Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 15, 1916, Image 2

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    . V-
l JL'kUiR
jm 111111 'M. ' dffrmhi . fcj
Erinnerungen ans den koiidoner Balkan Nenferenzen.
Zugeknöpftheit der türkischen und Schlvatzhaktigkeit der Tial
kaN'Diplomaten. Die inneren Gegensätze im Valkanbund
durch russische )ntrigen verschärft, bis schließlich ZZußland
über d.is fikl hinauseß und dadurch seinen Einfluß im
ZZalkan rerlor.
Vcn Dr. S.
ic BalkaN'Diplomatit :!l nicht
nur die jiinastc in Europa, fon
dein aiich die intcnssantkstk,
real sie überhaupt keine stiplo
rnane ijt. tWiin Xipiomiine
bic Kunst des 'c-chwigenl oder Verfchwei
gens ist, so versieben sich die Vcl!!aN'Ti
p!on,iten. die ich un,;ah!:czc Male zu
treffen Gelegenheit hatte, schr wenig auf
diese Kamt. Im Bcrzlcich zu den tikkU
fch'n Diplomaten nchmkN sich die Dipio
matcn bet christlichcn Baüan-Vöttcl sehr
schlecht aus. Beim ersten Zusammentref
sen meist man ihn? den Nangek an Tra
bition und an Beherrschung der gesell,
ichafttichcn ?orm an, und real auch gleich
Jedem auffällt, ist ihre unglaubliche Gk
Zchwödizkeit. '
Als ich zum ersten Tla Cfirnan Nizam
Pasck. den Fuhecr der türZischcn Frie-dmS-Delcgation
auf der ersten B!kan
Konferenz, traf und an ihn die Frage
richtete, ob eS wahr wäre, daß die 5ul--aaren
aus Anlaß der russischen Weihncich
' ten eingewüligt hotten, der Zivilbesölle
rnng von Adrianopel Proviant übermit
iein zu lassen, nichte er ein rnstes S!e
ficht, ninzelt, die hohe Stirn und bat mich,
meine Frage zu wiederholen. Auf meine
wiederhottz Frage aber antwortete er:
Wollen Sie schwarzen Kaffee, oder ttasfee
mit Vülch?" Seine Antwort hat mich
natürlicherweise in Verlegenheit gebracht,
aber er kümmerte sicb sehr wenig um meine
Aerlegenheit. sondern lautete dem Kellner
und bestellte bei ihm Zwei 2a tun schirar
zen Kaffee. Osman Nizam Pascha war
nicbt der einzige türkische Diploinat von
Bedeutung, der sich neugieriger Journa
listen in dieser Weise zu entledigen pflegte,
Hatti Pascha, der trübere Grosz-Vesier
nd spätere Spezial-Gesandic der tiirki
fcben Regierung in London, war direkt ein
Meister im Umganz mit wißbegierigen
Journalisten. Er konnte die besten Intet
Viewer und einslußreilksten Journalisten
in der höflichsten Weift hinausbugsuren,
ohne den Vetrcssenden zu verletzen, und
vhne den Eindruck zu erwecken, daß. er,
Hakli, der in Londoner Journalisten'.Krci-
sm als die kleine Erjeuenz bekannt war,
sieh irgend einer UnhöZlichZeit hat zu
Schulden kommen leisten. Diese Eigen
fehaft sagt man allen anderen türkischen
Tiplomaten nach. Aber im Geaensch zu
dem beobachteten Schweigen der türkischen
Diplomaten lassen sich die Battan-Diplo-rasten
schon im ersten Interview ziemlich
ausgedehnt über alle an sie gestellten Fra
gen aus. Sie beantworten nicht nur alle
Fragen. , sondern, sie sagen Einem noch
etwas mehr dazu.
.' Annähernd drei Vonate hintereinander,
also während des ganzen Zeitraumes der
ersten Balkan-Konserenz in London, hatte
ich Gelegenheit, jeden Tag einen oder met
rere Battan-Tiplomaten zu sprechen. Als
Vertrete? eines tinflureichzn Wiener
Blatte!, das m jeder Hauptstadt auf dem
Balkan gelesen wird, war es mir nickt
schwer, zu jedem BalkanTiplomatm Zu
tritt zu erhalten und ihn auszufragen.
Ich konnte die Vertreter der dier Balkan
Delegationen zu jeder Zeit fechen, weil
jeder'dieser Diplomaten ein Jntcreffe an
dem Blatt hatte, dessen Vertreter ich in
London war. Nur einmal geschah es, daß
das Haupt der serbischen Friedens-Tele-gation,
M. NoLakowiq, sich weigerte, mi t)
zu empfangen, weil er angeblich noch nicht
angezogen war. Aber später erfuhr Ich
von einem der Walets des Hotel .Hyde
Park", wo die serbische Friedens-Delega-tiern.
untergebracht war, daß zur Zeit, als
ich von seiner serbischen Szzellcnz empsan
gen zu werden wünschte, sie gerade mit
einer griechischen Erzellenz tonftricrte. M.
Nobaloroicz war natürlich sehr die! daran
gelegen, dasz ich ihn nicht in der Gesell
schaft eines griechischen Diplomaten treffe,
denn damals Karen schon Gerüchte in
Umlauf, daß die Griechen und Serben
gegen die Vulgären intrigierten.
Nach dcr Eröffnung der ersten Friedens
Konferenz dcr Balkan-Telegierten, die im
St. James Pal stattfand, wurde ein
Commnnigue ausgegeben, in dem feierlich
versichert wurde, daß keiner der Balkan
Diplomaten Vertreter von Zeitungen em
pfangen werde, sondern daß nach jeder
Sitzung ein Bulletin für die ganze Presse
ausgegeben und den Journalisten, die den
Et. James Palaee belagerten, verlesen
werden würde. Aber sefjcni am Tage.nach
der Eröffnung der Lalkan -Konferenz em
pfing jeder dieser Lalkn-Tiplomaten
nicht nur einen, sondern mehrere Presse
Bertret und erzählte ihnen alles, rws
st wissen wollten. Dr. Dancfs. der bulga
tische Ez-Premier und das Haupt der
russophilen Partei, der dcr Führer der
bulgarischen Telegatio war, gab sich mit
dem Empfang don Presse-Vertretern nicht
zun'eden, londern er Cjtta noch ei6t.
Berichts für den Pariser .Matin". Mr.
ules Hednian, der Londoner Vertreter
fei .Maiin' zur Zeit der Bilkan-Konfe-,enz,
bestand darauf, daß ihm Dr. Taneff
kizenhändig aefchriclene Vnickte riebe, und
der bulzar'-säk Ex'remi ließ sich nicht
zwümsi büke urd hZnd'st? fast täglich
11. Zibv.an Augremrne Zur d-n l'k
iin er 3. ii:c:n irt t f-.ineni E'nzigea
der zaMiichc Pressevertreter gelunzen.
ron den tür'.ischc Dek?i:ri'N etwas her
.ausubeksmme. Okman Np,am Pascha,
der oft von wIs;S:g!enzen Journalisten
fe!art wurde, ließ sich einmal dazu her
tei, seinen Aussraaer ein Statement zu
dMicn. Tpater stillte siS-hemu!. i&l
dickes Tistement eine wörtliche Wieder
tolnne, eines der Leitartikel eine! Londo
ntk "rez-ntlatleZ war. Die allu klugen
Iournstillen waren als? wieder die Ge
lijUii. Seit jenes Zeit konnte Clrna
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fiffQ '' J...:;C..X
AI. NZelamcd.
Nizam Pascha im Hotel Carlton ungestört
seinen Geschäften nachgehen.
Wenn bedeutende Fragen auf der Da
gesordnung der Konferenz standen, wur
den die Teilnehmer der Konferenz von
dem Präsidenten crmahnt, itber die di!ku
tiertcn Fragen Schweigen zu beobachten,
uiid mit keinem Worts den Journalisten
zu verraten, was besprochen wurde. Und
doch wußten nach einer halben stunde die
vor dem Et. James Palace wartende
Journalisten, was auf der Sihung der
handelt iourde. Wenn die Valkan-Diplo
maten zögerten, mit der Sprache heraus
zurücken, griffen die Vertreter der Aus
landpreffe. die die Psychologie der Diplo
maten kannten, zu dem alten und ewig
neuen Trick, nämlich, zum Ausspielen des
einen Diplomaten gegen den anderen, um
ihn fo zu zwingen, seinen Mund zu off
nm. ?lls die Frage von Adrianopel, das
von den Bulgaren noch nicht genommen
war, auf der Kenferenz bebandelt wurde,
und die Vertreter von Serbien und Eric
chenland. um die Tauer des Krieges zu
verkürzen, geneigt waren. Adrianopel den
Türlen zu überlassen, überraschte der Per
treter eines Wiener Blattes Dr. Taness
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PASHrsCHtSERBW5 PREMIER WM5TER
mit der Frage, warum er so blaß aussehe.
Dr. Danesf antwortete darauf ohne viel
Ueberlegen: Die Schurken wollen uns um
die Frucht unserer Siege bringen." Nach
yit Q uit(vtvh , " " - " !' - ' ' - r ,
und nach erzählte ihm Daneff. warum erArme vor den Toren Wien.
' ... . ... ' , c., ? er..L . t....V.
so aufgeregt sei, und wie die Serben ußd
Krisct'sn aeik dem Weae seien, einen Alt
des Verrats an Bulgarien p begehen.
Aus meinen eigenen Erfahrungen mit
der, Vallan-Tiplomaten kann ich sagen,
daß es keine anderen drei Völker auf der
ganzen Erde Gottes giebt, die sich, so
gründlich und bitter hassen wie die Ser
den. 'Griechen und Bulgaren. Dieser
gegenseitige Haß ist von Rugland systema,
tisch gezüchtet worden und geht soweit,
vag Jeder dem Anderen die elementar!!
v, VW, Vi. e..v.;.)v.....
größten Feiglinge der Welt sind. das; die
grrechilche Armee wayrenv ves eruen ai
kan-Krieges keine einzige Schlackt gewon
nen und daß alle griechischen Siege dank
der Bestechung türkischer Generäle zu
Stande gekommen sind. General Papn
kosf versicherte mir ferner, dasz die Grik
chen Saloniki pie erobert, fondern von
dein türkischen General Takim Bey um
den Preis einer halben Willion Iran!
.gekauft' haben. Das ist natürlich nur
eine Behauptung. VrieckiZche Diplomaten
wieder sprachen zu mir über die Bulgaren
mit einer ZZeracht-inz. die einfach nickt zu
beschreib ist. In den Augen der Grie
chen erscheinen die Vuleiaren noch scklim
nur als Barbaren. Selbst die militari'
schien Tuenden der Vulgären wollen die
Kriechen niel! anerkennen. Die Tulzaren
ihcerseitZ f.rften nicht nur nicht viel den
der iniliiürischen 2u?end der Griechen,
sondern sie halten auch nicht diel von dem
ColdZtevtu der ..Serben.' Der srUhere
buwarische Vertreter in London, WaZa
ffr. versuchte mir einiNtür zu machen.
tatj die Serben aat keine Soldaten, (an'
der Räuber und SLifRötto sind, zaä
aber die Serben selbst von ihrer militäri
sch?. Le'.stunaZKhrqkeit und ihrer milikä
rissen Tugend denken, sehte mir im Au
aust 1014 ein in London attreditimei
serbisch Tivlomat folgendermaßen an?
einander: Die Oesterreicher und
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Ungarn werden von un! im
Lauke von 14 lauen über den
Haufen geschossen und in drei
Wochen steht unsere tapfere
Als ich diese Ansicht meinem Freunde
Masaroff mitteitte, fuhr er mit den Fin
gern in feinen langen Lart und seizie phi-
losophifch hmzu: .Ich hade J'MN ge
sogt, dag die Serben Charlatane sind.
Als in den ersten KriegZwsetn die
ben über Erfolge gegen Oefternicher be
richteten, war Majsroff ss wild, haß
er am liebsten alle englischen Redakteure,
die die serbischen Sleg-snachrichteo druek
ten. an einem Baum aufgeknüpft hätte.
.Diele V',ehd:ebe und Halunien neymen
mpsen: Weiche elLiiuo:rueounz.
II I .UUWUIUfU. Kl l'-'l"- V"i"IIW
..(t. rc...r.., ..:., r..; k,.
... :. k HnB. hnftri
ist. dah zu einer Zeit, wo Bulgare und 1
1 1 ' 9 .. . ' . . I
P'rim wo Berbiinkete waren, jeder von
dem anderen die möglichst schlechte 5M
.li.. . y. .t::.i,sl,. ..k...:?..
nung cjanc, way uiiiii-uu uuiijuiiiujii.
Ansicht haben die Serben in dem ersten
Balkan-Krieg so out wie nichts geleistet.
Die' sogenannte öchlackt bei Kumanova
war nach bulgarischer Ansicht ein großer
Bluff, und w?r es auch wirklich, wenn
mai. an den Zustand der türkischen Maze
donien-Arw.ee dekV da nur eine kleine
türkische Armee der serbischen gegenüber
stand, die zu besiegen jeder Tillision ein
Leichtes gewesen wäre.
Wahreng meiner Interviews mit rn
nuiciw IIN! v u ;
! 1019ier ,
Vallan-Tiplomaten im
jlU4)t'C liUil.u:J.a wu ymu aw. i
batt. ich Gelegenheit, einen Einblick in das j
innere Gctnebe dieser merkwürdige . ,
Mr.t; ! wtmrn. vn bevor die Sa-1
tu:.-.,. i,f Jrrirh m'.r &r
von Sircii. der zweite Vertreter der grie
chiicken D:kzaiion. daß
esaloglli ltiD!
r-k b'.iben
verständlich , pneö'.ich"
weise, währmd Dr. Daneff mir sagte
daß Bulganen n? dulde werde. dsz Ea
Zoiiiki grieNer Vesiii bleib. Bevor noch
etwas "in Le,zug auf 'Saloniki entschieden
war, und bevor noch der erste Balkan
Kriea formell beendet war. war schon der
zweite Balkan Krieg in Sicht. Die tiirki
fchen Delegierten tnstanden wohl, daß der
Tlgllchr CmoTja Tribune
Balkan-Sund an den inneren Reibungen
und Gegensätzen zugrunde gehen müsse und
daß die Gegensätze von Tag zu Tag ivüch
sen. Sie taten daher ihr Bestes, die Aer
Handlungen auf die lange Bank zu ziehen,
damit sich die inneren Gegensätze im Bal-!an-'6und
zu einem !lons!i!t verdichten
Nach dem Fall von Adrianopcl begegnete
ich einem Mitglied der türkischen Botschsst
in London und sprach ihm mein Bedauern
über den. Verlust der türkischen Festung
aus. Aber dcr Turle lächelte und sagte:
Ihr Bedauern ist verfrüht, denn Adrian
opel wird doch türkisch bleiben.' Und die
Ereignisse der nächsten Monate bewuscn,
wie recht der Türke heute.
Zur Zeit der ersten Balkan-Üonferenz
war kalt die acsamtc Londoner Presse mehr
pro-bulgorisch als pro-serbisch. Die gro
Sen militärischen Leistungen der Bulgaren .
im ersten Monate des Zericges hatten in
England allgemeine Bewunderung hervor j
gerufen. Und die bulgeeiiscbe Friedens-
Delegation hatte die beste Chancen, mit ;
ihren Forderungen' dvrchzudringen. denn
Sir Edward Greq. der eigentliche Ncgiffeur ;
.der Baltan-Konftrenz. mußte mit der
öffentlichen Meinung in London rechnen.'.
Aber zum Unglüel für Bulgarien warm !
d-e meisten Miialieder ' der bulgarischen '
Friedens-Dekgstion' cnragiertc Siussophi- j
len und nahmen ibre Instruktionen von
der russischen Botschaft in London. Die j
russische Regierung hatte aber schon in t
Bulgarien einen Rivalen erkannt und in- j
irigicrte schon damals gegen die Bulga ,
ren. Der wütende Ruophil Dr, Donefs j
merkte nichts davon und Zieh sich von Graf j
Benckendorff. dem russischen Botschafter in
London, nasführen. Graf Benckendorff j
ermutiate Dr. Taneff, die ertrem'u bulga-
tischen Forderungen aufrecht zu erhalten, tn
dr Absicht, die oulaarische Armee an der :
.Tschstalia-Linie s.stzubalten und Serbien!
! ....i. hif.-..:r. rti.f.-(.:i l
uno riccizeiiiaii uaui-iiucuc vyctu(c4iu
zu geben, sich für einen zweiten Balkan- j
Krieg vorzubereiten, vlut ein Mignev
der bulaarischen Nriedens-Tclegaiion. Dr.
Populieff. Professor für Internationales
Reckt an der Universität in Sofia, der der
juristische Beirat der bulgarischen Tel'ga
tion war. Hatte die Gefahr kommen sehen
ui d warnte Dr. Taneff und General Pa
drikosZ vor den bulgarischen Vcrbündeka.
lr vertrat die Arn'cht, da' B''laciri!N mit
Rücksicht auf die zweifelbafte Haltung Ser
bienZ einen Seveirat-ffrieden mit der Tür
ke! schließen solle Allein Dr, Dancfs bk
harrte auf einem KolleZtiV-Frikde und!
i : r. r. r.: n . i .( L,m iti , !
Hiiu v t.n xjuiuvi nv - rfium ftu.
wartete solange, bis er die Serben, Grie,
chn und t?uman?n eine ati-bulgarische
Allian, schliefe sah.
Geae End, December erfuhr ick, von
rumänischer Seite, daß Rumänien gerade
dabet war. einen Bund mit Oerbie. der
v!," v....n . .. . . '
was ren vor ein vaar luvoen eovik aili.
... I
r yorskt aus UNS rrag.ee yrr
leine zuverrdislgt?"; 54 L0"'?1
fC.-i..irs ' , iMtmftntfrn MMrtMnf
Orrt'flin j. wenn kii rumänische Gesandt
schaft in London keine zuverlässige Quelle
für rumänisch Politik ist, dann brauchen'
Sie von meinen Worten keine Rotiz zu
nehmen.' Der bulgarische (Mehiie, ein
schöner, schlanker Mann, mit feinen Zügen
im Gesicht, stand einen Augenblick wie der
steinert da. wurde bleich und erschrak. Er
erholte. sich aber gleich, zog ein Notizbuch
aus seiner Tasche, machte einige Notizen
und sagte mir: .Ich werde mit Dr, Taneff
die Angelegenheit besprechen Nach vier
Tagen begeonete ich wieder Pros. Populieff
und erfuhr von iom, van Ti. ianm
- v: ' .,
meine Mitterku nickt nur slertisclz aus-
- - ---w .. '
aenemiwen. sondern daß n sich über sie
lusttz gemacht hatte. . Den Lencken.
borst versicherte ihm. daß Nichts derartiges
'aeschad und gesches.en würde. Nach vier
! 's; Wi.i is.Sfl Wlnmyri tlnh W.rr
WV-.:.J1 I.Ui' y.fli. ..tv,.r-j, , , .
wohlunternchtete Journals i London
boz der Czistenz einer rumänilch-serbischen
AUian gen Bulgarien. Dr. 'Danesf
wuW eZ dann auch schon, ich t,m
in der letzten Woche des Jcmun W12 be
gegnete, erkannte ich ihn kaum wieder,
war entmutigt und eriweiselt. Erccl-
lenZ.' sante ich. jetzt glauben Sie wohl
an die Existenz eines rumanisch-serbiscyen
LZeriragel Z'gen LulgsrkllZ' .
... .
SDZIPlLdO
EZZlflTJfERIOS
.Ich weiß nicht, die Leute behaupte eS
antwortete er. Plötzlich rief er aus: .ie
sind ein Jude, nicht wahr!" .Was kann
ich für Ew. zceuenz ats Jude tuai' ant
loortete ich.
Oh, Sie können uns einen großen Ge
fallen erweisen, wenn Sie grollen,' sagte
Dr. Danesf und suhr fort: .Sie wisten
wohl, das; die Wiener Presse zum Teil in
jüdischem Besitz ist und dasz diese jüdische
Wiener Presse pro-rumänifch und onti
bulgarisch ist. Können Sieicht Ihre
jüdischen Ctammesgenossen in Wen da
von überzeugen, dag ihre pro-rumänische
Haltung vom jüdischen Standpunkt aus I
eine Schmach ist? Denn Stumänien be I
handelt die Juden in einer bcwbarischen
Weise. Die Bulgaren sind das einzige '
... .. r l . in..' w - u.l!. I
Aon aus oem anan, oa o n juwii wm
Gleichberechtigung gewahrt, ajaium soll
ten also Mische Zeitungen für da? juden
feindliche Rumänien ine Lanze brechen
und gegen Bulgarien, das feine Jude gut
bebandctt, Stellung nehmen?"
Ich bersuchle Sr. bulgarischen Erccllen,
zu erklären, dasz die Tatsache, daß Juden
Inhaber von Zeitungen sind, die Zcitun
gen noch nicht zu jüdischen mache. Die
Zeitungen sind tatsachlich österreichische
und richte sich nickt nach jüdischen, fern
fern nach österreichischen Jntcresscn. Die
Juden als Volk könnte doch nicht für die
Politik der drei genannten Blätter vcrant
wörtlich gemacht werden, nur nell ihre In
Haber zufällig Juden sind. Aber es war
mir unmöglich. Dr. Taneff davon zu über
zeugen, dasz süne Auffassung die falsche,
und meine die richtige war. Und nur um
ihn von meiner Bereitwilligkeit und guten
Gesinnung zu überzeugen, und um ihm
zu zeigen, wie die Jude über Rumänien
denken, deranlafte ich da Londoner
Jewish Chronicle' ein paar psefsrige
Editoriali gegen Rumänien loszulassen
und die rumänische Regierung noch einmal
an ihren groben Vertrags buch in Bezug
auf die Emanzipation der Juden zu er
innern. Allein Dr Danesf blieb bei feiner
unbegründeten Ansicht, daß die Juden all
solche Bulgarien feindlich gesinnt wäre.
Bei anderer Gelegenheit versuchte General
Paprikoff mir klar zu machen, daß b
Juden Bulgarien feindlich gesinnt sind,
weil Dr. Vax Nordau. der bekannte Zj.s-nisten-Führ,
in einem in der Neuen
Freien Presse veröffentlichten Artikel die
griechischen Heldentaten im Kriege lobte
und die heutigen Grieche als Abkömm
linze der alte Hellenen feinte. Wie kann
nur ein Jude diese Sriechen lob?' rief
der bulgarische Wcneral d,rw',:rfSvoS aus.
Kurz vor dem Bulbruch des zweiten
Bolkan-Anegel bezegnete ich Dr. Dneff
im Hotel Ritz in London u,d fragte ihn:
Wie fenke, reellen, kiber die Lage?
Gibt es wirklich ein zweite alkan
Krieg?' .Solange ich die auswärtige Po
litik Bnlgariens kontrolliere, gibt es keinen
zweite Balkv-Ärkg,' aMoitete Dr.
Danesf.
Etwa 14 Tage noch diesem Gesprach
wechselte schon Bulgarien, und Serbien
die ersten Schüsse und der zweite Balkan
krieg war im vollen Gange. Dr. Daneff
hat weder zeflunkcrt noch falsche Tatsachen
vorgespiegelt; fondern er sprach als der
unverbesserliche Ruffoplnle. Dr. Vaneff,
der lange Jahre hindurch die Geschicke Aul
gariens leitete, ist kineswegs ei unfähiger
Staatsmann. Wen man mit ihm spricht
und man.Rufzland nicht berührt, scheint
er sogar e(n se'r kluger Mann zu sein. Er
hat einen sehr klaren Blick, eine ruhige'
Denkweise nd ei zi.mlich starkes Denk
vermöge, außerdem hat er uatiirlich große
politische Erfahrungen. Er ist tfri gereut,
kennt West-Europa gut und spricht aufzcr
seiner eig'nen Muttersprache und Russisch.
Teutsch. Französisch und Englisch. Und
doch lt dieser Wau Bulgarien fast an
fei; Sicnd dss Abeieundt gebracht. Man
wild natürlich versuch sein, zu fragen,
wi das möglich war? Die Antwort aus
diese Frage Sb mir M. Majaroff. der
selbst wegen feiner russopchükn Sesinnung
seines PostÄiö lS imk, arische, Gesandter
kn Petersburg enthoben und offiziell des
Hochoerrats beschuldigt wird. Majaroff
ist felbii ein Ankäng Dr. Taneffs und
war einst Mitglied eine'! Tamff-Mnifte.
riums Weil Majsross ein Jrüimus von
Daneff ist. ist seine Worte umsomehx
VNZE103,
Gewicht beizulegen. Majarofs erklärte
mir s. Zt. wörtliche
.Dr. Danesf ist von keinem anderen,
als von seinen bestcn Freunden, de Rus
sen. betrogen worden. Er war ganz ein
sack, in Werkzeug in den Händen bei
Herrn Sasanoff. Rußland wollte -lein
groszel und Parkes Bulgarien, sondern ein
großes und starkes Serbien auf Kosten
Bulgariens. Rußland hat nicht nur die
bulgarische Armee monatelang an der Ta
schgtaja-Linie festgehalten, um de Ser
ben v! i Griechen Gelegenheit zu gebend
sich für einen Angriff auf Bulgarien vor?
zubereiten, sondern die russische Regierung
versorgte im Stillen Serbien und Grie
chenland mit Waffen, während sie zu glei
cher Zeit den Bulgaren sür baares Geld
V. NN!! h.nif.
keine Waffen oder. Munition verkaufen
wollte. Ss versteht sich von selbst, daß ,u
jener Zeit weder Deutschland noch Ocfter
reich Bulgarien mit Waffen versorgen
wollten, weil es noch damals ls Mitglied
deS anti-österreichischen Balkan-Bundel
betrachtet wurde. Auch Rumänien wollte
uns keine Waffen verlausen. Das Resul
tat war, dasz schon während der ersten
Tage des zweiten Balkan-Krieges tausend
bulgarisch: Soldaten ihre Massen strecken
mußten, weil sie keine Patronen hatten.
Tolange unser Soldaten im Besitz von
Patronen waren, schnitten die Serben eine
lächerliche Figur. An einem .Tage allein
schössen unsere Soldaten an zehntausend
Serben zusammen. Aber was konnten
wir gegen zwei Feinde ohne genügende
Munition anfangen!' Der alte Majarosf
schluchzte, als er diese Worte sprach.
Warum aber wollte Dr. Daneff seinen
uri nicht arrn, an er schon von ver
Ezisten, eines skrbisch-rumänischen Bünd
nisscs wußte? Dies mit Blindheit ge,
silogene Russopbile war felsenfest davon
überzeugt, daß Rußland in jedem Falle
Bulgarien einem rumänischen Angriff
schützen werde: ezab es doch einen russisch
bulgarischen Vertrag, demzufolge Rußland
verpflichtet war. Rumänien anzugreifen,
sobald Rumänien Miene macht, In Buk
garien einzufallen. Dr, Taneff konnt
nicht glauben, daß Rußland nicht nur die
sen Vertrag ignoriere, sonder auch noch
die Rumänen ermutigen würde, Bulgarien
onzugreisen. Der naiveBalkan-Mensch
Daneff. der übrigens auch von Natur auS
zum übermäßigen Optimismus neigt,
konnte sich nicht denken, daß die russische
Regierung eine Akt dcr Treulosigkeit und
des Beittagsbniches an Bulgarien begehen
würde.
Wen ich a all die kindrilcke und Er,
eignisse während der ersten und zweiten
Balkan-Konferknz denke, und wenn ich
mir die diplomatische Tätigkeit der bakka,
nisebe SteitkmZnner im letzte Jahr
zehnt vergegenwärtige, muß ich irn.net wie,
fer an jenen österreichischen Staatsmann
denken, der da sagte: .Dkr Balkan wird
entweder von Rußlands unheilvollem Ein,
fluß befreit werde müssen, oder n wird
für alle Zeiten der Wetterwinkek der in
ternationalen Politik bleiben.' Die bul
gansch.serbische Verhetzung und die bulga
kisch-iumänische und die bulgaiisch-giie
chische Feindschaft Härten nie solch häßliche
Forme angenommm, wurn Rußland
Richt versucht hätte, den Balkan durch eine
ruchlose Teilungspolitik zu beherrschen.
Es ist erst jüngst bekannt geworden, daß
die Müssen, die die Serben gegen die Bul
garen hetzten, auch in Sosia gegen Belgrad
intriguierien. Und die griechische Angst
vor Lulgarint ist doch zum großen Teil
auf russische Jtrigc zurückzuführen.
Die Führer .Uer slavischen Böller auf
dem Balkan wußte. fe.ß Rußland ihr
eigentlicher Feind ist, weil es dies, Völker
uiiterzochen WM. ä)er ruiüt rang
nach Konstantinopel tkar von leher eine
Bedrohung der Eziftenz und Unabhängig
keit der slawischen Balkan.Nölker. Oder
kann man sich etwa ein abhängiges Bul,
garien und,unabhZngigeI Serbien denken
mit Konstallkinopcl als einer der russische
Hauptstädte-? hoch Ncdowslawow
fiinfift .rtKrt. dah die Mgkichkcit eines
kAnzugeS d Russen in Konstant in opel
eine fer Ursachen bei Mntritts Bulgariens
in den Stieg war. Selbst die tricht-flawi
scheu Balkan-Völker wie Rumänien und
GriecheriIan warr in ihr Existenz de
dreht in dem Sugeoblick, wo di russische
WlMIS
ReichSflagge aus dem Turm der Efic
Moschee geflattert hätte. Rußland wäre
fci. ss,,! Beberrlckerin des schwarzen
Meeres und hält ewiß keine rumänische
Konkurrenz geduldet.
Um diese Bewußtsein der slawischen
Balkan-VSiker von der russischen Gesäte
zu trüben, hat Rußland Jahrzehnte d
Böller gegeneinander so verhetzt, daß es
dort unangefochten herrsckjen konnte. Aber
d! russische Diplomatie aus dem Balkan.
die nach dem römischen Grundl,: ,hk
und herrsch', arbeitete, schoß Uber'S Zcl
und verursachte dadurch den Abfall Bul
gariens und dal Zurückweichen Griechen
lands und Rumänien. Heute ist die
diplomatisch Lage auf dem Balkan ziem
lich geklärt, obgleich die endgültige Hal
tung Rumäniens und Griechenlands noch ,
nicht bekannt ist. Die Ballan-Slawcn
sind für russische Expansions-Zwecke der
lorcn. Mag der Krieg ausgehen wie er
will, Bulgarien wird nie mein zum Hand
longer Rußlands auf dem Balkan werden,
und Serbien und Montenegro werden nie
mehr Gelegenheit haben, russische Agenten?
Dienste auf dem Balkan zu leisten. Dcr
gegenseitige Haß der Balkan-Lölker wird
nachlassen, sobald ußland aus der Bal
kan-Politik endgültig stminiert Ist. Der
sogen, ewige Haß der Bulgaren gegen die
Bricchen, der Rumänen gegen die Bulgaren
etc. ist kein organisches Uebel, sondern eine
vorübergehende Erscheinung. Alle Bal-kan-Bölker,
die ehrlich bestrebt sind, ihre
Unabhängigkeit Rußland gegenüber . zu
wahren und sich ihre Zukunft zu sichern,
werden mit der Zeit lernen, sich gegenseitig
zu achten und friedlich nebeneinander zu
wirken. Schon heute stehen sich Bulgaren
und Griechen näher als man es noch vor
zwei Jahren für möglich gehalten hätte,
und mit dem Schwinden des l,eg:nseitigen
Hasses wird auch die noch grobkörnige
Balkan-DIplomatii feinere Formen an
nehmen. Ge.. Äden.
Die Herrsujajt fer Eugeuuder in Asien
kraeyt m auen vugcn. ihuiIikm nun im
orui das tng.iu;e Heer nutete ci)t
icyive Niederlagen etuuen Hai, ourch cie
0i terftiuung Der englischen Cetrniucht
nach SüagtaiföHf seht ouetjwcre Z.it ver
tagt wccutN ti, siht aiid) die engnsche
Herrschaft an eimr anoeren Sieue in
Asien geiroslen, die sür das englische aiklU
reich von ungeheurer B.ocum,ig ist. Es
hanoelt sich um die Süowe,tae Ara
biens, wo die Engländer seit mehr als 73
Jahren die Festung Aden zu einem zwei
ten Gibraltar' gemacht han. Für den
Seeweg nach Jnoeen über den Suezianal
und das üiott Meer ist der befestigte Ha
sen Aden von allergrößter Bedeutung, nieizt
nur als Kohlenjtati0N. sondern such als
Stüt"'unkt fer Flotte. Gegen diesen für
die englische Herrschaft fast unentbehrlichen
Landstrich richten sich bereits feit Monaten
die Angriffe fer Türken, die nach den Zei
tungsderichten gerade in der letzten Zeit
von, dem besonderen Erfolge gekrönt war
den sind. Schon Ende Februar und An
fang März 1915 kam es zwischen den hier
vorgeschobene türkischen . Truppen und
englischen Heeresabteilungen -zu festige
Kämpfen, die am 3. März zu einer schive
n Schlappe für die Engländer wurden.
Durch die vorzüglich Loge der Hafen
festung Aden gelang es den Engländern
aber, von Indien her Nachschub an
scheu und allem notwendigen Kriegsmate
rial zu erlangen, sodaß der Vormarsch der
Türken hier zum Stillstand kam. Außer
dem t? dabei fer Umstand noch zu beach
ten, daß i fer folgenden Zeit die türki
schen Kräfte stark durch die kriegerischen
Vorgänge auf Gallipoli in Anspruch ge
nommen worde Ware und darum auf
diesem Nebenkriegsschauplotz nicht mit vyl
len Kräften auftreten konnten. Trctzdem
gelang es Ihnen aber in lange heftigen
Kämpfen, die im Juli 1915 nusj Reue
auflebten, größere Erfolg zu erringen. die
Ende September mit fek Eroberung deS
befestigten PlatzcS Lahadsch endeten.
Die Engländer hatten hier vor Lahadsch
sehr starke Befestigungen errichtet, um da
durch den türkischen Vormorsch gegen Abe
selbst auszuhalten. Lahadsch. im Norden
von Aden gelegen, war somit ein stark dor
geschobenes Fort der Festung Aden.- Die
Eroberung von Lahadsch durch die tkirkb
schen Truppe Ende September zeigt, wie
überlege das türkische Heer den Englän
der ilt. Zugleich wurde dadurch die Fe
ftunz Aden selbst bedroht. In den folgen
den Wochen würd die englische Stellung
hier durch die Erhebung der Araberstämme
vr Hadramaut. inem Landstrich östlich
von Aden an fer arabischen Slldküste, noch
weiter gefährdet. Diese Erhebung der ara,'
bische Bolksstämme hängt eng mit den
Erfolgen der Türken im Irak zusammen,
d' die Araber dadurch ein befestigtes Zu
trauen zu der Starke des türkischen Re,
cheS bekamen. ES war vorauszusehen, daß
die letzten sehr schweren Schläge, welche die
Türken hen Engländern im Irak verkenen
konnten, auch aus die Kneaslage in Süd.
arabien einen nicht unbedeutenden Einfluss
ausüben würden. DaS Vordringen der
Türken kn Siidsrabien ist auch bereits ein
Beweis der Richtigkeit dieser Annahme. Es
kommt noch hinzu, daß" der englische Nach
schub auS Indien in dem ganzen Umfange
feiner Aerfikabarkeit durch die ungeheuren
Nerluste fer Engländer im Irak durch die
Höhe von 50) Mann für da! englische
Heer am Tioris esorderltch gerpordm ist.
so da 5 die Engländer an eine Verstärkung) V ,
ber Aden-Truvve vor der Hand nicht den
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größter Auwerksamkeit verfolgen müssen
zumal sie durch da! planmäksge Vorgeben. ß
der siegreichen verbilnfete Truvven aus,
dem Balkan neue und. groß AuZsichle?
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