Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 28, 1916, Image 4

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Cuiofia T'ibrne. Montag, 28. Febr. 191C.
11
Seife 4.
Tägliche. Omaha Tribüne
TRIBUN PUBLISHING C0, VAL J. PETER, Prwldcnt
1311 Howard Str. Telephon t TYLER 340 Oraah, Nehrmka
D Moln4 Ia, Branck
Eutern tn4 Western Beproaeatattr
HOWARD C STOBT
1103 Fifth Av. Bld New York
24 ArcJ ßtr., rWladelphl
664 Peoplea Cm L!ä.. CMcaja
AI, iKonU-e. Mit!- Jtf.irrA H MI. t tf" pnMoffm at üwaA, AWW
ufnUr !, .ict 0 Omare. JarcA ,
Preis btl Tageblatt,: Trch de
ot w J5k 54.00. TrriZ Icl
bezahlg, per Jahr $1.50.
Crnafja, Nebr.,
8leucr'?roj'ekke im 3fongrrß!
Nllnachgerade kommt der Kongreß dazu, Stoumnabregeln in Er.
tvagmig zu ziehen, welche dazu helfen sollen, die vorauZjichtllch sehr be
deutenden Auslagen für Landesverteidigl,ng zu decken. 'Man hat zwar
noch keine annähernd 'genauen Ziffern für die kommenden militärlschen
Budgets, sondern weiß nur, daß dieselben sich um ein paar hundert Mil
Iionen hoher stellen werden, aU in den Vorjahren, aber vorgcsorgt muß
immerbin werden. Bemerkenswert erscheint da, daß die Mitglieder des
Hauskomittees für Mittel und Wege, welches die kittunfle zur Deckung
der zukünftigen AuslSgnr herbeizuschaffen hat. für die vom Präsidenten
. ,j ' " - . . ri r , stl .f I" . . l ? 1
Wilson in seiner ahresvotMMfr gemacyren '.uociaiujge wenig cijnuuuyini
zeigen. In den Vorbesprechungen des Komitees ist von einer Gasolin,
oder Automobil-Steuer, von einer Besteuerung der Stahrodukte etc. kaum
cder garnicht die Rede gewesen. Man scheint bereit. dieLollfreiheit für
Zucker aufzuheben, und erörtert eingehend eine Akzise.Steüer aus Kriegs
Vorräte. Und in Bezug auf letzteren Punkt ist charakteristisch, daß vor
zugsweise westliche Kongreßmitglieder für eine solche Steuer eintreten,
während die New Aorter und 5euengländer sich mit allen Kräften. ba
gegen sträuben. Ueber das Angemessene einer derartigen Maßregel Zollte
doch nur eins Stimme herrschen.
Eine größere Ergiebigkeit der Einkommensteuer wird als unmiöblcib
liesse Notwendigkeit betrachtet, nur herrschen Meinungsverschiedenheiten da.
rüber. ob man lediglich die höheren Einkommen höher besteuern, oder auch
die Steuergrenze, welche jetzt unter Einkommen von $3000 nicht herunter,
reicht, tiefer legen sollte, sodaß etwa Einkommen von $1500 oder $2000
ufwärts ihren Anteil leisten Müssen.
HUMANITY FIRST!
W. Schnelle, Chicago.
Bon den vielen Nebmwirkungen, die der europäische Krieg auf die
rieutralen Länder ausübt, ist eine der verhängnisvollsten die gewaltige
Vreissteiaemna oder aar der gänzliche Mangel wichtiger Chemikalien.
5!icht nur dem Handel und der Industrie ist dadurch ein schwerer. Schlag
dcrsctzt worden, nein, weit schlimmer,
Menschen eine direkte Lebensgefahr
Wie viele der besten Heilmittel
Barbaren". Wie hat deutscher Geist
daß' das Wort Humanity ftrst" auch
allen zivilisierten Ländern der Welt werden deutsche Arzneien verschrieben,
und wehe ext. jvranken. wenn diese Medikamente nicht zu haben sind.
' Eme-ber furchtbarsten Seuchen, die auch in unserem Lande an der
VoWkraft zehrt, ist die Syph,us. Sie galt noch lns vor kurzem als nahe,
zu unheilbar. Wer deutsche Wissenschaft fand auch hier den rechten Weg,
der leidenden Menschheit zu dienen: Professor Ehrlich in Frankfurt am
Main erfand das Salvarsan. Die früher elendig dahinsiechenden Ge
schöpfe jubelten auf in neuer Hoffnung und Lust zu neuem Leben. Und
in'der Tat, wie manchen hat nicht das Salvarsan oder das jüngere 5ceo
sulvar an vor dem ncheren Tode gerettet. Das Matel Mn wie man es
kurz genannt hat, ist zum Segen der
Toch da kam der Krieg und mit
streitenden Völker, auch für die Neutralen. Infolge der, englischen Will
kür zur See, bekommt Amerika kein Salvarsan mehr. Welch ein Schlag
für unsere Siechen! Wie mancke Hoffnung vernichtet! Zwar, es sind
Von dem Mittel noch einige Vorräte vorhanden, aber det Preis ist derartig
i.t die Höhe geschraubt, daß ihn nur ein Wohlhabender bezahlen kann.
Was bleibt da den weniger Bemittelten anders übrig, als sich der früheren
Therapie mit Jodkali und Quecksilber zu unterwerfen, die, wenn sie viel
leicht von der Syphilis befreit, doch andere schlimme Gebrechen im Ee
folge hat? Mich es nicht bei jedem Arzte die bittersten Gefühle erregen,
den Armen das allein rettende Mittel nicht verschreiben zu können, weil
Englands Gewaltherrschaft zut See es sür sie unerschwinglich gemacht hat?
Wem sie früher feste Zuversicht einsprechen konnten, den vermögen sie heute
nur zu tröstm auf ein baldiges Ende des 5trieges.
Aber für wie viele wird das früh genug kommen? Ja, wenn unsere
Regierung nicht so strikt neutral" wäre! Hätte sie von Anfang des
kkricges an ein Wasfenausfuhrvcrbot erlassen, dann würden sich nicht nur
die Kreuze auf den europäischen Schlachtfeldern nicht so furchtbar mehren,
auch ans amerikanischen Friedhöfen wäre mancher Grabstein nicht gesetzt.
Da hebt man ein Gezeter cm, daß Tcutschland verschiedene Heilmittel
.für sich behält.. .. Ja. sollte es die denn, obwohl es sie nötig braucht, nach
.Amerika ziehen lassen? Humanity .first", heißt es auch in Teutschland,
aber zuerst für die eigenen Landeskindcr. Würde die Nogicrung anders
denken und handeln, so beginge sie nichts anderes als ein Verbrechen an
der eigenen Nation.
Amerika hat es selbst in der Hand, tausend? seiner Söhne und Töch
ter vor dem sicheren Tode zu reiten. Es muß ein schleuniges Ende machen
mit dem schändlichen Waffenschacher. ' Taim ist der Friede nicht uchr fern,
und büben wie drüben bleibt ein Meer von Tränen ungemcint.
Tarum auf. Amerikaner, steht alle für. das eine hohe Ziel: Embargo!
Schließt Euch unverzüglich der American Embargo Conference, 123 N.
Clark Ttr. Chicago, an, die unentwegt und unerschrocken kämpft für
Hnmanity firft!"
" Ein christliches Programm. siecht und unnötig ist. in den Wahn
Der in New Fork erscheinende und sinnigen Wettbewerb der Nationen
weit verbreitete Christian Herald", um große, kostspielige und- miöge
ist weder prodeutsch, noch proenglisch, dehnte Kriezsrüstungen einzutreten:
Er ist vielmehr proainerikanisch unö wid drittens, daß in allem, was die
darum befleißigt er sich auch mit 2kV sreinidlichen oder uilfreulidlichen Ae
zug auf den großen europäischen ' Ziehungen unseres Landes mit cnoc
.srfieg einer ehrlich nentralen Hal rcn Nationen angeht, kein einzelner
tnng. Da ihm aber auch fein Ehri Bürger, und sollte er selbst zu dem
stentum nicht imr auf der Imige. hohen Amte des Präsidenten erwählt
s'.'ndeni auch im Herzen sitzt, sa hält fein, die Macht habe sollte, zu han
er es für die vornehmste Pflicht des deln, ohne sich vorher darüber zu
amerikanischen Volkes, dahin m totf. unterrichten, was das aane Dolk
m xk xs t;,trr,Aa mr,.k,. v..j. . 'v u,...!. vu-
riefen in der allen Welt möglichst
Kuij uv ;iuiuci.
schliß das Blatt mit dm folg
bemerkeni-merten Setzen:
.Während dieser ganzen traurigen
und unbsilöollen Toae ist der ,Ekri
. ! K ... .
Man herald" entschieden wr drn
einer
in, ..?
. un-? heukilkideten nn."i
'tor j:ber!:!iegg
ir."f': r'nc c; hnn SlriMf tcinct
mo omwa weroe. Einen längeren iöyrqtian Herald". Und es ist ein
Leitartikel über die miZwSrtizen Programm, das jeder amerikanische
'.'ingeli.'gl'nneiten der zw. Staaten Clirift
TunMimmiaie v?runozaize ctngerrcicn zendsacher (Sestnlt nach Europa g?
mid gedenlt auch in Zukunft für schickt hat, den Mut haben kann, am
dieselben einziitreten: erstens, daß Sonntag in die Kirche m eben und
innere Negierung nicht me Au-Mr.ne mit den blutigen Träne der
von Wanen und. Munition erlauben! durch ihn zu Witwen und- .ckijken
sollte an irgeiid eine tiar?,' d:5 mit' semachtenKrmen! nd Kinder te.
N!!t
pü'M .'tuucii; jiDcucni pas'ei U'.i'jgcn.
Office 407 1 Ast.
Träget, ,er Woche 10c? dnrch bic
Vochenblatt,: Bei strikte, Bora.
28. Febr. 1916.
es bedeutet für Tausende friedlicher
kommen doch aus dem Lande der
so ganz 'beionderA dafür gesorgt.
in Sie Tat umgetzt wurde, n
ganzen Menschheit gewordeil.
ihm jbie Not. Nicht nur für die
utiut uiiü lounimr
Tas ist also das Programm des
tiN?tandZl0s lintpHsfroiflli !
ton. rtd tofchtrifcn. sollte SiKÄffÄta
wemiilö den eriten at,. tyvn nin
jemand, der sechs Tage in der Woche
iffinrhnisrfiim, i,.;,4-i ....v ...
7.".. i"'1;" uiiu uu
schnöder Geldgier den Tod in tau.
mdten Hände zum Thron , des
Hpa'-'ten zu erheben, das ist wirklich
mehr, als .wir zn dnftekt 'vmnZmid Frt.:Elrau Weiman für das
n v, V f 1. -r- . I. , . .
Miu
tcn kLtcn Setj anbe.'Lcvcn tctCmcu,
langt, so richtet er sich gegen daS so,
genannteil persönliche Regiment deS
gegenwärtigen Präsidenten. . Und
darüber haben sich auch Parteigenos
sen des Herrn Wilson in der schärf,
sten Weise geäußert. Eine Fort,
dauer dieseö persönlichen Regiments,
oaS in unversonnlichem Widerspruch
mit dem demokratischen (Seist unsrer
NeaierunaLform steht, halten wir
sür ganz ausgeschlossen, ganz gleich,
ob der Christliche Herald" mit sei
ncn beiden anderen Forderungen
durchdnngt oder nicht.
efwuellgüls6.Mcill!
Mittivoch, den 1. März, findet im
Musikheim. 17. und Cah Str., die
monatliche Versammlung deö Frauen
SilfsvereiiiS statt,' wozu wir alle
deutschen und und oikerreichisch-unga
rischen Frauen.herzlich einladen. Be
sonders den letzteren möchten wir es
ans Herz legen, zahlreich zu crichei
ncn.
Wie schon früher angezeigt, kommt
diesmal ein besonders gutes Pro.
ramm zur' Ausführung und zwar
von den Frauen Val. Peter, urnst
Rccse.. Karl Plein und Frl. Tora
Treiblts, denen das Lniaha Publi
kum schon manche genußrcichStun.
de verdankt.
Frau Elly Kirchhofs von Plain
view sandte wieder einige prachtvolle
Handarbeiten, welche stets sehr preis
wert verkauft werden. Wir haben
schon seit Monaten keinen öffentli
chen Aufruf erlassen, hassen daher,
daß diesmal unsere Einladung Ge.
hör findet und der Zuspruch so zabl
reich wird, als es die gute Sache,
der wir dienen, verdient. Tic Not
ist groß, darum sollte sich jede deut,
sche Frau dem guten und edlen Werk
anschließen. Das Komitee.
Knabe Dein Spiel erschossen.
Der IZ.jähnge Edward Jansen,
ein Sohn von Herrn und Fraw An.
drew Jansen, 3935 ?kbratka .Ave
nue wohnhaft, spielte Samstag
nachmittag mir- seinem Freund Wal
tcr ieberg in der im selben Häuser
geviert gelegenen Sicbcrg'schen Woh!
nung. Im Verlauf desselben enti
lud sich ein Revolver, den der kleine ?
Sieberg iifc Händen hielt, und die '
iiugel dmnz dem unglücklichen fcd
ward Iaiisen in die Lunge. Ter uii
(glückliche Knabe wurde in sterbe!'
dem Zustande in die elterliche Woh.
nung gebracht, wo er nach kurzer
Zeit den Gesst aufgab.
Neuigkeiten aus JöM!
-
Tes M'oiiies.
Herr Emil Schnabel. 107 C. Ave..
ht jetzt die Lertretuvg der Omahg
Zribüne. Wr bitten die Leser, dem
selbku Neuigkeiten aus Kirche:,., Be?
eis und F?ni!ienkreifen zukommen
?n lassen, welche derselbe zur Ver
Zsfentlichung in der Tribüne über
mitteln wird. Auch nimmt Herr
Zchnnbel SuliskriPtivns , Gelder i
Empfang.
Gouverneur Elarke ist an der
Grippe erkrankt und muß mehrere
Tage das Haus hüten.
Polizeirichter Joe Meyer ist Kan
didat für Munizipalrichter, desglei
chen Eskil Earlson.
Von den bisherigen StadtratZ.
Kandidaten hat sich Sani Zion öf
fentlich als Liberaler und Gegner
aller puritanischen Gesehe ausgespro
chen. Er erklärte, daß Tes Moines
nicht wie eine (Sroßstadt, sondern wie
ein Torf . verwaltet wird. E. W.
Beacon hat sich dagegen als Pro
hibitionist bekannt. Thomas Fair,
weather kommt nickst direkt mit der
Sprache heraus, Leonard ist als aus.
gesprochener Mucker bekannt und
James Eonroy als durchaus liberal.
Die Uebrigcn haben noch nicht direkt
Farbe bekannt.
Ed. Wegcncr, der frühere Wirt
von Valley Junction. hat in Seattle
ein Grundstücks-Äeschäft eröffnet.
wird aber zu seinem Prozeß zurück.
f rtfcrr '
Fort Todge.
Am TienLtag nimmt die die?,
jährige Autoluobil.Ausstcllung ihren
Anfang. Tieselbe verspricht, die vor.
hergehenden bei weitem zu übertref.
sen.
Tie zwotstahnge econda emprr.
ni, welch? vor mehreren Monateil
mit dem jungen Italiener Guernacci
ni aus Lehigh durchbrannte, ist in
Philadelphia mit dem Letzteren crn3.
findig gemacht und in polizeilichen
Gewahrsam genommen worden.
I. A. O'Shonesm von Clark, wel.
1 klier in vier auf cinandpr irfftpnhm
Tnnn - n tiorrinr i.
Gesängnis abbrummen
' Achtuna. iTeulsche!
Kommt zu I. F. C. bimohr für
oesten Limburge? Käse, geräucherton
Eatfisch. Hasenpfefftr. Bier und
chnops haben wir auch z, vor.
kaufen. 207 südliche 13. Straw.
Cu$te,' Neb.;,, 'r
' !
Snkder .In der kiesigen St.
Leo' k&tfa ninriv lirtfiniin tfütert
TkiitschlandS Sozialpolitik.
Wird ach fccin rtk manche innere
' Wandlung erfahren.
In einer Berliner Zeitung führ!
E. P. Heil iiber Deutschlands So.
iialpolitit und die Wandlungen, die
ie voraussichtlich nach dem Krikge
ahren wird, Folgendes au!:
Die Sozialpolitik deö Deutschen
Reiches hat wie alle anderen Zweige
öffentlichen Lebens durch den Krieg
eine sehr schwer Belastungsprobe be
stehen müssen und hat sie auch glän
end bestanden.' Die Entfaltung
der Wchrlraft. Ue die ganze Wclt
gegenwartig mit Staunen und Be
wunderung betrachtet, istzu einem
nicht geringen Teil auf die heilende,
versorgende und vor allen Dingen
vorbeugende Tähakeit der deutschen
Sozialpolitik, zlurückniführen. Die
Grundgedanken, auf denen die bis
herige Arbeit geruht hat, sind also,
möchte man glauben, durch den Krieg
gesichert gegen jcd, Kritik und gegen
jede Veränderung in der nächsten Zu.
kunft.
Und doch wird ebensowenig wie
nn anderes Gebiet des öffentlichen
Lebens bai Gebiet der Sozialpoli
tik, wenn der Friede wiederkehrt, nicht
genau auf dem Punkte fortgeführt wer
ten können, auf dem es im August
1914 gelassen wurde. Der Krieg selbst,
ter die bisherige Arbeit bewährt und
olS notwendig erwiesen hat, sorgt für
deren 'Umgestaltung und Ergänzung.
Und zwar handelt es sich dabei nicht
nur um etwas, was an die bisherige
Arbeit sozusagen nur äußerlich daran
wächst, sondern tS handelt sich viel,
mehr um Wandlungen und Aenderun
gen von innen heraus, um einen
Wechsel in den letzten Grundsäben.
Was wir mit der staatlichen So.
ialpolitik. im wesentlichen mit den
großen Unternehmungen der staatli
chen Sozialversicherung, bisher be
kämpft haben, das waren Wossen
nöte und Massenelend, waren Dinge
und Erscheinungen, die ce, Simonen
Menschen andauernd in derselben
Weise und gleichzeitig auftreten. Und
was wir als Abwchrmaßregeln gegen
diese Nöte unternommen haben, das
waren dem Massencharakter, enspre
chende schematische Lorschriften und
Gesetzesoerordnungen. Wer z. B. eine
gewisse Anzahl von Jahren gearbeitet
hatte, oder wer im Betriebe verun
glückt war, der wurde dadurch von
selbst berechtigt zum Bezug einer
Rente. Und mit der Gewährung der
Rente war für die staatliche Eyzial
Politik der Fall erledigt.
Eben deswegen war auch die So
ziawersicherung fce Staates niemals
imstande, auf die Mitwirkung der an
deren großen Zweige der sozialen Ar
beit zu verzichten, den private Wohl,
tätigkeit, Armenpflege von Staat und
Gemeinde, kurzum die verschiedenen
Zweige caritotiver Arbeit miteinander
bilden. Während die staatliche So
zralpolitik Massennot nachging, mühte
sich die Earitas mit unermüdlichem
Eifer und in möglichster Anpassüng
an die unendlich .oechselnden Verschie.
denheiten der zahNosen einzelnen
Fälle, über die individuelle Not der
hilfsbedürftigen Schichten im Volke
Herr und Mcisier zu-werden. Ihre
Arbeit war deshalb von SchematiZ
mus der sozialpolitischen Gesetzgebung
auch dort, wo sie solche Gesetze zu
ihrer untersten Grundlage hatte, voll
kommen fxl'u Die Armenpflege z.
B. half hier mit Baruntersiützung,
dort mit Gaben in Natur, dort durch
Bereitstellung einer kleinen Garten
landfläche, dort durch Vermittlung ei
er Arbeitsstelle, dort bloß mit Je
ratung usw., wie der einzelne Fall
eZ gerade verlangte und , zugleich
rechtfertigte.
Ein Stück vsn dieser Caritosgesin,
nung, wenn der Ausdruck erlaubt ist,
kommt nun durch den Krieg unwei
gerlich auch in die staatliche Sozial
Politik hinein, einfach infolge'der
neuen Aufgaben, die ihr unter dem
Druck der sozialen Wirlungen dieses
Krieges gestellt werden. Man braucht
dabei nur an die Aufgaben zu den
ken, die die Versorgung der leider so
sehr zahlreichen KriegSbeschä.
digten der Sozialpolitik rniftr
legt. ES ist ganz auZgeschlcssen. daß
man sich von StaatS wegen damit
begnügt, diese Manner. die ihre Ge-
fundheit dem Vaterland zum Opfer
gebracht haben, dauernd mit einer ein
fachen Rente abzufinden. ÄaS darf
nicht geschehen einerseits, weil der
Staat sich auch die geistige und stell
fche Entwicklung dieser Menschen
angelegen lassen sein und deshalb die
Wahrheit bedenken muß. daß innere
Zuftikdenhelt deS Menschen nur er
reichbar ist. wenn man seinen Trieb
zur B?tatigung sich auswirken läßt
. Andererseits führt zu demselben Er
gebniS eine Erwägung im Interesse
oeS Staate! und der Allgemkmde'.t
Die Verluste und in Lücken, die wir
nach dem Krieg Im sozialen Auibau
deZ Volkes werden beobachten müssen.
sind le'der als fs groß anzunehmen.
daß wif im Interesse der wirt'aZt
kicken nd siaallichen Leistungsfähig
keit auf keine Kraft, die noch irgendivs
ganz oder teilweise vorhanden, ist,
werden verzichten tonnen. Wir müs
seg also auch im AllgtMfimmerefft
darauf bedacht sein, daß wie. die Ar
keitSkraftk. die technischen Zsähifffeften,
. hat Können und Wien der KkiezS
beschädigten, hxvt ti nick vorhan
den .jstt wieder in den Dienst dcr
ÄolkSwirischöst und Eütererzeugung
stellen.
Das heißt aber,, daß die soziale
Arbeit aufhören muß, so wie sie biS
her tat, nur Mssennot durch schema
tische Regelliiig zu bekämpfen und zu
beseitigen. . Tenn von zwei Kriegs,
beschädigten desselben BerustS wird
wahrscheinlich der eine mehr, der an
dere weniger noch im ursprünglichen
Berufe brauchbar sein, wird der eine
an dieser, der andere an jener Stellt
verwendet werden muffen; mit einem
Wort: die soziale Fürsorge muß aus
diesem Feld ihrer Betätigung ansän
gen. individualistisch nach dem Vor
bild der Caritaö zu arbeiten. Und
cs tritt 'neben das alte nun ein neueS
Prinzip, dessen Wirksamkeit im Be,
reich der Sezialpolitik als Ganzes
heute, noch nicht abzusehen ist.
Jedenfalls aber wird diese innere
Wandlung und Erweiterung der
sozialpolitischen Grundsätze für das
Gefamtgebiet der Sozialpolitik nur
'egensreich ein können: denn das wal
doch unverkennbar: die bisherige Me
thode, die mit innerer Notwendigkeit
zum Schematismus und zum Büro
kratismuZ führte, konnte und durste
nicht das leiste Wort bedeuten, am
allerwenigsten daS letze Wort iu der
Sozialpolitik. Der .Ursprung der So
zialpolitik ist doch 'die Gesinnung, die
in dem hilfsbedürftigen Menschen den
den Gütern des Leben3 gegenüber
Gleichberechtigten erblickt, die auch
dem Hilföbediirstigen PersönlichleitS
wert und Persönlichkeitswürde zuer
kennt. Darum kann es Sicht anders
denn als Fortentwicklung des sozial
politischen Prinzips erscheinen, wenn
zu der schematische Arbeit der
Staats- und Sozialpolitik durch den
Krieg ein kräftiger Zuschuß caritati
ver Liebesgesinnung hinzukomitit.
v '
Ehnviirdige .Bäume.
-Von allen Waldbäumen errelcht
sie Linde das höchste Alter. - Uever
verschiedene durch ihr ehrwürölges
Alter geweihre Linden plauoert ein
deutscher Fachgelehrter. Em außer
gewöhnlich großer, gesunder Baum
oieser Art mit bre:t ausladenden
Aeiten. dessen Alter auf 1000 Jahre
geschätzt reite, steht in Hirgingen in
der Lüneburger ' Heir. Die Linde
zu Donndorf bei Äayreuth. die 1843
wren Hauptast verlor soll mehr als
1220 Jahre alt sein und schon 1390
einen Umfang von über 15 Metern
gehabt haben. Diejenige von Neu
stadt am Kocher ist , seit etwa einem
Jahrtausend frisch? schon 1292 war
sie als ein großer, atter Baum be
sannt. Von ihrem Umfange kann
man sich einen Begriff machen, wenn
man erfährt, daß ihre untersten Aeste
auf nicht weniger als hundert Stütz
Pfeilern ruhen.
Dik' bemerkeaswertefle und be
kannteste alte Linde Westfalens ist
die Femlmde zu Dortmund. Das
Alter dieses Baumes kann insofern
inizermanen .bestimmt werden, als
?as jZemgericht, daS ein Freigrak
leitete, wcihrens des WittelalterS mei
ter westlich am Graben der Stadt ,
lag und 1545 unter die Linde ver
iegt wurde. Dreier so ehren, und
uhmreiche Baum, der noch heute den
steinernen Tisch des Gerichts mit
des Reiches Aac zeigt, aus dem einst
das naÄ: Schwert und die Weiden
,chlmgeii lagen, wurde um die Mitte
ves vorigen Jahrhunderts in die Ei
senbahnanlagen hineingezogen und ist
trotz der sorgfält-izsten Pflege, die
man ihm zuteil werden läßt, dem
Absterben verfallen.
Trer merkwürdige uralte binden.
allerdings ebenfalls durch die Jahr
Hunderte sehr mitgenommen, finden
sich auf den öffentlichen Plätzen Pa
derborns; untex den beiden bei klei
nett Domplatzes schmor die Bürger
fchaft der Ztadt dem Fürstbischof den
HuldigungS und Treueid. Vier
prächtige ölte Linden stehen nn einer
uralten Opftrsteüe bei Soest; ihr
mächtigen ttronen haben einen Um
fang von Meter. Die Prior
linde auf der Klus bei Brekerfeld
wird auch Lutherlinde genannt.
Solch alte Linden spielen im Volks
glauben eine große Rolle. So soll
eine Linde im Bodekessel der Bebau
sung eines wohltätigen Zwerges sein,
ver dk 5!rank?n pflegt und den Ar
men Brot oringl. In einen Linden
bäum, heißt. eS im Volksmunde,
schlägt der Blitz niemals ein; besold
findet man vor Wohnhäusern, an
Feldwegen und auf Tichkampen häu
fig Linden. Das holz dient. alZ
Mittel gegen Verzauberung. ,
-DaS Präfiiium dkS
österreichischen Militar-Witwen und
Waisenhilsesonds in Wien faßte den
Gedanken., eine phonographische Avf
nähme der Stimme deS Kaisers
Franz Joseph herstellen zu lassen,
um s den Völkern der Monarchie
und ihren Freunden Gelegenheit zu
geben, die Stimme deZ Mmarchen zu
vernehmen. Der Kaiser erklärte sich
bereit, der Bitte zu icillstchie. Die
Aufnahme fand im Schönbrunner
Schloß ta!t. Bevor der'Noiser in
den Apparat sprach, fragil er, et
auch Aufnahmen der Stimmt 1 deZ
Teuischtg Kaisers dorh?nd?n ' feien,
und ahm .mir nuptuung 'Kennt
:i d,t,i, fcj btr Fend im Verein
mit? der - deutschen Nslicralstiftunz
fllk Hipieibliei ene der ' Gefallenen
auch g den ' Teutsche Kaiser, mit
der fließe Vtu herangetreten jei,
Zlorlagc M kill Prvtkst-Tklkgllimiii!
Wir bringen hiermit ein Protest
Telegramm an die Buudcesenatorkn
und Aoiigresilcute mV bitten die
Bürger nd Zwcigvercine des
Staatsverbaudcs, dasselbe entweder
abzuschreiben oder ei ähnliches De
legramm zu sende. Es wäre zn
empfehlen, wen der Wortlaut von
maucheis' etwas geändert würde, so
daß er zwar den MeinnngsauSdruck
des oder der Sender birgt, gleichzei
tiq bcx darlegt, daß die Massen der
Bürger .mit dem urs der Admi
niftratio nicht einverstanden sind:
Hon.
Lenator krom
Oooeressmsn tiom
Washington, D. C
We respeetfülly urge your
l)rorou8 protest and vote gainnt
any legislation perraitüng Ameri
can citizens to travel on arraed
belligercnt vesscla at the risk of
involving this eountry In a forelgn
war, the cauaes of which would
forever leave an Indetible stain
on the jeputation for pcace and
neutralily of the United States,
whose honor and aelf-respect doea
not depend jipon insißtence on the
rights of American to assume
riisks which it ia their patriotic t
duty to avoid. This aentiment ia
strohgly endoraed by an orer
wlielming majority of our people
who are strongly oppowd to war
and btlieve Congresa should in
aist on it prerogatire to act
Independently.
Die Namen und Adressen der Bnn
deö'Tcnatoren nnd Nongrefstrute von
Nebriwka in Washington sind wie
folgt:
Hon. V. M. Hitchcock,
U. S. Senator ftom Nebrabka,
Wasl)ington, D. C.
Hon. Geo. W. Norns,
U. S. Senator ftom Ncbraska,
Washington, D. C.
Kougrrsikente: -Hon.
Frank Rcavis, -
Congreszman from Ncbraska,
Washington, D. C.
Hon. C. O. Lobrck,
Eongrcsiman from Nebraska,
Washington, D. C.
Hon. Tan. B. Stepheus,
Eongreßman from Ncbraska, '
Washington, D. C.
Hon. lZkjas. H. Sloan,
Eongrcfzman from Ncbraska,
Washington, D. C.
M,!MMWM . J H. n:
MW JuST
t 1 k i
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Regulärer Preis dieser S Quarts
Unse, Spezial
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' Expreß vorausbezahlt.
Bedenken Sie, das; diese Offerte' nur für eine gewiffe .eit gilt.
Jetzt ist die Zeit für Sie, davon .Gebrauch zu machen. Säumen
und zögern Sie nicht. Eine solche Gelegenheit bietet sich Ihnen
nicht wieder. Greisen Sie zu und sparen Sie Geld, solange Sie
können. I
Henry PoIIack's Iiqnor House
122-24 Nord 15. Strasse
'Omaha. Neb
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Zur gefälligen Beachtung Z
HerttPaklack. der schon so viel für das deutsche und öster.
reichisch'iiigarisck.e Rote Kreuz getan hat. wird uns auch diejnial
S Prozent von jsder.-Vestrlkirrig. die auf dwse Anzeige gnnaclit wird.
abgeben. Wir hossen daher, da
... . . . .. 5 Achtungsvoll. , ..
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Hon. Slshton C. Shalleiiliergkr,
Eongrcsjman from Nebraeka,
Washington, D. C.
Hon. Moses F. Kinkaid,
, Eongrcfjman from Nebrabka,
Washinzton,' D. E.
Ia die Omaha Tribüne diele Le
ser in Iowa nd Missouri Hat, giebt
sie auch die Name der Senatoren
und Äongressteute dieser Staaten an,
um die dortigen Bürger z veran
lassen, von iyreur- Protestrecht Ge
brauch zn machen:
Die) Namen und Adressen der Se
atoren uud Abgeordneten von
Missouri sind:
Senatoren:
Hon. William Jvcl Stone,
U S. Senator from Missouri,
Washington, D. C.
James A. Rccd,
N. S. Senator from Missouri,
Washington, D. E.'
Kongresjlrutc:
Hon. James Tighlman Llohd,
Congreßma from Missouri,
Washington, D. E.
Hon. William Waller Rucker,
Hon. Joshua W. Alexander,
Ho. EhaS. F. Booher,
Hon. William Patterfon Borland,
Hon. Element Eabell' Tickinson, .
Hon. Eourtneh Walker Hamlin,
Hon. Torsey W. Shackleford,
Hon. Ehamp Clark,
Speaker of House of
Nepresentativcs,
Hon. Jacob Edwin Merker,
Hon. William I. Jgoe,
Hon. Leonldas Carstarphcn Ther,
Hon. Walter Louis, Henslcy,
Hon. Jos. Jas. Rüssel,
Hon. Perl I. Decker,
Hon. Thomas Lcwis Rubey.
Die Namen und Adressen der Se
natoren nd Kongreßleute von Jvivo
sind:
Senatoren:
Hon. Albrrt Baird Cummins
N. . Senator from Iowa,
Washington, D. E.
Ho. .William Squire 5kenyo,
U. L. Senator from Iowa,
Washington, D. (?.
.
Kongreszlente:
Hon. EhaS. Kennedn,
Congresiman front Iowa,
Washington, T. C.
Hon. Harry E. Hiill, ,
Hon. Burton Erwin Stuect,
Hon. ilbcrt i.Haugen,
Hon. James William Good,
Hon. C. William Ramseyer,
Hon. EassiuS E. Towell,
Hon. Hvrace Mann,
Hon. William Ravmond Grcen,
Hon. Nrank P. Woods,
Hon. ThomaS ß. Ttrele.
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