Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, September 06, 1915, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    W CM Ti'lio
GMMM?'? Kch- '
! "SMMWtzqZ J i,- BdWn s Wann
esMiWi- M i, st S & ffyrf, i J.s,tm3H'tVf S( tt'1"'.
Ljrjr -SjSy.K-rtflJl
ffr" " ''Y "
-'1 "T" '
y
i
ü "WÄM
r
7'U"
A 1 A
c s y
v ';
' i
' '
o
1 I
i)
UJLUVfJ
Li iVJJJ J
Ai
Ml tMf,f;l N'-I !
h?f .istttni IlAnfhn
!!,kvMnWM,,.
-1 1iM
t "
Pit ivu;:; '
:),'?!
) flz if'Vf !; 3..t?4,'!f(iifi
t ,:1l,t ft.
.., ' '! q
I i v
(( H f '
I I f
, '
1 ( "1 l
n tt " '
I 1 r- t l
M t t
'
V-t f.'
, f 1
"1 l I.
' ! i( !'
v ' r
l ? f 4
ü'!:iäM, -
'(
.
7)'
'
M ft-
-1 H '
': I ,..
'!r"V
Ä'-'
' H
- - p i
H .
I'1 f
jiViV
i ' tx
t ! ;,
f 4
'
! ,H , , . : .
;) ' g
':'t 1 I
i'
lt
' '
(
I
17
.
1
w'
''1T1P l-
! X . . 1 M 1
i ( !' v i) h )
- - Jw 4. v ..." ' J
tf TU J R- i
M ' M M ,
.. ! ..,,, !
i . , tz
k 1 .
' . 5 '
j., ! !,s V:
4 l.luM
..(, I, tl,',5
., . , .
' '
' i-t &'
1 i z '1 t" f.
., J.,., (,,',.
f. , k.t j i ...
f vf - I '-, f (
p. w. ). q x..
l'f H''' ;-'''t J . ; :-'1
rt :l "..Tu:r.n i it t- f. ;
Ntz ff b't Z", ?-t ;"'..'
fr:."-t-f g ,t "1 r'!-rr' f
Pff:'1 1 M? , 'k
I H, k'k : ' "-'t
ffi;f'' ?-V::(''r 1, t't , d'ß
iiiS;':!' f -b tj "jr"? ( i
f pf f i'l im"" !-- jcf'f
li' H-'t:; ' -hl-.- f
f'Vu!', ?--t t:f t'ts;!.'j
d t frti -n VuH f-n.i -ncj-it
tia-CfH irs'.Hfl'it't P'tj 'iM'w,
N HViltS ivt ' n-rwt sti.:ifJVuj
p!'i:.,'.b! kd'fts, a'U-nm jrttl k! Nt-i
SJftnitlaflj l'ivt ,!?,k'N"n. tfmt
roß, tjji td l-'.rji pitt lt tfi
f-i!-,ft:ing?rt lü s,H. d ' : lusHl'ft'l
Süä!f1 üZ'N:i h:fr?vi kö'N. f.f
mltfit H rnt ü lf!-tib'j f f -fn.
t K'Zi?! n ir'tiM fin'ilil's Anl'.i'n.
int Deng, 6c rt SHiti''n und 2i'tf
(rniflfn, d k t'r;T,H sich n. 5' U k?n
tarn, te 't eMM ir.i5ii.if : H fecf rf -1;t.
SJarfTU ist I I cuf Un d ;.! ,rn la;
tint brt (Züfistadik (?utcjil Cffciitn,
uH wen ü jtil timin JadlHundktt
ickt me',k ti t'flek!?! CZit:siZe der
tritt. Stint B'dv.kkrunz ist in den lkHIt
J'H der Miviea nahe gkkrmmt. IuriRechnurs. bs bik HsurigeSung auf iner
d'k. uttur P?knl i?ar ti, tfc 3tt enifrtnana b?n nur fünf di, m.i
lorZt m j . A 1 . a l K i I
miTjjiujtii Tiiiinuimrir, vri irt;iii.a(
MittilpunN. Tie rolr.lfchk Zndustrit fre;.
l!ch inutt e, mit LsbZ thnlcn, ws d:e
Teriilfsdrittn, die Eplnn'kenn und We.
dereien stehen. Alt die Industrie War.
schau ist fcifi jurn Kriege noch bkdeu'md
oenuq geivesm. Hier wurden vvr allem
MaZchlnen gebauk, b'.er verarbk'.tele man
Holz Leder und Tabak. Ein Theil dieser
Fabrilen soll wahrend des Krieges aus
gewandert sein. Man darf füglich daran
zweifeln, ob die Uebtrführung aroßer
Betriebe mit all ihren Maschinen während
deS Kneaes überhaupt zu ermöglichen
war, da die ruffischen Sahnen kaum ihre
dringlichste Aufgaben bewaltiaen könn,
im. Der größere Theil der Warschauer
Industrie ist sicherlich zurückgeblieben und
kann riun den Kriegsbedilrsnissen der
Zentralma'chte, nutzbar gemacht werden.
auch für die Wiederbeiebun des Wirthe
schaftslebenZ in Russisch-Polen dessen
reichste Theile deutsche Truppen seit dielen
Monaten besetzt hielten, ist die Einnohme
Warschau! von hohem Werth, da hier der
Großhandel und die Banken, d im Frie
den das Okkupationsgebiet versorgten,
vereinigt sind. An Menschen jui die dielen
Aufgaben, die gestellt werden müssen,
wird es nicht fehlen. Tit Russen haoen
zwar in den letzten Tagen vor dem Fall
der Festung versucht, Warschau auch von
Btenichen zu .räumen und sicherlich ,st
die Bevölkerungsziffer stark gesunken, viel
leicht auf die Hälfte ihres früheren Be
standeZ. Schätzungen, denen zufolge vier
Fünftel der Bevölkerung freiwillig oder
gezwungen die polnische Hauptstadt der,
lassen habe sollen, smd dagegen gewiß
übertrieben.
Seine Bedeutung verdankt Warschau
vor allem den Verkehrsstrafzen. die aus
militärischen Gründen, die noch zu er
Lrter find, hier zusammenlausen. Schon
vor dem Bau von Eisenbahnen genoß die
Stadt die Vortheile der Lage an der
schiffbaren Weichsel. Die Stromschiffahrt,
die freilich wegen deö km Sommer oft
sehr niedrigen Wasserstandes nur mit
kleinen, flach gebauten Dampfern betrie
ben wird, verband Warschau bisher mit
der Peripherie des reichsten und wirlh
schafilich wichtigsten Theiles von Russisch,
Polen. Die Tampfer verkehrten regel
mäßig stromaufwärts bis Sandomier,
stromabwärts bis in die Nähe der preußi
sehen Grenze. .
T höchste Aufgabe der Festung und
ihr eigentlicher Daseinszweck war aber die;
Beherrschung der Weichsellime, die diel-!
leicht die stärkste natürliche Grenzscheide
darstellt, die im östlichen Europa westlich
von der Wolga zu finden ist. Der Strom '
ist fast überall so breit, daß er den
Brückenbau sehr erschwert. Bei Warschau
selb reicht die Weichsel die Breite von
einem Kilometer. Dit Üsergestaltung ist
vor allem in dem Abschnitt deö Strom!
lauss, der von Süden nach Nord ge
richtet ist, also zwischen Sandomier und
Warschau, durch Sümpfe oder steile
Böschungen mit dichtem Buschwerk be
stimmt, was den militärischen Brückenbau
och mehr erschwert und 'fast unmöglich
macht, wenn der Feind die zum Ueber
gang auscrsehene Stelle thatkräftig der!
theidigt. Tie russische Regierung that!
alles, um der Weichsel diesen Charakter!
zn erhalten, sie verhinderte auch, ohnej
Rücksicht auf wirthschaftlicht Bedürfnisse,
deZ Landes Meliorotionsarbeiien, die den ,
Militärischen Vortheilen des StromZ Ein- j
trag gethan hätten. Alle diese Schwierig j
leiten sind freilich von dm deutschen
Truppen überwunden worden, die im dich
testen Kugelregen zwischen Iwangorod und
Warschau Brücken über die Weichsel
schlugen und den ländertrennenden
, Strom siezreich bezwängen. Aber der feste
Besitz dauerhaft Brücken blieb dennoch
von unschätzbarem Werth für alle mili
tRrischen Operationen. An der ftraiezi
scke Weichscllinie, die den Flußlauf von
Savdomi b's Warschau umsaht, be
sichln vier kauerhafie Brücken, drei in
Warschau und eine in Jwangorod. Es ist
nech nickt bekannt geworden, kb die Aus
scn vorigem BbMg Zeit zur Zerstörung
der Vrllckc hatten, Ader auch wenn dies
Ut $a8 st'n ssllik. bieitt die Wieder,
herstellurzz .deutschen technische Truppen
unendlich weniger Cchmiengkntt als die
lttichnz von Sdiiim an, Stellen, wo
f IT
! . ! f .-. . f t
i j Jt
I ,
't ' -1' !k s'1 z " I ?
1 IM, ImiH'I
?-t t!
i !? J
M
'. !-r , d!,
: ...,,. ,' , f-'-t J'J i'1 ):' :,i.fl
! I'i ".'..i; t !H If'f
I f'3'"S? f'vt, t't f.
J-r R i'1 U-'-i-h Pi'l f O.t.
II 'lf:.t.: ',' ',!"-. ',
lt Z'!-', "d !" 7lr;'ii I
'.'I fltbR'-ll.fl H'lMJfjf k Uk?'!'. I'! f.f!t
f f r''-t tf-;:s"T. T; tkst? tri""f-
;-iffii.3.-4 ;
ti ti-r,!
.. h'M
iti
f .: 1 1 ,
3;t:
n:
a't f l'n ,..'! dk 8a"ar.t)
Pi'it 1 um oll ft äiis-jt Iz!,n-l
d'k tfmttfnt, tst;'l tfti'fir em
!.;!-n 'Lifi,:
tif ': A
'ir.f'i In ,". ht
aiMt.iliSf, fei pit) ;i
irini-iti'.f.'l
?! fi Tiiuie iiu'un
Ost. t.?f!t t?3 fcjihl ?afjii:(?hti frät
teatdf b't ircbftrtn ?'?;'!! vinn in
ukq'b'dni'M Uwkana g'kmui. dit bann
nach ku?:I-wt Wk?lt !?t zi'mkich langt
KtnaJiIöfffat. in bn ktzl, Jadkt flt't
vttmuIHlich frnninl, viille'.cht auch m:!
Pzkizkkungüi sstältt werd? sind. Toch
trug biist gkntükkung bn Fl!kIZ.fr:!t?g
b't fnrVtP'rt .1;:;:; r;l t riSrfi.1f:!!5
'
, "v . ,
Ski
:Kaw
3u
. J&3erji.
ß-
Gml'
: - tUfu .
Wi'-H.! .
.-.
'"'
Cl tAh
4
bl fjivm',
Ciiw"
' Kt kT' 's v' .".
. - -
, t.U ' O'.-;" "A
' -
, Z
v
X f' '
. - .
..s x l4rf fo '
kTc.-.
mein von den Weichselbrücken liegt, dem
Hauptsächlichen Objekt des Schutzes. Ein
Gegner, der sich bis an den Festungs
gürtel Herangearbeitet Hatte, konnte daher
mit modernen Geschützen die Brücken
unter Feuer nehmen, auch ohne daß tr die
Hauptstellung der Festung zuerst nieder
kämpfte. Auf die in diesem Feldzug über,
raschend aufgetretene deutsche schwere
Artillerie waren die Anlagen der Festung
Warschau natürlich schon gar nicht em
gerichtet.,, Die wichtigste Werke des linken
Weichselusers, die gegen einen von Westen
anmarschierenden Feind.. gebaut waren,
standen meist auf Anhöhen, die ttwa 40
Meter über dem Spiegel des Stromes sich
erheben. Auf dem rechten Ufer mußten
die Werke, die kaum weniger stark fein
dürften, in flachem Gelände angelegt
werden, das aber durch ausgedehnte Wer
fumpfung die Annäherung des Gegners
erschwert. In den letzten Jahren sollen
die Vorwerke der Festung stark hinausgt
chvben, wohl auch das umfangreicht Ber
kehrssystem im Innern verbessert worden
em. Das alles hat freilich den Fall
Warschaus nicht aufhalten können.
Die Festung Warschau bildete, nameni
lich seit der Einführung weittragender
moderner Geschütze, mit den Werken von
Nowo GeoiaiewSk und Sehrshe eine tak
tische Einheit.
Für die russischt Kriegführung ctaen
die Zeniralmächte waren Sie Stellungen
an der Weichsel und am Narew vor allem
darum wichtig, weil im Schutze ihres
Zentralraumes sich gewaltige Truppen
Versammlungen ungehindert i's Werk
setzen ließen. In diesen Raum mündeten
die wichtigsten Linien, die aus dem In
nern Rußlands die Reserven und alle?
Material heranführten. Tie, drei wichtig
sten Bahnen (von Petersburg über Wüna,
von Polozk über Siedlet und von Mvslau
über Breft-Litowe!) mündeten ia Praga,
dem am rechten Weichselufer gelegenen
Staditheil Warschaus. Nach den gegen
Deutschland und Oesterreich gerichteten
Grenzen Polens waren die Eisenbahn
Verbindungen Warschau! viel spärlicher
ausgebildet; immerhin fllh'.ten zwei
Hauptlinien nach Lodz Kalisch und nach
Tschenftochau Bendzin.
Der Besitz de, Weichsellinit trmozlick,tt
den Russen die gleichzeitig gegen Ost
Preußen und Galizien eingeleitete Offen
siöe und der starke Ausbau der Festungen
erleichterte später die Verteidigung. Den
ftürmifcken, mit gtwaltiaen MMn
nzesctzten könzmirischen Anzrifseä der j
I r ' ' " " " .
' - , -
S' r. ; . " ' , ... ' t . " ... , . . , " . 1
, " ' ' ' V, , . ( j .
' - 1 , - ' . . ' ' .. '
.... . - , . ' . - ' ' .... i 1 , ' - -....... ,. .. . -j . .. , .. - . .
, ... :ilH . , ? v k.,." t. - . . ' , ,
. . ! . ,v . k . .!( V-V ' ' ... .,:- " ' ' ' '-'
, . ' ., i " y' ' - .'''
." ' t v" '" . (',. "" . " . . ?. ... -
... v, kx .v .. .? , .. .
. ' . ' l , ' ' . " ' , " '
1 - . ., k . . "
- ' . , - v . 4'-. ' ; -l.,-
v u., . . . ' ' -.'. J.. ". - ' . . ,
'v . - , - - - , -
v ''''-'v' - v'" . - 'v :-:',s v.i
. . ;.t y (' -"')V-- l ' . X
7i - , r', - - Vlj-: ;V ::-1, . v .
. U vJ-tr-'. Vn ---S;
;-.:V- v -rcy-iv.c.v' v -r; ' , .
, . , , V . ' . r . . . . . I1! n. i ' -?'' .
.' -" ...:ix-H-,'. i ;.Vv;:---"-'v-'' ' '.' -rv ' ' '
r --c;. -.. ';..Vv-"'..-v'v. .
!. -x:rn " - .. v. . - -. : "'A-
"fl ? T ' " - , H - ' - . -A " '" '', .,' i. -
1 v. vv x -, ' "s, "-v -
. j.v ; , - - i ' ' v - V.. :
, I -. y i .. . j .v " - t. . j.. ' ,
- ' . 'v , ., 4 - .. X. 'x - .
.Vv st:-.r.ri -. , . -. v v tv:t.v.- VT :
, '. .. p f.'. ! ..... '4 . M .. . , '.,.,...,.... - X4
- - . . ' -f, ! -V --.' ' 'i. -"" - -- 7t "T ,f 4 i
k ' ...-.'. -r .1: - , -w - - - - ; ' '5 ? - , .
.
A.'.
'
j , g.
: u .
, ff
;-f -
t,' jOoy'B .
?) " .tcM.
V-.!
.
..
00," .. .
f-
kAmiit,0
, ' . -
. ry
i .
j
z
ix
"'...
. t'C'.L'5
i
icV-' '.'.'s"
.j-JfSy ' f- 'VSMe-
.K
jW
-'Ljasf
V
"X
""äSS1"'
U-.
y Tt- T-f
5 $.-rt
'f fiv
V -
; .
V i. t " ,. -a.
.''ijr.. ä.
r....
( , ijjcfeW
- 7
-f4
.ia--.--. .
ÜL
VW4C4'x? tAfö-eßtrtG-,
Verbündeten Armeen gegmüber wurde
freilich die weit vorgefchobme Stellung in
Polen zu einer Gefahr für die russischen
Heere. Sie wuchs zu solcher Bedrohung
an, daß die russische Heeresleitung nach
einigem Sögern sich zum allgemeinen
Rückzug entschloß, dessen Ergebnisse noch
nicht zu übersehen sind. Der Besitz der
-c Va'rshau f
Das wirlhjchajlliche Warschau.
Die große Bedeutung, die der Stadt
Warschau im wirtbichafttiche Leben Ruß
lands zufällt, bttuht nicht nur auf der
Thalfache,' daß Warschau die Hauptstadt
Polens und wit seiner Bevölkerung von
mehr als einer Million Seelen dir dritt
größte Stadt des Riesenreichcs ist. Die
Wichtigkit Warschaus in kommerzieller
Beziehung erklärt sich auch, und vornehm
lich, au! dem Umstände, daß die polnischt
Hauptstadt tineZ der dichtigsten Centren
des internationalen russischen Waarenaus
tausches und zugleich eine der tntwickelsten
Industriestädte deö Lande, ist.
Was zunächst Warschaus Bedeutung
für den russischen Äuslandshandel onbe
trifft, so hat sie ih Ursache zum Theil in
der Gunst seiner geographischen Lage. d. h.
in der vergleichsweZsen Nähe der Stadt zu
Deutschland und Oesterreich-Ungarn. Be
kannt ist ia dit vorherrschende. Rollt, die
de genannte beiden Ländern im Ein,
und Ausfuhrgeschäft mit Rußland zufällt,
und die ts mit sich bringt, daß tin sehr
beträchtlicher Theil deö Verkehrs mit dem
Russenreiche sich über Warschau vollzieht.
Die Folge hiervon ist, daß tim namhafte
Anzahl der bedeutendsten Firmen des in
'neren Rußland sowohl all des Auslandes
in Warschau Filialen errichtet hat, denen
die regulirendc Aufgabe ebliegt. die ein
mal nach der Hauptstadt Polen? gelangte
Waare, fasern sie Nicht in Pole selbst
konsumirt wird, nach dem Auslande zu
senden bezw. durch Weiterbeförderung
über das gewaltige Reich zu verlhelstn.
Warschau ist alsa tint Art Vorzimmer des
russiscben Außenhandels, ein Unrstand, der
der Stadt ihre überwiegende Bedeutung
im Internationale Verkehr sichert.
Für russische kommerzielle Verhaltnisse
im Allgemeinen und für volnifit im Be
sonderen ist Warschaus Stellung als In
dustriestadt fast ebenso wichtig. Zwar ist
der Sitz der hochetwickelteg polnisch
, ,w ii . . . ., , . , . .
rT7T .
Ü.V '1 V
liTtJU tjLl.J
S3HAsWv3Cr vfe. WAKiSCHAlA
.w. ,J-
,!.
.. y,jl .,. "SijJf
.. ."'W ' .
1 -
4wl.
..
;'tW'.Jrnltv
c.w
' '
-
'W
. - rf-c '
;rtMsvr . r '
. --
r i
!OrWM .-i .
- 'Rj..
.
f-i
K'
:-cat-
.. - - . ..
Wrirrtw S.'s '
J ,
'Ä' ,
"
y --
'
V . ' ' . "
iL..
; , .
' -vr. .'t . - -
..VPrtiä''
).'. 'WUTINf ''
rs
Weichsellinit aber, der schon jetzt den Bei
kündeten zugefallen ist. sichert auf jede
irgendmit absehbare Zeit den Osten
Deutschlands vor neuen Offensioversuchen
der Russen und giebt der deutschen Heeres
leitung die volle Freiheit des Handelns.
WaS dsS für die Entscheidung des großen
Krieges bedeutet, werden die nächsten Wo
chen und Monate zeigen.
IManufakturwaaren - Jndustrie Lodz, das
Zentrum der Dlubenden- volnischen Bera
werks'Jnduftrit Sosnowict und Tom
browaGornicza. 'Äber die Verhältnisse
bringen e mit sich, daß auch Warschau
aus der Bedeutung dieser industriellen
Hochburgen Polen Nutzen zieht. Dazu
kommt, daß Warschau eigene Manufaktur
fabriken namhaften Umfanges besitzt. Was
aber di übrigen polnischen Industrie
anbelangt, so haben sie wohl ausnohms
los ihren KristallisationSpunkt i War
schau. Auf die Leder, Farben und
EhemikalienZndustrien trifft das ebenso
gut ,u, al! auf die Mühlen und Zucker
Industrie. Auch die polnische Metallurg!
scht Jnduftrit hat i Warschau ihren
Mittelpunkt.
Der Umstand, daß dir gesammte polni
scht Industrie, die zum Theil hochent.
wickelt ist. nach Warschau tendirl. und daß
anderseits die bedeutendsten Firmen des
In und Auslandes in der Hauptstadt
Polens durch eigene Niederlassungen der,
treten sind, bat zur Folge gehabt, daß
Warschau auch für die Thätigkeit der
Banken ein sehr trsprießliches Feld gemor
den ist. Ihre Anzahl ist beinaht über
groß, und doch war auf Seiten der russi
schen Banken die Tendenz deutlich erkenn
bar, mit den im Lande reichlich Vorhände
nen polnischen Instituten durch Errichtung
eigener Filialen in Wettbewerb zu treten.
Inwieweit hierbei auch politische Erwä
gunge maßgebend sind, mag dahingestellt
bleiben. Sicher ist jedenfalls, daß die
russische Regierung es gern sah, daß die
russischen Institute sich auch in Pole.? fest
setzten. Darüber hinaus aber habe bei
den russischen Banlleitungea gewiß auch
rein geschäftlicht Rücksichten mitgesprochen,
weil eben die kommerziellen Beziehungen
zwischen Polen und den übrigen Theilen
Rußlands in normalen Zeiten in fort
lchmttkKtz Eotwickluug ßtgrifk M.
.. . . ... i.... ..w .M2L-Jt-X
-s... , . , , . ... X r.
0 - (. -v? "'S" -.. .
' . i .-.T !, V 41 '
b&LA 2 V4ÜiIiW-.Ä. W ji-lftwtW.- i
'
".i!.
!
I. ' i
. I
, z
ii
t
-t- 1
- 1
1 '
. - -)S
pat. aJL
diesem Zusammenhangt mag Übrigens be
tont werden, daß die allenthalben bemerk
bare Konzentrationsbewegung der Ban
ken, der die Privatbankfirmen durch Ueber
nahmt zum Opfer fallen, sich auf Polen
noch nicht oder doch nur im beschränkten
Maße erstreckt hat.
In Warschau findet sich in der That
eint Anzahl von Bankhäusern, denen dit
Konkurrenz der großen, namentlich russi
schen Institute wenig anzuhaben vermag.
Man geht, wohl In der Annahme nicht fehl,
daß nicht nur kommerzielle, sondern auch
politische Erwägungen hierbei km Spiele
sind. El versteht sich von selbst, daß diese
politischen Erwägungen, wie immer auch
daö Schicksal Warschaus sich in, Zukunft
J.:?.A M
("ATli ' I
f
"'." uiis'j
We die Deulschen
m Marsch
t
O
Dit deutsche ..Lodzer Zeitung', die seit
dem S. Dezember v. I. zwei Tagt nach
der Eroberung der Stadt durch deutsche
Truppen, im Beilage der nach Moskau
geflüchtet? früheren Herausgeber Peter
silge in neuem Gewandt scheint und, von
tüchtigen Fachleuten geleitet, einen trfreu
lichen Aufschwung genommen hat, bringt
folgende Einzelheiten Über den Einzug der
deutschen Truppe in die polnische Haupt
stadt:
Die Nacht zum 8. August war eine
historische Nacht. Die Bevölkerung schlief
nicht. Am Abend hatte eZ schon den An
schein, als ob die letzten Minuten der
Krisis einträten. Auf der Marschalkowska
Straße standen viele Menschen, die dem
Allsblitzen der Schrapnelle zuschauten.
Gegen 1? Uhr Abends hörte man einige
kurz nach einander ersolgendt außerge,
wohnlich starke Explosionen,' die Forts
wuroen gesprengt. Dichte Rauchwolken
stiegen . auf und verbreitete erstickende
Gast in den Straßen. Alsbald war der
Himmel über Praga hell erleuchtet. Es
brannten die Feuerwebrdepots und Mili
tärgebäude auf der Petersburger Straße,
sowie die Werkstätten der Weichsel und
der Terespoler Bahn. An Schlaf war
umsoweniger zu denken, als der Kanonen
donner immer deutlicher hörbar wurde.
Um 11 Uhr Abend, übergab der Ober
polizeimeister die Stadt der Obhut der
BuiLtOnillz, die thellweis jcho am
MhtJamM A
1 . .
' ' l
i?- . . ...
,1 ,i, ;! . ..
-Yi , ' " -' ' 1 -
.(.4 . .' V. -J.awS , . ...... A
.. ir m ..! b. c""- v,- .-v,. 4
-A ?- M ' ' '"' .' 2 : ' - . . ' .-'!': .
TT . - - - , ' rj . .- j ' , 11 " ' T-""; v.
nr ijf!"-. 'iL"'' '.' .
i . j V-rToTiiti'rrnil i -'--s-:5fz-
MnJ- viitfiitif - 5 s u.iUlilJj I h 1 x A I
? s . jm .Tiitj? . N"'--1 Irr tt
nf U ? .V;r,HlHfc
Trr-'t . ;"'Jf.iu; p'fv-'fr.rft? -
' rV i ä 4 . .- i ..A.. ' r, .-5- 1
' vV - r- - ,
. - , ."7.. qi-'la: l- rt0-- smT
7 i ; ifJ
-ßnikvr it
'C . . . Ä
. l
-v, , 2f-' t ; ' '
. .. . ". . . IIA .' " . ' .
, - ' ; :
X (jiOfUSCrtL03 S öv POl HSUlN
gestalten wird, nach dem Krieg nicht fort
wirken können. Es werden dit rein Wirth
schaftlichen Erwägungen schon aus prakii
fchen Gründen noch mehr alt bisher in de
Vordergrund rücken müssen, um eint gt
deihlicht Entwicklung nach den furchtbaren
Verlusten dieses Krieges zu ermöglichen.
Zweifellos werden dadurch maischt Fäden,
dit über das weite russischt Rich ausge
spannt waren, nicht wieder angeknüpft
werden können, aber es müßte mit wun
derbaren Dingen ' zugehen, wenn diese
Wunden nicht bald vernarben sollten.
Handel, Industrie und Kapital Polens
haben unter widrige Verhältnissen eine
demerkensmertht Anpassungsfähigkeit be
wiesen. Die Zukunft stellt ihnen neue
Probleme, aber sie sind doch nur ein flei
ner Theil all der vielen, wirthschaftlichen
Fragen, dit der Neuregelung nach dem
Kriegt harren.
all eulzogen.
Mittwoch in Thätigkeit getreten war, und
zog sich mit feinem letzte Aufgebot von
etwa 10 Revierauffeher und Polizisten
nach Praga zurück. Gegen 2 Uhr Nachts
zogen große Truppenmassen von Wola
und Mokotom nach den Brückenüber
gärigen, wo sich dit Leermassen stauten,
da die Uebergänge nur schmal sind. Es
sammelten sich zahlreiche Einwohner an,
die diesem Schauspiel zuschauten. Gegen
5 Uhr begannen dlt Brückensprengungen
und zwar wurde zuerst dit dritte Brücke
(die zuktzt gebaute), dann dit -Schloß
brücke und endlich auch dit Bahnbrücke
gesprengt. In Praga stiege wieder
Rauchwolken zum Himmel empor.
Gegen 6 Uhr früh erschien ein Auto
mobil, besetzt mit zwei deutschen Offizie
ren, auf der Chlodnastraße, die nach dem
Rathhause fuhren. Eine kurze Zeit darauf
fuhren sie mit dem Vorsteher der Bürger
miliz zurück, um mit dem in Wola stehen
den deutschen Miliiärkommands übn die
Uebergabe der Stadt zu verhandeln.
Gegen Uhr früh zog deutscht Kavallerie
die Lanzen mit Blumen geschmückt, unter
dem Gesang der Wacht am Rhein in die
Stadt ein. Bald darauf fuhr in Auto
mobil die Jerusalem Allee tntlang, in
dem die höheren Offizie in Begleitung
des Wilitärvorstehers saßen. Sie begäbe
sich zu dem Magistrat. Bis 12 Uhr Mit
tagt zogen deutscht Jnsanterle, Kavallerie
unli Artillerie durch d ShlcZnastkaßk.
, r
i1
tt ( (
, " fl f
ff
(S f.-t.
.1 tt
4 ll ( t
w
;f
i in tf . "!
, I I' I ' ( l S t! I I ' f '1
l,( i I r ' " ", t h J t'r 1
"f Ir t 1. t'f , i 1 i
n'l f 1 ti I l 3 I 1 tf'-ri
d', ), 'j t t l Si" i "! 1 i i
fl-'t !' (' f Wtfl! I I'i
t i! 41 ' ! I 'i'l f f ! I U f b
I' I f ' , ! b f t V f i
n i ' i Ii b't c "M m I 'rn t I. 1 '
!t' ! i rt ?' ir"t ,'! N ,! b ( h
jf't .i. , i.tjj iiii't 'l'f " l'n
,il trs! vn f k b't S'ftu'- "3
trjt (t'tt l .r ;'!. "i "'t frr
b's1 tt SVt d ti 'vin n
iit't ti'd i)'l a f. l'rt ? j!a-bt M
v liiit A.enN flnrnflbfn.
Tet Sttl.'-z b;t usitn Um füf.bl'ff
fr) Ubfttflfchenb, be fit ir'&m pot
Jlltchfnalpif'- !N gtaputti-Plag. bis ht
reill finabflfnorfimen und ihtet :i?fif
Kwn in knkt Thfilt ft(chnitien mm,
lUtiTilaffm mussten.
!v!it bem bfuifch'n ÜÜiülat trafen auch
liokrespofldknten der be!s,den Keilunaen
ein. Die fltt-tttfrt Las.' wit .Bristol''.
.Pslonia" u. s. waren gestern von beut
schen Offizieren stark besucht. T it Thea.
Ut sind bis auf Weitere aiMosskN. Der
KQtr in. WA&SCMl.
Verkehr auf den Straßen wie auch auf
der Straßenbahn war Zehr belebt.
Im Feuilleton derselben Ausgabe bei
Blattes findet sich ein Stimmungsbild
.Im Auto nach Warschau', dem wir sol,
genden Schlußtheil entnehmen:
Warschau macht am dritten Tage nach
der Einnahmt der Stadt durch die deut
schen Truppen fast den Eindruck einer gro
he deutschen Stadt an einem Festtage.
Nur die Fahnen fehlen. In das Gcwim
mel und Getose der Großstadt, in da
Rollen der dahinjagendm Droschken, in
das Geklingel der' zahlreichen elektrischen
Bahnen mischen sich plötzlich scharfe Töne.
An den Ufern der Weichsel wird noch ge
kämpft. Während eben auf den Straßen
der geschilderte Verkehr sich abspielt, psei
fe um die nächste Straßenecke die ruf
sischen Kugeln. Menschenleer smd die dicht
am Ufer gelegenen Weg, wo sich daS
Feuer der Infanterie mit dem Geknatter
der Maschinengewehre und dem Donner
der Kanonen leichten und schweren Kali
berS vermischt. Man erlebt so Augen
blicke, wie sie sich i der Welt wohl selten
wiederholen werden:. Hier der Ausdruck'
böchster Daseinsfreude: Volle Kaffeehäu
ser, plaudernd Mensche, auf de Bal
kont plaudernde Damen, in sommerliches
Weiß gekleidet, und nur e! paar Straßen
weiter, höchsten fünf Minuten entfernt,
da tofende Kampsesfcld, auf dem zwei
?iationen miteinander ringen. Unsere
yayrr geyk an ve Menlchenmauern ent
lang. Mit jedem Schritt steigert und
verstärkt sich der Eindruck, daß die Be
völkerung den Einzug der Teutschen mit
Freuden begrüßt und vielleicht dasselbe
freudig im Herzen bedenkt, was dit Aus
sen. nothgedrungen tmpsinden: Sie wei
chen vor der deutschen Macht zurück au
Warschau auf Nimmerwiedersehen. Nur
wenige Lüden sind geschlossen. Wo man
eintritt, wird man freudig begrüßt und
schnell bedient. Um unsere braven Krie
ger sammeln sich große Gruppen Neugik
riger. Jetzt haben sie die gesllrchtete
Feldgrauen mit den Teufelekanonen le
bendig vor sich stehen und könne s in
Muße betrachten. Auf dem Wiener Bahn
Hofe liegt eine Kompagnie. Teutsche Hei
mathlieder . tönen von dort herüber und
ein Blick in die von Publikum leeren
Warteräume zeigt uns die Leute beim
Waffenreinigen. Sie sollen, wie uns ei
ner von ihnen erzählt. In den letzten
Kampftagen schwere Verluste gehabt ha
den. Aber freudige Siegeszuversicht und
Stolz, mit zu den Eroberern von
Warschau zu gehören, spricht au, Aller
Augen, und Siegeölieder tönen aus den
geöffneten Fenstern des Bahnhofes, hin
aus aus die Straßen der eroberte ge
pung. . r
V
l
ni
m i
h .
j
. p
s ,
? V '
4
' fIX.
-
''SS
v "
.
- 3e&W5".-.P-:rT,J""
1 ' l
! i l