Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, September 09, 1915, Ausgabe, Image 2

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VftfUx und Eslz. f Zank jrfeJrl wird,
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d Brud hkrauiz?nmme. vuf großen
Tischen bgrkühlt und i ganz bestimm
ttn Ousntilälcn von ze einem Pfund b
Lk0Aen. Jede dicftr Poriionc wicd in
eine Blechbüchse flestcxft. birfe biö jurn
Rande mit der Brühe aufgefüllt und bann
linier eine Maschine gebracht, die den Te
M luftdicht fc-iTd: Nmrändelnnz auf der
Buchse befestigt. In fernen eiserne
'äütvx mit durchlöcherten Wänden, die
etwa 2000 SiüZ aufnehmen lännen, wer
den die Bückfen in mächtige Komxfsioni
kessel gebracht, wo sie unter hohem Tarnps
druck völlig g gekocht kmrden. Nach er
neuer'. Abkühlung wird zcde Büchse ie
der gewogen, wobei sie ein Mmdestgewicht
don S1Q Gramm abea muß. dann wird
sie äußerlich gereinigt und in den Lager
räum gebracht, wo sie einige Zeit der
bleibt, um noch vorhandene Fell fest
stellen zu können. Später werden die
Tose in Kisten derpackt. die den Aufdruck
Fleisch- tragen,' und dann find sie fertig
zum Versandt an ,die Truppem. Alle
iNscn sind gleich is$, der Decke! trägt
e!rgestanzt die Jnbltsbezeichnuna, also
e-iwtder Rindfleisch" oder .Schroeine
f.et'ch", und jede Büchse stellt zwei Pnr
t!"ren dar, also das Essen für zwei,
an.
In ähnlicher Weise werden die Ge
niüfckonserven hergeellt. Gewaltige
Menge von Erbsen. Bohnen oder Linsen
werden zu feinem Mehl vermahlen und
kommen dann mit Rcismehl vermischt und
mit ausgelassenem Fett, sowie Salz, Pfck
fer und sonstigem Gewürz in dir Misch
Maschinen, die die ganze Masse gleichma
fzig durcheinander bringen. Die in der
Maschine etwas erwärmte Masse wird ab
gekühlt, geht noch einmal durch eine Mühle
vvd kommt dann unter eine Hnbpresse, die
unaufhörlich suS dem Material feste Wür
sei formt von genau ISO Gramm Ge
icht, d. h. kine Porti. Auf einer be
weglichen Unterlage toandern diese Wür
sei nun zu einer Einwickelmafchine, die
ganz selbstthätig je zwei Würfel zufam
menfaßt und sie nicht nur mit einer dop
teste Verpackung auS Pergament und
anderem Papier versieht, sondern die sau
ber geschlossene Packung auf den beiden
Stirnseiten noch mit einem Schildchen 6e
klebt, auf dem je ach dem Inhalt ge
druckt ist: Erbsm, Bohne oder Linsen
mit Reis. Zivei Portionen zu WO
Gramm." Diese Cuppenwürfel werden
in Holzkften verpackt, die mit dem Auf
druck versehen sind: 105 Packere zu 210
Portionen." Jede solche Kiste birgt Äso
di tägliche ft für 21
Ms.
I der Ksnserdenfaink werden alle
Verpackungen ebenfalli selbst hergestellt.
Mit den neuesten Schneide. Loch und
Nändelmaschinen werde au Blcchtafeln
die Büchsen hergestellt und die Deckel mit
der Jnhaltsbezeichnung versehen. In der
Tischlerei werden die Kisten durch SMchi
nen angefertigt, mit Bandeisen verstärkt
und mit dem nöthige Aufdruck auZge
stattet. Wo ei nur möglich ist, wird Ma
fchinenkraft verwendet, nur das Schälen
der Zmlkbein und die Verrichtung der Ge,
müse wird von Frauen besorgt. Die
Zwitbeln werden übrigens nur in aedörr,
tem Zustande verwendet; sie komme.
nachdem sie durch Maschinen in Stücke ge
schnitten worden sind, in oeivaltige Dörr
Lfm, in denen ihnen alles Wasser entzoaen
wird, so datz sie biS zu 90 Prozent ihre!
Ezwichies dabei verliere. Trotz dieser
zahlreichen Waschine sind immerhin nocb
1400 biS 1500 Arbeiter in jeder Fabrik
beschäftigt, bog denen der größte
Theil Frauen sind. Die Arbeit
kjkbt ununterbrochen in zwei Schichten
Tag und Nicht vor sich; denn es müssen
töqlich lw.000 Pfund Fleisch zu Xon
serven verarbeitet und ebenfo viele Por
tionm lIemüsekonserveg hergestellt werden
Viele erbittert n!?z?! so sehr, als denn
man aus ihren Behauptungen die richti
gen Jolgcrungkg zieht.
.
Tie Geschichte der Menschheit ist ein
stetiger Kampf zwischen den Idee und
dm Interessen; für den Augenblick siegen
immer die letztere, aus di Dauer aber
nurur die Jdt. . -
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" .JJ'X ' , -y-, r' ty . 'S '-A7 -
swWm zwei Kriegen. OUMMEjWK
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Keimfabrt ans der
von S..sabeth v.Schm'id: putt.
So vfi if! man heimgekhrt von irgend
wo hal empfunden, daß eine Vcgend
die Arme ausbreiten und ein bekanntes
EifenbahngleiZ willkommen rüßen kann.
Tber diese Mal diese! Mal war daS
Heimkehren so ander,!
Man fuhr auf dem Meere. Man war
losgelöst von Vergangenheit und Zukunft.
Kampf in Amerika war nicht mehr
war nur mehr Gedanke. Krieg in Eu
ropa war noch nicht war nur erst Ge-
danke. Sonne und Meer und Meer und
Sonne das war.
stand und liefe dZ Lebn von vh
abgleiten. Wo fcar t't &:füC!?
rnus doch da cru u ging t sie
Heims?':! Wo wa? t;S W'b? EZ rrv:
doch ba jcin .es gii.g ja fa bir, feilst
bestelltem V?5'?f''d von MenZchen.
welche die Fäden meines Wesens kurze
Zeit gehalten hatten. Riß da nicht et Referat der neuesten Nachrichten uberney
was? Nein. Wo bist du? sagte ich men?'- Einer von uns begann stockend,
mir. bist du losgelöst von der Erde? 'Was ist von dieser Nachricht wahrschein
Aber fo etwas kann man nicht lange
denken besondere nicht auf einem klei t Wir hatten Zeit, denn wir wollten
ne Schiff. Mo ein Mensch steht., da'uicht schlafen gehen in dieser gefährlichen
stellen sich die anderen hin. Wo einer
geht, da gehe auch die andere. Sie
haben es alle Zehr eilig, miteinander ZZuq
lang zu gewinnen.
An Deck sitzen schon diele beinnander ,
und reden. Ganz hinten an der Brüstung !
steht einer allein trotzig ernst. Sehe
ich recht? Ich komme spähend näher.
Herr Geheimrath Herr Gelzeimrath
Meyer-Gerhard, um Gottes willen, wer ,
? . if:- Xi t i
den die Engländer Sie nicht herunterneh
men? Er lächelt so ein wenig m:t der
Ecke des Mundes: .Wird schon alleö gut
gehen." Daö ist auch einer, der vom
Kampfe kommt.
Also nun fahre wir nach Deutschland.
ES geht durch den Golfstrom und durch
daS Eismeer. Der dänische Schisssosn
zier erzählt, wir würden auf zwei oder
drei oder sechs Tage nach Schottland ge
bracht werden, die Engländer würden
uS schon abfangen, und die Schiffs
ladung untersuchen. Durch die Kriegs
zone alfo über Minen und wenn
ein deutsches Torpedo käme? Die Ret
tungsboote werden freiglegt elektrische
Birnen beleuchten den Schiffsnamen.
Ganz wie Deutschland befohlen.
.Wer bcherrfcht die Meere?" sagt Er
loncl Emmerson und zwinkert mit den ,
Augen, die so aufmerksam den östlichen
und westlichen Kriegsschauplatz betrachtet
haben, daß sie nun an England knnen
Gefalle mehr finden. .Er ist pro
deutsch," rasen die amerikanische Zeitun
gen und drucken seine Artikel nicht mehr.
Nun fahrt er wieder herüber zu uns.
Obwohl die Sicherheitsvorkehrungen
uns die Gefahr vor Augen halten, werden
wir nicht ängstlich. Wir haben. Konzert
an einem Abend und am anderen Ball!
Aber dann kommt die Entscheidung.
nacht: jetzt konnten sie kommen, die Eng
lsnder! Es ist taghell bis um elf, den
noch beleuchte die elektrische Liruen'den
Schiffsnamen. Dieser fleht: .nur mich
nicht anschieße bitte!"
Wir spielen nach dem Abendbrot Katze
und Maus und Blindekuh und sind
doch ganz vernünftige Leute einige
sind schon grau, sie müssen mitthun! Da
. . . engli? Kreuzer! Wir laufen, rasen
s die Brüstung. Ferngläser her! Was
wird us unserem eheimrath (Mit
habe it einen an Bord.) . Er steht
stumm und verschlossen und denkt: wenn
es lern muß! . . .
Aber es muß ja nicht sein S ist ein
Irrthum! ssifcherdampfek sind ' es
keine Kreuzer. Aber nun gehen wir nicht
mehr schlafen! I wo wir bleibe alle
a Deck die ganze gefährliche Nacht
hindurch! C nehme wir ns vor.
Da komme die aus England dikt'rten
Schiffszeitungen gerd zur rechte
Zeit. Wir knittern aufgeregt die lose
Blatt. Was da alles steht! Natürlich
im Weste ein Maschinengewehr abgenom
..'Zlnitcö 5tatcs".
mcn und zwei Schützengräben erobert vo
den Franzosen und im Osttn die
ganze Armee Linsifigen ist nicht mehr!
Unser Gcheimrath sitzt mit hochgezogenem
Kragen in seinem Cchiffbstuhl und liest.
I.Bitte. Kollig abhalten!" sagen wir. Das
ging nämlich jidcn Tag so. Wenn die
Zeitung kam: Achselzucken Nichtder-
stehen Nichtbegreifen . Auch da
mal, als Bryan ging, hich es auf dem
Schiff: wer versieht es? Nun, uiiser Ge
heimrath nützte seine Zeit aus. gab sie
j her, uns polittsch erziehen. Er sagte :
.Nuhe hinsetzen!' Und wir sahen
dann alle. s?o,e-ns.ri Bewe-
guagskhrerw H,'.nd.ka!:?mdiUor
Profess.'i ?. Z!?:n??ni'k',israu
:?.iseia Tr. Ä. u. f. w. L? vi'l?
?kui'.i. wir da N""en. n,' beute K'KN
.it und mU.in. Nun, iüu ianit uuH
Kch falsch was richtig k lüaiumj
Nacht. Aber allmählich wurde M Kreis
kleiner immer kleiner. Wir schliefen
dann doch Uhr gut:
Am nächsten Morgen noch immer nicht
retten Scoch mmer m Veiahr! .
Rettungszurtel hatten wir alle don ihrem
verwegenen Piaj uoer oe emn ocr
ur.trgerissen. Jcdn tea uns mit einer
gewissen Berleges-tznt dc? Nch le.on: rq
bin ja gar nicht dang, aber man kann ja
3s ;jf. VI. t
niqi missen . . , iuy wl1 ü""
fo weit etrieben. den Rettungsgültel vcr
suchZeise anzulegen. Er fchloh nicht
die Achselftücke rutschten herunter. .Wir
wollen es doch Alle lernen, bevor es zu
spät ist," sagte ich beim Frühstück. Alle
lachten muthig. Aber dann gab eö eine
Ecke ein wenig versteckt, wo der Garz
von den Kabinen abbog , dahin kamen
sie einzeln und sagten zu mir: Wo ist
der Rcttungsgürtel, wir wollen Ihnen be
bilflich sein." Und dann versuchte Jeder
selbst zuerst. Alle banden dea Gürtel zu
nächst falsch um das Hintere nach vorn
und das Vordere nach hinten, aber dann
wußten wir Bescheid!
Tuuu tuuu das Nebelhorn!
Dichter Nebel, man konnte nichts mehr
sehen! Nachmittags hieß eS: Wir find den
Engländern im Nebel entwischt und hol,
ten den nördlichen KurS. ravot
Nun sind wir bald in Europa! Es kann
doch nicht möglich sein. . . . Deutschland :
wir fangen an, von Deutschland za
reden, wie von etwas, das ma eigentlich
zu lieb für Worte hat. Was wird auf
uns warten? Die alte Wege und Stege,
die Felder und die Wiesen, die Häuser
und Hütten, alles ist noch da wie vor
her, nicht umfonft haben wir drüben der
traut, daß unsere Heimath bewahrt wird.
Dank euch, Soldaten! Aber wir hatten
keine Nachricht seit Wochen, was konnte
i diesen Wochen geschehe sein? Es war,
als sielen die Schleier vo den Augen,
Der Krieg stand da würgend zer
ftümmelnd trennend grausam! Ei
packte uns wie Ar?n. Noch waren wir
auf dem Meere! ?!ch fm vo Vergangen
heit und Zukunft! ttb-r bald mitte darin
i Trauer, im Ka!?.?'ernst! War ma fo
weich geworden? Wclitt ma lieber noch
ein wenig fernab auf den Wellen schau
kein?
Der Nebel rik vor mir lag das
Meer in Höhen und Tiefen. Ein scharfer
Wind fuhr mir entgegen. Irgend etwas
hob sich aus meiner Seele, wurde groß,
wuchs den Stürmen dort draußen ent
gegen: Heimaihsgefühl! Es war ie
Nordsee!
Nun kam die Freude üb mich über
uns Alle!
Und Freude läßt entstehen;
Es kommt auf Herz und Auge a,
Daß sie, was Glück ist. sehe.
Soviel giebt's, was beglücken kann
s' 1 ' M ' ' . f j ' I i'if , , v- . . 1 . r j
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i 5.
ftcizam'je't n ,N
TnuAphzug der
dänischen Frauen.
Kürzlich hat die dänische Hauptstadt
ein überaus eindrucksvolles Schauspiel er
lebt. Es war der Tag, an dem König
Christian das neue dänische Grundgesetz,
durch das Dänemarks Frauen das volle
politische Wahlrecht erhielten, mit seiner
Unterschrift vollzog, und dieS Ereignis
feierten die Frauen Kopenhagens und des
ganzen dänischen LandeS durch einen gro
ben Iestzug, den man wohl einen
Triumphzug der dänischen Frauen nennen
darf. Nicht weniger als 20XX) Frauen
waren es, die sich in dem nördlichen Theile
der inneren Stc.dt zusammenfanden, um :
sich vo da m geschlossenem Zuge vor den
königlichen Palast auf Amalienborgplatz
zu begeben. An der Spitze des Zuges
marschirte Fräulein Sif Ovel, eine echt
germanische Schönheit, die den nationalen
Danebrog trud und einen vollständigen
Schönheitserfolg errang. Es war, so
hieß ,es allgemein, wo diese blonde Fah
nenträgerin erschien, als ob das verlor
pcrte Dänemark selbst hier als Führerin
vor dem imposanten Fraucnzugeeinher
schritt. Natürlich waren die zahlreiche
Frauendereine der Hauptstadt alle i dem
Zuge vertreten, und von den Vorkämpfe
rinnen für das Frauenwahlrecht in Däne
mark fehlte wohl kaum eine; das größte
Aufsehen aber erregten die beiden Vete
raninnen der dänischen Frauenwahlrechts
bewegunz: die 78jährige Frau Julia
BojfeN'Möller und die nicht diel jüngere
Frau Mathilde Bajer. die Gaiti des bc
kannten Nobelpreisträgers. Es war ei
rührendes Bild, diese beiden greise
Frouea im Zuge mitmarschiren zu sehen.
auf deren Gesichter sich die stolze Freude
des TageS widerspiegelte. Auf dem präch
iigen, von out Palästen umgebenen Ama,
lienborg-Platze kam der Zug ungefähr um
lj llhr an. kurz vorher war der König
über de Platz zu der Staatsrothssitzung
gefahren, i der er die Unterschrift des
Grundgesetzes feierlich vollziehen sollte.
AlS er von dieser Formalität zurückkehrte.
wurde er auf der kurzen Rückfahrt üb
den Platz von den inzwischen hin finge
trof fenen Tausende von Frauen mit ftür
mlschem Jubel bearußt. Der onig em
pfinz sodann im Paläste eine Abordnung
der Frauen, dere Adresse er entgegen
nahm, während vom Amalienborg-Platzi
fast unausgesetzt die Gesänge d dort der
samm'Iten. Frauen heraufklangen, fccho
st es Eommerwetetr begünstigte die ein
druckSöi-lle Fei, die unzweifelhaft de
Mittelpunkt der zahlreichen Fcierlichkeitea
Kifhti mii V.tit TliiwnArt nn htfnt
Tage die Einführung der peue ZZerfas.lTer frühere olsninimmtl: ernyar
! sungbegriißie Herr Terninrß Ist mit seiner Gatti
W , l ... MI. VlILMI . '-!'"
14
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Das Schälen der Zwiebel.
Hin kraflttanisches?Zekennt
nis zu Deutschland.
Aus Rio de Janeiro wird den Ham
bürget Nachrichten" vom 25. Mai gefchrie
ben:
Obwohl naturgemäß die Mehrheit der
Brasilianer aus Rasscgründen den Iran
zosen und dadurch dem Dreiverbände
wohlgesinnt ist. fehlt es doch uch nicht an
Anhängern Teutschlands, und zwar gerade
in den Kreisen der Intelligenz. So hatte
im Winter 4 Dcputirte de Abranches
im Parlament die 5!iedrigkeit der Beweg
gründe, die England zur Anzettelung des
Weltkrieges veranlaßt haben, gegeißelt.
So hat kürzlich der brasilianische Pro
fessor Nöthig Lima in einer Reihe von
Artikeln im .Journal do Commercio
den Nachweis geführt, daß die französi
scheu und belgischen Räubergeschichten
über die Greuclthaten deutscher Soldaten
Erfindungen sein müßten. Im ähnlichen
Sinne hat sich der Visconde de S. Bona
Ventura im Estado de St. Paulo be
thätigt. Die Bemühungen dieser beiden
angesehenen Männer sind 'um so aner
kennenswerther, als die beiden Zeitungen,
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in denen ihre Artikel gestanden haben, die
größten Blätter Brasiliens sind.
Da insbesondere die Veröffentlichungen
des hochangefehencn Professors Rotha
Lima außerordentlich beachtet wurden, so
sah sich der Professor Bruno Lobo, ein
Mediziner und wüthender Feind Deutsch
landS veranlaßt, i einer in zahlreichen
Exemplaren verbreiteten Flugschrift gegen
Rotha Lima vorzugehen und in einer
unsäglich niedrigen Weise die deutschen
Truppen zu verdächtigen und zu be
schimpfen. Erwähnt man 'noch, daß
Herr Lobo eine Schrift dieses Inhalts
den brasilianischen , Frauen widmet, so
erkennt man schon daraus, weS Geistes
Kmd dieser Mann ist.
Herr Lobo ist nun in geradezu Pracht,
voller Weise in einem Paulostaner Blatte
vonincm Brasilianer abgefertigt worden,
Der Artikel ist durch zweierlei interessant,
nämlich einmal durch die Motivirung,
warum der Verfasser von einem Anhänger
deS Dreiverbandes zum Freunde Deutsch
land geworden fei. und zweitens wegei?
des edle Ausdrucks, den der Verfasser
für sein felsenfestes Vertrauen auf
Deutschlands Sieg findet.
Er erklärt, daß für ihn. als eine
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Mann lakinischer Abstammung. znZhst
die Sympathie mit Frankreich in diesem
Kriege sklbstverstäiidlich gewesen fei. .Für
mich, den Lateiner, war Fkankreich meine
Seele. Frankreich meine Phantasie durch
den Neman und da Theater; es war
mein Kopf durch da Laboratorium und
durch die Philosophie." Dek Eintritt
Rußland! in den Kampf machte ihn
stutzig, die Theilnahme England? wendet
ihn völlig vom Dreiverbände ab. Mit
dem -Pathos des Romanen schreibt er den
Engländern folgendes ins Stammbuch:
.Da enthüllt sich die Rolle Englands;
die Niedrigkeit seiner Ziele wird offenbar;
die ganze Welt sieht erschrocken an seiner
Gebärde, an der einzigartigen Gebärde
des Cchlingers. der unersättlichen Gier,
die Schamlosigkeit der Gier, die es seit
Jahrhunderten von Eroberung zu Ero
berung treibt." So wandte er sich vom
Dreiverbände ab. Und mit demselben
Pathos erklärt er, warum- feine ganze
Liebe sich Deutschland zuwandte: .Als
ich sah, wie der deutsche Adler Widerstand
leistete und angriff, wie er seine Fänge
in das Land d?r Feinde schlug, kolossal
und unerschütterlich ein Kampfbild dcS
Muthes und der Vürgertugenden, wie er
sich schlug, wie er sich wehrte, wie er die
Hiebe von sieben Heeren abwies und wie
seine Seele in dem heiligen Liede über
seine Lippen quoll: Deutschland über alleS
da rief meine lateinische Seele, die den
Ruhm liebt und das Opfer achtet, mich
auf die Seite der deutsche Seele, die sich
fo tapfer gegen ihre sieben Feinde ver
theidigte." t -
In dieser Hohen Wertschätzung bei
Kampfe um die Ezistenz Deutschlands
und in der Ueberze!gung von dem Siege
des deutschen Heeres schließt der Ber
fasser: Der Brief LoboS ist eine Be
schimpfung der tapferen deutschen Colda
ten, deren unbesiegbarer Glauben in die
sen neun Monaten der Kämpfe, der Kälte,
deS Schnees, der Leiden und der Schmer
zcn keinen Schaden erlitt. Eine Be
schimpfung des KolosseS mit der stähl
nen Faust und in Vaterlandsliebe . er
glühendem Herzen. dieseZ KolosseS, der in
dem Gewässer, das die Stauwerke deS
jahrhundertelangen HasseS über ftn er
gießen, kämpft, den Körper mit dein
Schlamme der Verleumdung bedeckt, die
die Seele aber immer heiter in.dal klare
Blau der Hoffnung getaucht, und der
Schritt für Schritt die steile Höhe dek
Siege! ersteigt."
Man sieht auk diesen vo leidenschast
sicher Bewunderung Deutschlands über
quellenden Aeußerungen, wie die plumpen
Gemeinheiten eines Bruno Lobo und
ähnlicher niedriger Geister auf edle Ge
müther in dem entgegengesetzten Sinne
Wirte, als sie eS wünschen.
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Lereinigte Staate zurückgckehrt.