Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 28, 1916, Image 2

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Dott Dr. S. Nk. UZclamed.
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Einkreisung Italiens infolge des Verlustes der Herrschaft über
die 2ldria. Der Rechenfehler der englisch französischen Mittel-rnivr-politif.
Ursachen der rwürgung Griechenlands durch
die llliierteu. politische Bedeutung der tyrrhenischen und
jonischen See.
Tj er ,nz:isi dcr geichinoau serbi-
J sben Armtt i Turao, dcr
Ansang Dezember erfolgte,
X mich als tütete Ironie '. i
Weltgeschichte empfunden werden. Seit
Oktober 1912 kämpften die Serben fast
ünnnierbrochen lim die Erwerbung dieses
albanischen Hafens und nach all dem
mächtigen Ringen, in dessen Verlaus Ter
Kien zermalmt wurde, sind kleine Ueber
teste der vernichteten Armee an den Ort
jahnlaneier serbischer Sehnsucht finge
langt. Tie Bedingungen, unter welchen
die Serben in Turazz einzogen, nehmen
sich beinahe wie ein wel!gkschichtl!ck!r Ulk
aus. und noch u!kic,ei wirkt die serbisch
italienische Begrüßung in Turazzo.
Mi die Serben im Jahrc 191.2 auf
der Londoner Bi?!schafter-Ztonscrenz ihre
Ansprüche auf einen Teil Albaniens, ein
schließlich Turazzo, geltend machten, war
der italienische Botschafter der Erste, der
die serbischen Ansprüche zurjirlwies. Eng
land selbst hatte an Albanien wenig In
tercsse, und da Tir Edivard Grey sich
seine Balkan-Politik von Graf Senken
dorf, dem russischen Botschafter in Son
dern, diktieren ließ, wäre die Unabhängig
keit Albaniens nie proklamiert worden,
wenn nickt Italien aus 'inem rechtzeitig
kannten Jnkeresscn-Gegensatz zu Äufj
land im Verein mit Oesterreich-Ungarn
die Ezpansionsgelüste der Serben in Al
tankn bekämpft halte. Italien hielt schon
damals so wenig zum Treibund w auf
der Konferenz in Algeciras. 'wo es sich
eine örtra-Tonr leistete und mit dem
Treiderband gegen Teutschland stimmte;
aber italienische Staatsmänner erkannten
noch rechtzeitig, daß sie in Bezug auf ihre
, Interessen in Albanien einen gemeinsamen
Gegner mit Oesterreich-Ungarn in Ruß
land, d. h. in Serbien, haben. England
und Frankreich, die schon damals auf den
jetzigen Verrat Italiens an seinen Ver
.biindeten rechneten, hielten es für klüger,
den italienischen Wünschen Rechnung zu
tragen und die Forderungen Rußlands
und SerbiekiZ zurückzuweisen. Tas ein
zige, was Frankreich und England Italien j
bieten konnten, war die Anerkennung dcr
italienischen Borherrschaft in der, Adria
und die Gewährung von politischer und
mililarilcher Hilft, um Italien rne Er
vberung dcr Vorherrschaft zu ermöglichen.
Deshalb mußten die ferbifch-russifchen
Interessen geopfert werden.
Unter dem Ruf: Die Adria ein Ziali-
enisches Meer'" zogen die Italiener in
liener in bat jecieg gezogen sind, wird
man zugeben müssen, das; cs ihnen an
Enttäusckungen nicht gefehlt hat. Acrgcr
hätten die Italicner vom Schicksal des
Slticgts nicht mitgenommen werden kon
neu. Tie Niederlage eine Volkes, das
einen Aggrefsiv-Kricg unternimmt, kann
nicht allein nach dem Verlust an Men
schenleben und Geld bemessen, sondern sie
muh nach dcr Entfernung von dem fili
gestellten Ziel cinaesebä'tzt werden. Von
diesem Gesichtöpunkt aus ist die Nieder
tage der Italiener eine mindestens ebenso
große wie die der Russen.
Ich habe oben von dcr Einkreisung
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den Krieg auf Seiten der Allnerten, uns. Lage als meriwuroig nzsyetnen, uns oq
nachdem sie sich sieben Monate lang il s braucht man sich nur die geographise
den Oesterreich ern aeschlaaen. waren die Position Italiens au der Karte anzi
Reste der serbischen Armee aus Turazzo sehen, um die Richtigkeit dieser Bezeieu-
zuruckgeworfen und die Italiener selbst nung festzustellen. Tie mehrere tausend
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?aoen 10) 111. 'aiCaniCN ocoioy!. ac. dienen rnuy; najtniijujc jvuit iuii vvn
gegnug zwischen Italienern und Serben
in" Turazzo muß eine sehr merkwürdige
gewesen sein. Tie Gegner von vor Iah
ren sind kttüe Freunde, und die Ursache
der Feeundschait ist ter gemeinsame sieg
reiche Feind! Wenn man all die Ereig
nisse und Episoden der letzten dr.I Jahre
im Kampfe um die Adria oerücksichtigt,
nehmen sich die heutigen strbisch-italieni-scheu
Beziehungen wie ein Hintertreppen
wig der Weltgeschichte aus. Tie Serben
haben allen Grund, den Italienern Vor
würfe zu machen; abx die Italiener, die
seit Jahren wfl Brindisi nach Turazzo
hinüberschielen, haben , don ihrem Stand
Punkt aus einen Grund für ihre Treu
lostikeit den serbischen Verbündeten gegen
über; denn der italienische uorao poli
ticante hat schon von jeher den Grund
satz befolgt: Mir geht nichts über mich!
Er wollte den Serben nicht helfen, weil
er Rußland nicht zum unmittelbaren
Scachbarn in der Adria heben wollte, und
weil selbst sich ein Recht aus Turazzo
vorbeh. Ab auf der anderm Seite
muß ch deutlich erkannt werden, daß,
seitdem der Italiener dem Serben die
Hilfe verweigerte, er selbst aus Albanien
hinausgeworfen wurde; oder' vielleicht sag
ten sich die Italiener: Wir ziehen Oester-reich-Ungarn
Rußland als Nachbar vor.
Kurz, don welchen Gesichtspunkten aus
man heut die italici..,"e Lage an der
Adria ietrachtet.. immer !.:uß sie merk
würdig und komisch zugleich erscheinen.
Tas Weltgericht konnte die Jtaliner für
den an ihren Verbündeten begangenen
Verrat nicht härter bestrafen als alt ihrer
heutigen Stellung an der Adria. Noch
stimmet estaliet sich kber für Italien
die Lag an der Adria, wenn man die
mommtanen Voraänae in Montenegro
betrachtet. Wie "Seim der russische
NorpKsten auf dem Balkan war, so war
Montenearg der italienisch. .t Anbe
tracht der geographische Bediugung-n
war Montenegro als Vorposten Italiens
von. grökcrer Bedeutung für Italien als
Serbien für Rußland. Es kommt noch
hinzu, daß König Viktor Emanuel ein
Schwiegersohn NikiiaS ist. Die Nieder,
werfung der montenegrinischen Räuber
und die Eroberung des Berges Loschen,
der mit Recht als das Gibraltar der
Adria bezeichne! wird, durch die brave
vsterreichisch-ungarischen Truppen, müssen
jeden noch so großen italienischen Sieg
iifcef die Lest erreicher an der Jsonzo-Front
hinfällig machen. ' Mit dem Berg Lov.
etri, dcr den FefiungZhafen von Tattaro
beherrscht, und mit den monten'grinis 'en
Hären fest m österreichischen Händen, lt
ginnt die Einkeisun Italiens durch die
züi Mächtegruppen. Entlang bc gan
zen Küstenstrichs von Trieft bis "Antiran
und von Antivaii bis Harwna, olM
sich die l:tjen -italienischen Posten jiiriii
nczozen hoben, wird nicht nur die iialieni-s-he
Oberherrsafi in der Adria, sondern
euch, das '?ki!hak,e Italiens n . der
Adria ernstlich bcdrckt, Wenn man k
kücksiigt. unier welchen Zeichen die Jta
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Jtattens gesprochen. Manchem wird dies:
Bezeichnung der heutigen italienischen
den Wellen der adriatilchen, jonischen und
turrhenlschen See bespult. Jlider iyrrheni
fchen See herrschen Frankreich undEng
land, im jonischen Meer sitzen die 'Grie
chen fest und in der Adria die Oesterrei
cher. Wenn Italien nicht politischen, son
dern ökonomischen und geographischen Ge
sichtspunlten gefolgt wäre, hatte es seine
Ezpansionsbestrebungen nickt auf Alba
nien, sondern auf Nordafrika gerichtet.
Denn Nordafrika und fvezkll Tunis, ist
don Natur aus das eigentliche Absatzge
biet für den italienischen Ueberl' an
Menschen.. Italien war eins mit Nord
Afrika territorial verbunden und nur große
geologische Revolutionen haben eZ von
Norasrika getrennt. Aber die Natur I
liens und die Nordafrikas sind sich einan
der gleich geblieben; die Fauna und Flora
ist dieselbe hier wie dort. Teshalb hat
eZ den Menschen der appeninifchen Halb
insel immer nach Nordafrika gezogen.
Tiefer natürliche Drang war einer der
Grundpfeiler des römischen Imperiums
und hätte auch zum fsundament eines
neuen italienischen Kaiserreiches werden
sönnen. Roch heute sind die Weißen in
Nordafrika vornehmlich Italiener, und'
selbst in Tunis, das eine franLösifche Ko-
lonie ist, imd nicht die Franzosen, son
dern die Italiener das vrrherrsende Ele
meni., Italien hat sozusagen ein natür
lichcs 'Anrecht auf Zunis. Der eiserne
Kanzler hat auf dem Berliner Kongreß
das richtig erkannt und Italien angeraten,
zuzugreiscn. Aber die Italiener verpaß
tcn die Gelegenheit und lußen ch Tunis
von den Franzosen wcgschnavpc,.
Deutschland ließ Frankreich gewähr-?,
weil eö glaubte, daß die kolonieilpoüiiiche
Beteiligung dcr Franzosen ihre Revanche
Gelüste abtöten und ihre Politik in andere
Kanäle lenken wurde.
Aus Aergcr über den Streich Frank
reichs schloffen sich bekanntlich die Italic
ner Teutschland und Oesierreich-Ungarn
an mit der ro?ervsti msntslis, eines
Tages die Herrschaft über die Adria an
sich zu reißen. Tie Engländer und Fran
zofen. die durch ihre Oberhc'.rfchaft im
tqrrhenischen Vceer Italien fetz in der
Hand hatten, nahmen Italien als Mitglied
des Dreibundes nicht ernst, da sie wohl
wußten, daß die Italiener ihren Drang
nach Nordafrika so gut wie aufgegeben
haben, wahrend sie an ihrer aggressiven
Adria-Pelitik festhielten. Frankreich und
England benußten die Zugehörigkeit Jta
liens zum Treibund für ihre eigenen
Zwecke, und e war ihnen nur recht und
lud, Laß Italien im Treibund blieb. Um
es von jeder Erpansien im östlichen und
westlicken Witlclmeer abzulenken, hetzten
Frankreich und England in Rom fort
während gegen Oestcrreich-Ungarn und
fördnten mit allen Mitkeln der diploma
tischen Intrigue die geradezu unnatürlichen
Aspirationen der Italiener auf eine Oder
heirstaft in der Adria. Tie Franzosen
und Engländer konnten sich eine solche Pc
Zitik m so ch'r erlauben, u!s Frankreich
öieBpCCHE di CATTfiRO tesitJe. l01fWeßZG .
Entwicklung Italiens im westlichen Mittel
mer, und England mit feinem Besitz von
Malta die Ausdehnung Italiens in dcr
östlichen Seite des Mittelmeers abschnitten.
AIs sich aber Italien im Jahre 1911 im
Einverständnis mü raulreich und Eng,
Auseinaiidersetz.ung mit den. Griechen I Notwendigkeit einer Reorganisierung der
eine
wegen der Oberherrschaft in bei jonischen
See befürchten. Um eine- gewisse Ga
rantie für den erfolgreichen Ausgang die
scr gefurchtsten Auseinandersetzung zu ha
den. halten sie die zwölf Inseln besetzt, ob-
gleich sie vom idn ethnischen Gesichtspunkt.
, . . l' l . - fc. Cll . , llfc WVm l.V.l VV.W(fcU.,l.4
land dzu en Ichlog den Naubzng auf fe , . Achtauf diese Inseln ha-'
Tnpoh anz reien, benten ,.ch die ber-. derselben sind
den Westmachte. d,e Heutigen Bundesgc- . .. ' 1 '
nassen Italiens, den Besitz, von Tripolis
für Italien so gut wie wertlos zu machen,
indem Frankreich das tripolitanische Hin
tcrland und England den Cyraenaita
Haftn Soliiin an sich rissen. Dies ge-
schätz nicht so sehr deshalb, weil Frank-
durchaus Griechen.
Als auf der einen Seite halten die
Engländer und Franzose., in der tyrrh
Nischen See die Oberhoheit aufrecht und
hcnnnen somit die natürliche italienische
Erpansion, und guf dcr anderen Seite
iiehm hif iifiiirrfimunnnm tv.unViü d-l
reich und England IN dem Italien! ch'.n -öe L , ,rtT,7m k,i;i. uo.W
r,h .;,.(;, .;. iKt.su. i;- ikr, nu ste don Triezt b s zum diiN! chen UIceer
sin von Tripolis eine Gefahr für ihre . , . 1 w;. '7 a,n,
,!,,., WüiMmtn-'Zi'ftH n erbtiekten 6u'n unb alm lt ''iener von Alba,
:ml I'X1;" i. 1:1 IL' nien. Msntenerz und der Herzegowina
lUUUtU! lUtti 11t JilLl UUi-fc Vk.LUlfc WtV .'1
liener auf die Adria und mithin in einen
Krieg mit Oesterreich treiben wollten. Daß
England sich nicht die! aus Solum macht,
geht hon daraus hervor, daß jetzt, nach
dem di, Italiener aus Lybic-n hinausge
worfen worden sind, die englische Besatz
ung von Solum ebenfalls abgezogen ist.
Man wußte in Paris und in London, daß
jede Machteimeiierung der Italiener im
Mittelmeer dazu führen muß, die adria
tische Spannung nachzulassen, und gerade
das wollte man in Frankreich und Eng-
land nicht. Frankreich und England ist
es nach jahrelanger Intrigenarbeit Wohl
geliinzen, Italien in einen kämpf um die
Oberherrschaft üUx die Adria hineinzu
ziehen und es damit dem Ruin zuzutrei
ben, denn durch die letzten Ereignisse auf
dem Balkan ist der Kampf um die Adrig
atfolat zu Ungunsten Italiens entschieden.
Italien als die Adria-Macht ist elimi
niert, weil es nicht mechr hoffen kann, die
Adria zu einer italienischen See zu ma
chen. In der tyttbnischen See M Italien
macktlös und in der jonischen See muß
es sich die griechische kionki'rrenz gefallen
lassen. D:e Tatsache, daß Jlalien die
zwölf griechischen Inseln im AkgiaZ, Z
besk.'n f'ir rotweudiq aciunden hat. .
mit dem Bcsi!) von Corsica und LiZerta die der beste Lewcis dafür, daß die Iliener
zurück. Und unkn, gn der ionischen See
stehen die Griechen auf der Wacht, tveil sie
eine Aggression Italiens befürchten. Wenn
das keine wirkliche Einkreisung ist, dann
ist schwer zu sagen. Ms eine Einkreisung
eigentlich bedeutet. '
Die Alliierten können aber diesen Zu
stand schon deswegen nicht dulden, weil er
früher oder später auf die italienische
.limmung s? einwirken kann, daß Biüor
Emanuel dem Beispiel seines Schwieger
Vaters würde felgen müssen. Es gilt also,
Iialicn, da es cln flampf um die Adria
verloren hat, zu kompensieren. Da die
Oestcricicher und Ungarn don der Adria
niest mehr zu p-rtreiben sind und da die
Alliierten ihre Wacht im tyrrhenischen
Meer mit Italien nicht teilen wollen, so
muß die Kompensation auf kosten des
fäwnchr Griechenlands geh-n. Dei ist
der Sing der Politik der Alliierten Eric
chelsnd gegenüber in den letzten Mona
trn. Je mehr Sie Otfterreicher und Un
garn ihre Po'ilion an der Adria befcftig
!m, den, mehr wurde Grieckünland g?Le
müligt und geschwächt. Zuerst wurde Sa
loniti besetzt, dinn srfü, und heute sind
die Griechen don der iouiscke See so gut
wie aoqeschilitl.n. Die AlliierttN gaben
! cl (iunfi für hie Lefetzun Korfui pi
OeliiireichUngarn werden das Dableiben
der Alliierten an irgend einem Punkt der
ariechischen 5tüste,ocer in L'.orfu dulden.
Deshalb ist die Besitzergreifung griechischer
Häfen vn Inseln durch die Alliierten we
der ein sicheres Pfand in den Händen Eng'
land? Und Frankreichs, noch ein Ersatz für
die erlittenen Verluste aus dem !saltan.
Die jonifche See kann für Italien keinen
Ersatz für. den verlorenen stampf um die
Adria bedeuten, denn dieMächte, die di
Italiener von. der anderen Seite von der
Adria verirkben haben, werden auch ihr
Berdleibea in der jonischen See nicht dul
den. Die Zentralmächte und deren Bei
kündete können keinen neuen Wetterwinkel
aus dem Balkan schaffen und können die
Berbindung mit Konstaniinopel nicht ge
fährden lassen, selbst nicht auf die Gefahr
hin, noch weitere Opfer an Blut und Geld
bringen zu müssen.
Die Frage der Erpansion Italiens hat
,! f,,; ,,,. ?(,;.. f. Tin,. "llUki, vas Jcillik
ig AusM7ufMn7w7e vor el s Im . Hafen , lagen am Freitag
(SMriH itni! in tv strU. Und dck . im große Ucberscedampser
und sie in der Adria zu beschöftigen, wird
sie dieser verlorene 5eampf jetzt in noch viel
stärkerem Grade zur tyrrhenischen See
treiben und sie zum Gegner der Westmäckte
machen. Zum Glück für die Westmächte
wird ihnen in den nächsten Jahren diese
Gegnerschaft nicht gefährlich fein, weil
Italien durch den Eintritt in den Krieg
und durch den Verlauf desselben sich mora
lisch kompromittiert und militärisch ge,
schwächt hat.
N
Die Franzosen ' und Lng-.
länöer ln Saloniki.
Eine aus Saloniki in Sofia am 20.
Nooember eingetroffene wohlinformikiie
Persönlichkeit, die zur Neisc nach Sosia
fünf Tage benötigte, schildert die gegen,
wältigen Verhältnisse in Saloniki ivic
folgt: Ich verkehre mit Engländern, Fran
zofen und,Gricchen. Die Engländer, die
bisher 17.00(3 Mann landeten, werden
keine neuer, Truppen schicken, sondern ihre
Kräfte zum. Schutze Aegpptcns aufbieten,
voraussichtlich auch Truppen für Galkipol,
Ivo Kitch-ner eine Musterung vornehmen
wird. -Die Franzosen landeten bisher
100,000 Mann und beabsichtigen, nach
und nach weitere 100.000 Mann auszu
schiffen. Seit zehn Tagen trafen keiner,
lei Verstärkungen ein. Die Snglänher und
Franzosen, die in Saloniki sogar eine
eigene Zeitung drucken, scheinen Saloniki
nicht mehr aufgeben zu wollen; denn einer .
italienischen Vaufirma, die bereits eineil
Borschuß von vier Millionen Francs in
Gold erhielt, wurde von den Franzosen
ein Kascrnenbau übertragen. Sämtliche
Kriegslastwagen, welche die Engländer
beistellten, tragen das Zeichen des Noten
und sechs Hospiialschifse, auf die nacht
unbemerkt die zahlreichen Verwundeten.
uitu v:i r.w . r..
ein, hunderttausend seiner Söhne nach I "X" UU('10. . lrT 07
ifnrh; nk ßiiii,MmHil und tU den ! bracht wurden. Die Zahl der.Toten muß
c...ün ' m,!.,7,,, ach den Schilderungen von Vermun
muß diese Frage eines Tages gelöst wer-
den! Italien will picht Jahr. aus. Jahr
französischen 5colonien im Mittelmeer
schicken, damit sie dort durch Assimilation
ihrem Mutterland? verloren gehen, sondern
es muß ein natürliches Absatzgebiet für
seinen lleberschug on Menschen finden.
Dcr eiserne Walk, den die Oesterreich
entlang der Adria-Küste gegen den italie
nilchcn Anprall errichtet haben, muß die
Italiener früher oder später mit Natur
Notwendigkeit wieder zur tyrrhenischen See
treiben, weil die Natur ihnen jene Nich
tung weist. Nicht eher wird die Frage
der natürlichen italienischen Expansion ge
löji werden, bis nicht England und Frank
reich willig oder mit lAewalt sich darein
ergeben, die Mittclmeer-Herrschaft mit
Italien zu teilen und Tunis und Malta
italienische Besitzungen werden, ös fei
denn. Italien Will die durch den gegen
wältigen Krieg geschaffene Lage des Ein
gekreistseins ruhig hinnehmen.
Es war eine kurzsichtige Politik der Al
liierten. Italic mit Gewalt in einen Ent
fcheidungskampf um die Adria zu stürzen.
Sie hätten mit tex Möglichkeit rechnen
Neste der serbischen Armee an. Diese Eni-
schuldigung süx die Verletzung der für alle
Zeiten garantierten Neutralität Korfus ist
zu lächerlich, um ernst genommen zu wer
den, Man braucht sich nur dir Landkarte
anzusehen, um den wahren Grund für die
Besetzung Korfus zu erkennen. Nord-Al-banien
wird jetzt von den Italienern ge
räumt und bald wird auch der Süden
Albaniens gefährdet, fein. . Mit anderen
Worten, die Herrschaft über die Engin
von Ottanto wird nicht mehr von Italien
kontrolliert werden können. Deshalb ist
Korfu als neue Floitenbasis nicht nur Zur
die Alliierten, sondern auch für Italien
pon der allergrößten Bedeutung. Mit
Korfu alö Basis können die Alliierten und
Italien die Bewegungen der österreichischen
Flotte tcntroUieren und Italien die Ber
bindung mit der jonischen See ohne Äe
fahr aufrecht erhalten. Zugleich bedeutet
die Besitzergreifung Korfus durch die Al
liierten ein weiteres Zurückdrängen dcr
Griechen und eine Isolierung Griechen
lands. denn die Italiener halten noch zwölf
griechische Inseln im zeischen Meer be
setzt. Sobald Ericchenland die geringste
verdächtige Bewegung macht, wird es so
fot von beiden Seiten zerquetscht. Die
Besetzung von Korfu soll noch ferner die
Hoffnungen der Italiener auf den einsti
gen Besitz von Süb-Albanien stärken. Es
ist also ernnz klar, daß die Alliierten Jta
lien auf Kosten Griechenlands entschädigen
wollen. Man kann von den Griechen Nicht
erwarten, deß sie sich jetzt, wo sie von den
Alliierten bereiis umklammert find, tn
eincu selbsimörderischeg Krieg stürzen.
DaZ Schielsal Griecherlantt wird viel
mihr auf den cirnt Schlachtfeldern im
Osten und im besten entschieden werden,
Geder Vulgcuien noch die Türkei, nochrweffen ttiity da das Leben döch nun
M . .... . . -ri...rv.. I-: 1.. .fs Clf .. Ifi3 t ..
nach den Schilderungen von Bermunderen
ungeheuer sein, da die Bulgaren fcho
nungslos vorgehen.
Der Wißmut der Franzosen gegen die
Engländer ist noch größer, als jener der
Griechen gegen Engländer und Fran.wscn.
Diese fehlen Bespannungen für die Ge, f
schütze. Sie bereits fett einiger Zeit ge
landeten großen englischen Geschütze wur
den auf telegraphischen Auftrag ans Lon
don bisher nicht ins Innere geschafft, son
dern in Saloniki belassen. Von den
Griechen erhalten die Landunastruppc.,
nichts. Diese bringen olles im Ueberfluß
mit und haben den Auftrag, in Saloniki
nichts einzukaufen. Ununterbrochen tres-
fen Taufende fliehende! Serben ein. Es
herrscht große Teuerung, aber keine Not
rxabelhafte Preise werden für Wohnziin.
,. er bezahlt. In den Gastkiäusern ist biZ
Mitternacht ein lebensgefährliches G
dränge. Stark getrennt durchziehen eng
lifche. französische und griechische Pa
trouillen die Stadt. Zu Feindseligkeiten
Zwilchen den Landungstruppen und Grie
chen ist es bisher nicht gekommen, nu
t.
müssen, daß Italien diesen Kampf vcrlie-. 9 mtqn nmi geiomm.en. ru,
i i. hi. . if HHii f..) ; 'Ausbreitungen betrunkener fanden fta!
verloren hät. und daß di. nächste logische jß bei den Franzosen die Furcht v
s., ks riirnkn der eu?ienkk I blllgar, chen Bawnettangnfse. Viele
Franzosen äußern ihren Unmut; sir er
Folge das Zurückorgnqen der Italiener
zur tynhenischen See sein witd. Wenn
nie zuvor im Vierserbande Gegensätze bc
standen hatten, so bestehen fik heute durch
die Niederlage Italiens' an der Adria. die
die Italiener dazu führen muß, ihre na
türlichen Besitzrechte im Mittelmeer aus
Kosten Englands und Jrcinkreichs zu
suchen.
Die Aufnahme Italien alö Mitglied
der S'.gnatur-Machte yeS Aerlrages vom
klaren, man habe ihnen gesagt, daß sie .
nach Marokko gehen sollten, indessen hab:
man sie unerwartet in'Salonlti gelandet.
Die Stimmung der Griechen ist sehr ge
drückt. Serbien wird als endgültig v'er-j
nichtet bctrachtef und groß ist die Sor!
der Bevölkerung, was die nächsten 2 5"
bringen, wenn die Bulgaren die Offensiv)
gegen die Engländer und Franzoseit erl
greifen sollten. Am heiligen Timitritage
5, September 1N4. auf hie England und " ' ' JJ i l nZ, ZI i
Franlnich stecht hatten, war zweiftls- ?5 Ä l Ä 2 ?
,. kf. mL.n7.?tth,,T,x ledgaftkl Zre ben. .alonilj macht bei?
ohne von der Voraussetzung dlkticit, daß'. ' ' . m. S
Italien doch eines schönen Tages feine
Lage erkennen und einen Separat-Fricden
schlichen wird. Um einer solchen Möglich
Kit vorzubeugen, ist Italien verpflichtet
worden keinen (Separatfrieden abzu
schließen. Ob diese Abmachung mit Jta-
Km sich Nicket spattt als -sp pftper"
einmal starker als Äapier ist? Der ver
lorene Kampf um die Adria. der don
vornberein ein Glücksspiel war, wird für
die Alliierten logischerweift ganz andere
Folgen haben als sie erivartclen. Anstalt
die Italiener vom Mittelineer abzulenken
Eindruck einer Kieler Woche, Verbund
mit Münchener Okiobcrscst. AIs d!
Fröhlichkeit, an der Engländer und Fran
zon teilnahmen, ihren Höhepunkt er-'
reichte, traf erade die Hiobsbotschaft ein ,
daß Nisib von den Bulgaren zenommei-s
worden sn. Taraus war die froh ,
!stkmmltns plötzlich wie weggeblasen.
, vaat hat leine ommemarien a
erst gritchisch niedergeschrieben.
,1ai erste Denkmal wurde Fried
dem Großen auf österreichischem
den (Roßwolde) errichtet.
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