Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, August 12, 1915, Image 6

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enk Ll?ranon vor die Agen hallend,
die vor Sknsationslust funkeltkn.
Zugleich mit öva erfjnnfe fif dos
Plcrd und stutz!?, Ihre Aufmerksam,
keit mar ben dem jungkn Mädchen
nl'gelenkt. Sie wandte sich erregt an
ihren Mann, der widerstrebend, wie
es schien, hinter ihr den Stall betre
tcn hatte.
Hektor! Ist daZ nicht Hcktor? Ick
dcnkc, du hattest ihn nach Arnstdt
erkauft? sagte sie scharf, während
'mc munkle Rote ihre blassen Wan
gen färbte.
So rasch vermochte Ernst weder zu
deuten noch zu antworten. Auch er
stuinte das Pferd an wie ein Wun
der. An seiner Stelle aber sprach
Eberhard:
.Ganz recht. Ernst verkaufte Hek.
tor an den Pferdehändler Hegel in
Arnstadt. und ich war so frei, ihn
von diesem zu erwerben."
Alices Arm ging stürmisch. Man
sah ihr an. wie sie sich erboste. Nun
lächle sie , schrill auf.
.Und darf man fragen, aus wel,
chem Grund dir das Tier so teuer
war denn billig hat Hegel es
sicher nicht verkauft? spottete sie.
.Allerdings nicht. Er hat sein gu
tes Geschäft dabei gemacht. Wenn
du aber wissen willst. liebe Alice,
weshalb ich Hektor erstand, so laß
dir sagen, daß ich es nicht für rich
iig halte, wenn man ein Pferd, das
einem Jahre hindurch treu gedient
hat und dabei alt und schwach ge
worden ist, ohne zwingende Grunde
in fremde Hände gibt, die aus dem
armen Tier noch die letzten Kräfte
herauspressen, bis es schließlich dem
Schinder verfällt. Im übrigen"
er liopsle cymeicheino öen hellglan
zenden Rücken Hektors .ist er rwch
recht brav. Ten Jagdmagen zieht er
noch lange und wenn es einmal nicht
n:ehr geht, sy wird das bißchm Ha
fer, das er bis zu seinem Ende
braucht, auch' noch zu erübrigen sein."
Ernst hatte sich bereits wieder zu
rückgezogen. Offenbar war ihm die
Angelegenheit peinlich. Alice aber gab
sich nicht so leicht geschlagen.
.Du - solltest dich um eine Stelle
als Ehrenmitglied des Tierfchutzver
eines bewerben sagte sie beißeiid.
.Im übrigen ist mir früher an dir
diese wie soll ich sagen diese
Gefühlsduselei nicht aufgefallen."
.Ein Zeichen, daß du trotz deiner
berühmten Menschenkenntnis meinen
Charakter doch noch nicht voll erfaßt
hattest, liebe Cousine," erwiderte
Eberhard,' ohne jede Spur von Emp
findlichkeit. mit feinem Lächeln.
Er schickte sich cm. jetzt den Stall
zu verlassen, 'aber Alice ließ noch
nicht, locker. ,
.Und Eva war natürlich mit im
V:!nde. Sie war es wohl auch, die
dein Mitleid mit .dem armen Tier"
zu erwecken verstand, ich kann es mir
denken." lächelte sie boshaft, sich Eva
zuwknöend. die ohne ein Wort, mit
stkfenkten Blicken, der Auseinander
fetzung gefolgt war. ,
'..Toch nicht. Du irrst auch , dies
mol wieder, öva war genau so über
niht ,vie du. als sie Hektor heute
lisi s.mö. Aber ich wußte, daß sie
n.l; Junen würde, deshalb ging ich
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At'tn. ich! nicht r.e!;t. Gif b,itt ti
nicht iit-fr die Lixren szedracht. Ihm
zu aeiilden. duf; j:e emem andern
U I.irort aeebcn. dem andern, den
tr z '?,',r nicht kannte, ata rnn deftn
?'f st ge:'iig gehört h.,ben moäte.
?ie Gründe, die sie dazu gezwungen,
die wute er ja nickt und würde sie
nie wissen. !arum sich auch zetz! noch
vor ihm erniedrigen, wo es doch zu
s'ät war!
Ties eine Wort sag!e alle: zu
spät! Zu srät, um glücklich' zu wer
den! Wie gebrochen war Eva bei dieser
Erkenntnis, zu müde, sich auch nur
in Gedanken gegen ihr Schicksal
aufzubäumen, das Schicksal, das sie
selbst herausgefordert.
Aber fort wollte sie. ehe Eberhard
kam und sie quälte!
Sie bat den Onkel, sie schon früh
am andern Morgen mit dem ersten
Zuge reisen zu lassen. Er war ja doch
der einzige, der noch ein Interesse an
ihr hatte, den andern war eö egal,
wann sie ging.
Natürlich wollte der alte Herr die
Gründe wissen. Eva aber bat so
flehentlich, daß er schließlich nachgab.
Er selbst brachte sie zur Station, ehe
noch Alice und ihre Mutter aufge
standen waren...
Wer ihm das damals gesagt hätte,
als er sie, halb unwillig über die
Störung, vor mehr als einem Jahr
hier in Empfang genommen, das
kleine, rotlockige Mädel, daß er sie
fo schwer wieder ziehen lassen würde!
Und während der alte Herr jetzt
zu Fuß den Weg nach Hause, wieder
zurücklegte, da fiel ihm ein, daß diese
Bezeichnung jetzt gar nicht mehr recht
auf Eva paßte. Sie war eine junge
Dame geworden, so ernst, so still und
blaß.
' Fast verwundert blieb er mitten
auf dem 'Wege stehen. Daß er das
auch gar nicht bemerkt hatte, wie sehr
Eva sich unter feinen Augen berän
dertc. Er hatte zuviel an sich selbst
gedacht, da hatte Eva das Vertrauen
zu ihm verloren. Aber jetzt quälte es
ihn. wenn er sich ihr Gesichtchen vor
stellte, wie sie ihn zuletzt noch aus
dem Coupösenster heraus angefehen,
wie müde sie gelächelt und wie
schmerzlich s um ihren kleinen Mund
gezuckt hatte... '
Noch ganz unter diesem Eindruck
langte er zu Hause an, wo er zu sei
nem Erstaunen, trotz der frühen Mor
genstunde, Eberhard bereits antraf.
Unruhig erzählte er diesem, daß
Eva bereits mit dem Friihzuge abge
reist sei und welche Entdeckung er
zuletzt noch gehabt habe. Und weil er
so viel von Eva sprach, sah er wieder
nicht, wie auch der Oberförster sich
verfärbte und plötzlich still und blaß
wurde und wie dessen vorher noch
fo heiteres Gesicht jede Spur des
frohen Lächelns verlor, mit dem er
ihn vorhin noch begrüßt hatte...
13. Kapitel.
.Hast du schlechte Nachrichten. Ma
machen? Das Briefblatt knittert ja
so in deinen Händen?"
Das blasse Kindergesichtchen der
kleinen Blinden, die im Wohnzim
mer des Doktorhaufts am Fenster
saß. war mit ängstlich forschendem
Ausdruck in das Innere des Raumes
zurückgewandt, wo Sibylle Brand,
die junge Doktorsftau. soeben einen
Brief entfaltet hatte.
Aber nein, Hannchen, eine sehr,
sehr gute Nachricht sogar," sagte die
junge Frau fröhlich und stand auf.
Denke dir nur, Eva. schreibt, daß
sie nun wirklich kommt, morgen schon.
Endlich, endlich bat sie sich besonnen,
daß sie auch hier noch eine Heimat
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,?.'ur fit mich treust du dich, nutl
auch für dich frkftr ftlf sie ,.,:?!.
Mit unqes'üaier 6tst darz die
Kleine ik-r lech! an der chÜkk
der Mll!ür,
.Ich weiß nicht. Mamachen.' klang
es zögernd aus ihrem Munde. .Für
dich freue ich mich aan; gewifl. denn
ich weiß doch, wie sehr du dich nach
Eva gesehnt f a n, wie trciurij tu
warst, daß sie solan.it fort blieb, ober
siebst du, mit mir ist das doch eii'.e
andre Sache. Sol,-ak gehörtest du
mir, mir ganz allein und dem
Papa natürlich, aber dciS ist etwas
ganz andres, der nahm mir nichts
von dem, was du mir schenktest.
Wenn aber Eoa da ist. Eva. die du
so lieb hast. ..."
Ihre Stimme brach und ging in
ein konvulsivisches Schluchzen über.
.Aber Hannchen, Kind!" rief Si
bylle bestürzt. Sie kannte das emp
kindliche, ' sensitive Gefühl der Klei
nen, solch einen Ausbruch aber hatte
sie noch nie erlebt.
Zärtlich preßte sie das junge Mäd
chen an sich und führte es zu einem
Sofa, wo sie beide nebeneinander
Platz nahmen. Immer wieder glit
iai ihre feinen, schmalen Hände beru
higend über Kopf und. Nacken des
weinenden Kindes.
.So mußt du das nicht auffassen,
Hannchen. Nicht verlieren sollst du
etwas, sondern dazu gewinnen: eine
frohe, heitere Spielgefährtin, die dich
liebhaben wird."
Unter ihrem tröstenden Zuspruch
wurde Hannchen ruhiger. Nun lächel
te sie ein wenig beschämt.
.Ich bin wohl recht kindisch. Ma
machen. Aber siehst du, ich habe doch
sonst niemanden auf der Welt als
Papa und dich, ja, vor allem dich.
Seit du bei mir bist, weiß ich erst,
wie es ist, wenn man einen Menschen
so furchtbar liebhat, so, daß man
alles, alles für ihn tun könnte.'
.Aber Kind, Hannchen!" rief Si
bylle zum zweiten Male.
Doch die Kleine ließ sich nicht un
terbrechen. Sie nickte ruhig. Es
ist aber so, Mamachen. Sieh' mal,
die Tante, bei der ich früher war,
ja, die war auch gut zu mir in ih
rer Weise, ober sie war es Hauptfach
Itch, weil Papa sie gut bezahlte und
sie das Geld brauchen konnte. Ich
bin ihr doch oft lästig gewesen in
meiner Hilflosigkeit, ich weiß das
ganz gewiß, und siehst du, darum
hab' ich dich so schrecklich lieb, weil
du niemals ungeduldig wirst, weil
ich fühle, daß- ich dir niemals zuviel
und niemals lästig werde. Darum",
wiederholte sie hochatm.end. Sie hat
te der Mutter Hand ergriffen und
preßte diese inbrünstig an ihre Lip
pen. ,
SibylleS Augen hatten, sich mit
Tränen gefüllt. Armes, armes Kind,
wie unheimlich hellsehend es trotz sei
ner Blindheit war! -
Aber damit hatte Hannchen rechi,
ihr war eS nie zuviel, sich mit dem
Kinde zu beschäftigen, es zu belehren
und zu unterweisen. Sogar hübsche
Handarbeiten verstand Hannchen zu
machen, während sich früher nie je
mand der Mühe unterzogen hatte,
die Kleine etwas zu lehren, was ihr
Freude bereitete und ihr die Zeit ver
trieb.
Das Mitleid bewahrte Sibyüe da
vor, ungeduldig zu werden, und die
Liebe, denn sie hatte Hannchen aus
richtig liebgewonnen. Wer konnte
wissen, ob da? Kind ihr ober je so
ans Herz gewachskn wäre, wenn es
nicht so unglücklich und hilflos gewe
sen wäre.
, Korks, jjung folgt.).
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ihm selbst war sie vkkskzlosskn. Nich!
d., man sich t.ftn lehnte, oder
sie rerrikgelt tä'At. Der Wez war
frei nnd auch nicht. Er kannte an
den Bauer leuten. die ibm die El
Irrn gewesen, nickt vorbeikommen,
und diese wicdrr konnicn ihm nicht
die Hand zum Abschied reichen. Zu
erst hieß eZ, er brauchte erst am
Nachmittag zu geben. Tann aber
wurde es Abend, weil er den zwei
5lllhen noch einmal srisch? Streu
gab. Schließlich blieb alles beim
Alten, und der Ehristian wurde der
Sohn des Hauses, das jetzt freilich
den Peterscns als eigen gehörte.
Einmal ging es doch ans Abschied
nehmen, und das war, als der
Christian zum Regiment eingezogr
wurde. Aber das war leicht zu ver
schmerzen. In zwei Jahren kam
er zurück, das war sicher. Und so
oft er Sonntagsurlaub bekam, kehrte
er bei seinen Pfleaeeltern ein. von
wo er, nicht so leicht, als er gekom
men, abends wieder in die Stadt
Zog-
Nach dieser Zeit schaltete der
Christian auf dem .kleinen Hofe,
wie. auf seinem eigenen. Der Bauer
hatte es in den Beinen und brauch
te einen Stecken, wenn er aus dem
Hause auch nur bis in den Garten
wollte. Und die Bäuerin zeigte eine
beträchtliche Körperfülle, so daß sie
neben den beiden Kühen am Stall
kaum Platz fand. Sie wußten den
Hof in guter. Obhut. Morgens,
wenn die dicht geschlossenen Laden
noch keinen Lichtstrahl ins Zimmer
ließen, hörten sie den Christian
draußen entweder fluchen, oder sin
gen und pfeifen. Das Fluchen hielt
immer länger an und verkündete den
Bauersleuten, die noch unter den
dicken. Federbetten lagen, daß das
Wetter für die Arbeit, ohne schützen
des Dach über dem Haupt, nicht
tunlich sei. Das Singen und Pfei
sen aber war immer nur kurze Zeit
zu vernehmen. Denn dann schien
die Sonne, und der Christian war
bald aus dem Hause. DaS galt
auch für den .Winter. Kalt mochte
es sein, daß das Wasser beimWa
sehen Eis ansetzte, wenn nur die
Sonne schien, oder wenigstens die
Aussicht dazu vorhanden war. La
gerte der Nebel undurchdringlich um
das Häuschen, oder hing der Schnee
am Himmel so dicht und massig, als
wolle er alles Leben im Nu er
sticken, so stand es schlimm um
den Christian. Nichts gelang ihm.
Er' mochte es . anstellen, so geschickt
er es nur konnte und mit aller er
deutlichen Vorsicht, es ging ihm der
quer und daS mit tödlicher Sicher
heit. Kein Wunder, daß da ' des
Schimpfens und Rumorens ' kein
Ende war. Aber' zog es nur leise
Schleier über die Wiesen, die die
Sonne bald zerriß, war für den
Christian kein Halten.
Und nun erst im Sommer! Wenn
da der erste blasse Schein über das
Gelände schlich, kam der Jung'
schon singend aus seiner Kammer
herunter. Dc, brauchte er auch kein
großes Morgenessen. Milch und ei
neu Ranken Brot, den er meist noch
mitnahm, und er stand draußen,
stapfte durch den Garten, warf den
Kükn Futter hin, packte sein Ar
beitsqerät und hinaus ging es in
die Wiese, die von dem ersten be
rückenden Glanz erfüllt war. Stieg
aus dem Kamin des Hauses der
erste dünne Ratich, hatte er schon
ein Stück Arbeit hinter sich. Mit
einem befriedigten Blick maß er es
und ging zum jci!en Frühstück
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2.i-t sift.-ttr u;ch itt i'f.nf.i.in.
Z.I jf.f?J Nach dk!N ?!e Ufi9
2J.itu:n. dfk q.i! nach dem Vchin,
w.ik nicht seine Akt, Und da t!e
2cnr.t k ie gan jf Fülle tk:kk l'r.vlt
ruf die in die 2liU Mytlfnltn
Massen oviilülUU, war dem öhri
s'i.in ganz wo!,!zc!nut und ihm al
Ui recht. Q. Ingen tat tt allerdini!
nick.!. Man siin;i um ihn herum
genug. Doch dieser Gesang war
nicht der seine. Sein Liederreich'
!um war mit der Sonn' ans grüner
Au und dem hcrztallsigen Schatz er
schöpft. Das konnten schon die
Wände dej Häuschens sinken, da
sein; Heimat und sein ganzes Hei
matgefühl umfaßte. Das kannten
schon die Böqel und die Feldmäuse,
und hätten sich gewundert, wenn es
einmal anders gekommen wär. Zum
Singen war er schon ausgelegt, das
sah man an seinem Schritt. Im
mer wieder stieß er mit den Knien
an die dumme lange Pappschachtel,
die sein Vordermann trug. So trieb
es ihn vorwärts.
Ein großer Redner war der
Christian auch nicht. Es mochten
Gespräche geführt und hunderterlei
Meinungen auLgeiauscht werden, von
ihm hörte man keine.
Aber das war olles gleich. Es
ging vorwärts, man schoß und es
ging wieder vorwärts. Und vor
allem: es schien die Sonne, als
rücke man ihr immer näher. Spie
die ein Feuer! Die Glut war manch
mal unerträglich, besonders wenn es
.Marsch! Marsch!" hieß. Aber
prächtig war es doch. ' Der Glanz
vergoldete alles: das fremde Land,
die Menschen, die . so ganz anders
reden konnten, das Schießen und al
les, was dazu gehörte. Aber singen
tat der Christian nicht. Und auch
nicht pseifen. ' So viel auch gesun
gen und gepfiffen wurde. Ja, wenn
es die Sonn' auf grüner Au gewe
sen wäre, oder von dem Herztaus!
gen Schatz an Nachbars Garten
zaun ...
Das alles aber sand ein schnelles
Ende. Der Christian stand in ei
nem Graben. Den Himmel bedeckte
eine bleischwere graue Masse, bei
nahe so tiefdunkel wie der Weiher
im Moor nach Achierlund zu. Und
dann goß es hernieder, und daS war
ebenso, als patschte es aus diesem
Tümpel. In dem Graben stand daS
Wasser dem Christian schon über die
Stiefelschäfte. Das war wie nie
mals zuvor, ein Wetter zum Flu
chen. Alle bisherigen Wetter und
Unwetter hätte n um Verzeitung
bitten müssen wegen des großen Un
rechts. Aber der Christian fluchte
auch nicht. Es schimpfte ja keiner
um ihn. Freilich, singen tat man
ebenfalls nicht.
Und er fluchte auch nicht, der
Christian, als das schier endlose
Grau sich entfärbte und ein schönes
klares und unschuldiges Weiß wur
de, das Tag für Tag und Nacht für
Nacht niederging. Und auch dann
nicht, als es ihn nach diesem Schnee
fall an den Ohren, den Fingern
und den Füßen immer mehr kniff
und zwackte und ihm zuletzt fast
die Seele im Leibe kalt und starr
werden ließ. Aber das war eine
Lust, als das weite weiße Feld wie
die Sonne gleißte und glänzte.
Schade, daß man den Kopf nicht
heben dürfte.
Jetzt aber fuß der Christian wie
der in dem Häuschen, das ihm die
Heimat war. Und die Bäuerin er
staunte, wieviel von dem Brot, dem
Speck, dem Schinken und dem kalten
Rindsbraten zwischen ' den Kinnla
den des Christian 'verschwand. Nicht,
daß sie es ihm in den Mund zählte.
Von der Sorte war die Bäuerin
nicht und auch nicht der Bauer. Der
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cet.,t uir.Ifkkkkt gfsagt. Das kam
herautt, ali ntschetM er sich für sei'
nen von beiden.
Am anderen Moraen wtif;!e die
Bäiifiin. noch ehe sie richliz die
Augen ousetan: es ist ein Son
nentaq. Mit einem Blick gab sie
ihre Entdeckung dem Bauern kund,
und der gab ihr ebenso Bescheid.
.Der Christian sinat, da scheint also
die Sonne, wollte sie gesagt ha
ben. Und der Bauer: .Ja. ja."
Alles war wie sruher in dem
Häuschen, nur daß der Christian
des öfteren vom Postboten ein Pa
pier ausgehändigt bekam und ihm
ein solches mitgab. Die Mutter Pe
tersen hatte es zuerst gesehen. Aber
sie fragte nicht darnach, und der
Christian sprach nicht davon, bis er
eines Tages meldete, er habe die
grotze itube bet der Witwe Börsen
gemietet. Mehr brauchte keines zu
sagen. Am nächsten Tage aber
meinte die Bäuerin: im Häuschen
sei schon noch Platz, auch eine Wie
ge könne noch stehen. Dabei zeigte
sie auf die Ecke am Ofen. Sie
hätten an der oberen Kammer ge
nug. fugte sie noch einer Pause
dazu. Sie saßen alle Drei um die
Mittagstafel und edes sah auf sei
nen Teller. Der Christian sagte
nichts dazu, und das war so gut
wie ein Work.
Die Bäuerin war keine Frau, die
etwas zurücknahm und der Christi
an gab ihr darin nichts nach. Da
wird es denn allgemach so gekom
men lern.
Friedliches Kulturvolk.
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Mitten im Kriege ist in Bremen
ein friedliches Werk geschaffen wor
den: das Historische Museum. Wäh
rend das Städtische Museum für
Völkerkunde beim Bahnhof alle Böl
ker und Länder berücksichtigt, will das
Historische Museum Alt-Bremen dar
stellen. Das idyllisch an der Weser
m einem Biertel mit alten Gebäuden
belegene. mit seinen Flügeln einen
entzückenden Garten umschließende
ehemalige Altenheim paßt mit seinem
Stil aus dem Anfang des 18. Jahr
Hunderts vorzüglich für den Zweck.
Ein großer Waffen und Unitorm
saal wird abgelöst von . Sälen mit
altväterlichem Hausgerät, wobei schöne
Mayagommobel tonangebend sind.
Ganze Ladeneinrichtungen sind so
aufgebaut mit Fenstern, Tresen usw.
wie darin einst die alten Tabaks
Händler, Bäcker, Heringsräucherer u.
a. m. gearbeitet haben. Feierlich mit
feiner meerdurchrauschten Sprache
wirkt der hohe Saal mit den vielen
Schiffmodellen. Biele sind von den
kunstgeschickten Handen der Schiffer,
die auf den Walfischfangreisen zur
Muße gezwungen waren, angefertigt
worden. Lehrreiche Aufschlüsse sin
det man u. a. über die Entwicklung
der Auswanderung, über die Fischerei
und Betonung des Fahrwassers.
Ein besonderer Raum birgt wert
volle Auszeichnungen und Geschenke
für berühmte Bremer, auch zahlreiche
Münzen. Viele alte Stadtmodelle,
die im 9. Jahrhundert beginnende
fesselnde Baugeschichte des Domes in
Bildern und Plänen, Kirchengerate,
Familienurkunden. - rechtsgeschichtliche
Belege, die Wandlungen der Frauen
und Herrenmode und tausend andere
Dinge sind so übersichtlich vorgeführt,
daß nur eine Stimme des Dankes
laut wird für den aeistiaen Schövfer
ubery.wpt hatte an seinen einen und Ordner deö Ganzen, den Se
genug, und die Bäuerin fand sich.
natssyndikuS n. T.' Dr. Focke, der
gerade genügend beleibt. Und dem! mit seinem Geschmack und inniger
Christian wieder war es gewiß nichts Heimatliche nicht nur vieles von dem
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Ausgestellten herangeholt, sondern al.
les so vollendet ausgebaut hat.
' Die Gärungen i .Nußland. j
In einem beachtenswerten Aussatz,
den die Zeitschrist .Das größere '
Deutschland" mitteilt, führt ein hö
herer russischer Staatsbeamter aus,
welche unlösbaren Zusammenhange
zwischen dem Landhunger der rufst
ct)en Bauern, der Agrarreform s!o
lypins und der Eroberungsgier des
russischen Staates bestehen. Der un '
genannte Gewährsmann teilt in die .
sem Zusammenhang einige bisher un
bekannt gebliebene Vorgänge mit, die
im einzelnen wohl der Bestätigung
bedürfen, im ganzen aber die neuesten
Vorgänge in Rußland scharf beleuch
ten. -chon im, Dezember wurde da
nach in einer geheimen Sitzung des
Ministerrats beschlossen, den Land
stürm nicht einzuberufen, weil dadurch
die Revolution entfesselt werden könn
te. In der nämlichen Sitzung stell.
ten die Minister fest, daß sich kein ein-
ziger Student als Freiwilliger zur
Offiziersausbildung gemeldet hatte.
und daß daher die geplante Maßregel. ,
die zwei jüngsten Studenienjahrgänge j
vier Monate lang in den Junkerschu. j
un zu unrerncyren uno oann als . j
Leutnants an die Front zu schicken.
zur Nevolutionierung des Offizier . ' f-
korps führen müßte, weshalb man V
von ihr Abstand nahm. Mitte April
mußten alle mittleren und höheren 1
Lehranstalten des Reiches geschlossen '
werden, unter dem Borwande irr
Seuchengefahr im Sommer, während i
ttt wahre Grund der Umstand war ?
daß die Oberklassen aller Lehranstal
ten derart revolutionär gesinnt wa ' V
ren. daß als einziges Mittel der so, .'
foriige Schulschluß erschien. ;
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