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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Feb. 17, 1916)
Tägliche Omaha Tribüne ' fjfc.4s;4.:$;$$.4..$? "'.- liCä i r vs vr ' s ie -1 - vr , Vunte ;mtie'6CbrQnfk - aus: ; beütecben anöen H -r li: , , i i $$&$;4k$.$&K$. ' t'i 7 X :(k ' NottsS iirttt JWUVJ vvu . entiiM Zi'iüicliAil. Der kühne Flieger. Im Zoeikampf in der Luft hat er schon " den Siebenten besiegt. ' Ueber einen Luftkampf des , bekannten Leutnants Jmmelmann mit englischen Fliegern veröffentlicht die Kreelder Zei lung" die anschauliche Schilderung eine! Augenzeugen, die an einen Kreftlder Wür er gerichtet war: Zum erstenmal in die, sem Kriege habe' ich heute gesehen, wie ein feindliches Flugzeug im Luftkampf herun ter geschossen wurde. Zwei, Meter don meinem chkafzimmerfenster stürzte , der Apparat zu Boden; die Mauer wurde noch gestreift. ES war schauerlich anzischen. Wir waren gerade mit der Kompagnie auf der Straße angetreten und sahen hoch in der Luft, mindestens 3000' Meter hoch. zti Flugzeuge,. die wir anfangs wegen ihrer Höhe für zwei feindliche hielten. cn .1. . vt. ix . - - m : . xwk vtuuscuur mmcn ui neu wui tu., aus unSzu.woki bcutlU mpr?n fnnm tr,i tifi atnt hum utIHh merken konnte, wie das zweite dem erstin immer näher kam. Plötzlich sahen wir, wie beide Apparate fast senkrecht über un sere Köpfen standen. Maschinengeioehre knattern und wir glaubten schon, die Ma schinengewehre hätten auf uns, die wir in geschlossener Kolonne unten standen, ge schössen. Dann sahenwir, anfangs nur als schwarzen Punkt erkennbar, etwas aus feinem Apparat herausfallen, das mit un geheurer Schnelligkeit näher kam und bald erkannten wir deutlich inen Menschen. Gleichzeitig 06p hatte sich dst Apparat zur Seite geneigt und stürzte dann, ich überschlagend, zur Erde. Es sah aus, als ob er disett auf unsere Kompagnie fallen wurde. AlleZ lief schon in die Hauser. Er wurde aber doch etwas abgetrieben und fiel in .den Garten hinter meiiem Haufe. Der eine der beiden Insassen (zwei eng lischt Offiziere), der 'nicht herausgefallen war, stöhnte noch etwaS. starb aber kurz darauf, den andern fand man hundert Meter entfernt. Es war interessant, die Gegensätze in der Stimmung zwischen un feien Truppen und der französischen Be dölkerung zu beobachten. Anfangs, als in der großen Höhe noch flicht zu erkennen war, wer Freund oder Feind, war alles still. Dann, als der eine Apparat stürzte, wagte überhaupt keiner mehr zu atmen. Alle stürzte nach denFlllgeln deS Appa rares, um cic .onujui fiiuuiui, uu dann,' als man endlich die blau-weiß-rotm Kreise erkannte, ein Hurra vock unseren Leuten, wie ich eS noch nicht gehört habe, wahrend die Franzosen kreischend, schrei end und beulend davon liefen. Die Ui ten toten englischen Offiziere liegen setzt in unserer Revierstube. Man kann, ihnen kaum etwaS ansehen. Der erste, der aus dem Apparat stürzte, hat eben anderen Schüssen einen Kopfschuß. Die Trümmer bei Apparates sind inzwischen fertgeschafft worden.- . . Eben haben wir die beiden feindlichen Flieqerosfiziere mit allen null täuschen Ehren begraben. Es war ein Leutnant ohnston Tudor und ein Leu!- nant Hobbs. Fast sämtliche Offiziere der hier lieacndcn , Truppen und der Regi mentskommandeur waren im Traucriuge, dazu noch unsere Kapelle und eine Ehren kompagnie, die den Salut schoß. Auch die ttlieaerabieiluna hatte eine Deputation ge ; schickt, die einen Kranz niederlegte. Es ist doch wieder' Leutnant Jmmelmann gerne sen. der die Flieaer heruntergeschossen hat ES ist, glaube ich. schon der siebente oder . sogar schon der achte, den er herunter ge holt hat. Dieser Jmmelmann muß ein ganz verteufelter Kerl sein. Er fliegt im mer allein auf einem vcrbeitnlsmakig nci nen Apparat und riskiert einfach alles. ' . Turner im Heeresdienst. Nach einer Berechnung deS Gauiurn Karts D. Beier-Ratibor in der .Ober "4, schlesischen Turnzeitung' ist auzmehmen, 'H f 5 daß zurzeit etwa 83.000 oder 1? Armee korpS Turner im Felde stehen, während 137.000 oder 2h Armeekorps Turner als Landsturmleute Dienst tun. Die Deutsche Turnerschaft allein hat also 820.000 Jünglinge und Männer für den Heeres dienst borgebildet, die volle 20 kriegsstarke rmeekorps bilden. L0 v. H. aller Mit lieber der Teutschen Turnerschaft stehen kn diesem Weltkrieg im Heer, ein Beweis von dem erfolgreichen Streben der deut schen Turnern, durch allseitige Ausbildung bei Körpers ihre Mitglieder wehrhaft zli machen. "' . ,, Keine Höchstpreise für Eier. Ter Beirat der Reichsprüfungsstelle für Lebensmittelpreise trat in seinem Aus schuß für Milch. Butter. Käse und Eier, unter dem Borsch des Ministerialdirektors f Lusensky zu einer Sitzung zusammen. In eirnt eingehenden Aussprache über die Verdrauch'srezelung der Butter un son f ii fl.n ?tte wurde feRneitcut. da von ei ner allgemeinen Bulierno! keine Rede sein könnkTFllr die Bekebunq der Schwierig- t leiten, die sich an einzelnen Stellen in der Vulterverlorauna eraeben baben. wurden verschiedene, wohl durchführbare Vor-' schlage gemacht. Bei der weiter' zur Be sprechung gestellten Frage der Regelung des Eierverbrailchcs und der etoaigen Festsetzung von Höchstpreisen für Eier be- l stand Uebereinstimmulig. daß weder eme $trbrAuAArr.v luvn no;h siiu' 'iitfisfrft.. jetzunj von Ncichs it-fgen zurii Mcl. "pnijil sei. , . ', ZicHliil!icrsisjt" : il Brief eines Geistlichen.' Er gibt fein Priesterwort fiir die Wahr, heit seiner Aussagen. Ein Leser stellt unS den Trief eineS ho hen Geistlichen in Meran zur Verfügung, in welchem der ehrwürdige Herr die Lügen Meldungen der anglgphilen Presse Ameri ! kaö Ober Die Hungersnot In Oesterreich' widerlegt: Lieber Bruder ! Sei nur getrost. So geschwind sterben wir noch nicht Hungers. Noch essen wir keine in mnerikani schein Büffelsttt geschmorten englischen Schuhnägel. Wir erleben Tag für Tag Neues, aber eine solche Neuigkeit, wie die Hungersnot in Oesterreich" erfahren wir höchstens im Fasching. Offengestanden, ich bin in wirklicher Verlegenheit', was ich da mehr bewundern soll:die Einfalt eines solchen Lesepublikums oder die Drei stigkeit einer derartigen Journalistik. John Bull und Vetter Aankee tun gut daran, r.j, r. ... t;. rc;:-T, mm. . " i. J . . . ' . - Die erfreulichen Nachrichten vom Kriegs schauplatz sind ohnehin für sie. spärlich genug. Nun höre, was es mit der Hun gersnot in Oesterreich' auf -sich hat. Oe sterreich ist Agrikulturstaat. - Wenn also ein solches Land hungert, dann muß ein Industriestaat wie Deutschland zum we nigsten schon Hungers gestorben sein. Da mit ist die deutsche Mauer im Westen gefallen. Was hindert nun die Alliierten noch an ihrem Nendezbou! nach Berlin? Jedenfalls die Hungersnot in Oesterreich nicht. - Wie du weißt, befand ich mich heuer zur Erholung in unserer deutschen Heimat. ES war Mit! Juli. Eine staatliche Verfü gung ordnete die Ablieferung aller vor jährigen Getreidebcstände an. Eine ganze Woche lang wurde in unserm Oberamt Wagen um Wagen in die Stadt geführt. Die Straßen, in denen die Getreidemaga zine sich befanden, sowie die iTtchen öffent, 1 V I . . 'i r,.i.:t.c..c-L- ' licyen Piage ivaren mir lawnoqucjnutrr ie buchstäblich belagert. Das war die alte Ernte. Und die neue? Sie war quantitativ aut; qualitativ jedoch ausge zeichnet. Alles wurde gikt eingebracht. Das ist die deutsche Hungersnot, zu der die österreichische' nur das Sprungbrett bil den sollte. WenK also ,n Teutschlonv noch kein Hungersnot wütet, dann noch weniger m Oesterreich. Den Beweis da für finde ich in meiner nächsten Nähe) Tu , weißt, daß wir-IS .Bettelmonche' von iremoen Almosen leben. Wir waren somit die eisten, die Hunger leiden mllß ten. weil in der Not jeder sich selber der Nachsie ,st.' Nun kennst du aber genau unser Lebensweise. Sie ist heute noch die gleiche, wie vor dem Krieg. Nur 1 s Weißbrot fehlt auf unserm Tische. 'Denn für erste wäre daS ein Luxus in der KriegSzeit, und fürs zweite baben wii ein vorzügliche? Scbwarzbrot. Desungeachk?! erhalten wir Weißbrot geschenkt und ist dasselbe in allen hiesigen Bäckereien zu haben. TZ ist das wahre Gesicht der österrcitbischen Hungersnot'. Das schließt nun freilich nicht aus. daß mitunter in o?r , Berproviagticrung der Städte Stockungen eintreten. Die Itriachen davon liegen teils in den Umtricb n der LeberS miitelwucherei. teils in der behördlichen Beschlagnahme der Gctrcidebestände, teils in dem umstand, daß die Städte vym Lande zehren müssen. Diese Einzelfälle aber verallgemeinern wollen, das wäre ein Faustschlag ins Kesicht der Logik. Und wenn wir an uberseeischeikLebensprodukten Mangel leiden, so ist daS keine Schznde für ünscre Lebensführung. Im Gegen teil. Dieser Umstand- nötigt nur, zur alten deutschen Lebenseinfachheit zurück zukehren und erzieht unS zu wirtschaft!! cker Selbständigkeit. So. DaZ ist die Wahrheit, soweit ich s kenne und ich bürae dirdafür mit meiner Priester?''. 'Wir Deutsche 'bete zum lieben Herrgott umS Uiglilte Brot, wie es uns der Hei land gewiesen. ' Und er hat noch immer für uns aesorgt. Und sollte es wirll einmal dazukommen, daß wir Hunge' lei den müßten, dann werden wir unS den Patriarchen Jakob zum Borbild nehmen, der feine Söbne ins Land de' Pharaonen s!ckte, wo bute Enland seine Speise, röhre hat. Das Kapital ist eine, Grok macbt,' aber poch lange keine Allmacht, wie die Alliierten wähnen. An die amerika nische Neutralität haben wir alle aeglarbt. aber nur, wie an die italienische" Rundes treue. ' Wir beten und kämpfen für &oil, Kaiser und Re!cb. Das Lliaen jedoch über lassen wir deilSohncn Ajbivns. Un sere Braven schlM sich' mit einem Hcl denmut, der jeder antiken Tapferkeit fpot tct. Bon diesen Heldmlattn wird man erst nach dem Kriege in weiteren Kreisen bören. Und dann wird sich Amerika in 'ner Laae befinden, daß alle Welt mit Findern darauf zeiat. da eZ die Munition nelkfetr bt, um' fofe Helden hiniumzr d-n. Dies'" uk'seik aus der weim WeNe dr ??,nkeis wird'wedkr die ?e!t noch die Ewigkeit mehr wegzuwaschen im Iiaiio lein. Cnbe kincZ (jlefotfcncn. , Die Hinterbliebenen eines aus dem Felde der Ehre gefallenen Offiziers haben auf dessen Wunsck lr Stadt Bonn n000 Mark überwiesen: davon sollen 1000 Mark zur Unterstützung von im Felde erblircheten Nrieaern aus Bonn, event, der , ÜZhein- prornuz bitnrn,'2'XK Mark zum Besten in 7ot geratener Familien gefallener Bonner Krieger, i vtjmm MslM flll ., iic ri-l Treue der Eingeborenen. " iie schwarzen Truppen in Ostafrika, die wie Helden kämpfen. ' ' 1 Ein Berliner Blatt schreibt ' Die glänzende Verteidigung Deutsch Ostafrikas ist außer der Tapferkeit, dem Pflichtbewußtsein und der Opferfreudig kkit seiner weißen Bevölkerung in der Hauptsache mit der Treue der Eingeboie neu gegen uns zu danken. Die aus dieser eingeborenen Bevölkerung angeworbenen' Soldaten der Schudtruppe, die Askaris, haben sich unter ihren deutschen Führern überall ganz besonders tapfer geschlagen. Sogar unsere belgischen und englischen Feinde in Ostafrila mußten anerkennen, daß es für den afrikanischen Buschkrieg keinen geeigneteren Soldaten gäbe Mls den deutschen Askari. Alle deutschen Nachrich ten, die hin und wieder nach hier gelan gen. sind des Lobes voll über ihr vor zügliches Verhalten ' und ihre Hingebung an die deutsche Sache. " ., Mit besonderer Genungtuung wirdwan eS daher auch hier begrüßen, daß der Gou verneur von , Deutsch Ostafrika, Dr, Schnee, nicht gezaudert hat, für die ver wunderen und kramen Askaris und die Angehörigen der Gefallenen und Vermiß ten Fürsorge, zu treffen. Wie, aus einer der kürzlich hl eingetroffenen Nummern der Deutsch Ostafnkamschen Zeitung hervorgeht, lt Dr. Schnee durch einen Runderlaß die örtlichen Verwaltungsbe hörizen angewiesen, ach Anhörung des 'v ständigen Militärbefehlshabers an, lie Ehefrauen und Kinder gefallener odir mißter Schutztruppenangehöriger oder, falls solche nicht vorbanden, an die oe dürftigen Eltern Unterstützungen zu zah len, nötigenfalls bis zur,Beendigung des Krieges. Ebenso kommen auf Grund dieses Nunderlasses Unterstützungen an durch Verwundungen oder Krankheiten kriegin valide gewordene Askaris, farbige Träger und Arbeiter der Schutztruppe zur Aus Zahlung. Nach Beendigung des Krieges Wird es für das deutsche Voll eine elvit- verständliche Ehrenpflicht sein, diese zu nächst nur für die Dauer de Krieges er lassenen Bestimmungen des 'Kaiserlichen Gouverneurs weiter auszubauen. Schon in unserem eigensten Interesse müssen wir dafür Sorge tragen, daß die braven Aska ris. welche ihre Gesundheit und ihr Le den für uns in tapferster und hingebenster Weise in die Schanze geschlagen haben, und die Angehörigen derer, welche mit ihrem Blut ihre reue zur deutschen Hen schaft besiegelt haben, nicht Not leiden. Verbotener Handel. Mit kriegsunbrauchbaren Pferden ist, wie amtlich mitgeteilt wird, Handel ge trieben worden, obgleich den Erstehern der Pferde unter Festsetzung einer Vertrags strafe die Verpflichtung auferlegt war, die Tiere während der Dauer des Krieges nicht zu verkaufen. Diese Tiere sind von militärischer Seite durch ein Brandzeichen in Form eines stehenden KreuzeS am lin ken Oberschenkel außen gekennzeichnet. Es wird diesem Handel mit kriegsunbrauch baren Pferden mit aller Strenge entgegen getreten werden. ' ' ' - Marschall Borwärts. Die drei Standbilder der Hilden aus den Befreiungskriegen zwischen Opernhaus und Prinzesstnnenpalais in Berlin wer den jetzt wieder ausgerichtet, nachdem sie vor fast einem Jahre entfernt worden wa ren und in einem Holzschuppen während der Dauer des Baues des Untergrund bahntunnels aufbewahrt werden mußten. Die Standbilder stellen den volkstümlichen Feldmarschall Blücher und die Generale Forck und Gneisenau dar. Sobald der Tunnelbau vollendet und auf der Ober seite eine feste Decke hergestellt Zst werden die Fundamente und die eisernen Gitter wieder aufgestellt, di die Standbilder umgaben. ' . Amerikanischer Wohltäter. Aus .Würzburg wird ' gemeldet: Der Augenarzt Dr. Josef Schneider in Mil wauicc hat dem StMmagistral Würz bürg 4000 M. zur Verteilung an Hedürf tige Frauen und Kinder, Witwen lind Waisen Würzburger Kämpfer, sowie 1000 'c. zum Ankauf von Weihnachtsgeschenken für Würzburger Soldaten im Felde über wiesen. Weitere 14,000 M. sind für die gleichen Zwecke zugunsten de Städte Müh cheu, Breslau, Leobschütz, I WormZ und Tulzbach i. Opf. bestimmt. Der Mag! strat sprach dem hochherzigen Spender für die patriotische Spendung Tank und An erkennung aus. . . Auszeichnung deutscher Heerführer. Ter Kaiser hat die folgenden Auszeich nunaen verlieben: Grneralfeldmarschall n llfrtrfrnffll it Hirn (Tfiff hti l tnfi , o"" "Mt" preußische Infanterieregiments No42s) ernannt, General der Artmcr,e v. Gallwitz iü ä lg suite des-ö. badischen Feldartille rieregiments No.'76 gestellt, dessen Kom mandeür er gewesen ist.' Das Eichenlaub zum Orden Pour le Mörite ist verliehen worden an: General Kosch, kommandie rendeirGeneral eines Neservckorps, und an General v. Seckt, Chef des General slabes der Hecresgruppe Maclenfcn. Ler Orden Pour le !l.!r,te ,'t verlichc an den, Gettcralleutnaut v. Winckicr, jl.m mandeur einer Division. ' ; Ter Viiijer uls Blikßär. Lastt die Fäuste wider die Männer u die Herzen für die Oper schlagen." Bon einem Schulrat in Bayern wird geschrieben: Auö dem Algäu erhielt ein Landwehr mann, ein Pionier, ab und zu Liebes gaben, auch kürzlich zur Weihnachtsfreude wieder ein Palet.' Die Antwort des Landwehrmannes in einem Feldpostbriefe weift folgende Stelle auf: Ihr Paket vom 23. November erhalten und danke "herzlich dafür. Werde die Sa chen aber diesmal nicht für mich vcrwen den. sondern zu Weihnachten eine arme' Franzoscnfamilie von acht Waisenkindern.. welche die Harten und Grausamkeiten die ses furchtbaren Krieges voll und , ganz empfunden und noch zu tragen haben, überraschen; habe schon eine kleine Anzahl Liebesgaben für diesen Zweck zusammen gewuchert. Diesen Armen der Acrmsten mangelt es am Allernotwendigsten, insbc sondere an Kleidungsstücken; auch das Dach ihrer Behausung trägt , deutliche Spuren des in allernächster Nähe befind lichen Schlachtfeldes, was bei der dauernd anhaltenden schlechten, Witterung doppelt empfindlich ist Der wackere Pionier selbst 'so wird dazu geschrieben ist keineswegs mit Glücksgütern gesegnet; er besitzt eine zahl reiche Fankilie und bewohnt die ärmlichste Hütte, d im Umkreise vieler Kilometer zu finden ist. Schnelle Justiz. .AuS Groß-Lichterfelde berichtet das Telt. Kreisbl.': Auf dem Wochenmarkt weigerte sich kürzlich ein Schlächter, wen! ger als ein Pfund- Fleisch abzugeben. Eine Frau, die nur ein halbes Pfund brauchte, machte Anzeige. In zehn Mi nuten war' die Feuerwehr zur Stelle, lud den Kram des Schlächters auf ihren Wa gen und brachte ihn nach seinem Laden geschäft, daS gleich darauf polizeilich- ge schlössen wurde. Zwischen Anzeige und Strafvollstreckung waren weni mehr als 20 Minuten verflossen. Die neuen Uniforme im Reichstag. Im Kuppelraum der Wandelhalle des Reichstages wurden den Abgeordneten die neuen Uniformen des deutschen Heeres vorgesührt. Etwa zwei Dutzend Mann fchaften waren als Vertreter der einzelnen Waffengattungen und Formationen , zur Besichtigung angetreten. Bestrafter Kaxtofclliiindler. Der Breslauer Kartoffelgroßhaudler Schifftan war zu 2000 Wazk Geldstrafe verurteilt worden. Er hatte der Gemeinde Jawitz-Aubachtal Kartoffeln zu dem Breslauer Höchstpreis von 4.20 Mark für den Zentner angeboten, während der Höchstpreis für die genannte Gemeinde nur 3.50 Mark betrug. Er wurde wegen Fahrlässigkeit zu 2000, Mark Geldstrafe verurteilt. Die Bestrafung hatte darin ihren Grund daß der Angeklagte sich wohl mit den Höchstpreisen im Osten, nicht aber mit den sür die betreffende Gemeinde gültigen Höchstpreisen .vertraut gemacht hatte. Der Verurteilte hat' gegen dieses Urteil Berufung eingelegt. ' ' Glückwünsche an die tapferen 30er. Der .Pcsti Sirlav" meldet: Das 39. In fanterieregimcnt, welches an der italicni schen Grenze kämpft, erhielt folgende Tele gramme: Erzherzog Josef telegraphierte: "Senn die Wut der Italiener zum Schweigen ge- bracht wurde, so habt Ihr Helden sie der stummen gemacht. Ich begrüße Euch alle,' tapfere 80er. Der Segen des Allmacht, gen sei mit Euch und den vielen gefallenen Helden. Erzherzog Joscf. Generaloberst Eonrad von Hotzcndors telegraphierte: Meine Glückwünsche für die jüngste Waffentat meines tapferen Re gimentcs. Doch trauere ich mit Euch über die gefallenen Kameraden. Meine Ge danken sind mit Euch. Generaloberst Conrad von Hötzendorf.' . ' Große Eiervorröthe in Agram. Aus Agram meldet man: Orggne des Marktkommissariatcs haben bei der Firma Ogrizck 14 Kisten mit 20.000 und bei der Erportgcsellschaft in der Savska Ccsta 37,000 Eier vorgefunden. Die Eier wa ren zur Versendung bestimmt. Die beiden Firmen wurden unter Strafandrohung verhalten, die Hälfte der Eiervorräte in Agram zum Verlaufe zu bringen, widri genfalls die gesamten Eiervorrate als ver fallen erklärt würden.", '' . Die Sirgesbeute der Bulgaren. Amtlicher Bericht von Sofia. 2. Dezcm ber: Unsere Truppen führen ihre Offen sioe über Prizren hinaus fort. Seit dem Anfang des Krieges gegen Serbien (14. Oktober) bis zur Einnahme von Prizren (29. November) haben wir den Serben folgende Beute abgenommen: ' 50,000 Gefangene, 2G5 Geschütze. 130 Artilleriemunitionswagen, ungefähr 100,000 Gewehre, . 36,000 Granaten. 3 Millionen Gewehrpatronen, , 2350 Eisenbahnwagen und 63 Lokomotiven. Franks Bater tos. v ' In Nonnenwcicr (b. Lohr) ist nach län gerem Leiden Samuel Frank, der Vater des früheren Mannheimer Reichs und Landtagsabgeordneten Dr. Sudwig Frank, aestorben. , Tr. niank. der kicrvcrtaaendc Sozialistcnfilhrer, ging als Freiwilliger i mit in den Krieg und fül bei seinem ersten Gefecht bei Luncville. t Kkiser iiklitslhcs guter Mm". ' , Bei den Serben. t Die Teutschen nehmen die serbiscl Freundlichkeit unter Vorbehalt hin. Aus Serbien schreibt ein KricgsteLneh mer: Durch die ungewöhnlich schnelle Nie derzwingung des serbischen Heeres ist auch dem hochmütigen Stolz der Zivilbevölle rung ein wirksamer Dämpfer aufgesetzt worden. Uebcrall ist unter dem Zwang der Verhältnisse die serbische Flagge eingezo gen und an Ihrer Stelle das weiße Tuch, jenes Symbol friedfertiger Gesinnung, an HauS und Hof angebracht worden. Außer dem tragen die auS irgendeinem Grunde nicht internierten Männer und Jünglinge eine weiße Binde um den linken Arm, um dadurch zum Ausdruck zu bringen, daß sie nichts Böses gegen ihre Besieger im Schilde führen. Freilich darf man mit einiger Be stimmtheit 'behaupten, daß dieses Zur schautragen des neutralen Abzeichens in den allermeisten Fällen keineswegs der in Xneren Stimmung feines Besitzers ent spricht. Wer in Mienen und BliSen zu lesen versteht, erkennt nur zu bald, daß sich hinter dem äußeren Schein der Frie denslicbe nach wie vor glühender Haß der birgt. Groß ist daher die Uebcrraschung, wenn man unter diesen unsicheren Kanto nisten einmal einen wirklichen Deutschen freund antrifft. In dem Städten K. . . . hatten unsere Truppen jüngst Gelegenheit, solch einen weißen Raben zu beobachten, der gute Mann verschmähte die Fricdfer tigkeitsbmde seiner Landsleute und griff zu einem viel wirksameren Mittel, sich als deütschsreundlichcr Bürger kenntlich zu machen. Hatte er doch aus einer deutschen Fcldposikarte das schwarzweiß-rot um ränderte Bildnis Kaiser Wilhelms heraus geschnitten und sich dieses inber Herzge gend an feinen schmutzigen Kittel geheftet. Also geschmückt, stolzierte er vurcy die Stießen und erblickte offenbar seine Auf qabe barin, den deutschen Soldaten mit lebhaften Gesten seinen' politischen Stand Punkt klarzumachen. Wenn er unsere Krie ger in einer Gruppe beisammenstehen sah, trat er mit freundschaftlichem Gruß hinzu. Er Pflegte dann an seine bildgeschmücktc Brust zu schlagen und radebrechte: Kai ser deutsches guter Mann, sehr guter Mann! Peter schlechter . Mann!" Und zur Ergöhung Aller machte er bei diesen letzten Worten die nicht mißzuverstehende Gebärde des Henkens ..... Die Milliarden der Jnvalibenver I sicherung. . DaS NohdermLiZen sämtlicher Ver sicherungsträger der Invalidenversicherung beträgt nach dem Ankaufspreis etwas über 210512 Millionen MarrV Von je 1000 Mark dieses Nohvermögens sind in Rcichsanlchen 30 M. angelegt. ' in An leihen der Bundesstaat'en 136 M.. in son stigen Wertpapieren 181 M., in Darlehm an Gemeinden mit Einschluß der Kirchen und Schulgemeindcn sowie an Gemeinde verbände usw, 309 M., in Hypotheken, Grundschuldbriefcn ufw. 26 M,, in Sparkasswemlaaen 7 Tl., in Grundstücken 40 M., in beweglicher Einrichtung 4 m., im Kasscnbcstand einschließlich des Bank guthabcns usw. 1? M., an Zinsen brach ten am Schlüsse des Geschäftsjahrs 1913 die Anlagen 'in Reichsanleihcn 3,69 Pro zent. die Anleihen der Bunbesstaaten 3,71 Prozent, die anderen Wertpapiere 3,56 Prozent. die'Darlehcn an Gemeinden usw. 375 Prozent, die Hypotheken, Grund fchuldbriefe usw.' 3,56 Prozent, die Sparkasseneinlagen 3,20 Prozent. "' Ter Goldschatz im Leinwandlappen. Daß noch immer Gold von Leuten, häufig auch von den minderbemittelten Bolksfchichten, aus ganz unbegründeter Angst heimlich aufbewahrt wird, zeigt fol gender Fall: Die Frau eines einfachen Eiscnbahnarbeiters in Berlin, die diesen nur kurze Zeit überlebt hatte, war ohne Hinterlassung leiblicher Erben in hohem Alter verstorben. Als der Nachlaßrichter das hiiitcrlasscne alte Gcrümpel von fei nein Beamten -sorgfältig untersuchen ließ, fand er unter schmutzigen Tüchern und Wäschestücken einen mit Bindfaden viel fach umschnürten Leinwandlappen vor, in dem 1000 Mark in Zwanzigmarkstücken versteckt waren. Diese wanderten nalür lich sofort zur Reichsbank. " . . Judenhehen des Generals Rufiki. Der (inzwischen verabschiedete) Armee führ General Rußli sucht durch Juden Hetzen der Zeitströmung gerecht' zu werden. Er hat Ende November wegen gefährlicher Richtung 8 jüdische bezw. hebräisch ge schrieben? Tageszeitungen für die ganze Dauer des Krieges verboten. Das Ori ainelle dabei ist die Tatfache, daß von die sen 8 Zeitungen nur 2 erscheinen, während die Herausgabe der 6 übrigen erst geplant wird und von der bersten Zensurbehörde gestattet worden war. . Erzherzog Karl Franz Joscf bei der Deutschen Biarine. - , Die .Korr. Wilhelm' meldet: Gelegenl lich seines Besuches in Wilm hat der deut sche Kaiser den Thronfolger Herrn Erz herzog Karl Franz Jofef mit einem Hand schreiben a la suite" der deutschen Ma rine gestellt. Der Erzherzog tritt damit an die Stelle, die sein Oheim, Erzherzog Franz Ferdinand, durch viele Jahre ine Wtte. Tas Handschreiben des deutschen Kaifers erinnert auch an diese Tatsache. T!e Wiiiterilötc iiajiflcntop. ,)etzt weiß ich, was Krieg ist!" Bezeichnend Brief eines russische Soldaten von der Front. Der folgende Feldpostbrief eines russi schen Vorpostens, der in, der Njetsch ver öffentlicht wird, schildert die Leiden, die der russische Soldat bei dem Mangel an warmer Kleidung . in der beginnenden Kälte zu erdulden' hat. Jetzt weiß ich, was Krieg ist! Jchsiehe am äußersten Vorposten und vermag alle die Leiden gar nicht zu beschreiben, die sich vor meinen Augen entrollen. Das Leben des Menschen scheint doch das. billigste und wertloseste und der Tod besser als diese Oual zu sein! Seit dem' 17. September habe ich mich nicht, ausgekleidet und auch das Fchzeug nicht gewechselt! ES gehört unsäglich vier Kraft und Widerstandsiahigkeit dazu, um das Kriegsleben, wie wir es hier durch machen, zu .ertragen. Dort, im Innern Rußlands, hat man gar keine Ahnung von allen Nöten und Entbehrungkn, denen wkr hier ausgesetzt sind. Ist es nicht entsetzlich sür einen Menschen, der ganz sommerlich gekleidet ist, jetzt jede Nacht draußen auf kalter Erde zu liegen! Man zieht die Beine so hoch wie man kann und schließlich las sen sie sich in Hrer Erstarrung beim Er wachen, kaum noch ausstrecken.. So stehe ich zum Beispiel in eisiger Nacht Wache mit Handschuhen, die ich gerade noch habe, aber ein anderer Soldat muß sein Ge wehr in der nackten Hand halten, die das Gefüh' allmählich verliert. Wie nötig höt ten wir wollene Handschuhe! Es kann deshalb doch non kommen, daß Zehen And Finger ersrien, aber immerym vrauchle es nicht jetzt schon, ehe der ganz harte Winter einseht, einzutreten! Auch ist bei uns kein Papier für Zigaretten nnd zum Briefschreiben vorhanden und sehr schwer käuflich zu erstehen. Nicht viele Opfer würde es hinter der Front erfordern, wenn uns diese kleinen Leiden wenigstens erspart blieben. Es - ist doch eigentlich schon , genug, wenn wir mutig hinaus ziehen gefaßt, den Tod zu finden oder als Krüppel heimzukehren. Wozu müssen wir noch all die Nöte ertragen, die besei tigt werden könnten!' Es wäre jetzt die erste Pflicht der russisen Gesellschaft, da, für zu sorgen, daß wir warmes Zeug be kommen, lim nicht zu erfrieren und um taugliche Soldaten bleiben zu können'. ". K. . K. Helden. Die Goldene TapferkeitsMedaille er hielten in Anerkenung hervorragend tap feren Verhaltens vor dem Feind: E.F. Zugsf. Eduard Aörncr und Korp. Josef Laipert deS Jnf.-Reg. Nr. 100 und Zugf. führer Muharcm Mcholic des bosn.herz. Jnf.-Reg. Nr. 2. Der frühere Hauptschriftleiicr des Sa raxcdoer Tageblatt" Graf Georg Orsich v. Slavetic, der seit Kriegsbcginn im Ul. Reg. Nr. 12 dient und bereits im vor! gen Jahr die Silb. Tapferkeitsmcdaillc 2. Kl. erhielt, wurde nunmehr auch mit der Silb. TapferkeitZmcdaitle 1. Kl. und der Gold. Tapfcrkeitsmedaille ausgezeichnet. Kaifer Franz , Joseph hat den -Linien schiff sleutnants Richard Funk, Alois Stock und Demeter Nudmann und den Linienschiffsleutnants d. R. Ma? R. v. Förster und Ferdinand Schramm die Be willigung zur Annahme und zum Tragen deS ihnen vom deutschen Kaiser verliehe nen Eisernen Kreuzes 2. Klasse erteilt. . " j Schulbefreiung für Kartoffclverlesen. In fehr vielen Fällen ist der Mangel an ausreichenden Kräften die Ursache, daß die Landwirte ihre Kartoffclbestände nicht reichlicher dem Markte zuführen. Die sei Mangel soll durch eine Bestimmung behoben werden.' durch die die Regierung Anweisung gegeben hat. daß Gesuche von Landwirten um Schulbefreiung ihrer Kinder ohne weiteres erfüllt werden fol len, wenn es sich handelt um die Aerwen düng der Kinder zur Kartoffelauslese, Kartoffelsichtung und Kartoffelsortierung. . !v Nussenschreck in Ungarn. AuS dem KomissionsScricht der unga rifchen Landeskommission für den Wieder aufbau der im Kriege zerstörten Wohn statten. Vorsitzer Graf Khuen.Hedcvary geht hervor, daß 94 Ortschaften und mehr als 5000 Häuser und Nebengebäude durch die Invasion zerstört worden sind.. Die Kosten der Herstellung werden auf 7.7 Mill. Kr. veranschlagt. Bisher sind 3.5 Will. Kr. eingesessen. . Riga vollständig geräumt. Ter Korrespondent der BirschewiZa Wjedomosti' meldet, daß die industrielle Räumung Rigas unter Leitung des Ge neralmajors Saliubowski nunmehr been det sei. Von den Fabrikuntemehmungen kamen in erster Reihe diejenigen in Be tracht, die mit der Herstellung von Kriegs Material beschäftigt sind; danach solche, die kllc den fteind wertvcll lind. Kerner kämt liche Metallmarengeschafte, darunter auchl die Goldschmiede. Tankbare Ausländer. Zwei in Frankfurt a. M. lebende Aus länder stifteten neuerdings wieder 9000 Mark für die Kricgsfürsorge. Davon sol len 2000 Menk für österreichische und je lW Mark für die türkischen und bulga rifchen. Truppen verwendet werde. Mmi AeÄMitt tclHrciittcsKricges. Die deutsche Aolonie. r- Die großen Plakate: Tiefe Firma ist schweizerisch." Ein Besucher London? schreibt über Amsterdam: Die Veränderungen, die der Krieg in den Fremdenviertcln ' der Themsc-Stadt hervorgerufen hat, schil dert der Londoner Vertreter des Stock Holm Dagblad' in anschaulicher Weise. Die Wanderung durch die Straßen der Weltstadt.' so heißt es in der Plauderei des Schweden, kann man mit Hilfe eini ger Phantaste zu einer Reise um die Welt genauen. Wir ringen hier in regenden ein, in denen sich die mannigfaltigen Rassen des Orients tummeln. Ehincfcn, Japaner, Laskars und andere. Wir durch- ) dern Straßen, in denen die Italiener unbestrittene Herren sind, in denen keine andere Sprache gesprochen, als die von Dante, dann wieder Bezirke, deren sich fast ausschließlich Franzosen und Deutsche bemächtigt haben. ' Alle Nationalitäten ' der Welt kann man hier in ihren Bräu chen und Sitten beobachten, und Gast -, wirtschaften aller Stationen antreffen, so gar chinesische, arabische und malayischc, Opiumhöhlen, wie auch holländische Bo degas und amerikanische Whisky-Brun nen. i "": Der, Krieg hat nun manche Wandlung ; auf seinem Gewissen. Die schwarzgelocktrn Jünglinge in Cherkenwell, die mit ihren Leier!ästcn,.Llffen und ihrem Fruchteis umherzogen, kämpfen jetzt irgendwo .am Jsonzo, die bleichen Söhne Deutschlands stehen nicht, mehr vor den Kellner und Barbier-Agenturen in Eharlotte Street, in den französischen, Wirtschaften des Soho-Viertels sind nur noch Frauen und ältere Leute zu sehen. In Throgntvrton Street ist daS Lör sentreiben, dessen Wogen einst ' so- hoch gingen, nahezu zum Stillstand gekom mcn, und die teutonischen Typen; die dort vorherrschten (?), sind vollständig ver schwunden. Die Bierstuben sind geschlos sen oder sie haben ihre Nationalität und ai : , '..i rr..if.p 0....11 icl 141 icr ycmiucn. juuiuuo tuytv 111 nicht mehr auf Lager, und diejenigen, die das englische Bräu nicht vertragen ver gnügen sich an schwedischem Pilsner'. ' Für diejenigen, die der Krieg -der scheucht hat. sind andere auf der Bild fläche erschienen. Tausende und Aber taufende von Belgiern und Franzosen haben hier 'eine Zufluchtstätte gefunden,' : An einigen Stellen bilden sie eigene Kolo nie, und überall, erklingt die französische -Sprache. Belgische Soldaten, Verwun dete, verbringen hier ihren Urlaub, ebenso , wie britische. SikhZ, Gnrlhas, -Hindus wimmeln in den Straßen umher, des gleichen Kanadier, Südafrikaner und Neuseeländer. Stärker als sonst bewegt sich der Pulsschlag im Herzen des Reiches. Aber auck, in den deutschen Vierteln herrscht keineswegs Oede. Bis zum heut! gen Tag sind noch Taufende von Deut schen auf freiem Fuß, und dürfen sich iirkierhalb der Fünfmeilen-Grenze be lvegen. Man hört auf der Straße immer noch deutsch lind die deutschen Vereine bestehen noch. Um die Veränderungen zu beobachten, die der Krieg in den deutschen (Zirnbon TirVlrtTA1.lf(tl firtt ttl.rMrtftnl wivupiii .iiv..' ( vi. ju., nv.nvyi ich eine Entdeckungsreise nach der bekann ten Fitzroy und Charlotte Street, hie fast ausschließlich von Deutschen und wenigen Franzosen bewohnt sind. Da. war die alte Apothele an der Ecke, deren Eigrn tümer früher stets deutsch sprach und sich als Deut (Sei bekannte. Nichts ichicn lich verändert zu haben, als ich eintrat und vom Inhaber mit alter Freundlichkeit be arukt wurde. Uno doch war etwas neu: die großen Plakate an den Fenstern, auf denen es hieß: Diese Firma ist schweize rijch ". , ,Jn der Buchhandlung an der nächsten Ecke das gleiche Schauspiel. Im Laden Wird nur.noch fraffzösisch und englisch gesprochen.' und der Platz, auf dem fönst die deutschen Zeitungen hoch ousgestapelt lagen, ist leer und ode. Deutsche PlLtt Anstalten' sind verschwunden, desgleichen alle Schneider'. Es gibt kein Zimmer" mehr zu mieten, Wiener' , Restaurants haben jetzt einen anderen Rainen, Schilder mit Schmidt, Schmalz oder Schmolz sind diskret in die Ecke gestellt. Das Büro besä Londoner Anzeiger ist leer und verschloß sen. Erstaunlich ist die große Menge von Schweizern, die man letzt hier findet. Mein Buchhändler, den ich stets fiir deutsch hielt, hat große Plakate im Fen ster: Diese Firma ist französisch'. Wer nicht überall scheint die Furcht vor Belästigungen gesiegt zu haben. Die zweite große Apokheke trägt immer noch die Aufschrift Deutsche Apotheke'' in fußhohen Buchstaben über der Tür und ein Schild Deutsche Heilmittel' im Fen ster. Und schrägüber lockt in einem Schau fenster eine reiche Auswahl Echte Stral sunder Brat-Heringe', Himbeersaft". ..rflnlfiirter Wurst' und andere deutscke Delikatessen, die vor dem 5rrieg km täg-- -lichen Leben Londons eine solch wichtige Rolle spielten. Und in Blick In -ken Ha den zeigt, daß eS trotz der deutschen An Pressung an Kunden nicht fehlt.' Mangel an Bronze. -: Wie die Neue Zürcher Zeitung' über Genf meldet, macht sich gegenmärrtg ' Frankreich ein Mangel an Bronze richt fühlbar. Die Behörden von Grfnoble bs schloffen, die alten, der Stadt gehör? Broiizekanonen der Pariser Münzstätte z Verfügung sielle. . '