Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 02, 1916, Image 3

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(i'mt Anden.Rkisk im ci!ny v4 Furcht vor dk , Engländern. 7, Man ßchikßt" in, Overnha? von Buensö',
' , ' ' AyrrK. Lncic' T?,schsrcdlichkcit. Jär,l', ,ozrrt fkr .die Gerettkirn der Tresden". ,'. ,
Wenn Einen, bis gütige 'Jinhir ein jii
ftige5 .VlnnbcngeiiHÜ beschert; da! mit ci;i
goldene, floldbrinaeitde, lriwtj!i,V.mc, fciiürt
liilt man sich diid) nicht Im ren ton, &!vlt
krieg anfechten, die avofic bentfch 'Winbrc
lllst zu befriedigen. Juid Jüc.i kal twchet,
unbeirrt durch all' den Gestank fciliFlicher
Stimmung, bcit btc öftren ünglänbfr
aufgewirbelt halte, im vergangenen Som
nur feine des längeren lüiitir.itlich feftge--Icgtc
Gaftfpielteife ach Gniba nicrisa an,
bot bet et erst bet Kurzem ziitüifgetclitl
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(rtnnien roown, 'ftcjltcn sich neue Gchtoie
riflUitfii in; -Tir, Andrn waren ringe,
fri-iifif, iinb e'6 war (sine Möglichkeit, l)in
tibfr,insjnifiirti. Cdiliefilid), nachbein Ivir
allen in !&ioti('uiiif flf:jt', ttliäilc sich eine
ffsf.rcfi Wn. Fkkeit, nS ans 'Manltieren
überbie Anben tu schaffen. Wir wnrben
bon allen- Seiten, davor gewarnt,, und es
wnrbc uns milgcteilt,, daß bies mit Le
benogefahr derbnnde fei, aber ich konnte
nicht ander?, ich musste hinüber. Den
eventuellen Weg iibejc bie Magellan-?traße
mit dem-Schiff toi'urte ich nicht nehmen,
da diese Äafferftrafze bon den Herren
Engländern bckerrfcht wird, die erklärten,
nachdem fis erfahren hatten, dah ich Deut
scher fei und eventuell ihre Pfabc kreuzen
würde, sie hätte, fäzon lange ans mich cze
wartet und wiirdrn mir eine Falle stellen,
damit ich ihnen' nicht entginge.- Ich bili
aber nicht , in ihre Falle .gegangen.
Nun also ging bis Reise los.. Der erste
Tag biS zmn !5usjc,ber Anden blühen
de. Land, blühende Gärten, Herrliche Na
tur. prachtvolle gi;ünc iippiqe Äerge und
auf ihren Häuptern der Schnee. Neue
Schwierigkciten'stclltcn sich ein; Die Bahn
linie, die ns' wenigstens 40 Kilometer
weit hätte bringen -sollen, streikte und es
wa unmöglich,- weierzukonimen. Unb so
mußte w.ir einige Tage warten, bis die
nächste Post über .die Anden befördert
wurde, die sich herbeiließ, uns eine Strecke
mitzunehmen. Also fuhren wir los, 40
Kilometer ins 'Gebirge hinein und dann
auf Maultieren uiid . mit Gepäckträgern.
Wir waren im Gänzen 7 Personen. 20
Kilometer weit auf sehr gefährlichen We
gen am Mhanc entlang rnd' in tiefem
Schnee bis zur ersten Unterkunftshütte,
ging alles gut, da wieder neuer Trubel.
fere Gesichter waren eingefettet,, wir muß
ten schwere Winterkleidnng tragen unb da
bei brannte die Sonne erbärmlich, wo es
tvindftill war. Aber die Hauptsache wat
überstanden, und nun hieß tS, 314 Kilö
meist durch einen Tunnel wandern; und
als wir auf der anderen Ecite herauska
men, wurden ' reis voir einem 'Blizzard
überrascht, der so schwer, war,' daß wir
keine fünf Schritte sehen konnten. . Nun
erklärten die Führer, wir könnten unmög
lich weiter kommen, da die Wege, berschneit
und Gefahr vorhanden sei. daß wir stecken
blieben, (5s war aber nur H Kilometer
bis zur nächsten Unterkunftehütte. und
diese Strecke mußteii wir' um jeden Fall
noch wagen, Mit Mühe unb Not erreich
ten wir endlich diese Hütte und waren we
nigstens geborgen. Sie war ganz- von
Schnee eingehüllt und ringsherum zum
Schuhe der Stürme von hohen Schnee
mauern umgeben. Für teures Geld be
kamen wir dort elwaS zu essen, was mit
n ich! genießen konnten, und ein Nachtlager,
wo der Wind herein und der Schnee uns
ins Gesicht blies und wir Vor Kälte zitier
ten. Die Damen hatten' ein besseres
Lager. Fünf Tage sind wir ohne uns zu
waschen und in -unseren Kleidern geblie
ben,. Endlich hprle aber doch das Schnee-
gestober auf, und nach vielem Palavern
brachten wir es fertig, baß am nächsten
Punkt, ber Puenta bet Inka-Brücke, die
Maultiere für uns bereit fein würden. Wir
wanderten durch tiefen Schnee 15 Kilo
meter, aber diesmal ging es bctgab, und
wir hatten auch Glück mit dem Wetter, so
k alles Vorneraeganqene ausgewogen
wurbc und dieser Svaziergang in meiner
Erinnerung ewig schön bleiben wird, wenn
auch die Strapazen ein wenig groß waren.
Auf diesem Weg eröffnet sich mit einem
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Die lchle Fahrt d Geschwaders von Admiral Spee.
ei -er Glocke behängen wird, und den Weg
bahnt. .
Dann wurde cs Nacht, wir froren wie
die Schneroer, wir waren auf einem Berg,
der von beiden Seiten von rauschendem
Wasser umgeben war. wir konnten nichts
mehr sehen, wußten nicht wo ein noch aus,
und streikten alle, denn um weiter zu
kommen, hätten wir durch den Fluß wa
ten müssen, wozu wir nicht zu bewegen
waten. ' Wir hatten schon eine schlechte
Erfahrung vorher gemacht, wo beim lusa
ten durch einen Fluß einer der Leute ein
ein ge rochen hatte. Er war von seinem
Tier im Wasset hetnntergeglitten, kam
unter das Tier, blieb hängen und btach
das Lein, und wir Ivollicn keinen zweiten
Fall riskieren. Also einigten wir uns,
zu Fuß zu gehen; Mehr rutschend und
kriechend, als gehend, ging es weitet, bntch
das Wasser wurden wir einzeln ans dem
besten Maultier hinübergesührt, indem der
,,ilhrer .it seinem Maultier vorausging
Dann weiter in dic Nacht hinein, aber
gottlob war dieser Teil des Weges etwas
benex. Wir. langten endlich mehr tot cls
lebendig in San Ina dk Amarilles an,
und dort nahmen wir, nachdem wir die
Nacht durchwacht hatun (ein Hotel gab es
nicht) den, Morgenznz nach Mendoza. Von
hier ans ging es per Schlafwagen nach
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Tort angekommen, stellte ich mich of
fort der Operndirektion vor, die sich weis
gerte, mick auftieten zu lassen, weil ich
angeblich zu spät gekommen war. Das
war aber nur ein Vorwand, denn ich hatte
sie immer auf dem Laufenden gehalten,
sie wußten, daß ich unterwegs war und
hätten irgend eine Wagneroper vorberei
ten, können. , Sie hatten aber nicht das
geringste vorbereitet, woraus zu ersehen
war, daß sie sich weigerten, überhaupt
deutsche Oper zu geben. Ich bestand auf
mein'M Vertrag, und nach dreitägigen
Verhandlangen mit meinem Rechtsanwalt
wurde der Vertrag für das nächste Jahr
anerkannt. Man gab mir aber doch eine
Chance und ich sang einen Akt Lohen
grin , Als ich bei der Probe sang, et
klärten hie Mitglieder des Orchesters, dah
sie mi' niederschießen würden, wenn ich
es wagen würde, deutsch zu singen. Ich
erklärte,' sie können ruhig schießen, ich
stehe da und singe, und ob ich dort oben
für das Deutschtum den Tod fände oder
in der Heimat in den Schützengräben als
Unterossizier im Grenadier-Regiment No.
9 wate nur egal. Der Abend kam heran,
ich sang deutsch und es passierte nichts.
Meine Freunde sagten mir später, sie hät
ten , im Parkett um mich gezittert und
mehr Angst ausgestanden, als ich dachie,
aber sie sagten: Schon durch hr Erschei
nen und Ihr ruhiges, sicheres Auftreten
hatten Sie das Publikum gewonnen. Ein
""-sönliet Freund erzählte mir, vpr ihm
hatten , ein paar Englander gesessen, die
sagten: Wie kann er es nur wagen.
deutsch zu singen?" Schließlich hatte 'ch
einen gro : Erfolg und wurde zum
Schluß sogar mit einer goldenen Medaille
vcn dem dortigen Preßklub überrascht, ge
tiissermaszen als Pflaster auf meine Wun-den.
,Jch gab übrigens noch einige Konzerte,
auch Wagnerabende."
Die personlichen Erlebnisse brachten
Herrn Jörn aus die allgemeine Stimmung
der von ihm bereisten Lander Südameri
kas .eniiber, dem Weltkrieg. Die aiiti
deutsche Strömung, erklärte er entschie
den, ist durchaus nicht in dem Maße
vorhanden, wie es irns die von England
beeinflußte Presse glauben machen möchte.
Im Gegenteil, die Bevölkerung ist eher
auf. unserer Seite. Während meiner An
Wesenheit in Buenos Ayres wurde ein Na
tionalfesttag gefeiert. Irgend eine! Erin
neiunz an .cinen Sieg" über die Englän
der in den 60er Jahren die Argentiner
mn sechs Monaten hatte dieses Blatt b
teil eine Auflage von 1s),000 Ezempla.
ren und drei Konkurrenzblätter, die eben
falls in spanischer Sprache die Cache det
Deutschen unterstützten. Zu statten kommt
ihnen, daß sie sich aus New Fork die draht,
losen Nachrichten, die über Sahville loin
men, kabeln lassen. Ptensa" und Genossen
unterdrücken diese Nachrichten, die übn
gens auch in den deutschen KlubS in Bue
nok Ayres, Rosario und Montevideo
(Uruguay), die ebenfalls darauf abonniert
sind, ausliegen. Auch die vielfach gelesene
N?w Yorker Ctaats-Zeitung" ist eine Be
zugsquelle dieser Zeitungen, mit ' ihren
Nachrichten, Cpezialartikeln u. f. f.' Im
Uebrig n bringen die Dampfer auch oie
Zeitungspost aus Deutschland, soweit die
Engländer nicht Postraub begehen.
Auch in, Chile ist, trotz aller englischen
Lügenberichte darüber, der deutschfreund
liche Unterton der Stimmung unverkenn
bar. Valdivia ist so gut wie deutsche und
in der Hauptstadt Santiago ist der ,?Ncr
curio" von en Engländern ausgekauft, die
anderen Zeitungen bemühen sich, neutral
zu bleiben. Gerade' dem Mercurio" hat
ein deutscher Bewohner von Santiago
einen seh amüsanten Streich gespielt. Et
gab bort eine bezahlte Anzeige aus, die
wörtlich 'lautete: Dieses Blatt ist ein
Schi" neblatt, und kein Deutscher sollte
es lesen. Da man nn Sankium des Mcv
curio" nur englisch und spanisch spricht,
:rde oie Anzeige anstandslos am näck)
sten Tage zum Abdruck gebracht. Zum
großen Gaudium Santiagos.
Die Engländer haben Berichte darüber
in die Welt gksandt, daß die Stimmung
in Chile zu llirgunsten der Deutschen sich
ge' ,'eht habe, seitdem sie Salpeter für
Munition direkt aus der Lust ziehen. Das
ist aufgebauschte Stimmungsmache; 'das
große Publikum in Chile hat überhaupt
kein Interesse an der Sache.
ewunderungswurdig, einfach ganz
solle al, ist die Upserwilligkeit der Deut,
fchen in Chile. Im ganzen Laube wird
Skat nur noch für das deutsche Rote Kreuz
gespielt. Jeder Deutsche fn Chile hat sich
selbst, für den deutschen Hilfsfonds, eine
Kriegsstcuer 'auferlegt, deren Ertrag, wie
mir der Kassier des Deutschen Vereins in
Samiago, Herr Betzold, mitteilte, sich au
36.00 Pefos im Monat beläuft, (der Pefo
zu 82 Pfennig nach dem heutigen Kurse),
Etwa 500,000 Vesos in ganz Chile.
In Talca, einer chilenischen Stadt von
I 3,000 Einwohnern, kündigte ein velgi-
scher Stimmungsmache-Emissar der Al
liierten einen Vortrag über die Kricgslage
an. Er mußte versprechen, nicht gegen
Deutschland zu wettern, brachte aber, doch
da ganze bekannte Lügen-Maierial vor
und schimpfte den Kaiser einen Barba-
ren . Da stand das ganze Parkcttpubl,
kum, an der Spitze die Behörde, aus und
verließ das Lokal. ' Ich selbst gab ' ein
trägliche Konzerte für das deutsche Rote
Kreuz m Kant,ago, Valparaiso, Valdi-
via, Osorno (Chile) und Bueanos Ayres,
und Mendoza (Arge, timenl.
Der englijche Ljel.
ist. Wenn Jemand eine Reise tut, dann
kann er "was erzählen, namentlich, wenn
es sich m eine solche ganz außergewon
lichc Reise handelt. Denn Karl Jörn haj
auf dieser Fahrt di: Augen und Ohren
weit ufgctan, viel Interessantes gehört
und gesehen und ui;ßie ' darüber dieser
Tage im Hotc! Ästor sehr anregend zu
plaudern. - .
Die Schwierigkeiten seiner Reise began
nen eigentlich schon bor seiner Abfahrt,
mit einem stockamerilaiiischen Pianisten
zusammen, nach Panama. Die brasilia
nische Linie verweigerte ihm aus Furcht
vor den Engländern die Passage, bis ihm
!,.l,.. V,. '4.-,.., i (l)vr ?lnrf
Vlt VJVHVl L lil U l vr? luutls jU,
nech telephonischer Aufrage, so eine Art
Geleit- und .Empfehlungsbrief mitgab.
Bon Panama ging'S ans einem englischen
Dampfer, auf dem Deutsch und Deutsche
verpönt waren, nach Callao. Jörn reiste
notgedrungen al Russisch-Amcrilaner und
lernte an Bord den Herausgeber einer, pc
manischen Zeitung kennen, der ein angeb
liches Interview mit ihm zum Ausdruck
brachte, das in die deutschen Blätter Ehi
les überging und ihm lürchterlikbe An
griffe eintriig. Mich, Karl Jörn, Sohn
eines nie in Rußland naturalisierten Teut
schen, Reserve-Unteroffizier de 9. Grenadier-Regiments
in Poiwnerisch-Stargard,
haben sie mit d'Annunzio in einem Atem
genannt", erklärte er lachend.
Dabei war Jörn heilste!!,, als er siir die
Weiterfahrt nach dem erträumten Lima
mit feinen sechslanseMihrigen JnlaEr
innernngrn ein'il von b?n viel fr. i incrcn
unb eleganteren chihnischen Dampfern be
steigen tonnte, auf dem er für die wenigen
quietschvergnügten Teutschen an Bord wie-,
ber ab und zu ein deutsches Lieb sang.''
Bon Lima erzählt er u. a. Die Deut
scheu haben in Lima einen sehr schweren
Stand gehabt und waren sozusagen von
allen Nachrichten abgeschnitten. 7-i!r län
gere Zeit tischte man ihnen nur fcie Liigen
berichte der Rllies aus. Heute ist esbesser
geworden, weil sich die Deutschen zusni
mentaik und sich für faifixn Qktb die
neuesten NaeKrlck'! tclenrol'tiiM) komme
lassen. Der seit dem 1,
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Die Mannschaft der Dresden".
n Skandal z inacben. einiaien wir uns
Oriolr tätige, dnrck Geld, so ut dies oina, und am
neue Präsident dr Republik ist äußeren nächsten Morgen ging die Reise weiter,
ein großer Deutschenfreund. . der eine tx Schnee war so tief, daß von Telegra
Deutsche zut Frau bat, und somit geht es i phenleitang nichts zu sehen wat und nur
den Deutschen bork besiet." .!noch die Telegrapdenstangen ihre Köpfe
Btm Lima ging es in anregender Fa!,rt herausilrectien, doch hatte sich der Schnee
vaeb uanaautt und dann weiter die .Näsle so seit gesackt, daß wir ganz leidliich bis
entlang nach Valvataiso. Tvch lassen wir zur nächsten Station kamen. Ausgesehen
Pari Jörn ttiiitjltn: ! - , i müssen wir haben wie Kalmücke, denn un.
Die. Träget' streikten und durch einen dcr' Mal,das Tal und man sieht den maZeftä-
niajen aconcagua, naani vem .yimaiona
die höchste Bergkette der Welt, hcrvortre
ten.' Man hat versucht, ihn zu besteigen,
und ich bin auch später noch mit einem
Mann zusammengetroffen, det noch heute
unter den Folgen einet Besteigung ;,,'Iei
tjen hat. Höher wie 47,00 Meter sind sie
trotz aller Ausrüstung und Anstrengung
nicht gekommen, da dic dünne Luft den
Aufenthalt unmöglich machte..-
.In Puente bei Inka etwarieten uns
die Maulesel und nun weiter, immer durch
tiestn Schnee. Es ist wunderbar, wie sich
die Maultiere dem Klima anzupassen vcr
stoben. Dic Chilenen sagen, die Mil
tiere nd klüger als die, Menschen. Ein
Tier geht in des anderen Fußstapfen, es
tritt nicht auf. wenn es nicht, sicher ist,
hin den Fuß zu sehen und tanet vor-
Lek en'ndeen wir. daß die Bande de
schlössen hatte, uns einfach im Gebirge
sitzen zu 'wssen, um einen hohen Geldbe
trag Z crxreffe,,. Dabsclbc hatten sie schon
vorher mil einer andnen Karawane flf
inacht. , Wir" wurde sogar gewarnt, daß
unser Leben in Gefahr sei, und wurden
aefraqt, ob wir' Rebotvn bei uns hätten.
Es stellte sich glücklicherweise heraus, daß
drei Personen ' bewaffnet waren.-'Die
Nacht , brach an, und wir, wurden "öfters
ciis unserem Lager aufgestört lind dachten
natürlich jedesmal, jetzt ist der Ueberfall
da. ober es war nur immer eine hanlose
Rücksichtslosigkeit des Gastwirts, 1 und in
Wirklichkeit treignele sich nichts. Um kei-
sichtig nd mit dem Kopf nach vorn ge
beugt. Schritt für Schritt nach dtm,rich
tigen sicheren-Weg. Eipes folgt des an
dem Fiißstopfen und daher ist es füc
den' Zreiler sehr schwer, das" erste Tie?
uni gch'N zu bringen. Dafür-wird im
n, : bas größte Tier ausaefuiit das mit
haben bekanntlich niemals England'S Be
sidrechte in den Falktand-Jnscln aner
konnt ist, wenn im mich nicht irre, da
mit verknüpft. Es gab eine große Fest'
Parade und nachher zog daS Militär mit
fliegenden -Fahnen und klingendem Spiel
zum G.'bäudc des Teu.schm Klubs, spielte
d' deutsche Nationalkmnnc und die Sol
baten, wie alle mitgezogenen Civilisten' ver
anstalteten eine begeisterte Ovation für
das Deutschtum mit einem Heil dem Kai
ser" aus tausend Kehlen. Die beeinflußte
Presse hütete sich, auch nur eine Zeile über
diesen Borfall, der Stadtgespräch tvar. zu
bringen.
Auch sonst st?,, liurn iibecall ans Be
weise der eigentlich deutschfreundliche!! Ge
firming der spanisch sprechenden Bebölte
rang. Da die große Zeitung Prensa"
von englischem Kapital kontrolliert wird
und einige andere Blätter die argcntini
scheu Dependcnzen der französischen Agence
Habas sind, ließ Herr Tsarr. der Heraus
geber der deutschen La Plata-Zeitung"
bald nach Ausbruch des Krieges die
Union" als erste deutsch freundliche Zei
hiiu in Ojnisdu: Si'iadK ttichcintn. Bin-
Dic iwönstc Erinnerung von allen hat
Karl Jorn von dem Konzert mitgebracht,
das er auf der chilenischen" Insel Quiri-
quina der daselbst internierten Mannschaft
der Dresden", den 380 Ueberlebenden von
Admiral von Spee's heldenmütigem Ge
schwader .am 14. September gegeben hat.
In Santiago hatte er den Kapitän Lüdecke
getroffen, dem längerer Landurlaub er
teilt war, und mit ihm dieses Freikonzert
fir feine wackeren Leute veravredt. Karl
Jörn erzählte davon mit bewegter Stimm?
und leuchtenden Augen: ,
Als wir in Conception ankamen, be
grüßte uns am schwarzen Brett des deut
fchen Clubs daselbst die amtliche VerfL-
gung. Riemand dürfe die Insel besuchen,
auch sei es der Mannschaft verboten, sie zu
verlassen." Die Verfügung kburde erlassen,
weil drei' Mann, die mit den, anfänglich
nicht sehr glänzenden Zustänhen auf der
Insel unzufrieden waren, die Flucht zu
ergreifen suchten, aber erwischt und zurück
gebracht worden waren. Da war guter
Rat teuer. ;Jch wandte mich telegraphisch
an den mir, persönlich befrreundeten Präsi
denken bon Chile, Herrn Barus Luco, mit
der Bitte um die Erlaubnis, das Konzert
geben zu dürfen.' Der Sicherheit halber
machte ich aber auch dem chilenischen Ad
miral, weichet das Kommando auf der
Insel führt, meine Aufwartung, der, wie
et mit mitteilte, bereits von Santiago
Nachricht hatte und mir die Erlaubnis er-
keilte, mit meinem Begleiter auf die Insel
in gehen. Dort traf ich die wackeren deut
sehen Seeleute aus kleinen Schemeln vor
der improvisierten kleinen Konzertbühne
versammelt, bie sie mit dem Grün des
chilenischen Frühlings und den deutschen
Landesfarben geschmückt hatten. , Es war
ruhrend, die leuchtenden Blicke der Ossi-
ziere und Mannschaft zu sehen, als ich
ihnen deutsche Lieder sang. Die Tränen
waren manchem der braunen Seehelden
nahe, denn, wie es Tags darauf, ein Dich-
ter in Santiago besungen hat:
Teniseb? Ln'dcr in der !?rem!
linni doviielt kraut und sckiin,
Jiirc Sprache zwiiigl zu Tränen,
Durch die ZeeU zieln sin ehncn,
Äimmg5wll ,ri äiiicdcrsch'n.
Ich sah mich natürlich mit großem In
teresse auf der Insel um. Sie ist dorne
Flachland, eine Meile lang und eine halbe
Meile-breit. Dies Flachland bedeutet ie
Bewegungsfreiheit der 380 Gefangenen.
Auf der anderen Seite ist sie gebirgig mit
einer wundervollen natürlichen Festung rn
der Art von Helgoland, dietein Unberufc
ner betreten darf. Das Lager der Jntcr
nierten ist eine weite Halle, die früher wohl
in großer ktau over cm Bepot gewesen
fein mag, aber jetzt innen zweckmäßig aus-
gebaut und mit gefunden Kasematten her
gerichtet. Die Verpflegung, über die 'an
fänglich geklagt wurde, ist jetzt gut. Obst
und frisches Gemüse kommt täglich von
Talcuana herüber, einer Stadt von 30,000
Einwohnern, die jenseits bes Wassers tn
einet Hacienda-Gegenb liegt. Auch die
Flcischvetsotgung ist gut, bie Zustände im
Allgemeinen ettraglich. Im Ansang exi-
stierte eine Zeit lang, ein zu vielen Kla-
gen Anlaß gebendes absolutes Kommuni-kalions-Berbot.
Das wurde aber aus Vor
stellungen des deutschen 'Gesandten in
-antiaao. Baron Eckert, aufgehoben. Er
fetzte es durch, daß 20 Mann täglich Land
Urlaub nach Tacuana bekommen. Nicht
hirl, ' aber fs kommt doch in lst Wocken
ein, Jeder an die Reihe. Zur Ucbrfa!zrt
Unter dem schönen Titel Der Esel
schreibt der Londoner .New StateSman"
Mitte Januar u. a.: . :
Im gegenwärtigen Augenblick gibt eS
sicherlich keine größere Gefahr für die Welt
als den Esel. ES war die Eselei der Stu
atiS, durch die sie deS englischen ThroneS
verlustig gingen. Es war die hartnäckige
Eselei Georgs III., die für England die
amerikanischen Kolonien verloren gehen
ließ. Die Geschichte ist ein Epos dcr Ber
nichtung von Eseln oder der Vernichtung,
die die Esel über unschuldige Völker ge
bracht haben. Der Esel hat diese hervor
ragende Rolle in der Geschichte gespielt,
weil seine Hartnäckigkeit andauernd ist
als Charakter, und beharrlicher als Klug
heit. Der lluge Mann wird feiner Klug
heit müde werden, bevor der Esel müde
wird, ein Esel zu sein. Das ist die Stärke
des Esels. Sein Geschrei irschallt durch
die Jahrhunderte wie die Stimme eines
Eroberers. Er ist nicht nur in den Tempel
eingedrungen, sondern auch in die Politik.
in die Literatur und m die Künste.
- Der Esel ist ebenso unbelehrbar, wie er
ernsthaft dremblicki. Er blickt iMP ernst
haft dretn. selbst wenn man ,yn im
Verdacht hat, er sei ein wenig ftivok. In
den Verhandlungen eines englischen Wagt
strais z. B. trat kürzlich diese eselhaste
ErnstPftigkeit auf, als man die Ausmer,
zung des Äamens eines deutschen Fabrt
kanten von dem Zifferblatt der Gemeinde,
uhr beschloß. Offenbar hatten die erwachs
senen Männer, die einen solchen Beschluß
faßten, ganz und gar nicht begriffen, daß
wir unS inmitten dcr ernsthaftesten Krisis
befinden, die seit mehr als einem Jahrhun
den über die Well gekommen i t. Nie
mand, der besitzt, was man Pfcrdever,
stand" nennt, wäre auch nur im Traum
auf den Gedanken verfallen, daß der Sache
der Freiheit Europas dadurch zu helfen fei,
daß man ein paar Buchstaben aus einer
Uhr auskratzt.
Ein paar Tage später lasen wir einen
Brief von einem Herrn, der seine LandZ-
leute aufforderte das Beispiel dieses Ma,
gistrats für die Namen der Straßen und
Platze tn London nachzuahmen. Er oe
tonte, daß es ein nationaler Schandfleck
sei, daß, London einen teutonisch benannten
wird das einzige Motorboot benutzt, das
von dem Untergang der Dresden geret
tet wurde, als "die Engländer den wider
völkerrechtlichen Ueberfall auf den deut
fchen Kreuzer in den chilenischen Gewässern
bei der Insel San Juan Fernande; vev
übten und die Dresden" schließlich in die
Luft gesprengt wurde. Drüben in Tal
cuclna fraternisieren die Beurlaubten mit
der Bevölkerung und mit der Mannschaft
eines dort internierten Dampfers der
Hamburger Kosmos-Linie, voxi welch' letz-
terer übrigens der Eine ode der Andere
unter plausiblen Borwänderr den Besuch
erwidert.
Es ist wundervoll, wie ein Zeder Unter,
offizier mit ein paar Mann ein Stückchen
des Flachlandes des Insel, guter dunkler
Boden, unter Kultur gebracht ,.hat. Sie
ziehen dort Gemüse, haben kleine Lauben
mit Schlinggewächs-Ranken auf den Par
zellen, ferner saubere Hühnerfiälle, Enten-
tciche und einen Taubenschlag angelegt,
Das Ganz ist ein Bild im Kleinen davon,
was deutscher Orgamsationsgeift unter
erschwerenden Umständen fertig zu bringen
dermag.
Die Mannschaft exerziert, turnt, spielt
Fußball und erhalt sich bet bester Gesund
heit. Sie Hausen zu zwei und drei in
sauberen kleinen Zimmern, die anfänglich
sehr kahl waren aber bald hübschen Bil-
det und Nippesschmuck, Liebesgaben von
Deutschen in Chile, erhielten. Die brave
Mannschaft, welcke bei dem Untergang des
Kreuzers alle ihre Habe verlor, wurde zu-
erst von dielen Deut cyen auch mit ici-
dein dcrsehen, aber dann errichtete sie auf
der Insel eine Schneiderwerkstatt, wo sie
wieder ihre regelrechten blauen Unisormen
herstellen. , Eine große Badehalle für etwa
40 Mann, mit Brausebädern, wurde eben-
falls von der Mannschaft erbaut. Sie hol-
ten tetzi auch ihre eigenen Kühe und
Schweine. Leider erkrankten acht Mann
an Trichonosis und einige starben. Es ist
ein Rätsel wie die Seuche eingeschleppt
wurde, da sie in ganz Chile nicht existiert.
Seither werden schweinerne Räucherwaren
nicht mehr roh genossen. Ich selbst sah
noch einige der Rekonoaleszenten.
,Die Offiziersmesse ist ein langgestreck-
ter Holzbau, in dem auch die Küche unter
gebracht ist und in welchem Kapitän
Lüdeke und Kapitänleutnant Wieblih ihre
Amtsstuben haben. In der Messe gab es
nach dem Konzert eine feuchtfröhliche Fide
litas. Die Wcine. Liköre und sonstiger
guter Stoff sind wieder Stiftungen der
begeisterten Deutschen Chiles und laufen
durchaus nicht etwa knapp ein. Beim fun
kelnden Glase mußte ich noch mindestens
ein halbes Dutzend Lieder zugeben, deren
Inhalt der Gelegenheit entsprach. Auf der
Höhe der FideliiaS herrschte doch eine weh-
mutige Grundstimmung, denn es wurde
allgemein das berühmte deutsche Kriegslied
von der Heimat' verlangt. Als ich
meinte, ich sollte es doch lieber nicht singen,
denn sie würden dann wohl weinen, er
klärte einer dcr Offiziere, das hätten sie
wohl schon die ganze Zeit über getan.
In Santiago gab ich tags darauf ein
Konzert sür das deutsche Rote Kreuz, bei
dem 500 Personen sich einstellten, darunter
und das berührte die von England fub
dcntionierte Presse peinlich die Spitzen
der Behörden. ...
Meinen Bescheid über mein Ansuchen
um Erlaubnis, den Leuten von der DreS
den" ein Konzert zu geben, traf sodann
zwei 'Tag, nachdem es darüber war, ein.
Die chilenile Behörde teilt mir klipp und
klar mit, daß die Genehmigung ver
sagt werden müßte. . . .
So deckt man sich dokumentarisch den
Rücken gegenüber den Engländern in
einem wirklich neutralen Lande. . .
Worauf mir Karl Jörn wehmütig, der
siändnisinnig die Hand drückte und wir
zum Abschied noch einmal mit einem nn
ausgesprochenen Wunsch die Gläser an
sticken. . - JLF. I
Hanover Square" besitze. Glücklicher
weise haben Ablenkungen dieser Art von
der ernsthaften Sache de Nricgeö wenig
Wirkung, Aber sie sind zahlreich genng.
um die AnnahmeHu rechtfertigen, daß der
Esel ein Tier ist, das in England noch
lange nicht ausgerottet ist.
ES kommen aber noch viel ernstere Fälle
vor. In den beiden Häusern des Parla
ments sitzt eine Anzahl von Herren, deren
Geist sich Inständig mit derselben Art ernst'
haftcr Frivolitäten und hartnäckiger Nich
tiakeiten beschäftigt. Das beste Material-
i für die Natlngeschichte des Esels ist in der
Tat nicht tut Vufson zu finden, sondern
im Hansard" (Sammlung englischer Par
lamentsbetichte). Ein Kennet von Eseln
hat geschrieben, cs würde interessant sein,
festzustellen, welches bie verschiedenen Be
dingungen sind, unter denen eine Abart
des wilden Esels zu einem scheuen Tier,
eine anbete Abatt zu einem neugierigen
Tier wird. Was das Wesen der neugieti-
gen Abatk deS Esels betrifft enthalten
nicht jeden Tag die Patlamentsberichtc
peinliche Belege "dafür? Da ist zunächst
die Art, dic fragt, ob das Ministerium des
Innern, weiß, 'daß ein kleines Mädchen,
dessen Großmutter, obwohl in Italien ge
boren, eine deutsche Sticstante hat, an
einer Nähmaschine in der Umgegend einer
Munitionsfabrik in Bnblctown beschäftigt
wird, und ob das Ministerium dafür sor
gen will, dah sie ohne weitere Verzögerung
interniert wird? - Dann gibt es einen, der
fragt, ob es zutrifft, daß Lord Haldane
gesehen wurde, wie, er während eines Be
fuches in der Schweiz kürzlich Würste aß
ob dies nicht ein Beweis deutschftcund
licher Sympathien fei, ob die Regierung
ihn bevollmächtigte, die Würste zu essen,
und ob die Würste auf Kosten der Nation
oder aus Lord Haldanes eigener Tasche
bezahlt würden? Eine dritte Abart ist
neugierig hinsichtlich der- Neutralen. Diese
Art Esel weiß nicht genau, was ein Neu
tratet ist. Sie hält neutral" für ein
Wort, das jemand bedeutet, der Deutsch
land feindlich sein müßte, es aber nicht
ist, und denkt, daß daS Wort einen Unter
tanen deS Verbandes bedeuten sollte. Di?se
Art neugieriger Esel" würde aller Wahr
scheinlichkeit nach Amerika beschuldigen,
seine Neutralität gebrochen zu haben, wenn
es imstande und willens wäre, Deutschland
Munition zu liefern, wie cs an England
getan hat. Er stößt aufgeregte J-A!"-Rufe
über die kleinen Nationen aus, wenn
Belgien erwähnt wird; aber wenn er gegen
Holland oder Griechenland ' aufgebracht
wird, so erklärt er seine Bereitwilligkeit,
gegen sie als unbedeutende kleine Siaa
ten" Krieg zu führen. Er kann es nicht
in seinen Kopf bekommen, daß es, obwohl
die Durchfahrt von Bannwarc-Gütern
nach Deutschland ; eine bedenkliche Sache
fein mag, noch bedenklicher sein würde, den
Armeen der Mittmächte einen neuen Vcr
bllndeten zu verschaffen. Er ist bereit, alle
Nationen der Erde herauszufordern. Er
betrachtet daS Auswärtige Amt offenbar
als eine Einrichtung, die den Zweck hat,
Fleisch und Munition nach Deutschland
hineinzuschmuggeln. Er will keinem Aus-
wärtigen Amt trauen, das nicht die Neu
tralen hinter Schloß und Riegel setzt. Man
weiß kaum, ob seine Dummheit oder seine
Schädlichkeit größer ist. Mrs. Wharton
bemerkt in ihrem Buche Fighting France",
daß ihrer Meinung nach der seine und ent-'
schlossene Geist, in dem die Franzosen den.'"
Krieg fuhren, vor allem ihrer nationalen
Intelligenz zu verdanken fei. Auch in
England oibt cs Ueberfluß an Intelligenz
aber hier besteht dauernd die Gefahr.
daß sie ohne Nutzen bleibt infolge der hatt
näckigen und starrsinnigen Vierfüßler, die
sich ihr in den Weg stellen. An der Seite
von Eseln kämpfen die Götter selbst der
gebens, und obwohl cs Gänse waren, die
das römische Kapital retteten, kann man
ganz sicher sein, daß es nicht die Esel
"nd, bie bie bebrohte Freiheit Europas rn
tcn werden! .
ir glauben, daß nach nicht gar zu lan-
ger Zeit der Esel aus dem Parlament und
den Zeitungsredaktionen entfernt werden
wirb, wie er aus der Kirche tm Mittelalter
entfernt wurde. - Die Niederlage der Deut
fchen ist sicher, wenn der Esel aus dem
Weg gehen und aufhören wird, seine Un-
klugyett auszuschreten. .
Pom Wisent.
Das Schutzgebiet des Wisent in Bielo-
wjcsch (Bjclowicz) Gouvernement Grodno,
liegt inmitten , des weiten russischen
Kriegsschauplatzes und ist infolgedessen
samt seinen seltenen Bewohnern ara in
Mitleidenschaft gezogen worden. Es ist
ein 00 Quadratwerst (36,000 Hektar)
großes, wenig besiedeltes Gebiet, in wel-'
dem die Tiere durch WintcrfUttcrung ge-
yauen werven. Gedeimrat Pros. Dr.
Cotiwentz, Leiter der staatlichen Stelle für
Naturdenkmalpflege in Preußen, ist bon
einem mehrtägigen Aufenthalt in Hclo- .
wicz zurückgekehrt, um bie Gerügte über
Verwüstung bes Waldgebiets, und Gefahr
dung des Wildbestandes zu prüfen. AI
lerdings ist die Zahl des Wifentwildes
von 600 auf 200 heruntergegangen, zu-
mein durch die Schuld der wildernden
Russen, doch ist seitens dcr deutschen Ar-
meeleitung nunmehr daS strengste Verbot
des weitereit Abschusses erlassen worden:
gleichzeitig wurde et höherer Förstern .
ter mit der Beaufsichtigung des Waldes
und der Pflege des' Wildes betraut.
Ucbrigcns war der Wisent, der in Ruß'
land- außerdem nur noch im Kaukasus
vorkommt, seit 18S2 bereits von der russi-
cyen . Regierung geschützt, und der Ab-
sckuß eines Tiqres bei 500 Rubel Strafe
verboten. Jm Deutfchlaud lobt der Wi
ens in etwa 30' Exemplare nur och ,
dem eingezäumten, etwa 11,0t ). 'Hektar
umfassenden Jagdgebiete iti Fürsten
Pleß.
Je weniger die Menschen einzusetzen
haben, um so mehr haben sie auszusetzen.
e, mein arten Hirsch wachjt das
Geweih durchschnittlich den Tag einen
Zentimeter. .
-urHessen bat mit seinen 1"4 Ouc,'
dratmeileit eine Zollgrenze von nicht we
Niger als 1S4 Micika.