Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, September 18, 1915, Second Edition, Image 7

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Tag italienische Luftschiff Citta di Fenara" von dem ,Ssterrcichisch. ungarischen
Krfeeboot war tl, bai die Möglichkeit, ein
gegntrischeö Unterseeboot mit eigenen
Mitteln zu vernichten, zum erstenmal
praktisch erwiesen hat und wieder eine!
unserer Unterseeboote hat all ersieS ein
gegnerische Torpedoboot .vernichtet. Unh
nun kommt die Wegnahmt eine ganzen
ktionSfahigen feindlichen LenIballonZ
durch ein Torpedoboot. TaS ist eine Herr
liche Perlenkette von Nckordm!
Mit magnetischer Kraft zieht unser
Hauptkriegkhafen die italienischen Kriegs
luftschiffe an. Zu Beginn bei Krieges
war e die Citta di Yerrara", ' die mit
ihrer silberglänzenden Hiille sich öftcrS in
der Nähe Pola sehen ließ. Ein lange
Leben war ihr freilich nicht beschieden. Am
8. Juni wurde sie von ihrem Schicksal er
eilt. Unser Seeflugzeug II 48" mit
Linienschiffsleutnant Clasing al Führer
und Seekadeit Fritsch als Beobachter hat
ihm iu den Morgenstunden diese Tage
ein Ende bereitet. Mit glänzender Bra.
wur wurde da ftindliche Luftschiff zum
Niedergehen gezwungen und zerstört. Und
nun kam die Kunde von der Kaperung
eine anderen italienischen Luftschiffe, der
.Citta di Jesi'. .
Diese Lenklufischiff .wurde kn der
Nacht vom 6. auf den 6. August um Mit
ternacht bei Pola durch Echrapnellfeuer
zum Niedergehen gezwungen und weggk
nommen.
Da, Luftschiff .Citla di Jesi' führt
Q5!SiSMME5!SiSHSiCTOT
An den Dardane5m.
von . persin, Kapitän zur 5ee a. D.
Berlin, Mitte August.
Seit bald sech Monaten pochen Eng
sänder und Franzosen vergeben an den
Dardanellenthoren. Am 19. Februar er
folgte der erste Vorstoß von Seestreitkraf
ten, der aber, wie fast alle die nachfolgen
den an der Treffsicherheit und Wirkung!
kraft türkischer Geschütze, Torpedo und
Minen strandete. iAuf keinem anderen
Kneaeschauplatz wurde der Boden fo stark
mit Blut gedüngt, und wurde so viel Ma
terial verschwendet, al hier. Hauptmann
Norregard schrieb Ende Juli im Kristiania
.Morgenbladet": .Die Erfolge der. Ver
bündeten werden durch 8 Kilometer von
der Landungsstelle au! dargestellt. Je
der gewonnene Kilometer kostet 10,000
Mann, kicchnct man olle dort zugrunde
fegangenen oder beschädigten Krieg
chisfe hinzu, ss begreift man. auf wcl
ches kostspielige Ezperimeiit die Angreifer
sich einließen." Nach amtlichem Zuge
ständnis haben die englische und die fran
ösisckx Flotte rund 100,000 Tonnen
SchiffZmaterial auf den Grund der Dar
danellen sinken sehen, und Asquith gestand
im Unterhaus ein. daß bis zum 2. Juli
k7 Offiziere und 7,',G7 Wann todt. 1379
Offiziere und L8.ttL5 Mann verwundet
und 198 Offiziere und 10,dö Mann ge
sangen gemeldet feien.
. Wa! wurde erreicht? Die Besitz
ahme einiger Quadratkilometer Boden
,uf Üt Gallipeli.Halbinsel bedeutet den
gesammten Gewinn der sechsmonatlichen
erbitterten und verlustreichen Kampfe.
Welche war der Grund für den geringen
ßoctschritt der Angreifer, für ihren Miß'
erfolg? Noch nie zuvor wurde wohl ein
Unternehmen ja ungenügend vorbereitet,
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besten Luftkreuzer der ilalimischen Kriegs,
marine. Viele diese! Tyxi besitzt sie be
stimmt nicht. '
Nach der Vernichtung der Citia di
Mrara" war eine längere Pause in den
italienischen - Luftkriegs , Unternehmungen
emgetretm, .Offenbar Ivurde an der Fer
tigstellung eines cuen Luftschiffes . der
Einschulung von deffkn Lesatzung gear
beiiet. echlicfzlich war man so weit. Wie
viele Probeflllge uuikinommen wurden,
entzieht sich unserem Urtheil. Aber in
der Nacht vom 5. auf den 6. August sollte
Pol eingegriffen werden.' Die Dunkel
heil begünstigte da! Unternehmen. Aber
die Aukluger auf den Echisfen und in den
Fort waren wachsam. Bor Mittnnachi
wurde der herankommende Feind entdeckt
und bald erzitterte die Luft vom Donner
der Abwehrgeschütze. Die CkplosionSflam
men krepirender Schrapnells zerrissen da!
Dunkel der Nacht. Immer näher liegen
die Sprengpunkte an dem feindlichen
Luftschiff. Die Lage ivird unaemüthlich.
Ein Volltreffer und die schöne Kampfma
schine geht in Flammen auf! Aber dazu
kommt e nicht. Da! Luftschiff senkt sich
nieder. E war offenbar von den Schrap
nellagen eingekreist und manche Spreng
stück mag die Ballonhülle getroffen und
Gasverluste verursacht haben. Jetzt ruht
die Govdel auf der Meeresflache. Schon
jagen unsere Torpedoboote blitzschnell her
an. Im Nu sind s in der Nähe der käst
war eine Leitung so Zönzlich bar Zeder
Organisationsfähigkeit, und jeden takti
schen und strategischen Können. Die Un
überlegtheit und Ueberstürzung, mit denen
die Altton eingeleitet wurde, sällt Winston
Churchill zur Last. Er drang schon An
fang Flbruar auf den Angriff vom Was
sei au!. Er berauschte sich und seine
Landsleute an bombastischen Tiraden vom
.baldigen Fall Konstantinpels", vom
Hinweggcblasenwerden de!, türkischen
Kaiserreiche nach MOjähriger Herrschaft
in Europa" u. a. m. Die Vorstellungen
de! BiccAdmiral! Carden, der die
Schwierigkeiten der Aufgabe völlig über
sah. waren nutzlo Tie Flotte mußte auf
höheren Befehl verschiedentlich in die Ein
fahrt der Dardanellen vorstoßen. um
jedesmal mit bösen Verlusten zuruckge
schlagen zu werden, und, um nur die alte
Lehre zu bestätigen, einigermaszen mo
deine Landbefestigungen können ohne Un
tersliitzung durch Truppen nicht bezwungen
werden." Taf, dieser Satz auch heute noch
zu gelten hat. wurde mit überzeugender
Teutlichkeit vor Augen geführt, und die!
ist in Beziehung auf andcre Kriegs schau
platze von nicht zu unterschätzender Lcdeu
tung!
Aenn die Dardanellenaiigreifer auf die
nun verflossenen seck! Mnate zurück
schauen, werden sie sich eingestehcn müssen,
datz trotz aller unbestreitbar bewiesenen
Tapferkeit und bemunderi,!werthkr 'Aus
bauet da! erreichte Resultat gleich Null ist.!ken es von
Bevor die eioentlici'en ernsten Bc!chleßun'Mkreng!
gen der türkifcken Fort! am 19. und 20.
Februar ihren Anfang rnchrnm, waren zu
weilen kleinere Streitträfte in die Ä1!eer
enge eingedrungen. Schon am 13. Xt
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19" 11 t'r'
4"''S
Marineflugzeug US" Sersiört.
nimmt viel Zeit in Anspruch. Keine der
Bcrbandmächte hat tl während de Hrie
den! zu einer gröberen Anzahl krieg!
brauchbarer Luftschiffe gebracht. Alle auf
diesem Gebiete geschasfene tragt den
Stempel de Versuch! an sich. Am weite
stm sind noch die Jlaliener fortgeschrit
ten. Aber erst kurz vor Kriegs beginn ha
ben sie jene Typen, geschaffen, die jetzt zur
Anlvendung kommen. Naturgemäß könn
ten wegen der geringen Zahl der Luft,
schisse nur wenige Eesahungen visgebildet
werden. Und so ist der Verlust on zwei
ganzen Luftschiffbemnnunge Citta
di Ferrara' und .Cttia dt Mst" eben
s schwerwiegend, wie jener der Luftschiffe
selbst. Zweimal haben italienische Lenk,
ballon einen ernstlichen Angriff unter,
nommen. Beidemal endete die Aktion mit
Totalverlusten. E! scheint, al ob nicht
nur da Adriatische Meer bitter wäre,
fondern, daß auch die Luft über der Adria
von Bitterkeit erfüllt wäre. Wenigsten!
bürsten die die Italiener empfunden ha,
den und ein bitterer Geschmack, wird je
dem , Italiener auf der Zunge brennen,
wenn er den Name Citta di 5kesi" au!
spricht, den Namen jene! Lenkluftfchiffe!,
da! al erste gekapert wurde Für un!
aber wird der Namen einen guten Klang
haben, denn er versinnbildlicht un einen
besonder schönen Erfolg, der überall
Stolz und Freude hervorrufen wird.
zember gelangte da! englische Unterste
boot B 11" bi in' Marmarameer ein
und torpedirte dort da alte türkische
Panzerschiff .Med udi e". Als da fron
zösische Unterseeboot .Saphir" am 15.
Januar den gleichen Weg nehmen wollte,
wurde e durch türkische Geschützfeuer
vernichtet. Dem Borstoh am IS. und 20.
Februar folgte ein weiterer am 25. und
28. Februar, und vom t bi 18. März
wurden fast täglich Bombardement au!
geführt. Sie richteten sich sämmtlich gegen
die Befestigungen am Eingang r Slrane,
gegen Sed-ül-Bahr und KilidBahr aus
der europäischen und KumKale und
Tschanack aus der asiatischen Seite. Stet!
wurden die Schisse durch starke Beschädi
gungen gezwungen, sich unverrichteteu
Zache zurückzuziehen. B!ceAdmiral Car,
den sah ein, daß die heldenmütigen Aw
ftrengungen, in die Dardanellen einzu,
dringen, vergeblich wären, und nur schwere
Verluste zur Folge hatten. Die Schaden,
die den türkischen Fort! gethan wurden,
waren unerheblich. Sie ließen sich wäh
rend der Nächte leicht wieder ausbessern.
Carden wurde am 16. März abgelöst und
durch Kontre-Admlral de Robck ersetzt.
Nun endlich gestand man sich in Lon
dori ein, daß die Seeflreitkräfte allein nie
die Dardanellenbefcstigunge bezwingen
tonnten. 'Am 5. April besichtigte der neu
ernannte Oberbefehlshaber Sir Jan Ha
milton in Alerandrien die bereitgestellten
Landungstruppen, und am 2!?. und 20.
April fand der Angriff auf beiden Ufern
der Tardanellenilrake statt. Das tum.
sche Hauptquartier meldete' daß der Feind
aus der östlichen Seite zurückgeschlaflcn sei.
?ir auf der ttallipolichal'oinsel hüll er
sich auf wenigen Quadratkilometer, bei
Tedül-Bahr. Xie Grohlam Pf schisse ga
nun an auf, weiter m die
borzustoszen. Sie sahen ihre
Aufgabe ledialich in dem Schuh der Trup,
penlandiinkn. Nn? Unterseeboote unter
nahmen zuweilen Etreifjiige in die Dar
dankUenstraße. Bei einem solchen gelang
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k,vi'ls'.,fs,. 9 Htfiü't U d Ml'li'f !ii
ftiifllf-ihri'üv, f'ifl't 7 ftin)!;l,i
l'lnifrf ir', .1 llmn't f, w,, s'-vte
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vn l,zk!ss !V;I. V t UMA d'M '
imIi-j '.In' an G füMimiletint vn
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mach'ia aeaenlik'kk to im'.d lrn Malsen
iitei und unlet dem Wifltt. Xie 2hä
l'it dek Nll'Ue N'urde zudem sil dem An
kklen deutscher UnUiseebot, Ende Mal
ech-büch eiügrsränll.
Wie wird sh dr Augiiss aus die ?ai
d,nellca fernerhin inlickeln? dt wäre
irrig, wollte man aminimen. die Alliirikii
niirden. de verlusilkicheii Uniernehmen!
übttdrüsstq. ihre Landungüriippen zurück,
,ichi und Coldatcn und Schisse an an
derer, anösichünichcrer Cielle einsetzen.
?ek Londoner Presse ist setzt kein Auödruck
fttarf aenug für gewisse .Verbrecher", die
die Cchwierigkcite nicht bei Zeiten richtig
einzuschätzen verstanden und die Flotte nd
da! Heer in diese üble Situation brachten.
.Wenn die unsiihigen Personen, die un!
die Tardancllenblamagc einbrockten, nicht
schlkunigst au dem KnegSministcrium
hinaukaervorfen werden, werden wir die
Unterstützung unserer Bundesgenossen der
litten, die Begeisterung in unseren über
sceiscken Kolonien schwinden sehen und den
ffli'H, von Heer und Flotte umsonst der
geuden," schrieben die NorthcliffVlätter.
Aber man darf sich nicht täuschen lassen,
wenn weiterhin von einer Hoffnung!
vollen" Affaire u. a. m. gesprochen wird.
Die freimüthige Kritik ist zweckdienlich, sie
wird der Besserung dienen! Man sollte,
ehe man etwa die Hoffnung auskommen
läßt, Engländer und Franzosen würden
die Forcirung der Dardanellen aufgeben,
sich einer Aeußerung der Time!"
vom Ende Luli erinnern: W
cannot draw back, and no one in
Riithority drams of drawing back!"
(Wir können -un! picht zurückziehen, und
niemand in verantwortlicher Stelle träumt
von einem Rückzug.) Dieser Satz sagt
im! deutlich, wie it'kiber da künftige
Dardanellenunternehmen zu denken ha
ben! E wird aller Voraussicht nach noch
viel schwererer Enttäuschungen und Wer
luste bedürfen, Ihe englische Ausdauer er
lahmt.
Engländer und Franzosen schauen jetzt
sehnsuchtsvoll nach des neuen Bundesge
nossen Hilfe au!. E! heißt, beträchtliche
Truppenkontingente standen in allen ita
lienischen Häfen für die Einschiffung be
reit. Bcwahrbeitet sich die Nachricht, so
steigert sich die schwere Arbeit der !ma
nischen Vertheidiger, die nie ' unterschätzt
werden sollte. Immerhin, im Vertrauen
auf ihre bisher bewiesene unerschlltter
liche Standhaftigkeit darf man, auch ohne
den Ernst der Lage au! dem Auge zu las
sen, hoffen, daß der weiße Halbmond im
rothen ??elde sich weiterhin siegreich auf
beiden Ufern der Dardanellen behaupten
wird.
Die Missiarden
der Momanows.
Tl! geschlossene! Ganze besitzt die rus
fische Kaiserfamilie ungeheure Landeigm
thum, und dazu gesellt sich der persönliche
Besitz, der bei einzelnen Mitgliedern für
westeuropäische Begriffe märchenhafte
Au!dehnung hat. An der Spitze marschirt
der Zar selbst, der allein in Sibirien rund
W Millionen Hektar sein eigen Nennt,
und überdies wie auch einige der Groß
Fürsten. !.' Kaukasus, in der Krim und
m anderen Theilen feine Riefenrciche!
Großgrundbesitzer im vollsten Sinne de!
Worte ist. Da Familienvermögen, da!
sowohl au Land wie au Kapital bcsteht
und zu dem Paul I. den Grundstock legte,
umfaßt jetzt annähernd 8 Millionen Hek
t, 1500 Mühlen, 800 industrielle Unter
nehmungen. 100 Werkstätten der vcrschie
densien Ar! und die besten Weingärten in
Rußland. Schon vor einer Reihe von
Jahren verkaufte die Verwaltung de kai
serlichen Familienvermögen tn einem ein
zigen Jahr für nahezu vier Millionen Kro
nen Wein, und inzwischen haben sich die
Erträge wohl noch bedeutend vermehrt.
Man hat berechnet, daß in dem Jahr
hundert von 1797 bi! 1.837 das gemein,
schaftliche Besitzthum für die Romanow!
etwa anderthalb Milliarden Kronen ab
warf. Jetzt mag der durchschnittliche
Jahresertrag sich auf SO Millionen Kro
nen belaufen. Da! flüssige kaiserliche üt
sammtvermSgen aber geht in die Milliar
den. Den stärksten Zustrom erhielt e bei
der Aufhebung der Leibeigenschaft, denn
au!, der Befreiung der Leibeigenen floß
der kaiserlichen Familie weit über eine
Milliarde Kronen zu. .
Die Samenkörner der Sonnenblume
bilden ein gute Futtcr für mancherlei
Thiere (Hühner u. dcrgl.); ihr Oel ist dem
Leinsamenöl n Güte gleich, und die
Stengel der Pflanze können als recht gu
te! Heizmaterial benutzt werden.
In Pcrsten herrscht die Gewohnheit,
in jedem Pferdcstalle auch ein Schwein
unterzubringen. Man glaubt dort allge,
mein, daß die Anwesenheit eines Schwei
ne! von günstigem Einfluß auf die Ge
sundheit der Pfde sei.
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heftig ?f?r..i w äT-a$ü.t
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Blick aus
treten mußte. Da der Tag trübe begann
und da 'lüiiitx auch weiterhin unsicher
blieb, so konnte man mit der Möglichkeit
rechnen, daß e! zu stiirkeren Kämpfen
nicht kommen wurde. Aber am Nachmit
tag klärte sich der Himmel etwa! auf, und
nun begann, zunächst von deutscher Seite,
ein ungewöhnlich starke! Gcschühfeuer, in
da! später die Infanterie eingrisf, und in
da! sich mit Einbruch der Dunkelheit auch
die russischen Geschütze mit unerhörter
Wuth mischten. Von 4 Uhr Nachmittag!
bi! in den dämmernden Morgen hinein
wurde ohne Ruhepause hin und her gc
schössen, und al! ich gegen 3 Uhr Mor
gen da Kampfseld verließ, fielen noch
immer, wenn auch in größeren Zwischen
paufm, die Granaten, knatterten noch im
mcr die Gewehre. Wir hatten uns in die
vordere Linie zu einer Batterie begeben.
Sie lag im feindlichen Feuer und war
schon wiederholt von den russischen Forts
stark beschossen worden. Als wir an
kamen, hatte gerade die deutsche Kanonade
mit voller Wucht eingesetzt. Da die rufst
schen Geschütze zunächst nur spärlich ant
warteten, fo war es bei den Herren der
Batterie recht behaglich. Sie empfingen
un mit der für die ganze deutsche Front,
soweit ich urtheilen kann, typischen Gast
lichkeit nd thaten Alles,' um un zu
oricntiren und uns den Aufenthalt fo an
genehm zu machen, als es in ihren Kräf
ten stand. Dann allerdings rief sie die
harte Pflicht, und wir mußten sehen, wie
wir unö mit den kommenden Thatsachen
abfinden würden. Die Kanonade hatte
unterdessen eine Stärke erreicht, daß man
sich in einem Höllenkonzert zu befinden
glaubte. Die .verschiedensten Geschlltzsor
men und Kaliber bi zu den größten
waren vor Kowno zusammengezogen und
suchten sich gegenseitig zu überbrüllen.
In unaufhörlicher Thätigkeit spieen die
Batterien ihre vernichtenden Garben gegen
die russischen Forts und die vor 'und
zwischen ihnen ausgebauten, mit sehr star
ker Artillerie besetzten Stellungen, denn
der Russe weiß sehr Wohl, wa Kowno
für ihn bedeutet. Er hat ebenso an In
fanter ie wie an Artillerie hier alle verfüg
baren Kräfte zsammengezogen. Auch am
gestrigen Tage begannen die Russen, nach
dem sie zunächst offenbar in ihren bom
bensicheren Unterständen die deutsche Ka
nonade hatten über sich ergehen lassen,
herüberzufunken. Bald fanden sie .sich in
ihre Aufgabe hinein und nun schwoll de?
Lärm zu einer furchtbaren Höhe an. Von
einem etwa erhöhten Punkt aus konnte
ich da Gebiet, auf dem gekämpft wurde,
überschauen.
E ist wahr, daß sich ein moderne
Schlachtfeld nicht gerade wie ein Manöver
darstellt. Bei Artilleriekämpfen ist e vol
lendS verständlich, daß sich Niemand ohne
Noth zeigt, wie e andererseits nicht
schwer ist, die Infanterie in langen Schüt
zenlinien vor und zurückgehen zu sehen,
wenn man nur genügend weit von der
Front ist. Jedenfalls macht solch ein
Kampffeld durchaus keinen todten Ein
druck. Im Gegentheil: wenn man die
eigenen und die feindlichen Stellungen,
Batterien und Schützengräben einigerma
ßen kennt, dann füllt sich die scheinbar
verlassen daliegende Gegend mit dem lc
bendigsten Inhalt. Im Gebiet südwestlich
Kowno' geht die sacht flache Gegend all
mählich dem Njemen zu in Wellenlinien
über, doch ohne wirklich überragende Ho
hen. Für den Zuschauer ist diese Forma
tion insofern bequem, al er von jedem et
wa erhöhten Punkt aus eine weite
Fernsicht und einen allgemeinen Ueberblick
hat. Die Russen verstehen ausgezeichnet,
sich die Vortheile dieses Gebiets zu Nutze
zu machen. Mit dem Schlage sieben Uhr
machten die deutschen Geschütze eine
Pause, um der Vorgehenden Infanterie
Raum zu geben. Schon In der Nacht
zum 12. August war die Infanterie etwa
vorwärt gegangen, um ihre am vorhcrge
henden Tage eroberten Stellungen auszu
gleichen. Sowohl am Niemcn wie vor
Jaeucin waren Fortschritte gemacht wor
den. Diesmal galt es, noch näher an die
Festung heranzukommen und die entgegen
stehenden russischen Gräben zu nehmen.
Kaum war denn auch das deutsche Ge
schützsener verstummt, als ein wüthende
Gewehrknattcr einsetzte. Die deutschen
Linien hatten ihre Gräben verlassen und
gingen gegen die russischen Stellungen
vor, aus denen sie starkes Feuer erhielten.
Auch Maschinengewehre mischten sich in
den Lärm. Es war unmöglich, da Vor
gehen der deutschen Schützen im Einzel
nen zu verfolgen. Wohl aber konnte ein
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1!gii nun tom ri'ff'iz,?!!,
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wußte man doch, daß unsere trave In
fanterie wieder einmal ihr Leben für den
Fortgana der militärischen Operationen
einsetzen mußte. Eine Stunde lang hörte
man da Gewehrfeuer bald starker, bald
schwächer, dann flaute e ab. um freilich
nie ganz gu verstummen. Ein gewisser
VeharrungZzustand war jedenfalls zu
Die Kobemng von Lowno.
V e r l i n, 21. August. Au! dem Gro
ßen Hauptquartier wird geschrieben:
Seit dem 17. August ist da! Haupt
bollwerk der Njemenlinie, eine Festung er
sten Ranges, Kowno, in unserer Hand.
Im Juli wurden die der Festung westlich
vorgelagerten ausgedehnten Forsten vom
Feinde gesäubert, und hierdurch die Mög
lichkeit für die Herstellung brauchbarer
Annähnungswege und der nothwendigen
Erkundungen geschaffen.
Mit dem 6. August begann der Angriff
gegen die Festung. Nachdem durch küh
nes Zugreifen der Infanterie Beobach
tungsstellen für Artillerie gewonnen, und
in dem wegelosen WaldgeUinde das äußerst
schwierige Jnstellungbringerr der Geschütze
gelungen war. konnte am 8. August das
Feuer der Artillerie eröffnet werden.
Während sie die vorgeschobenen Stellun
gen und gleichzeitig die ständigen Werke
der Festung unter ein überwältigendes
Feuer nahm, arbeiteten sich Infanterie
und Pioniere unaufhaltsam in Tag und
Nacht andauernden heftigen Kämpfen
vorwärts. Nicht weniger als acht Vor
stellungen wurden bi zum 13. August
im Sturm genommen, jede eine Festung
für sich, in monatelanger Arbeit mit allen
Mitteln der Jngenieurkunst unter sichtlich
ungeheurem Aufwand an Geld und New
schenkräften ausgebaut, mehrfache, fthr
starke Gegenangriffe der Russen gegen die
Front und die Südflanke der Angriffs
truppen wurden unter schweren Verlusten
für den Gegner abgewiesen.
Am 16. August war der Angriff bis
nahe an die permanente Fortlin borge
tragen. Durch äußerste Steigerung und
mit Hilfe eines von Ballon und Flug
beobachtung glänzend geleiteten Artillerie
feuer wurden die Besatzungen der Fort,
Anschlußlinien und Zwischenbatterien der
artig erschüttert, und die Werke selbst der
artig beschädigt, daß auch auf diese der
Sturm angesetzt weiden konnte. In un,
widerstehlichem Vorwärtsdrängm durch
brach die Infanterie zunächst Fort 2 und
erstürmte dann durch Einschwenken gegen
dessen Kehle und Aufrollen der Front bei
derfeitS die gesammte Fortlinie zwischen
Je,ia und Njemen.
öschleuniglt naq
gezogene eigene Artillerie nahm sogleich die I
525252S25SZ52S25a!S5ESZS2SE52
Die auskändijchenMgNeder
der Berliner Akademie
der Künste.
Angesicht der maßlosen gehässigen
Verleumdungen deutscher Wissenschaft und
deutscher Kunst im feindlichen Auslande,
die die Ausstoßung, aller deutschen Mit
glieder au den gekehrten und künstleri
schen Körperschaften in Frankreich, Eng
land und Rußland zur Folge hatte, ist e
ein erfreuliches Zeichen innerer Kraft und
Geschlossenheit, wenn da soeben erschei
nende Perscnalverzeichnis der königlichen
Akademie der Künste in Berlin nach wie
vor seine ausländischen Mitglieder auf
führt. Die Sektion für die bildenden
Künste weist acht Mitglieder der fcind
lichen Staaten auf.
Da ist der bekannte Pariser Maler und
Direktor der rEcole de beauz-art Leo
Bonnat, vor allem aber Auguste Rodin,
der große französische Bildhauer. Ein
Belgier, der Brüsseler Jule Lagne. und
ein Flame, der in Paris lebende Emilie
Wauters. der übrigen? Ritter des preußi
schen Ordms Pour le mSrite ist, finden
sich ferner in den Listen. Bon den Söhnen
AlbionS finden wir da den ausgezeichneten
Graphiker Frank Brangwyn, dann den
Maler John Singer Sargent, seinen enge
ren Fachgenossen Walter William Ouletz.
Italien ist durch den Maler Francesco
Giulio Mcntcverde vertreten. Unter den
ausländischen Mitgliederen der Abthei
ung für Musik an der Akademie finden
wir Enrica Bofsi und .Puccini, den Lon
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bartnöckig'k. sie konnten kein ?n sin
den. .sonder ei ki'os.,'! schiij, hiUt
auf unsere Batterie bgesekn. Von
fünf zu fünf l'iinukfrt Um ein McUek
ügrs'iiist, zuerst wie eine bi'kak!!ge
Bremse summend, um dann in immer tu
seren Z6rn sich zu nihftn und niil I.va
lem Knall in ini.liÜer N,iHe zu zerplatzen.
Uütc e schließlich vor. in einem
Unterstand Schutz gegen bisse Schießerei,
die im übrigen keinen Cckaden anrichletc,
zu suchen. A! e dann däiiimcrte. ma.k,
ten wir un! aus den Heimweg. Ader m
j. rer n
immeX
l'tzk, b,
ruckblickend, sahen wir noch
Aufzucken der russischen Bl
uiirnci kuizrilic iciqujc vvlli..
und über der im fahlen Morgcnlicht da
liegenden Landschaft ' lohten die rothen
Feuer brennender Gchöste.
: . rti.f-i.
Bekämpfung der Kernwallung der West
front und nach deren Fall am 17. August
die Bekämpfung der auf da! Ostufer des
Njemen zurückweichenden feindlichen
Kräfte auf. Unter dem Schutze der un
mittelbar an den Njemen herangeführten
Artillerie wurde im feindlichen Feuer der
Strom zunächst durch einzelne kleinere
Abtheilungen, dann mit stärkeren Kräften
überwunden. Schnell gelang danach als
Ersatz für die durch den Feind zerstörten
Brücken ein zweifacher Brückenschlag. Im
Laufe deS 17. August fielen auch die von
Norden bereits angegriffenen Forts der
Nordfront sowie die Ost und zuletzt die
gesammte Slldfront.
Neben über 20,000 Gefangenen gewan
nen wir eine unermeßliche Beule, über 600
Geschütze, darunter zahllose schwersten
Kalibers und modernster Konstruktion,
gewaltige Munrtionsmassen, zahllose Ma
schiiiengewehre, Scheinwerfer, Heeres
geräth aller Art, Automobile, Gummi
bereifungen und Millionenwerthe an
Proviant. Bei der großen Ausdehnung
dieser modernen Festung ist die restliche
zahlenmäßige Feststellung der Beute na
turgemäß die Arbeit dieler Tage; sie er
höht sich von Stunde zu Stunde. Hun
derte von Rekruten wurden in der vom
Feinde verlassenen Stadt aufgegriffen.
Nach deren Angaben waren erst im letzten'
Augenblick 15,000 unbewaffnete Ersatz
Mannschaften fluchtartig aus der Stadt
entfernt worden.
Neben den verzweifelten Gegenangriffen
der Russen, die auch nach dem Falle der
Festung erfolglos wie die früheren von
Süden her noch einmal einsetzten, ist die
ein augenscheinlicher Beweis dafür, daß
die russische Heeresleitung den schnellen
Fall dieser stärksten russischen Festung
außer dem Bereich der Möglichkeit liegend
erachtete. Wie hohen Werth sie auf den
Besitz dieser Festung legte, beweist neben
dem starken Ausbau der Festung und
ihrer außergewöhnlich starken Ausstattung
mit Artillerie die Thatsache, daß der Wi
verstand der- nicht eingeschlossenen Be
fatzung bis zum letzte Augenblick fortge
setzt wurde, fowie daß unter diesen Um
ständen eine verhältnismäßig große An
zahl von Gefangenen in unsere Hand fiel.
doner Charles Villier Stanford, Charles
Maria Widor au Paris.
Die Anahyaöeten Italiens.
Jetzt, wo da Wort Kultur und Bar
barer fo gern von unseren Feinden ge
braucht wird, ist es dielleicht nicht umn
teressant, sich die Bildungsverhältnifse
Italiens naher anzusehen. Die italienische
Gcografia verhilft dazu, indem sie uns
eine Statistik der Analphabeten Italien
liefert. Die Volkszählung vom 10. Juni -1911
gab als die Mindestzahl von Anal
phabeten 7,8 Prozent an. Die Meistzahl
von 70.6 Prozent fand sich in Reggio di
Calabria, in 14 anderen italienischen Pro
vinzen betrug sie mehr als 60 Prozent.
Der Bildungsgrad ist am höchsten im
Norden, und zwar in der Provinz Turin.
Günstige Verhältnisse bestehen noch in
Como, Bergamo, Allessandria, Novara,
Milano, Cuneo und Breszia. Am
schlimmsten steht eS natürlich im Süden
der Halbinsel. Sehr ersreulich sind die
heutigen Zahlen auch nicht, und lassen die
Frage unbeantwortet, wa wohl der Mi
nisterpräsident Salandra gemeint hat, als
er in seiner Kapitolrede sagte, die Jtalie
ner seien den Deutschen um 20 Jahrhun
derte in der Kultur voraus. Andererseits
läßt sich nicht leugnen, daß die Bollsbil
dung Fortschritte gemacht hat. Denn nach
der Volkszählung au dem Jahre 1872
war die Mindesizahl der Analphabeten 44
Prozent während sie sich in der siziliani
schen Provinz Baltasinetto aus da Maxi
mum von 90.2 Prozent erhob und in zwei
anderen Provinzen nicht wenig al SO
! 1 '
i-:t
' Prozent betrug.
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-V.