Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 28, 1916, Image 1

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Bericht über den
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Dmaljä. JtcGr., ZNontag. 28. .fekruar 1910.,
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Die Deutschcn erstürmen trotz Helden
mutiger Gegenwehr eine Stcl
lung um die andere!
Blutigste Schlacht des Krieges, sagen Franzosen!
Berlin, 28.,Jeb.,' über London.
Die Franzosen machten fünf der
zweifelte Angriffe, um die ihnen
entrissenen Stellungen nördlich und
nordöstlich von Verdun zurilckzner
über. Dein offiziellen dcntfchen
Bericht zufolge ibrachen alle feindli
chen Angriffe unter den: Feuer der
Teutschen zusammen, und die Fran
zosen erlitten furchtbare Verluste an
Toten und Verwundeten. Deutsche
Streitlräste habm die Vefestigungö.
iverke bei Hcirdaniount sowie die
jcnigcn von Chanrp Neuuette und
auf dem Talou Bergrücken gestürmt.
Tie Zahl der unverwuiüieten gefan
genen Franzosen wird auf 15,000
veranschlagt. Der offizielle deutsche
Bericht über die Ereignisse auf , der
-Westfront lautet folgcndennaben:,
JÄn niedreren Punkten lind bei
tige Artillerie 'und Minenkänrpfe zu
verzeichnen. Ein Angriff der Bn
rn .....s... ....
ICH sUflUa. von, yptTIl urniut; vvii un-
joreit Truppen ab geschlagen. Aeu
Kerst erbitterte Kämpfe ereignete
sich auf den Höhen des rechten
llfcrtz der Maas. Die Franzosen
führten dort' immer wieder frische
Truppm ins Gefecht, mnd fünf Mal
fetzten sie Sn: Sturm an in der 21b.
ficht, das ihnen entrissene Fort Dou
uinont zurückzugewinnen; alle ihre
Anstrengungen waren jedoch erste
llen; sie wurden unter kolossalen
- Verlusten an Toten und Verwuu
beten ihrerseits zurückgetrieben. Das
westlich vom Fort Touamnont ' ge
legene befestigte Dorf Ehamp Neu.
rille, der Hauptstützpunlt auf dem
Talou Bergrücken, wurde von uns
gestürmt: die Stürmer drangen bis
Navc, der südlichen Grenze des
nordwestlich von Bras gelegenen Ge
hölzes, bor.
Das östlich von Fort Dollaumont
gelegene "stark befestigte Hardamount
wurde ebenfalls von uns gestürmt.
In den Ebenen des WoevreDirstrikt
ist es zu lebhaften Gefechten gekom
men; das Kainpffeld erstreckt sich bis
zur lothringischen Gebirgskette.
15,000 Gefangene.
Soweit man bis jetzt berechnen
Tann, haben wir 15,000 nnverwun
dete Gefangene bei den Kämpfen
3n Berdun gefangen genonnnen.
In Flandern werden die feindlichen
Truppen von unseren Fliegern fort
während belästigt. Französische Flic
ger griffen eine Vorstadt von Metz
an: 8 Zivilisten und 9 Soldaten
tuiill'n dabei ums Leben; mehrere
Häuser . wurden beschädigt.. Ein
französisches Flugzeug wurde zum
Abstieg gezwungen, die Insassen,
zwei französische Hauptleute, wurden
gefangen genommen." ,
Die Eroberung Touaumont's.
Berlin, 28. geb., über London.-
; Ein Korrespondent der Zeitung,
Zeit am Mittag" meldete feiner
Zeitung, dasz die militärischen. Ope
rationen gegen das Fort Douaumont
IN lisisfi M Uhr früh dem 91 üw'forii
nr mit einem iurchbacen Bombarde
ment eröffnet wurden. .Deutsche
Flieger verhinderten französische
Flugzeuge am Ausllärungsdicust.
lim 5 Uhr nachmittags setzte die In
fanterie zum Sturm an nnd warf
gleich beim ersten Ansturm, der mit
iunvergleichlichom Ungestüm ausge
führt wurde, deil Feind, und er
ubcfte beträchtliches Gelände. Süd
Jich den Flabas und in der Wach
borschast des Hauinont Geholzes
wurde der Feind ebenfalls gewor
fen. Das ivuldige Gelände war mit
Trahtverbaiien, Wolfsgruben und
andern! Hindernissen durchsetzt; die
deutsche Artillerie aber hatte hinrei
chend Wege für die Stürmer ge
l-abnt, und u,n 9 llhr abends war
das ganze Gehölz in Miseren Hän
den. Soweit waren die Teutschen
vorgedrunnrn. dasz die feindlichen
Streitkräste, die in dem, Tale nörd
lich von Hai, m out in Reserve stan
den, im Rücken lvdrobt wurden.
?ei TageSgrauen muszten sich die
Franzosen von dort znrückiekien.
waren dabei einem so furchtbaren
.'irtillerickeuer ansgesetzt, das; sie
tc
)r
- In
itfmnn't Verluste erlitten. ?! m fol-
;nidon Tage setzte unsere Jnfante
fiel
Berdun
ctricbm!
rie, uiüerstützt von dein treffsicheren
Feuer unserer Artillerie, ihre An
griffe in südlicher Richtung fort,
llin 6 tlhr abends wurde die auf
einem hohen Berge gelegene Ort
schaft Haumont erstürmt, eine halbe
Stunde später befand sich auch das
Caures Gehölz, östlich daoon ge
legen, in unseren Händen.
Am 23. Fcbrmar wurden die seind
lichen Stellung: bei Brabant an
der Maas, sowie diejenigen in dem
Tal zwischen Haumont und Samog
neu; und die letztere Ortschaft selbst
von unseren Truppen gestürmt. Der
Berg 344, östlich von Sanwgnex,
der' so stark befestigt war, daß die
Franzosen ihn für uneinnehmbar
hielten, wurde am 24. Februar von
dem 21. brairdenburgischcn Jnfan
terieNeaiment im Sturm genonr-
men, und anl Abend desselben Tages i
befand sich das Fort Douaumont in
deutschen Händen. Die Deutschen
wben bei all diesen Sturinangriffen
verhältnismäßig nur geringe Ver
luste erlitten." ,
Was die Franzosen sagen.
Paris, 28. Febr. Offiziell wur
de gestern gemeldet: 'Zwischen So
issons und Nheims wurden die feind
lichen Stellungen von unserer Artil
lcrie energisch beschossen. Nördlich
von Verdun hat der seit mehreren
Tagen tobende Kampf an Heftigkeit
etwas nachgelassen, auszer i,l dem
Gelände zwischen Douaumont' und
der nördlich von dem Torfe Vaux
gelegenen Hochebene. Dort wurde
der Feind, der zum Sturm ansetzte,
durch user Feuer zurückgetrieben.
Oestlich und westlich der Douaumont
Höhen, deren Abhänge mit Leichen
deutscher Soldten bedeckt waren
(diese Einschaltung können sich die
Franzosen nicht verkneifen, denn aus
irgend eine Weise müssen sie wegen
ihrer schweren Verluste doch even"
werden), ' setzten unsere Streitkräfte
dein Feinde scharf zn. Dort hatte
der Feind festen Ins; gefasst, kqnn
das eroberte Gelände jedoch nur mit
Mühe halten. Ach, was Sie nicht
sagen!) Den letzten Berichten von
der Front zufolge konnten unsere
Stellungen ans dem Kamine des
Talon BergeI nicht gehalten werden.
So furchtbar war das feindliche Ge
fchützfeuer, daß wir den Rückzug an
treten mußten. In dem Woevre
Distrikt wurde der Feind mit unse
ren vorgeschobenen Posten handge
mein, doch gelang es ihm nicht, den
Hügel 255 zu nehmen. In den Vo
gesen kam es bei .Hartmanns Woi
lerkopf zu einem heftigen Artillerie
kämpf. In der Gegend von Se
nones vertrieben wir den Feind."
Von franzoiischen Augenzeugen".
, Paris, 23. Feb., über London.
Es trafen heute abend hier Schilde
rungen der Schlacht von Berdun ein,
welche- von Augenzeugen, verwun
deten französischen Offizieren, fonv
men sollen und sich auf die Kämpfe
der ersten 48 Stunden beziehen.
Diese Schilderungen stimmen darin
überein, daß das ttrqnatenfeuer und'
die Menschen schlächtereien die größ
ten seit dem Beginn des Krieges ge
wesen feien. - '!
Es wird zugegeben, das; die Fran
zosen furchtbare Verluste erlitten
nnd manche Regimenter mehr als
die Hälfte ihres Bestandes, verloren,
ehe die Teutschen, überhaupt ihre
Schützengräben verließen nnd zum,
rasenden Ansturm übergingen.
Natürlich wußten wir, was kam,"
sagte einer der ucrwnndeten Fran
zosen, die Suche hatte ja in der
Luft gelegen, und als das Rollen
der Geschütze immer lauter wurde,
ging an unserer ganzen Front da
Wort von Mund -zu Munde: Die
Deutschen kommen heraus I"
Tie heftigste Kanonade muß etwa
3s! Stunden gedauert haivu. (Gra
naten warfen lroße Walten von
Erde, Ä'Mmistiimpfen und Schaz
triimim'rn auf. Ganze Reihen un
serer vorgesäfobeiu'n Schützengräben
wurden einfach zerdrückt, und die
Boches" fanden nicht mehr viel
Kampf vor, )U sie anstürmte.
Der Angriff an unserer Front
Durazzo ist voa
Italienern geräumt!
Die Italiener räumen die Stadt,
nachdem sie unhaltbar ge
worden war.
Wien, 28. Febr. (Funkenbericht
über Berlin.) Amtlich wurde am
Samstag abend gemeldet, daß Da.
razzo, die provisorische Hauptstadt
von Albanien, welche von den Ita
lienern usw. geräumt worden war,
von der österreichisch-ungarischen Vor
Hut besetzt worden ist.
Depeschen aus Rom hatten Sams
tag berichtet, daß alle italienischen
und. albanischen Truppen (letztere die
von Essad Pascha, der nach Italien
floh) von italienischen Transport
booten aus Durazzo weggebracht
worden seien, nachdem die Oester
reichUngarn die Stadt von drei Sei
ten umzingelt und vom Südosten
her angegriffen hatten, ohne noch ans
großen Widerstand zu stoßen. .
Durazzo ist eine zerfallme Stadt
von etwa 5000 Einwohnern, aber
reich an alten Ruinen. Sie liegt
nur 38 Meilen nördlich von Avlona,
wo die Italiener, in Erwartung ei
nes österreichisch-bulgarischen Angrif
fe stark verschanzt sein sollen.
Fiel Raubmördern zum Opfer.
Eincinnati, ., 28. Febr. Der
hier auf Besuch weilende Bischof der
United Brethren Ehurch. Rev. Tho
mas E. Carter, wurde von zwei Ban
diten angefallen, beraubt mid so
schlimm mißhandelt, daß er bald
darauf feinen Geist aufgab.
begann um die Morgendämmerung
herum. Die Teutschen waren schon
'beinahe direkt an uns, ehe wir sie
sehen konnten; der Rauch und der
Staub waren so dick, Sie kamen in
so , dichter Ordnung herangestürmt,
daß es für uns aussah, als ob sich
ihre Ellbogen berührten."
. Der Londoner Bericht.
London, 28. Febr. Der briti
sche Bericht zeichnet sich heute durch
ttürze ans. In demselben heißt es:
, Gestern ' abend schlugeil wir einen
feindlichen Angriff anf nnfcre Schü
tzengräben 'nördlich von Mperu, ab.
Tio feindliche Artillerie entwickelt
bei Hulluch und ÄPern eine große
Tätigkeit." (Dann wird auch dort
ein allgemeiner Stunnangriif wohl
nicht lange aus sich warten lassen.)
Verdun eine kolossale Festung.
Die französische Festjung Verdun
liegt zwischen Höben an der Maas,
die sich an dieser Stelle in fünf Ar
nie teilt. Im Westen der Stadt
liegt die stark bistionierte Zitadelle,
Die inl Bstionöstil erbaute Stadt
besestigung hat nasse Gräben. . Im
Südosten ist dem inneren Vesesti
Hungörinci das Hornwerk St. Victor
vvrgelagert. T-aS Vorfeld kann im
Südwesten unter Wasser gesetzt wer
den. Nach dem Verlust von Metz
erhielt Verdun für Frankreich er
höhte Wichtigkeit, und mit der Zeit
wurde es zu einem großen ver
schanzten Lager ausgebaut. Ein
Kranz von weit vorgeschobenen Wer
kcn umgibt die Stadt aus beiden
Ufern der Maas in einem Umkreise
von 25 englischen Meilen. Links
von der Maas liegen die Forts
Duguy und Landrecoairt im Süden,
de Regret im Südwesten, Chaunie
im Westen, Marre im Nordwesten
der Stadt; rechts von der Maas die
Forts Belleville und St. Michel im
Norden, weiter vorgeschoben das
Fort Eote de froide terre und Fort
Douaumont init Batterielinien zwi
scheu beiden, Sonlylle inl Nardosten,
Tavauues. Moulainville und Bel
rupt im Osten, Rouzellier und
Haudainvillc ist Südosten.
Die Teutschen können jetzt von
dem .eroberten Fort Touaunwnk aus
das Feuer ihrer schweren Mörser
wirksam gegen die übrigen Fort
spielen lassen, und was das bedeu
tet,' hat man bei 'Lüttich und Ant
werpen erfahren.
Berdun bildet den Scheitelpunkt
der gesamten französischen Front.
In richtiger Erkenntis der ungeheu
eren Wichtigkeit der Stadt sind die
Befestigungen im Laufe des Krieges
noch bedeutend verstärkt worden.
Der Fall von Berdun müßte für die
Alliierten geradezu verhängnisvoll
Norden. Ihre nördlichen nnd süd
lichen .Ausstellungen würden den
Zusammenhang 'Vertieren, und Pa
ris .würd? unmittelbar gefährdet sein.
Militärische Beobachter haben die
Ansicht ausgesprochen, daß der Fall
ww Berdun aus dem westlichen
Kriegsschauplätze die Entscheidung
bringen müsse, deshalb bat man den
Blick, tt'enn es an der westlichen
Front lebbaftcr wurde, immer wie
der ans das befestigte französische
Lager an der Maas gerichtet. '
AnßkiMtö
mVcriM
jlcMklt!
Teutsche Hämmern jetzt gegen die
inneren Bcfostigungowcrkk? an
derthalb Millionen Streiter.
London, 28. Febr. In hiesigen
Rcgierungökreisen wacht sich die Mei
nung geltend, das? wenn auch die
deutsche und französische offiziel
len Berichte über die Schlacht bei
Berdun i Einzelheiten bou einan
der abweichen, f ist es deunoch au
genscheinlich, daß der äußere Ring
der Verdun Bcseftignngswerke ge
brochen ist. Tie deutschen Truppen
kämvfe unter den Augen ihres v ber
sten Kriegsherrn, des deutschen .Kai
sers, mit unvergleichlichem Helden
mnt nnd hämmern jetzt gcgcn den in
ncrew Befestigung', rtel Berduu's.
Die Schlachtfront dortselbst ist der
maßen' ansgrdkhnt, das, die Zahl al
ler dort engagierten Streitkräfte anf
anderthalb Millionen Mann geschätzt
wird. .
Mns englische
Damjiscr torjicdicrt!
Opfer deutscher Tauchboote;' auch
französischer und russischer
Dumpfer versenkt.
London, 23. Febr. Der Tom
vfcr Tido" von der Wilson-Linie
ist von deutscheil Taiichbooten zum
Sinken gebracht worden. Der Ka
pitän und zwei .Mutrosen wurden
ron einem belgischen Dampfer auf.
gefischt und gerettet. Man befürch
tet, daß etwa 20 Mauu in den Wel
len mgekommen find. (Die Dido".
hatte eine Verdrängung von 47'.)U
Tonnen uiw wurde 18!W in Hüll er
baut.) Außer der Dido" find innerhalb
24 Stupiden, noch r die englischen
Dampf: Fa?nel"7Tu'.nmel"x und
'Denby" deutschen Tauchbooten züm
Opfer gefallen. Vom Tummel"
werden 7 Mann vermißt.
Paris, 2. Febr. Das franzö
sische Marine Ministerium tündigt
an, daß der englische Dampfer
'Fastuet" im westlichen Teil des Mit.
telländischen Meeres von einem
Tauchboot torpediert und versenkt
wurde. Tie Besatzung wurde von
einem französischen Kreuzer gerettet.
Dasselbe Tauchboot soll auch den
schwedischen Dampfer Tornburg"
auf den Meeresgrund gesandt haben.
Die Rettungsboote des Letzteren
wurden von dem Tauchboot fortge
schleppte ,
Franzosen ereilt Schicksal.
London. 28. Febr. ' Der fran
zösische Dampfer Trignac" wurde
in der Nordsee von einem deutschen
U-Boot auf den Meeresgrund be
fördert. Fünf Personen wurden
von dem norwegischen Dampfer
Borgsten" gerettet und in Hartlc
Pool aus Land gesetzt. Man glaubt,
daß 20 Personen ertnmkcri sind.
Die Trignac" wär 1.447 , Tonnen
groß.
London, 28. Febr. Der rnmiche
Dampfer Petslieuga" wurde das
Opfer eines deutschen Tauchbootes.
Von der Besatzung konnten 15 Mann
gerettet werden. (Der Petshniga"
war der frühere deutsche Dampfer
Eric Larsen" und war bei Beginn
des Krieges von den Russen feftgc
halten worden. Er hatte eine Vor
dräiignng von 1,047 Tonnen,)
Kaiser dankt für amerikanische Hilfe.
New Jork, 2. Febr. Der
Hilfssond für Ostpreußen hat ein
Schreiben aus Deutschland erhalten,
welches besagt, .aiser Wilhelm danke
allen Dentschnmeritanern, welche Hil
se zum Wiederaufbau der von den
Russen zerstörten oslPrcnßischenStadt
imd des .reise;' Ragnit leisteten. Tcs
Kaisers Tank in dieser Sache wurde
auch im preußischen Abgeordneten,
hause, durch den Reichskanzler v.Bcth.
mann Hollweg verlesen.
Professor Dr. Eugen Knchnemann
bereist jetzt den mittleren Westen, um
dieses Hilsswcrk weiter zu organisie
ren. Japaner mucken aus.
Tokio, l2X. Febr. ?,m Paria
meiit erklärte der Minister des Aus'
wärt! gen, Ishii, daß die Regierung
die Wegnahme von nenn revolutio
nären Hindus durch die Engländer
vom japanischen Dampfer Tenpo"
ans der Höhe von Shanghai unter
suche. Die japanisä Preste. prote
stiert gegen diesen Bruch des Völker
echts seitens Englands, '
Englische ZNincn eine
Weischncidige Masse!
Zluci englische Tanipfcr stoßen auf
treibende Minen und sinken;
151 Tote.
Doder, 28. Febr. Das Legen
von Minen im englischen Kanal sei
tens der englischen Flotte hat sich
für England als ein zweischneidiges
Schwert bewiesen, denn zwei engli
sche Dampfer gerieten a,n Sonntag
auf Minen und liegen heute auf dein
Meeresgrunde. Das erste Opfer war
; der große Dampfer Maloja" von
! der Peniusular & Lriental Linie,
welcher zwei und eine halbe Meue
von Dover entfernt im Angesicht der
Bevölkerung der Stadt versank, nach
dem er auf eine Mine gestoßen war.
An Bord . des untergegangenen
Dampsers befanden sich 11!) Passa
giere und 202 Mann Besatzung, die
letzteren meist indische Matrosen. Die
Zahl der Umgekommenen ist noch
nicht genall festgestellt. Tie Lon
doner. Time" schätzt dieselben auf
157, wovon 117 der Besatzung an-
; gehören.
Die Maloza" hatte am Samstag
von Tilbury die Fahrt nach Indien
angetreten, und war gestern vormit
tag um zehn Uhr gerade auf der
Höhe von Dover, als die Explosion
erfolgte. Nach 20 Minuten war der
stolze Dampfer versunken, nachdem
er sich direkt umgedreht hatte sodaß
der Kiel aus dem Wasser ragre. Der
Kapitän und die Offiziere' blieben bis
zur letzten Minute auf dem sinken
den Schiff, wurden aber alle später
lebend aus dein Wasser gezogen.
Sofort verließen verschiedene
Dampfer Dover, um den Maloja"
zu Hilfe zu eilen. Einer von ihnen,
der englische Petroleunrdampfer
Eniprcß of Fort Williams" stieß
ebenfalls auf eine Mine und versank.
Von der Besatzung des letzteren
Dampfers wurden alle bis anf ei
nen gerettet.
Tie Maloja". ein Schwefterschiff
der Der kurzem nahe der Insel Kreta
im Mittelländischen "Meer gesunkc-
inen Persia", war 12,131 Tonnen
! gross mid 1911 in Belfast vom Sta
jpel gelassen worden. v
Die Empreß of ,Mt Williams"
war 1908 in Newcastle, erbaut wor
den und 2,181 Tonnen groß.
Noch zwei Minenvpfcr.
Flushing, Holland, 28. Febr.
Der Posrdampfer Mecklenburg"
von der Zeeland Linie stieß ans der
Ueberfahrt von Flushing nach Til
bury im englischen Kanal am Sonn
tag auf eine Mine und versank. Die
Besatzung, Passagiere und Post wur
den von dem holländischen Dampfer
Westerddijik" au Bord genommen.
Der untergegangene Dampfer' war
2,885 Tonnen groß und 1908 in
Glasgow erbaut.
London, 28. Febr. Der Tamp
fer Birgit" wurde am Solintag in
der Nordsee nahe der englischen Küste
das Opfer einer Minenerplosion. Es
gibt zwei norwegische und einen
schwedischen Dampfer dieses Namens,
und weiß mau nicht, welcher von den
dreien das Unglücksschiff ist. Von
der Besatzung wurden '17 Mann ge
rettet. Rnfsc werden immer bescheidener!
Petrograd, 28. Febr. Das rus
sische Äriegsamt meldet, die Russen
hätten bei der Iiirzliche.il Einnahme
von Erzeruin etwa 13,000" Mann
türkischer Trupven gefangen genom
men und 323 Geichutze erbeutet.
(Erst hatten die Russen von 100,000
Gefangenen gesprochen, dann von
80,000, dann von 40,000. dan. von
einem türtisäien Gesamtverllist" von
40,000! Bekanntlich berichtete das
türkische .Uriegsauü, daß überhaupt
keine ttämpfe um Erzeruin stattfan
den und die vor der großen russischen
Uebermocht sich zurückziehenden Tür
ken nur 50 alte Geschütze zurücklie.
ßen', die sie aber zerstörten.)
Jcdrufnlls eine Tartnrknnachricht.
London, 28. Febr. Eine Petro
graber Tepesche an Reuters ,Te!e
gram Eo. meldet, daß Graf 5tanitz.
der deutsche Befehlshaber der türki
schen Ttreitkräite in crmaushah,
das von den Russcr erobert wurde,
aus Verzweiflung Selbstmord be.
ging, (Das ist dem Grafen Kanitz
gnr nicht eingefallen.) ,
Inspektion bewilligt.
Tokio, 2!. Febr. Tie japani
sche. Regierung hat das Gesuch der
deuticheii Regierung, eine Inspektion
der Gesungenenlager zu gestatten, bc
willigt. Der amerikanische Ge die
George Gnthrie hat die diesbezngli-
'm uineriienioliinaeii ßneiici uno
wild Snmner Well es und I. Val
lantine, lesandschaftsjelretäre, mit
in Untersuchung fietttucn.
Deutsche Mitteilu
endlich cingetroffell!
Wiederholt, armierte Dampfer ler
den ohne Warnung angegriffen
werden; gibt Gründe dafür!
Ei Aufschub dcr Maßnahme eine Unmöglichkeit!
Washington, 28. Febr. Die
von dem Staatsamt so sehnlichst er
wartete Mitteilung Teutschlands be
treffs näherer Einzelheiten in Bezug
auf die neuen Instruktionen in der
Tauchboot-Kriegführung hat gestern
den deutschen Botschafter Graf von
Vernstorff erreicht..
Dieselbe besagt, daß sämtliche der
amerikanischen Regierung seitens
Teutschlands gegebenen Versprechung
gen, Handelsbampfer ohne Warnung
nicht anzugreifen, strikt durchgeführt
werden würden, daß dieselben jedoch
nur auf unbestückte friedliche Damp
fer Bezug haben und nicht auch auf
armierte. Die deutsche Regierung
erklärt ferner, daß sie zu der Ueber
zeugung gekommen ist, daß annierte
Handelsschiffe, einerlei oö sie zur
Verteidigung . oder zum Angriff be
stückt waren, sich nicht als friedliche
Dampfer bewiesen haoen und daher
ohne Warnung angegriffen werden
dürfen.
Besonders wird darauf hingewie
sen, daß englische Kauffahrer, die
augenscheinlich nur zur Verteidigung
bestückt waren, nicht den Charakter
friedlicher Handelsschiffe beibehalten
haben, sondern speziell zu dem Zweck
armiert wurden, deutsche Tauchboote
anzugreifen. Zur Bekräftigung die
ser Behauptung wurde dem deutschen
Botschafter zur Weiterbeförderung an
das amerikanische Staatsamt eine
Liste von etwa zwanzig Fällen be
kaniit gegeben in welchen englische
armierte ' Handelsschiffe deutsche
Tauchboote augegriffen haben.
Gleichzeitig wird die von dem eng
lischen Botschafter Sir Cecil Spring
Rice am 25. August 1914 der ame
rikanischen Regierung übermittelte
Note in Erinnerung gerufen, in der
die Bersicherung gegeben wird, daß
englische Handelsoampfer nicht zu
Angriffszwecken benutzt werden sol
len, sondern daß sie sriedliche Han-
j delsschiffe sind, die nur zn Verteidi-
guiigszwecken bestückt sind, und von
ihren Geschützen nur dann Gebrauch
machen dürfen, wenn auf sie gefeuert
wird. Es wird somit der Beweis
geliefert werden, daß England diese
Versprechungen in flagranter Weise
gebrochen ünd verletzt hat.
An? -diesem Grunde sind der Mit
tcilung Abschriften der von der eng
lischen Regierung , an die Kapitäne
englischer armierter Handelsdampfcr
erlassenen Geheimbefehle beigefügt,
ans welchen deutlich hervorgeht, daß
dieselben beauftragt find, deutsche
Tauchboote anzugreifen und zu ram
men. In der (Mitteilung ist nicht, er
wähnt, dafz Graf von Vernstorff die
amerikanische Regierung um eine Er
klärung bitten soll, was dieselbe un
ter zur Verteidigung armierte"
Handelsschissen versteht, doch nimmt
man in kiesigen offiziellen .Kreisen
! an,' daß der deutsche Botschafter da
rauf vorbereitet pt. diew trage mit
Staatssekretär Lansing zu besprechen,
falls .. dieser dieselbe zur Sprache
bringen sollte...
Die Mitteilung beruft sich ferner
darauf, daß französische Handels
dumpfer nicht armiert sind, lind daß
englische Dampfer, welche ainerikaui
sche Häfen anlaufen, ebenfalls nicht
bestückt sind. Infolgedessen halte die
deutsche Regierung beinahe für aus
geschlossen, daß ans den neuen Be
stimmungen betreff? der Tauchboot
Kriegführung Schwierigkeiten mit
der Regierung -der Ver. Staaten ent
stehen könnten.
Aufschub nicht mehr möglich.
Zu gleicher Zeit wird die Erklä
rung abgegeben, daß die Komman
danten der deutschen wie der öfter
reichisch liugnrischeu Tauchboote , be
reitö die Instruktionen erhalten ha
Den', von Dienstag Mitternacht ab
armierte Handelsdampfer der Entern
tc m ächte ohne Warnung nnzugreisen,
nnd daß es unmöglich ist, diese Be
fehle rückgängig zu machen, da ver
schiedene Tauchboote bereits die Ba
sis verlassen haben und nicht mcbr
erreicht werden können. Es sei also
ausgeschlossen, daß in Bezug auf die
se Bestimmungen ein Aufschub mög-!
iich gemacht werden körms. Susleich
M
wird konstatiert, daß bisher von kei
ner der neutraleu Mächte ein Auf
schub verlangt worden sei.
Österreichische Botschaft auch in
formiert. Es verlautet, daß auch die öfter
reichifch ungariscbeBotschaft von ihrer
Regierung ähnliche Mitteilungen er
halten hat. Oesterreich-Ungarn be
findet sich jedoch in einer anderen
Lage als Deutschland, da die in
New Jork eingetroffenen Handels
schiffe bestückt sind, 'wenn auch dem
hiesigen Staatsamt die Versicherung
gegeben wurde, daß sie von den Ge
schützen keinen Gebrauch machen ver
tiert, falls sie von Tauchbooten ange
halten würden. Da Teutschland mit
Italien nicht im Kriegszustand lebt,
hat es kein besonderes Interesse an
italienischen Dampfern.
Italienische Antwort eingetroffen.
Jtalieü ist die erste der Enteilte
mächte, welche anf Sekretär Lan--siugs
Aufforderung, Handelsdampfer
nicht mehr zu armieren, geantwortet
hat. Vom Staatsamt wird jetzt zu
gegeben, daß die am Samstag ein
getroffene diesbezügliche Note von
der ' italienischen Regierung stammt,
doch wird über den Inhalt derselben
immer noch nichts bekannt gegeben.
Graf Bcrnstvrff bei Lausina..
Der delitsche Botschafter Graf von
Bernstorfs sprach heute mittag bei
Sekretär Lansing ' vor) und', unter
breitete diesem die ihm zugegangene
Mitteilung der deutschen Nogiernng;
beide Staatsmänner hatten eine län
gere Besprechung, über deren Jichalt
bisher jedoch nichts verlautete. In
diplomatischen Kreisen nimmt man
jedoch an, daß sie zn weiteren Un
terhandluugen Anlaß geben dürfte.
8enat8-Aomi!ee eim'gt
sich aus MilttärEiss!
Amerika soll ein stehendes Heer don
200,000 Mann nd eine große
Reserve erhalten.
. Washington, 28. Febr. Der
Senatsausschiiß für Militärangele
genheiten ; hat sich ans folgende
Hauptbestiijiiiiungen der Armeevorla
ge geeinigt: Ein stehendes Heer von
200,000 Mann Friedensstärke sowie
eine freiwillige Reserve von 100,.
000 Mann neben der bereits be
stehenden Miljz. .
Die reguläre Armee soll, der Fas
sung dieser Vorlage zufolge, mit un
ausgefüllten Regimentern derart vr
gauisiert sein, daß sie binnen wenigen
Tagen verdoppelt werden könnte, ob
ne daß ihre Kampftätigkeit wesent
lich beeinträchtigt würde. Die jetzige
Infanterie soll verdoppelt werden, die
Feldarrillcrie mehr als verdreifacht,
das Fliegerkorps ganz reorganisiert
und ebenfalls sehr vergrößert wer
den, und in geringerem Maße auch
die Küstenartillerie und die Kavaile
rie. Die Kosten, einschließlich der Be
zahlung für Reserven lind Staats
niilizen, sind auf etwas über 200
Millionen Tollars Pro Jahr veran
schlagt; 50 Millionen niehr als ge
genwärtig. Der toiitincntalarmcet'lan des
vormalige, zurückgetretenen Kriegs
sekretcirs Garriwn hat offenbar den
Ausschuß ziemlich stark beeinflußt
und hat eine Gutheißuug in dein
Beschluß des Komitees gefunden, in
jedem Kongreßdistrikt mindestens ein
Reseruebaiaillou zu organisieren, ne
ben der Nationalmiliz. Die 100,
000 Mann, welche man aus solche
Weise erhält, sollen einmal oder zwei
mal wöchentlich gedrillt werden und
sollen mehrere Wochen jeden Som
mer Ausbildung in einein Lager un
ter Leitung von -Offizieren der regu
lären Armee erhalten. :
' Die Zahl der Besucher der am
Samstag Abend abgelaufenen Auto
mobil Ausstellung betrug etwas über
50,000. Die vorjährige Ausstellung
wurde nur von etwa 30,000 Perso
nen besucht.
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