, und doch wieder wie wenig! Für Maklakoiv haben wir Chwosiow, für Schtfcheglowitom A. Chwosiow, für Ruchlow Trcpow, für Sabler Wolschin. Das Gadenkästlein hat sich geöffnet, nd wieder geschlossen, aber für unö 6til ti keine Gaben." Und die Birfchewija Wjedomosti" schreibt: .Unfe pskitifches Barometer stand im Januar öfftäichig auf Minimum, war in der Juliwärme .etwas unruhig und hat jetzt wieder seinen' alten lieben Platz eingmommm." WaS wird die Regierung in Rußland tun, wenn auch die letzten Maßnahmen wieder feWchla gen? Wie lange noch wird dies! sich über die wahre verzweifelte Lage täuschen und von ihrem vorläufig noch alle, Not. übertönenden Gesang vom eüdgüjigen. entschiedenen Sieg' betören lassen?' Die französische Weinernte von 101k zeiiigle ein überaus trauriges Ergebnis, Die gesanike Ernte beträgt 18.100,70: Hektoliter gegen 56,134,159 Hektoliter i vorigen Jahre. Die vorwndenen V?äi belaufen sich auf 6,972,133 Hektoliter) ti daß die. ganze Menge, die den Berbrai!. ebern zur Verfügung sieb!, nur 2ö.07?. Auch mit dem '92? trägt.