Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, August 16, 1915, Image 6

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Cj-j' dcch l'iamu.ten, tr-ai dki cu.wt,
du lanr.lt sicher sein, sie bükt dir.
T-ie sann iCt und treiß für oUeä
i'iat und so gut ist sie. so gut".
Cö inbrünstig, aui kcw Get'e
kl.nz taS, daß l?ca die Irlitten in
die Ällgcn taineru 2,'üt z-ttcrndcr
Hand fuhr sie über H.'.unchcnö
Heut.
.Ja. sie ist gut. dc,Z weih ich.
Hannchen. aber helfen kann sie mir
auch nicht".
.ein, wirklich nicht?"
Ehrlich betrübt kamen die Worte
aus dem Munde des Kindes. Tann
aber sagte sie nach einer Weile nein
laut: .Aber du würdest Mamachen
dadurch erfreuen. Eie ist auch immer
so traurig. Und wenn sie allein ist.
weint sie oft. Sie meint, ich merkte
das nicht, weil ich nicht sehen kann,
ober ich weih es doch".
Erschrocken fuhr Eva auf und
starrte das Kind mit weit geöffneten
Äugen an. Sibylle weinte um sie?
Oh. wenn sie wüßte.wie wenig sie
das verdiente, gerade sie!
.Ja, willst du es ihr denn nicht
sagen?" mahnte da leise Hannchens
Stimme, und mit plötzlichem Ent
schluß beugte sich Eva nieder und
küßte das Kind stumm und hastig
zum ersten Male von ganzem Her
zen. Es war wie ein schweigendes
Gelöbnis, - und Hannchen nahm es
wohl auch dafür, denn ihr schmales,
tlasses öesichtchen zeigte ein beglück
tes Lächeln und doppelt liebevoll
schmiegte sie sich an Sibylle an. als
diese nach einer Weile ins Zimmer
trat.
Eva war nicht mehr da. Sie war
hinaufgceilt. Sie mußte allein sein,
um den Sturm in sich auszukämpfen,
hm die Worte des .blinden Kindes in
ihr entsacht hatten.
Oben in ihrem Stübchen rang und
kämpfte sie mit sich. Wenn sie es Si
bylle sagte, dann war alles aus für
sie, jede Hoffnung, dann war fchon
der Gedanke an den anderen eine
Sünde. ' denn Sibvlle hatte ffranz
Nessel einst geliebt und würde darauf
bestehen, daß sie ihm nun das Wort
hielt, das sie ihm gegeben hatte.
Aber Sibylle weinte um sie, hatte das
Kind gesagt.
Da richtete sich Eva mit festem
Entschluß in die Höhe. Sibylle soll
te ferner nicht mehr um sie weinen,
jktzt würde sie den Mut finden, alles
zu beichten.
Sie trat zum Fenster und blickte
die verschneite Straße hinab.
Unwillkürlich nahm sie das sich
ihr bietende Bild voll auf: die unre
aelmaßigen kleinen Häufer zu beiden
Seiten mit den vielen Giebeln und
Tlorsprüngeg, die jetzt der Schnee olle
mit einer dicken weißen Haube über
zogen hutte. Darüber die eigenartige
Stimmung der Stunde, in der Tag
und Dunkel sich zu vermischen begin
neu. Hier und dort flammte schon
eine Laterne auf, und deren gelber
Schein verdrängte im kleinen Umkrei
se die Dämmerung.
Eben wollte Eva zurücktreten, als
sie wie festgebannt auf ihrem Plntze
iiehenblieb. ,
. ' Das konnte doch nicht sein? Das
war doch Schein, nicht Wirklichkeit,
daß dort eine Gestalt die Straße her
ttuftam. eine Gestalt, die sie aus Tau
senden heraus erkannt haben wurde:
flioß, breitschultrig, fest und sicher. -"
Sie schloß die Augen, und öffnete
r. m?r ober das Bild blieb: es
ir.it Wirklichkeit. Er. dem ihre Sehn-
sucht, ihre heimlichen Traume ganen,
kr kam. kam in dieses Hans.
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f p erreicht, da schüttelte Ev.r die
:stsrrung ab, die : sie umfangen
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te. Unten ist jemand, der dich f r rt -den
will, den die Sehnsucht herzetrie
den M von Thüringen. Lezreissl du
nun?"
Eba war aufgestanden. Totenbleick
war ihre Gesicht, aber sie sagte sich,
daß sie antworten müsse.
.Ich weiß es. aber ich Kill nie
manden sehen. Sag' ihm das. Si
bylle." j
So seltsam und tonlos klangen t te '
Worte, daß Sibylle nicht sogleich be
griff. Dann drängte sie aufs neue:
.Aber so öffne doch erst einmal!"
Da ging Eva schwerfällig zur Tür.
In ihren Bewegungen lag etwas
Starres. Automatenhastes. Ebenso
starr und unbeweglich sah sie Sibylle
ins Gesicht. Die schrie leise auf bei
Evas Anblick.
.Um Gottes willen, was ist dir,
Evchen. bist du krank?" j
' Doch Eva schüttelte den Kopf.
.Nein, ich bin nicht krank, aber man
soll mich in Ruhe lassen, ich will nie-!
manden sehen".
Da schlang Sibylle zärtlich den
Arm um die Schwester.
.Auch nickt den Oberförster Eber
hard Stein?" fragte sie leise, dicht
an Evas Ohr.
Eva machte sich aus den sie um
schlingenden Armen frei. .Auch ihn
nicht, ihn am wenigsten von allen
Menschen in der Welt. Geh', sag'
ihm das, Sibylle! So geh' doch, da
mit er nicht hierherkommt."
Die Angst schien sie fast von Sin
nen zu bringen, wie wäre sie sonst
auf die Idee gekommen, daß der im
Hause Dr. Brands völlig fremde
Eberhard hier herauf kommen könnte.
Sibylle war völlig verwirrt. So
hatte sie sich doch getäuscht, als sie
glaubte, Eva litte um ihrer Liebe zu
dem Oberförster willen. Wenn sie
das alles nur begriffen hätte!
Eva aber ließ ihr keine Zeit mehr
zum Fragen; sie schob die Schwester
zur Tür hinaus, und Sibylle stand
eine Weile fast verlegen vor der Tür
des Salons, in dem der Gast wartete.
Er hatte auf sie einen so vortreff-,
lichen Eindruck gemacht in seiner
schlichten, ehrlichen Männlichkeit. Wie
einfach und offen er mit ihr efpro-
chen und ihr seine unbezwingliche Lie-
be zu Eva gestanden hatte, und sie,
sie hatte ihm Hoffnung gemacht, wenn
auch nicht in Worten, ober aus der
Art, wie sie seine Werbung aufgenom
men. mußte er annehmen, daß Eva
mit ihr über ihn gesprochen und sie
nicht im Zweifel über ihre Gefühle
gelassen hatte. Das fiel Sibylle nun
schwer aufs Herz. Wie sollte sie die
Worte finden, um ihm Evas Weige
rung fchonend beizubringen?
Alles aber, was sie dachte und emp
fand, stand so deutlich in ihren Zü
gen, daß Eberhard es wußte, noch ehe
sie ein Wort gesprochen hatte.
' Er stand auf. Sein Gesicht war
blaß, aber seine Haltung blieb ru
hig. -Eva
will nichts von mir wissen,
sie weigert sich, mich zu sehen", sagte
er mit leise devenoer klimme.
Sibylle senkte schmerzlich bewegt
den Kovf. Da fühlte si, wie er
mit festem Druck ihre Hand ergriff,
um sich zu verabschieden und plötz-
lick fand sie Worte
Eva ist ia noch ein Kind, sie -ist
sich gewiß selbst nicht klar über ihre
Gefühle. Wenn Sie das, was Sie
heute hier erfahren, noch nicht als den
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15. apitel.
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lk,zre!f!!ch,en Gscll prtn L.i rietst
geJam?ft Latte und t.im, un n.ich der
ifcxej:r zu sch.ii. öiu-3 ihr weichei
Herz ültt toi Mitleid, so erb,?r
mun,',!irürdig sah va aus. Sie
wkinie nicht mkbr, der ihre Auen
zcig:cn einen so hfsnunzSIcsen. mii
dn Aufdruck, ihr Gesichl'ivar so b!,,ß
und ernst, wie verstcineri in stummer
Dual, daß man ihr ansah, w'.e sie
litt.
Xai neuer im Cfen war erloschen,
es war bitter kalt in dem Stübchen.
Eva schien es nicht zu empfinden.
Erst als Sibylle sie umfaßte und sie
zwang, sich zu erheben, merkte sie, wie
sie fror.
Sibylle Augen hatten sich mit
Tränen gefüllt. Sie begriff Eva nicht
mehr, sie begriff nichts mehr. Sie
rief nach Anne, die das Feuer schüren
und heißen Tee bringen mußte, und
wie am ersten Abend nach Evas An
kunft brachte sie die Schwester zu
Sanft und zärtlich strich sie
ihr die schmalen Wangen. .Schlafe.
Eochen, das wird dir neue Ziraft ge
ben, dann wird alles wieder gut wer-den."
Da hufchte ein mattes, tieftrauriaes
Lächeln um Evas Mund. .Nein.
sibylle, gut wird, es nie mehr, jetzt
nicht mehr".
Und out trostlosen Worte dräng
ten Sibylle eine Frage auf die Lip
pen. Sie neigte sich nieder und sah
Eva tief in die Augen. Sag' mir
eins, Eva, liebst du ihn. liebst du
Eberhard SUm?"
Da faltete Eva die Hände wie zum
Gebet. Ein Ausdruck unsäglicher
Inbrunst lag einen Augenblick der
klärend auf ihren Zügen.
Ob ich ihn liebe? Ueber alle.
Maßen, mehr als mein Leben lieb'
ich ihn."
Und dennoch weigerst du dich, ihn
zu sehen?"
Sibylle rief es betroffen. Sie
schien an Evas klarem Verstand zu
zweifeln.
Tiefe aber hatte sich müde der
Wand zugekehrt. .Frag' jetzt nicht
weiter, Sibylle, eines Tages wirst du
alles verstehen, nur jetzt, jetzt laß
mich."
Sie, schloß die Augen und Sibylle
unterdrückte die weiteren Fragen, die
ihr auf den Lippen schwebten. Mor
gen aber, morgen sollte Eva ihr beich
ten müssen, das war doch zu töricht!
Das alles, das mußte sich doch klä
ren lassen!
Das war Sibylles letzter Gedankt,
als sie Evas Zimmer verließ, ober
ihr Entschluß kam nicht zur Ausfüh
rung. Am anderen Tage war Eva
krank. Sie hatte etwas Fieber und
lag völlig teilnahmlos, ohne irgend'
eine Frage zu beantworten.
' Erich, der auf SibylleS angstvolle
Bitte sofort nach der jungen Schürn,
gerin sah, verordnete Ruhe, nichts als
Ruhe, um einer beginnenden Gehirn
entzündung vorzubeugen; jede Aus
regung mußte man der Kranken er
sparen. j
Da saß denn Sibylle mit all den
sie quälenden Fragen und der angst'
vollen Sorge im Herzen, bewachte
Evas schwere Atemzüge und erneuere
je gewissenhaft die Eisbeutel auf der
fieberheiße Stirn der Kranken.
Hin und wieder entschlüpfte den
Lippen Evas ein leises Wort, das
Sibylle aber nicht verstehe konnte.
Ab und zu kam Hannchen einmal
lautlos hereingehuscht, und einmal
legte sie einen , kleinen Tannenzweig
in Evas Hände. Es war jetzt dicht
vor WeihnachteNi da spielte die Tanne
ihre Rolle.
Sortsetzung folgt.)
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'ferfwnd recht. !?z gffct ja im sül.
Ich friedlichen Leben euch nicht an
hrä. i'Ian Hch einen bekannten,
den m,in für einen Freund Hält.
Äber man weiß. d,-ß dieser Freund
ein unzuverlässiger Mensch ist. einer
fer ti nicht für wichtig Halt, seine
Bersx rechen zu Halten, der in Fragen
der Pünktlichkeit lau ist. der Ikmb--redunaen
als nicht bindend erachtet
und alles leicht nimmt, mit alleiniger
Ausnahme seiner werten Person. Ein
solcher Mensch ist niemandes Freund,
wenn er nicht seinen Vorteil dabei
findet. Und wehe dem. der in der
fid auf einen solchen Freund" rech-
net.
Wir begehen was Freundschaft an
betrifft, immer wieder schwere Irr
iümer. Wir haben fortwährend die
Neigung, uns unsere Freunde zu mäh
len, irgendeinen Menschen, der uns
aus irgendeinem Grunde gefällt, zum
Freunde zu machen. Eltern und Er
zieher sagen nicht selten: .Wähle dir
deine Freunde." TaS ist aber in
Wirklichkeit unmöglich. Es kann
niemand mein Freund sein, weil ich
es just will. Gute Bekannte, mit
denen man verkehrt, "denen man ge
fällig ist, die auch ihrerseits gefällig
find, kann man finden. Freundschaft
aber, in ihrem wahren Begriff, ist
eine seltene Cache. Da muß eine
ganz besondere Sympathie der See-
len und Strebungen vorhanden sein,
ein geheimnisvolles Etwas, dks die
Herzen miteinander verbindet. Echte
Freundschaft ist Mitfühlen und Mit-
denken, verbunden mit Wlihrheit,
Aufrichtigkeit, aber auch mit Selbst
beherrschung und jener Rücksicht, die
sich hütet, menschliche Schwächt und
kleine Eitelkeiten, von denen kein
Mensch frei ist, zu verletzen. Darum
ist Grobheit, wenn sie sich auch noch
so treuherzig gibt, durchaus kein
Ausdruck der Freundschaft, sondern
eher ein Mißbrauch.
Leidenschaftliche echte Freundschaf
ten sind in der Jugend am häufigsten.
Sie gleichen nur leider in den meisten
Fällen einem Strohfeuer, das bald
und plötzlich erlischt. Selten kom
men sie im reifen Alter vör; dann
aber sind sie dauerhaft und überstehen
die schwersten Prüfungen. Und auch
nur, wenn die Freunde innerlich ge
festigte, zuverlässige Menschen' sind.
Geringwertige Menschen sind, wie
Völkerschaften von wankender Treue,
nur Freunde, wo sie ihren guten, gro
ßen Vorteil vermuten.
Nette Gesellschaft.
.Tonnerwetter, ich habe den Paletot
verwechselt; nun habe ich nicht einen
Pfennig Geld bei mir."
.Dazu brauch' ich nicht erst mei
nen Mantel zu verwechseln."
Schlau. .Warum ohrfeigen
Sie denn Ihren Lehrling fo? Der
Junge hat ja ganz geschwollene Man
gen!"
Eben,- sein Papa kommt morgen,
der soll glauben, er sieht wohlgenährt
aus!" '
Vom K a s e r il e n h o f. Un
ieroffizier: .jterle, wenn ich vor ei'
ner Mauer .Halt"! kommandiere,
müßt ihr stehen bleiben nicht, weil
die Mauer da ist. sondern weil ich
.Halt"! kommandiert habe!"
. Mißverständnis. Fräu,
lein: .Denken Sie sich. Herr Müller,
neulich gehe ich, meinen Kodak un
term Arm, spazieren ..."
Ah ich gratuliere, Fräulein
Meizer! Wußte garnicht, daß Sie
verlobt sind!"
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Kalte F r u ch t s p k i s e. Lcin
T;nt TiUh. wtl Eidotter. luitx,
l-.tt .'iMütt cidatire weiden .zum c
e tn gebracht. Irr Topf olidann in
kaltes Aa!er aecllt und die Ül.sjie
li zum Erfjlten glattgeruhrj. itr
zuletzt noch das zu steifem Gin ?e
ich!'aene Eiwciiz tiinzufugt wird.
Das stanze wird über einzezuckerte
frische Erdbeeren oder über Apriio
sen-, Kirschen oder Stachelbeerkom
pott geqoffen. Bis zum Auftragen
sehr kalt gestellt.
Orangenkaltfchale. Auf
ein halbes Pfund ganzen Zucker reibt
man d:e Schale zweier Apfelsinen ab,
kochch ihn mit einem Pint Wasser,
drückt den Saft von vier Apfelsinen
zu und mischt dies, wenn erkaltet,
mit einer Flasche Weißwein und den
abgeschälten Scheiben von zwei Zi
tronen. Besonders bei Henen-Gesell-schaften
-fchr beliebt.
Zwiebelsauce. Zu Rind
fleisch oder Hammelfleisch, Drei bis
vier mittelgroß: geschälte Zwiebeln
werden in Würfel geschnitten und auf
gelindem Feuer in reichlich zerlassener
Butter gelblich und recht weich gcdün-
stet. Tann fugt man zwei ossel
Mehl -dazu, läßt es gelblich werden,
ctfct Brühe oder im Notfall Wasser.
etwas feinen Essig dazu, kocht davon
,nter beständigem Ruhren eine seimi
ge Sauce, streicht sie durch ein Haar
sieb, schmeckt sie ab und läßt sie gut
heifz werden.
Makkaroni mit Kalbs! e
ber .au grati n". Ein Pfund
jialbsleber, in feine Scheiben ge
jchnitten, wird in heißer Butter
mit fein gehackter Zwiebel, etwas
Sellerie und Mohrrübe gedünstet und
aus der Pfanne genommen; nun
wird ein Löffel Mehl in der Pfanne
geschwitzt, mit einem Lilas Wein und
Fleischbrühe , eine Sauce aufgekocht
und in dieser die Leber geschwungen.
Klein, gebrochene Makkaroni, in Salz
wasser gekocht und in Putter ge
schwenkt, werden in ine Gratiner
schüssel obwechslungsweise mit der
Leber eingeschichtet, mit geriebenem
ttäse bestreut und mit heißer Butter
beträufelt und das ganze etwa 20
Minuten in heißem Ofen gratiniert.
(Statt Wein kann man auch ein mit
etwas Zitrone vermischtes Wasser
nehmen.)
Pikanter Hecht. Ein schöner
Hecht wird geschuppt, gewaschen und
in Stücke geschnitten. Die Leber wird
sorgfältig von der Galle befieit.Dann
dünstet man in einer nicht zu tiefen
Kasserolle etwas Butter mit Mehl,
legt die Stücke darauf, gießt schwa
che Fleischbrühe, im Notfall auch nur
Wasser, dazu, und kocht sie mit Salz,
Gewürz und Zitronenscheiben kurz
ein. Zu der Sauce fügt man noch
einen knappen Eßlöffel Sardellenbut
ter. nach Belieben auch Kapern, zieht
sie mit ein paar Eigelben ab und
schärft sie nach Belieben mit etwas
Zitronensaft. '
Eine gute Linsensuppe.
Man kocht 3 Tassen Linsen, in kal.
kein Wasser angesetzt, gut ab. bringt
sie in kochendes Wasser und gibt ci
nen Beinknochen oder ein sonstiges
Stück Suppenfleisch, 1 5topf Sellerie.
1 Gelbwurzel. 1 große Zwiebel, und
was man an trockenen Euppenkräu
kern gerne ißt,' in den Nessel, und
kocht die Linsen ganz weich. Dann
reibt man alles durch ein Sieb,
schneidet das Fleisch in kleine Wür
fel. gibt dies und einen guten Eß
löffel Butter nebst Salz und Pfef
fer in die Suppe, die man mit gerö
steten Brotschnitten serviert. Dies ist
eine sättigende Suppe, und man
braucht nur einen leichten Nachtisch
'zu, reichen.
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durch Zusammen".;',!? vereinigen
L,i',!k,i Ker,',ks'eltt: spater leitrich ni.i
die meisten Stosse nur aus der einen
e,!e mit Kiutlchut und eilend da
zu zuki Verfahren. Entircder drei
ie! man die wann oewatte und mit
Schwefel gemengte Aautschukmasse in
einer sehr dünnen Schicht auf daZ
eirebe nuS und vulk.itijirt sie d.inn
im Lustbad. cd man löst Kautschuk
in Benzin unt trägt diese Tcigmasse
mit einer hierzu konstruierten l'i.v
schine. dcm Spreiter, auf die Gewebe
auf, um diese dann mit einem Fir
nis aus Gummilack zu bestreichen
und zu vulkanisieren. Gegenüber die
sem teuren Versahren bedeutet die
Anwendung der nmeisensauren Ton
erde zur Imprägnierung der Stoffe
einen wesentlichen technischen Fort-schritt.
Plöl'licheS Ergrauen nach Schreck.
Trotz mannigfacher in der Litera
tur enthaltenen Angaben stößt man
immer wieder auf Aelißerungen des
Zweifels, daß nach heftigen seelischen
Erschütterungen ein gänzliches oder
partielles Ergrauen beim menschli
chen Individuum vorkoinme. Da
mag denn ein Fall interessieren, den.
Dr. Stephanie Oppenheim im Kran-'
kenhaus der israelitischen Gemeinde
in Franksurt, wo sie anthropometri
sche Erhebungen an verwundeten
Soldaten vornahm, beobachtet hat.
Ich untersuchte", so berichtet sie,
auch' einen Wehrmann, in dessen
sonst normal gefärbtem Kopfhaar sich
ein vollständig weißes Haarbüschel
befand. I. M., auS dem Odenwald
stammend, von Beruf Metzger, 29
Jahre alt und Vater von fünf, Kin
dem, ist ein mittelgroßer robuster
Mann von geringer Schulbildung
und ziemlich derber Art. Obgleich
gutmütig, hat er ein hitziges Tempe
rament, und seine Stubcngenossen
beklagen sich, daß er alle necke und
reize, selbst aber nicht die geringste
Neckerei ertragen könne. Aus dem
Feld kam er unverwundet ins Kran
kenhaus zur Behandlung eines Ner
venchoks. Auf Befragen erzählte er,
daß bei einem Aufenthalt in St.
Ouentin in seiner Nähe ein Shrap
nell geplatzt sei und vor feinen Augen
vier Binder getötet habe. Bei die
sein Anblick sei er bewußtlos gewor
den, was sich noch dreimal wieder
holte. Andern Tags im Lazarett
fragte ihn der Arzt, wie lange er
schon die weißen Haare im Kopfhaar
habe. Diese Frage habe ihn sehr er
staunt. Er wusch sich dann die
Haare, im Glauben, sich beim Fallen
beschmutzt zu haben, und bemerkte bei
dieser Gelegenheit zum erstenmal das
weiße Haarbüschel. Irgendeine An
lag zu frühem Ergrauen besteht in
M.'s Familie nicht; denn fein Vater
ergraute erst mit 59, feine Mutter
mit 60 Jahren. Auf die Frage, was
ihn am meisten erschreckt habe, der
heftige Knall des platzenden Schrap
nells, die getöteten Kinder oder die
Möglichkeit, selbst getroffen zu wer
den, antwortete M.: .Natürlich der
Anblick der toten Kinder, denn ich
hab selbst fünf." Es scheint nicht
ausgeschlossen, auch in anbetracht ei'
niger anderen mir bekannten Fälle,
daß Menschen mit einer leicht erreg
baren Seele eher zum plötzlichen
grauen neigen als phlegmatische Na
turen." Ein fuft Hundertjähri
ger ist dieser Tage in Red Bank. N.
I., gestorben. Urrin Curry heißt der
Mann, und bis zu seinem letzten Ge
burtstage hatte er sich der besten Ge
sundheit erfreut. Tann aber wurde er
von der. Grippe befallen, welche er
nun erlegen ist. Er war dreimal ver-
beiratct. Seine letzte Frau überlebt
jlhn.
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ttt Lnftvrrbraiich beim Singen.
Bei der Erzeugung der Singstim
men unterscheidet Nlan einen harkil
iäid einen weichen Ansatz. Unter
Ansatz versteht man dabei die Ein
stellungsbewegung der Atem- und
Kchlkopfmusteln, die nötig sind, um
einen Ton zu erzeugen. Ter phy
siologische Unterschied zwischen beiden
Ansatzformen ist beträchtlich. Man
kann mit dem Kehlkopfspiegel feststel
len, daß beim harten Ansatz, bevor
der Ton erzeugt wird, die Stimm
bänder hart aneinandergepreßt sind
und die Stimmritze verschlossen ist.
Wenn die Stimm einsetzt, wird der
Verschluß gesprengt und die Beruh
rung der Stimmbänder gelöst. Beim
weichen Ansatz verhält sich dies an
ders; hier findet nur ein Annähern
der Stimmbänder statt. Auch aku
stisch ist der Unterschied wahrnehm
bar. Beim harten Ansatz hört man,
wenn der Ton beginnt, einen Knall,
der von der Sprengung der Stimm
ritze herrührt,, während er beim w.i
chen fehlt. Einige Sänger behaup
ten nun, daß man beim harten An
satz mehr Luft verbraucht, daß man
aber denTon länger halten kann,
als beim' weichen. Da sich jedoch
eine Einstimmigkeit der Anschauun
gen hierüber aus der Erfahrung nicht
erzielen ließ, hat Prof. L. N6:hi
(Wien) darüber Untersuchungen an
gestellt, ob die Luftmcnqe bei den
verschiedenen Arten des Ansatzes der
schieden ist.. Es ergab sich, daß der
harte Änsatz mehr Luft verbraucht,
während bei dem weichen mehr Töne
mit dem gleisn Luftquantuin gebil
det werden können. Wegen des hö
heren LuftverbraucheS ist der harte
Ansatz unökonomisch. Es wird zu
viel Muskelenergie verschwendet. Der
harte Ansatz ist überdies auch schad
lich. Durch das Aufeinanderpressen
der Stimmbänder und ihre plötzli
chen Sprengungen entstehen Nei
zungserscheinungen,, die zu Verdickun
gen führen und nicht selten zur. Ent
Wicklung des Sängerknotens. Man
soll daher den, harten Ansatz nicht als
Regel gelten lassen, sondern ihn nur
dort verwenden, wo es nötig ist, na
mcntlich bei deutschem Tert. weniger
beim italienischen. Bcim Koloratur
singen ist er freilich unentbehrlich,